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GEOTHERMIE.CH NR. 43 | 17. JAHRGANG | 17 ANNÉE | September | Septembre 2007 Zeitschrift der Schweizerischen Vereinigung für Geothermie SVG Bulletin de la Société Suisse pour la Géothermie SSG Bulletin of the Swiss Geothermal Society SGS SVG/SSG Diskussion um künftige Stromerzeugung Forschung und Entwicklung Groundwater Energy Designer EGC 2007 Thematische Schwerpunktbildung in Unterhaching
INHALT SOMMAIRE 3 Editorial Préface 4 Politischer Wille für Pionierprojekte SVG / SSG vorhanden Die Hauptversammlung der SVG nahm mit einer Podiums- diskussion die aktuellen Fragen der geothermischen Stromproduktion auf. L’assemblée générale de la SSG a traité des questions Impressum actuelles de la production géothermique de l’électricité en GÉOTHERMIE.CH organisant une discussion sous forme de podium. September septembre 2007 Nr. 43 17. Jahrgang / 17. année 6 Analyse des Ressources de la Suisse Potentiel géothermique Depuis 2002, un projet visant à évaluer le potentiel de la Herausgeber / Éditeur géothermie en Suisse est réalisé dans le cadre de la Schweizerische Vereinigung für Geothermie (SVG) Société Suisse pour la Géothermie (SSG) Commission Suisse de Géophysique par l‘entreprise Geo- watt AG. Ce projet touche aujourd‘hui à sa fin. Administration SVG / SSG Dr. Roland Wyss 8 Forschung + Entwicklung Groundwater Energy Designer Zürcherstrasse 105, CH-8500 Frauenfeld Der Groundwater Energy Designer ist ein Werkzeug T 052 721 79 02, info@geothermie.ch zur Dimensionierung und Simulation von Anlagen der Redaktionskommission / thermischen Nutzung von Grundwasser. Commission de rédaction Rudolf Minder 9 IEADie Schweiz im Geothermal Implementing Daniel Pahud Agreement der IEA Ladislaus Rybach Durch die Mitgliedschaft im Geothermal Implementing Sarah Signorelli Agreement (GIA) der Internationalen Energie-Agentur kann François-D. Vuataz die Schweiz weltweiten Kontakt pflegen. Jules Wilhelm Roland Wyss 10 Energiepfähle Performances mesurées des pieux Redaktion / Rédaction énergétiques Jürg Wellstein Das Energiekonzept des neuen Verteilzentrums von ALDI- Wollbacherstrasse 48, CH-4058 Basel Suisse SA in Domdidier basiert auf einem umfangreichen T 061 603 24 87, wellstein.basel@bluewin.ch Erdspeicher mit Energiepfählen. Gestaltung / Graphisme Le concept énergétique du nouveau centre de distribution de Senger Interactive, Zürich ALDI-Suisse SA à Domdidier est basé sur un vaste stockage info@sengerinteractive.ch de chaleur souterrain formé par des pieux énergétiques. Druck / Impression Gedruckt in der Schweiz / 11 Projekt mit Auszeichnung Tropenhaus Frutigen Imprimé en Suisse Das Projekt Tropenhaus Frutigen löst am Nordportal des Lötschberg-Basistunnels ein Energieproblem auf nach- Titelfoto / Photo de couverture >> Eine Exkursion führte anlässlich des European haltige Weise und nutzt damit die geothermische Wärme. Geothermal Congress EGC 2007 zum thermischen Heizwerk in Pullach: «Erdwärme muss durch die Röhren – erst beim Kunden ist sie am Ziel!» 12 EGC 2007Thematische Schwerpunktbildung in Unterhaching >> A l’occasion du Congrès Européen sur la Géothermie EGC 2007, une excursion a été faite à Der European Geothermal Congress EGC 2007 in Unter- la centrale de chauffage de Pullach : « La chaleur haching bei München bot im Frühling Gelegenheit, sich zu géothermique doit traverser les tubes – elle verschiedenen Themen der Geothermie-Nutzung informieren atteint son but seulement chez le client » zu lassen. >> Foto: IEP GmbH, Pullach i. Isartal GEOTHERMIE.CH 15 Kurzinfos / Veranstaltungen 16 SVG Fachtagung / SSG Journée technique 2007 2
EDITORIAL PRÉFACE Géothermie – Une raison de plus ! Geothermie – jetzt erst recht! Les vibrations du sol engendrées par le projet Deep Heat Die beim Basler Deep Heat Mining-Projekt erzeugten Boden Mining n‘ont pas seulement été remarquées par la popula- erschütterungen haben nicht nur die lokale Bevölkerung tion locale; elles ont également trouvé un fort écho dans wahrgenommen; sie haben auch ein überaus starkes Me les médias. Normalement les évènements sismiques d’im- dien-Echo ausgelöst. Vergleichbar starke seismische Ereig portance comparable (les tremblements de terre naturels) nisse (natürliche Beben) finden in den Medien normaler- ne sont pas mentionnés par les médias. L‘idée que la géo- weise keine Erwähnung. Der Begriff Geothermie ist seither thermie est depuis connue partout, mais traîne avec elle überall bekannt, aber es haftet ihm ein «Erschütterungs»- une image de tremblement de terre a quelque peu un drôle Beigeschmack an. de goût. Trotzdem handelt es sich bei der tiefen Geothermie um Or, la géothermie profonde est une source d‘énergie à très eine Energiequelle, die ein gewaltiges Entwicklungspoten haut potentiel de développement. Certes, l‘expérience de zial besitzt. Die Basler Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass Bâle montre qu‘il existe encore des besoins de recherche noch Forschungslücken vorhanden sind. Aber ein Blick auf dans le domaine. Un coup d‘œil au développement de la weltweite Entwicklungen zeigt starke Wachstumstendenzen géothermie dans le monde montre actuellement une forte auf: croissance : – In jüngster Zeit wird in Australien durch etliche Unterneh- – En Australie, des projets de recherche et développement men (19 Firmen in 140 Aufsuchungsgebieten, mit 650 de la géothermie profonde ont déjà été lancés à grande Mio. US$ Mitteleinsatz) in grossem Stil Forschung und échelle, au travers de plusieurs entreprises cotées en Entwicklung für tiefe Geothermie betrieben. bourse (19 entreprises sur 140 concessions, représentant – Dank der eingeführten Einspeisevergütung ist in Deutsch- des investissements de l’ordre de 650 Mio US$). land ein regelrechter Boom ausgebrochen. Gemäss der – Un véritable boom a lieu en Allemagne grâce à l‘initia- deutschen Geothermischen Vereinigung sind mehr als 150 tion d‘un programme de rétribution de l‘injection du Konzessionen zur Erschliessung geothermischer Lager- courant électrique. Selon la Société allemande pour la stätten vergeben worden; 100 Anlagen zur Stromerzeu- Géothermie, plus de 150 concessions visant à la mise en gung und/oder Fernwärmenutzung aus Geothermie ste- valeur de réservoirs géothermiques ont été distribuées, et cken in den verschiedenen Phasen der Projektentwicklung. 