Brandschutz in der Gebäudetechnik für den produktiven Holzbau
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Technische Trends und Normung Brandschutz in der Gebäudetechnik für den produktiven Holzbau Der mehrgeschossige Holzbau ist in Deutschland bereits Realität: Neben großen und medienwirk- samen Leuchtturmprojekten etabliert sich der Holzbau in der Breite im mehrgeschossigen Wohn- bau, in öffentlichen Gebäuden (Kitas, Schulen und Verwaltungsgebäude) und auch in privaten Bauvorhaben, beispielsweise Hotels. Trotz leichter regionaler Unterschiede in der Holzbautradition und Differenzen in den Landesbauordnungen sind mehrgeschossige Holzbauvorhaben bundes- weit anzutreffen und relevant für Fachplaner, Brandschutzsachverständige und ausführende Unternehmen. Abbildung: JSB Architekten; Kaden+Lager GmbH Dipl. Ing. Hans-Henning Artmann, Geschäftsentwickler Holzbau und Brand- schutz Zentraleuropa, Hilti Deutschland AG, Kaufering Abbildung 1: Alexander Waldner, Das Skaio in Heilbronn Manager Zulassungen ist Deutschlands und Vorschriften höchstes Holzhochhaus. Brandschutz, Brandschutzsach- verständiger für die bauliche Bau- und Schulcampus Westend Studentenwohnheim Woodie Objektüberwachung Das weltweit größte Schulgebäude aus Holz- Das Studentenwohnheim Woodie in Ham- (EIPOS), Beton-Hybridmodulen wurde 2019 in Frank- burg ist der Gewinner des Deutschen Holz- Hilti Deutschland AG, Kaufering furt am Main eingeweiht. Der Schulcampus baupreises 2019 und des MIPIM-Awards Westend wurde in einer Bauzeit von nur 2019. Es besteht aus 371 Wohneinheiten elf Monaten errichtet und zeigt die ökono- in Holzbauweise. Die Module wurden auf mischen Vorteile des Holzbaus – auch bei einem Stahlbetontisch gestapelt und durch Sonderbauten. Das Gebäude besteht aus Erschließungskerne aus Stahlbeton versteift. Von Norden bis Süden werden in der Bun- 350 Holzmodulen und ist als Übergangslö- Das Projekt ebnete den Weg für die Anpas- desrepublik Deutschland mehrgeschossige sung gedacht. sung der Hamburger Landesbauordnung hin Holzbauvorhaben realisiert. Im Folgenden werden drei Holzbauprojekte vorgestellt, die beispielhaft die Leistungsfähigkeit des mo- Abbildung: Bernhard Strauss Photographie; ERNE dernen Holzbaus zeigen. Skaio in Heilbronn Mit 34 Metern Höhe ist das zehngeschossige Skaio in Heilbronn das höchste Holzhoch- haus Deutschlands. Bei der Hybridbauwei- se kamen Brettsperrholz für die Decken und nichttragenden Wände und Brettschichtholz für die Stützen zum Einsatz. Die Brandschutz- anforderungen wurden teilweise durch Kap- selung und durch Heißbemessung relevanter Bauteile sichergestellt. Abschottungen der Abbildung 2: Haustechnikinstallationen mussten sowohl Der Schulcampus in Massivholz als auch in klassischen Beton- Westend konstruktionen ausgeführt werden. in Frankfurt am Main 20 BTGA-Almanach 2021
Technische Trends und Normung je nach Feuerwiderstandsdauer und die er- Abbildung: Götz Wrage; PRIME site development GmbH forderliche Feuerwiderstandsdauer der Bau- teile in Abhängigkeit von der Gebäudeklas- se herleiten. Die Brennbarkeit bzw. das Brandverhalten eines Baustoffes kann nach deutscher DIN 4102-1 oder europäischer Klassifizierung EN 13501-1 eingeteilt werden. DIN 4102-1 5 unterteilt Baustoffe in zwei generelle Klas- sen: nicht brennbare und brennbare Bau- stoffe. Innerhalb dieser Klassen wird noch eine Differenzierung vorgenommen. Wäh- rend nicht brennbare Baustoffe keine Brand- last darstellen, können brennbare Baustoffe Abbildung 3: zur Brandentwicklung beitragen. Seit 2001 Das Studenten- wohnheim