BOKU-Klimaforschung im Agrarbereich

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BOKU-Klimaforschung im Agrarbereich
CAS Centre of Agricultural Sciences
                                                                                                          Newsletter
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Josef Eitzinger

                                                                                                                                                           Martin H. Gerzabek
                  BOKU-Klimaforschung im Agrarbereich
                  D
                          ie Landwirtschaft gehört zu den       nosen, sowie bessere Vorhersagen wetter-      entwicklung und der Universität Wien zu
                          am stärksten vom Klimawandel          bedingter Risiken oder wetterbeeinflusster    nachhaltigen Landnutzungsstrategien in
                          betroffenen Sektoren. Die BOKU        biogener Schadfaktoren (Schädlinge und        der ökologisch sensiblen und gesellschaft-
                  forciert daher seit über 20 Jahren zielge-    Krankheiten).                                 lich bedeutsamen Region des Wiener-
                  richtete Agrarforschung zu diesem The-                                                      walds. Anhand klima-analoger Regionen
                  ma. Vor allem über den österr. Klimafonds     Studien zur Landwirtschaft im Klimawan-       wird u. a. gezeigt, welche Vegetationsty-
                  (ACRP), aber auch über weitere Förder-        del bauen in der Regel auf Szenarien auf.     pen sich hier in Zukunft erwarten lassen.
                  geber (EU, Länder etc.) wurden etliche        In vielen Fällen sind dabei Annahmen zu
                  Projekte zu den Auswirkungen des Klima-       den zukünftigen sozio-ökonomischen            Eine Arbeitsgruppe des Instituts für Bo-
                  wandels auf die Landwirtschaft und zur        Rahmenbedingungen nötig. Das Institut         denforschung untersucht den Einfluss
                  Entwicklung von Anpassungs- und Klima-        für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung        des Klimas auf die Bodenentwicklung der
                  schutzmaßnahmen durchgeführt. Der ös-         entwickelt in einem internationalen Kon-      Galápagos Inseln (www.boku.ac.at/gala-
                  terreichische Sachstandsbericht 2014 bie-     sortium fünf Szenarien zur europäischen       pagos.html). Dabei wurden, neben einer
                  tet eine Übersicht aller österreichischen     Landwirtschaft, die Eur-Agri-SSPs (https://   Bodenhöhensequenz im Nationalpark,
                  Forschungsaktivitäten, auch hier wird die     eur-agri-ssps.boku.ac.at/). Diese dienen      130 landwirtschaftlich genutzte Böden
                  starke BOKU-Beteiligung evident (ccca.        als Grundlage für weiterführende Stu-         in unterschiedlicher Höhenlage beprobt
                  ac.at/wissenstransfer/apcc/apcc-aar14).       dien oder als Planungsinstrument für          und analysiert. Die Ergebnisse zeigen,
                                                                nicht-wissenschaftliche Anwendungen.          dass klimatische Bedingungen einen sig-
                  AKTUELLE BOKU-                                                                              nifikanten Einfluss auf landwirtschaftlich
                  FORSCHUNGSPROJEKTE:                           Im Rahmen des Projektes SALBES (https://      relevante Bodeneigenschaften, wie Bo-
                  Das ACRP Projekt AGROFORECAST                 salbes.eu/) forschen WissenschaftlerInnen     denreaktion, pflanzenverfügbares Was-
                  (www.boku.ac.at/agroforecast.html) kom-       des Instituts für Nachhaltige Wirtschafts-    ser, Bindung von Phosphaten, Lagerungs-
                  biniert agrarmeteorologische, auf die Be-                                                   dichte, Bodenschwere etc. haben.
                  dürfnisse des Pflanzenbaus abgestimmte
                  Indikatoren mit kurz- bis mittelfristigen
                                                                 Möchten Sie den CAS-Newsletter               Angesichts des fortschreitenden Klima-
                  Wetterprognosen. Ziel ist es, eine effizi-     auch künftig erhalten? Dann                  wandels und dessen komplexer Wirkung
                  entere produktionstechnische Planung zu        melden Sie sich an unter:                    auf die (Agrar-) Ökosysteme und die
                  ermöglichen, die den Herausforderungen         www.boku.ac.at/                              österreichische Landwirtschaft, wird Ag-
                  des Klimawandels gerecht wird. Dazu zäh-       anmeldung-cas-newsletter.html                rarklimaforschung auch in Zukunft ein
                  len genauere Wachstums- und Ernteprog-                                                      Hauptforschungsfeld der BOKU bleiben.
BOKU-Klimaforschung im Agrarbereich
BOKU-CAS AKTIVITÄTEN

