Buskonzept Falkensee und Umland - Endbericht - Havelbus

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Buskonzept Falkensee und Umland - Endbericht - Havelbus
Buskonzept Falkensee und Umland

                                                Angebotskonzept - Endbericht

               Buskonzept Falkensee und Umland

                                  - Endbericht -

                                  Stand: 8. Mai 2017

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Buskonzept Falkensee und Umland - Endbericht - Havelbus
Buskonzept Falkensee und Umland

                                                               Angebotskonzept – Endbericht

Gliederung
                                                                                               Seite

1             Herleitung und Begründung der Aufgabenstellung                                    3

2             Bestandsaufnahme und Handlungsbedarf                                              4

              2.1        Flächenerschließung und Angebotshäufigkeit                             4

              2.2        Fahrgastnachfrage und Übereinstimmung von Angebot und Nachfrage        6

              2.3        Entwicklungsrückschau über die letzten Jahre                           7

              2.4        Ableitung von Handlungsbedarf                                          8

3             Strategie und Ansatzpunkte für die Planungen                                      8

4             Angebotsgestaltung – Maßnahmenkonzept                                            11

              4.1        Ablaufübersicht und Beteiligungsverfahren                             11

              4.2        Bedienungsstandards                                                   13

              4.3        Verknüpfungskonzept – Rendezvous am Bahnhof/ZOB Falkensee             15

              4.4        Maßnahmenkonzept – linienbezogen                                      17

5             Maßnahmenwirkungen                                                               21
              5.1        Angebots- und Nachfragewirkung – verkehrlicher und
                         regionalwirtschaftlicher Wert                                         21
              5.2        Qualitative Auswirkungen im Schülerverkehr                            26
              5.3        Finanzielle Wirkungen – Aufwanddeckung und Ausgleichsbedarf           27

6             Umsetzungsvorbereitung                                                           30

Anlage 1 Angebotskonzept Zielnetz – tabellarisch und Ist-Netz zum Vergleich

Anlage 2 Kartografisches Zielnetz (Schematische Karte)

Anlage 3 Abwägungsdokumentation zum öffentlichen Beteiligungsverfahren

Kartenteil

Konzeptfahrpläne

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1          Herleitung und Begründung der Aufgabenstellung

Die Stadt Falkensee und ihr Umland (Dallgow-Döberitz, Schönwalde, Brieselang) gehören zu den sich
am dynamischsten entwickelnden, insbesondere durch starken Zuzug gekennzeichneten Räumen im
Land Brandenburg und sogar bundesweit. Die Einwohnerzahl von Falkensee ist von etwa 22.000 zur
Wendezeit auf nunmehr fast 43.000 Personen angestiegen und dieser Prozess verstärkt sich gegenwär-
tig sogar wieder. Noch stärker ist Dallgow-Döberitz im gleichen Zeitraum gewachsen, nämlich von 3.100
auf 9.300 Einwohner und auch Schönwalde und Brieselang wachsen. Insgesamt hat der Raum etwa
68.500 Einwohner insgesamt, ohne Brieselang etwa 57.000 (und damit genauso viele, wie Frankfurt
(Oder), wo ein Straßenbahnsystem vorgehalten wird).

Gleichzeitig sind auch die Verflechtungen bei den Berufspendlern und bei den Schülern angestiegen.
Dabei sind die meisten Pendlerströme zunehmend auf Berlin und Wustermark ausgerichtet. Prozentual
steigen aber die Pendler aus Berlin nach Falkensee sogar stärker an, als in der Gegenrichtung, was ein
Ergebnis der günstigen Arbeitsplatzentwicklung ist.

Dies alles hat erheblich veränderten Verkehrsbedarf geschaffen und stellt permanent veränderte An-
forderungen an die Gestaltung der ÖPNV-Angebote. Die Einwohnerzuwächse resultieren zu einem hohen
Anteil aus Zuwanderungen aus Berlin und anderen Großstädten mit eben einem großstädtischen ÖPNV-
Angebot in dichter und durchgängiger Taktung und mit ausgedehnten Verkehrszeiten. Die Folge waren
eine Reihe von geäußerten Begehrlichkeiten und Mängel- bzw. Gestaltungshinweisen zum ÖPNV-
Angebot.

Die strukturelle Entwicklung ist in den genannten Teilgebieten längst nicht abgeschlossen. Die aktuali-
sierte Bevölkerungsvorausschätzung 2014 bis 2030 für das Land Brandenburg (Stand: Dezember 2015)
sieht weitere Zuwächse bis 2030 für Falkensee auf 44.900 Einwohner, für Dallgow-Döberitz auf 11.100
Einwohner, für Schönwalde-Glien auf knapp 10.000 Einwohner und für Brieselang auf 11.800 Einwohner
vor, einen Zuwachs also um insgesamt ca. 7.400 Personen gegenüber 2013. Nach Einschätzung des Gut-
achters ist diese Vorausschätzung viel zu konservativ angesetzt. Die genannten Werte werden überwie-
gend bereits 2020 erreicht sein. Danach ist zwar mit einer Verlangsamung zu rechnen, keinesfalls aber
mit einer Beendigung der Entwicklung. Voraussichtlich ist mit einem etwa doppelt so starken Wachstum
zu kalkulieren.

Sukzessive hat es in den vergangenen Jahren immer wieder Anpassungen des ÖPNV-Angebots gegeben,
allerdings keine systematische Gesamtüberplanung des Angebotssystems. Hinzu kam mit dem Fahr-
planwechsel im Dezember 2015, dass im Zuge der Inbetriebnahme des Verkehrsprojektes Deutsche
Einheit Nr. 8 (VDE 8) der (zumindest weitgehend vorhandene) Nullknoten im Hauptverknüpfungspunkt
Falkensee, Bf./ZOB, verlorengegangen ist. Entsprechend erforderliche Anpassungsmaßnahmen wurden
umgesetzt, eine Einpassung in eine abgestimmte Gesamtlösung bildet aber natürlich die bessere Vari-
ante und wird mit dem vorliegenden Konzept versucht.

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In die Überplanung einbezogen werden sollten auch die Schülerverkehre, um deren Qualität zu halten
bzw. wiederherzustellen, Mängel zu beseitigen, ggf. auch um durch Veränderung der Unterrichtszeiten
den Durchführungsaufwand bzw. Mehraufwand zu begrenzen. Die Schülerzahlen haben ebenfalls erheb-
lich zugenommen, konzentrieren sich zunehmend in der Frühspitze und stellen insbesondere im Winter
stark zugenommene Anforderungen an den Schülerverkehr, insbesondere an die Beförderungskapazitä-
ten.

2        Bestandsaufnahme und Handlungsbedarf

2.1     Flächenerschließung und Angebotshäufigkeit

Zur Ermittlung notwendiger Liniennetz- und Angebotsveränderungen wurde das Bestandsnetz insbeson-
dere in Hinblick auf eine adäquate Bedienung der Siedlungsstruktur geprüft. Ebenso wurden die gegen-
wärtigen und sich weiter entwickelnden Nachfragestrukturen betrachtet.

Liniennetz

Das Busnetz deckt durch seine überwiegend radiale Struktur hauptsächlich Verbindungen zwischen Au-
ßenbereichen und Zentrum bzw. Bahnhof ab. Tangentiale Verkehrsbedarfe gibt es kaum, so dass eine
derartige Netzstruktur auch bedarfsgerecht ist. Die Ringlinie 652 und die Linie 653 haben zwar in ihrer
Linienführung einen teilweise tangentialen Charakter, beginnen jedoch beide am Bahnhof Falkensee
und dienen daher ebenfalls zur Befriedigung radialer Verkehrsbedürfnisse. Ihre Hauptfunktion liegt
aber in der Flächenerschließung.

Sämtliche Linien beginnen und enden am Bahnhof/ZOB, somit ist dieser zentrale Verknüpfungspunkt
von jeder Haltestelle umsteigefrei zu erreichen. Durch den zentralen Knotenpunkt ergeben sich auch
für Fahrten innerhalb des Stadtgebiets viele Umsteigeverbindungen mit kurzer Wartezeit.

Das gegenwärtige Liniennetz ist in den Karten 1 und 2 dargestellt.

