C Ausbau Flughafen Frankfurt Main Gutachten G9.3 Systemstudie Passagier-Transfer-System

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C Ausbau Flughafen Frankfurt Main Gutachten G9.3 Systemstudie Passagier-Transfer-System
Ausbau Flughafen Frankfurt Main
Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren

           Ausbau Flughafen Frankfurt Main

           C
           Gutachten G9.3
           Systemstudie Passagier-Transfer-System

           Frankfurt Main, 21. November 2006
Ausbau Flughafen Frankfurt Main
Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren

            Ausbau Flughafen Frankfurt Main

            C
            Gutachten G9.3
            Systemstudie Passagier-Transfer-System

            Logplan GmbH
            Flughafen Frankfurt Main
            Gebäude 181.2163
            60549 Frankfurt am Main

                                                          3
Band        G9.3 Systemstudie Passagier-Transfer-System
Ersteller   Logplan GmbH
Stand       21.11.2006
Ausbau Flughafen Frankfurt Main
Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren

            Inhalt
0.1         Abbildungsverzeichnis                          6
0.2         Tabellenverzeichnis                            7
0.3         Abkürzungsverzeichnis                          8
0.4         Glossar                                       10

1           Einleitung                                    13

2           Planungsgrundlagen                            15
2.1         Unabhängige PTS-Trasse                        15
2.2         Aufkommensprognose                            15
2.3         Systemanforderungen                           18

3           Systembeschreibung                            19
3.1         Streckenführung                               19
3.2         Definition der Systemelemente                 23
3.2.1       PTS Bau                                       23
3.2.2       PTS Systemtechnik                             26
3.3         Trassierungsparameter                         29

4           Betriebskonzept                               35

Anlage 1    Kurzbeschreibung möglicher Systeme            41

Anlage 2    PTS – Evakuierungs- und Rettungskonzept       51

Band        G9.3 Systemstudie Passagier-Transfer-System
Ersteller
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            Logplan GmbH
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0.1          Abbildungsverzeichnis

Abb. 2-1:    Unabhängige PTS-Trasse                                                        15
Abb. 2-2:    PTS-Querschnittsbelastungen 2020                                              17
Abb. 3-1:    PTS-Streckenführung                                                           20
Abb. 3-2:    Beispielhafte Darstellung des Werkstattbereiches                              22
Abb. 3-3:    Beispielhafte Systemstruktur einer PTS-Erweiterung zum Terminal 3             24
Abb. 3-4:    Lichtraumprofil zum PTS bei geradem, ebenerdigen Fahrweg                      31
Abb. 3-5:    Lichtraumprofil zum PTS auf freier Strecke bei einem Kurvenradius von 250 m   32
Abb. 3-6:    Lichtraumprofil zum PTS bei geradem Fahrweg im Tunnel                         33
Abb. 3-7:    Lichtraumprofil zum PTS im Tunnel bei einem Kurveradius von 250 m             34
Abb. 4-1:    Schematisches Layout der PTS-Trasse                                           37

Abb. A1-1:   Bombardier CX-100                                                             43
Abb. A1-2:   Bombardier Innovia                                                            44
Abb. A1-3:   Siemens VAL 208                                                               45
Abb. A1-4:   Siemens VAL 258                                                               46
Abb. A1-5:   Mitsubishi Crystal Mover                                                      47
Abb. A1-6:   Translohr                                                                     48
Abb. A1-7:   APTS Phileas                                                                  49

Abb. A2-1:   Rettung und Evakuierung als Maßnahmen bei Bedrohung der Fahrgäste             57
Abb. A2-2:   Rettungs- und Angriffswege (schematisch)                                      59
Abb. A2-3:   Maßnahmenkonzepte für das PTS                                                 60
Abb. A2-4:   Skizze der Nothaltestation an der Tunnelrampe                                 66
Abb. A2-5:   Skizze vom Regelquerschnitt im Tunnel                                         68
Abb. A2-6:   Ereignisablauf Störung                                                        81

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0.2         Tabellenverzeichnis

Tab. 3-1:   Längen der Abschnitte des PTS-Fahrwegs                                       19
Tab. 3-2:   Trassierungsparameter zum PTS                                                30
Tab. 3-3:   Lichtraumprofil zum PTS bei geradem, ebenerdigen Fahrweg                     31
Tab. 3-4:   Lichtraumprofil zum PTS auf freier Strecke bei einem Kurveradius von 250 m   32
Tab. 3-5:   Lichtraumprofil zum PTS bei geradem Fahrweg im Tunnel                        33
Tab. 3-6:   Lichtraumprofil zum PTS im Tunnel bei einem Kurveradius von 250 m            34
Tab. 4-1:   Fahrgastkapazitäten der untersuchten Systeme je PTS-Fahrzeug                 36
Tab. 4-2:   Beispielhafte PTS-Fahrzeiten in Minuten für die neue Trasse                  38
Tab. 4-3:   PTS-Fahrzeiten in Minuten für die bestehende Trasse                          38
Tab. 4-4:   Beispielhafte Zuglängen, Zugfolgezeiten und Fuhrpark                         38

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0.3         Abkürzungsverzeichnis

ATC         Automatic Train Control/Automatisches Zugsteuerungssystem

ATO         Automatic Train Operation/Automatisches Betriebsführungssystem

ATP         Automatic Train Protection/Automatisches Zugsicherungssystem

ATS         Automatic Train Supervision/Automatisches Zugüberwachungssystem

BA NOT      Betriebsanweisung für Notfälle (am Flughafen Frankfurt Main)

BLS         Betriebsleitsystem

BLZ         Betriebsleitzentrale

BOStrab     Verordnung über den Bau und Betrieb von Straßenbahnen

FRAPORT Flughafen Frankfurt Main AG

HBO         Hessische Bauordnung

MCT         Minimum Connecting Time

n.a.        nicht anwendbar

NS          Non-Schengen

n.v.        nicht verfügbar

O           originär

PAX         Passagiere

PBefG       Personenbeförderungsgesetz

PFV         Planfeststellungsverfahren

PTS         Passagier-Transfer-System

S           Schengen

SLS         Sicherheits-Leitstelle

Station A   PTS-Station Flugsteig A

Station B   PTS-Station Flugsteig B

Station C   PTS-Station Flugsteig C

Station ICE PTS-Station zur Erschließung der Flughafenbahnhöfe

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Station T2 PTS-Station Terminal 2

Station T3 PTS-Station Terminal 3

TE          Technischer Einsatzleiter

TEL         Technische Einsatzleitung

TÜV         Technischer Überwachungsverein

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0.4         Glossar

Evakuierung

            Verlassen der Fahrzeuge im Störungsfall als Präventivmaßnahme bei Gefährdung
            der Passagiere oder unzumutbar langem Aufenthalt in den Zügen.

Fail-Safe Verhalten

            Fail-Safe wird das Verhalten eines Systems im Störfall dann genannt, wenn bei
            Ausfall eines beliebigen Elements die Auswirkungen auf das Gesamtsystem immer
            zur „sicheren Seite“, d. h. in Richtung auf den als „sicher“ definierten Zustand
            erfolgen.

Fremdrettung

            Durch die aktive Hilfe Dritter eingeleitete und durchgeführte Rettung.

Gefahr

            Direkte Bedrohung der Passagiere.

Gefährdung

            Indirekte Bedrohung der Passagiere.

Kurzkehre
            Fahrtrichtungswechsel eines PTS-Zuges am Ende einer Trasse innerhalb einer
            PTS-Station. PTS-Zug fährt am selben Gleis der Station ein und aus.

Langkehre
            Fahrtrichtungswechsel eines PTS-Zuges am Ende einer Trasse hinter einer PTS-
            Station. PTS-Zug fährt an einem Gleis der Station ein und an einem anderen Gleis
            wieder aus.

Non-Schengen-Umsteiger
         Transferpassagiere, die von Non-Schengen-Flügen nach Schengen-Flügen oder
         von Non-Schengen-Flügen nach Non-Schengen-Flügen umsteigen

Rettung

            Maßnahmen zur Abwendung einer direkten Bedrohung (Gefahr).

sauber      sicherheitskontrolliert

Schengen-Umsteiger
         Transferpassagiere, die von Schengen-Flügen nach Schengen-Flügen oder von
         Schengen-Flügen nach Non-Schengen-Flügen umsteigen

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Selbstrettung

            Von den betroffenen Fahrgästen selbst eingeleitete und ohne Hilfe Dritter
            durchgeführte Rettung.