Woodie besteht mit der EN 13501-1 ein europäisches in Hamburg gewann Klassifizierungssystem für Baustoffe. Die mehrere Preise. EN 13501-1 6 definiert sechs Baustoffklas- sen von A (kein Beitrag zum Brand) bis F zu möglichen Holzbauvorhaben in den Ge- nen sich durch eine hohe Vorfertigungstiefe (keine Leistung festgestellt). Zusätzlich zum bäudeklassen 4 und 5. aus, die mit einer starken Automatisierung Brandverhalten regelt die europäische Norm der Fertigungsprozesse einhergeht. Zusätz- die Brandnebenerscheinungen: die Rauch- Wachstumsbranche Holzbau lich ist die Fertigung kompletter Raumzellen entwicklung (smoke release) und das bren- Die drei Projekte zeigen, dass sich Holz als möglich – modulares Bauen. Beides bedingt nende Abtropfen (dropping). Tabelle 2 stellt Baumaterial auch im mehrgeschossigen Bau eine frühzeitige und tiefere Detailplanung in- beide Klassifizierungen gegenüber. etabliert hat. Die bundesweite Holzbauquote klusive der gesamten Haustechnik unter Be- Die Mehrzahl der Holzbaustoffe ist nach im Bereich der Nichtwohngebäude lag 2019 rücksichtigung der geltenden Brandschutz- europäischer Klassifizierung als „D-s2,d0“ bei 19,5 Prozent. Das Wachstum im Holz- vorschriften. klassifiziert. Holz ist normal entflammbar, bau lag mit 6,6 Prozent im Wohnbau und besitzt die Rauchentwicklungsklasse 2 und 9,1 Prozent bei Nicht-Wohngebäuden über Baurechtliche Betrachtung ist nicht brennend abtropfend (Verkohlungs- der durchschnittlichen Bautätigkeit. 1 des Baustoffes Holz schicht). Die Treiber für den Holzbau sind ökono- Die baurechtlichen Rahmenbedingungen für Paragraph 26 der Musterbauordnung 7 mischer und ökologischer Natur: Aufgrund den Einsatz von Holz in mehrgeschossigen (MBO) definiert die Anforderungen an das hoher Vorfertigungsgrade können Bauvorha- Bauvorhaben lassen sich über die Brenn- Brandverhalten von Baustoffen und Bautei- ben in deutlich kürzerer Zeit fertiggestellt barkeit des Baustoffes, mögliche Baustoffe len und verknüpft das Brandverhalten des werden. Eine Zeitersparnis von ca. 45 Pro- zent 2 gegenüber mineralischer Massivbau- weise ist möglich. Neben der Bauzeit redu- Tabelle 1: Vorteile und Anwendungsgebiete der unterschiedlichen Holzbauweisen zieren sich auch die Baustellengemeinkosten Holzleichtbauweisen Holzmassivbauweise aufgrund geringerer Baustelleneinrichtung, optimierter Logistikabläufe usw. Diese As- Skelett-/Fachwerkbau- Rahmen-/Tafelbauweise pekte machen den Holzbau interessant und weise relevant für Bauträger und Investoren. In der öffentlichen Debatte überwie- gen die ökologischen Vorteile des Holzbaus. Holz wird als nachwachsender Rohstoff den schwindenden Sandreserven für die mine- ralische Bauweise gegenübergestellt. Wäh- rend die Zementherstellung im Jahr 2016 weltweit 1,450 Gigatonnen CO2 3 ausgestoßen hat, bindet Holz pro Kubikmeter ca. 0,9 Ton- nen CO2 4. Um die Klimaziele des Pariser • wirtschaftlich und nach- • hohe Vorfertigungstiefe • hohe Gebäudesteifigkeit Klimaabkommens auch nur ansatzweise zu haltig aufgrund gerin- • fertige Raumzellen • gute bauphysikalische erreichen, wird daher der Baustoff „Holz“ gen Materialeinsatzes möglich und statische verstärkt in deutschen Bauvorhaben zum • hohes Maß an gestalte- • Platzersparnis gg. Holz- Eigenschaften Einsatz kommen müssen. rischen Möglichkeiten massivbau • hohe Vorfertigungstiefe Je nach Bauvorhaben kommen die Vor- • speziell für groß- • speziell für Fertig- • fertige Raumzellen teile der unterschiedlichen Holzbauwei- volumige Bauten mit hausbau und möglich sen zum Tragen, die in Tabelle 1 stark ver- großen Spannweiten modulares Bauen • speziell für mehr- einfacht zusammengefasst sind. Sowohl die geschossiges und modulares Bauen Tafel- als auch die Massivbauweise zeich- BTGA-Almanach 2021 21
