Brasilien als geoökonomischer Knoten Südamerikas? - Sören Scholvin und Andrés Malamud - GIGA ...

 
WEITER LESEN
Nummer 10

                                                                                           2014

                                                                                           ISSN 1862-3573

Brasilien als geoökonomischer
Knoten Südamerikas?
Sören Scholvin und Andrés Malamud

Am 4. Dezember fand in Montevideo die fünfte Tagung des Südamerikanischen Rats für
Infrastruktur und Planung (Consejo Suramericano de Infraestructura y P
                                                                     ­ laneamiento,
COSIPLAN) statt. Beim angestrebten Ausbau der transkontinentalen Verkehrswege
nimmt Brasilien allein schon aufgrund seiner geographischen Lage eine zentrale Posi-
tion ein.

Analyse
Regionalmächte binden ihre Nachbarländer wirtschaftlich zusammen. Sie stellen „geo­
ökonomische Knoten“ dar, sind daher Motoren regionaler Integrationsprozesse und
lösen jenseits ihrer Grenzen wirtschaftliche Dynamiken aus. Brasilien scheint ein
typisches Beispiel für dieses Phänomen zu sein. Ein genauer Blick führt jedoch zu nuan-
cierteren Aussagen: Geographische, infrastrukturelle, wirtschaftsstrukturelle und poli-
tische Faktoren mindern Brasiliens Bedeutung für Südamerika.
„„ Brasilien ist der wichtigste Handelspartner für Argentinien, Bolivien, Paraguay und
   Uruguay. Brasiliens Nationale Entwicklungsbank unterstützt die Internationalisie-
   rung brasilianischer Firmen. Unternehmen wie Petrobras sind bedeutende Inves­
   toren in ganz Südamerika.
„„ Allerdings ist die Entfernung der Wirtschaftsmetropolen Rio de Janeiro und São ­Paulo
   zu den Andenländern und Venezuela schon auf dem Landweg groß. Schiffsrouten
   nach Europa und Nordamerika sind kürzer als nach Ecuador und Peru. Auch natur-
   räumliche Barrieren erschweren regionale Wirtschaftsverflechtungen.
„„ Die brasilianische Regierung fördert zwar die Initiative zur Regionalen Integration
   Südamerikas (Iniciativa para la Integración de la Infraestructura Regional Surame-
   ricana, IIRSA), deren Zielsetzung vor allem im Ausbau der transkontinentalen Ver-
   kehrsinfrastruktur besteht. Die Umsetzung der konkreten Pläne lässt aber auf sich
   warten.
„„ Zudem exportieren Brasilien und seine Nachbarländer gleichermaßen vor allem
   Agrar- und Bergbauprodukte; der regionale Handel macht deshalb einen sehr gerin-
   gen Anteil am jeweiligen Bruttoinlandsprodukt aus.

Schlagwörter: Brasilien, Südamerika, regionale internationale Wirtschaftszusammenarbeit,
              Integrationspolitik, Wirtschaftsgeographie, IIRSA

