LEBT WEIDEL AUF DEM MARS? DAS NÄCHSTE KLIMA-EIGENTOR DER AFD - VOLKSVERPETZER
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Lebt Weidel auf dem Mars? Das nächste Klima-Eigentor der AfD Weidel im wunderland Die AfD von Alice Weidel ist die vielleicht klimafeindlichste Partei Europas. Um vom wissenschaftlichen Konsens des menschengemachten Klimawandels abzulenken werden allerlei Verschwörungstheorien und Unsinn verbreitet. Studie: Die AfD ist die vielleicht klimafeindlichste Partei Europas Und immer wieder wird so getan, als beziehe man sich auf Studien. In ihrem jüngsten Welt-Interview sagte AfD- Parteichefin Alice Weidel, dass das Niels Bohr Institut einen „viel belastbareren Zusammenhang zur Sonnenaktivität“ als zu CO2-Emissionen zuschreibt wenn es um die Erwärmung des Planeten geht. Und sie hat Recht! Das stimmt! Aber halt auf dem Mars.
Dasselbe Institut bestätigt übrigens auch, dass im Gegensatz dazu auf der Erde ein direkter Zusammenhang zwischen Temperaturanstieg und CO2 besteht. Da Alice Weidel wohl nicht auf dem Mars lebt (sondern in der Schweiz), bleibt zu fragen, warum sie denn denkt, dass menschengemachtes CO2 auf dem Mars relativ selten ist. Sorry, AfD: Die Realität sieht mal wieder anders aus, als man sich das zurechtl(e/ü)gen möchte! Danke an die Hooligans Gegen Satzbau für den Hinweis: Liebe Alice Weidel,in Ihrem Welt-Interview sagen Sie, dass das Niels Bohr Institutet zur Erderwärmung einen „viel… Gepostet von Hooligans Gegen Satzbau am Donnerstag, 13. Juni 2019
AfD lügt ständig über das klima Solange es irgendwie andeutet, dass es mit der Klimakrise nicht doch so schlimm sei, wird die AfD es instrumentalisieren, egal wie wahr es ist. So zum Beispiel jüngst mit diesem Fake: Fake: AfD manipuliert ihre Wähler & teilt irreführende Grafik des Wetterberichts der Tagesschau Mein persönliches Highlight ist immer noch dieses hier. Im Versuch, Windräder schlecht zu reden, beginnen diese zwei AfD- Politiker einen buchstäblichen Kampf gegen Windmühlen: Windräder erzeugen WAS?! AfD-Abgeordnete blamieren sich auf Twitter Artikelbild: photocosmos1, shutterstock.com, Screenshots news.ku.dk Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Fake: AfD hetzt mit 2 Jahre altem Bild von G20 gegen 1. Mai-Proteste AfD hetzt mit falschem Bild Auf Twitter veröffentlichte Alice Weidel ein AfD-Bild, das Szenen einer Straßenschlacht zeigt. Mit dem Text auf dem Bild „1. Mai: Politik verschließt die Augen! Linksextreme werden behandelt wie rohe Eier“ und ihrem dazugehörigen Text unterstellt die AfD-Parteivorsitzende, „Linksextreme“ würden sich in „Krawallorgien“ Straßenschlachten mit der Polizei anlässlich der 1. Mai Demonstrationen liefern. Die Unterstellung, dass sich dabei ausschließlich um Sozialhilfeempfänger handelt ignorieren wir einmal als offensichtliche Provokation und typische AfD-Falschbehauptung. Später dazu mehr.
Screenshot twitter.com Der Text und das Bild suggerieren eindeutig, dass es sich bei dem Bild um aktuelle „Krawallorgien“ vom 1. Mai handeln soll. Doch das stimmt nicht. Alice Weidel hat ein Foto der G20- Proteste in Hamburg aus dem Jahr 2017 für diese Hetze genommen. Denn auf dem Bild ist ausgerechnet der berühmte „Riot-Bike-Guy“ der G20 Proteste zu sehen, der auf vielen Bildern der G20-Proteste zu sehen war (Mehr dazu).
„Riot-Bike-Guy“ Bild: https://queeranarchism.tumblr.com Dabei handelt es sich um den Hamburger Martin Bühler. Auf der Tumblr-Seite Queer Anarchism wurde sein Auftritt als Demo- Strategie interpretiert. Er sollte von der Polizei angegriffene Demonstranten durch seinen Auftritt als Zivilist Zeit gegeben haben, zu fliehen, da die Polizei nicht mit einem Zivilisten gesehen werden wolle, während sie überzogene Gewalt anwende. Das Verhalten der Polizei wurde im Anschluss an G20 heftig kritisiert, es wurden 138 Verfahren gegen die Beamten eingeleitet, auch vielen Verhafteten konnte nichts nachgewiesen werden (Mehr dazu). Doch so spektakulär war der Auftritt Bühlers gar nicht. Wie die VICE berichtet, habe sich Bühler als neutraler Beobachter nur die Auseinandersetzungen ansehen wollen – und sich deshalb zwischen die Fronten gestellt. Damit ist jedoch eindeutig belegt, dass das Bild im Juli 2017 aufgenommen wurde und nicht 1. Mai-Proteste von 2019 zeigt. Auch gab es 2019 nirgendwo den
Einsatz eines Wasserwerfers. Zusätzlich lässt sich noch bemerken, dass Weidel ausgerechnet ein Foto ausgewählt hat, in der drei Kamera tragende Journalisten zu sehen sind. Keine „Linksextremisten“. Ein ziemlicher Reinfall. Was wirklich am 1. Mai 2019 geschah Am 1. Mai gab es keine Krawalle. Zumindest nichts, was auch nur ansatzweise mit G20 oder den Krawallen in Paris zu vergleichen wäre, wo es hunderte Festnahmen und dutzende Verletzte gab (Quelle). Die meisten Demonstrationen, die man irgendwie als „links“ bezeichnen könnte, blieben absolut friedlich. Da wären eine Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Leipzig, ebenfalls der DGB friedlich in Augsburg (Und dort hat der CSU-Bürgermeister gesprochen, also wie „links“ das ist, darüber lässt sich streiten). Auch Berlin und Hamburg haben weitestgehend friedliche Kundgebungen erlebt (Quelle). Ein paar der unzähligen friedlichen Demos gegen rechtsextreme Aufmärsche: In Wismar demonstrierten 1100 Demonstranten friedlich gegen 250 Neonazis (Quelle), in Chemnitz „Aufstehen gegen Rassismus“ , in Leipzig „Leipzig nimmt Platz“ und in Dresden „Dresden nazifrei“.(Quelle). Das sind natürlich nicht zwangsläufig „linke“ Demos, denn um gegen Faschismus zu sein, reicht es, Demokrat zu sein. Einzig bemerkenswert sind ein paar Flaschenwürfe bei der Demonstration „Revolutionärer 1. Mai“ in Berlin mit rund 5000 Teilnehmern und zwei Körperverletzungen in Chemnitz. Darüber hinaus gab es auch viele rechtsextreme Demonstrationen von der AfD, Pro Chemnitz, „Der Dritte Weg“, Pegida, der ADPM und der NPD, die teilweise gemeinsam demonstrierten. Man überlegt sich, ob Weidel mit ihrem Vorwurf derjenigen, „die noch nie in ihrem Leben gearbeitet haben und stattdessen auf