Störung

            Unplanmäßiges Abweichen vom definierten Betriebsablauf des PTS.

unsauber nicht sicherheitskontrolliert

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1           Einleitung

            Mit Schreiben vom 16. Dezember 2005 ist die Fraport AG durch das Hessische
            Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung (HMWVL) aufgefordert
            worden,        die    Luftverkehrsprognose     zu    aktualisieren    und     die
            Auswirkungsbetrachtungen an etwaige neue Prognoseergebnisse anzupassen.
            Dies betrifft insbesondere den in Blick zu nehmenden Planungshorizont, der gemäß
            dem Schreiben mindestens auf das Jahr 2020 zu erweitern ist.

            Dieser    Anforderung    wird   mit    der   vorliegenden  Aktualisierung  der
            Planfeststellungsunterlagen unter Betrachtung der Szenarien Ist-Situation 2005
            sowie Prognosenullfall und Planungsfall 2020 nachgekommen.

            Zudem wurden einige Planänderungen vorgenommen. Hierbei sind unter anderem
            die Reduzierung des Flächenumfangs für den variantenunabhängigen Südbereich,
            der Einbezug der geplanten Veränderungen im Nordbereich sowie die
            Verschwenkung der Rollbrücke West zu nennen.

            Im vorliegenden Gutachten wurde insoweit – neben dem geänderten Prognosejahr
            – nur die PTS-Trasse in Lage und Höhe an die aktuelle Planung angepasst.

            Zur Aufrechterhaltung der Drehkreuzfunktion des Flughafens Frankfurt Main ist es
            unumgänglich, dass das im Süden des Flughafengeländes geplante Terminal 3
            durch ein leistungsfähiges Verkehrssystem mit den Terminals 1 und 2 im Norden
            des Flughafens verbunden wird. Der hohe Anteil von Umsteigern und von Nutzern
            öffentlicher Verkehrsmittel am Fluggastaufkommen des Flughafens Frankfurt Main
            führt zu hohen Anforderungen an ein die Abfertigungsbereiche verbindendes
            Passagier-Transfer-Systems (PTS). Auch in Zukunft soll eine MCT (Minimum
            Connecting Time) von 45 Minuten für alle Transferpassagiere angeboten werden
            können. Zusätzlich muss das Terminal 3 landseitig für Originärpassagiere
            erschlossen werden, die über die Flughafenbahnhöfe im Norden des Flughafens
            an- und abreisen.

            Gegenstand der Ausbauplanung ist die PTS-Anbindung des zukünftigen Terminal 3
            südlich der Start- und Landebahnen auf dem heutigen Gelände der US Air Base.

            Folgende Infrastrukturmaßnahmen werden zur Planfeststellung beantragt:

            − PTS-Trassenkorridor (siehe Planteil B2) vom Terminal 2 entlang der östlichen
              Flughafenbegrenzung zum Terminal 3. Der 2-spurige Fahrweg verläuft dabei
              teilweise aufgeständert, ebenerdig sowie im Bereich Terminal 3 in Tunnellage.

            − PTS-Station Terminal 3 (kurz: Station T3) mit sowohl landseitigem als auch
              luftseitigem Zugang zum Terminal 3 (siehe Planteil B4).

            − PTS-Werkstattgebäude (siehe Planteil B4) zur Wartung der zu beschaffenden
              PTS-Fahrzeuge. Sofern auf der neuen PTS-Trasse das bestehende System CX
              100 von Bombardier zum Einsatz kommt, kann die Werkstatt mit dem
              bestehenden Werkstattgebäude verbunden werden. Die PTS-Werkstatt
              beinhaltet auch die Betriebsleitzentrale des neuen PTS.

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           Folgende Infrastrukturmaßnahmen werden zum Nachweis der Gesamtfunktionalität
           beschrieben, aber über andere Genehmigungsverfahren realisiert:

           − PTS-Trasse von den Flughafenbahnhöfen über eine PTS-Station am Flugsteig
             C zum Terminal 2. Der 2-spurige Fahrweg verläuft aufgeständert.

           − PTS-Station über dem Regionalbahnhof (kurz: Station ICE) mit fußläufiger
             Anbindung an das Verbindungsbauwerk zwischen Fernbahnhof und Terminal 1,
             um von dort auf kurzem Wege den Fernbahnhof sowie den Regionalbahnhof
             erreichen zu können.

           − PTS-Station am Flugsteig C (kurz: Station C), die einen Neubau des
             Flugsteiges C durch das PTS erschließen kann. Gleichzeitig dient diese Station
             als Umsteigestation zwischen der bestehenden PTS-Trasse und einer neuen
             Trasse.

           − PTS-Station Terminal 2 (kurz: Station T2) unter Ausnutzung der bereits
             gebauten Plattformen sowie der Bügelstützen westlich und östlich der Station.

           Neben der baulichen Infrastruktur beinhaltet die PTS-Planung alle
           systemspezifischen Bestandteile des PTS. Das PTS umfasst die folgenden
           systemspezifischen Hauptbestandteile: PTS-Fahrzeuge, Systemausrüstung
           Fahrweg, Systemausrüstung PTS-Stationen, Energieversorgung, Kommunikations-
           einrichtungen, Betriebsleitzentrale sowie PTS-Werkstattausrüstung.

           Bei der Planung werden das bestehende System CX 100 von Bombardier sowie ein
           neues System berücksichtigt. Die Auslegung für ein PTS und dessen Infrastruktur
           erfolgt systemneutral, um einen uneingeschränkten Wettbewerb bei der Vergabe zu
           ermöglichen.

           Zunächst    werden     als    Planungsgrundlagen    die     PTS-Trasse,   die
           Aufkommensprognose für die einzelnen Streckenabschnitte in der typischen
           Spitzenstunde 2020 sowie die Systemanforderungen dargestellt (Kapitel 2).

           Es folgt eine Systembeschreibung der zu planenden PTS-Erweiterung zum
           Terminal 3 (Kapitel 3). Nach einer Darstellung der Streckenführung werden alle
           Systemelemente      der    PTS-Anbindung      detaillierter beschrieben.   Zur
           Systembeschreibung zählt auch die Angabe von Trassierungsparametern für einige
           mögliche PTS-Technologien.

           Es werden abschließend mögliche Betriebskonzepte der PTS-Verbindung vom
           Flughafenbahnhof zum Terminal 3 beschrieben (Kapitel 4).

           Anlage 1 zur Systemstudie enthält eine Kurzbeschreibung möglicher Passagier-
           Transfer-Systeme.

           Anlage 2 enthält das dem aktuellen Planungsstand entsprechende Evakuierungs-
           und Rettungskonzept.

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Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren

2           Planungsgrundlagen

2.1         Unabhängige PTS-Trasse

            Bei der PTS-Verbindung zum Terminal 3 handelt es sich um eine Trasse, die
            unabhängig von der bestehenden Trasse, welche die Terminals 1 und 2 verbindet,
            betrieben wird. Da keine Abhängigkeit zum vorhandenen System CX 100 von
            Bombardier besteht, ist bei der Systementscheidung ein uneingeschränkter
            Wettbewerb verschiedener Technologien möglich. Für Transferpassagiere
            zwischen den Terminals 1 und 3 ist ein Umsteigevorgang in der Station C
            erforderlich. In Abb. 2-1 ist die Trasse schematisch dargestellt.

Abb. 2-1:   Unabhängige PTS-Trasse

                                               Neue Trasse unabhängig von der
            ICE    C      T2                   bestehenden Trasse
    A        B     C      T2
                                               - betrieblich unabhängiges System

                                               - Wettbewerb unterschiedlicher Systeme bei der
                                                 Vergabe möglich

                        T3                     - Umsteigevorgang zwischen Terminal 1 und
                                                 Terminal 3 ist in Station C erforderlich

2.2         Aufkommensprognose

            Grundlage für die Planung der PTS-Verbindung zum Terminal 3 bildet der
            Planungsflugplan für das Jahr 2020. Daraus wurde das PTS-Fahrgastaufkommen
            der typischen Spitzenstunde 2020 für Transferpassagiere, Originärpassagiere,
            Begleiter, Besucher und Beschäftigte für alle PTS-Streckenabschnitte ermittelt.