www.giga-hamburg.de/giga-focus
Brasiliens Bedeutung für Südamerika                            sich 16 Prozent der Veränderung des paraguayi­
                                                               schen Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Phasen wirt-
Die regionalen wirtschaftlichen Verflechtungen                 schaftlicher Rezession auf brasilianischen Einfluss,
Brasiliens zeigen sich zunächst am Anteil, den                 das heißt stagnierenden oder rückläufigen bilate-
Exporte nach und Importe aus Brasilien am Außen-               ralen Handel, zurückführen. Für Argentinien er-
handel seiner Nachbarländer einnehmen. Brasilien               reicht dieser Wert immerhin noch 10 Prozent, für
ist – teils mit deutlichem Abstand – der wichtigste            Bolivien, Chile und Uruguay 5 bzw. 6 Prozent.
Handelspartner für Argentinien, Bolivien, Para-                Demgegenüber lässt sich wirtschaftliche Stagna-
guay und Uruguay. Demgegenüber ist der Han-                    tion in Ecuador, Kolumbien und Venezuela kaum
del Chiles, Ecuadors, Guyanas, Kolumbiens, Perus,              auf Entwicklungen in Brasilien zurückführen.
                                                               Die Gesamtexporte der südamerikanischen Län-
Tabelle 1: Haupthandelspartner der süd­                        der gingen in der Vergangenheit um durchschnitt-
           amerikanischen Länder in Prozent                    lich 20 Prozent zurück, wenn Brasiliens Wirtschaft
   Land         Exportpartner            Importpartner         stag­nierte; dabei wurde in Bolivien und den Län-
 Argen­      1. Brasilien 20,4%      1. Brasilien 27,2%
                                                               dern des Cono Sur (Argentinien, Chile, Paraguay
 tinien      2. China 7,4%           2. USA 15,6%              und Uruguay) ein über-, im Rest des Subkontinents
 Bolivien    1. Brasilien 41,8%      1. Chile 21,3%
                                                               ein unterdurchschnittlicher Rückgang beobachtet.
             2. USA 18,4%            2. Brasilien 20,3%        Mit anderen Worten: Brasilien überträgt auch Aus-
 Brasilien   1. China 17,0%          1. China 15,3%            wirkungen globaler Wirtschaftskrisen auf einige
             2. USA 11,1%            2. USA 14,6%              seiner Nachbarländer (Adler und Sosa 2012).
 Chile       1. China 22,3%          1. USA 22,9%                  Die Auslandsinvestitionen herausragender bra-
             2. USA 12,3%            2. China 18,2%            silianischer Unternehmen sind ein weiterer Indika-
 Ecuador     1. USA 37,3%            1. USA 28,4%              tor für die wirtschaftliche Bedeutung des Landes.
             2. Chile 8,1%           2. China 11,3%            Der halbstaatliche Ölgigant Petrobras ist Hauptab-
 Guyana      1. USA 30,8%            1. USA 22,2%              nehmer für bolivianisches Erdgas. Gemeinsam mit
             2. Kanada 28,9%         2. Trinidad und           der venezolanischen Ölgesellschaft Petróleos de Ve-
                                        Tobago 21,9%           nezuela S.A. (PDVSA) plant Petrobas den Bau ei-
 Kolum-      1. USA 36,6%            1. USA 24,2%              ner Ölraffinerie für 230.000 Barrel pro Tag im brasi-
 bien        2. China 5,5%           2. China 16,3%            lianischen Bundesstaat Pernambuco. Diese soll am
 Para-       1. Uruguay 17,7%        1. Brasilien 24,2%        Unterlauf des Orinoco gefördertes Schweröl verar-
 guay        2. Brasilien 16,4%      2. China 19,5%            beiten. Bislang konnte PDVSA allerdings keine aus-
 Peru        1. China 19,9%          1. USA 26,4%              reichenden Garantien für einen Kredit der Natio-
             2. USA 15,7%            2. China 14,0%            nalen Entwicklungsbank Brasiliens (Banco Nacional
 Surinam     1. USA 25,7%            1. USA 26,0%              de Desenvolvimento Econômico e Social, BNDES)
             2. Belgien 17,4%        2. Niederlande 16,0%      aufbringen. Bereits 2003 hatte Petrobras mit Perez
 Vene-       1. USA 39,1%            1. USA 31,7%              Companc Energía das größte Erdölunternehmen im
 zuela       2. China 14,3%          2. China 16,8%            Nachbarland Argentinien gekauft. Im Jahr 2013 ka-
 Uruguay     1. Brasilien 18,6%      1. China 16,4%            men 75 Mio. der insgesamt 148 Mio. Barrel Erdöl,
             2. China 17,9%          2. Brasilien 14,9%        die Petrobras im Ausland förderte, aus Südameri-
Quelle: CIA World Factbook, online:            Jahr 2000. Die Erdgasförderung durch Petrobras in
        (12. Dezember 2014).                                   Süd­amerika nahm im gleichen Zeitraum von 1,7 Bil­
                                                               lionen Kubikmetern auf 15,1 Billionen zu.2
Surinams und Venezuelas auf die Vereinigten Staa-                  Petrobras ist keinesfalls eine Ausnahme. Hoch-
ten ausgerichtet; für diese Staaten spielt Brasilien           gradig internationalisierte Firmen wie die Banco
eine eher nebensächliche Rolle (Tabelle 1).1                   do Brasil, das Bauunternehmen Odebrecht und
   Ökonometrische Untersuchungen bestätigen                    der Bergbaukonzern Vale sind in vielen, wenn
die hohe Varianz der Abhängigkeit südamerika-                  auch nicht allen Ländern des Subkontinents prä-
nischer Volkswirtschaften von Brasilien. So lassen             sent. Gleichzeitig sind sie auf europäischen und

1 In Tabelle 1 wird auch Chinas Bedeutung als Handelspartner   2 Eine detaillierte Auflistung der Öl- und Gasförderung von
  für viele südamerikanische Länder deutlich – im Gegensatz      Petrobras ist online abrufbar unter ; Abruf der hier
  Staaten ein deutlich jüngeres Phänomen.                        genannten Daten am 9. Dezember 2014.