BOKU-Agrarwissenschaften im Homeoffice

A
        ufgrund der Corona-bedingten                                                                       Zugangsbeschränkungen abgeschlossen

                                              Shutterstock
        Einschränkungen mussten sich                                                                       werden oder wurden so organisiert, dass
        auch das CAS und die BOKU-Ag-                                                                      sie mit den geltenden Vorschriften in Ein-
rarwissenschaften ins Homeoffice bege-                                                                     klang zu bringen waren. Einige Projekt-
ben. Um den Studierenden trotz Ausnah-                                                                     verzögerungen konnten allerdings nicht
mesituation einen erfolgreichen Abschluss                                                                  vermieden werden, insbesondere wo La-
des Semesters zu ermöglichen, wurde die                                                                    boruntersuchungen notwendig waren.
agrarwissenschaftliche Lehre (Lehrveran-
staltungen, Exkursionen etc.) weitestge-                                                                   Die Aktivitäten des BOKU-CAS liefen auch
hend auf Distance Learning umgestellt. An                                                                  im Homeoffice weiter, die dazu notwendi-
den BOKU-Versuchsstandorten Groß-En-                                                                       gen Austauschtreffen und Sitzungen fan-
zersdorf und Tulln wurden die saisonbe-                                                                    den online statt. Aktuell arbeiten wir bspw.
dingt unaufschiebbaren Arbeiten im Frei-                                                                   an der Erweiterung des BOKU-Praxisnetz-
land und in den Gewächshäusern unter                                                                       werks auf weitere Studienrichtungen. Au-
Einhaltung der geltenden Sicherheitsbe-                                                                    ßerdem beschäftigen wir uns, gemeinsam
stimmungen von engagierten BOKU-Mit-                                                                       mit dem Institut für Landtechnik, mit der
arbeiterInnen weiter fortgeführt. So konn-                                                                 Planung der CAS-Herbsttagung zum The-
ten die laufenden vegetationsabhängigen                      lerdings für 6 Wochen eingestellt werden,     ma „Digitalisierung in der Landwirtschaft“.
Feldversuche im Rahmen von Bachelor-                         mittlerweile sind sie in reduziertem Um-      Die CAS-Herbsttagung findet in diesem
und Masterarbeiten sowie Dissertationen                      fang wieder möglich. Die Datenerhebun-        Jahr gemeinsam mit der CAS-Beiratssit-
aufrechterhalten und der Verlust eines Ern-                  gen auf Versuchs- und Projektbetrieben        zung am 22. Oktober 2020 statt. Nähere
tejahres im Wirtschaftsbetrieb vermieden                     des Instituts für Nutztierwissenschaften,     Informationen folgen unter:
werden. Die Labortätigkeiten mussten al-                     konnten entweder vor dem Eintreten von        www.boku.ac.at/cas.html