            Transferpassagiere werden dabei in Schengen-Umsteiger (Umsteiger S-S und S-
            NS) sowie Non-Schengen-Umsteiger (Umsteiger NS-NS und NS-S) unterschieden.

            Non-Schengen-Umsteiger werden in „sauberen“ (sicherheitskontrollierten) PTS-
            Fahrzeugen befördert, während Schengen-Umsteiger in „unsauberen“ (nicht
            sicherheitskontrollierten) PTS-Fahrzeugen befördert werden. Originärpassagiere,
            Begleiter und Besucher werden ausschließlich in „unsauberen“ PTS-Fahrzeugen
            transportiert. Beschäftigte können sowohl „unsaubere“ als auch „saubere“ PTS-
            Fahrzeuge nutzen.

            Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse aus der Fahrgastprognose
            zusammengefasst und graphisch dargestellt.

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Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren

           In der Abbildung 2-2 sind die PTS-Querschnittsbelastungen auf den einzelnen
           Streckenabschnitten dargestellt. Die bestehende Trasse endet am Terminal 2 und
           ist nicht mit der neuen Trasse verbunden. Deshalb wird ein Umsteigevorgang für
           die Transferpassagiere Terminal 1 – Terminal 3 erforderlich. Der Umsteigevorgang
           findet in der Station C statt, was zu einer hohen Belastung der neuen Trasse auf
           dem Streckenabschnitt C-T2 führt.

           Es fällt auf, dass die stündliche Kapazität des sauberen PTS-Fahrzeugs auf dem
           neuen Streckenabschnitt von C nach T3 in der Spitzenstunde 2020 leicht
           überschritten wird (Kapazität systemabhängig zwischen 2556 und 2736 Fahrgäste
           pro Stunde). Dies hängt damit zusammen, dass in dem Planungsflugplan 2020 eine
           sehr kurzzeitige extreme Verkehrsspitze mit einer hohen Anzahl von Non-
           Schengen Umsteigern zwischen Terminal 3 und 1 auftritt. In der Spitzenstunde
           werden deshalb Überlastungen durch den kurzzeitigen Einsatz eines zusätzlichen
           Non-Schengen-Fahrzeugs pro Zug bewältigt.

           Die ermittelten PTS-Querschnittsbelastungen bilden die Grundlage für das in
           Kapitel 4 erläuterte Betriebskonzept.

16
Ausbau Flughafen Frankfurt Main
Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren

Abb. 2-2:   PTS-Querschnittsbelastungen 2020

                                                           T2
                                                            2830
                                                    2590

                                                                          110
                                                                          260
               PTS-Querschnittsbelastungen 2020

                                                            1930
                                                    3180

                                                                          160
                                                                          120

                                                           C
                                                  2260

                                                                              1940
                                                                   940
                                                                   1480

                                                                              2180
                                                  2420

                                                  ICE                     B
                                                                           1090

                                                                                            Fahrgastaufkommen in der
                                                                   520

                                                                                     1480
                                                                                            Richtungsbezogenes

                                                                                                                       PTS unsauber
                                                                                            Spitzenstunde 2020

                                                                                                                                      PTS sauber

                                                                                                                                                   PTS-Station
                                                                           2080
                                                                   760

                                                                                     700

                                                                          A

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2.3        Systemanforderungen

           Seitens des Flughafens und der künftigen Nutzer werden die folgenden
           Anforderungen an das geplante PTS gestellt, die bei der Systemwahl erfüllt werden
           müssen:

           − Für Transferpassagiere muss bei allen möglichen Umsteigebeziehungen eine
             MCT (Minimum Connecting Time) von 45 Minuten angeboten werden.
           − Eine hohe Übersichtlichkeit bzw. einfache Zielorientierung muss für alle Nutzer
             gewährleistet werden.
           − Es ist ein hohes Maß an Komfort der PTS-Stationen und der PTS-Fahrzeuge für
             die Passagiere sicherzustellen (komfortable Erschließung der Stationen,
             komfortable Gepäckmitnahme, ausreichendes Platzangebot in den Stationen
             und Fahrzeugen).
           − Eine bedarfgerechte Transportkapazität muss bei Inbetriebnahme und auch in
             der Zukunft gewährleistet werden können.
           − Flexible Betriebskonzepte (Zuglängen, Zugfolgezeiten) müssen möglich sein.
             Zugfolgezeiten von mindestens 90 Sekunden müssen jederzeit gewährleistet
             werden können.
           − Es muss ein wirtschaftlicher Betrieb ermöglicht werden können.
           − Eine hohe betriebliche und technische Zuverlässigkeit des Systems sowie eine
             hohe Systemverfügbarkeit sind zu gewährleisten.
           − Bei Betriebsunterbrechungen in einzelnen Stationen oder Streckenabschnitten,
             muss zumindest ein reduzierter Betrieb aufrechterhalten werden können.
           − Ein zuverlässiges und schnelles Notfallmanagement ist sicherzustellen.
           − Ein hohes Maß an Sicherheit ist zu gewährleisten.

18
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3           Systembeschreibung

            Im Folgenden wird die geplante PTS-Verbindung von den Flughafenbahnhöfen
            (Regional- und Fernbahnhof) zum künftigen Terminal 3 näher beschrieben.
            Zunächst wird die Streckenführung beschrieben und zeichnerisch dargestellt.
            Anschließend erfolgt eine Definition aller Systemelemente unterteilt nach baulicher
            Infrastruktur und Systemtechnik. Abschließend werden Parameter zur Trassierung
            aufgeführt, wobei unterschiedliche PTS-Technologien berücksichtigt werden.

3.1         Streckenführung

            Die PTS-Trasse verläuft von der Station ICE, welche über dem Regionalbahnhof
            liegt, über das Terminal 1 (Flugsteig C) zum Terminal 2 und weiter entlang der Ellis
            Road nach Süden zum Terminal 3. Im Folgenden wird die Streckenführung der
            PTS-Erweiterung zum Terminal 3 detailliert beschrieben. In Abbildung 4-2 ist die
            gesamte Strecke zeichnerisch dargestellt. Die Längen der Abschnitte des
            Fahrwegs können der Tabelle 3-1 entnommen werden.

Tab. 3-1:   Längen der Abschnitte des PTS-Fahrwegs

                         LÄNGEN DER ABSCHNITTE DES PTS-FAHRWEGS
            Fahrweglänge gesamt:                                                 ca. 5700 m
            - Streckenlänge ICE-C (aufgeständert)                                ca. 670 m
            - Streckenlänge C-T2 (aufgeständert)                                 ca. 580 m
            - Streckenlänge T2-T3                                                ca. 4440 m
               - aufgeständert im Norden (einschließlich 360m Rampe):            ca. 1450 m
               - ebenerdig:                                                      ca. 1060 m
               - aufgeständert im Süden (Überbrückung Tor 33):                   ca. 670 m
               - im Tunnel (einschließlich 280 m Rampe bis zur Tunneleinfahrt    ca. 1260 m
               sowie ca. 170 m Langkehre am Tunnelende hinter Station T3):
            Fahrwegsteigung /-gefälle:                                            Max. 3%
            Fahrwegbreite (Doppelfahrweg im Regelquerschnitt):
            - gerade Strecke einschließlich Fluchtweg außen:                     Max. 9,2 m
            - überhöhte Kurve einschließlich Fluchtweg außen:                    Max. 9,3 m
            - gerade Strecke im Tunnel einschließlich mittigem Fluchtweg:       Max. 11,5 m
            - überhöhte Kurve im Tunnel einschließlich mittigem Fluchtweg:      Max. 11,8 m
            Radien:
            - minimale Radien auf freier Strecke:                                  250 m
            - Radius vor Station T3                                                110 m

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Abb. 3-1:   PTS-Streckenführung

                                                  Terminal 2
                           ICE
                                         C                         Werkstatt
                                 B
                                                                                Nothalt

                    A

                                                         Nothalt

                                     Terminal 3

                                                                               Station
                                                                               Werkstatt
                                                                               Oberirdische Trasse
                                                                               Unterirdische Trasse
                                                                               Landseitige Trasse
                                                                               Bestehende Trasse

20
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            Streckenabschnitt ICE-T2:

            Im Norden beginnt die PTS-Strecke bei der Station ICE, die sich über dem
            Regionalbahnhof zwischen der Halle B des Terminals 1 und dem Sheraton Hotel
            befindet. Die Station ICE befindet sich auf gleicher Höhe mit dem
            Übergangsbauwerk zum Fernbahnhof (118 m ü. NN).

