Cercle und Cité ein neues kulturelles Zentrum

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Cercle und Cité ein neues kulturelles Zentrum
Cercle und Cité
    ein neues kulturelles Zentrum

                Das „Centre socio-culturel” reiht sich     schließlich bot sich die Gelegenheit zum
           in die lange Liste jener Kultureinrichtungen    Kauf des Ciné Cité. Eine Verbindung des
           ein, welche Staat und Stadt seit den Kultur-    Cité mit dem Cercle herzustellen gehörte
           jahren 1995 und 2007 in der Hauptstadt          gleich zum Plan1 – bot die Parzelle des ehe-
           geschaffen haben: MUDAM, Philharmo-             maligen Kinos doch die einzige realistische
           nie, MNHA, Villa Vauban, städtisches Mu-        Möglichkeit, beide Gebäude miteinander
           seum, Centre culturel de rencontre abbaye       zu verbinden.
           de Neumünster (CCRN), Naturmusée usw.                Am 29. Januar 2004 gingen die Lichter
                Die Idee zur Schaffung neuer Räum-         definiv im ehemaligen Ciné Cité aus. Am
           lichkeiten für die Stadtbibliothek, einer       20. April desselben Jahres genehmigte der
           Mediathek und eines kleinen Amphithe-           Gemeinderat das definitive Projekt, und die
           aters reifte kurz nach dem Kulturjahr von       Abbrucharbeiten zum Bau des sozio-kultu-
           1995, ging es doch darum, das historische       rellen Zentrums mit Stadtbibliothek, Media-
           Stadtzentrum mit neuen kulturellen Aktivi-      thek, Restaurant, Foyer für Ausstellungen
           täten zu beleben, um so seine Attraktivität     und einem Amphitheater mit 185 Sitzplät-
           weiter zu steigern. Kongresszentren gab es      zen für Kongresse und Vorträge begannen
           zu jener Zeit nur in perizentraler Lage. 1998   ein Jahr später2.

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Cercle und Cité ein neues kulturelles Zentrum
Elegant spannt sich eine
Glas- und Stahlbrücke
vom Centre socio-culturel Cité
hinüber zum altehrwürdigen
Cercle-Gebäude.
Cité und Cercle bilden
nunmehr ein kulturelles
Zentrum inmitten des
historischen Zentrums
                                 imedia