Technische Trends und Normung Tabelle 2: Brennbarkeit von Baustoffen nach deutscher und europäischer Klassifizierung Baustoffes mit der Feuerwiderstandsdauer einer Konstruktion. Dadurch ist gesetzlich DIN 4102-1 Bauaufsichtliche DIN EN 13501-1 Zusatzanforderungen geregelt, welche Baustoffe in Bauvorhaben Anforderung Kein Kein brennendes verbaut werden dürfen. Mit der jüngsten Er- Rauch Abfallen / Abtropfen gänzung zu Bauteilen aus brennbaren Bau- stoffen ergibt sich die Darstellung in Tabel- A1 nicht A1 le 3. brennbar A2 A2-s1, d0 Die erforderliche Feuerwiderstandsdauer ergibt sich aus den Gebäudeklassen (§ 2 (3) B1 schwer B-s1,d0; C-s1, d0 entflammbar MBO) und den zu betrachtenden Bauteilen A2-s2,d0; (§ 27 folgende MBO). Die Einteilung in Ge- A2-s3,d0 bäudeklassen ist unabhängig vom überwie- B-s2,d0; gend verwendeten Baustoff. Vereinfacht ge- B-s3,d0 sagt, müssen ab Gebäudeklasse 4 Konstruk- tionen hochfeuerhemmend und für Gebäu- C-s2,d0; C-s3,d0 deklasse 5 sowie Sonderbauten feuerbe- A2-s1,d1; ständig ausgeführt werden. Die hochfeuer- A2-s1,d2 hemmende Ausführung erlaubt den Einsatz von brennbaren Baustoffen (Holz) und spe- B-s1,d1; B-s1,d2 zifiziert das in der „Muster-Richtlinie über C-s1,d1; C-s1,d2 brandschutztechnische Anforderungen an hochfeuerhemmende Bauteile in Holzbau- A2-s3,d2; weise“ 8 (M-HFHHolzR – Musterholzbau- B-s3,d2; C-s3,d2 richtlinie). Im so genannten Kapselprinzip B2 normal D-s1,d0; D-s2,d0 wird das tragfähige Holz ausreichend lange entflammbar durch nichtbrennbare Bauplatten geschützt. D-s3,d0; E Damit ist bundesweit der Einsatz von Holz D-s1,d1; D-s2,d1 bis in die Gebäudeklasse 4 baurechtlich ge- D-s3,d1; D-s1,d2 regelt. Aus Tabelle 3 ist jedoch ersichtlich, dass D-s2,d2; D-s3,d2 für feuerbeständige Konstruktionen der Ein- E-d2 satz von Holz gemäß MBO ermöglicht wird. Die neuen Konstruktionsmöglichkeiten der B3 leicht F MBO müssen jedoch noch in Landesbau- entflammbar recht überführt werden. Stand November 2020 sind unterschiedliche Regelungen in den Landesbauordnungen beschrieben: Die Landesbauordnungen in Baden-Württem- berg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Berlin Tabelle 3: Zugelassenes Brandverhalten von Baustoffen in Abhängigkeit vom geforderten Feuerwiderstand und Hamburg ermöglichen den Einsatz von gemäß MBO Holz bis in die Gebäudeklasse 5. In Baden- Feuerwiderstand feuerhemmend hochfeuerhem- feuerbeständig Württemberg gilt: „Abweichend von Absatz 2 (30 min) mend (60 min) (90 min) Satz 3 sind tragende oder aussteifende sowie raumabschließende Bauteile, die hochfeuer- Brandverhalten Bauteile aus nicht brennbaren Baustoffen hemmend oder feuerbeständig sein müssen, der Baustoffe Bauteile, deren tragende und aussteifende Teile aus nicht aus brennbaren Baustoffen zulässig, wenn brennbaren Baustoffen bestehen und die bei raumabschlie- die geforderte Feuerwiderstandsdauer nach- ßenden Bauteilen zusätzlich eine in Bauteilebene durchge- gewiesen wird und die Bauteile so herge- hende Schicht aus nichtbrennbaren Baustoffen haben. stellt und eingebaut werden, dass Rauch und Feuer nicht über Grenzen von Brand- oder Bauteile, deren tragende und ausstei- fende Teile aus brennbaren Baustoffen Rauchschutzbereichen, insbesondere Ge- bestehen und die allseitig eine brand- schosstrennungen, hinweg übertragen wer- schutztechnisch wirksame Bekleidung den können.