100 projets d‘installations pour la production de cou- – Die Studie «The Future of Geothermal Energy» des renom- rant et/ou l‘alimentation d‘un réseau de chaleur se trou- mierten Massachusetts Institute of Technology weist für vent dans diverses phases de développement. die Vereinigten Staaten ein grosses EGS (Enhanced – L‘étude « The Future of Geothermal Energy » du très Geothermal System)-Potenzial aus – mit Ressourcen in connu Massachusetts Institute of Technology fait état der Grössenordnung von Faktor 2‘000 vom Primärenergie- pour les Etats Unis d‘un important potentiel EGS Jahresverbrauch der USA. (Enhanced Geothermal System), avec des ressources dis- ponibles estimées à environ 2000 fois la consommation Die Schweiz darf gerade jetzt nicht ins Hintertreffen gera- annuelle d’énergie primaire des USA. ten. Deshalb hat die SVG ein Konzept für ein nationales Forschungsprogramm für tiefe Geothermie erarbeitet C’est précisément le moment où la Suisse ne doit pas res- («Forschungs- und Entwicklungsprogramm zur geother- ter à l‘écart. En conséquence, la SSG a mis sur pied un mischen Stromerzeugung in der Schweiz» – FEGES). Die concept de programme de recherche national pour la géo- Zeit dafür ist günstig: Einer entsprechenden Motion des thermie profonde («Forschungs- und Entwicklungspro Nationalrats (Motion Theiler) hat auch der Ständerat zuge- gramm zur geothermischen Stromerzeugung in der stimmt. Demnach sollen in den Jahren 2008 bis 2011 für Schweiz», FEGES). Le moment est propice : le conseil des Forschungsarbeiten in tiefer Geothermie prioritär Kredite états vient d‘approuver une motion du conseil national zur Verfügung gestellt werden. Damit können entschei- GÉOTHERMIE.CH (motion Theiler). Des crédits prioritaires seront ainsi mis à dende Fragen geklärt werden. Packen wir’s an! disposition entre 2008 et 2011 pour les travaux de recher- che en géothermie profonde. Ceci permettra d‘éclaircir un Kathy Riklin, Dr. sc. nat. ETH certain nombre de questions fondamentales. Au travail ! Nationalrätin Zürich / Conseillère nationale Präsidentin der SVG / Présidente de la SSG 3
Politischer Wille für Pionierprojekte SVG / SSG vorhanden Die Hauptversammlung der SVG nahm mit einer Podiumsdiskussion mit internationaler Beteiligung zunächst die aktuellen Fragen der geother- mischen Stromproduktion auf und beleuchtete damit auch die Chancen und Risiken der tiefen Geothermie. Welche Möglichkeiten, Chancen und Risiken be- netz befindliche, voll entsalzte Wasser auf eine stehen bei einer Nutzung der Geothermie zur Temperatur von bis zu ca. 85 °C aufgeheizt Stromproduktion? Mit dieser Fragestellung nahm wird. Seit 2001 produziert man in Altheim mit die SVG, anlässlich ihrer Hauptversammlung einer ORC-Anlage (1 MW) auch Strom. vom 18. April 2007 in Bern, die Stimmung im Lande auf. In Form eines Podiumsgesprächs mit Heinrich Schwendener, Geopower Basel AG, internationaler Beteiligung konnten die verschie- wies darauf hin, dass einerseits die Bevölkerung denen Aspekte zu Projekten im In- und Ausland durch die Erschütterungen erschreckt worden diskutiert werden. sei, anderseits aber grosses Verständnis für diese Form der Wärme- und Stromerzeugung vorhan- Diskussion mit Sachlichkeit den wäre. Bei diesem halbkommerziellen Projekt Zunächst begrüsste Kathy Riklin, SVG-Präsiden habe sich jedoch vermutlich der Zeitdruck zu tin, die Teilnehmenden und wies darauf hin, einem belastenden Faktor entwickelt. dass nach den Erschütterungen in Basel nun wieder mit aller Sachlichkeit die Thematik der Mit viel Geduld in die Tiefe gebohrt tiefen Geothermie behandelt werden soll. Bereits seit 20 Jahren arbeiten die Forscher am EU-Projekt der EGS-Technologie in Soultz-sous- Ellinor von Kauffungen gab als Moderatorin zu- Forêts (Frankreich). Jean Jaques Graff bekannte, nächst Gerhard Pernecker aus Altheim (Öster dass das Vorhaben wesentlich komplizierter war reich) das Wort, um über die Erfahrungen mit als ursprünglich angenommen. Inzwischen habe dem dortigen Geothermie-Projekt zu sprechen. man eine Turbine bestellt und werde demnächst In Altheim wird das in rund 2‘200 Meter Tiefe mit der Stromproduktion beginnen können. vorhandene Thermalwasser mit 100 °C von der Produktionsbohrung in die nur wenige Meter Jörg Baumgärtner, BESTEC GmbH in Kapsweyer entfernte Heizzentrale geleitet und durchströmt (Deutschland) wies darauf hin, dass vor zehn vier Plattenwärmetauscher mit einer Gesamtleis Jahren in Soultz bei 3‘500 Meter Tiefe ein kom- tung von 7.5 MW, mit denen das im Fernwärme pletter Rückbau stattgefunden habe, so dass nun bis zu den heute zur Verfügung stehenden 5‘000 >> Kathy Riklin: «Der politische Meter Tiefe viel Zeit benötigt worden sei. Wille zur weiteren Erforschung der geothermischen Ressourcen und Ladislaus Rybach, Geowatt AG in Zürich, kam Nutzungstechnologien ist vorhan- den.» auf den Unterschied zwischen Tunnelbau und Tiefbohrungen zu sprechen: Beim einen sei man >> Kathy Riklin : « La volonté poli- tique pour de nouvelles études sur vor Ort und sehe das Gestein, beim andern brau les ressources géothermiques et les che es Fernerkundung und -steuerung. Deshalb technologies d’utilisation est à dis- müssten bessere Explorationsmethoden entwi- position. » ckelt werden. An möglichen Standorten für Tiefenbohrungen würde es eigentlich nicht man- geln, aber an zuverlässiger Technik für die Pro jektplanung. Bekenntnis zur weiteren Unterstützung von Pionieren Kathy Riklin wies darauf hin, dass der politische Wille zur weiteren Erforschung der geothermi schen Ressourcen und Nutzungstechnologien vorhanden sei. Es brauche aber auch Risikokapi tal für solche Pionierprojekte.< GEOTHERMIE.CH 4