Nachbericht CAS-Herbsttagung 2019

D
      ie CAS-Herbsttagung 2019 widme-                        Gernot Stöglehner (IRUB, BOKU) erläu-         alleine können die
      te sich den Herausforderungen und                      terte Fragen zur Raumordnung. Vor dem         Welt aber nicht ver-
      Perspektiven der Landnutzung.                          Hintergrund des Bevölkerungs- und Wirt-       bessern, sie müssen
Jochen Kantelhardt, Leiter des BOKU-                         schaftswachstums in Österreich „wäre es       in einem System
CAS, betonte in seiner Eröffnungsrede,                       dringend notwendig, Raumentwicklung           eingebettet sein.“ Vielversprechende An-
wie komplex die Aufgabe sei „eine Balan-                     konsequent und nachhaltig umzusetzen,         sätze sieht er in webbasierten Manage-
ce zwischen den unterschiedlichen Land-                      um eine Funktionsmischung von Wohnen,         mentsystemen, die die agrarischen Wert-
nutzungsinteressen, wie Ernährung der                        Arbeiten, in die Schule gehen, Einkaufen      schöpfungsketten optimieren.
Weltbevölkerung, Naturschutz und Res-                        und Erholen, in räumlicher Nähe und
sourcenbereitstellung zu finden.“                            maßvoller Dichte zu erreichen“.               Hermine Mitter (WiSo, BOKU) zeigte an
                                                                                                           Modellergebnissen für Österreich, dass
Helmut Haberl (SEC, BOKU) beleuch-                           Annette Piorr (ZALF e.V., Müncheberg)         die Pflanzenerträge unter einem modera-
tete die Konkurrenz um Land aufgrund                         behandelte die Rolle von Innovation, Ko-      ten Klimawandel-Szenario und bei ausrei-
der Bioenergieproduktion: „Wenn Bio-                         operation, Wissen und Zivilgesellschaft als   chender Wasserverfügbarkeit im Schnitt
energiepflanzen stärker zur Energiever-                      Treiber von Landnutzung. „Beispiele aus       steigen werden. Extremwetterereignisse,
sorgung beitragen, stehen die Flächen                        der Praxis zeigen, dass regionale Ansätze     neue Krankheiten und Schädlinge sowie
nicht mehr für Nahrungsmittel zur Verfü-                     und Lösungen die Landschaftsaufwertung        Bodendegradation können die Erträge
gung. Die aktuelle Forschung zeigt, dass                     begünstigen. Insbesondere Kooperationen       aber auch reduzieren. „Mit Anpassungen
Treibhausgas-Emissionen aus Bioenergie                       sind dabei ein wichtiger Faktor“.             wie z. B. verdunstungsschonender Bo-
mit zunehmender Bioenergieproduktion                                                                       denbearbeitung und Fruchtfolgemaßnah-
steigen. In vielen Fällen würde die Rena-                    Kurt Jürgen Hülsbergen (TU München)           men können Risiken reduziert und neue
turierung genutzter Flächen in den kom-                      diskutierte die Effizienz der Landnutzung:    Chancen genutzt werden.“
menden Jahrzehnten mehr CO2 binden,                          „Digitale Technologien wie z.B. Preci-
als durch Bioenergienutzung auf diesen                       sion Farming können dazu beitragen, die       Weitere Informationen und die
Flächen an Fossilenergie eingespart wer-                     Ressourceneffizienz zu steigern und die       Videos zu den Vorträgen unter:
den kann“.                                                   Umwelt zu entlasten. Einzelmaßnahmen          www.boku.ac.at/cas.html
BOKU-Klimaforschung im Agrarbereich
BOKU-FORSCHUNG AGRARWISSENSCHAFTEN

                                                                                                                                             EVENORTECH
Internationales Konsortium CONSOLE

CONtract SOLutions for Effective and lasting
delivery of agri-environmental-climate public
goods by EU agriculture and forestry
WissenschaftlerInnen des Instituts für Agrar- und Forstökonomie arbeiten im EU Horizon2020-Projekt „CONSOLE“
an der Entwicklung neuer Vertragslösungen für die langfristige Bereitstellung öffentlicher Güter durch die euro-
päische Land- und Forstwirtschaft.
                                                           Von Lena Schaller