Kosten des deutschen Steuerzahlers leben“ dann nicht diese Gruppen mitgemeint hat. Banale Hetze und Fake News Letztlich bleibt also von den Unterstellungen nichts übrig. In Deutschland gab es keine „Krawallorgien“ und keine Auseinandersetzungen mit der Polizei auf einer politischen Demo. Diese Behauptungen sind gelogen. Auch das Bild, das die Bilder von Krawallen von G20 wieder hervorrufen soll, ist nicht vom 1. Mai, eben weil es von den G20 Protesten stammt. Nirgends hat die AfD geschrieben, dass dies nicht ein aktuelles Fotos sein soll und damit ihre Fans in die Irre geführt. Es ist also wieder einmal Fake News, um das rechte Bauchgefühl der moralischen Überlegenheit zu füttern. Es hat jedoch nichts mit der Realität zu tun. Weidel musste ein fast 2 Jahre altes Foto verwenden, weil aktuell nichts dergleichen passiert ist. Und das Bild zeigt ausgerechnet auch noch vor allem Journalisten. Und zur Behauptung, es handele sich bei den „Linken“ um Sozialhilfeempfänger: Die meisten „linken“ Demos (und mit „links“ ist einschließlich auch die CSU gemeint) wurden von der DGB organisiert. Also Gewerkschaften. Zusammenschlüsse von Arbeitnehmern. Man könnte also leichter beweisen, dass die „Linksextremen“ arbeiten und Steuern zahlen als die Teilnehmern*innen der rechtsextremen Demos. Danke an Gegen die Alternative für Deutschland für die Recherche zum Bild! Artikelbild: Screenshot twitter.com/queeranarchism.tumblr.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen
oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter Die 50 schlimmsten Aussagen der AfD: Dieses Video entlarvt die AfD mit ihren eigenen Worten 10 Minuten hass „Die politische Korrektheit gehört auf den Müllhaufen der Geschichte“, sagt Alice Weidel. Alexander Gauland sagt: „Wenn man Krieg haben will, in diesem Bundestag, dann kann man auch Krieg kriegen“. Beatrix von Storch sagt bei Anne Will: „Die Willkommenskultur ist beendet“. Das geht 10 Minuten lang so im neuen Video von Rederei FM, das auf Facebook bereits über 100.000 mal gesehen wurde. Der Gedanke dahinter ist: Oft fragen AfD-AnhängerInnen –
manchmal auch ernst gemeint – wo AfD-PolitikerInnen denn volksverhetzende oder gewaltverherrlichende Sprache verwendet hätten. Und damit niemand mühsam selbst alle Zitate sammeln muss, hat Daniel Schmidt von Rederei FM jetzt aufwändig über drei Monate hinweg 50 Videoausschnitte der AfD gesammelt. Diese Videos hat die AfD oft selbst auf Social Media oder in Interviews verbreitet. Die AfD möchte, dass es gesehen wird. Nur vielleicht nicht so. Best of AfD – Hate Edition Die Sprache ist sehr gewaltbereit, sie richtet sich oft auf andere, die entweder ausgegrenzt oder (verbal) angegriffen werden sollen. Oder denen man auch physisch droht. Durch die Bündelung dieser Kommentare wird im Video konzentriert gezeigt, was die AfD denkt, wen sie als Feind sieht und was sie dagegen tun möchte. Und es ist höchst beunruhigend. „Im Endeffekt ist es pure Schwurbelei mit Hass und mit null Information“, meint Schmidt. Unter dem Video hat Rederei FM aufgezählt, wer die Personen sind, die die jeweiligen Aussagen getätigt haben, für Transparenz. Denn natürlich ist es nur ein Zusammenschnitt, welchem man vorwerfen kann, dass er Aussagen aus dem Kontext reißt. Doch natürlich muss man bei einer Zusammenfassung kürzen, weil das sonst den Rahmen sprengen würde. Wer mehr wissen will, kann sich ja die ganzen Interviews und Reden anhören. EIne andere Zitate-Sammlung: 21 Aussagen, die zeigen, wie rechtsradikal die AfD wirklich ist
Artikelbild: Screenshot facebook.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter Skandal! Die Wahrheit über die LÜGENPRESSE & Dunja Hayali aufgedeckt!!1 Ist das wirklich euer ernst? Die „Lügenpresse“ muss wohl exzellente Arbeit leisten, wenn den Rechten kein anderer „Skandal“ auffällt als der hier. Es ist so völlig egal, dass ich diesen Artikel zunächst gar nicht
schreiben wollte. Aber dann wiederum ist die Aufregung so dumm, so inhalts- und belanglos, dass eigentlich als exzellentes Beispiel dafür fungiert, wie realitätsfern und inhaltsleer die rechten Hassgruppen auf Facebook inzwischen sind. Vor fast 3 Wochen (Schnell sind sie also auch noch) interviewte Dunja Hayali die Co-Vorsitzende der AfD- Bundestagsfraktion Weidel im Morgenmagazin (Zur ganzen Sendung). Weil Frau Hayali etwas kleiner ist als Frau Weidel stand sie auf einem kleinen Podest. Was weder ein Geheimnis ist, noch unüblich. Das hat auch nichts mit Ego zu tun, sondern ist ganz normal, vor allem damit die Kameras einfach von einer Person zur anderen schwenken können. So weit, so unspektakulär. „ja, ich gestehe: wir faken“ Doch halt nein, das ist doch ein handfester Skandal! Und überhaupt LÜGENPRESSE! Deswegen wurde dieser fiese Trick, der die ahnungslosen Zuschauer*innen hinters Licht führen soll auch von einer mutigen Journalistin aufgedeckt. Von Dunja Hayali selbst. ja, ich gestehe: wir faken im #zdfmoma, aber nur was die „größe“ anbelangt hier geht‘s zum interview mit @Alice_Weidel zum thema „ost- quote“ und zur „spendenaffäre“. https://t.co/t1qXAdLxXZ pic.twitter.com/sckhV0KKzJ — Dunja Hayali ❤️ (@dunjahayali) March 15, 2019 Doch irgendwie ist Frau Hayali zu einem Reizthema bei den