Résumé Le 18 avril 2007 à Berne, l’assemblée géné- rale de la SSG a traité des questions actuel- les de la production géothermique de l’élec tricité en organisant une discussion sous forme de podium avec une participation in- ternationale. Ceci a également permis de mettre en lumière les chances et les risques de la géothermie profonde. La présidente de la SSG, Kathy Riklin, a salué les participants et a fait remarquer qu’après les secousses de Bâle, cette technologie doit maintenant de nouveau être traitée avec la plus grande >> Podiumsdiskussion mit internationaler Beteiligung (v.l.n.r.): Ladislaus Rybach, Jörg Baumgärtner, objectivité. Gerhard Pernecker, Heinrich Schwendener, Jean Jaques Graff und Ellinor von Kauffungen. >> Discussion sous forme de podium avec participation internationale (de gauche à droite) : Ladislaus Rybach, Jörg Baumgärtner, Gerhard Pernecker, Heinrich Schwendener, Jean Jaques Graff und Ellinor von Kauffungen. Aufgaben der Dachorganisation bestätigt An der Hauptversammlung der SVG vom 18. April 2007 in – Erarbeiten von Richtlinien zur optimalen geothermischen Bern wurden die durch das Mandat der Dachorganisation zur Energienutzung, z.B. mit SIA-Normen Förderung der Geothermie festgelegten Aktivitäten bestätigt: – Mitarbeiten beim Gütesiegel für Erdwärmesonden – Verstärken der Öffentlichkeitsarbeit zu allen Technolo- – Fortsetzen der Aus- und Weiterbildung auf verschiedenen gien der Geothermie, z.B. Erneuerung des Info-Materials Stufen und für unterschiedliche Zielgruppen – Mitarbeit bei der Verordnung zum neuen Energiegesetz und zur Einspeisevergütung. Hastag_Kind_90x132_4C 6.1.2006 9:32 Uhr Seite 1 INSERATE Erstaunlich – HakaGerodur 70% der Heizenergie kommt gratis aus unserem Erdwärmesonden – eine geniale Lösung Garten! GEROtherm®-Erdwärmesonden von HakaGerodur eignen sich zur Nutzung oberflächennaher, geother- mischer Energie oder zur Ableitung (Speicherung) überschüssiger Wärme in das Erdreich. Dazu werden geschlossene vertikale oder horizontale Rohrsysteme aus Polyethylen (PE 100) eingesetzt. Lange Lebens- dauer, keine Korrosion und montagefreundliches Erdwärme ist die Baukastensystem sind nur einige der zahlreichen umweltschonende überzeugenden Vorteile. Mit SKZ-Prüf- und Über- Energie, die mit wachungszeichen. Erdwärmesonden der HASTAG gewonnen wird. GÉOTHERMIE.CH HakaGerodur AG Tel. +41 (0)55 293 25 25 Giessenstrasse 3 Fax +41 (0)55 293 25 26 CH-8717 Benken sekretariat@hakagerodur.ch HASTAG St.Gallen T 071 274 23 23 www.hakagerodur.ch Erdwärme F 071 274 23 33 Waldmannstr. 9a erdwaerme@hastag.ch 9014 St.Gallen www.hastag.ch Erdwärme – Energie aus der Tiefe. 5
Potentiel géothermique Analyse des Ressources de la Suisse Depuis 2002, un projet visant à évaluer le potentiel de la géothermie en Suisse est réalisé dans le cadre de la Commission Suisse de Géophysique par l‘entreprise Geowatt AG, avec le soutient de l‘OFEN. Ce projet qui touche aujourd‘hui à sa fin est ici présenté. > Clément Baujard Le grand public et les décideurs politiques mon- Analyse sur le plateau suisse Geowatt AG trent un intérêt croissant pour les énergies re- Cette analyse des ressources a été menée sur la Dohlenweg 28 nouvelables. Dans le même temps, des avancées quasi-totalité du Plateau Suisse, délimité par le CH-8050 Zürich T 044 242 14 54 technologiques dans les méthodes d‘exploitation Jura au nord et par les Alpes au sud. Cette ré- baujard@geowatt.ch des réservoirs géothermiques ont fait de cette gion, dont la géologie est relativement bien www.geowatt.ch énergie une alternative intéressante aux énergies connue (grâce à de nombreux puits, forages et fossiles, dont la quantité des ressources disponi- profils sismiques), concentre la plus grande par- bles diminuera inéluctablement dans les années tie de la demande en énergie du pays, grâce à à venir. Le but de l‘analyse des ressources géo- une économie très développée et à une forte thermiques est donc de quantifier l‘énergie dis- densité de population. ponible et exploitable sous forme de chaleur dans le sous-sol, et de fournir des informations L‘analyse du potentiel est effectuée uniquement concrètes et utiles pour la planification de futurs pour les ressources géothermiques dites profon- projets, comme par exemple des cartes permet- des (> 200 m), permettant d‘envisager l‘alimen- tant d‘identifier les régions à fort potentiel de tation d‘un réseau de chaleur ou la production production. d‘électricité (possible dès une température de 80 °C), ce qui exclu la géothermie de subsurface (sondes et pompes à chaleur). Si la température augmente de manière relativement constante avec la profondeur (en moyenne +3 °C pour 100 m de profondeur), il n‘est pas possible de récupérer cette chaleur partout. En effet, la mé- thode d‘exploitation actuelle la plus répandue est l‘utilisation d‘un doublet géothermique, constitué d‘un forage de production et d‘un fora- ge de réinjection, ce qui nécessite la présence d‘un aquifère en profondeur, afin de limiter les efforts de pompage en surface. Zones dont les propriétés hydrauliques sont intéressantes Afin de quantifier les capacités de la géothermie profonde, les informations géologiques, géophy- siques et hydrogéologiques ont été intégrées dans un concept de modélisation tridimension- nel. Les failles, zones fracturées et plus généra- lement les régions à la géologie accidentée ont >> Exemple de puissance énergé- fait l‘objet d‘études plus poussées, car ces zones tique thermique utilisable par dou- blets dans le Muschelkalk Supérieur. offrent généralement des propriétés hydrauliques Les variations obtenues sont dues intéressantes, et par conséquent un potentiel aux paramètres thermiques évalués, géothermique élevé. A titre d‘exemple, la figure à la profondeur de l‘aquifère ainsi qu‘aux propriétés hydrauliques des montre une carte de la puissance énergétique différentes zones définies. disponible dans le « Muschelkalk Supérieur ». >> Beispiel der mit geothermischen Zusammenfassung Dubletten nutzbaren thermischen Cette étude a montré que l‘énergie géothermique Energie im oberen Muschelkalk. Die sichtbaren Unterschiede sind auf Die Schweiz. Geophysikalische Kommission en Suisse offre un potentiel très important, grâce verschiedene thermische und hat seit 2002 ein Projekt zur Quantifizierung à la présence d‘aquifères souterrains de tempé- hydraulische Gesteinseigenschaften der geothermischen Ressourcen der Schweiz rature élevée, et pour l‘instant largement sous sowie auf unterschiedliche Aquifer- GEOTHERMIE.CH Tiefen zurückzuführen. initiiert, welches ebenfalls durch das BFE exploité. Grâce à cette étude, les secteurs sus- finanziert wurde. Die Bearbeitung fand durch ceptibles d‘héberger des projets d‘exploitation >> Grafik: Geowatt AG die Geowatt AG statt. In diesem Artikel wird das Projekt kurz vorgestellt. 6