D
       ie Land- und Forstwirtschaft beein-    gleich der entstehenden Kosten bieten.
       flusst die Bereitstellung bestimmter   Die Wirksamkeit der Agrarumweltmaß-
       öffentlicher Güter, wie zum Bei-       nahmen wird allerdings vermehrt kritisch
spiel die Biodiversität, die Funktionalität   bewertet. Der Zustand vieler europäischer
und Gesundheit der Böden, die Qualität        Agrar- und Waldökosysteme, sowie die              als vorgesehen, die Bereitstellung öffent-
von Luft und Wasser oder auch das Land-       Bereitstellung vieler öffentlicher Güter ver-     licher Güter noch stärker in den Fokus zu
schaftsbild. Viele dieser Güter sind von      schlechtern sich nach wie vor, die Erfolge        rücken. Was die Maßnahmen betrifft, wer-
herausragender Bedeutung für Natur und        der Maßnahmen werden daher insbeson-              den Verbesserungsmöglichkeiten insbe-
Umwelt, sowie für die Gesundheit und das      dere hinsichtlich ihrer Effektivität, Effizienz   sondere in neuen Vertragstypen gesehen,
Wohlergehen der Menschen. Um insbe-           und Langfristigkeit in Frage gestellt (Pe‘er      die z. B. ergebnisorientierte Zahlungen
sondere den negativen Auswirkungen der        et al., 2019¹).                                   und kollektive Umsetzung forcieren. Auch
Landwirtschaft auf solche Güter entgegen-                                                       umweltorientierte Pachtverträge oder
zusteuern, wurde im Rahmen der gemein-        Als Reaktion auf den steigenden gesell-           neuartige Strategien entlang der Wert-
samen europäischen Agrarpolitik (GAP)         schaftlichen Druck und die Forderung              schöpfungsketten werden als potenzielle
das Instrument der Agrarumweltmaßnah-         nach besseren Lösungen ist im Rahmen              Lösungsansätze diskutiert.
men eingeführt. Diese Maßnahmen sollen        des Vorschlags für die nächste GAP-Pro-
eine umweltfreundlichere Bewirtschaftung      grammierungsperiode und des kürzlich              Seit Mai 2019 forschen Wissenschaftle-
fördern und den LandwirtInnen einen Aus-      veröffentlichten Europäischen Green De-           rInnen des BOKU Instituts für Agrar- und
BOKU-Klimaforschung im Agrarbereich
Forstökonomie gemeinsam mit 23 Part-
nerInnen aus 13 europäischen Ländern                      FORSCHUNG EXTERN
im EU H2020-Projekt CONSOLE an der
Verbesserung und Entwicklung solcher
Vertragslösungen. Zunächst wurde dazu
ein umfassender Katalog beispielhaf-
                                                         Interview with guest lecturer
ter, oft regionaler Vertragslösungen aus
den unterschiedlichen Partnerländern                     William D. J. Kirk
gesammelt und in Form von Factsheets