der Hauptstadt.
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     Das Architektenbüro Beng, das als Sie-   Glasfassaden wirken komplementar, wobei       Rue du Curé ist den Dienstboten und Kü-
ger eines Architekturwettbewerbs hervor-      das Cité den geschichtsträchtigen Charak-     chenanlieferungen vorbehalten. In diesem
ging, hatte sowohl den Symbolcharakter        ter des Stadtpalastes noch unterstreicht.     Trakt befinden sich ebenfalls Duschanlagen
des Gesamtprojektes verinnerlicht als auch                                                  und Umkleideräume für das Personal. Die
die vorgeschriebenen Funktionen des Neu-      Was geschah mit dem Cercle?                   Ausdehnung der Küchenanlage im ersten
baus und der Rehabilitation des Cercle-Ge-                                                  Stock verlangte eine Verlegung der Pfört-
bäudes respektiert. Im Einverständnis mit         Doch allein das Cité mit dem Cercle zu    nerloge und eine Verkleinerung der Garde-
dem Schöffenrat setzte es auf Authentizi-     verbinden genügte nicht. Der ehrwürdige       robe.
tät, denn nur diese schafft Raumgefühl und    Stadtpalast musste, um überhaupt noch              Das zweite Stockwerk stellt mit sei-
Identität. Man kann zwar zentrale Stadtla-    baurechtlich nutzbar zu sein, vollständig     nen Empfangs- und Prunkräumen und
gen in die Peripherie verlegen, doch dann     überholt werden. Er musste den neuen          dem großen Festsaal nach wie vor die „Bel
schwindet das Identitätsgefühl und somit      gesetzlichen Bestimmungen in Sachen Si-       étage” dar. Hier mündet die Passerelle des
die Verbundenheit der Bevölkerung mit ih-     cherheit, Zugänglichkeit für Behinderte       Cité in die „Salle flamande” ein. Dem sonst
rer Stadt 3.                                  und Nachhaltigkeit angepasst werden. Zu       neben der Ehrentreppe etwas abgelegenen
     Authentizität wurde hier geschaffen      diesen Maßnahmen gehörten ebenfalls das       Salon kommt jetzt die Funktion eines Vor-
durch qualitativ hochwertige Architektur.     Ersetzen der abgenutzten Parkettböden         zimmers zugute. Ohne auf seine wertvolle
Das Amphitheater als „schwimmende Bla-        sowie das Einrichten einer neuen Küche        Ausschmückung zu verzichten, verbindet
se” in der Glasfassade des neuen Cité setzt   mit Kälteräumen im ersten Stockwerk. Um       er die zeitgenössische Architektur des Cité
resolut auf Zeitgenössisch, ohne jedoch       dem Workflow eines modernen Zentrums          mit dem eklektizistischen Historismus des
marktschreierischen Eventcharakter aus-       gerecht zu werden, wurde der Innenhof,        Cercle. Die Verbindung der beiden Gebäu-
zustrahlen und ohne das bauliche Umfeld       der zur Beleuchtung und Belüftung der         de an dieser Stelle erlaubte den Erhalt der
zu erdrücken. Ganz im Gegenteil, die hel-     nach hinten gelegten Räume angelegt wor-      Ehrentreppe und des Foyer in seinem ur-
len Farben der modernen Baumaterialien        den war, mit in den Bau einbezogen. Somit     sprünglichen Glanz. Dazu kommt, dass die
der Fassade stehen komplementär zu den        konnten bessere Verbindungswege inner-        „Salle flamande” nunmehr auch Zutritt zu
historischen, in Stein errichteten Gebäuden   halb des Gebäudes geschaffen, die Küche       neuen, behindertengerechten Sanitäranla-
der Nachbarschaft. Die Gesimshöhe des         vergrößert und ein kleines Amphitheater       gen bietet.
Cité erlaubt es dem Neubau, sich sinnvoll     eingerichtet werden.                               Die Einbeziehung des Innenhofes in
und ästhetisch ins Stadtviertel einzufügen.       Schade eigentlich um das Jugenstiltrep-   das Projekt erlaubte es, einen kleinen Raum
Der Kontrast zwischen dem zeitgenössi-        penhaus zur Lantergässel hin. Es musste       gleich hinter dem leicht zurückversetzten
schem Cité und dem historistischen Cercle     einer schmaleren Treppe weichen, welche       Ausschank im Foyer zu schaffen. In direk-
ist äußerst gelungen und sorgt dafür, dass    Zugang zu den Personen- bzw. Frachtauf-       ter Verbindung mit der darunterliegenden
Alt und Neu sich ergänzen. Die Stein- und     zügen schafft. Der Fahrstuhl zur Seite der    Küche erleichtert er die Bedienung in den