des ressources géothermiques ont été identifiés Références et répertoriés. Les possibilités d‘utilisation du Signorelli, S. et Kohl, T., 2006. Geothermischer socle cristallin dans un but de production d‘élec- Ressourcenatlas der Nordschweiz, Gebiet des Nördlichen tricité ont été identifiées et quantifiées. Les ré- Schweizer Mittellandes, Beiträge zur Geologie der Schweiz, sultats de cette étude sont déjà disponibles pour GEOPHYSIK Nr. 39, publiziert durch die Schweizerische Geophysikalische Kommission. le Nord-Est de la Suisse (Signorelli, S. et Kohl, T., 2006), sous forme d‘une publication de la Baujard, C., Kohl, T et Signorelli, S. 2007 (in press). Atlas des ressources géothermiques de l‘Ouest de la Suisse, Commission Suisse de Géophysique (No 39). La GEOPHYSIK Nr. 40, publié par la Commission Suisse de demande est à effectuer sur www.sgpk.ethz.ch. Géophysique. Les résultats pour la Suisse Romande seront dis- ponibles très prochainement (Baujard et al., 2007).< Science City mit Erdwärmespeicher Science City ist ein Transformationsprojekt der ETH Erdwärmespeichern die beste Bewertung erhalten. Zürich. Es verwandelt den Standort Hönggerberg in ei- Wärme- und Kältebedarf lassen sich so sinnvoll ver- nen neuen Arbeits- und Lebensraum. Die ETH auf dem knüpfen. Das Speichersystem mit Erdwärmesonden soll Hönggerberg stellt heute einen Energie-Grossverbraucher im 2008 realisiert werden und wird dann die Grundlage dar. Im Rahmen der geplanten Erweiterung zur Science für eine nachhaltige Science City darstellen. Bis 2020 City wurde deshalb auch ein umfassender Masterplan kann der CO2-Ausstoss halbiert werden – neben der neu- Energie erarbeitet, der auf der Grundlage eines Zuwach en Energiequelle Erdwärme werden auch bauliche und ses an Energiebezugsflächen von 58 % und der Energie haustechnische Verbesserungsmassnahmen zu diesem reduktionsziele der 2000-Watt-Gesellschaft acht unter- Resultat führen.< schiedliche Varianten zur künftigen Energieversorgung beleuchtet hat. Dabei hat das Konzept mit mehreren, auf Informationen: www.sciencecity.ethz.ch dem Campus verteilten und miteinander vernetzten GÉOTHERMIE.CH >> Masterplan Energie mit Erdwärmespeicher-Konzept für >> Veränderungen des spezifischen Bedarfs an Heiz- und Kälteenergie sowie Strom die Versorgung von Science City. bei vergrösserten Nutzflächen. >> Bilder: Science City 7
Forschung + Entwicklung Groundwater Energy Designer Der Groundwater Energy Designer ist ein Werkzeug zur Dimensionierung und Simulation von Anlagen der thermischen Nutzung von Grundwasser. > Joachim Poppei Die direkte Nutzung von Grundwasser zur Wär werden Simulationsrechnungen durchgeführt. > Rainer Schwarz megewinnung oder zu Kühlzwecken bietet ge- Dazu sind keinerlei Kenntnisse der numerischen > Gerhard Mayer genüber Erdwärmesonden energetische und wirt Modellierung erforderlich: Vom Tool werden spe- Colenco Power Engineering Täfernstrasse 26 schaftliche Vorteile. Falls zudem das energetisch zielle Arbeiten eines Modellierers, wie die Festle CH-5405 Baden genutzte Grundwasser wieder in den Grundwas gung der erforderlichen Modellgebietsgrösse, de- T 056 483 15 79 serleiter eingeleitet wird, bleibt die Wasserbilanz ren optimale Diskretisierung, die Optimierung joachim.poppei@colenco.ch erhalten und wird die Ressource Grundwasser der numerischen Lösung und die illustrative www.colenco.ch geschont. Darstellung der Ergebnisse in Form von Isolinien (Isothermen) – quasi im Hintergrund – in wenigen Kritische Fragen für den Standortentscheid Minuten erledigt. Es ist damit möglich, durch Für den Anlagenplaner stellen sich drei grund- eine Vielzahl von Berechnungen sehr schnell sätzliche Fragen: Ist das Grundwasserangebot eine optimale Konfiguration für den Standort zu am Standort ausreichend? Ist das Grundstück für finden und mögliche Unsicherheiten der Ein eine genügend weit entfernte Reinjektion oder gangsparameter zu bewerten. Rückgabe hinreichend gross? Werden gegebenen falls Nachbarn von der Einleitung des thermisch Die Bewertung der Situation kann dann erfolgen veränderten Wassers beeinträchtigt? Aus geneh- hinsichtlich migungsrechtlicher Sicht ist auch die Frage der – der technischen Realisierbarkeit am Standort Reichweite einer hydraulischen und thermischen (Hebung ohne «Trockenfallen» und Reinjektion Beeinflussung zu beurteilen und jene von beste- ohne «thermischen Kurzschluss») und henden Wasserfassungen auszuschliessen. Die – der potenziellen thermischen Beeinträchtigung Beantwortung dieser Fragen macht Prognosen (Reichweite der Wärme- oder der Kälte- auf der Basis geothermischer Simulationen erfor- «Fahne»). derlich, deren Aufwand bisher oftmals – insbe- sondere bei kleinen und mittleren Anlagen – in Der Groundwater Energy Designer vereinigt dazu keinem Verhältnis zum Projekt stand. interaktive Masken, Datenbanken, einen Finite- Volumen-Simulator und eine grafische Ober Für diese Aufgabenstel fläche zum Pre- und Postprocessing und führt lung wurde das PC-Pro menügesteuert durch die Anwendung. gramm Groun dwater Energy Designer (GED) Das Programm wurde mit Unterstützung des entwickelt und speziell Bundesamtes für Energie erstellt und verifiziert. so konzipiert, dass es Pla Es ist komplett mit einer wahlweise dreisprachi ner (Energieberater, In gen Oberfläche und ausführlicher Dokumentation genieurbüros), Errichter (d,f,e) downloadbar (http://www.colenco.ch/ (Bohrtechniker oder Hei de/grundwasserschutz_entsorgung/ged_bestell. zungstechniker) und Be html) und 7 Tage vollumfänglich lizenzfrei test- hörden in die Lage ver- bar. Danach wird bei Bestellung eine einmalige setzt, Entscheidungen zur Reinjektion thermisch Schutzgebühr von 300 Euro erhoben, welche >> Der Groundwater Energy Designer genutzter Wässer an einem konkreten Standort Support und freie Verfügbarkeit von Updates ge- bietet grafische Oberflächen mit Ergeb nisdarstellung, um die direkte Nutzung abzuleiten. Dazu werden unter Berücksichtigung währleistet.