GIGA Focus Lateinamerika 10/2014                                                                                        -2-
fernöstlichen sowie zunehmend auch auf afrika-            ter). Rio de Janeiro und São Paulo, also die beiden
nischen Märkten aktiv. Mittelmäßig stark interna-         Bundesstaaten, die zusammen 45 Prozent des bra-
tionalisierte Firmen sind demgegenüber vor allem          silianischen BIP erwirtschaften, befinden sich im
regio­nal ausgerichtet: Petrobras ist neben Brasilien     Südosten des Landes. Von São Paulo zur argen-
in weiteren 13 Ländern tätig, von denen acht in           tinischen Metropole Buenos Aires sind es „nur“
Südamerika liegen; im Fall des Bauunternehmens            2.250 Kilometer Wegstrecke; nach Lima in Peru
­Tigre sind es sogar acht von neun Ländern. Be-           sind es fast 5.000 Kilometer.
 trachtet man lediglich die Präsenz im Ausland und            Hinzu kommen erhebliche physische Barrie-
 vernachlässigt die Höhe der Investitionen und Pro-       ren, die Brasilien von den Ballungsräumen Chiles,
 fite, ist der größte Anteil (31 Prozent) der Auslands-   Ecuadors, Kolumbiens, Perus und Venezuelas tren-
 aktivitäten brasilianischer Unternehmen auf Süd-         nen. In den Anden, die eine maximale Ost-West-
 amerika ausgerichtet, gefolgt von Europa (21 Pro-        Ausdehnung von 700 Kilometern erreichen, sind
 zent) und Asien (17 Prozent) (Fundação Dom Cam-          selbst die wichtigsten Gebirgspässe bei starkem
 bral 2011).                                              Schneefall nicht passierbar. Straßen schlängeln
     Mit der BNDES wird die regionale ­Expansion          sich in Serpentinen steile Bergabhänge hinauf; wo
brasilianischer Unternehmen durch eine zentrale           sie wenig befestigt sind, existiert ein erhebliches
 staatliche Institution unterstützt. Die BNDES ist der    Unfallrisiko. Weiter östlich erschließt der Ama-
 wichtigste Geber langfristiger Kredite auf dem bra-      zonas zwar das Innere des Subkontinents, weil er
 silianischen Markt. Seit der Präsidentschaft Lula da     bis zur Stadt Iquitos im Osten Perus schiffbar ist.
 Silvas von 2003 bis 2011 verfolgt die Bank indus-        Doch steigt sein Pegel einmal jährlich um bis zu
 triepolitische Ziele und sie verdoppelte in dieser       neun Meter; Brücken werden unterspült, Binnen-
 Zeit ihr Investmentportfolio. Über das Programm          häfen sind wochenlang nicht nutzbar. Ganzjährig
 „BNDES Finanzen und Unternehmen“ vergibt sie             erschweren sich verlagernde Sandbänke die Schiff-
 Kredite an klein- und mittelständische Firmen, ins-      fahrt. Wegen des tropischen Klimas wuchern durch
 besondere im Energie- und Transportsektor, um            den Regenwald geschlagene Trassen für Eisen-
 deren Internationalisierung zu fördern und durch         bahnlinien und Überlandstraßen schnell zu. Stark­
 die Ausweitung des Imports von Kapitalgütern zur         regenereignisse machen Erd- und Schotterpisten,
 Modernisierung der brasilianischen Wirtschaft bei-       teils sogar asphaltierte Straßen unbenutzbar. Mit
 zutragen. Kredite für Projekte brasilianischer Fir-      dem Brasilianischen Hochland gibt es östlich und
 men im Ausland können dann gewährt werden,               südöstlich des Amazonasbeckens eine stark frag-
 wenn sie voraussichtlich positive sozioökono-            mentierte Mittelgebirgslandschaft. Dort kommt
 mische Effekte für Brasilien haben. Über das Pro-        die mittlerweile stillgelegte Bahnverbindung von
 gramm „BNDES Exim“ und Vorläuferprogramme                Rio de Janeiro nach Belo Horizonte auf 640 Stre-
 unterstützt die BNDES bereits seit 1991 den Export       ckenkilometer bei einer Distanz von nur 340 Kilo-
 von Kapitalgütern nach ganz Lateinamerika.               metern Luftlinie. In den 1980er Jahren brauchten
                                                          Züge für diese Strecke ganze 14 Stunden. Weil das
                                                          Brasilianische Hochland nach Westen geneigt ist,
Entfernungen und naturräumliche Barrieren                 fließen zudem Flüsse – auch solche, die ihren Ur-
                                                          sprung nahe dem Atlantik haben – ins Landesin-
Auf den ersten Blick sprechen auch räumliche              nere. Sie erschließen das Hinterland nicht und sind
Faktoren für eine Rolle Brasiliens als geoökono-          aufgrund von Wasserfällen ohnehin selten schiff-
mischer Knoten Südamerikas. Die Regionalmacht             bar. Im Grenzgebiet von Brasilien, Guyana, Suri-
hat eine zentrale Lage auf dem Subkontinent; bis          nam und Venezuela hat das Hochland von ­Guyana
auf Chile und Ecuador grenzen alle südamerika-            ähnlich ungünstige Reliefeigenschaften.
nischen Länder an Brasilien. Doch während Brasi-              Die genannten naturräumlichen Barrieren für
lien (wie auch Südamerika insgesamt) ein Territo-         den Transport über Land wären weniger schwer-
rium enormer Größe umfasst, leben rund 80 Pro-            wiegend, wenn der intraregionale Handel leicht
zent der brasilianischen Bevölkerung weniger als          auf dem Seeweg durchgeführt werden könnte. In
200 Kilometer vom Atlantik entfernt. Die Hafen-           der Tat wurden zwischen 2002 und 2012 50,4 Pro-
stadt Recife im brasilianischen Nordosten liegt mit       zent des brasilianischen Südamerikahandels per
einer Luftlinienentfernung von 3.100 Kilometern           Schiff abgewickelt. Nimmt man statt des mone-
näher an Monrovia im westafrikanischen Liberia            tären Warenwerts das Gewicht der Waren als Be-
als an Ecuadors Hauptstadt Quito (4.900 Kilome-           rechnungsgrundlage, liegt der Anteil des mariti-

GIGA Focus Lateinamerika 10/2014                                                                        -3-
Abbildung 1:      Räumliche Hemmnisse regionaler                       naler Wirtschaftsintegration zusammen-
                  Wirtschaftsintegration in Südamerika                 fassend dargestellt.