            Der aufgeständerte Fahrweg steigt dann Richtung Westen auf eine Höhe von ca.
            124 m ü. NN an, um die Vorfahrtstraßen (Ankunft-Bogen und Abflug-Ring) zu
            überqueren. Der Fahrweg wird nach Süden zwischen der Luftpostleitstelle und dem
            Airmail Center zur Station C geführt. Im Bereich Station C muss der Fahrweg die
            Höhe des Fahrwegs der bestehenden Trasse von 123,63 m ü. NN erreichen, damit
            ein ebenengleiches Umsteigen von Schengen Passagieren aus T3 kommend nach
            A und B, gewährleistet werden kann.

            Von der Station C aus verläuft die PTS-Trasse parallel zur bestehenden Trasse zur
            Station T2. Dabei steigt der Fahrweg auf ca. 129 m ü. NN an. Die Station T2 wurde
            bereits so gebaut, dass die beiden zusätzlichen Gleise aufgenommen werden
            können. Die Lage des Fahrwegs ist somit vorgegeben. Der Fahrweg verläuft vor
            und hinter der Station T2 auf den bauseitig vorhandenen Bügelstützen.

            Streckenabschnitt T2-T3:

            Östlich der Station T2 verläuft der Fahrweg zunächst auf den vorhandenen
            Bügelstützen parallel zur bestehenden PTS-Trasse. Anschließend fällt der Fahrweg
            mit einem 3%-igem Gefälle auf ca. 124 m ü. NN zur PTS-Werkstatt ab. Für ein
            neues Werkstattgebäude ist eine Fläche östlich der bestehenden PTS-Werkstatt
            vorgesehen. Auf der Entwicklungslänge des neuen Werkstattbereiches verläuft der
            Fahrweg ohne Gefälle. Der Werkstattbereich ist in Abbildung 3-3 beispielhaft
            dargestellt.

            Östlich des Werkstattbereiches verläuft der Fahrweg entlang der Flughafengrenze
            zwischen Ellis Road und neuer Betriebsstraße nach Süden. Zunächst fällt der
            Fahrweg von ca. 124 m ü. NN auf ca. 113 m ü. NN in einer 360m langen Rampe
            nach Osten hin ab. Bei Haupteinflugzeichen 25R erreicht er Geländeniveau und
            verläuft dann bis etwa zum Luftbrückendenkmal im Süden ebenerdig. Zur besseren
            Entwässerung und zur Vermeidung von Verschmutzungen liegt der Fahrweg leicht
            erhöht. Er wird beidseitig von einem Sicherheitszaun begrenzt, da die Trasse
            außerhalb      des     sicherheitsempfindlichen   Bereiches   liegt  und    sich
            sicherheitskontrollierte Fahrgäste im PTS-Zug befinden. Damit ist auch
            sichergestellt, dass keine Personen und Gegenstände auf die Fahrbahn gelangen
            können. Zwischen Ellis Road und Flughafengrenze befinden sich die beiden
            Haupteinflugzeichen der nördlichen und südlichen Start- und Landebahn. Das
            nördlich Haupteinflugzeichen liegt derzeit auf der geplanten PTS-Trasse und wird
            nach Westen auf die andere Seite der Ellis Road verlegt.

            Ab Höhe des Luftbrückendenkmales verläuft der Fahrweg wieder aufgeständert,
            um das Tor 33 auf einer Höhe von ca. 118 m ü. NN zu überqueren. Die Steigung
            auf der ca. 175 m langen Rampe beträgt 3%. Vom Tor 33 an fällt der Fahrweg mit
            2,6% auf einer ca. 740m langen Rampe bis zur Tunneleinfahrt hin ab. Die
            Tunnelmündung befindet sich auf einer Höhe von ca. 99 m ü. NN (6,5 m unter
            Gelände).

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Abb. 3-2:   Beispielhafte Darstellung des Werkstattbereiches

22
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            Im Tunnel verläuft der Fahrweg mit einem Gefälle von 1% auf einer Länge von ca.
            370 m weiter bis die Höhe 95 m ü. NN erreicht wird. Nach einer Rechtskurve wird
            der Fahrweg axial ins Terminal 3 eingeführt und erreicht die Station T3. Hinter der
            Station befindet sich eine 2-gleisige Langkehre, so dass der Tunnel ca. 170m hinter
            Station T3 unter dem Vorfeld endet.

            Der genaue Verlauf des Trassenkorridors zwischen T2 und T3 ist in der
            Technischen Planung enthalten (Planteil B2 Verkehrsanlagen, Erläuterungsbericht
            Kap. 7, Pläne B 2.6.1-1 bis B 2.6.4-3).

3.2         Definition der Systemelemente

            Das Gesamtsystem kann grundsätzlich in bauliche Infrastruktur (PTS Bau) und
            PTS Systemtechnik unterteilt werden. Diese Unterteilung kann bei einer späteren
            Ausschreibung als Abgrenzung der Leistungsumfänge genutzt werden, wobei der
            Bereich Systemtechnik als eine Vergabeeinheit definiert werden sollte. In Abbildung
            3-4 ist die Systemstruktur mit den einzelnen Elementen einer PTS-Verbindung zum
            Terminal 3 beispielhaft dargestellt. Es folgt nun eine kurze Beschreibung der
            einzelnen Systemelemente.

3.2.1       PTS Bau

            Die bauliche Infrastruktur besteht aus dem PTS-Fahrweg vom Flughafenbahnhof
            zum Terminal 3, den PTS-Stationen ICE, C, T2 und T3 sowie dem PTS-
            Werkstattgebäude.

3.2.1.1     PTS-Fahrweg

            Der PTS-Fahrweg wird für die gesamte Strecke als Doppelfahrweg zweispurig
            geplant. Er verläuft teilweise aufgeständert, teilweise ebenerdig und teilweise in
            Tunnellage.

            Fahrweg aufgeständert:

            Der aufgeständerte Fahrweg besteht bauseits aus der Gründung und den
            Fundamenten, der Systemerdung, dem Betonfahrweg (sofern erforderlich), den
            Fluchtabgängen und den Feuerwehrzugängen. Stützen, Stahlträger und
            Fahrweglagerung sollten der Systemausrüstung zugerechnet werden, da diese aus
            Gründen der Fahrqualität sowie der Fahrwegstatik und -beanspruchung und der
            Gewährleistung in der Verantwortung des Systemlieferanten verbleiben.

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Abb. 3-3:   Beispielhafte Systemstruktur einer PTS-Erweiterung zum Terminal 3

                              PTS-Erweiterung Terminal 3

                  PTS Bau                                  PTS Systemtechnik

        PTS-Fahrweg                                    PTS-Fahrzeuge

        Aufgeständert:
        - Gründung, Fundamente, Erdung                 Systemausrüstung Fahrweg
        - Fluchtabgänge, Feuerwehr-
           zugänge, Brandschutz
                                                       -   Steuerungseinrichtungen
        Ebenerdig:
                                                       -   Kommunikations-,
        - Unterbau, Drainage
                                                           Überwachungs- und
        - Betonfahrweg, Erdung
                                                           Informationseinrichtungen
        - Sicherheitszaun
                                                       -   Stützen, Fahrwegsträger, Lager
        - Notfallstationen vor den Rampen
                                                           bei aufgeständertem Fahrweg
           für Rettung und Evakuierung der
                                                       -   „Running Surface“
           Passagiere
                                                       -   Weichen, Führungsschienen
        Im Tunnel:
                                                       -   Fluchtweg, Geländer/
        - Aushub, Verbau, Verfüllung
                                                           Absturzsicherung
        - Boden, Wände, Decken, Erdung
                                                       -   Fahrwegheizung, Beleuchtung
        - Beleuchtung, Lüftung,
                                                       -   Stromschienen
           Entrauchung
                                                       -   Beschilderung
        - Brandschutztüren und –tore
        - Fluchtabgänge, Feuerwehr-
           zugänge, sonstige                           Systemausrüstung Stationen
           Brandschutzeinrichtungen
                                                       -   Steuerungseinrichtungen
                                                       -   Stations-, Not- und Fluchttüren
        PTS-Stationen                                  -   Kommunikations-,
                                                           Überwachungs- und
        -   Gründung, Fundamente                           Informationseinrichtungen
        -   Stützen (bei oberirdischen
            Stationen)                                 Energieversorgung
        -   Plattformen
        -   Wände, Decken, Dächer                      -   Trafostationen, Schaltanlagen
        -   Vertikalerschließung (Aufzüge,             -   USV-Anlagen
            Fahrtreppen, Fluchttreppen)                -   Kabel, Unterverteiler,
        -   Haustechnik, Brandschutz                   -   Steuerung
        -   Ausbau, Möblierung,
            Beschilderung
        -   PTS-Nebenräume                             Betriebsleitzentrale