                                                                                                       Privat
veröffentlicht. Die bestehenden Lösun-
gen wurden hinsichtlich ihrer Stärken und
Schwächen analysiert. Zudem wurde un-
tersucht, welche Faktoren und Vertrags-                                                                         William D. J. Kirk is Professor of
spezifika zum Erfolg und zur Akzeptanz                                                                          Applied Entomology at the Keele
der Lösungen führen. Auf dieser Grund-
                                                                                                                University, UK and planned to visit
lage werden in den nächsten 2 Jahren
verbesserte Vertragslösungen entwickelt                                                                         the BOKU in the summer semester
und deren Akzeptanz und Umsetzbarkeit                                                                           2020. Due to the Corona-situation
mittels Befragungen von LandwirtInnen,                                                                          he has to postpone his visit to a
politischen     EntscheidungsträgerInnen                                                                        later semester.
und relevanten InteressensvertreterIn-
nen evaluiert. Darüber hinaus werden
die ökonomischen, ökologischen und
                                                                                                                What are your motivations to teach and
sozialen Effekte der Vertragslösungen
                                                                                                                research at BOKU?
über Simulationsmodelle analysiert. Par-
                                                         What is your main research focus and                   International networking is very impor-
allel zu den Forschungsarbeiten widmet
                                                         which topics are you currently investigat-             tant for research and I see the visit as an
sich das Projekt dem Aufbau einer soge-
                                                         ing? What are challenges in this context?              opportunity to develop collaboration with
nannten „Community of practice“, einem
                                                         My main research is on the biology and                 Prof. Elisabeth Koschier in the Institute
Netzwerk an Personen aus der Praxis, die
                                                         ecology of thrips. These are very small                of Plant Protection. I can learn first-hand
sich mit dem Thema befassen, die die
                                                         insects that are important crop pests                  about thrips research in Vienna and the
Entwicklung der Lösungen begleiten und
                                                         throughout the world, causing damage                   pest problems faced by growers. Although
insbesondere deren Praxistauglichkeit
                                                         by feeding and the transmission of plant               thrips are a major crop pest, there are rel-
überprüfen und testen. Die Ergebnisse
                                                         viruses. They are hard to control because              atively few research groups around the
des Projekts werden in jährlich stattfin-
                                                         they are resistant to most insecticides.               world that have maintained research over
denden Veranstaltungen präsentiert, au-
                                                         My aim is to find novel ways of monitor-               many years and thus been able to gain
ßerdem ist gegen Ende des Projekts eine
                                                         ing and controlling thrips, thus reducing              considerable knowledge and experience.
„Roadshow“ geplant, in der die Ergebnis-
                                                         or removing the need for insecticides. My
se auch in den Regionen vorgestellt wer-
                                                         discovery of an aggregation pheromone                  How does the Corona-situation affect
den sollen.
                                                         in thrips led to the development of pher-              your current work?
                                                         omone lures and traps, which are availa-               All our students are studying from home
Weitere Informationen zum Projekt er-
                                                         ble commercially. My current projects are              and we are teaching them remotely. All
halten Sie unter: www.console-project.eu
                                                         mainly on thrips chemical ecology, such                research has been stopped, but we can at
Wenn Sie über die österreichischen Ver-
                                                         as the role of aggregation pheromone in                least maintain our insect cultures so that
anstaltungen informiert oder Teil unserer
                                                         the biology of the bean flower thrips on               we shall be able to continue our research as
Community of Practice werden wollen,
                                                         cowpea in Kenya and the ways in which                  soon as we are allowed back into our lab-
schreiben Sie uns eine E-Mail an:
                                                         thrips use cuticular hydrocarbons to                   oratories. Meanwhile, all staff are working
console@boku.ac.at
                                                         recognise the species and sex of other                 from home and concentrating on writing
                                                         thrips. I also have a project investigating            papers, planning teaching and doing any
1   Pe‘er, G., Zinngrebe, Y., Moreira, F., Sirami, C.,   the use of nanoformulations of essential               other activities that can be done away from
    Schindler, S., Müller, R., … Lakner, S. (2019). A    oils to control thrips.                                the University. Sadly, my visit to BOKU in
    greener 439 path for the EU Common Agricul-                                                                 May 2020 was not possible, but I hope that
    tural Policy. Science, 365(6452), 449-451. doi:      Thrips present many problems for re-                   it can just be postponed until May 2021.
    440 https://doi.org/10.1126/science.aax3146.
                                                         search. One is that they are very small
                                                         (about 1 mm), which makes them hard                    Which topics are you planning to cover in
                                                         to handle and observe. It also means that              the course of your lectures at BOKU?
                                                         they produce extremely small amounts of                The topics I shall cover are: Biology of
                                                         pheromone, so pheromone identification                 thrips; Pheromones of thrips; Sex pher-
                                                         is very difficult. Problems with managing              omones of moths; Dispersal and host
                                                         thrips pests are only going to increase as             finding by aphids and whiteflies; Use of
                                                         pesticides are withdrawn and resistance                semiochemicals in integrated pest man-
                                                         increases. Climate change is also likely               agement. A large component will be tuto-
                                                         to increase the pest pressure from some                rials discussing research papers on these
                                                         thrips species.                                        topics.
BOKU-Klimaforschung im Agrarbereich
BOKU-STUDIERENDE                               AUS DER PRAXIS