                                                                       IIRSA und ihre Grenzen

                                                                        Anfang dieses Jahrtausends zeigten Stu-
                                                                        dien der Interamerikanischen Entwick-
                                                                        lungsbank (Inter-American Development
                                                                        Bank, IDB) und der Wirtschaftskommis-
                                                                        sion für Lateinamerika und die Kari-
                                                                        bik (Comisión Económica para América
                                                                        Latina y el Caribe, CEPAL), dass Probleme
                                                                        mit der Verkehrsinfrastruktur Zusatzkos­
                                                                        ten von 170 USD pro LKW-Ladung von
                                                                        Argentinien nach Brasilien verursach-
                                                                        ten. Grenzkontrollen hielten den Güter-
                                                                        verkehr zwischen diesen beiden Ländern
                                                                        durchschnittlich 30 bis 36 Stunden lang
                                                                        auf (Sánchez und Tomassian 2003). Dabei
                                                                        sind Argentinien und Brasilien vergleichs-
                                                                        weise gut über den Landweg verbunden.
                                                                        Je weiter man von Rio de Janeiro und São
                                                                        Paulo nach Nordwesten fährt, desto dün-
                                                                        ner und schlechter befestigt ist das Stra-
                                                                        ßennetz. Bei einer Bevölkerungsdichte
                                                                        von nur 4,5 Einwohnern pro Quadratki-
                                                                        lometer in Brasiliens Nordregion besteht
                                                                        lokal kaum Bedarf an einer dichten Ver-
                                                                        kehrsinfrastruktur.
                                                                           Lediglich zwei transkontinentale Ach-
Quelle: Eigener Entwurf.                                                sen durchqueren den Subkontinent: der
                                                                        Interozeanische Highway vom Süden Pe-
men Handels sogar bei 63,2 Prozent.3 Dies ist we-             rus über Rio Branco nach Cuiabá und der Paname­
gen der Küstenlage der brasilianischen Ballungs-              rikanische Highway von der kolumbianisch-pana­
räume, die wie beschrieben durch Distanzen und                maischen Grenze über Santiago de Chile und ­Buenos
physische Barrieren vom Hinterland getrennt sind,             Aires bis nach Feuerland. Sie befinden sich teils in
nicht überraschend. Doch auch der maritime Han-               miserablem Zustand, insbesondere in den An-
del, soweit er über Argentinien und Uruguay hi-               den. Generell ist das Straßennetz der südamerika-
nausgeht, muss enorme Entfernungen überbrü-                   nischen Länder dünn: Brasilien kommt auf 19 Ki-
cken: Vom größten brasilianischen Hafen, Santos,              lometer Straße pro 100 Quadratkilometer Landes-
bis nach Callao in Peru muss man mehr nautische               fläche, in Bolivien sind es sieben, acht in Para­guay
Meilen zurücklegen als nach Miami in den Ver-                 und zehn in Peru. Die Vereinigten Staaten, zu de-
einigten Staaten. Guayaquil in Ecuador liegt wei-             ren Territorium ebenfalls dünn besiedelte Regionen
ter von Santos entfernt als Le Havre in Frankreich.           gehören, erreichen demgegenüber einen Wert von
Die Karibikhäfen Kolumbiens und Venezuelas sind               67. Zudem ist das Eisenbahnnetz nur wenig ausge-
deutlich näher am Süden der Vereinigten Staaten               baut. Die Spurweiten variieren sowohl von Land zu
als an Brasiliens Südosten. In Abbildung 1 sind               Land als auch innerhalb einzelner Länder. Ecuador,
die verschiedenen räumlichen Hemmnisse regio-                 Kolumbien, Peru und Venezuela sind miteinander
                                                              überhaupt nicht per Eisenbahn verbunden (Schol-
                                                              vin und Malamud 2014).
3 Eigene Berechnungen auf Grundlage von Daten, die im Juni
  2014 von AliceWeb2 () abgerufen wurden.                                    tion Südamerikas (Iniciativa para la Integración de