“ 9 In weiteren Bundesländern aus nichtbrennbaren Baustoffen sind Änderungen der Landesbauordnung in (Brandschutzbekleidung) und Dämm- Bearbeitung, beispielsweise in Rheinland- stoffe aus nicht brennbaren Baustoffen Pfalz. In allen Bundesländern ist der Einsatz haben. von Holzbaustoffen möglich – auch ohne An- passungen der Landesbauordnungen. Al- Neue Regelung Bauteile aus brennbaren Baustoffen sind zulässig, sofern sie lerdings ist dann eine Planung mit bauord- der MBO (Stand den Technischen Baubestimmungen nach § 85a entsprechen. nungsrechtlichen Abweichungen notwen- September 2019) dig. 22 BTGA-Almanach 2021
Technische Trends und Normung lichen Öffnungen für die Haustechnik und Grafik: Hilti AG die daraus resultierenden Abschottungen müssen mit dieser Bekleidung ausgekleidet sein, um eine Feuer- und Rauchausbreitung in die Holzkonstruktionen sowie Hohlraum- brände zu verhindern. In der Praxis wird hier üblicherweise mit zugelassenen Abschottungsprodukten und einem mineralischen Spaltverschluss durch Beton oder Mörtel gearbeitet (Abbildung 5). Neben dem zeitaufwendigen Schalungsbau sind das Einbringen von Feuchtigkeit in das Bauwerk und das Schrumpfverhalten der mineralischen Baustoffe zu berücksich- tigen. In Kombination mit der statischen Last ergibt sich damit eine ungünstige Paa- rung zum Baustoff „Holz“. Konstruktiv muss das umlaufende Kantholz zur Halte- rung der Abschottung berücksichtigt wer- Abbildung 4: den. Für die erforderlichen Auskleidung der Darstellung einer Öffnung und für die Randabstände der Ab- K260 Bekleidung schottungsprodukte ist damit ein zusätz- gemäß Musterholz- baurichtlinie licher Platzbedarf einzuplanen. In der Pra- xis wird das oft nicht beachtet und führt zu erheblichem Koordinationsaufwand und Ab- Umsetzung des baulichen Lösungen nach Stand der Technik leiten stimmungsbedarf auf der Baustelle. Vorteil- Brandschutzes nach Stand der Technik sich aus der Musterholzbaurichtlinie ab. Der hafter sind intumeszierende und trockene Die baurechtlichen Vorschriften erfordern Geltungsbereich ist dabei auf „Holzbauwei- Abschottungsprodukte, die aufgrund der ge- eine konkrete Umsetzung der Brandschutz- sen [begrenzt], die einen gewissen Grad der ringeren Dichte statisch nicht weiter berück- maßnahmen. Für den baulichen Brandschutz Vorfertigung haben wie Holztafel-, Holzrah- sichtigt werden müssen und einen gerin- geht es unter anderem um die Abschottungen men- und Fachwerkbauweise“. Holz-Mas- geren Platzbedarf für die Haustechnik einfor- von Haustechnikinstallationen, beispielswei- sivbauweisen sind von der Richtlinie ausge- dern, beispielsweise Brandschutzsteine (Ab- se Abwasser, Heizung, Trinkwasser, Elek- nommen. Die Musterholzbaurichtlinie spezi- bildung 6). Vorfertigung und anschließender tro, Lüftung. Hier kommen prinzipiell Lö- fiziert die nach § 26 Musterbauordnung er- Transport sind mit Brandschutzsteinen mög- sungen nach Stand der Technik oder geprüf- forderliche Brandschutzbekleidung als „all- lich, es muss keine Aushärtezeit berücksich- te Lösungen in Frage. Es gilt zu berücksich- seitig und durchgängig aus nichtbrennbaren tigt oder die Bildung von Setzrissen befürch- tigen, dass Abschottungsprodukte maximal Baustoffen“ bestehend sowie eine Ausbil- tet werden. die Feuerwiderstandsdauer der zugrunde lie- dung mit „Fugenversatz, Stufenfalz oder Nut- Lösungen nach Stand der Technik kön- genden Konstruktion erreichen können. Ein und Federverbindungen“. Die Brandschutz- nen bei gültigen Verwendbarkeitsnachwei- Abgleich mit Prüfzeugnissen oder anderwei- bekleidung muss als K260 gemäß DIN EN sen für die Abschottungsprodukte durch eine tigen Anwendbarkeitsnachweisen relevanter 13501-2 10 klassifiziert sein. Die Ausführung „nicht wesentliche Abweichung“ durch den Hersteller ist erforderlich. ist in Abbildung 4 dargestellt. Die erforder- Errichter bestätigt werden. Grafik: Hilti AG Grafik: Hilti AG Abbildung 5: Verschluss mit mineralischen Baustoffen in einer Holzbalkendecke Abbildung 6: Verschluss mit intumeszierenden Brandschutzsteinen ohne Schalungsaufwand und Kantholz BTGA-Almanach 2021 23