irrationalen Lügenpresse-Rufern verkommen. Denn fast drei Wochen später (!!) kursiert das von Hayali selbst gepostete (!!) Foto plötzlich in den rechten Gruppen. Und das ist ganz klar der „Beweis“ für die „Lügenpresse“ und voll schlimm und so. Die Verbreitung sieht dann übrigens so aus:
Und die Reaktionen sehen so aus: Screenshots DieInsider Oh nein, Hayali stand auf einem PODEST, wir müssen jetzt die AfD wählen! Die Logik muss man mir nach einer Hirnamputation noch mal erklären. Nochmal das war ein Gespräch über die immer weiter ausartenden Spendenskandale und illegalen Parteispenden der AfD. Wieso ist das nochmal ein Grund, die AfD zu wählen? Und wenn es wirklich ums Ego ginge: Hätte sich dann Frau Hayali nicht größer gemacht als Frau Weidel? Was soll der Sinn sein, sich auf ein Podest zu stellen, um dann immer noch kleiner zu sein? HAT DENN NICHT EINER MAL EINE SEKUNDE NACHGEDACHT. Aber rechten Fake News glauben Und hier liegt doch die ganze Absurdität des Ganzen. So etwas, das Frau Hayali auch noch als Scherz verbreitete (!) wird gekünstelt zu einem Skandal stilisiert. Die Öffentlich- Rechtlichen Medien müssen wohl verdammt gute Berichterstattung
machen, wenn sich wirklich keine schlimmeren Sachen finden lassen. Und es sind die gleichen Leute, die jeden Tag OFFENSICHTLICHE LÜGEN und Fake News unhinterfragt verbreiten. Dunja Hayali wird pauschal nicht geglaubt, aber rechten Blogs wie „Tichys Einblick“, der mit zum Beispiel dieser jüngsten Schlagzeile regelrecht seine Leser*innen verarscht, wird geglaubt, ohne den Artikel anzuklicken: Das ist intellektuell sol unehrlich. Die Kriminalität ist in Wahrheit gesunken. Insgesamt, aber auch die Anzahl der verdächtigen „Zuwanderer“ ist gesunken, gesamt und sogar proportional. Zuwanderer sind also WENIGER kriminell geworden. Genau das Gegenteil. Aber es gab 1% mehr Gewaltkriminalität unter Zuwanderern. Und daraus wird das konstruiert. Tichy glaubt, damit durchzukommen, weil er gleich im ersten Absatz die Realität zugibt, aber keine Interpretation der Realität lässt so eine Schlagzeile rechtfertigen. Hier die Realität: Deutschland noch sicherer geworden: Die PKS 2018 zerstört die Panikmache der AfD
Doch er weiß, dass seine Leser*innen nur die Überschrift lesen werden und sich diese Botschaft merken. Und das sind diejenigen, die in einem blöden Podest und einem Scherz Hayalis die „Lügenpresse“ riechen. So viel dazu. Artikelbild: © Raimond Spekking,CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons) Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter Wieder mit gestelltem Foto: Wie die AfD Broder
instrumentalisiert Ein Bild sagt mehr als 1000 worte Hendryk M. Broder ist der AfD in die Falle gelaufen. Es gibt wenig Meinungen, die ich mit dem Publizisten und WELT-Autor teile. Er hat die Dreistigkeit, den Klimawandel zu leugnen, ist ein alarmistischer Islamfeind und beackert den gleichen Boden, aus dem auch die „Lügenpresse“-Vorwürfe sprießen. Was er zu Greta Thunberg gesagt hat, finde ich auch völlig unangemessen. Broder bewegt sich regelmäßig am Rand des Diskurses, hinter welchem die rechtsextreme Verschwörungswelt der AfD beginnt. Punkte zur Anknüpfung gibt es genug. Aber seine Rede vor der AfD war von ihm schon als Distanzierung zur AfD gedacht, die demnächst vom Verfassungsschutz überwacht werden könnte. Und im Fall von Höcke und „Junge Alternative“ teilweise bereits wird (Mehr dazu). Broder und die AfD sind in vielerlei Hinsicht ideologische Verbündete. Aber auf „Kuschelkurs“ – Wortspiel beabsichtigt – wollte er eigentlich nicht gehen. Doch Frau Weidel kam ihm da zuvor. Wie die AfD Broder instrumentalisiert Meine Kollegin Anke hat argumentiert, dass sie in Broder immer noch einen Demokraten sieht. Und als solchen hält sie ihn für einen geeigneten Kandidaten, um die AfD zu kritisieren. Da sie ihm am ehesten zuhört. Auch Broder selbst pocht darauf, dass man seine Haltung an seiner Rede festmachen soll (Mehr dazu). Aber das hat die AfD, die Meisterin der Instrumentalisierung, nicht zugelassen.
Broder: Die Weidel-Umarmung war ein Fehler, mit der AfD reden nicht Wie schon im Fall Magnitz weiß die AfD, Symbole und insbesondere vielsagende Fotos legen die Debatte fest. Während ein äußerst dramatisches Foto von Magnitz dafür sorgen sollte, die Lügen und Übertreibungen der AfD über den Verlauf des Angriffs auf den AfD-Politiker zu framen, so soll eine spontane Umarmung Broders durch Weidel seinen Besuch bei der Partei framen. Das ist ihm auch bewusst, und im Nachhinein bedauert er die Umarmung, die laut ihm vollständig von Frau Weidel ausging. Er wurde quasi mit der Umarmung und dem Foto überrascht. Und wir wissen aus Erfahrung, dass Weidel PR-technisch genau weiß, was sie machen muss. So war es auch bei ihrem geplanten Abgang in der ZDF-Sendung „Wie geht’s, Deutschland“ (Mehr dazu). Die AfD steckt gerade in einer Krise. Sie muss von der drohenden Überwachung durch den Verfassungsschutz ablenken, von ihren sinkenden Umfragewerten und ihren inneren Streit. Und sich einen Anstrich von „rechtskonservativ“ verpassen, da der faschistische Höcke-„Flügel“ zu sehr in den Mittelpunkt rückt. Deshalb Broder. AfD vor dem Abgrund: So können wir das Ende der Rechtsextremen herbeiführen Broder von der AfD vereinahmt Broder beschwert sich bei Meedia (Hier) über die Medien und „linke Trottel“, die sich unsachgemäß nur auf das Foto stürzen, anstatt über den Inhalt seiner Rede zu sprechen. Aber er sollte sich vielleicht viel eher bei Frau Weidel beschweren, die das genau so geplant hat. Ja, alle reden über das Foto. Ziel erreicht. Warum? Weil Broder-KritikerInnen in