< von Grundwasser optimal zu planen. der Standortverhältnisse, die sich aus der Be >> Groundwater Energy Designer offre darfscharakteristik und den hydrogeologischen des interfaces graphiques – à choix en Voraussetzungen ergeben, potenzielle Konfigura français également – avec présentation tionen der Grundwassergewinnungs- und Rück Résumé des résultats pour planifier de façon optimale l’utilisation directe de l’eau gabeanlagen interaktiv getestet und optimiert. L’utilisation directe de l’eau souterraine à des souterraine. fins d’extraction de chaleur ou de refroidisse- >> Bild: Colenco Power Engineering Simulation konkreter Projektdaten ment comporte des avantages énergétiques et Ausgehend von einer Wärme- oder Kältebedarfs économiques relativement à des sondes géo- analyse werden zunächst die erforderlichen thermiques. Le programme pour PC Ground Grundwasservolumenströme für die Bedarfsdeck water Energy Designer (GED) a été développé GEOTHERMIE.CH ung ermittelt und auf Basis vereinfachter Ansät pour faire des pronostiques sur la base de si- ze und homogener hydrogeologischer Kennwerte mulations géothermiques. Le programme offre die erforderliche Anzahl und der Ausbau der aussi une interface, des fonctionnalités d’aide Brunnen bestimmt. Zur Bewertung der potenziel et des descriptions complètes en français. 8 len Möglichkeiten der Reinjektion am Standort
Die Schweiz im Geothermal Internationale Energie-Agentur (IEA) Implementing Agreement der IEA Durch die Mitgliedschaft im Geothermal Implementing Agreement (GIA) der Internationalen Energie-Agentur kann die Schweiz weltweiten Kontakt mit führenden Geothermie-Ländern pflegen und Informationen austauschen. Die Internationale Energie-Agentur (IEA) mit Periode wird die Förderung einer weltweiten, > Prof. Dr. Ladislaus Rybach Sitz in Paris stellt eine bedeutende, autonome nachhaltigen Nutzung der Geothermie genannt. Geowatt AG Dohlenweg 28 Regierungsorganisation dar und umfasst 26 Dies soll durch folgende Massnahmen gesche- CH-8050 Zürich Mitglieder aus den OECD-Staaten. Sie fördert die hen: Verbessern bestehender Technologien, Ent Tel 044 242 14 54 weltweite Zusammenarbeit im Bereich der Ener wickeln neuer Technologien zur Nutzung der rybach@geowatt.ch gietechnologien durch ein Netzwerk von über 40 globalen geothermischen Ressourcen, Verein www.geowatt.ch aktiven Ausführungsvereinbarungen (Implemen fachen des Know-how-Transfers sowie Aufberei ting Agreements – IA). ten hochwertiger Informationen und Kommuni zieren von strategischen, wirtschaftlichen und umweltrelevanten Vorzügen der Geothermie. Mitglieder des Geothermal Implementing Agreements (GIA) Executive Committee (ExCo) als Führungsinstrument Das GIA umfasst 15 Mitglieder: Australien, Die Führungs- und Aufsichtsverantwortung für Frankreich, Deutschland, Island, Italien, Ja die GIA nimmt das Leitungskomitee (ExCo) pan, Mexiko, Neuseeland, Südkorea, Schweiz, wahr, welches von jedem Land und jedem USA, die Europäische Kommission sowie als Sponsor ein Mitglied umfasst. Das ExCo ist für Sponsoren Geodynamics Ltd., Green Rock alle administrativen Belange des GIA zuständig. Energy Ltd. and ORMAT Technologies Inc. Während ExCo-Meetings berichten die Mitglieder Informationen: www.iea-gia.org über ihre nationalen Programme, tauschen Infor mationen und Arbeitsresultate aus und erörtern laufende und künftige Themen. Mitglied der Diese gewährleisten sowohl Führungsstrukturen Schweiz ist das Bundesamt für Energie (BFE), als auch Vertragsmechanismen für die Leitung das durch Ladislaus Rybach von der Geowatt AG der Aktivitäten der verschiedenen multilateralen in Zürich vertreten wird. Er ist zugleich Vize- IEA-Programme. Teilnehmer sind grundsätzlich Vorsitzender der ExCo. Ergänzendes Mitglied ist Regierungen, welche ihrerseits Ministerien (Bun der BFE-Programmleiter für Geothermie- desämter), Forschungsinstitutionen, Energiever Forschung, Rudolf Minder, von der Minder orger oder Industrien mit der operativen Tätig Energy Consulting in Oberlunkhofen. keit beauftragen. In den IA gibt es zwei Katego rien: Vertragsparteien (Länder) und Sponsoren Mit der Präsenz im GIA der Internationalen Ener (Industriemitglieder). gie-Agentur kann die Schweiz regelmässigen Kontakt und Austausch mit führenden Geother Seit über 10 Jahren aktiv mie-Ländern pflegen, was den Weg zu ansonsten Das IA für ein Programm zur Forschung und Ent unzugänglichen Informationen öffnet. Gleichzei wicklung im Bereich der Geothermie, das Geother tig lassen sich Schweizer Forschungs- und Ent mal Implementing Agreement (GIA), bietet die wicklungsresultate international positionieren Grundlage für umfassende Kooperationen bei geo und durch die Kanäle der IEA verbreiten. Und thermischen Forschungs- und Entwicklungspro die Internet-Plattform informiert über die neues- jekten. Diese Arbeiten decken heute vier unter- ten Ergebnisse, beispielsweise zur induzierten schiedliche Forschungsbereiche ab: Seismizität.< – Umwelteinflüsse durch geothermische Vorhaben – Stimulierte Geothermie-Systeme (EGS) – Innovative Bohrtechniken für die Geothermie Résumé – Direkte Nutzung von geothermischer Energie Le GIA (Geothermal Implementing Agreement) de l’Agence Internationale de l’Energie (AIE) GÉOTHERMIE.CH Das GIA befindet sich am Anfang seiner dritten avec siège à Paris a commencé sa troisième 5-Jahres-Periode, welche Ende März 2012 abge- période de 5 ans en mars 2007. Le but de la schlossen sein wird. Als Ziel der aktuellen période actuelle est la promotion de l’utilisation durable de la géothermie à l’échelle planétaire. 9