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Cercle und Cité ein neues kulturelles Zentrum
Cercle und Cité                               ßen Wert auf die reichen Auschmückungen
                                              der Friesen, Stuckdecken, Kolonnen und
                                                                                              in Etappen in den Jahren 1971 bis 1976
                                                                                              durchgeführt, denn das Gebäude musste
ein neues                                     Wandverzierungen6.
                                                    Somit bot sich damals das Cercle-
                                                                                              schließlich während der Arbeiten zumin-
                                                                                              dest teilweise zugänglich bleiben11.
kulturelles                                   Gebäude in neuem Glanze regelrecht für               Der Stadtpalast war inzwischen sechzig
Zentrum                                       Staatsempfänge, Galadiners, akademische
                                              Sitzungen, Vorträge und Kolloquien, Bälle,
                                                                                              Jahre alt, und er hatte von 1952 bis 1969
                                                                                              auch als Sitzungssaal des Gerichtshofs der
                                              Konzerte und Theateraufführungen, Aus-          Europäischen Gemeinschaft für Kohle und
                                              stellungen und Bazars an.                       Stahl (CECA) gedient, da die zum EGKS-
                                                    Dabei muss gesagt werden, dass der        Gerichtshof umfunktionierte Villa Vauban
                                              Cercle eigentlich nie „nur” ein Festsaal mit    über keinen geeigneten Versammlungssaal
                                              angrenzenden Salons und Prunkräumen             verfügte. Auch der besondere Ministerrat
                                              war. Er hatte immer eine doppelte Funk-         der EGKS tagte im Cercle12. Die Vereini-
                                              tion, nämlich Verwaltungsbau und Fest-          gung „Caméra Luxembourg” verfügte
                                              saal der Hauptstadt. Das Luxembourg City        1957 über einen Arbeitsraum im Stadtpa-
                                              Tourist Office verließ das Cercle-Gebäude       last, während die belgische Fluggesellschaft
Empfangsräumen. Dem Archikturteam             Ende 2006. Das ehemalige Empfangsbüro           SABENA im Erdgeschoss Räumlichkeiten
ging es hier ebenfalls um die Bewahrung       für Touristen dient jetzt als so genannte       angemietet hatte13. Die Abnutzung der
und Aufwertung der historischen Archi-        „Vitrine” des hauptstädtischen Geschäfts-       Infrastrukturen war groß, und einige Gips-
tektur. Die farbenfrohe Glaskuppel über       verbandes.                                      säulen waren an mehreren Stellen einge-
dem Ausschank wurde beibehalten. Durch              Als 1978 das Centre Hamilius fer-         schlagen14. Unter der Leitung von Architekt
künstliches Licht wird sie von außen ange-    tiggestellt war, konnten der „service de        Michel Heintz15-16 wurden umfangreiche
strahlt, und so verleiht sie dem Foyer bei    l’architecte”, der „service des travaux”        Renovierungsarbeiten durchgeführt und
Empfängen eine stilvolle und noble Atmo-      und der „service de topographie et des          verschiedene Verbesserungen und Mo-
sphäre. Diese Anlage erlaubte es ebenfalls,   biens communaux” neue Räumlichkeiten            dernisierungen vorgenommen. Auch neue
den Innenhof in der dritten Etage mit ein-    an der Rue Aldringen beziehen. Sie waren        Nutzungsmöglichkeiten des Gebäudes wur-
zubeziehen. Somit konnte dieses gesamte       seit 1909 im Cercle in den oberen Stock-        den vorgesehen. Am 31. Januar 1972 legte
Stockwerk als kleines Kongresszentrum         werken untergebracht7. Die letztgenannte        Michel Heintz seinen Kostenvoranschlag
hergerichet werden, mit Auditorium (acht-     Dienststelle kehrte schließlich in den Cercle   für Arbeiten im Umfang von 26 200 000
undvierzig Sitzplätze) und vier modern        zurück.                                         Franken vor. Die alte Zentralheizung hat-
eingerichteten Sitzungsräumen seitens der           Im ehemaligen Ratskeller, der seit 1976   te ausgedient und musste ersetzt werden,
Lantergässel und der Paschtoueschgaass.       als Ausstellungsraum der Stadt figurierte8,     was bereits 23% dieser Summe verschlang.
Das Auditorium schließt einen Teil der ehe-   wurde 1981 eine Kopie des Modells der           850 000 Franken waren für eine neue
maligen Orchesterloge des Festsaals mit       Festungsstadt aus dem Jahre 1805 zur            Kücheneinrichtung vorgesehen, 250 000
ein. Sanitäranlagen und Sicherheitstreppen    Besichtigung aufgestellt. Hier verblieb das     Franken flossen in die Neugestaltung und
vervollständigen diese neue Infrastruktur.    Modell bis zu seiner Übernahme ins neue         Vergrößerung der Räumlichkeiten des Syn-
     Unter dem Dachstuhl befinden sich        städtische Geschichtsmuseum im Jahre            dicat d’Initiative et de Tourisme (heute
nunmehr die Pförtnerwohnung sowie tech-       1996. Zu Beginn der 1980er Jahre wurden         LCTO). Die restlichen finanziellen Mittel
nische Anlagen.                               einige Instandsetzungsarbeiten durchge-         waren exklusiv den öffentlich zugänglichen
     Nach diesen umfangreichen Umbau-         führt, wovon die markanteste wohl das           Hallen, den Salons und dem Festsaal vor-
arbeiten verfügt der Cercle nunmehr über      Entfernen der Dachreiter war. Aus Sicher-       behalten. Zu den Verschönerungsarbeiten
317 qm Sitzungs-, 806 qm Empfangs- und        heitsgründen wurden damals an mehreren
320 qm Verwaltungsräume sowie über            öffentlichen Gebäuden die Dachreiter ent-
490 qm Ausstellungsflächen im Erdge-          fernt, was zur optischen Folge hatte, dass
schoss inklusive Ratskeller4.                 diese Bauten nunmehr in ihren eleganten         1