Agrarwissenschaften
an der BOKU, Schnitt-
menge zwischen
Theorie und Praxis

D
       en Studierenden die komplette
       Bandbreite des Agrarsektors zu
       vermitteln und gleichzeitig den Be-
zug zur landwirtschaftlichen Praxis nicht
zu verlieren – dieses Ziel hat sich die Stu-
dienvertretung in der aktuellen Funktions-
periode gesetzt. So wurde den Studieren-
den im vergangenen Semester ein breites
Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten
abseits der Hörsaalbänke geboten.
                                               Interview mit Bio-Landwirt
Gestartet wurde im November mit einer
Exkursion zur „Tagung für Ernährungssou-       Stefan Kirchweger zum Thema
veränität“ in Linz, wo die Studierenden mit
diversen NGOs unter dem Motto „gutes           „Forschung trifft Praxis“
Essen für alle“ in mehreren Seminaren die
Probleme der modernen Lebensmitteler-          Welche Betriebszweige umfasst Ihr Be-          Durch meine Tätigkeiten sehe ich mich als
zeugung diskutieren konnten. Im Mittel-        trieb?                                         Praxis- und Wissenschaftspartner, der di-
punkt stand vor allem die Vernetzung von       Bereits während des Studiums an der            rekt in einer potentiellen Fallstudienregion
ProduzentInnen und KonsumentInnen. Die         BOKU hatte ich den Traum der Erwerbs-          verankert ist. Die Region, in der mein Be-
Exkursion zur „Agritechnica Hannover“,         kombination Wissenschaft und landwirt-         trieb und das Forschungsinstitut liegen, ist
der DLG Weltleitmesse für Landtechnik,         schaftlicher Betrieb. Nach der Dissertation    hinsichtlich der Landnutzung, Tierhaltung,
konnte diesmal durch Standführungen            und einer Post-Doc Stelle am Institut für      und den räumlichen Gegebenheiten sehr
bei führenden Landtechnikunternehmen           Agrar- und Forstökonomie (AFO) habe            heterogen. Über die LTSER-Plattform Ei-
wie „Pöttinger Landtechnik“ und „Bau-          ich letztes Jahr den elterlichen BIO- Milch-   senwurzen ist die Region gut beforscht und
er Group“ aufgewertet werden. Im Ge-           viehbetrieb im südlichen Oberösterreich        in einem internationalen Netzwerk vertre-
spräch mit den VertreterInnen der öster-       übernommen. Dieser umfasst 25 Milchkü-         ten. Bis jetzt ist eine Projekteinreichung mit
reichischen Traditionsbetriebe wurden          he + Nachzucht sowie eine Ochsen- und          dem AFO zur Bewertung der Almnutzung
die Vorteile von Precision Farming und         Kalbinnenmast. Beide Betriebszweige            und eine Zusammenarbeit mit dem Insti-
die Umsetzbarkeit in der kleinstrukturier-     basieren im Sommer auf Vollweidesys-           tut für soziale Ökologie (SEC) zum Thema
ten Landwirtschaft thematisiert. Im Jän-       temen und die Kälberaufzucht erfolgt in        Landnutzungswandel in unserer Region
ner war eine Gruppe Studierender bei der       Ammenkuhhaltung. Dies reduziert den            geplant. Unsere Aufgaben liegen dabei in
„Kuhlen Sache“ vertreten, der neugedach-       Arbeitsaufwand und ermöglicht mir in der       der partizipativen Stakeholder-Einbindung
ten Grünland- und Viehwirtschaftstagung        Wissenschaft tätig zu bleiben. Seit einem      und der ökonomischen Modellierung. Für
des Ökosozialen Forums, die erstmals in        Jahr arbeite ich beim Forschungsinstitut       die universitäre Lehre an der BOKU ste-
Schladming stattfand. Die Tagungsteilneh-      STUDIA in Schlierbach. Dort widme ich          he ich als Exkursionsbetrieb und zukünf-
merInnen konnten neben Vorträgen und           mich den Themen ländlicher Raum, er-           tig auch als Praktikumsbetrieb über das
einem Abendprogramm auch zwei land-            neuerbare Energien und ökonomische             BOKU-Praxisnetzwerk zur Verfügung.
wirtschaftliche Betriebe besichtigen. Auch     Bewertung von landwirtschaftlichen Be-
hier gewannen die Studierenden viele neue      triebsstrategien, Ökosystemdienstleistun-      Welche Herausforderungen und Chancen
Eindrücke und hatten durch die gemein-         gen und Landschaften.                          sehen Sie in der aktuellen Corona-Situa-
same Unterbringung mit Landjugend und                                                         tion für Ihren Betrieb und für Sie als Wis-
JungzüchterInnen die Möglichkeit, neue         Welche Erwartungen haben Sie an die            senschaftler?
Kontakte in der Branche zu knüpfen.            agrarwissenschaftliche Forschung an der        Da die Bio-Milch und das Bio-Fleisch
                                               BOKU und sind zukünftige Kooperatio-           hauptsächlich im Lebensmittelhandel ver-
Der Ansatz der Vernetzung von Wissen-          nen bzw. Projekte geplant                      marktet werden, ist die Nachfrage relativ
schaft und Praxis wird auch weiterhin fort-    Meine Erwartung ist, dass die Forschung        stabil. Man bemerkt, dass die Nachfrage
gesetzt, geplant sind Veredelungskurse für     die richtige Sprache findet, um auf die zu     nach regionalen Lebensmitteln gestiegen
Milch und Fleisch, sowie Exkursionen im        erforschenden Akteure und deren Her-           ist. Durch das Homeoffice hat sich die Di-
Bereich Obst- und Ackerbau.                    ausforderungen eingehen zu können und          stanz zwischen meinen Arbeitsplätzen,
                                               sie noch mehr in die Modellentwicklung         Kuhstall und Büro, verringert, wodurch
Weitere Informationen: stvaw@oehboku.at        einbindet, um ihnen einen anwendbaren          Wissenschaft und Praxis aktuell noch nä-
https:// www.facebook.com/AWBOKU/              Erkenntnisgewinn zurückgeben zu können.        her zusammenrücken.
BOKU-Klimaforschung im Agrarbereich
AGRARFORSCHUNG AKTUELL