Energiepfähle ALDI-Verteilzentrum mit Erdspeicher Das Energiekonzept des neuen Verteilzentrums von ALDI-Suisse SA in Domdidier basiert auf einem umfangreichen Erdspeicher mit Energiepfählen. > Jean-Philippe Borel Im neuen Verteilzentrum von ALDI-Suisse SA in In diesem Projekt wirkt BEC Borel Energy Con BEC Borel Energy Consulting Domdidier (FR), einem Gebäude mit etwa sulting als Berater für Fragen der Wärme- und Rue des Cerisiers 5 63’000 Quadratmeter bebauter Fläche, wird ein (aktiven) Kälteproduktion mittels geothermischer CH-1530 Payerne T 021 662 11 40 geothermischer Erdspeicher und eine Wärme Wärmepumpe. Dabei wurden der Antrag mit contact@borelenergy.ch pumpe mit 500 kW Heizleistung etwa die Hälfte Energiebilanz für die kantonale Baubewilligung des Bedarfes an Heizenergie (nebst dem Heizkes (Energie und Gewässer) sowie die Ausschreibun sel für Spitzenbedarf) und den gesamten Bedarf gen für die energetische Ausrüstung der Pfähle an Komfortkühlenergie decken. Die für das gan- und für die Wärmepumpen-Kreise zur Energiepro ze Projekt beauftragte Ingenieur- und Architektur duktion und Abwärmerückgewinnung erstellt. firma ATP Achammer-Tritthart & Partner aus Inns Die Abwärmerückgewinnung und ihre Verwer bruck (A) entschied nach Kostenvergleich, 5 % tung, mit oder ohne Zwischenspeicherung im von den zu bauenden, etwa 34 Meter langen Boden, nehmen einen wichtigen Platz im Energie Ortsbetonpfählen als Energiepfähle auszurüsten. konzept dieses Gebäudes ein. Für die Ausrüstung der Energiepfähle wurde die vorarlbergische Firma Enercret beauftragt. Nach Résumé Zusammenbau der zwei Hälften der Armierungs Le nouveau centre de distribution de ALDI- körbe wurden die PE-Wasserleitungen (zwei U- Suisse SA à Domdidier (FR) sera équipé d’une Rohre) darauf befestigt und auf Druck getestet. pompe à chaleur de 500 kW de puissance ther- Für das Heben dieser sehr schlanken Stahlgitter mique fonctionnant sur stock géothermique und das Einsetzen verwendete die Bohrfirma souterrain. Cette installation couvrira environ Eggstein AG eine 35 Meter lange Hebevorrichtung la moitié de la demande en chaleur pour le (Stahl-H-Profil mit Seilwinde). Insgesamt wur- chauffage des locaux et la totalité des besoins den ca. 60’000 Meter PE-Rohre für die Energie en froid pour le rafraîchissement des locaux. pfähle und deren horizontalen Verbindungs Dans ce projet, BEC Borel Energy Consulting leitungen zu den Sammeleinheiten verwendet.< intervient comme conseiller pour les questions de production de chaleur et de froid (actif) par pompe à chaleur. >> In Domdidier wurden 378, je etwa 34 Meter lange Ortsbetonpfähle als Energiepfähle ausgestattet. >> A Domdidier, 378 pieux d’environ 34 m de longueur ont été équipés comme pieux énergétiques. >> Foto/Photo: BEC GEOTHERMIE.CH 10
Tropenhaus Frutigen Projekt mit Auszeichnung Das Projekt Tropenhaus Frutigen löst am Nordportal des Lötschberg- Basistunnels ein Energieproblem auf nachhaltige Weise und nutzt damit die geothermische Wärme mit einem innovativen Konzept. Am 2. Mai 2007 hat die Erdöl-Vereinigung, der Einsatz kommen können. Branchenverband der Schweizer Mineralölwirt Ziel ist ein Nahwärmever schaft, zum fünften Mal den Prix Evenir verlie- bund mit externen Wärme hen. Der mit 50‘000 Franken dotierte Preis konnte bezügern. Dr. Peter Hufschmied, Initiant und Projektverant wortlicher des Tropenhauses Frutigen, entgegen Fischbestand nehmen. Beim Projekt wird das warme Draina vergrössern gewasser aus dem Lötschberg-Basistunnel energe Die bereits bestehende tisch genutzt und dabei in gewünschtem Masse Fischzucht-Pilotanlage gekühlt, bevor es in den Kander-Fluss geleitet kann nun markant erwei- wird. Im Tropenhaus Frutigen sollen Wärme lie- tert werden, so dass sich bende Fische – Sibirischer Stör und Egli – gezüch- der Stör-Bestand vergrös- tet sowie tropische Früchte angebaut werden. sern lässt und damit opti- male Vorausaussetzungen Aktuelle Arbeiten als Bauvorbereitung für den Start des Tropen Zurzeit wird das Baugesuch des Tropenhauses hauses im Jahr 2008 realisiert werden. Bereits >> Dr. Ingrid Kissling-Näf, Jurypräsi dentin und Generalsekretärin der geprüft und vom Energiepartner BKW FMB erhältlich ist Störfleisch von Frutigen, das für Akademie der Naturwissenschaften Energie AG ein Energiekonzept erarbeitet. Dieses Gastronomie-Betriebe einen willkommenen SCNAT, überreicht Dr. Peter strebt sowohl eine Optimierung als auch die Leckerbissen darstellt.< Hufschmied den Prix Evenir 2007. Integration verschiedener Energiequellen an, so >> Dr. Ingrid Kissling-Näf, Présidente dass neben dem Tunnelwasser auch ein Klein Informationen: www.tropenhaus-frutigen.ch du jury et secrétaire générale de l’Académie des sciences naturelles wasserkraftwerk und Photovoltaik-Module zum SCNAT remet à Dr. Peter Hufschmied le prix Evenir 2007. Valorisation du potentiel géothermique 1994 des tunnels suisses – Historique des Estimation de la consommation de chaleur à proximité des investigations depuis 1990 portails des tunnels AlpTransit (D. Roux). 1995 – 98 Une longue série d’études, dont les principales sont évoquées Recensement et évaluation du potentiel géothermique des ci-dessous, ont précédées la réalisation du centre d’élevage tunnels routiers et ferroviaires suisses, sous mandat de l’OFEN d’esturgeons à Frutigen. Pendant plus de 10 ans, et à côté des (Arge ZEWI). Etude de faisabilité de l’approvisionnement en autorités cantonales et communales, le soutien de l’Office fé- chaleur de la commune de Frutigen. déral de l’énergie, dans le cadre des programmes Energie 2000, puis SuisseEnergie, a été déterminant. 2000 Proposition de création d’une société de promotion pour l’ex- 1990 – 91 ploitation de l’énergie géothermique du tunnel de Lötschberg Propositions et discussions avec l’Office fédéral de l’énergie, à Frutigen, avec le soutien de l’OFEN, du canton de Berne, de concernant la valorisation du potentiel géothermique des tun- la commune et des Forces motrices bernoises. nels de base d’AlpTransit. 2001 – 02 1992 Réévaluation des possibilités d’utilisation, suite à la modifica- Attribution par l’OFEN de mandats d’études. Enquêtes auprès tion des ouvrages d’Alptransit à Frutigen. Proposition d’une des offices fédérales et cantonales, des maîtres d’ouvrage et alternative de centre tropical (Gruneko AG, Emch+Berger AG, des planificateurs. Premiers contacts avec les communes im- Seecon GmbH). pliquées, dont Frutigen. 2003 – GÉOTHERMIE.CH 1993 Création de la société Tropenhaus Frutigen et réalisation du Publication de l’étude « Utilisation du potentiel géothermique centre d’élevage d’esturgeons (Dr. Peter Hufschmied) des tunnels de base du Gothard et du Lötschberg du projet AlpTransit » (SA C. Zschokke et ETHZ Geophysik). Texte : Jules Wilhelm 11