GIGA Focus Lateinamerika 10/2014                                                                              -4-
la Infraestructura Regional Suramericana, IIRSA)               den Tourismus fördern. Auch möchte man das
an. IIRSA zielt darauf ab, durch verbesserte Infra-            argentinische und das chilenische Stromnetz
struktur (vor allem Verkehr, aber auch Energiever-             besser miteinander verknüpfen.
sorgung) regionale wirtschaftliche Dynamiken zu             • Die Achse Mercosur-Chile zielt darauf, die Bal-
fördern. Im Norden des Subkontinents geht es da-               lungszentren Buenos Aires, Rio de Janeiro, São
bei primär um die petrochemische Industrie. Im Pa-             Paulo und Santiago de Chile besser miteinander
raná-Becken steht die industrialisierte Landwirt-              zu verbinden. Bereits vorhandene Eisenbahnli-
schaft, der großflächige und exportorientierte An-             nien sollen erneuert, Überlandstraßen zu Auto-
bau von Mais, Soja und Zuckerrohr, im Fokus. In                bahnen ausgebaut werden.
Bolivien und Peru soll die industrielle Verarbeitung        • Die Zentrale Interozeanische Achse schließt sich
von Bergbauerzeugnissen gefördert werden. IIRSA                hier an und ist auf Transportrouten durch Boli-
sieht acht Entwicklungsachsen vor, die zwar detail-            vien und Paraguay ausgerichtet. Häfen in Brasi-
liert geplant, aber bisher kaum umgesetzt sind:4               lien, Chile und Peru sollen ausgebaut, die Eisen-
• Die Andenachse setzt sich aus zwei von Nord                  bahnlinien von São Paulo bis zu den Anden in
   nach Süd laufenden Korridoren zusammen:                     Bolivien erneuert werden.
   dem Panamerikanischen Highway und der öst-               Doch in der Praxis bietet IIRSA eher einen Rahmen,
   lich des Hochgebirges gelegenen Carretera Mar-           in dem die südamerikanischen Staaten individu-
   ginal de la Selva. Vor allem Grenzstationen und          elle wirtschaftspolitische Ziele verfolgen. Geför-
   Überlandstraßen, aber auch das Stromnetz sol-            dert werden zahllose, zumeist punktuelle Einzel-
   len hier ausgebaut werden.                               projekte. Die IDB (2008) kritisiert zu Recht, dass
• Eine nach dem Wendekreis des Steinbocks (Spa-             die IIRSA Einzelprojekte gar nicht nach ihrem
   nisch: Capricornio) benannte Achse verbindet die         Beitrag zur regionalen Integration bewertet. 240
   Atlantik- mit der Pazifikküste zwischen dem 20.          der 335 bei Gründung der Initiative im Jahr 2000
   und 30. Grad südlicher Breite. Schlüsselprojekte         beschlossenen Projekte haben nationale Reichweite
   sind Gebirgspässe in den Anden und Brücken               und können ohne zwischenstaatliche Kooperation
   über die Flüsse Paraguay und Paraná. Eisen-              umgesetzt werden.
   bahnlinien spielen hierbei eine große Rolle.
• Eine weitere Achse ist speziell auf die Flüsse
   Paraguay, Paraná, Tieté und Uruguay als oft              Wirtschaftsstrukturelle Hemmnisse
   noch schiffbar zu machende Verkehrswege aus-
   gerichtet.                                               Auch die Außenhandelsstrukturen der südameri-
• Auch bei der Amazonasachse kommt der Bin-                 kanischen Länder trüben Brasiliens Perspektive als
   nenschifffahrt große Bedeutung zu. Über Fluss-           geoökonomischer Knoten. Anfang dieses Jahrtau-
   läufe von 20.000 Kilometern sollen brasilianische        sends bestand über die Hälfte der Exporte der Regi-
   Atlantikhäfen mit Küstenstädten am Pazifischen           onalstaaten, mit Ausnahme Brasiliens, aus weni-
   Ozean in Ecuador, Kolumbien und Peru verbun-             ger als zehn unterschiedlichen Gütern; in Bolivien,
   den werden. Lokale Flughäfen und Überland-               Ecuador, Paraguay und Venezuela waren es sogar
   straßen kommen als unterstützende Verkehrs-              drei Viertel (Burges 2005). Daran hat sich bis heute
   infrastruktur hinzu.                                     wenig geändert: Einzelne Produkte – wie Gas in
• Die Achse des Hochlands von Guyana zielt auf              Bolivien (41 Prozent), Kupfer in Chile (36 Prozent),
   einen Ausbau der Häfen in Guyana und Suri-               Erdöl in Ecuador, Kolumbien und Venezuela (57,
   nam. Die beiden Länder sollen durch Straßen              25 bzw. 94 Prozent), Gold in Guyana (23 Prozent)
   besser mit Brasilien und Venezuela verbunden             und Aluminium in Surinam (56 Prozent) – errei-
   werden. Ein weiteres Schlüsselprojekt ist die            chen hohe Anteile an den Gesamtexporten. Abneh-
   Straßenverbindung von Caracas nach Manaus.               mer für unverarbeitete Erzeugnisse des Agrar- und
• Die sogenannte Südachse soll im argentinisch-             Bergbausektors finden sich in Europa, Fernost und
   chilenischen Grenzgebiet, in der Region der Sie-         Nordamerika. Selbst bei den Exporten aus Brasi-
   ben Seen, durch Eisenbahnlinien und Überland-            lien hat der Anteil von Fertig- und Halbfertigpro-
   straßen, Grenzübergänge sowie Häfen vor allem            dukten seit Beginn dieses Jahrtausends zugunsten
                                                            unverarbeiteter Agrar- und Bergbaugüter abge-
4 Umfangreiche Informationen zu IIRSA sind online unter     nommen.
   abrufbar. Zu den lokalen Konflikten, zu
  denen es im Zusammenhang mit IIRSA-Projekten gekommen
                                                                Wie Tabelle 2 zeigt, machen die regionalen Ex-
  ist, siehe Garzón und Schilling-Vacaflor (2012).          porte für die meisten südamerikanischen Länder, al-