                                                                                                 Hansen, Josée, Débat culturel, la culture dans la Rue
                                              Proportionen gestört waren und nun sehr            http://www.land.lu/html/dossier debat cult/itw flesch
Die Rolle des Cercle                          plump und schwerfällig wirken. In diese Zeit    2
                                                                                                 23022001.html;
                                                                                                 Kieffer, Sophie, Deux grands chantiers de Luxembourg-
in der Stadtgeschichte                        fällt auch das Anbringen der Monumental-           ville: la bibliothèque sur le site de Ciné Cité et le Cercle,
                                              kohlenskizze „Golgotha” des ungarischen            in d'Wort, 21 décembre, 2006;
                                                                                              3
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     Die letzte größere Renovierung des       Meisters Michael Munkacsy im „Salon                Hofraum zum Stadtraum, in Stadtvisionen 1910/2010,
Cercle vor den jetzigen Umbauarbeiten         bleu”. Das 1884 entstandene Werk kannte            Vilnius, 2010, p. 456-459;
                                                                                              4
                                                                                                 Ville de Luxembourg; Luxconsult- Ingénieurs-conseils,
geht auf die Jahre 1990/1991 zurück5. Die     einen großen Erfolg und wurde seinerzeit           Centre socio culturel Cercle municipal, fête du bouquet
Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag der       in Europa und in Amerika ausgestellt. Die          2007, p. 7-10;
                                                                                              5
                                                                                                 Ville de Luxembourg, LU 11IV/5 N° 3730 14 (travaux de
Luxemburger Dynastie verlangten nach          Luxemburger Gattin des Künstlers, Cecile           restauration du cercle 1990-1991);
einem geeigneten prunkvollen Rahmen.          Papier, schenkte die Skizze ihrer Heitmat-
                                                                                              6
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                                                                                                 Stadtgeschichte, in ons stad, N° 37, Luxembourg, 1991,
Die reich verzierten Wandtäfelungen wur-      stadt. Lange Jahre schmückte das Bild den          p. 11-13;
den von ihren verschiedenen Farbschichten     Gemeinderatssaal der Hauptstadt, bis es
                                                                                              7
                                                                                                 Archives de la Ville de Luxembourg, LU P IV/2 B, N° 135;
                                                                                              8
                                                                                                 Archives de la Ville de Luxembourg, LU IV/D, N° 1011;
befreit, die Prunkräume in dezenten Far-      1982 fachmännisch restauriert wurde und         9
                                                                                                 Mersch Jules, Madame de Munkacsy, in Biographie
ben gestrichen, die Salons mit wertvollen     schließlich im Cercle einen neuen würdigen         nationale, Luxembourg, 1954, p. 460; Kohnen, Joseph,
                                                                                                 Munkacsy und Luxemburg, 2008, p. 103;
Tapeten bespannt, die Säulen im Foyer im      Platz fand9.                                    10
                                                                                                 Archives de la Ville de Luxembourg, LU 11 IV/4
Trompe-l’oeil-Verfahren im Marmorstil               1969 hatten einige Dringlichkeitsar-         N° 1009;
                                                                                              11
                                                                                                 Idem, LU IV/D, N° 1011;
bemalt. Das Parkett im Festsaal wurde neu     beiten an der Zentralheizung und verschie-      12
                                                                                                 www.ena.lu;
versiegelt, feierliche rote Vorhänge wurden   dene Dichtungsarbeiten10 den Auftakt zu
                                                                                              13
                                                                                                 Archives de la Ville de Luxembourg, LU 11 IV/4 N° 931
                                                                                                 et LU 32.2, N° 99;
aufgehängt, Entlüftungs-und Belüftungs-       größeren Arbeiten gegeben. Provisorische        14
                                                                                                 Erinnerungen des Verfassers;
anlagen geschaffen oder ausgebaut. Bei        Zwischenwände im Festsaal wurden zu-
                                                                                              15
                                                                                                 Archives de la Ville de Luxembourg, LU11 IV/4 N° 1009;
                                                                                              16
                                                                                                 Michel Heintz war Architekt in Diekirch; er war am
den damaligen Renovierungsarbeiten legte      nächst wieder entfernt, und die Planung            Wiederaufbau der Basilika in Echternach beteiligt
das Architekturbüro der Stadt durch Schat-    einer weitgehenden Renovierung wurde               gewesen, und arbeitete mehrfach für den Luxemburger
                                                                                                 Staat (Frieden, Camille, Erwähnte Baugestalter nebst
tierungen und farbliche Abstufungen gro-      im folgenden Jahr vorbereitet. Sie wurde           Kartographen, Luxembourg, 1996, p. 19.);