dem Foto symbolisch den Schulterschluss zwischen dem rechtskonservativen Journalismus und der AfD sehen, den sie die ganze Zeit schon spüren. Natürlich nicht grundlos. Aber die AfD wiederum kann sich mit einem Publizisten schmücken, gar einem Juden, um von der den gerechtfertigten Hinweisen auf die 40% Neonazis in ihrer Partei abzulenken (Mehr dazu) und sich einen seriöseren Anstrich zu verpassen. Für alle zeigt das Foto: Hey, Broder ist auf der Seite der AfD. Egal, wer das wie einordnet. Auch wenn das Broder nie wollte. Broder gibt zu, dass er damit nicht gerechnet hätte, sonst wäre ihm die Instrumentalisierung Weidels nicht egal gewesen. Broder hat viele kritisierenswerte und durchweg falsche Positionen, wie seine unsinnige Position zum Klimawandel. Sein Versuch, mit der AfD zu reden ging auf jeden Fall nach hinten los. Leider hat er wohl daraus nichts gelernt. Die AfD instrumentalisiert alles und jeden, um sich medial zu inszenieren. Ihm hätte auch bewusst sein sollen, dass sie auch nicht vor ihm halt macht. Artikelbild: Screenshot Alice Weidel, Bildzitat Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
HoGeSatzbau: Hetz-Vorwürfe ausgerechnet von der AfD sind unerhört verlogen Der Grafikhool sieht rot! Damen und Herren der AfD, ich kann es nicht mehr hören! Da wird ein Parteikollege von Ihnen aus bisher nicht geklärten Gründen brutal angegriffen. Ob von radikalen Linken oder geprellten Geschäftspartnern – das wird sich zeigen. Es spielt keine Rolle, da Gewalt NIEMALS das Mittel zum Zweck sein darf! Was mir aber massiv gegen den Strich geht und meine Pulsadern anschwellen lässt, dass Sie als Partei es noch nicht mal im Angesicht dieser Tat hinbekommen, Ihre Aufwiegeleien einzustellen. Vielmehr wagen Sie es selbst jetzt noch, von Hetze gegen Ihre ach so demokratische Partei zu sprechen und bereits vor Bekanntgabe polizeilicher Ermittlungsergebnisse den Ofen der an Verleumdung grenzenden Hassmaschinerie anzufeuern. Ein Herr Gauland stellt sich indes scheinheilig vor Kameras und sagt, er vertraue den Ermittlungsbehörden. Ja,
geht es denn noch unterirdischer? Was ist in Ihren Augen denn bitte Hetze? Das Recht, Ihre Partei komplett daneben, ja geradezu beschissen zu finden? Über die verbalen Ausfälle Ihrer Abgeordneten und Anhänger zu berichten, die inzwischen kaum mehr zählbar sind? Ihre zunehmende Nähe zum neonazistischen politischen Rand aufzuzeigen? Was daran ist Hetze? Mir ist NIEMAND bekannt, der so gewissen- und niveaulos über seine politischen Gegner spricht wie Ihresgleichen. Niemand. Sie bedienen permanent eine Sprache von Dummheit, Aggression und Gewalt und wagen es, uns, den „versifften Gutmenschen, Teddybärwerfern, Merkeljüngern, Antifaterroristen“ etc. Hetze vorzuwerfen? Ernsthaft? Was bilden Sie sich ein, wer Sie sind? Sind Sie wirklich so dumm und glauben diesen unverschämten Unsinn selbst? Sie lassen keine Gelegenheit aus, gegen politische Gegner zu wettern. Allein, dass Alice Weidel in ihrer Videobotschaft von Verdummung spricht, zeigt die Respektlosigkeit, mit der Ihre Partei inzwischen gebrandmarkt ist. Ich würde ohne zu zögern jeden ernst zunehmenden Politiker dafür kritisieren, solch ein unterirdisches Vokabular zu verwenden. Sie hingegen haben Bildschlagzeilen und Gossensprache bewusst etabliert und nutzen diese, wann immer es geht. Täglich Facebook-Memes, und sei das Thema noch so banal, Hauptsache, Sie schüren den Unmut weiter. Es ist erbärmlich und in der Regel wären solche Äußerungen nicht der Rede wert, würden Sie es nicht geschafft haben, einen Haufen von dummen Menschen mit dieser asozialen Art zu begeistern. Menschen, die vielleicht wirklich Gründe zum Unmut haben, aber zu dumm sind,
Zusammenhänge zu begreifen. Menschen, die die schmierigen und gehässigen Äußerungen von Abgeordneten wie Stephan Brandner, Björn Höcke, Beatrix von Storch, Prof. Dr. Jörg Meuthen oder Georg Pazderski als Erlösung empfinden, weil endlich jemand das eigene Drecksniveau auf die große Bühne bringt. Ja, mir schwillt der Kamm! Ein solch abartiges, unmenschliches und in großen Teilen rassistisches Theater gehört unterbunden. Ich bin ehrlich, auch wenn es nur ein vermutlich unerfüllbarer Wunsch ist: Ich würde Ihre dreckige Boulevard-Partei ächten, ihr den Parteienstatus entziehen und Sie alle dahin jagen, wo der Pfeffer wächst. Dass Sie in diesem Land ernsthaft in die Position einer Partei im Bundestag gehievt wurden, ist das Erbärmlichste was ich in meinem Leben erlebt habe. Dass wir unsere Zeit und unsere Steuergelder in solche Gestalten investieren müssen ist schier unerträglich! Und täglich setzen Ihre Abgeordneten und Funktionäre noch einen drauf. Jeder noch so kleine Futzelverband, dessen Meinung vorher schon für den Dorfstammtisch zu dämlich war, wagt es, in unflätigster Weise über andere Menschen zu sprechen. Und meint nun, Weltpolitik machen zu können. Respektlos, unmenschlich, selbstgerecht und dumm! Sie haben über Jahre die Brände gelegt, Sie und niemand sonst. Möge Ihre Partei irgendwann dort in der Versenkung verschwinden, wo sie niemanden mehr behelligen kann. Wer die Werte und Normen, und seien es nur die des Anstandes, permanent mit Scheiße überschüttet, braucht sich nicht wundern, wenn irgendwer mal ordentlich in diese Scheiße reintritt. Mit dem Ihnen gebührenden Respekt