Thematische Schwerpunktbildung in EGC 2007 Unterhaching Der European Geothermal Congress EGC 2007 in Unterhaching bei München bot im Frühling Gelegenheit, sich zu verschiedenen Themen der Geothermie-Nutzung informieren zu lassen. Dabei bildeten Möglichkeiten zur geothermischen Stromproduktion einen Schwerpunkt. Schweiz war sowohl im Scientific Committee als auch im Executive Committee vertreten. Aktiv wirkte die Schweiz als Leiter verschiedener Tagungsblöcke und durch die Präsentation ver- schiedener Vorträge und Poster. Der thematische Schwerpunkt der Konferenz lag bei der tiefen Geothermie, wobei vor allem die Stromproduk tion im Zentrum stand. Mit verschiedenen Begrüssungen durch Persön lichkeiten aus der Politik begann die Konferenz am Mittwochmorgen. Das Einführungsreferat von Ingvar Fridleifsson (United Nations Univer sity) beleuchtete die Geothermie im Rahmen der Energieziele der Vereinten Nationen. Zurzeit sind weltweit 70 Prozent der Länder mit geother- > Dr. Roland Wyss Während den drei Tagen vom 30. Mai – 1. Juni mischer Energienutzung Entwicklungs- und Geschäftsstelle GEOTHERMIE.CH 2007 nutzten die über 400 Teilnehmenden des Schwellenländer. In mehreren Staaten von Zen Zürcherstrasse 105 European Geothermal Congress EGC 2007 die tralamerika, Asien und Afrika wird mittels Geo CH-8500 Frauenfeld T 052 721 79 02 Gelegenheit, sich zu verschiedenen Themen in- thermie ein signifikanter Anteil an Strom produ- info@geothermie.ch formieren zu lassen. Insgesamt 16 Tagungsblöcke ziert. Viele Industrie- und Entwicklungsländer www.geothermie.ch standen zur Auswahl, gegen 50 Poster waren zu besitzen grosse Erfahrung in der geothermischen besichtigen und an 24 Ständen präsentierten Energienutzung. Es wird daher wichtig sein, diese sich Projektentwickler und Dienstleistungs Erfahrungen und Kenntnisse an andere Länder firmen. weiter zu geben. International wird technische und finanzielle Zusammenarbeit notwendig sein, Start mit globalem Überblick um die kommenden Herausforderungen bezüg- >> Geothermische Wärmeversor Die Geothermische Vereinigung e. V. / Bundes lich Klimaerwärmung zu bewältigen. gung des Münchner Quartiers Riem verband für Geothermie (GtV-BV) war für die auf dem Gebiet des ehemaligen Organisation der Tagung verantwortlich. Mitver Europäische Themenschwerpunkte Flughafens. anstalter waren ferner: European Geothermal Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wurden >> Réseau d’approvisionnement en chaleur d’origine géothermique du Energy Council (EGEC), Serbian Geothermal am Nachmittag durch Persönlichkeiten aus der quartier de Riem, à Munich, sur le Association (GEAS), Macedonian Geothermal europäischen Geothermie-Szene Thesen für künf site de l’ancien aéroport. Association (MAGA) und die Schweizerische tige europaweite Schwerpunkte der Geothermie >> Foto/Photo: F.-D. Vuataz Vereinigung für Geothermie (SVG/SSG). Die diskutiert. Wichtige Anliegen waren dabei: – Unterstützung von Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsanlagen. – Entwicklung der Infrastrukturen zur Nutzung Bereits der 3. europäische geothermischer Energie. Geothermie-Kongress – Schaffung entsprechender Gesetzesgrundlagen zur Förderung der Geothermie. Der europäische Geothermie-Kongress EGC – Erarbeitung technischer Standards für die 2007 in Unterhaching bei München war nach Geothermie. den Veranstaltungen in Basel 1999 und Szeged – Entwicklung marktwirtschaftlicher Instrumente. (Ungarn) 2003, bereits der dritte europäische Kongress, der unter der Schirmherrschaft der Anschliessend wurden in drei parallelen Tagungs International Geothermal Association (IGA) blocks Geothermie-Projekte aus dem Grossraum GEOTHERMIE.CH stattgefunden hat. Neben der IGA war auch München vorgestellt, Explorationskonzepte be- die in Gründung begriffene European Regional handelt und ein EGEC-Seminar zu Ökonomie Branch (IGA-ERB) Schirmherrin der Tagung. und Management geothermischer Projekte ange- Informationen. www.egc2007.de boten. 12
Gründungsansatz für eine European Regional die Stromproduktion weltweit um 800 MW zu; Branch bis ins Jahr 2010 wird ein Ausbau der geother- Nach den Fachveranstaltungen fand eine Sitzung mischen Stromproduktion auf total 11‘000 MW zur Gründung einer European Regional Branch vorausgesagt. Geothermische Stromproduktion (IGA-ERB) der IGA statt. Dabei zeigte es sich und Exploration sowie ein EGEC-Seminar zu deutlich, wie viele administrative Hürden für die Forschungs- und Entwicklungsprojekten, die Gründung einer regionalen Sektion einer inter- durch die EU finanziert werden, bildeten weitere nationalen Fachvereinigung zu überwinden sind. Themenschwerpunkte. Der Nachmittag war hin- Ziel einer European Regional Branch (IGA-ERB) gegen geprägt durch die Themen: Direkte geo- ist es, eine Struktur zu haben, um bei der EU thermische Wärmenutzung, untiefe Geothermie, und anderen internationalen Organisationen geothermische Reservoire. grössere Projekte lancieren zu können. Die IGA- Mitglieder werden zu gegebener Zeit über die Nachhaltigkeit ernst nehmen weiteren Schritte informiert und zur Mitglied Der 1. Juni bot wiederum eine Vielfalt von schaft in der IGA-ERB aufgefordert. Themen: Technologischer Status der direkten ge- othermischen Wärmenutzung und der untiefen Der Donnerstagmorgen begann mit zwei Beiträ Geothermie, zukunftsgerichtete Methoden und gen zum Status der geothermischen Energie Projekte sowie Nachhaltigkeit