GIGA Focus Lateinamerika 10/2014                                                                           -5-
Tabelle 2: Bedeutung des intraregionalen Handels               tieren, laut einer CEPAL-Studie (2006) in erster
           für die südamerikanischen Länder                    Linie für Märkte und Ressourcen. Oftmals wer-
    Land        Anteil der      Anteil der     Anteil der      den Produktionsanlagen in Nachbarländern nur
                regionalen      Industrie­     Industrie­      errichtet beziehungsweise gekauft, um Import-
                  Exporte      güterexporte   güterexporte     beschränkungen zu umgehen. Nur selten wer-
                  am BIP          an den         an den        den brasilianische Investitionen in den Nachbar-
                                regionalen      Gesamt­        ländern mit der Steigerung der eigenen Effizienz
                                 Exporten       exporten       oder dem Zugriff auf strategisch relevante Pro-
 Argentinien          6,8%          55,4%          36,7%       duktkomponenten, also zwei Kernbestandteilen
 Bolivien            19,7%           3,3%          14,5%       regionaler Güterketten, begründet. Beispielhaft
 Brasilien            1,9%          74,7%          35,9%       für die rein marktorientierten Investitionen sind
 Chile                3,9%          63,5%          52,8%       die zahlreichen Übernahmen argentinischer Un-
 Ecuador              7,7%          25,9%              ./.     ternehmen durch brasilianische Konkurrenten
 Guyana               3,2%           5,0%              ./.     im Zuge der argentinischen Wirtschafts- und Fi-
 Kolumbien            2,5%          55,4%          22,5%
                                                               nanzkrise des Jahres 2001.
 Paraguay            13,8%          13,9%          11,3%
 Peru                 3,3%          57,1%          42,7%
                                                               Politische Hemmnisse
 Surinam                 ./.            ./.            ./.
 Venezuela               ./.            ./.            ./.          Einer Rolle Brasiliens als geoökonomischer
 Uruguay              6,4%          47,2%          29,2%            Knoten stehen letztendlich auch politische Ent-
Quelle: Eigene Berechnung auf Grundlage von Daten der IDB,          wicklungen entgegen, die die Staaten des Sub-
        online: , Abruf        kontinents auseinanderdividieren. Zwar gibt
        der Daten im Juni 2014 (./. = unzureichende Datenlage).     es mit der Union Südamerikanischer Staaten
                                                                    (Unión de Naciones Suramericanas, UNASUR)
len voran Brasilien, einen sehr geringen Anteil des             und dem Gemeinsamen Markt des Südens (Mer-
BIP aus. Rationale Wirtschaftsstrategien, so könnte             cado Común del Sur, Mercosur) zwei ambitionierte
man meinen, sollten deswegen nicht auf den intrare-             Integrationsprojekte, in denen Brasilien eine füh-
gionalen Handel fokussieren. Tatsächlich war auch               rende Rolle einnimmt. Der Mercosur hat sich ver-
Brasilien als Regionalmacht in der Vergangenheit                traglich zum Ziel gesetzt, den freien Verkehr von
nicht bereit, einen überproportionalen Anteil der               Gütern und Dienstleistungen zwischen seinen Mit-
Kosten der Integration zu tragen (Malamud 2005).                gliedern zu ermöglichen, eine Zollunion zu bilden
Anscheinend hat der Regionalismus in Südamerika                 sowie die makroökonomischen und wirtschafts-
seinen Höhepunkt erreicht und bringt nur noch sin-              sektoralen Politiken seiner Mitglieder zu koordi-
kende Erträge (Malamud und Gardini 2012).                       nieren. Die UNASUR möchte bis 2025 ein mit der
    Für eine gewisse strategische Bedeutung des in-             Europäischen Union vergleichbares Niveau regio-
traregionalen Handels spricht allerdings, dass der              naler Integration erreichen und bildet den überge-
Anteil der Industriegüter an den regionalen Expor-              ordneten Rahmen für IIRSA. Diesen hochgesteck-
ten für fast alle Länder größer ist als der Anteil              ten Zielen stehen bis heute aber nur wenige kon-
der Industriegüter an den Gesamtexporten. Daher                 krete Fortschritte gegenüber.
könnte eine exportbasierte Industrialisierung nicht                 Demgegenüber spricht die Verstaatlichung von
zuletzt für Brasilien auf intraregionalem Handel                Ressourcen beziehungsweise der sie ausbeutenden
basieren, weil die südamerikanischen Märkte zu-                 Unternehmen in Argentinien und Bolivien aus bra-
gänglicher für brasilianische Industriegüter sind               silianischer Sicht gegen engere Verbindungen mit
als globale Märkte. Allerdings stellt sich die Fra-             den Nachbarländern. So könnte Petrobras durch-
ge, ob die Nachbarländer interessantere Abnehmer                aus weiter in die Förderung von Erdgas in Bolivien
für brasilianische Industrieprodukte sind als der               investieren, das bereits heute per Pipeline direkt
heimische Markt. Durch eine Steigerung der natio­               in den Großraum São Paulo geleitet wird. Doch
nalen Kaufkraft dürfte sich die Industrialisierung              als im Zuge der Renationalisierung der bolivia-
in Brasilien besser fördern lassen als durch regio-             nischen Öl- und Gasressourcen von Petrobas um
nale Integration.                                               32 Prozent höhere Royalties und Steuern verlangt
    Ungeachtet dieser Chancen interessieren sich                wurden, entschied die brasilianische Regierung,
brasilianische Firmen, die in Südamerika inves­                 die Offshore-Förderung von Öl und Gas nahe Rio