Grafikhool „KNT HLZ“ Merchandise von HoGeSatzbau findet ihr hier Mehr zum Thema: Nach Magnitz-Post: Sixt prüft rechtliche Schritte gegen Ersteller von Merkel-Bild Artikelbild: Mix and Match Studio, shutterstock.com, Der Originalbeitrag erschien hier auf Facebook Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Skandal: 30 Flüchtlinge quälten & misshandelten dutzende Deutsche! Es war natürlich anders herum Es geht um den Vorfall in Burbach vor vier Jahren. In einem Asylbewerberheim haben Mitarbeiter der Heimleitung, Betreuer und Wachleute systematisch Schutzsuchende über Monate hinweg eingesperrt, geschlagen und gequält. Jetzt begann der Prozess für 30 Täter wegen Freiheitsberaubung, gefährlicher Körperverletzung und Diebstahls in rund 50 Fällen. Ja, natürlich, ich weiß, es ist gefährlich, den Artikel so zu betiteln. Die einschlägigen Verdächtigen sind gerne dazu geneigt, die Schlagzeile zu lesen und den Sachverhalt zu glauben. Das klingt auch unglaublich furchtbar und stellt das meiste in den Schatten, weswegen sich sich sonst über Schutzsuchende aufgeregt wird. Und genau hier liegt der Knackpunkt:
Anders herum würde es viel mehr aufmerksamkeit erregen Ich will nicht behaupten, der Fall hätte damals nicht für Aufsehen gesorgt. Auch der derzeit stattfindende Prozessauftakt wurde durchaus in der Presse erwähnt. Aber ich habe diesen Artikel mit der umgedrehten Überschrift betitelt, damit du weißt, wie deine Reaktion wäre, wenn es anders herum gewesen wäre. Stell dir vor, was in den geheimen, rechten Hetzgruppen auf Facebook und seinem russischen Pendant vk.com los wäre. Stell dir die Schlagzeile der BILD vor. Die unzähligen überdramatischen, empörten Aussagen von AfD-PolitikerInnen. Ich will gar nicht sagen, dass der Vorfall, egal in welcher Konstellation, nicht schrecklich und unglaublich ist. Doch erinnert sich irgendwer überhaupt noch an den Vorfall, der vor vier Jahren stattfand? Ich hatte das völlig vergessen. Das Wort „Burbach“ wäre heute noch ein Synonym für das Verbrechen, wenn es anders herum gewesen wäre. Was ich konkret zeigen möchte, ist nicht, dass dieses in der (seriösen) Presse nicht als der Skandal bezeichnet wurde, der er ist. Das ist glaube ich geschehen. „Systematisch gequält“, „Folter“, „Erschreckende Gewalt“, auch ein Vergleich mit Guantanamo fiel. Dass die auf ihre Propaganda zugeschnittene rechte Lügenpresse rund um AfD und rechtsextreme Blogs das Thema so gut wie gar nicht erwähnt, sollte auch niemanden verwundern. Aber: Es fehlt die politische Instrumentalisierung Ich bin froh, dass das nicht politische instrumentalisiert wird. Aber spricht irgendjemand davon, dass die „Kultur“ der Wachleute und des Sicherheitspersonal schuld dafür sei? Deren Religion? Deren Staatsangehörigkeit? Spricht irgendjemand
davon, dass fremdenfeindliche Hetze diese Menschen aufgestachelt hat, die Bewohner des Asylbewerberheims zu misshandeln und zu quälen? Nein, nicht einmal das wird heute erwähnt. Obwohl seinerzeit erwähnt wurde, dass sich die Wärter selbst als „SS-Truppe“ bezeichneten. Psychologische Faktoren, Gruppendynamiken und systematisches Wegsehen der Verantwortlichen werden wohl eine große Rolle gespielt haben. Das Stanford-Prison-Experiment kommt einem in den Sinn. Natürlich gab es eine Debatte um Standards und Qualität in der Unterbringung Schutzsuchender. Aber es wurde keine religiöse oder ethnische Gruppe verantwortlich gemacht. Weil es ja auch gar keinen Sinn macht. Doch wenn es um Menschen mit anderer Hautfarbe geht, sieht das plötzlich ganz anders aus. Wenn man sie zu „den anderen“ zählen kann, spielen die Fragen nach den psychologischen Hintergründen, wie Gewalt und Kriminalität entsteht, keine Rolle mehr. Da sind dann einfach „die Flüchtlinge schuld“. Worauf ich hinaus will: Wir merken gar nicht mehr, wie sehr die Hysterie der AfD uns alle schon manipuliert hat, ob wir wollen oder nicht. Jeder fragt nur noch nach der Herkunft Wenn jetzt eine Meldung in die Medien kommt und sei es eine gewöhnliche Schlägerei oder ein Terroranschlag, redet man plötzlich nur noch über die Herkunft des Täters. Niemand fragt bei einer Eilmeldung, ob es Opfer gibt, sondern wer der Täter ist. Beziehungsweise die Hetzer warten gar nicht einmal und behaupten einfach, dass es ihr jeweiliges Feindbild sei, siehe prominent Münster. Oder der Anschlag auf die ICE-Strecke. Alice Weidel twitterte „ironisch“ dazu: „Wir schaffen das!“, um zu implizieren, dass Flüchtlinge daran schuld seien. Dabei waren es wohl Rechtsextreme – Die Flüchtlingen die Tat in die Schuhe schieben wollten! (Quelle) Man sieht, wie abartig die
Empörungsmasche inzwischen ist. Rechte versuchen inzwischen, selbst Anschläge zu begehen, weil sie wissen, dass es dann sowieso wieder um Flüchtlinge gehen wird. Ich kann Ängste ja verstehen. Und vermeintlich „Fremde“ machen vielleicht psychologisch mehr Angst. Aber es hat sich inzwischen aus dieser Angst eine ganze politische Partei gebildet, die keinen anderen Zweck hat, als unmenschliche Politik gegen Schutzsuchende und Menschen mit Migrationshintergrund zu machen, weil es ihre bestlaufende politische Kampagne ist. Und dabei hat es nichts mit der Realität zu tun, wie ein sachlicher Blick auf Kriminalstatistiken zeigt. Mit diesen Fakten über Flüchtlingskriminalität zerlegst du die AfD in Diskussionen Medien tragen Mitschuld Ignorieren wir einmal die rechten Blogs und geheimen Gruppen, die verseucht mit Fake News und Überspitzungen, nur noch zu rechtsextremen Echokammern degeneriert sind. Auch seriöse Medien berichten überproportional oft über Straftaten von Nicht-Deutschen, wie Studien zeigen. Natürlich, diese bekommen auch mehr Aufmerksamkeit, wie gerade lang und breit dargelegt. Und so schließt sich der Kreis. Und am Ende würden 16% der Deutschen eine Partei wählen, an deren Spitze NS-Verharmloser und Verehrer stehen. 21 Aussagen, die zeigen, wie rechtsradikal die AfD wirklich ist Das muss sich endlich ändern. Wir haben das alle schon so satt. Ich fühle mich auch inzwischen wie eine kaputte Schallplatte. Es passiert immer wieder. Und es ist immer die gleiche Masche. Und sie funktioniert immer noch genau so gut.