                                                                                                                                                            7
Cercle und Cité ein neues kulturelles Zentrum
imedia
gehörte auch das Ersetzen der Granit- und     und der Gesangverein „Orpheon” seinen          reiche Luxemburger Unternehmen an den
Plattenbodenbeläge und der Kalksteinstu-      Probesaal verlassen, denn der Schöffenrat      Umgestaltungsarbeiten beteiligt, so die
fen durch Travertin und Marmorstufen im       investierte über eine Million Franken in die   Marbrerie Jacquemart, der Malerbetrieb
Peristyl, Promenoir und Foyer, das Anbrin-    Neugestaltung des Ratskellers. Doch erst       Regenwetter, Tapis Hertz u.v.a.19.
gen einer Balustrade an der Orgeltribüne,     am 18. März 1976 beschloss er dessen neue           In den Zwischenkriegsjahren war der
das Aufhängen von Vorhängen mit fest-         Bestimmung. Er sollte für kleinere Anlässe,    Festsaal des Cercle ein beliebter Treffpunkt
lichem Charakter sowie die Anschaffung        Rezeptionen, Vorträge und Ausstellungen        des städtischen Bürgertums. Das durch
einer angemessenen Einrichtung für die        genutzt werden18. Wenig umstritten, wenn       die Eingemeindung von 1920 geschaffene
Konferenzsäle und den Festsaal. Hervorzu-     überhaupt, war das Schaffen eines Vorzim-      neue Territorium der Stadt bot nun weit-
heben ist hier ebenfalls das Anbringen ei-    mers zur besseren Trennung der öffentlich      gehend Platz zur Auslagerung an die Pe-
nes kunstvollen Farbfensters im Ratskeller    zugänglichen und der Verwaltungsräume.         ripherie einiger seit 1909 im Cercle etab-
durch den Artisten Michel Heintz17 sowie      Die seit 1934 für das „Syndicat d’Initiative   lierter Dienststellen. 1929 konnten die seit
der Einbau von Farbfenstern im Foyer. Zu      et de Tourisme” bereitgestellten Räumlich-     1921 geschaffene Berufsfeuerwehr und
den Renovierungsarbeiten gehörte auch         keiten mussten vergrößert, der Empfangs-       der Krankenwagendienst ihren Sitz am Pa-
ein Lastenaufzug, der die Arbeiten zur Her-   raum der touristischen Informationsstelle      radeplatz verlassen20. Ab 193421 nutzte das
richtung des Festsaals und Konferenzsäle      verschönert und den modernen Erforder-         „Syndicat d’Initiative et de Tourisme de la
wesentlich vereinfachte, die Erneuerung der   nissen der Kundschaft angepasst werden.        ville de Luxembourg” die Räumlichkeiten
elektrischen Anlagen, die Herrichtung neu-    Zur Vergrößerung der Verwaltungsbüros          des Krankenwagendienstes als Auskunfts-
er öffentlicher Toiletten im Untergeschoss    des „Syndicats” wurde die Wohnung des          büro. Damit wurde dem Paradeplatz seine
und im ersten Stockwerk sowie der Einrich-    Pförtners im ersten Stock durch eine Wen-      hohe urbane Funktion gesichert und wei-
tung einer Bar im Foyer. Auch die Akustik     deltreppe mit den Büros im Erdgeschoss         terhin unterstrichen.
im Festsaal wurde verbessert. Zusammen        verbunden. Der Pförtner zog in eine neue            Im Erdgeschoss befand sich seit der
mit dem Dirigenten der Luxemburger Mi-        Wohnung im dritten Stockwerk. Diese            Eröffnung des Hauses, neben den bereits
litärmusik wurde eine Analyse der Tonlage     Räumlichkeiten waren zuvor von der Bau-        genannten Dienststellen, zur Seite der
durchgeführt. Daraufhin wurde die Decke       tenverwaltung genutzt worden, die jetzt        Lantergässel auch das städtische Polizei-
des Festsaals mit Rustikputz Caparol ver-     ins Zwischenstockwerk zur Seite der Rue du     kommissariat. Hier tagten auch mehrere
sehen, die Vorhänge mussten aus Samt          Curé zog. Der „service des biens” etablier-    Aufsichtskommissionen, so etwa jene der
angefertigt werden und eine elektrische       te sich in den Räumlichkeiten der Agenten      Verwaltung der Hospize, der Schulen und
Tonanlage wurde angeschafft. Die neuen        der „Zone bleue”. Die für Büros als zu hoch    des Wohltätigkeitsbüros. Im Keller waren
Nutzungsformen blieben nicht unumstrit-       empfundenen Decken wurden damals ab-           von der Rue du Curé her, öffentliche Toilet-
ten. Das „Centre Culturel et de l’Education   gesenkt. Wie beim Bau des Cercle-Gebäu-        ten zugänglich. Die Pförtnerwohnung be-
Populaire” musste seine Bibliothek räumen     des waren auch diesmal mehrere traditions      fand sich im ersten Stockwerk, gleich hinter