Erschließung

Zur Darstellung der Erschließung der Fläche und der wesentlichen verkehrlichen Ziele im Planungsraum
(so genannte Points of Interest – POI) wurden diese kartografisch erfasst (Karten 3 und 4) und anschlie-
ßend der Umfang der Erschließung durch Haltestellenerschließungsbereiche mit einem üblichen 400-
Meter-Radius markiert. Vermerkt wurde auch die Anzahl der täglichen Abfahrten an der jeweiligen
Haltestelle. Nachrichtlich wurden auch die Erschließungsbereiche der SPNV-Zugangsstellen (Bahnhöfe)
mit dem üblichen 1000-Meter-Radius dargestellt, die aber für Verbindungs- oder gar Erschließungsauf-
gaben in Stadt- und Ortsverkehren nur von untergeordneter Bedeutung sind. Die ÖPNV-Erschließung
durch das gegenwärtige Angebot wird in den Karten 5 – 12 für die 4 Tagesarten (Schultag, Ferientag,
Samstag, Sonn- und Feiertag) sowie aufgrund der Struktur des Planungsraumes einmal in einer quer-
formatigen Darstellung und einmal hochformatig mit Schönwalde veranschaulicht.

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Das Busnetz deckt das Siedlungsgebiet bereits relativ gut ab, es ergeben sich lediglich folgende Er-
schließungsdefizite:

      Südliche Bereiche von Falkensee (Straße der Einheit/Elsterstr.), das Gewerbegebiet Süd und der
       unmittelbare Bereich des entstehenden Einkaufszentrums SeeCarré sind bisher noch nicht vom
       ÖPNV erschlossene Gebiete.

      Das Gleiche trifft zu für Finkenkrug-West am Wochenende sowie die nördlichen Siedlungsberei-
       che von Falkenhain und Falkenhagen an allen Tagen.

      In Schönwalde sind der südliche Randstreifen des Ortsteils Siedlung und der Bereich Ackerstraße
       im Ortsteil Dorf an allen Tagen nicht erschlossen.

      Hinsichtlich des Angebots sind jedoch noch weitere Bereiche nur unzureichend erschlossen. Die
       Linie 656 bindet Waldheim und die Friedrich-Engels-Allee lediglich im Schülerverkehr an, nicht
       an Ferientagen und nicht am Wochenende. Die Linie 652 verkehrt Mo-Fr nur bis 20:00 Uhr und
       ab 16:00 Uhr nur noch in eine Richtung.

      Die Linie 654 hat bereits um 19:00 Uhr Betriebsschluss.

      Die Linie 670 bindet weite Bereiche von Dallgow-Döberitz an, verkehrt aber, da sie als Bürger-
       bus betrieben wird, lediglich mit einzelnen Fahrten.

      Es sind also zusätzlich zu den nicht erschlossenen Gebieten auch weite Gebiete vorhanden, die
       im Spätverkehr nicht mehr bedient werden, so dass eine Rückfahrt für viele potenzielle Fahrgäs-
       te nicht mehr möglich wäre.

      Am Wochenende werden die Linien 652 und 654 gar nicht bedient, die Linien 604 und 651 fahren
       in einem unattraktiven 3-h-Takt. Lediglich die Linien 653 und 655 werden stündlich bedient, so
       dass am Wochenende weite Teile des Stadtgebiets ohne ÖPNV-Bedienung verbleiben.

Angebotshäufigkeit

Hinsichtlich der Angebotshäufigkeit zeigt die kartografische Veranschaulichung eine radial angelegte
Grundstruktur des Hauptnetzes, welche auf den zentralen Verknüpfungspunkt Bf/ZOB Falkensee ausge-
richtet ist. Der Abschnitt zwischen Bahnhof und Rathaus fungiert hierbei als eine Art Stammstrecke, da
hier mehrere Linien entlang führen und somit ein dichter Takt bzw. eine extrem hohe Fahrtenfolge
entsteht. Die Hauptlinien bilden ein – wenn auch nicht symmetrisches – Achsenkreuz, welches an Schul-
und Ferientagen in der Regel etwa 30 mal pro Tag und Richtung bedient wird, in der Nord-Süd-
Ausrichtung südlich des ZOB durch zwei weitere Verkehrsachsen (zum Bahnhof Dallgow-Döberitz und
zum Havelpark) verstärkt. Prägnant ist die Überlagerung mehrerer Linienverkehrsangebote in der
Bahnhofstraße zwischen Rathaus und ZOB. An Schul- und Ferientagen passieren gegenwärtig 120 – 130
Busse pro Tag und Richtung diesen Bereich, was in Anbetracht des Ausbauzustandes der Straße zumin-
dest in der Hauptverkehrszeit (HVZ), aber auch darüber hinaus, bereits jetzt Kapazitätsprobleme mit
sich bringt. Die Erschließungslinie 652 verkehrt an Schultagen etwa halb so oft, wie die Achsenlinien,
an Ferientagen mit deutlich weniger als einem Drittel der Fahrten.

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An Wochenendtagen ist die Bedienungshäufigkeiten in den Verkehrsachsen in der Regel etwa halbiert,
ausgenommen die Verbindungen zwischen Schönwalde und ZOB Falkensee sowie Havelpark – ZOB (auf
dem kurzen Linienweg), wo jeweils nur 5 Fahrten je Tag und Richtung angeboten werden. Die Erschlie-
ßungslinie 652 wird gar nicht bedient.

Die gegenwärtigen Angebotshäufigkeiten (auch unter Einschluss des SPNV) werden in den Karten 13 – 20
für die 4 Tagesarten (Schultag, Ferientag, Samstag, Sonn- und Feiertag) sowie aufgrund der Struktur
des Planungsraumes einmal in einer querformatigen Darstellung und einmal hochformatig mit Schön-
walde veranschaulicht.

2.2     Fahrgastnachfrage und Übereinstimmung von Angebot und Nachfrage

Ebenso wie die Angebotshäufigkeit nach Linien und Netzabschnitten wurden auch die Fahrgastnachfra-
ge und deren Entwicklung in den Jahren seit 2007 analysiert. Zu diesem Zweck wurden die Zählungs-
und Befragungsergebnisse aus den VBB-Erhebungen 2007, 2010 und 2013, bereitgestellt durch die Ha-
velbus Verkehrsgesellschaft mbH, ausgewertet sowie für die Jahre 2007 und 2013 tabellarisch und kar-
tografisch dargestellt. Leider ist eine Auswertung nur für Schultage, Samstage und Sonntage möglich,
weil die VBB-Erhebungen (da für die Einnahmenaufteilung und nicht für Planungszwecke durchgeführt)
Ferientage nicht erfassen.

Die Karten 21 – 32 zeigen die Fahrgastnachfrage nach Netzabschnitten für die Jahre Jahr 2007 und
2013. Der Vergleich zeigt meist erhebliche Anstiege der Fahrgastnachfrage, teilweise Verdopplungen,
insbesondere dort, wo das Angebot verstärkt worden ist.

Der Vergleich der Fahrgastnachfrage 2013 mit der Darstellung der Angebotshäufigkeit und –verteilung
zeigt ein hohes Maß an Übereinstimmung. Der unmittelbare Vergleich geht aus der Ermittlung und Dar-
stellung der so genannten statistischen Besetzungsgrade hervor. Dieser Wert errechnet sich als Quoti-
ent aus den ermittelten Personenkilometern und den angebotenen Fahrplankilometern und sagt aus,
wie viele Personen sich bei einer Busfahrt auf einem bestimmten Abschnitt durchschnittlich im Bus
befunden haben. Dieser statistische Besetzungsgrad zeigt im Planungsraum außergewöhnlich hohe Wer-
te, die eben einem Stadtverkehr, gegenüber einem Regional- oder Ortsverkehr, entsprechen. Defizite
und entsprechende Nachfragereserven zeichnen sich vor allem in den Erschließungsbereichen – also
eher im Bereich der Nebenlinien - ab.

Die Darstellung des statistischen Besetzungsgrades für das Jahr 2013 findet sich für die Tagesarten
Schultag, Samstag und Sonntag in den Karten 33 – 38. Der extrem hohe Wert in der Verbindung Falken-
see – Brieselang ist auf die Linie 656 mit voll besetzten Schülerfahrten zurückzuführen.

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2.3      Entwicklungsrückschau über die letzten Jahre

Insgesamt wurde das ÖPNV-Angebot in den letzten Jahren – auch als Reaktion auf den Potenzialanstieg
– im Wesentlichen im Jahre 2008 stark ausgeweitet. Dementsprechend sind die Fahrgastzahlen auch
stark gestiegen. Lediglich bei der Linie 604 ist es zu Angebotseinschränkungen und moderaten Fahrgast-
rückgängen gekommen. Alle anderen Linien weisen sowohl Angebotsausweitungen als auch Zuwächse
bei der Anzahl der Fahrgäste auf. Bei der Linie 652 hat eine starke Ausweitung des Angebots zu einer
lediglich moderaten Steigerung der Fahrgastzahlen geführt. Bei den anderen Linien überragen die Fahr-
gastzugewinne die Angebotsausweitungen bei weitem.