Wann wird sich das endlich ändern? Wann werden die Medien einsehen, dass es so nicht weitergehen kann? Wann hat dieser Teufelskreis ein Ende? Artikelbild: pixabay.com, CC0 Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter Köthen: Nazis instrumentalisieren Herzinfarkt: „Nationaler
Sozialismus! Jetzt! Jetzt! Jetzt!“ Erst einmal die Fakten: Erst einmal die Fakten: Am Samstagabend kam es in Köthen zu einem Streit zwischen Asylbewerbern. Dann sollen der 22- jährige und sein Bruder dazu gekommen sein. Es kam zum Streit. Laut Polizei stand der Tod „in keinem direkten Zusammenhang“ mit der Auseinandersetzung – der 22-jährige hatte wohl eine auf das Herz bezogene Vorerkrankung und hat einen tödlichen Herzinfarkt erlitten. Einer der Afghanen soll polizeibekannt sein, und auch der Bruder des Toten ist ein vorbestrafter rechtsextremer Intensivtäter. (Quelle) In der Welt der Nazis ist es natürlich wieder einfach: Polizeibekannte Afghanen haben einen Deutschen umgebracht. Rechte Lügenmedien sprechen wahlweise wieder einmal von „Messerangriffen“ (wie unsere Recherchen zeigen, sind diese Meldungen in den meisten Fällen gelogen) oder zu den Umständen wird wieder allerlei hinzuerfunden und gelogen. Natürlich nicht auch, ohne Polizei und Presse ironischerweise der Lüge zu bezichtigen, wenn sie von den tatsächlichen Umständen berichten. Nutzen den Vorfall aus Ausrede, um für Faschismus zu demonstrieren Natürlich ist es jetzt, noch während der Ermittlungen zu früh, um die genau zu sagen, was passiert ist. Das hindert die rechte Lügenpresse natürlich nicht daran, ihre rechtsextreme Gefolgschaft mit Lügen und Gerüchten aufzuhetzen. Aber: Wenn
der Mann tragischerweise an einem Herzinfarkt starb, sind dafür die Streitenden nicht verantwortlich. Auch wenn Alice Weidel da irre Korrelationen aufstellt. Das letzte Wort haben natürlich die Behörden und die Justiz. Den Fall jetzt zu instrumentalisieren ist nicht nur moralisch, sondern auch faktisch falsch. Das hinderte Neonazis aber nicht daran, wieder offen ihre verfassungsfeindliche Gesinnung zur Schau zu stellen. Am Sonntag „trauerten“ 2500 Nazis in Köthen. Sie skandierten „Auge um Auge“, „Frei, Sozial und National“, aber auch „Nationaler Sozialismus! Jetzt! Jetzt! Jetzt!“ (Video). Einer der Redner, ehemaliges NPD-Mitglied und wegen Volksverhetzung vorbestraft, verwendete explizit Nazi-Sprache („Rassenkrieg gegen das deutsche Volk“) Wieder einmal wurden Hakenkreuze gesichtet, die von Demo-Teilnehmern getragen wurden. Mindestens ein Journalist wurde wieder Opfer von Angriffen Rechtsextremer. Mutige Anwohner*innen hingen zum gestrigen Aufmarsch von Pro #Chemnitz Protestfahnen wie "Bunt statt braun" in Fensterscheiben an der Route. Adressen wurden von Neonazis notiert und gedroht "man werde sie an die Wand stellen". Was sagen @MPKretschmer und #Maaßen dazu? #c0709 — Robert Claus (@RobertClaus13) September 8, 2018 Faschismus als Antwort auf Herzinfarkte Diese Nazis trauern nicht um den Toten. Sie trauern darum, dass der Faschismus besiegt wurde. Und sie fordern offen und unter Augen der Öffentlichkeit, diesen wieder einzuführen. Also im Klartext: Faschismus als Antwort auf Herzinfarkte. Und zum Vorwurf, dass nicht jeder Demo-Teilnehmer ein „Nazi“ gewesen sein muss: Wer auf einer Demo mit Neonazis mit Nazi- Symbolen und vorbestraften Nazi-Rednern mit Nazi-Forderungen mitmarschiert, der unterstützt und befürwortet Nazis. Wer
nicht dazu gezählt werden möchte, soll sich nicht dazu stellen. Wenn der Demo-Redner fordert: „Wenn wir noch einmal die Macht bekommen, dann werden diese Flitzpiepen sich im dunklen Kellerverließ wiederfinden“, dann sollte jeder, der Nicht-Nazi ist, dort das weite suchen und die Polizei informieren. Und Faschismus nicht mit „Trauer“ verwechseln. Die Ermittlungen laufen noch, es ist noch viel zu früh, um zu sagen, was genau passiert ist. Aber offen und ungestraft den Faschismus wieder einführen zu wollen, und das auch noch als „Trauer“ und als politisches Statement verkaufen zu wollen, ist in jedem Fall nicht gerechtfertigt. Und dass wir das als Gesellschaft nicht mehr konsequent erkennen, ist äußerst besorgniserregend. Artikelbild: Screenshot Twitter.de, Thomas Wieder Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Wie die AfD versucht, ihr eigenes Konzept von Staatsbürgerschaft zu propagieren Deutschländer Würstchen Von Stephan Anpalagan Vor einer Woche wurde also der Echo verliehen. Zu den Preisträgern gehörten dieses Jahr auch „Farid Bang“ und „Kollegah“ (an meine älteren LeserInnen: ja, die heißen wirklich so!). Im Vorfeld der Verleihung wurde dieses Mal ausnahmsweise nicht mit homophoben, gewaltverherrlichenden und sexistischen, sondern mit antisemitischen Liedzeilen provoziert. Der berechtigte öffentliche Aufschrei ließ nicht lange auf sich warten, Campino verlas eine hörenswerte Verlautbarung, das Internationale Auschwitz Komitee veröffentlichte drei Pressemitteilungen zu diesem Thema und Künstler, die in der Vergangenheit mit dem Echo ausgezeichnet wurden, gaben ihre Trophäe zurück. Wie so häufig in letzter Zeit, lohnt sich der Blick in Richtung AfD, um zu lernen, wie sich wahrhaft jedes Ereignis
mit dem Thema Zuwanderung und Migration verknüpfen lässt. Alice Weidel hat in diesem Fall diese ehrenvolle Aufgabe übernommen und eine Facebook-Kachel mit dem Inhalt „Farid Bang – Nichts weiter als ein asozialer Marokkaner! Staatsbürgerschaft aberkennen und abschieben!“ veröffentlicht. Der Kachel angefügt ist ein Text, der die Forderung erklärt („zum Glück!“ möchte man sagen, da man sonst davon ausgehen müsste, die AfD wolle Farid Bang seine marokkanische (!) Staatsbürgerschaft aberkennen). Der gesamte Facebook-Post lässt sich dabei in drei Punkten zusammenfassen: 1. Verurteilung antisemitischer Strömungen 2. implizite und explizite Diffamierung des Islam 3. Forderung nach Ausbürgerung von Farid Bang. Fremdländische Namen, nichtdeutsche Wurzeln Dass die AfD antisemitische Worte und Taten ausschließlich in Richtung des Islam adressiert, ist ja bereits hinreichend bekannt (siehe dazu auch meinen Beitrag auf MiGAZIN). In höchstem Maße auffällig ist hingegen die Forderung nach Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft gegenüber Farid Bang, der mit bürgerlichem Namen Farid Hamed El Abdellaoui heißt (was Alice Weidel ebenfalls nicht unerwähnt lässt). Farid Bang befindet sich damit in illustrer Gesellschaft mit:
Aydan Özoguz, MdB und ehemals Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, die Alexander Gauland in Anatolien entsorgen wollte. Deniz Yücel, Journalist der WELT, zweimalig ausgezeichneter „Journalist des Jahres“ und ehemals politischer Gefangener des Erdogan-Regimes, den Alice Weidel nicht als deutschen Journalisten anerkennen mag. Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime, dem Carsten Hütter, MdL Sachsen, seine deutsche Heimat abspricht. Aygül Kilic, Politikerin und Sozialassistentin, deren Kopftuch die AfD Neuburg-Schrobenhausen (ja, auch die heißen so) zum Anlass nimmt sie als Islamistin und türkische Ultranationalistin zu verleumden und die allein deswegen von Beatrix von Storch an den Pranger gestellt wird (natürlich sind alle Anschuldigungen haltlos) Cem Özdemir, MdB und ehemaliger Vorsitzender der Bündnis 90/die Grünen, der von Jörg Urban, MdL Sachsen, nur namentlich erwähnt werden muss, damit die Menge „abschieben, abschieben“ skandiert. Aydan Özoguz, Deniz Yücel, Aiman Mazyek, Aygül Kilic, Cem Özdemir oder eben auch Farid Hamed El Abdellaoui, denen die AfD ihre Staatsbürgerschaft entziehen möchte, haben eines gemeinsam. Sie alle haben „fremdländische“ Namen und nicht- deutsche Wurzeln, man könnte sie auch als Deutsche mit Migrationshintergrund bezeichnen. Und genau deshalb offenbart Alice Weidels Facebook-Post zur Echo-Verleihung die gesamte innere Haltung ihrer Partei. Obwohl „Farid Bang“ und „Kollegah“ das Echo-prämierte Album zu gleichen Teilen gemeinsam produziert haben, soll nur „Farid Bang“, aber eben nicht „Kollegah“, wegen dessen antisemitischer Inhalte ausgebürgert werden. Beide sind Muslime, beide haben einen
Migrationshintergrund, doch raten Sie mal, wie „Kollegah“ mit bürgerlichem Namen heißt. Genau: Felix Blume. Und der Migrationshintergrund? Nun, Blumes Vater stammt aus Kanada. Das erscheint auch der AfD mutmaßlich der Hetze ungeeignet. So verweist Alice Weidel also nur auf Blumes muslimischen Glauben, den dieser durch seinen algerischen Stiefvater kennengelernt hat. Deutsche und Passdeutsche Um Menschen, die ausgebürgert, abgeschoben und im Ausland entsorgt werden sollen, zu beschreiben, benutzt die AfD, genauso wie die rechtsextremistischen Kräfte vor ihr, das Konzept des „Passdeutschen“. So schreibt Andreas Wild, MdA Berlin, „Ein deutscher Staatsbürger mit deutschem Paß ist noch lange kein Deutscher.“ und „Wenn Sie Aug und Ohr aufmachen, können Sie Männer u. Frauen sowie Deutsche u. Paßdeutsche unterscheiden„. In dieselbe Kerbe schlägt auch Jörg Meuthen, der wörtlich sagte: „Ich sehe zum Teil in den Innenstädten, in denen ich mich bewege, [nur] noch vereinzelt Deutsche.„, woraufhin die Bundeskanzlerin mit den einzig richtigen Worten antwortete: „Dann weiß ich nicht, was Sie sehen, denn ich kann auf der Straße Menschen mit Migrationshintergrund, die deutsche Staatsbürger sind und solche, die die deutsche Staatsbürgerschaft nicht haben, nicht unterscheiden“. Wenn Jörg Meuthen also auf den ersten Blick einen Unterschied zwischen Deutschen und Ausländern zu erkennen glaubt, bleibt wohl nur die Hautfarbe als Identitätskriterium (und demnächst vielleicht wieder die Schädelform) und eben nicht die Staatsangehörigkeit, wie es Artikel 116 des Grundgesetzes definiert. So verwundert es nicht, dass Angehörige der AfD
zwischen „Kanacken“ und „Negern“ auf der einen und „Biodeutschen mit zwei deutschen Eltern und vier deutschen Großeltern„ auf der anderen Seite unterscheiden. Ein beliebtes Sprichwort unter AfD-Anhängern lautet: „Ein Esel der im Pferdestall geboren wird, ist kein Pferd.„, was wohl so viel bedeutet wie: Ein Ausländer (Esel), der in Deutschland geboren wird (Pferdestall), wird niemals Deutscher (Pferd), sondern bleibt immer ein Ausländer (Esel). Dieses Sprichwort offenbart die gesamte gesellschaftspolitische Haltung der AfD-Anhänger, deren Überzeugungen zufolge die Zugehörigkeit zum deutschen Volk nicht durch das Staatsangehörigkeitsgesetz, sondern durch eine mystische Blutsgemeinschaft definiert ist und erbbiologischen Kategorien folgt. Gemäß dieser Argumentationsmuster ist es nur folgerichtig, wenn Menschen wie Dunja Hayali oder ich selbst bei jeder Diskussion aus dem Land gewünscht und Reklametafeln, die schwarze Menschen zeigen, mit rassistischer und rechtsextremer Hetze geflutet werden. Weder Dunja Hayali, Philipp Awounou und ich, noch Aydan Özoguz, Deniz Yücel usw. können „zwei deutsche Eltern und vier deutsche Großeltern“ vorweisen und sind entsprechend auch keine Biodeutschen im Sinne der AfD (und zufälligerweise auch keine Arier im Sinne Josef Goebbels). Nun könnte man meinen, all die Worte und Aussagen von AfD- Bundestags- und Landtagsabgeordneten seien „Einzelfälle“ oder „individuelle Verfehlungen“. Dagegen spricht zum einen die Tatsache, dass sich sowohl Parteivorsitzende, Fraktionsvorsitzende, und Vorsitzende der Landesparteien in einer Art und Weise äußern, die keinen Zweifel am Narrativ des „falschen Deutschen“ lassen. Zum anderen hat die Partei ihren Wunsch nach Ausbürgerung deutscher Staatsbürger mit „Migrationshintergrund“ bereits institutionalisiert. So findet sich in verschiedenen Änderungsanträgen zum AfD- Bundesparteitag mehrfach der Wunsch, dass „die Ausbürgerung krimineller [deutscher] Staatsbürger (!) mit
Migrationshintergrund (!!) möglich werden“ soll „und zwar auch dann, wenn die Ausgebürgerten dadurch staatenlos werden„, was die Bundesprogrammkommission wortgleich in ihren Leitantrag zum Bundesparteitag hineinformulierte und die Gesamtpartei noch immer prominent auf der Webseite platziert. Volk und Rasse Den politischen Erwägungen der AfD zu „Volk und Rasse“ kommen allerdings das Staatsangehörigkeitsgesetz und das Grundgesetz in die Quere, die zum einen neben dem Abstammungsprinzip eben auch das Geburtsortprinzip als Norm definieren und zum anderen Konzepte wie die Menschenwürde nun einmal nicht exklusiv an Deutsche verteilen. Allerdings offenbart gerade letzteres, dass manche AfD-Abgeordnete wahlweise das Grundgesetz nie gelesen haben oder – schlimmer noch – vor Lügen und Irreführungen nicht zurückschrecken. So schreibt Frank- Christian Hansel, MdA Berlin: „Ja, die Würde des Menschen ist unantastbar! Aber: Artikel 1 GG bedeutet nicht: „Alle Menschen sind Deutsche“„. Auch mit viel gutem Willen lässt sich diesem Satz kein Sinn entnehmen, außer vielleicht, dass Artikel 1GG (Menschenwürde!) nicht für alle Menschen gilt, da nicht alle Menschen Deutsche seien (?!). Hansjörg Müller, MdB, veröffentlicht auf Twitter den Satz: „Staatsvolk im Sinne des Grundgesetzes sind Deutsche mit deutscher Staatsangehörigkeit – Grundgesetz Artikel 20„. Das ist schlichtweg falsch bzw. mutmaßlich gelogen. Das gesamte Grundgesetz kennt den Begriff „Staatsvolk“ nicht, und ausgerechnet Artikel 20 definiert in Absatz 1: „Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer (!) und sozialer (!!) Bundesstaat.“ und in Absatz 3: „Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden“. Weder an die verfassungsgemäße Ordnung, noch an Recht und Gesetz sind die Vorschläge der AfD