Technische Trends und Normung Grafik: Hilti AG Grafik: Hilti AG Abbildung 7: Herstellerspezifische Abschottungsmöglichkeit für Holzleichtbau- Abbildung 8: Holzständerwand vergleichbar zur leichten Trennwand weisen als geprüfte Anwendung Geprüfte Brandschutzlösungen Trennwand betrachtet werden. Hierbei wird die zeitliche Entkopplung der Detailplanung für den produktiven Holzbau in Anlehnung an das europäische Vorgehen und der Ausführung – hier die Holzelemente- Lösungen nach Stand der Technik sind über ein Abstand der Abschottung von 100 mm zu fertigung im Abbund. Zweitens ist eine de- die Musterholzbaurichtlinie für verschie- benachbarten Holzständern empfohlen (Ab- taillierte Planung der Haustechnik mög- dene Holzleichtbauweisen bis zu einer hoch- bildung 8). lich, um Einzeldurchführungen schon im feuerhemmenden Ausführung möglich. Für Sowohl für die Massivholzbauweise in Abbund darzustellen und mit einfachen Bauvorhaben in feuerbeständigen Ausfüh- Brettsperrholz als auch für Sonderdecken, Brandschutzprodukten in hoher Ausfüh- rungen und/oder Massivholzbauweise sind wie zum Beispiel Brettsperrholz-Rippen- rungsqualität und zu geringen Kosten ab- andere Lösungen erforderlich. elemente von Lignotrend oder Lignatur-Flä- zuschotten. Beide Optionen setzen Brand- Für Holzbalkendecken bzw. Holzstän- chenelemente, gibt es ebenfalls Abschot- schutzprodukte mit gültigen Verwendbar- derwände (Holzleichtbauweise) gibt es auf- tungsmöglichkeiten, die ohne Laibungsaus- keitsnachweisen und ergänzenden Feuerwi- grund der Vielzahl an Systemen nur verein- kleidung ausgeführt und auch schon in ei- derstandsprüfungen im Massivholz voraus. zelte Nachweise für feuerbeständige Ausfüh- ner Vormontage umgesetzt werden kön- Für beide Varianten sind die Mindestabstän- rungen. Möglichkeiten ohne aufwendige Lai- nen. Bei frühzeitiger Absprache zwischen de nach den Abstandsregeln des Deutschen bungen in Holzbalkendecken sind für spezi- Fachplaner, Brandschutzsachverständigen Instituts für Bautechnik (DIBt) bzw. die her- fische Aufbauten in Abbildung 7 dargestellt. und Holzbauer sind zwei Planungswege stellerspezifischen Angaben zu berücksich- Hier gilt es, herstellerspezifische Lösungen möglich: Erstens können größere Öffnungen tigen. anzufragen. Holzständerwände können bei für die Haustechnik und der anschließen- „Für ein erfolgreiches Holzbauprojekt gleicher Mindestwandstärke (≥ 100 mm) und de Verschluss mit geprüften Kombischott- sind bereits in der Vorplanungs- und Ent- vergleichbarer Beplankung (mindestens 2 x produkten geplant werden. Analog zur mi- wurfsphase spezifische Inhalte des Holzbaus 12,5 mm GKF je Wandseite) wie die leichte neralischen Massivbauweise erlaubt das zu berücksichtigen“, fasst das Forschungs- Grafik: Hilti AG Abbildung 9: Geprüfte Abschottungsmöglichkeiten ohne Laibung in Massivholzbauweise 24 BTGA-Almanach 2021