GIGA Focus Lateinamerika 10/2014                                                                              -6-
de Janeiro und São Paulo zu forcieren. Zwar ist       Literatur
es technisch höchst kompliziert und daher ver-
gleichsweise teuer, diese Vorkommen zu fördern,       Adler, Gustavo, und Sebastián Sosa (2012), Intra-
doch machen sie Brasilien von politisch schwer ein-     Regional Spillovers in South America: Is Brazil Syste-
schätzbaren Nachbarn unabhängig. Während die            mic after All?, IMF Working Paper, 145, Washing-
Gasimporte aus Bolivien mit 30 Mio. Kubikmetern         ton, D.C.: IMF.
pro Tag bis zum Jahr 2020 konstant bleiben sollen,    Burges, Sean W. (2005), Bounded by the Reality of
möchte Petrobras die heimische Förderung von 55         Trade: Practical Limits to a South American Re-
auf 102 Mio. Kubikmeter täglich bis dahin fast ver-     gion, in: Cambridge Review of International Affairs,
doppeln. Flüssiggasimporte sollen schon 2015 die        18, 3, 437-454.
Importe aus Bolivien mengenmäßig hinter sich las-     CEPAL (2006), Foreign Direct Investment in Latin
sen (Petrobas 2011). Dass die argentinische Regie-      America and the Caribbean 2005, Santiago de Chi-
rung in der Vergangenheit Exportbeschränkungen          le: CEPAL.
für Erdgas verhängt und dabei Verträge mit Chile      Fundação Dom Cambral (2011), Transnationality
gebrochen hat, um nationalen Versorgungsengpäs-         Ranking of Brazilian Companies: Foreign Growth and
sen zu begegnen, bestärkt die brasilianische Regie-     Sustainability Management, Nova Lima: Fundação
rung im Streben nach Energieautarkie.                   Dom Cambral.
    Diese Hürden bei der regionalen Kooperation       Garzón, Jorge, und Almut Schilling-Vacaflor (2012),
im Energiesektor stehen in einem größeren poli-         Infrastrukturprojekte zwischen geopolitischen Inte-
tischen Kontext. Vor allem Argentinien, Bolivien        ressen und lokalen Konflikten, GIGA Focus Latein­
und Venezuela, bedingt auch Brasilien und Ecua-         amerika, 10, online:  (14. Dezember 2014)
Staates in der Wirtschaft erheblich ausgedehnt. Re-   IDB (2008), Evaluation of IDB Action in the I­ nitiative for
gionaler Integration und somit einer Stärkung der       Integration of Regional Infrastructure in South Ame-
Rolle Brasiliens als geoökonomischer Knoten ste-        rica (IIRSA), Washington, D.C.: IDB.
hen diese Strategien entgegen, denn sie erschweren    Malamud, Andrés (2005), Mercosur Turns 15: Be­
grenzüberschreitende Investitionen und internati-       tween Rising Rhetoric and Declining Achieve-
onalen Handel. Argentinien und Venezuela leiden         ment, in: Cambridge Review of International Affairs,
zudem unter einer extrem hohen Inflation und der        18, 3, 421-436.
Überbewertung ihrer Währungen, was es für brasi-      Malamud, Andrés, und Gian L. Gardini (2012), Has
lianische Unternehmen unattraktiv macht, dort zu        Regionalism Peaked? The Latin American Quag-
investieren. Chile, Kolumbien und Peru verfolgen        mire and its Lessons, in: The International Specta-
demgegenüber wirtschaftsliberale Strategien. Mit        tor, 47, 1, 116-133.
der Pazifischen Allianz (Alianza del Pacífico), de-   Petrobras (2011), Petrobras divulga plano de negócios
ren Vollmitglieder Chile, Costa Rica, Kolumbien,        2011-2015, online:  (17. November 2014).
da und den Vereinigten Staaten haben unter ande-      Sánchez, Ricardo J., und Georgina C. Tomassian
rem Australien, China, Indien, Japan und die größ-      (2003), Identificación de ostáculos al transporte ter-
ten europäischen Volkswirtschaften dort Beobach-        restre internacional de cargas en el Mercosur, Santi-
terstatus. Brasilien beteiligt sich hingegen nicht.     ago de Chile: CEPAL.
                                                      Scholvin, Sören, und Andrés Malamud (2014), Is
                                                        There a Geoeconomic Node in South America? Geo­
                                                        graphy, Politics and Brazil’s Role in Regional Eco-
                                                        nomic Integration, ICS Working Paper, 2, Lissa-
                                                        bon: ICS.