geothermischer nutzung in Europa und weltweit. Seit 2005 nahm Energienutzung. Im letzten Tagungsblock wurde PROGEOTHERM et FEGES : deux programmes de développement à long terme de la géothermie en Suisse Depuis plusieurs mois, le débat s’intensifie autour palement les aspects de la géothermie profonde > Dr François-D. Vuataz de notre avenir énergétique et des outils législatifs (cf. FEGES). Le volet Pilote & Démonstration CREGE se mettent en place, qui devraient favoriser le dé- envisage de participer et de soutenir à des pro- 11, Rue Emile-Argand CH- 2009 Neuchâtel veloppement des énergies renouvelables et de la jets géothermiques et de mettre à disposition de T 032 718 26 92 géothermie en particulier. Le Centre de recherche nouveaux outils et méthodes. francois.vuataz@crege.ch en géothermie (CREGE) et Société suisse pour la www.crege.ch géothermie (SSG – GEOTHERMIE.CH) ont préparé Un groupe de travail de la SSG a préparé le deux programmes complémentaires de développe- concept FEGES : Dans le but de réaliser des pro- > Dr. Thomas Mégel Geowatt AG ment de la géothermie en Suisse : PROGEOTHERM grès significatifs pour la production d’électricité Dohlenweg 28 et FEGES dont la première phase en 2007 est finan- par la géothermie dans un laps de temps d’envi- CH-8050 Zürich cée par l’Office fédéral de l’énergie (OFEN). ron 25 ans, une procédure conséquente, systé- Tel 044 242 14 54 matique et orientée vers des résultats doit être megel@geowatt.ch Le CREGE a lancé PROGEOTHERM avec pour but engagée. Cela nécessite une gestion de projet www.geowatt.ch de démontrer les conditions cadre qui permettront professionnelle par une équipe indépendante et d’initier et de réaliser un programme général de qualifiée, au moyen d’un organisme adéquat. Il développement de la géothermie en Suisse pour est donc proposé de réaliser une coopérative une durée d’au moins 10 ans. Ce programme est nationale « R+D pour la production d‘électricité basé sur trois volets principaux: Formation, géothermique en Suisse ». Recherche, Pilote & Démonstration. Le volet Formation vise à créer un Master of Advanced Ces deux programmes représentent la voie à Studies en géothermie. Le volet Recherche prévoit emprunter si l’on souhaite que la géothermie de monter des projets appliqués ou plus fondamen- devienne une véritable filière industrielle en taux, touchant les différents domaines et applica- Suisse et participe de manière significative à la tions de cette technologie, mais concernant princi- production de chaleur et d’électricité vers 2020.< Zusammenfassung Im Hinblick auf die sich intensivierende Energiedebatte hat das «Centre de recherche en géothermie» (CREGE) und die Schweiz. Vereinigung für Geothermie (SVG – GEOTHERMIE.CH) zwei komplemen- täre Entwicklungsprogramme vorbereitet: PROGEOTHERM und FEGES. Im Rahmen des allgemeinen Programms PROGEOTHERM werden die Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung der GÉOTHERMIE.CH Geothermie in der Schweiz während der nächsten 10 Jahre aufgezeigt. Das Konzept FEGES hat das Ziel, die Geothermie zur Stromproduktion innerhalb der nächsten 25 Jahre entscheidend voranzubrin- gen. Die notwendigen Entwicklungsarbeiten sind vielfältig und komplex und müssen daher durch eine professionelle, nationale Organisation geleitet werden. 13
insbesondere darauf hingewiesen, dass die er- Exkursion zu den bayrischen Schauplätzen neuerbare Geothermie nur dann nachhaltig ge- Im Anschluss an die Konferenz wurde am Sams nutzt werden kann, wenn die Produktionsraten tag, 2. Juni 2007, die Möglichkeit einer Exkur den Eigenschaften des Energie liefernden Unter sion geboten, um einige in der Umgebung von grunds Rechnung tragen. Im Allgemeinen findet München realisierte Geothermie-Projekte zu be- bei der geothermischen Energienutzung im sichtigen. Dazu gehörten das thermische Heiz Untergrund eine Abkühlung bzw. eine Druckab werk Pullach mit dem Fernwärmenetz, die geo- senkung im Reservoir statt. Nach der Beendi thermische Wärmeversorgung des Quartiers gung der geothermischen Produktion dauert es Riem auf dem Gebiet des ehemaligen Flughafens dann etwa die Zeitdauer der Produktion, bis der sowie Erding, wo Geothermie nicht nur die Wär Ausgangszustand wieder erreicht wird. meversorgung mittels Fernwärmenetz sicher- stellt, sondern auch das Thermalbad versorgt.< Die zahlreichen interessanten und fundierten Vorträge aus den verschiedenen Teilbereichen der tiefen Geothermie zeigten deutlich, dass die- >> Das thermische Heizwerk Pullach se Technologie abseits von Vulkangebieten – sei Résumé speist ein Fernwärmenetz. es aus Wasser führendem oder aus trockenem Plus de 400 participants se sont rencontrés lors >> La centrale thermique de Pullach alimente un réseau de chauffage à Untergrund – noch am Anfang steht. Entspre du 3. European Geothermal Congress EGC distance. chend grosse Anstrengungen sind notwendig, 2007, qui a eu lieu du 30 mai au 1 juin 2007, à >> Fotos/Photos: F.-D. Vuataz um einerseits die erforderlichen wissenschaft- Unterhaching près de Munich, afin de s’infor- lichen Grundlagen zu erarbeiten und anderseits mer des divers thèmes proposés. Un total de an Forschungs- und Pilotprojekten die Techno 16 séminaires était à disposition à choix, en logie weiter zu entwickeln. Dies als Voraus plus des près de 50 posters et des 24 stands setzung, um das sehr grosse Potenzial nachhal- d’exposition, destinés à présenter les activités tig und wirtschaftlich nutzen zu können. et les produits des entreprises et des prestatai- res de service. Les possibilités de production d’électricité à partir de la géothermie ont constitué un sujet central d’EGC 2007. INSERATE umweltfreundliche für Heizung und Kühlung Erdwärmesonden Erdwärme – Ihr kompetenter Fachpartner: die Energiequelle der Zukunft ERDWÄRME AG GEOTHERMIE.CH Foralith Erdwärme AG Schweiz: Deutschland: Bionstrasse 4 Tel. +41 (0)71 313 70 55 Tel. +49 7522 91 30 51 CH-9015 St.Gallen Fax +41 (0)71 313 70 65 Fax +49 7522 91 30 52 info @ erdwaerme-ag.ch www.erdwaerme-ag.ch 14
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