Neben der Steigerung der Einwohnerzahlen ist die Ursache hierfür in den erst durch die Angebotsaus-
weitung ermöglichten Fahrten zu suchen. Der Fahrgast kann nur dann den Bus nutzen, wenn eine Hal-
testelle günstig zu seinem Start- und Zielort liegt und er sich sicher ist, dass er sowohl für Hin- als auch
für die Rückfahrt eine Fahrmöglichkeit vorfinden wird. Es ist zu erwarten, dass eine weitere Steigerung
des Angebots auch zu einer weiteren Steigerung der Nachfrage führen wird. Die bereits eingetretene
Entwicklung belegt dies ein Stück weit und schafft eine erhöhte Sicherheit für Prognosen der künftigen
Fahrgastnachfrage.

Tabelle 1 Änderung von Jahresfahrleistung und Nachfrage von 2007 bis 2013

 Linie             Änderung Jahresfahrleis-       Änderung Anzahl Fahrgäste
                   tung 2007-2013                 2007-2013
 604/338                      -7,4%                             -1,9%
 651                       +11,3%                              +24,9%
 652                       +54,1%                              +22,7%
 653                       +85,4%                             +120,8%
 654                       +75,7%                             +129,6%
 655                       +22,0%                              +68,8%
 656                          -1,8%                            -11,2%
 657 (2010-13)           +207,2%                              +379,0%
 663                          -3,5%                            +49,2%
 670                           k.A.                              k.A.
 671                       -15,1%                              +18,4%
 Gesamt                   +10,3%                              +63,2%             ohne Linie 657

Quelle: HVG, VBB-Erhebungen

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2.4        Ableitung von Handlungsbedarf

Aus den Bestandsanalysen und der Bewertung der Tendenzen der letzten Jahre ließen sich zunächst
folgender Handlungs- und Untersuchungsbedarfe ableiten:

         Angebotsverstärkungen, verbunden mit einer weiterführenden Vereinheitlichung der ÖPNV-
          Angebote,
         eine Ausweitung der Betriebszeiten der Linien auf den Zeitraum bis 22:00 Uhr,
         die Anbindung bisher noch nicht durch den ÖPNV erschlossener Ziele und Teilräume durch
          den ÖPNV an allen Tagen,
         ein Wochenendangebot auf sämtlichen Linien bzw. für alle Ortsteile
          sowie
         Prüfung und Verbesserung der Anschlüsse an den Bahnhöfen Falkensee (Bahn/Bus,
          Bus/Bus), Dallgow-Döberitz (Bahn/Bus, Bus/Bus), Finkenkrug (Bahn/Bus) und – soweit eben-
          falls Gegenstand der Planungen auch Brieselang (Bahn/Bus).

3          Strategie und Ansatzpunkte für die Planung

Aus den Strukturdatenanalysen und -prognosen sowie der sonstigen Betrachtung der raumstrukturellen
Entwicklung und den auf dieser Basis durchgeführten Betrachtungen lassen sich folgende grundlegende
Tendenzen und Erfordernisse als Prämissen ableiten:

         Abgrenzung des Planungsraumes
          im engeren Sinne:
          Falkensee mit allen Ortsteilen, Dallgow-Döberitz und Schönwalde sowie im Zuge des Planungs-
          und Abstimmungsprozesses auch Brieselang;
          im weiteren Sinne:
          auch Wustermark, Elstal (und Ketzin), aber im Wesentlichen wegen der Verbindungsfunktionen
          und dem Schülerverkehr; es war nicht davon auszugehen, einen großräumigen Stadt- oder Orts-
          verkehr zu entwickeln. Lediglich für den nördlich der Bahntrasse gelegenen städtischen Sied-
          lungsbereich von Brieselang sollte eine erweiterte Stadt-/Ortsverkehrsbedienung geprüft wer-
          den.

         Die bereits vorhandene Grundstruktur des Netzes mit sich verdichtenden Radiallinien in den
          Verkehrsachsen und Rendezvous-Verknüpfungen am Bahnhof/ZOB Falkensee und ergänzenden
          Erschließungslinien für die Achsenzwischenräume, mit ebenfalls einem Rendezvous am Bahn-
          hof/ZOB Falkensee, ist erhaltenswert und soll weiter vervollkommnet werden, z. B. durch Ver-
          dichtung des Angebots bei den Erschließungslinien und der Verbindung Finkenkrug – Falkensee,
          ZOB.

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      Die bisherige weitgehend einheitliche Grundanforderung in allen Stadtverkehren im Landkreis
       Havelland laut Nahverkehrsplan mit 60-min-Grundtakt in der Hauptverkehrszeit (HVZ) und
       Normalverkehrszeit (NVZ) und insbesondere 30-min-Fahrtenfolge in der morgendlichen HVZ be-
       grenzt nur auf die Kernstadt ist für Falkensee/Dallgow-Döberitz nicht mehr ausreichend, eben-
       so wenig das Vorsehen von nur einzelnen Fahrten in der Schwachverkehrszeit (SVZ) (nach 19:00
       Uhr).

      Alle Ortsteile von Falkensee, Dallgow-Döberitz und Schönwalde werden an allen Tagesarten
       (Schultage, Ferientage, Samstage, Sonn- und Feiertage) durch den ÖPNV bedient, wenn die zu
       erwartende Nachfrage dies rechtfertigt (auch perspektivisch).

      Erfolgte und weiter anhaltende Potenzialzuwächse, lassen bei Angebotsverbesserungen auch
       entsprechende Fahrgastnachfrage erwarten.

      Die Abfahrtszeiten der Bahn sind derartig über die Stunde verteilt, dass ein Anschluss in alle
       Richtungen zeitlich nicht möglich ist. Es ist daher die Lösung mit der höchsten Verknüpfungs-
       quote für Stundentakte zu finden. Bei dichteren Takten ergeben sich wegen der durchaus häu-
       figen Abfahrten am Bahnhof Falkensee quasi zufällig Anschlüsse in mehrere Richtungen. Bei Ab-
       fahrten und Ankünften zur jeweils vollen Stunde ergeben sich Anschlüsse mit relativ günstiger
       Wartezeit in Richtung Nauen, auf den RE2 von und nach Berlin sowie von Nauen mit einer etwas
       längeren Wartezeit (ca. 15 min). Berücksichtigt man mögliche Verspätungen und den langen
       Weg zwischen Busbahnhof und dem Richtungsbahnsteig in Richtung Berlin, dann sind 15 min
       Umsteigezeit durchaus sinnvoll.

      Die Funktionalität von Falkensee und auch Schönwalde, etwas weniger bei Dallgow-Döberitz, ist
       vor allem auf Wohnen ausgerichtet, daher Ausrichtung des Verkehrsbedarfs sehr stark auf Aus-
       pendlung, vor allem nach Berlin, aber auch Potsdam, in weit geringerem Umfang zwischen den
       Orten sowie mit Nauen und Wustermark.

      In den letzten Jahren zeigt sich eine höhere Gewichtung auch auf die Funktionen Arbeiten und
       Einkaufen, Dienstleistung, Kultur und Freizeit in der Folge der Ansiedlung von Arbeitsplätzen
       und entsprechenden Einrichtungen.

      Dadurch ergibt sich eine höhere Gewichtung der Einpendlungen und Binnenpendlungen sowie
       generell der innerstädtischen Verkehre, einschl. der Erschließungsverkehre.

In den Karten 39 und 40 sind die Pendlerverflechtungen der Orte Falkensee, Dallgow-Döberitz und
Schönwalde-Glien im Jahre 2015 und im Entwicklungsvergleich zu 2008 dargestellt. Es heben sich insbe-
sondere die starken Berlinverflechtungen ab, im Falle von Falkensee durchaus aber auch die Gegenrich-
tung aufgrund der günstigen Arbeitsmarktentwicklung, die prozentual sogar stärker zugenommen hat
als die Auspendlungen nach Berlin.

Da die meisten ÖPNV-Pendler von und nach Falkensee und Dallgow-Döberitz (weniger von/nach Schön-
walde) den SPNV nutzen, bleiben gute Verknüpfungen mit dem Bus wichtig und werden zunehmend
noch wichtiger, weil es nur so gelingt, den Bus als Zu- und Abbringer nutzbar zu machen.