zur Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft auch nur angelehnt. Artikel 16 sagt eindeutig: „Die deutsche Staatsangehörigkeit darf nicht entzogen werden. Der Verlust der Staatsangehörigkeit darf nur auf Grund eines Gesetzes und gegen den Willen des Betroffenen nur dann eintreten, wenn der Betroffene dadurch nicht staatenlos wird.“ Womit sich diese gesamte Diskussion eigentlich erübrigt haben sollte. Gestern erbkrank, heute behindert Dass die AfD das Grundgesetz nicht kennt (siehe oben) oder es ihren Wählern wissentlich falsch verkauft (siehe auch oben), ist nur ein weiteres Indiz dafür, dass ihr Grundrechte und Menschenwürde wahlweise egal sind oder diese aus ihrer Sicht nur für Biodeutsche in Anspruch zu nehmen sind. Das zeigt auch eine kleine Anfrage an die Bundesregierung, bei der die AfD wörtlich fragt: „Wie hat sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Zahl der Behinderten seit 2012 entwickelt, insbesondere die durch Heirat innerhalb der Familie entstandenen (bitte nach Jahren aufschlüsseln)?“ „Wie viele Fälle aus Frage 4 haben einen Migrationshintergrund?“ „Wie viele der in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Schwerbehinderten (bitte hier alle Arten von Behinderungen zusammenfassen) besitzen keine deutsche Staatsbürgerschaft (bitte nach Jahren seit 2012 aufschlüsseln)?“ Die AfD möchte also wissen, wie viele der Behinderte in
Deutschland durch Inzest „entstehen“, wie viele davon einen Migrationshintergrund haben und wie viele davon keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Die Herleitung, dass gerade Migranten und Nichtdeutsche durch Inzest Kinder mit Behinderungen zeugen, die den Steuerzahler und das Sozialsystem belasten ist vollkommen hanebüchen und gefährlich. Zum einen ist auch dem arischen Staatsvolk das Thema Inzest nicht unbekannt (die Vorabendserie „Verbotene Liebe“ zum Beispiel basiert auf der Liebesgeschichte des Geschwisterpaares Jan und Julia), zum anderen hat genau diese Herleitung bereits schon einmal in der deutschen Geschichte großen Schaden angerichtet. Wenn man all diese losen Fäden nun richtig zusammenbindet, dann möchte die AfD „nichtarische“ Deutsche identifizieren, „nichtarische“ Deutsche ausbürgern und Lebenswerturteile gegenüber „nichtarischen“ Schwerbehinderten aussprechen. Damit bewegt sich diese gesamte Debatte nur wenige Millimeter an früheren Diskursen über Herrenmenschen, Rassenhygiene, Blut und Boden, Lebensborn und der Verehrung von Menschen wie Alfred Rosenberg und Josef Mengele vorbei. Und auch wenn die AfD sich ständig und wiederkehrend dagegen wehrt in die rechte Ecke gestellt und als Nazis bezeichnet zu werden, so muss man doch sagen, dass diejenigen, die andere Menschen abgrenzen, ausgrenzen, aus dem Land und aus den Kreißsälen jagen möchten mit Begriffen wie rechtsextrem noch beileibe gut bedient sind. Zumindest das Landgericht Gießen sieht das genauso. Vor 25 Jahren forderte eine mutige Gruppe kluger Menschen ein „Staatsbürgergesetz, das der Tatsache einer seit vielen Jahren bestehenden multikulturellen Gesellschaft Rechnung trägt – in einer Republik, die als offene Gesellschaft das „völkische“ Selbstverständnis hinter sich gelassen hat„. Wir alle sollten jedes dieser Worte unterschreiben und mit Inbrunst
verteidigen, denn nichts Geringeres brauchen wir heute, in einer Zeit, in der wieder Menschen und Menschenrechte angegriffen werden. Einer der Unterzeichner dieser Resolution war übrigens: Dr. Alexander Gauland. Es bleibt: die Hoffnung stirbt zuletzt. Vor einer Woche wurde also der ECHO [1] verliehen. Zu den Preisträgern gehörten dieses Jahr auch Farid Bang und KOLLEGAH… Gepostet von Stephan Anpalagan am Freitag, 20. April 2018 Artikelbild: pixabay.com, CC0 Ihr wollt mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann schreibt uns auf redaktion@volksverpetzer eure Wünsche für Themen oder auf Facebook oder Twitter. Und vielleicht wollt ihr dabei durch eine einmalige Spende mit Paypal unsere Arbeit unterstützen oder durch eine regelmäßige Unterstützung einige Unterstützer- Privilegien sichern:
Wir machen unabsichtlich Werbung für die AfD In meiner links-liberalen Timeline sehe ich vor allem von einer Partei Zitate und Forderungen: Von der AfD. Kein Wunder, dass die Rechtspopulisten so im Aufwind sind, wenn Befürworter wie Gegner nur über sie reden. Wir geben der AfD kostenlose Aufmerksamkeit. Wir glauben, jeder nächster Grenzübertritt entlarvt sie endgültig. Doch das tut es nicht. Jeder, der in der AfD das erkennt, was sie wirklich ist, braucht nicht die nächste menschenverachtende oder widerliche Aussage lesen. Und jeder, der solchen Aussagen zustimmt, bekommt kostenlose Werbung für die Partei. Die AfD lebt von unserer Empörung. Wir bieten ihr nicht nur kostenlose Werbung und lenken den gesellschaftlichen und politischen Diskurs wieder einmal auf ein Thema der AfD, unsere Empörung hilft dem Opferkult der AfD, die meint, sie sage nur „endlich die Wahrheit“ und werde dafür so hart angegriffen.
Wenn wir weiter hysterisch aufkreischen, jedes Mal, wenn die AfD wieder etwas verachtenswertes als Meinung verkauft, bekommt sie Aufmerksamkeit, wir reden über ihre Themen, anstatt über echte Probleme und zementieren ihre Selbstdarstellung als Opfer. Alles Dinge, die ihr WählerInnen in die Arme treiben. Das muss enden. Seht euch das Feedback ihrer letzten Grafik an: Eine Grafik, auf der wohlgemerkt nichts, NICHTS (!) der Wahrheit entsprach! Weder der Text im roten Kasten war richtig, noch die Behauptung groß in weiß, die ich mit voller Absicht hier nicht wiederhole! Wir müssen nicht jeden Gedankenabfall teilen. Ja, es ist ungeheuerlich, dass man mit solchen Aussagen, die bar jeder Wahrheit sind, so weit kommt. Aber dann helft dieser Meinung doch nicht dabei, weiter verbreitet zu werden! Werbung für ihre Meinung, ohne die negativen Folgen Das Problem liegt auch daran, dass die AfD nach solchen Aussagen stets zurück rudert, man habe das nicht so gemeint, das sei missverstanden worden, der Praktikant, man sei auf der Maus ausgerutscht… Und jede menschenverachtende und ekelhafte Lesensart wird dann paradoxerweise „der Lügenpresse“ in die Schuhe geschoben, die das angeblich absichtlich falsch versteht – Und man redet sich
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