Technische Trends und Normung vorhaben „Lean Wood“ 11 seine Ergebnisse Literatur: zum Brandverhalten von Bauprodukten“, zusammen. Während diese Aussage auch 1 Holzbau Deutschland (Hrsg.): Lage- 2019. für den mineralischen Massivbau Gültigkeit bericht 2020, https://www.holzbau- 7 Musterbauordnung, Fassung Novem- besitzt, ist sie beim Holzbau aufgrund hoher deutschland.de/fileadmin/user_upload/ ber 2002, zuletzt geändert durch Be- Vorfertigungsgrade essenziell für einen pro- Pressebereich/2020_04_27_Lagebe schluss der Bauministerkonferenz vom duktiven Projektablauf. richt_2020/Holzbau_Deutschland_Lage 27.09.2019. bericht_2020_web_01.pdf. 8 Muster-Richtlinie über brandschutz- Fazit 2 Zügner, D.: Die Holz-Massivbauweise im technische Anforderungen an hochfeu- Der mehrgeschossige Holzbau ist in Deutsch- mehrgeschossigen Wohnbau. Ein kalku- erhemmende Bauteile in Holzbauweise land Realität und trotz baurechtlicher Ein- latorischer Vergleich zur mineralischen (M-HFHHolzR), Fassung Juli 2004. schränkungen bundesweit auf dem Vor- Massivbauweise, TU Graz 2013. 9 Landesbauordnung Baden-Württemberg, marsch. Für Holzleichtbauweisen und hoch- 3 Andrew, R. M.: Global CO2 emissions from Fassung Juli 2019. feuerhemmende Ausführungen gibt die cement production, in: Earth System Sci- 10 DIN EN 13501-2 „Klassifizierung von Bau- Musterholzbaurichtlinie klare Vorgaben zur ence Data 10 (2018), S. 2213–2239. produkten und Bauarten zu ihrem Brand- Abschottung von Haustechnikinstallatio- 4 Lugt, P. van der: Carbon Storage Utilising verhalten - Teil 2: Klassifizierung mit den nen. Trockene Abschottungslösungen brin- Timber Products, Environment Indus- Ergebnissen aus den Feuerwiderstands- gen hier Vorteile gegenüber einem minera- try Magazine, December/January 2012– prüfungen, mit Ausnahme von Lüftungs- lischen Spaltverschluss. Im Massivholzbau 2013. anlagen“, 2016. und bei der Anforderung „feuerbeständig“ 5 DIN 4102-1 „Brandverhalten von Bau- 11 Lean Wood (Hrsg.): Optimierte Planungs- sollten Fachplaner und Ausführende für ei- stoffen und Bauteilen – Teil 1: Baustoffe; prozesse für Gebäude in vorgefertig- nen reibungslosen Projektablauf auf geprüf- Begriffe, Anforderungen und Prüfungen“, ter Holzbauweise, TU München 2017, te Lösungen zurückgreifen. Unabhängig von 1998. https://www.ar.tum.de/holz/leanwood/ den Holzbauweisen ist eine frühzeitige Ab- 6 DIN EN 13501-1 „Klassifizierung von final-report/. stimmung aller Projektbeteiligten erforder- Bauprodukten und Bauarten zu ihrem lich, um die Produktivität des Holzbaus ma- Brandverhalten – Teil 1: Klassifizierung ximal auszuschöpfen. mit den Ergebnissen aus den Prüfungen Ja, so schnell! Beim Neubau des Verwaltungsgebäudes der Deutschen Bahn am Lister Dreieck in Hannover setzten die Profis von Isoweka auf Teclit von ROCKWOOL „Aus anfänglichen Vorurteilen gegenüber Teclit sind positive Ur teile geworden“, bekennt Arnd Salewski. Die schnelle, leichte Handhabung und Verarbeitung haben den Isolierprofi und sein zertifiziertes Team überzeugt. Dank weniger Zeitaufwand für die Mon- tage kann der Unternehmer mit besserer Wirtschaft- lichkeit rechnen. Er betrachtet das nichtbrennbare Teclit Kältedämmsystem als erste Wahl für den Einsatz in Hochhäusern, vor allem in Rettungswegbereichen. „Von Experten wie uns verarbeitet und bei konstanter Arnd Salewski Leistung im laufenden Betrieb wird sich das Produkt „Ich war sehr skeptisch, aber in Inhaber und Geschäftsführer Isoweka GmbH, Bochum langfristig durchsetzen“, ist sich Arnd Salewski inzwischen ohne jede Spur von Zweifel sicher. der Praxis hat Teclit alle unsere Bedenken entkräftet.“ Teclit ® Dämmung von Kälteleitungen www.rockwool.de/teclit
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