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Buskonzept Falkensee und Umland

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       Tabelle 2 Ausgewählte Pendlerzahlen [Pers.]

                                      2008            2015         Entw.
       Auspendler Falkensee         11.282            13.199       +17%
         dar. nach Berlin            7.539            8.844        +17%
       Einpendler Falkensee          4.471            5.158        +15%
         dar. aus Berlin             1.491            1.995        +34%
       Auspendler Dallgow-Döb.       2.753            3.451        +25%
         dar. nach Berlin            1.783            2.260        +27%
       Einpendler Dallgow-Döb.       1.363            1.598        +17%
         dar. aus Berlin                310             397        +28%

       Basis: sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, Quelle: Bundesagentur für Arbeit

      Neben den Anschlüssen am Bf./ZOB in Falkensee sollen nach Möglichkeit auch die Anschlüsse an
       den Bahnhöfen Dallgow-Döberitz und Finkenkrug optimal gestaltet werden. Da wo dies objektiv
       technologisch mit vertretbarem Aufwand nicht möglich ist, erhält die Verknüpfung in Falkensee
       den Vorrang.

      Beseitigung möglichst aller Erschließungsdefizite, in der Regel soll jede Haltestelle im Stadtge-
       biet an allen Tagen Mo-Fr in allen Verkehrszeiten (HVZ, NVZ und SVZ) mindestens stündlich und
       am Wochenende (SVZ) mindestens zweistündlich bedient werden.

      Aufgrund des wachsenden Binnennachfragepotenzials sind neben der notwendigen Angebots-
       verdichtung auf den Hauptlinien und Hauptrelationen auch die Erschließungsfunktionen mit
       dem Angebot auf den Nebenlinien zu stärken.

      Hinsichtlich der Schülerverkehre sind zusätzliche Bedarfe abzudecken, eine generelle Quali-
       tätsprüfung mit Gewährleistung der Einhaltung der Mindestvorgaben und gezielten Verbesse-
       rungen sowie einer Prüfung auf Verbesserungs- und Einsparmöglichkeiten durch Veränderungen
       der Unterrichtszeiten entsprechend der Datenlage durchzuführen.

Grundsätzlich waren diese Tendenzen, Perspektiven, Anforderungen für die künftige Angebotsgestal-
tung bereits im geltenden Nahverkehrsplan des Landkreises aufgezeigt worden.

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Buskonzept Falkensee und Umland

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4             Angebotsgestaltung – Maßnahmenkonzept und Bürgerbeteiligung

4.1           Ablaufübersicht und Beteiligungsverfahren

Das Maßnahmenkonzept wird in einem Zielnetz definiert. Dazu gehören folgende Bestandteile und
Schritte:

          ▼     Neufestlegung der Bedienungszeiträume und Verkehrszeiten

          ▼     Kategorisierung der Linien und Festlegung von Angebotshäufigkeiten

          ▼     Festlegung der Rendezvouszeiten am Bf Falkensee

          ▼     Netzplanung und Fahrplankonstruktion

          ▼     Planung der verkehrlichen, regionalwirtschaftlichen, betrieblichen und finanziellen
                Auswirkungen

          ▼     Umsetzungskonzept und Beteiligungsverfahren

          ▼     Überarbeitung nach Abwägung der Beteiligung

          ▼     Gremienverfahren und Umsetzung

Auf der Grundlage des Konzeptarbeitsstandes vom Juli 2016 – vorgestellt im Wirtschaftsausschuss des
Landkreises und in einer öffentlichen Präsentationsveranstaltung in Falkensee – wurde allen Kommu-
nen, Einrichtungen, der Havelbus Verkehrsgesellschaft mbH (HVG) und nicht zuletzt allen Bürgern und
Bürgervertretungen die Möglichkeit gegeben, sich in einem öffentlichen Beteiligungsverfahren bis zum
30.09.2016 zu dem Konzeptentwurf zu äußern, Hinweise und Vorschläge zu unterbreiten oder auf Män-
gel hinzuweisen. Dazu wurden alle Unterlagen (Konzeptentwurf mit allen Karten, Konzeptfahrpläne,
Präsentation) auf den Webseiten der HVG bereitgestellt.

Insgesamt sind im Zeitraum bis zum 12. Oktober 2016 mehr als 150 Einwendungen und Hinweise einge-
gangen, die alle bearbeitet wurden und in die hier vorgelegte überarbeitete Fassung des Angebotskon-
zepts eingegangen sind. Die abgegebenen Hinweise bezogen sich sowohl auf Mängel am gegenwärtigen
Angebot – die aber ebenfalls, weil mit dem Konzeptentwurf nur teilweise beseitigt – dennoch nützlich
waren, als auch auf konkrete konzeptionelle Gestaltungsvorschläge.

Inhaltliche Schwerpunkte waren

         der generelle Wunsch nach mehr ÖPNV-Angebot, insbesondere einer Ausdehnung der Verkehrs-
          zeiten (abends, Wochenende),

         neue Haltestelle an der Stadthalle,

         Anschlussprobleme bei Umsteigebeziehungen (z.B. zwischen den Linien 651 und 671)

         Verbesserungsvorschläge beim Verknüpfungskonzept am Bahnhof/ZOB Falkensee, aber auch der
          Anschlüsse an anderen Bahnhöfen, realistische Übergangszeiten,

         stärkere Konzentration auf Anschlüsse mit dem RE2,

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      Probleme der Pünktlichkeit durch hohe Verkehrsdichte und sich daraus ergebende Anschluss-
       probleme,

      lange Umstiegswartezeiten und Reisezeiten auf einzelnen Schülerrelationen,

      Anschlüsse zwischen den Linien 652 und 653 im Schülerverkehr für Vicco-von-Bülow- und Lise-
       Meitner-Gymnasium,

      Unpünktlichkeiten im Schülerverkehr,

      Bessere Ausrichtung an den Unterrichtszeiten der Schulen und Wunsch der Geschwister-Scholl-
       Grundschule nach späterem Unterrichtsbeginn (ab frühestens 8:00 Uhr),

      teilweise hohe Busbelegungen, insbesondere bei Schülerfahrten,

      Anbindungsmängel bei einzelnen Ortsteilen zu bestimmten Verkehrszeiten,

      die Befahrbarkeit bestimmter Straßenzüge mit Linienbussen,

      Forderungen nach verstärkter Einbeziehung in das Buskonzept durch die Gemeinde Brieselang
       und den Ortsteil Bredow sowie durch die Stadt Ketzin/Havel,

      zusätzliche direkte Verbindungen zum Havelpark.

Alle Hinweise wurden bearbeitet und sind – soweit als zutreffend und machbar abgewogen – in den
überarbeiteten Konzeptentwurf eingegangen, der nachstehend erläutert wird.

Viele Hinweise konnten umgesetzt werden. Bei anderen war das nicht möglich. Eine Abwägungsdoku-
mentation zum Beteiligungsverfahren ist als Anlage 3 beigefügt.

Ein intensiver Abstimmungsprozess wurde zudem in mehreren Stufen mit der HVG durchgeführt, um
durch technologische Klärungen die Umsetzbarkeit, d. h. die Fahrbarkeit der entstehenden Fahrpläne
zu gewährleisten, Kapazitätsfragen, Probleme der Straßeninfrastruktur abzuklären und dabei auch die
Wirtschaftlichkeit des Angebots zu sichern.

           Version 08.05.2017                     12                                 Ange bo tsko n ze pt
Buskonzept Falkensee und Umland

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4.2        Bedienungsstandards

Die grundsätzlichen Bedienungsstandards für Stadtverkehre sind in Abschnitt 4.2 des geltenden Nahver-
kehrsplanes des Landkreises Havelland festgelegt und nachfolgend in Tabelle 3 dargestellt.

Tabelle 3 Standardvorgaben laut Nahverkehrsplan Landkreis Havelland

                                                                              Falkensee,
 Verkehrszeit                Rathenow                    Nauen                                       Premnitz
                                                                        Dallgow-Döberitz

                              60-min-Takt              60-min-Takt           60-min-Takt
Hauptverkehrszeit       Kernstadt 30-min-             Kernstadt 30-     Kernstadt 30-min-           60-min-Takt
                             Fahrtenfolge       min-Fahrtenfolge             Fahrtenfolge

Nebenverkehrszeit             60-min-Takt              60-min-Takt           60-min-Takt           120-min-Takt

Schwachverkehrszeit                        mehrere Fahrten, vorzugsweise bedarfsabhängig

       • HVZ = Hauptverkehrszeit        = Mo - Fr 06:00 - 08:30 Uhr und 14:00 - 19:00 Uhr
       • NVZ = Nebenverkehrszeit        = Mo - Fr 08:30 - 14:00 Uhr
       • SVZ = Schwachverkehrszeit = Mo - Fr vor 06:00 Uhr und nach 19:00 Uhr, Wochenende

Grundsätzlich können diese Vorgaben als allgemeiner Mindeststandard weiter gelten, für den Raum
Falkensee/Dallgow-Döberitz reicht dieser Mindeststandard aber nicht mehr aus.