        PTS-Werkstattgebäude                           Ausrüstung Werkstatt

24
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            Fahrweg ebenerdig:

            Der ebenerdige Fahrweg besteht aus dem Betonfahrweg mit Unterbau, Erdung und
            Drainage sowie einem Sicherheitszaun zu beiden Seiten des Fahrwegs. Zur
            besseren Entwässerung und zum Schutz vor Verschmutzungen sollte der Fahrweg
            leicht erhöht liegen. Der zusätzliche Sicherheitszaun ist erforderlich, da sich die
            ebenerdige PTS-Strecke außerhalb des Flughafensicherheitsbereiches befinden
            wird und weil sich im sauberen PTS-Fahrzeug sicherheitskontrollierte Fahrgäste
            befinden.

            Zusätzlich werden in jeder Fahrtrichtung vor den Rampen (im Norden auf Höhe des
            Haupteinflugzeichens 25R sowie im Süden vor der Tunneleinfahrt) Notfallstationen
            angeordnet, in denen die Fahrzeuge im Notfall zum Halten kommen. Dort hat die
            Feuerwehr eine gute Zugangsmöglichkeit für eine Rettung und Evakuierung der
            Passagiere (siehe Anlage 2 Evakuierungs- und Rettungskonzept).

            Fahrweg im Tunnel:

            Die beiden Fahrwege sollten im Tunnel aus Brandschutzgründen durch eine
            Trennwand separiert werden. Die Tunnelröhren müssen in regelmäßigen
            Abständen durch eine Brandschutztür miteinander verbunden sein, um eine
            Rettung über den jeweils anderen Fahrweg zu ermöglichen.

            Zum geerdeten Tunnelbauwerk gehören die Tunnelsohle, Boden, Wände und die
            Tunneldecke. Die Tunnelausrüstung besteht aus der Tunnelbeleuchtung,
            Lüftung/Entrauchung, Brandschutztüren und –tore, Feuerwehrzugängen und
            sonstigen Brandschutzeinrichtungen (z.B. Trockenleitung).

3.2.1.2     PTS-Stationen

            Die PTS-Stationen bestehen aus den folgenden Systemelementen:
            Gründung/ Fundamente, Stützen (bei aufgeständerten Stationen), Plattformen,
            Wände/      Decken,     Dächer,      Vertikalerschließung  (Personenaufzüge,
            Gepäckwagenaufzüge, Fahrtreppen, feste Treppen, Fluchttreppen), Ausbau/
            Möblierung, Haustechnik und Brandschutzeinrichtungen (z.B. Sprinkleranlage,
            Rauchmelder, Fluchtwegbeschilderung, Feuerlöscher), PTS-Nebenräume

            Die PTS-Nebenräume dienen zur Aufnahme von Rechnern für die Steuerungs-,
            Kommunikations-, Überwachungs- und Informationseinrichtungen sowie zur
            Aufnahme der Stromversorgungsanlagen (Trafo, Schaltanlagen, Notstromanlage).
            Abhängig vom PTS-Lieferanten sind dafür 3 bis 5 Räume mit haustechnischer
            Ausrüstung und mit einer Fläche von insgesamt ca. 100 m2 je Station vorzusehen.
            Dies betrifft die Stationen ICE, C, T2 und T3.

3.2.1.3     PTS-Werkstattgebäude

            Das PTS-Werkstattgebäude gehört zur baulichen Infrastruktur. Es kann in die
            Gewerke Gründung/ Fundamente, Stützen, Rohbau, Dach/ Fassade, Ausbau und
            Haustechnik unterteilt werden. Die PTS-spezifische Ausstattung und Ausrüstung

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Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren

           des Gebäudes ist Bestandteil der PTS Systemtechnik. In das neue
           Werkstattgebäude wird auch die Betriebsleitzentrale für die neue Strecke integriert.

3.2.2      PTS Systemtechnik

           Zur PTS Systemtechnik zählen die PTS-Fahrzeuge, die Systemausrüstung für
           PTS-Fahrweg und Stationen, die Energieversorgung, die Betriebsleitzentrale sowie
           die Werkstattausrüstung. Alle diese Systemkomponenten sind von der
           herstellerspezifischen Technologie des PTS-Lieferanten abhängig.

3.2.2.1    PTS-Fahrzeuge

           Die PTS-Fahrzeuge müssen möglichst flexibel zu Zugverbänden, bestehend aus
           kleinen Einheiten für unsaubere und saubere Fahrgäste, zusammengestellt werden
           können. Neben den klassischen vollautomatischen Passagier Transfer Systemen,
           wie z.B. CX 100 und INNOVIA von Bombardier, VAL 208 und VAL 258 von
           Siemens und Crystal Mover von Mitsubishi, können auch alternative
           halbautomatische Systeme bzw. spurgeführte Busse wie z.B. Translohr und APTS
           Phileas, zum Einsatz kommen. Die geforderten Spezifikationen müssen allerdings
           erfüllt werden. Ein PTS-Fahrzeug besteht im Allgemeinen aus folgenden
           Komponenten:

           − Karosserie:
             Die Karosserie (Chassis und Kabine) sollte möglichst leicht sein, um das
             Gesamtgewicht des Fahrzeugs gering zu halten.
           − Fahrzeuginnenraum:
             Der Fahrzeuginnenraum sollte mindestens 2,5m breit sein, damit die Mitnahme
             von Reisegepäck nicht zu Behinderungen führt. Für eine bessere
             Raumausnutzung sollte das Sitzplatzangebot in einem vollbesetzten PTS-
             Fahrzeug weniger als 20% betragen.
           − Fahrzeugtüren und Fenster:
             Die automatisch gesteuerten Fahrzeugtüren müssen möglichst breit sein, um
             ein schnelles und reibungsloses Ein- und Aussteigen zu ermöglichen und eine
             hohe Laufleistung bei geringer Störanfälligkeit aufweisen.
           − Antriebssystem:
             Wechselstrom-, Gleichstrom- oder Linearantrieb; spurgeführte Busse auch mit
             Batterie. Der Antrieb muss so ausgelegt sein, dass der Energieverbrauch
             niedrig gehalten wird und alle Umweltrichtlinien berücksichtigt werden.
           − Bremssystem:
             Das Bremssystem besteht aus mehreren Subsystemen und ist pneumatisch,
             elektrisch oder hydraulisch.
           − Fahrwerk und Spurführung
           − Heizung, Lüftung, Klimatisierung:
           − Außen- und Innenbeleuchtung mit Notbeleuchtung
           − Fahrzeug-Steuerungssysteme
           − Funksysteme
           − Notfallsysteme:
             Notentrieglung der Fahrzeugtüren, Notbeleuchtung, Funk, Brandmelder
             Brandschutzeinrichtungen

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3.2.2.2     Systemausrüstung Fahrweg

            Zur Systemausrüstung des Fahrwegs zählen systemtechnische und bauliche
            Einrichtungen des Fahrwegs, die von der eingesetzten Technologie abhängig sind.