                     Vorstellung ausgewählter BOKU-Forschungs-
                     projekte aus dem Bereich Agrarwissenschaften
                                                                       Inaktivitätsverhalten ein Ausdruck von Ent-                  analysiert. Mögliche Auswirkungen des
Elisabeth Koschier

                                                                       spannung bzw. ein Hinweis auf Langeweile                     Klimawandels auf die Land- und Wasser-
                                                                       oder Depression? Ziel unseres Projektes ist                  nutzung werden quantifiziert, effiziente
                                                                       es, das Inaktivitätsverhalten von Mastrin-                   Anpassungsmaßnahmen bestimmt und
                                                                       dern und –schweinen in unterschiedlichen                     Grundlagen für die Wasserpolitik ge-
                                                                       Haltungssystemen zu beleuchten. Dabei                        schaffen. Mit Stakeholdern aus verschie-
                                                                       berücksichtigen wir verschiedene Liegepo-                    denen Sektoren werden Klimaschutz- und
                                                                       sitionen sowie Kopfhaltung, Ohrenstellung                    Anpassungsmaßnahmen erarbeitet und
                                                                       und Schwanzbewegung der Tiere und ana-                       bewertet. Dabei sollen unerwünschte
                                                                       lysieren mithilfe eines “machine learning“                   Nebeneffekte reduziert und sektoren-
                     Projekt: Untersuchungen zur chemi-                Algorithmus das synchrone Auftreten der                      übergreifende Synergien für die Region
                     schen Ökologie und Wirtspflanzen-                 verschiedenen Positionen sowie ihre zeitli-                  genutzt werden.
                     selektion des Rübenderbrüsslers                   che Abfolge.
                     Bothynoderes punctiventris
                                                                                                                                    www.hzg.de/ms/clisweln/index.php.en
                     Programm: Pfeil 20