Er wird im Übrigen auch gegenwärtig schon teilweise deutlich übertroffen.

Zusätzlich wurde das Verkehrsgebiet Falkensee, Dallgow-Döberitz um Brieselang (allerdings mit abge-
schwächtem Standard – zunächst ohne Wochenendangebot) ergänzt.

Bedienungszeiträume und Verkehrszeiten

Die vorgesehenen Bedienungszeiträume sind in folgender Tabelle aufgeführt:

Tabelle 4 Neufestlegung Bedienungsstandards laut Konzept - Verkehrszeiten

                                                       Tageszeit
 Betriebstag
                       5–6        6–9        9 – 10     10 – 13    13 – 18   18 – 20     20 – 22

 Montag – Freitag      SVZ        HVZ         NVZ        NVZ          HVZ     NVZ         SVZ
 Samstag                          SVZ         SVZ        SVZ          SVZ     SVZ         SVZ
 Sonn-/Feiertag                               SVZ        SVZ          SVZ     SVZ         SVZ

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Buskonzept Falkensee und Umland

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Die Hauptverkehrszeiten (HVZ) und Nebenverkehrszeiten (NVZ) stellen die Zeiten eines über den
Grundtakt hinaus verdichteten Tagesverkehrs dar.
Im gegenwärtigen Angebot wird eine weitere, über den Schülerverkehr hinausgehende Verdichtung des
Angebots in der HVZ gegenüber dem in der NVZ nicht praktiziert, weil das NVZ-Angebot bisher in den
meisten Relationen und Bereichen noch als ausreichend einzuschätzen war.
Bei den Hauptlinien erweist sich dies nunmehr aber, insbesondere aus Gründen des konzentrierten
Nachfrageanstiegs und nicht mehr ausreichender Beförderungskapazitäten, als notwendig oder zumin-
dest sehr sinnvoll. Bei einer weiteren Zunahme der Fahrgastzahlen, besonders durch einen möglichen
Ausbau der Bahnverbindung mit Berlin, kann mittelfristig eine weitere Verstärkung erforderlich wer-
den.
In den Schwachverkehrszeiten (SVZ), also Tagesrandzeiten der Werktage und am Sonntag, ist eine Be-
dienung im Grundtakt auf den Hauptlinien auch zukünftig angemessen und ausreichend, ggf. aber mit
ausgedehnter Betriebszeit bis 22 Uhr. Auf den Nebenlinien ist in der SVZ am Wochenende auch ein 120-
min-Takt mit differenziert festzulegenden Betriebszeiten ausreichend und angemessen.

Angebotshäufigkeit

Die Zielstellung für den Tagesverkehr Mo – Fr ist, dass im Stadtgebiet keine Haltestelle seltener als ein
Mal pro Stunde bedient wird, am Wochenende mindestens einmal je zwei Stunden.

Am Wochenende und im Spätverkehr können hier auch flexible oder sogar alternative Bedienungsme-
thoden zum Einsatz kommen, jedoch sind geringere als die genannten oder gar nur das Vorhalten von
Einzelfahrten als nicht attraktiv für den Fahrgast abzulehnen.

Hinsichtlich des Bedienungsstandards lassen sich die Linien in drei Kategorien einordnen:

Kategorie A – „Hauptlinien“
Bedienung täglich in HVZ/NVZ mind. im 30-min-Takt, in der HVZ Linien 651 und 653 verdichtet auf
20-min-Takt, in SVZ mind. im 60-min-Takt, Linie 651 am Wochenende 120-min-Takt
Betriebszeiten: mindestens von 5:00 bis 22:00/23:00 Uhr
zugeordnete Linien: 337, 651, 653, 655

Kategorie B – „Nebenlinien“
Bedienung Mo-Fr im 60-min-Takt, Wochenendbedienung mindestens im 120-min-Takt
Betriebszeiten: mindestens bis 20:00 Uhr
zugeordnete Linien: 604, 648(neu), 652, 654

Kategorie C – „Weitere Linien ohne Standards mit besonderen Funktionen“
zugeordnete Linien: 338, 649, 656, 657, 662, 663, 670, 671

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4.3      Anschlusskonzept – Rendezvous am Bahnhof/ZOB Falkensee

Grundsätzlich sollten sämtliche Ankünfte und Abfahrten der Busse am Bahnhof Falkensee/ZOB auf die
Anschlüsse zur/von der Bahn ausgerichtet sein und darüber hinaus noch untereinander Anschlüsse bie-
ten. Wie erwähnt. Diesem Anliegen sind bestimmte technologische und mindestens betriebswirtschaft-
liche Grenzen gesetzt, die die Setzung von Prioritäten erfordern.

Wir gehen von einer mindestens benötigten (und damit auch optimalen) Umsteigezeit von 4 min zwi-
schen Busbahnhof und Gleis 1 (Richtung Nauen) und 6 min zwischen Busbahnhof und Gleis 2 (Richtung
Berlin) aus, allerdings ohne Verspätungspuffer und ohne verlängerte Wegezeiten für mobilitätseinge-
schränkte Personen. Daraus ergeben sich z. B. bei Anschlüssen auf den RE 2 von und nach Berlin An-
kunftszeiten bis zur Minute 08 und Abfahrtszeiten ab der Minute 50. In diesem Fall wäre die Abfahrts-
zeit 42 min nach der jeweiligen Ankunftszeit.

Tabelle 5 Abfahrtsminuten im SPNV am Bahnhof Falkensee

 Linie           Richtung                Minute
 RB14            Nauen                     06
 RE2             Berlin                    14
 RB10            Berlin                    24
 RE6             Neuruppin                 29
 RE6             Berlin                    30
 RB10            Nauen                     38
 RE2             Wittenberge               46
 RB14            Berlin                    48

Mit so langen Aufenthaltszeiten am Busbahnhof wäre kein wirtschaftlicher Betrieb herstellbar. Außer-
dem besteht zumindest zu bestimmten Zeiten Stellplatzknappheit am Busbahnhof. Zieht man die An-
kunftszeiten um 10 min nach vorne auf die Minute 58 und verschiebt die Abfahrtszeiten um 10 Minuten
nach hinten ergeben sich 2 min Umsteigezeit am Busbahnhof zwischen den Buslinien und ca. 15 Minu-
ten zwischen Bus und Bahn sowie zwischen Bahn und Bus. Das verschafft eine sinnvolle Verspätungsto-
leranz bei Umstiegen zwischen den Verkehrssystemen. 30 min versetzt ergeben sich in diesem Fall
günstige Anschlüsse auf die Regionalbahn von und nach Nauen.

Bei den Linien, die in der HVZ künftig im 20-min-Takt verkehren sollen, wird dadurch eine vollständige
Beseitigung der Anschlussproblematik erreicht. Im Bahnhofszubringerverkehr auftretende Kapazitäts-
engpässe werden durch das verdichtete Angebot behoben.

Es ist jedoch zudem zu vermuten, dass wegen Belastungsspitzen im Schülerverkehr auf einigen Fahrten,
insbesondere im Winter, Verstärkerfahrten notwendig sind.

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Die Tabelle 6 zeigt den überarbeiteten Planungsstand für ein Verknüpfungskonzept bezogen auf die
HVZ mit 20-min-Takt auf den Hauptlinien 651 und 653.