GIGA Focus Lateinamerika 10/2014                                                                            -7-
„„ Die Autoren
Dr. Sören Scholvin ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie
der Leibniz Universität Hannover und assoziierter Mitarbeiter am GIGA Institut für Afrika-Studien. Er
forscht zu Regionalmächten, wirtschaftlichen Verflechtungen und Infrastrukturprojekten in Subsahara-
Afrika und Südamerika.
E-Mail: , Webseite: 
Dr. Andrés Malamud ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Instituto de Ciências Sociais der Universität
Lissabon und Mitglied im Forschungsnetzwerk „PRIMO – Power and Region in a Multipolar Order“. Sein
Forschungsschwerpunkt ist die regionale Integration in Südamerika.
E-Mail: , Webseite: 

„„ GIGA-Forschung zum Thema
Im GIGA Forschungsschwerpunkt 4 „Macht, Normen und Governance in den internationalen Bezie-
hungen“ befasst sich das Forschungsteam „Außenpolitische Strategien im multipolaren System“ unter
anderem mit den politischen und wirtschaftlichen Beziehungen Brasiliens zu seinen Nachbarstaaten. Das
vom gleichen Forschungsteam durchgeführte Projekt „Colombia frente del ascenso de Brasil“ beinhaltet
eine Fallstudie zur brasilianisch-kolumbianischen Zusammenarbeit im Infrastrukturbereich.

„„ GIGA-Publikationen zum Thema
Flemes, Daniel, und Leslie Wehner (2012), Strategien südamerikanischer Sekundärmächte, GIGA Focus Latein-
  amerika, 4, online: .
Flemes, Daniel, und Leslie Wehner (2012), Drivers of Strategic Contestation in South America, GIGA Working
  Papers, 207, online: .
Garzón, Jorge, und Almut Schilling-Vacaflor (2012), Infrastrukturprojekte zwischen geopolitischen Interes-
  sen und lokalen Konflikten, GIGA Focus Lateinamerika, 10, online: .
González Sánchez, Victor M. (2014), Mercosur oder Pazifik-Allianz: Konkurrierende Modelle lateinamerikanischer
  Integration, GIGA Focus Lateinamerika, 3, online: .

                     Der GIGA Focus ist eine Open-Access-Publikation. Sie kann kostenfrei im Netz gelesen und
                     heruntergeladen werden unter  und darf gemäß den
                     Be­dingungen der Creative-Commons-Lizenz Attribution-No Derivative Works 3.0  frei vervielfältigt, verbreitet und öffentlich
                     zu­gänglich gemacht werden. Dies umfasst insbesondere die korrekte Angabe der Erstveröffentli­
                     chung als GIGA Focus, keine Bearbeitung oder Kürzung.

Das GIGA German Institute of Global and Area Studies – Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien
in Hamburg gibt Focus-Reihen zu Afrika, Asien, Lateinamerika, Nahost und zu globalen Fragen heraus. Ausgewählte
Texte werden in der GIGA Focus International Edition auf Englisch und Chinesisch veröffentlicht. Der GIGA Focus
Lateinamerika wird vom GIGA Institut für Lateinamerika-Studien redaktionell gestaltet. Die vertre­tenen Auffassungen
stellen die der Autoren und nicht unbedingt die des Instituts dar. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Beiträge ver-
antwortlich. Irrtümer und Auslassungen bleiben vorbehalten. Das GIGA und die Autoren haften nicht für Richtigkeit
und Vollständigkeit oder für Konsequenzen, die sich aus der Nutzung der bereitgestellten In­formationen ergeben.
Auf die Nennung der weiblichen Form von Personen und Funktionen wird ausschließlich aus Gründen der Lese-
freundlichkeit verzichtet.
Redaktion: Sabine Kurtenbach; Gesamtverantwortlicher der Reihe: Hanspeter Mattes; Lektorat: Ellen Baumann;
Kontakt: ; GIGA, Neuer Jungfernstieg 21, 20354 Hamburg

www.giga-hamburg.de/giga-focus
Sie können auch lesen