8
Cercle und Cité ein neues kulturelles Zentrum
Cercle und Cité                                   Im Sommer 1909 war die Innenein-
                                             richtung fertiggestellt. Seit März 1906
                                                                                            17
                                                                                               Michel Heintz, (1944): Kunststudien in Nanzig und
                                                                                               Paris. Mitglied des Cercle Artistique de Luxembourg.

ein neues                                    arbeiteten die Schreiner Kolbach, Hent-
                                             zen, Lenertz, Feller und Linster an den
                                                                                               Werke: Brunnen an der Place Guillaume II (heute an der
                                                                                               Rue de Strasbourg neu errichtet); St Willibrord Statue in
                                                                                               Echternach; Monument zu Ehren der amerikanischen
kulturelles                                  reich verzierten Türrahmen, Täfelungen,
                                                                                               Befreier in Clervaux. (Herr, Lambert, Signatures
                                                                                               portraits et autoportrait, Luxembourg, 2001, p. 123.);
Zentrum                                      Treppen und Geländern. Mit den Anstrei-
                                             cherarbeiten betraute die Stadt im Juli
                                                                                            18

                                                                                            19
                                                                                               Archives de la Ville de Luxembourg, LU 11 IV/4,
                                                                                               N° 1011;
                                                                                               Ibidem;
                                             1906 die städtischen Handwerkerbetrie-         20
                                                                                               Vingt-cinq années au service de la ville de Luxembourg,
                                                                                               in mémoriam Gaston Diderich, Luxembourg, 1946,
                                             be J. B. Schiltz, Welker & Scharpegge, Fr.        p. 12;
                                             Burkel und Nik. Beicht. Jacques Bradtké        21
                                                                                               Pinnel, Roland, Des premiers pas du «Syndicat
                                                                                               d'Initiative» vers le LCTO, in ons stad, N° 88,
                                             beschaffte 28 große Spiegel und besorg-           Luxembourg, 2008, p. 51;
                                             te die Glaserarbeiten. Das Luxemburger         22
                                                                                               Archives de la Ville de Luxembourg, LU P IV/2 B, N° 121;
                                                                                            23
                                                                                               Philippart, Robert, L, Luxembourg, de l'historicisme au
                                             Unternehmen Nouveau-Printz lieferte die           modernisme, de la ville forteresse à la capitale nationale,
                                             Kücheneinrichtung, Jacquemart die Mar-            t. 2, Luxembourg-Louvain-la-neuve, 2006, p. 682-683;
                                                                                            24
                                                                                               Tony Dutreux (1838-1933) Zivilingenieur, Stadtrat
                                             mor- und Plattenböden der Empfangsräu-            und liberaler Abgeordneter. Berater der Regierung zur
                                             me, Michael Funck legte die Mosaik- und           Öffnung der Festung Luxemburg, zur allegorischen
                                                                                               Ausschmückung der Abgeordnetenkammer, zur
                                             Wandplatten in den der Öffentlichkeit             Einrichtung des Regierungssitzes, zum Bau eines
                                             nicht zugänglichen Räumen27. Neun aus-            Nationalmuseums. Kommissar Luxemburgs anlässlich
                                                                                               der Weltausstellungen von 1867, 1868, 1889 und
                                             ländische Firmen aus Paris, Berlin, Lüttich,      1900. Kurator bei der Fondation Pescatore. Beteiligt