Tabelle 6 Verknüpfungen am Bahnhof/ZOB Falkensee nach Konzept bei 20-min-Takt

                Ankunft          Linie       von Richtung               in Richtung               Abfahrt
                                   653                                  Havelpark                           00
                                   655                                  Havelpark                           00
                                   651                                  Schönwalde                          00
                                   604                                  Potsdam                             00
                            03     654       Finkenkrug West
                            05    RB14       Berlin Stadtbahn           Nauen                               06
                            11     652       rechtsrum
                            12     653       Havelpark
                            13     RE2       Wittenberge                Berlin Stadtbahn                    14
                            17     651       Schönwalde
                                   654                                  Finkenkrug West                     19
                                   651                                  Schönwalde                          20
                                   652                                  rechtsrum                           20
                                   653                                  Havelpark                           20
                           22     RB10       Nauen                      Berlin Hbf (tief)                   24
                          25*      655       Havelpark
                           27      655       Havelpark
                           28      RE6       Berlin-Spandau             Neuruppin                            29
                           29      RE6       Neuruppin                  Berlin-Spandau                       30
                                   655                                  Havelpark                            30
                                   655                                  Havelpark                           32*
                            32     604       Potsdam
                            34     652       linksrum
                                                                                      rechtsrum             35
                            35     648       Seegefeld, Bahnhof
                            37     651       Schönwalde
                            36    RB10       Berlin Hbf (tief)          Nauen                               38
                            38     653       Havelpark
                            38     654       Finkenkrug West
                                   651                                  Schönwalde                           40
                                   653                                  Havelpark                            40
                            45     RE2       Berlin Stadtbahn           Wittenberge                          46
                            46    RB14       Nauen                      Berlin Stadtbahn                     48
                                   604                                  Potsdam                              50
                                   604                                  Potsdam                             52*
                                   654                                  Finkenkrug West                      53
                            55     652       rechtsrum
                                   652                                  linksrum                            55
                                   648                                  Seegefeld, Bahnhof                  55
                            56     653       Havelpark
                            57     655       Havelpark
                            57     651       Schönwalde

            *   : Haltestelle Gesundheitszentrum
                : diese Linie verkehrt stündlich, jedoch ändert sich die Fahrplanlage im Ver-
                lauf des Tages.
                : Anschluss wird evtl. nicht erreicht

          Version 08.05.2017                                       16                                             Ange bo tsko n ze pt
Buskonzept Falkensee und Umland

                                                     Angebotskonzept - Endbericht

Die Funktionalität eines solchen Konzepts hängt stark von der Möglichkeit der Einhaltung der vorgese-
henen Fahrzeiten, damit der Pünktlichkeit und dem Erreichen des Anschlusses ab. Daher bleiben be-
triebliche Unsicherheiten, was für Stadtverkehre aber durchaus nicht unüblich ist. Deswegen und auch
wegen der häufigen Unpünktlichkeit des RE 2 sind längere Umsteigezeiten am Bahnhof Falkensee sinn-
voll.

4.4      Maßnahmenkonzept – linienbezogen

Die Bedienung auf der zum Gesamtbedienungssystem zugehörigen BVG-Linie 337 (Rathaus Spandau –
Seegefeld – Falkensee Bf) wird als unverändert angenommen.

Die Linie 338 (Havelpark – Seeburg - Berlin Heerstraße/Wilhelmstraße), deren Fahrten bis vor kurzem
noch in der Linie 604 verzeichnet waren, bleibt hinsichtlich der Fahrtenanzahl und Betriebszeit unver-
ändert. Die Taktlage dieser Linie wird so verändert, dass in Seeburg, Gemeindeamt eine Umsteigemög-
lichkeit von und in Richtung Falkensee besteht. Günstige Anschlüsse aus und in Richtung Potsdam be-
stehen an der Haltestelle Karolinenhöhe (Berlin). Samstags wird auf dieser Linie zukünftig ganztags ein
Stundentakt (bisher Lücken bis zu drei Stunden) angeboten. Zur besseren Anbindung Seeburgs an den
Havelpark wird diese Linie zudem bis zum Havelpark verlängert. Die Haltestellen Meisenweg und Ha-
bichtweg in Seeburg werden zukünftig nicht mehr bedient. Sonntags werden auf dieser Linie weiterhin
keine Fahrten angeboten.
Die Betriebszeiten dieser Linie bleiben in etwa gleich: Mo-Fr von 5:00 bis 23:00 Uhr und samstags von
8:00 bis 23:00 Uhr.

Die Linie 604 (Falkensee – Potsdam) verkehrt gegenwärtig in der HVZ im Stundentakt zwischen Falken-
see Bf und Potsdam Hbf. In der NVZ wird die Linie gegenwärtig in Potsdam, Am Park gebrochen, Fahr-
gäste haben dort Anschluss auf die Linie 638 (Spandau – Potsdam). Außerhalb der HVZ wird gegenwärtig
kein sauber getaktetes Angebot vorgehalten. Eine stündliche ganztägige Verbindung zwischen Falken-
see und der Landeshauptstadt ist hier jedoch unbedingt zu empfehlen. Daher wird vorgesehen, diese
Linie zukünftig außerhalb der HVZ im Stundentakt bis Potsdam, Theodor-Fontane-Str., mit Anschluss an
die Linie 638, zu bedienen. Die Fahrten in der HVZ sind in ihrem Umfang und in ihrer Lage vorerst bei-
zubehalten. Bei Inbetriebnahme der Straßenbahn zum Campus Jungfernsee sind alle Fahrten ab Theo-
dor-Fontane-Straße dorthin zu verlängern. Die Fahrten in der HVZ, die gegenwärtig bis Potsdam Haupt-
bahnhof verkehren, können evtl. zumindest teilweise auf den Abschnitt Campus Jungfernsee - Falken-
see verkürzt werden. Der Fahrplan der Linie 604 muss dann unbedingt günstige Anschlüsse mit der
Straßenbahn in beide Richtungen aufweisen und vor allem mit dieser abgestimmt werden. Am Wochen-
ende wird diese Linie zukünftig ebenfalls im Stundentakt zwischen Falkensee und Theodor-Fontane-
Straße verkehren, also mit mehr als verdreifachtem Angebot. Die Betriebszeit dieser Linie wird zukünf-
tig Mo-Fr 5 bis 22:30 betragen. Gegenüber heute entfällt die letzte Fahrt von Potsdam nach Falkensee.
Am Wochenende wird die Betriebszeit auf 8:00 bis 23:30 ausgeweitet (bisher: 8:45 bis 18:45).

Zur Erschließung des Gewerbegebiets Süd und zur Verbesserung der Erschließung in den südlichen Tei-
len von Falkensee wird eine neue Linie 648 (Falkensee Bf – Nedlitzer Straße) eingeführt. Sie wird ab

Ange bo tsko n ze pt                                17                                   Version 08.05.2017
Buskonzept Falkensee und Umland

                                                               Angebotskonzept – Endbericht

Bahnhof wie die Linie 655 bis zur Haltestelle Arcostraße geführt und von dort aus dann über die
Döberitzer Straße, Clara-Zetkin-Straße, Potsdamer Straße, Straße der Einheit, Leipziger Straße, Chem-
nitzer Straße, Straße der Einheit, L20 und über die Seegefelder Straße, um dann über Glienicker Stra-
ße und Nedlitzer Straße zu wenden. Auf der Strecke werden neben der bestehenden Haltestelle am
Bahnhof auch noch die Haltestellen Gesundheitszentrum, Arcostraße, Elsterstraße (in Richtung Bahn-
hof) und Nedlitzer Straße genutzt. Im Verlauf des Linienwegs sind zudem 10 zusätzliche Haltestellen
mit jeweils einem Mast je Richtung einzurichten. Bedient wird diese Linie gemäß des Angebotsstan-
dards der Kategorie B Mo - Fr im 60-min-Takt und am Wochenende im 120-min-Takt, wobei am Wo-
chenende die Linienführung verkürzt wird (Anbindung des Gewerbegebiets entfällt an Sonntagen und
die Anbindung des Bahnhofs Seegefeld und der Haltestelle Nedlitzer Straße am ganzen Wochenende.
Die Betriebszeit dieser Linie wird Mo-Fr von 5:00 Uhr bis 20:00 Uhr und an Wochenenden von 8:00 bis
20:00 Uhr sein.

Die Linie 651 Falkensee Bf – Schönwalde ( - Hennigsdorf) verkehrt heute bereits auf dem Hauptab-
schnitt ganztägig in einem 30-min-Takt. In der HVZ wird eine Verdichtung auf einen 20-min-Takt vorge-
sehen. An Wochenenden wird ein ganztägiger 120-min-Takt angeboten, gegenüber der heutigen 3-
stündigen Bedienung eine Verbesserung. Der Fahrplan dieser Linie wird - soweit möglich - an der Linie
671 ausgerichtet so dass attraktive Verbindungen zwischen Paaren, Schönwalde und Falkensee sowie in
Gegenrichtung entstehen.
Betrieben wird diese Linie Mo-Fr von 5:00 Uhr bis 23:00 Uhr und am Wochenende von 8:00 bis 23:00
Uhr. Gegenüber dem heutigen Stand wird also am Wochenende die letzte Fahrt eine Stunde später
verkehren und sonntags die erste etwa eine Stunde früher. Die Einzelfahrten dieser Linie nach/von
Hennigsdorf bleiben unverändert.