                                                                                                                      Sara Hintze
                     Projektleitung: Institut für
                     Pflanzenschutz
                     Ansprechpartnerin: Ao.Prof.in Dr.in
                     Elisabeth Koschier

                     Der Rübenderbrüssler verursacht enorme
                     Schäden im österreichischen Zuckerrü-
                     benbau. Ziel des Projektes ist es, offene
                     Fragen im Bereich der Wirtspflanzenfin-
                     dung von B. punctiventris zu klären. Ge-
                     plant sind Untersuchungen zur Attrakti-
                     vität und Nahrungseignung von (Neben-)             Kontakt: sara.hintze@boku.ac.at                             Projekt: Steering Animal Production
                     Wirtspflanzen sowie zur anlockenden oder                                                                       Systems Towards Sustainable Future
                     abweisenden Wirkung von sekundären                                                                             Fördergeber: BMNT
                     Pflanzeninhaltsstoffen und mineralischen                                                                       Programm: ERA-NET Susan
                     Substanzen. Kenntnisse über die Verhal-                                                                        Projektleitung: INRA
                     tensweisen dieses Schädlings sind Vor-                                                                         Ansprechpartnerin: Dr.in Michaela Theurl
                     aussetzung für die Entwicklung künftiger
                     nachhaltiger Bekämpfungsstrategien.                                                                            Das Projekt AnimalFuture analysiert die
                                                                                                                                    Nachhaltigkeitsbedingungen von Inno-
                     www.boku.ac.at/                                                                                                vationen im europäischen Tiersektor: Ef-
                     ruebenderbruessler.html                                                                                        fekte der Substitution von Konzentratfut-
                                                                                                                                    termitteln durch Grünlandfutter werden
                                                                       Projekt: CLISWELN – Climate Services
                                                                                                                                    systematisch, über die Betriebsgrenzen
                                                                       for the Water-Energy-Land Nexus
                                                                                                                                    hinaus, auf der Regionalebene modelliert.
                     Projekt: Inaktivitätsverhalten von                Programm: JPI Climate
                                                                                                                                    Zudem werden die europäische und glo-
                     Mastrindern und –schweinen                        Projektleitung: Climate Service Center
                                                                                                                                    bale Treibhausgasbilanz sowie Stickstoff-
                     Fördergeber: Tierschutzombudsstelle               Germany
                                                                                                                                    und Biodiversitätseffekte abgebildet.
                     Wien, UFAW                                        Ansprechpartnerin: Dr.in Hermine Mitter
                                                                                                                                    Dem Maßnahmenbündel auf der Produk-
                     Projektleitung: AG Tierhaltung, NUWI
                                                                                                                                    tionsseite werden Maßnahmen auf der
                     Ansprechpartnerin: Dr.in med.vet.                 Im Projekt CLISWELN werden Wech-
                                                                                                                                    Nachfrageseite (Ernährungsumstellung)
                     Sara Hintze Ph.D.                                 selwirkungen zwischen den Ressourcen
                                                                                                                                    gegenübergestellt und räumliche Aspek-
                                                                       Wasser und Land sowie deren Verän-
                                                                                                                                    te der Implementierung analysiert.
                     Wie sieht „Nichtstun“ bei landwirtschaft-         derungen unter Klimawandel für die
                     lich genutzten Tieren aus? Und wann ist           Landwirtschaft in der Region Seewinkel                       www.animalfuture.eu

                     Weitere aktuelle Projekte und Publikationen finden Sie auf der Homepage des BOKU-Forschungsinformationssystems unter:
                     https://www.boku.ac.at/fos/themen/forschungsinformationssystem-fis

                     IMPRESSUM. Herausgeber: Zentrum für Agrarwissenschaften. Redaktionsteam: Sarah Oberdorfer MSc, DIin Dr.in Lena Luise Schaller, Univ.Prof. Dr. Jochen
                     Kantelhardt. Grafik: Patricio Handl. Druck: Druckerei Gugler GmbH.
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