            Systemtechnische Einrichtungen:

            − Steuerungseinrichtungen:
              Grundsätzlich kann bei der Steuerung eines vollautomatischen PTS zwischen
              einem „fixed block system“ (Einteilung des Fahrwegs in feste Abschnitte, in
              denen sich nur ein Zug befinden darf; z.B. Bombardier CX 100) und einem
              „moving block system“ (Fahrzeuggebundene Sicherheitsabstände vor und hinter
              dem Zug; z.B. Bombardier INNOVIA) unterschieden werden.
              Halbautomatischen Systeme wie Translohr oder Phileas sind mit einem
              Fahrzeugführer besetzt, wobei der Zug spurgeführt fährt.
              Steuerungseinrichtungen bestehen aus Steuerungshard- und software sowie
              Niederspannungseinrichtungen mit folgenden Aufgaben: Programmsteuerung
              (verschiedene Umlaufprogramme), Geschwindigkeitskontrolle,
              Sicherheitsabstände der Züge, Weichensteuerung, Zugfolgezeitüberwachung,
              Systemüberwachung, etc.
            − Kommunikations-, Überwachungs- und Informationseinrichtungen:
              Videoüberwachung, Funkverbindung zur Daten- und Sprachübertragung, etc.
            − Stromschienen
            − Erdungseinrichtungen
            − Weichen
            − Fahrwegheizung:
              Zur Vermeidung von Eisbildung muss der Fahrweg außerhalb von Gebäuden
              zumindest an den Steigungen und dem aufgeständerten Fahrweg beheizt
              werden, um bei nahezu allen Witterungsbedingungen einen hochverfügbaren
              Betrieb zu ermöglichen.

            Bauliche Einrichtungen:

            − Stützen, Stahlträger, Fahrwegtrog oder –platte, Lager bei aufgeständertem
              Fahrweg
            − „Running Surface“ (Fahrwegoberfläche aus Beton oder Stahl)
            − Führungsschienen
            − Fluchtweg, Geländer, Notbeleuchtung
            − Beschilderung

3.2.2.3     Systemausrüstung Stationen

            Die Systemausrüstung der Stationen          beinhaltet   systemspezifische    PTS-
            Einrichtungen der Stationen, wie z.B.:

            − Stationstüren:
              Automatikschiebetüren und Nottüren für eine Selbstrettung der Passagiere, falls
              der Zug nicht an den vorgesehenen Halteposition hält.
            − Fahrwegeinhausung:
              Inkl. Glaswände an der Plattformfront, Fahrwegüberdachung, Übersteigschutz
            − Überwachte Fahrwegszugangstüren/Servicetüren

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           −   Steuerungseinrichtungen, Nothalt
           −   Kommunikationseinrichtungen (Lautsprecher, Notrufsystem)
           −   Überwachungseinrichtungen (Videoüberwachung)
           −   Informationseinrichtungen (Zugzielanzeigen)

3.2.2.4    Energieversorgung

           Die Energieversorgung besteht aus den Trafostationen, Schaltanlagen, USV-
           Anlagen (Notstrom), Kabeltrassen und Unterverteilern und der Steuereinheit in der
           Zentrale sowie vor Ort in den Trafostationen.

           Trafostationen, Schaltanlagen und USV-Anlagen müssen in bestimmten Abständen
           entlang der PTS-Trasse angeordnet werden. Vorzugsweise sind an allen PTS-
           Stationen und in der PTS-Werkstatt hierfür Räumlichkeiten einzuplanen. Wie viele
           Energieversorgungsanlagen entlang der 4450 m langen Strecke zwischen den
           Stationen T2 und T3 anzuordnen sind, ist von der eingesetzten Technologie
           abhängig.

           Die Energieversorgung des Fahrwegs kann mit Gleichstrom (z.B. Bombardier
           INNOVIA, Matra VAL, Mitsubishi, Crystal Mover, Translohr) oder Wechselstrom
           (Bombardier CX 100) erfolgen.

3.2.2.5    Betriebsleitzentrale

           Die Betriebsleitzentrale mit der zentralen Steuerungseinheit und den
           Überwachungsmonitoren befindet sich vorzugsweise im Werkstattgebäude. Sofern
           das bestehende System Bombardier CX 100 auch auf der neuen Strecke zum
           Einsatz kommt, kann die bestehende Betriebsleitzentrale entsprechend erweitert
           werden. Die Ausstattung der Betriesleitzentrale ist sehr stark vom
           Systemlieferanten und der Systemtechnologie abhängig.

3.2.2.6    Ausrüstung Werkstatt

           Zur Ausrüstung der PTS-Werkstatt gehören folgende Einrichtungen:

           − PTS-Fahrweg im Werkstattgebäude
           − Hebeeinrichtungen für Heavy Maintenance z.B. Fahrzeugheber oder
             Motorheber
           − Arbeitsbühnen, Transportmittel
           − Fahrzeugwaschanlage
           − Kleinteile Reinigungsanlage
           − Ausrüstung Testtrack
           − Testanlage zur Prüfung von Rechnerkarten z.B. Fahrzeugsteuerungskarten und
             Steckkarten aus den Steuerungsrechnern
           − Werkzeuge und technische Ausrüstung zur elektronischen und mechanischen
             Prüfung der Fahrzeuge und des Fahrwegs
           − Werkzeug
           − Lagertechnische Ausrüstung
           − Lagereinrichtung für Schmierstoffe und brennbaren Flüssigkeiten

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            −   Kommunikations- und Überwachungseinrichtungen
            −   Sicherheitstechnische Einrichtungen für das Wartungspersonal
            −   Systemunabhängige Spannungsversorgung
            −   Schweißplatz mit Ausrüstung für kleinere Schweißarbeiten
            −   Computer zur Lagerverwaltung, Wartungsplanung und -dokumentation

3.3         Trassierungsparameter

            Für das PFV muss der PTS-Trassenkorridor zwischen den Terminals 2 und 3 so
            dimensioniert werden, dass verschiedene geeignete Systemtechnologien darin
            Platz finden. Zu diesem Zweck wurden als vollautomatische Systeme neben dem
            vorhandenen CX 100 von Bombardier, die Systeme Innovia von Bombardier, VAL
            208 und VAL 258 von Siemens sowie Crystal Mover von Mitsubishi untersucht.
            Diese Systeme befinden sich auf dem neuesten Stand der Technik und bieten gute
            Voraussetzungen für den Einsatz auf Flughäfen mit hohem PTS-
            Fahrgastaufkommen und relativ langen PTS-Strecken. Zusätzlich wurden
            exemplarisch die halbautomatischen, spurgeführten Systeme Translohr und APTS
            Phileas berücksichtigt. In Anlage 1 sind die betrachteten Systeme dargestellt.

            In Tabelle 3-2 werden die jeweils ungünstigsten Trassierungsparameter
            angegeben, die bei den untersuchten Systemen vorkommen.

            Zusätzlich wurden für eine gerade ebenerdige Trasse (Abb. 3-5 und 3-7), eine
            gerade Trasse im Tunnel sowie für eine um 10% überhöhte Kurve mit einem
            Radius von 250 Metern innerhalb und außerhalb des Tunnels (Abb. 3-6 und 3-8)
            die Lichtraumprofile untersucht. Der Radius von 250 m ist im Regelfall der kleinste
            und damit für die Trassierung ungünstigste, der auf dem Streckenabschnitt
            zwischen T2 und T3 vorkommt. Die Lichtraumprofile außerhalb des Tunnels
            wurden sowohl für einen mittigen, als auch für äußere Notgehwege untersucht.
            Innerhalb des Tunnels wurde des Lichtraumprofil mit dem geplanten mittigen
            Notgehweg untersucht.

            In den folgenden Tabellen 3-3 bis 3-6 werden die für eine Freihaltung einer Trasse
            maßgeblichen Lichtraumprofilabmessungen angegeben, so dass eine Nutzung
            durch alle betrachteten Systeme möglich bleibt.