Bei der Linie 652 (Ringlinie Falkensee Bf – Falkenhöh – Seegefeld – Falkensee Bf) wird eine Ausweitung
des 60-min-Taktes auf die gesamte Betriebszeit vorgesehen. Die Ringlinie wird in beide Richtungen
bedient (Bezeichnung: rechtsherum und linksherum). Die Abfahrtszeiten beider Richtungen am Bahnhof
Falkensee sollten im Idealfall um etwa 30 min versetzt versetzt werden, so dass eine 30-minütige
Fahrtmöglichkeit entsteht. Die Streckenführung der Linie 652 wird nicht verändert. In verkehrsschwa-
chen Zeiten kann bei dieser Linie ggf. im Ergebnis gemachter Erfahrungen zur Fahrgastnachfrage ein
Rufbus-Angebot vorgesehen werden. Dabei sollte dann auch eine flexible Linienführung möglich sein,
die in beide Richtungen schnelle Reisezeiten ermöglicht. Am Wochenende wird bei dieser Linie ledig-
lich eine Richtung bedient. In der NVZ montags bis freitags weist die am Wochenende nicht bediente
Richtung (rechtsrum) eine Taktlücke von über 3 Stunden aus. Da es sich um eine Ringlinie handelt,
wird jede Haltestelle von und in Richtung Bahnhof Falkensee dennoch mindestens stündlich bedient.

Nach dem Planungsstand bis April 2017 wäre ein optimaler Unterrichtsbeginn der Geschwister-Scholl-
Grundschule für eine Bedienung durch die Linie 652 8:10/8:15 Uhr gewesen. Bei dem nach aktueller
Information vorgesehenen neuen Schulbeginn der Geschwister-Scholl-Grundschule um 8:00 Uhr muss
die vorgesehene Taktfahrt der Linie 652 ab Falkensee Bahnhof um 7:55 Uhr 10 min früher verkehren,
also aus dem Taktschema herausgenommen werden. Das ist die bessere Lösung als ein Gesamtversatz
des Taktes um 10 Minuten, weil dieser zu vielfältigen Anschlussverlusten führen würde.

           Version 08.05.2017                     18                              Ange bo tsko n ze pt
Buskonzept Falkensee und Umland

                                                      Angebotskonzept - Endbericht

Gegenüber der heutigen Betriebszeit (Mo-Fr von 7:00 – 20:00, Wochenende kein Angebot) wird die Be-
triebszeit deutlich ausgeweitet (Mo-Fr 5:00-23:00, Wochenende 9:00 – 21:30).

Die Linie 653 (Falkensee Bf – Dallgow-Döberitz Havelpark) verkehrt heute bereits tagsüber mit 2 Fahr-
ten je Stunde und Richtung (angenähert alternierend 20-/40-min-Takt). Künftig soll ein 30-min-Takt
angeboten werden. In der HVZ erfolgt eine zusätzliche Verdichtung auf einen 20-min-Takt. Im Falle
eines weiteren Anstiegs der Fahrgastzahlen kann auch auf dieser Linie eine weitere Verdichtung not-
wendig werden. An Wochenenden wird auf dieser Linie wie bisher ein 60-min-Takt vorgesehen.
Hinsichtlich der Linienführung wird bei dieser Linie vorgesehen, zur erforderlichen Anbindung des OT
Waldheim jede 2. Fahrt (HVZ: 2 von 3 Fahrten, Rückrichtung jede 3. Fahrt) über Waldheim und die
Karl-Marx-Straße zu führen und die anderen Fahrten gehen dann wie bisher auch über die Neckarstra-
ße. An der Einmündung Karl-Marx-Straße/Rheinstraße soll eine neue Haltestelle eingerichtet werden.
Bei dieser Linie wird zudem zukünftig jede Fahrt zum Havelpark geführt werden. Daher werden die
bisher am Gymnasium endenden Fahrten entlang der Marie-Curie-Straße, Mühlenstraße und Hamburger
Chaussee weiter auf der heutigen Linienführung in Richtung Havelpark geführt. Diese Verbindung wird
dann bei jeder 2. Fahrt (in der HVZ mit 2 von 3 Fahrten) bedient. Am Sonntag wird diese Linie nur ver-
kürzt zwischen Falkensee und der Haltestelle Robinienallee bedient. Die Haltestelle Dallgow-Döberitz,
Kirche wird von dieser Linie nicht mehr bedient. Es ist zudem eine neue Haltestelle mit zwei Masten an
der Ecke Robinienallee/Hamburger Chaussee einzurichten.
Diese Linie wird Mo-Fr zwischen 5:00 und 22:30 Uhr, samstags zwischen 7:00 und 22:30 Uhr sowie sonn-
tags zwischen 9:00 und 21:30 Uhr bedient. Gegenüber heute wird die Betriebszeit damit Mo-Sa um eine
Stunde verlängert.

Die Linie 654 (Falkensee Bf – Finkenkrug West) ist gegenwärtig eher schwach nachgefragt. Dennoch ist
gerade auf dieser Linie zu aktivierendes Fahrgastpotenzial vorhanden. Die Streckenführung der Linie
bleibt unverändert. Es wird vorgesehen, diese Linie Mo-Fr wie bisher im Stundentakt, in der HVZ aber
auf einen Halbstundentakt zu verdichten. Am Wochenende (gegenwärtig keine Bedienung) wird ein
Zweistundentakt angeboten.
Die Betriebszeiten dieser Linie werden stark ausgeweitet, zukünftig Mo-Fr von 5:00 bis 22:30 Uhr statt
bisher von 5:30 bis 19:30 Uhr. Am Wochenende wurde diese Linie bisher nicht betrieben, zukünftig von
8:00 bis 21:30 Uhr.

Die Linie 655 (Falkensee Bf – Dallgow-Döberitz Havelpark) wird zukünftig Mo - Fr in HVZ und NVZ in
einem 30-min-Takt, also mit doppelter Häufigkeit, bedient. In der SVZ und am Wochenende wie bisher
in einem 60-min-Takt. Die Linienführung bleibt unverändert. Die Betriebszeit wird zukünftig Mo-Fr
5:00-22:30 Uhr sein (heute 5:00 – 21:30 Uhr). Samstags wird die Betriebszeit von 6:45 – 21:30 auf 5:00 –
22:45 Uhr und sonntags von 9:00 – 21:30 auf 9:00 - 22:00 Uhr ausgedehnt.

Die Linie 656 (Brieselang – Waldheim – Falkensee Bf) verkehrt unverändert und dient vorrangig dem
Schülerverkehr.

Auf der Linie 657 (Bürgerbus Brieselang) wird der Takt Mo-Fr auf einen Stundentakt verdichtet, die
Betriebszeit wird auf 5:15 – 20:15 Uhr (Südschleife) und 5:45 – 19:45 Uhr (Nordschleife) ausgedehnt.

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Buskonzept Falkensee und Umland

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Gegenwärtig wird die Linie als Bürgerbus und nur zwischen 7:45 und 17:45 Uhr und nicht in einem kons-
tanten Takt, sondern mit Taktlücken bis zu 2 Stunden bedient. Die Linie wird nach dem Konzept nur
noch zum Teil als Bürgerbuslinie verkehren. Die Fahrten werden zwischen Havelbus und dem Bürger-
busverein aufgeteilt, wobei in der HVZ Havelbus die Fahrten durchführt, der Bürgerbusverein in der
Zeit zwischen 09:00 und 16:00 Uhr im Rahmen seiner personellen Leistungsfähigkeit. Die organisatori-
schen und genehmigungsrechtlichen Einzelheiten dazu sind zwischen den Beteiligten abzustimmen.

Linien, die nicht an die Standards für Haupt- und Nebenlinien angepasst werden

Bei der Linie 338 müsste zur Anpassung an die Kategorie B für Nebenlinien lediglich zusätzlich ein
Angebot am Sonntag eingeführt werden. Darauf wird jedoch verzichtet, da das von dieser Linie er-
schlossene Potenzial so gering ist, dass durch Angebotserweiterung sonntags keine adäquate weitere
Steigerung der Nachfrage zu erwarten ist, zumal das erschlossene Gebiet zu einem großen Teil auch
von den Verbesserungen bei der Linie 604 profitiert. Im bisherigen Fahrplan waren die Fahrten dieser
Linie noch als Teil der Linie 604 aufgeführt.

Für die zusätzlichen Schüler aus Schönwalde nach Brieselang wird morgens eine zusätzliche Fahrt ange-
boten. Diese Fahrt wird in die Linie 649 integriert. Ein zusätzlicher Bus ist hierfür nicht erforderlich.
Für die Rückfahrten stehen den Schülern die regulären Fahrten der Linie 649 zur Verfügung. Hier ist die
Fahrt 13:13 Uhr ab Brieselang Bahnhof/August-Bebel Straße bereits ab der Schule einzusetzen. Zur
Verbesserung des Anschlusses auf die Linie 671 in Paaren ist es sinnvoll, diese Fahrt einige Minuten
später als bisher abfahren zu lassen. Für die Schulendzeit 13:50 und 14:40 Uhr ist gegenwärtig keine
attraktive Rückfahrt aus Brieselang vorhanden. Für eine rationelle Integration in das Gesamtbedie-
nungssystem mit geringem Mehraufwand, d. h. vor allem ohne zusätzlichen Fahrzeugbedarf, konnte
allerdings keine Lösung gefunden werden. Hier wären ggf. weitere Untersuchungen in Richtung einer
großräumigen Umlaufoptimierung erforderlich.

Die Linie 662 verbindet Elstal mit Falkenrehde und Wustermark. Zur besseren Anbindung der Schüler
aus Dallgow-Döberitz werden die Fahrten, die bisher in Falkenrehde enden, während der Schulzeiten
bis zur Schule Ketzin verlängert. Für Schülerrückfahrten ist eine zusätzliche Fahrt zum Unterrichtsende
um 14:20 Uhr zwischen Ketzin und Priort notwendig. Eine weitere Ausweitung des Angebots wird für
diese Linie im Rahmen dieser Untersuchung nicht empfohlen, da die erschlossenen Gebiete in Bezug
auf Falkensee zu abseitig liegen. Schüler aus Dallgow-Döberitz können die Linie 662 mit den Fahrten
der Regionalexpresslinie 4 erreichen. Da die Linie RE 4 morgens lediglich von der Linie 653 aus den
Richtungen Falkensee und Dallgow-Döberitz Gymnasium günstige Anschlüsse aufweist, ist eine Verlän-
gerung der Linie 662 bis nach Dallgow-Döberitz nur dann notwendig, wenn die Schüler der Ketziner
Oberschule nicht in der Nähe des Bahnhofs von Dallgow-Döberitz wohnen oder nicht mit den oben ge-
nannten Fahrten zum Bahnhof fahren können.

Die Linie 663 verbindet Dallgow-Döberitz mit Nauen über Elstal. Diese Linie verkehrt gegenwärtig Mon-
tag bis Freitag im Stundentakt, samstags im 120-min-Takt. Eine Verdichtung dieses Taktes und eine
Ausweitung des Angebots auf den Sonntag erscheinen wegen der parallelen Bahnverbindung (über Fal-

           Version 08.05.2017                      20                               Ange bo tsko n ze pt
Buskonzept Falkensee und Umland

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kensee) nicht sinnvoll. Wegen der Anbindung des Havelparks und des Outlet-Centers an der B 5 er-
scheint bei dieser Linie eine Ausweitung des Samstagsangebots auf einen Stundentakt möglicherweise
überlegenswert. Für Fahrgäste aus Falkensee und Dallgow-Döberitz ist dieser Stundentakt wegen der
Bahnverbindung zwischen Dallgow-Döberitz und Elstal bzw. Falkensee und Nauen nicht notwendig. Von
daher wird hier nicht empfohlen, das Angebot auf der Linie 663 zu verändern. Zudem berührt diese
Linie lediglich den eigentlichen Planungsraum.

Die Linie 670 verkehrt gegenwärtig als Bürgerbus durch Dallgow-Döberitz. Da der Linienverlauf dieser
Linie nicht von normalen Bussen befahren werden kann, die Bedienungshäufigkeit auf einer Bürgerbus-
linie wegen deren ehrenamtlichen Fahrern nicht beliebig verdichtet werden kann und dafür auch kein
hinreichender Bedarf festgestellt werden kann, bleibt das bestehende Angebot dieser Linie unverändert
erhalten.

Die Linie 671 verkehrt von Paaren im Glien über Schönwalde nach Rathaus Spandau. Diese Linie könnte
durch Verlängerung der Betriebszeit und Verdichtung des Taktes am Wochenende perspektivisch auf
den Standard der Kategorie B angehoben werden. Mit dem verbesserten Anschluss am Bahnhof Falken-
see können aber auch mit der Linie 651 gleichwertige Reisezeiten in Richtung Spandau erreicht wer-
den. Von daher erscheint gegenwärtig auf der Linie 671 eine Erweiterung des Angebots nicht gegeben,
zumal die Angebotslücken dieser Linie nur in verkehrsschwachen Zeiten bestehen und somit nicht der
Bedarf nach einer Kapazitätserweiterung besteht. In der Leistungsbewertung sind die grundsätzlichen
Taktangebote entsprechend der voranstehenden Ausführungen enthalten. Außerdem werden alle Fahr-
ten an Schultagen, die im Ist-Fahrplan angeboten werden, auf die Fahrleistungen aufgeschlagen,
wodurch der notwendige Aufwand zur Sicherstellung des Schülerverkehrs im Mengengerüst plausibel
erfasst ist.

Das aus den Maßnahmen resultierende Liniennetz ist mit Angabe der Taktzeiten und Fahrtenzahlen in
Anlage 1 aufgelistet und in Anlage 2 kartografisch veranschaulicht.

5           Maßnahmenwirkungen

5.1         Angebots- und Nachfragewirkung - verkehrlicher und regionalwirtschaftlicher
            Wert

Eine Umsetzung der angebotsverbessernden Maßnahmen führt zu Mehrleistungen in einer Gesamtsum-
me von ca. 689.400 Fahrplan-km pro Jahr (entsprechend 35,3 % des Gesamtangebotes), darunter im
Umfang von etwa 15.000 Fahrplan-km ausschließlich auf zusätzliche Schülerverbindungen zurückzufüh-
ren. Dies ist alles andere als unerheblich und ausschließlich dann zu rechtfertigen, wenn ein adäquater
verkehrlicher und regionalwirtschaftlicher (nicht nur rein betriebswirtschaftlicher) Erfolg erwartet
werden kann.

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Buskonzept Falkensee und Umland

                                                                Angebotskonzept – Endbericht

Die Leistungsveränderungen sind linienweise in Tabelle 7 dargestellt sind. Die stärksten Zuwächse ent-
fallen auf die Linien 651 – 655, auf den neuen Ortsverkehr in Brieselang und die neue Erschließungslinie
648 für das Gewerbegebiet Süd und die südlichen Siedlungsbereiche von Falkensee. Die Zunahme auf
der Linie 604 ist erheblich, wird aber nicht in vollem Umfang sofort wirksam, sondern erst mit der Mög-
lichkeit der Straßenbahnverknüpfung.

          Tabelle 7 Leistungsentwicklung durch das Maßnahmenkonzept [Fpl-km/a]

                  Linie          IST-Stand                      Zielnetz
                                  Leistung          Leistung      Differenz          %
                       338         54.732           102.006         +47.274        183,4%

                       604        186.195           236.920         +50.725        127,2%

                       648                           64.543         +64.543

                       649        100.536           104.589          +4.053        104,0%

                       651        256.146           341.949         +85.803        133,5%

                       652         70.769           151.992         +81.223        214,8%

                       653        272.154           429.157       +157.003         157,7%

                       654         63.301           132.399         +69.098        209,2%

                       655        118.082           195.486         +77.404        165,6%

                       656         22.513            22.513                ±0      100,0%

                     657b                            45.557                ±0      100,0%
                                   45.557
                     657n                            41.659         +41.659

                       662        107.488           118.105         +10.617        109,9%

                       663        278.785           278.785                ±0      100,0%

                       670         35.052            35.052                ±0      100,0%

                       671        342.021           342.021                ±0      100,0%

                 Summe          1.953.331         2.642.734      +689.403         135,3%

Damit einhergehen natürlich eine Reihe verkehrlicher Verbesserungen, die folgendermaßen zusam-
menzufassen sind:

      Die vermehrten Fahrtmöglichkeiten und verbesserten Anschlüsse erweitern den potenziellen
       Nutzerkreis des ÖPNV, weil z. B. die Rückfahrtmöglichkeiten erweitert werden und sicherer ge-
       macht werden. Das betrifft sowohl die Anzahl bzw. Häufigkeit der Fahrtmöglichkeiten als auch

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