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Tab. 3-2:   Trassierungsparameter zum PTS

            Trassierungsparameter                  ungünstigste Bemerkung zum
                                                   Maße         System
            Maximale Fahrwegsteigung bei           3%            Translohr
            Höchstgeschwindigkeit                  6%            Bombardier, Mitsubishi
            Weichenradius                          40 m          Siemens VAL 208,
                                                                 VAL 258
            Minimale Kurvenradien                  40 m          Siemens VAL 208,
                                                                 VAL 258
            Minimaler Kurvenradius (10%           280 m          Bombardier Innovia,
            Überhöhung) bei Höchstgeschwindigkeit                Siemens VAL 208,
            (80 km/h) mit 0,08g                                  VAL 258, APTS Phileas,
            Lateralbeschleunigung                                Mitsubishi Crystal Mover
            Minimaler Kurvenradius (ohne          630 m          Bombardier Innovia,
            Überhöhung) bei Höchstgeschwindigkeit                Siemens VAL 208,
            (80 km/h) mit 0,08g                                  VAL 258, APTS Phileas,
            Lateralbeschleunigung                                Mitsubishi Crystal Mover
            Fahrwegbreite im Weichenbereich (ohne 11,4 m         Mitsubishi Crystal Mover
            äußere Fluchtwege)
            Zugehöriger Mittellinienabstand       7,0 m
            Vertikale Ausrundungen bei             1500 m        Siemens VAL 208,
            Höchstgeschwindigkeit                                VAL 258
            Höhe der Unterkonstruktion             ca. 1-3 m     Vom Bereich des
            (Fahrwegoberfläche bis                               Standortes und des
            Trägerunterkannte) bei                               Abstandes der Stützen
            aufgeständertem Fahrweg                              zueinander abhängig

            Anordnung von Trafostationen entlang   ca. alle 600 m Bombardier CX 100
            der Trasse

30
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Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren

Abb. 3-4:     Lichtraumprofil zum PTS bei geradem, ebenerdigen Fahrweg

                                                    PTS
      Fluc htweg                                                     Fluchtweg

Tab. 3-3:     Lichtraumprofil zum PTS bei geradem, ebenerdigen Fahrweg

              Angaben zu den Maßen          minimale Maße    Bemerkung zum System
              k: größte Gesamtbreite des                     Crystal Mover größte Breite im
                 PTS- Fahrweges bei                          Bereich des Fahrweges mit
                 gerader ebenerdiger        9,2 m            Fluchtweg außen
                 Fahrbahn
                                            7,8 m            bei Fluchtweg mittig
              h: größte Systemhöhe des      4,1 m            VAL 208 größte Höhe mit
                 PTS mit Fahrweg ohne                        Klimaanlage auf dem Fahrzeug
                 Fahrwegstragkonstruktion
              l: größte Fahrwegsbauhöhe     0,6 m            CX 100 größte Bauhöhe, da die
                                                             Führung der Fahrzeuge im
                                                             Boden verläuft
              f: Fluchtwegbreite            0,9 m            Fluchtweg außen mit Geländer
                                            0,8 m            Fluchtweg mittig

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Abb. 3-5:   Lichtraumprofil zum PTS auf freier Strecke bei einem Kurvenradius von 250 m

                                                                         Fluc htweg

                                                      PTS
                         PTS

Tab. 3-4:   Lichtraumprofil zum PTS auf freier Strecke bei einem Kurveradius von 250 m

            Angaben zu den Maßen            minimale Maße Bemerkung zum System
            k: größte Gesamtbreite des                        Größte Breite im Bereich des
               PTS-Fahrweges bei einer                        Fahrweges
               Überhöhung von 10 % und      9,3 m             mit Fluchtweg außen (Crystal
               einem Kurvenradius von
                                                              Mover)
               250 m
                                            8,1 m             bei Fluchtweg mittig (Innovia)
            h: größte Systemhöhe des        4,1 m             VAL 208 größte Höhe mit
               PTS mit Fahrweg ohne                           Klimaanlage auf dem Fahrzeug
               Fahrwegstragkonstruktion
            l:   größte Fahrwegsbauhöhe     0,6 m             CX 100 größte Bauhöhe, da
                                                              die Führung der Fahrzeuge im
                                                              Boden verläuft
            f:   Fluchtwegbreite            0,9 m             Fluchtweg außen mit Geländer
                                            0,8 m             Fluchtweg mittig

32
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Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren

Abb. 3-6:    Lichtraumprofil zum PTS bei geradem Fahrweg im Tunnel

                   PTS            Fluchtweg                     PTS

Tab. 3-5:    Lichtraumprofil zum PTS bei geradem Fahrweg im Tunnel

Angaben zu den Maßen               minimale Maße            Bemerkung zum System
k: größte Gesamtbreite des PTS-                11,5 m       Crystal Mover von Mitsubishi
   Tunnels bei gerader Fahrbahn                             benötigt größte Tunnelbreite
   ohne Tunnelwand
h: größte Systemhöhe des PTS-                   5,0 m       CX 100 von Bombardier und
   Tunnels mit                                              VAL 208 von Siemens
   Fahrwegoberfläche ohne                                   benötigen größte Tunnelhöhe
   Tunnelsohle und –decke
a: Abstand der Fahrwegachsen                    7,0 m       Crystal Mover von Mitsubishi
                                                            benötigt größten Fahrweg-
                                                            achsabstand zur Einbringung
                                                            von Verweichungen
l:   größte Bauhöhe der                         0,6 m       CX 100 größte Bauhöhe, da
     Fahrwegoberfläche                                      die Führung der Fahrzeuge im
                                                            Boden verläuft
f:   Fluchtwegbreite                          0,9 - 1,5 m   Fluchtweg mittig mit Geländer
                                                            (systemabhängig)
d: Mittelwandstärke                             0,5 m

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Abb. 3-7:    Lichtraumprofil zum PTS im Tunnel bei einem Kurveradius von 250 m

                                                                  PTS
                   PTS            Fluchtweg

Tab. 3-6:    Lichtraumprofil zum PTS im Tunnel bei einem Kurveradius von 250 m

Angaben zu den Maßen                minimale Maße           Bemerkung zum System
k: größte Gesamtbreite des PTS-                 11,8 m      Crystal Mover von Mitsubishi
   Tunnels bei gerader Fahrbahn                             benötigt größte Tunnelbreite
   ohne Tunnelwand
h: größte Systemhöhe des PTS-                   5,3 m       VAL von Siemens benötigt
   Tunnels mit                                              größte Tunnelhöhe
   Fahrwegoberfläche ohne
   Tunnelsohle und –decke
a: Abstand der Fahrwegachsen                    7,0 m       Crystal Mover von Mitsubishi
                                                            benötigt größten
                                                            Fahrwegachsabstand
l:   größte Bauhöhe der                         0,6 m       CX 100 größte Bauhöhe, da
     Fahrwegoberfläche                                      die Führung der Fahrzeuge im
                                                            Boden verläuft
f:   Fluchtwegbreite                          0,9 – 1,3 m   Fluchtweg mittig mit Geländer
                                                            (systemabhängig)
d: Mittelwandstärke                             0,5 m

34
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Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren

4           Betriebskonzept

            Im Folgenden wird ein mögliches Betriebskonzept zur            Bewältigung   des
            prognostizierten Fahrgastaufkommens im Jahre 2020 erläutert.

            Es wird davon ausgegangen, dass Non-Schengen-Umsteiger in „sauberen“
            (sicherheitskontrollierten) PTS-Fahrzeugen befördert werden, während Schengen-
            Umsteiger, Originärpassagiere, Begleiter und Besucher gemeinsam in
            „unsauberen“ PTS-Fahrzeugen befördert werden. Jeder PTS-Zug kann deshalb,
            wie auch schon beim bestehenden System, aus „sauberen“ und „unsauberen“
            Fahrzeugen bzw. Abteilen zusammengestellt sein. Alle PTS-Stationen, an denen
            Non-Schengen-Umsteiger verkehren, verfügen über mindestens eine „saubere“
            Plattform, die aus dem sicherheitskontrollierten Bereich erschlossen wird.

            Da keine Verbindung zur bestehenden PTS-Trasse A-T2 besteht, wird für
            Transferpassagiere zwischen Terminal 1 und Terminal 3 ein Umsteigevorgang in
            Station C vorgesehen. Aufgrund der Unabhängigkeit zur bestehenden Trasse kann
            auf der neuen Trasse ein anderes System als das vorhandene CX 100 von
            Bombardier zum Einsatz kommen. Dieses neue System könnte ein mit dem CX 100
            vergleichbares PTS vom selben oder von einem anderen Hersteller sein. Es könnte
            aber auch ein spurgeführtes, halbautomatisches System zum Einsatz kommen,
            sofern die Systemanforderungen bzgl. Kapazität, Zugfolgezeiten, Sicherheit und
            Zuverlässigkeit erfüllt werden.

            Bei der Untersuchung möglicher Betriebskonzepte werden neben dem
            bestehenden System CX 100 von Bombardier die vollautomatischen Systeme
            Innovia von Bombardier, VAL 258 von Siemens und Crystal Mover von Mitsubishi
            untersucht. Diese drei Systeme befinden sich auf dem neuesten Stand der Technik
            und bieten gute Voraussetzungen für den Einsatz auf Flughäfen mit hohem PTS-
            Fahrgastaufkommen und relativ langen PTS-Strecken. Für halbautomatische
            Systeme      wurden      keine     Betriebskonzepte    untersucht,     da     die
            Machbarkeitsnachweise seitens der Hersteller derzeit für einen Betrieb unter den
            geforderten Bedingungen nicht vorliegen.

            Folgende Fahrgastkapazitäten werden für die einzelnen Systeme zugrundegelegt
            (Tab. 4-1):

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Tab. 4-1:   Fahrgastkapazitäten der untersuchten Systeme je PTS-Fahrzeug

System                 Kapazität sauberes Kapazität unsauberes       Kapazität unsauberes
                       Fahrzeug (PAX nur Fahrzeug zwischen           Fahrzeug zwischen
                       mit Handgepäck)    ICE-T3 (PAX mit            A-T2 (PAX nur mit
                                          Reisegepäck)               Handgepäck)
Bombardier CX 100            70 PAX                     -                    70 PAX
(bestehende Trasse)
Bombardier CX 100            75 PAX                  50 PAX                     -
(neue Trasse)
Bombardier Innovia           76 PAX                  51 PAX                     -
Mitsubishi Crystal           71 PAX                  47 PAX                     -
Mover
Siemens VAL 258              75 PAX                  50 PAX                     -

            Für die PTS-Verbindung zum Terminal 3 ergibt sich das in Abbildung 4-1
            dargestellte schematische Layout. Basierend auf den Prognosedaten 2020 und den
            Fahrgastkapazitäten kommt ein 3-Wagen-Zug zum Einsatz. Davon ist ein Fahrzeug
            den „sauberen“ Non-Schengen-Umsteigern vorbehalten. Der gesamte Zug fährt
            von der Station ICE durch bis zur Station T3, wobei das saubere Fahrzeug auf dem
            Teilabschnitt ICE-C leer fährt. Die saubere Plattform wird in den PTS-Stationen
            jeweils in der Mitte zwischen den Gleisen angeordnet, so dass saubere und
            unsaubere Fahrgäste jeweils von unterschiedlichen Seiten den Zug betreten bzw.
            verlassen. Am Ende der Trasse hinter der Station T3 befindet sich eine Langkehre,
            wodurch ein reibungsloser Betrieb mit kurzen Zugfolgezeiten ermöglicht wird, da
            die „unsauberen“ Aus- und Einsteiger unterschiedliche Plattformen nutzen. Vor und
            hinter jeder PTS-Station sind Weichenpaare angeordnet, um bei einer eventuellen
            Betriebsstörung das jeweils andere Gleis nutzen zu können.

            Betriebliche Konzeption:

            Im Folgenden werden die Fahrzeiten und Umlaufzeiten, der benötigte Fuhrpark
            (Gesamtanzahl der zu beschaffenden PTS-Fahrzeuge) sowie die Zugfolgezeiten für
            die unterschiedlichen Systeme dargestellt.

            In den Tabellen 4-2 und 4-3 sind die Fahrzeiten aller möglichen Fahrstrecken für
            die bestehende und die neue Trasse dargestellt. Dabei wurde angenommen, dass
            die Haltezeit an den Stationen jeweils 45 Sekunden beträgt. Für die neue Trasse
            wurde ein System mit einer maximalen Betriebsgeschwindigkeit von bis zu 80 km/h
            zugrunde gelegt. Die Unterschiede bzgl. der Fahrzeiten der unterschiedlichen
            Systeme sind gering, so dass die angegebenen Fahrzeiten von allen untersuchten
            Systemen mit Ausnahme des CX 100 von Bombardier auf der neuen Trasse
            erreicht werden können. Auf der bestehenden Trasse A-T2 verkehrt weiterhin das
            CX 100 von Bombardier mit einer maximalen Betriebsgeschwindigkeit von 48 km/h
            (maximale Höchstgeschwindigkeit ist 52 km/h).

36
Ausbau Flughafen Frankfurt Main
Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren

Abb. 4-1:   Schematisches Layout der PTS-Trasse

                                                          Werkstatt
                                                          Werkstatt

                                                                            Station T2
                                                                      O/S
                                                    O/S
                                         O/S
                                               NS

                                                          NS

                                                                                                                                                  Station T3
                                                                                                                             O/S

                                                                                                                                            O/S
                                                                                                                                       NS
                                                                            Station C
                                         O/S

                                                                      O/S
                                                    O/S
                                               NS

                                                          NS

                                                                                                     O/S: Originär/Schengen unsauber
                                                                                                     NS: Non-Schengen sauber
                                                                             Station B
                                                          O/S
                                                    NS

                                                                      NS
               Station ICE

                                 O
                             O

                                     O

                                                                                           Legende
                                                                               Station A
                                                          NS
                                                                      S
                                                    S

Band        G9.3 Systemstudie Passagier-Transfer-System
Ersteller
Stand
            Logplan GmbH
            21.11.2006                                                                                                                                         37
Ausbau Flughafen Frankfurt Main
Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren

Tab. 4-2:    Beispielhafte PTS-Fahrzeiten in Minuten für die neue Trasse
              VON / NACH      ICE     C      T2      T3
              ICE                    1,4     3,3     8,2
              C               1,4            1,1     6,1
              T2              3,3    1,1             4,2
              T3              8,2    6,1     4,2

Tab. 4-3:    PTS-Fahrzeiten in Minuten für die bestehende Trasse
              VON / NACH       A      B       C      T2
              A                      1,2     3,1     5,1
              B               1,5            1,1     3,2
              C               3,4    1,1             1,3
              T2              5,4    3,2     1,3

            In der folgenden Tabelle 4-4 sind die Umlaufzeiten der Züge, die Zuglängen, die
            erforderlichen Zugfolgezeiten und der benötigte Fuhrpark für die bestehende
            Strecke A-T2 und die neue Strecke ICE-T3 zusammengestellt. Es wird davon
            ausgegangen, dass die Zugfolgezeit systembedingt mindestens 90 Sekunden
            (bestehende Trasse 100 Sekunden) beträgt. Für den Fahrtrichtungswechsel bei
            den Langkehren hinter den Stationen T2 und T3 wurde eine Dauer von 90
            Sekunden      angenommen.     Der    Fuhrpark    wurde    für  die     maximalen
            Querschnittsbelastungen in der Spitzenstunde 2020 gemäß Abbildung 2-2 ermittelt.
            Der errechnete Fuhrpark beinhaltet einen Zuschlag für Fahrzeuge, die sich z.B. zur
            planmäßigen Wartung in der Werkstatt befinden.

Tab. 4-4:   Beispielhafte Zuglängen, Zugfolgezeiten und Fuhrpark
            PTS-Strecke      Maximale        System      Umlauf- Anzahl der Zugfolge- Fuhr-
                          Querschnitts-                    zeit  Fahrzeuge zeit [s]   park
                           belastung in                   [min]    je Zug
                           der Spitzen-
                           stunde 2020
            ICE-T3        3180              INNOVIA        Ca. 20    3        100       45
                          (unsauber)        VAL 258        Ca. 20    3        100       45
                          2850              Mitsubishi     Ca. 20    3        100       45
                          (sauber)          CX 100         Ca. 23    3        100       48
            A-T2          1480              CX 100         Ca. 15    2        100       20
                          (unsauber)
                          2180
                          (sauber)

            Die Zuglängen und Zugfolgezeiten werden durch das Aufkommen an „sauberen“
            Fahrgästen bestimmt. Für „saubere“ Fahrgäste ist im Regelbetrieb jeweils ein
            Fahrzeug je Zug ausreichend, da im Normalfall die Belastung unterhalb von 2000
            Fahrgästen je Stunde und Richtung liegt. Die Spitzenbelastung auf der neuen
            Trasse von 2850 Fahrgästen in der Stunde wird nur sehr kurzzeitig innerhalb des
            typischen Spitzentages erreicht. Die Spitzenbelastung von 2850 Fahrgästen

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