den Empfangs- und technischen Räumen22.      Dresden und Frankfurt-am-Main reichten            an den Plänen zu Errichtung der Denkmäler «Amalia»
                                                                                               und «Wilhelm II». Promotor der Idee zum Bau
Der Dachboden sollte, genau wie bei den      ihre Kostenvoranschläge für 88 Bron-              eines Museums für die Bildersammlung Jean-Pierre
Staatsverwaltungen, als Archiv dienen23.     ze- und Kristalleuchter ein. Die Firma des        Pescatores. Vorsitzender des Elektrizitätswerkes,
                                                                                               der Wilhelm Luxemburg Eisenbahnnetzes, der
Tony Dutreux24 hatte 1925 der Gemeinde       Architekten Wilhem Maus aus Frankfurt-            Museumsgesellschaft, Vizepräsident der ARBED
vorgeschlagen, im Festsaal eine Konzert-     am-Main wurde mit diesen Ausführun-               und Ehrenvorsitzender der Banque Internationale
                                                                                               (Philippart, Robert L., Luxembourg, historicisme et
orgel einzubauen, da die städtische Musik-   gen beauftragt, da die Bestimungen der            identité visuelle d'une capitale, Luxembourg, 2007,
schule hier regelmäßig sinfonische Konzer-   Zollunion den deutschen FirmenVorteile            p. 98.);
                                                                                            25
                                                                                               Archives de la Ville de Luxembourg, LU 52.1, N° 33;
te gab25. Dieser Vorschlag entsprach auch    verschafften28. Das Unternehmen Mölle-         26
                                                                                               Jourdain, Guy, Histoire du conservatoire, in 100e
dem von dem damaligen Abgeordneten           ring aus Hannover erstellte die Zentralhei-       anniversaire Conservatoire de musique de la ville de
                                                                                               Luxembourg, 2006, p .45;
und Bürgermeister Gaston Diderich einge-     zung29, und die Firma Bembé aus Mainz,         27
                                                                                               Idem, LU 11 IV/2, N° 954;
reichten Gesetzesprojekt über die staatli-   die bereits für den großherzoglichen Pa-       28
                                                                                               Idem, LU 11 IV/2 N° 1529;
                                                                                            29
                                                                                               Koltz, J(ean)-P(ierre), Baugeschichte der Stadt und
che Beteiligung an den Kosten des Musik-     last gearbeitet hatte, fertigte die Parkett-      Fstung Luxemburg, t. 3, Luxembourg, 1951, p. 103-104.
konservatoriums26.                           böden an30.                                    30
                                                                                               Archives de la Ville de Luxembourg, LU 11 IV/2, N° 954;

Ausstellungsraum Ratskeller

                                                                                                                                                             © Photothèque de la Ville de Luxembourg

Auditorium Henri Beck
                                                                                                                                                        9
Cercle und Cité ein neues kulturelles Zentrum
© Photothèque de la Ville de Luxembourg
                                                               Salon de la coiffure et de la mode (1950)

                                                               Vom 23. bis zum 31. März 1985 fand im Eingang des Cercle eine von den „Femmes
                                                               Socialistes“ Luxemburg organisierte Ausstellung über die Hexen statt. Die auf
                                                               historischen Forschungen begründete Ausstellung zeigte die Entstehungsgeschichte
                                                               und die Verbreitung des Hexenwahns im Laufe der Jahrhunderte.

Die Symbolträchtigkeit                         Aldringen waren nahezu abgeschlossen.            politische Macht kam bisweilen nur wenig
des Cercle-Gebäudes                            Das Staatslaboratorium wurde auf einer           zum Vorschein. Die „alte” Badanstalt am
                                               allgemein sichtbaren Anhöhe errichtet, die       Bäderplatz war ebenso wenig repräsen-
     Das Cercle-Gebäude ist für den Stadt-     Fondation Pescatore, das bischöfliche Kon-       tativ wie das städtische Theater oder das
besucher von weither sichtbar. Es ragt         vikt oder der Sitz der Banque Internationa-      Rathaus. Nur die Aldringen-Schule stellte
durch seine Höhe und seinen Turm aus der       le am Boulevard Royal gehörten damals zu         einen gemeindeeigenen Monumentalbau
Dächerwelt der Altstadt deutlich empor.        den Großbauten der Stadt. Die staatlichen        dar. Als die Gemeinde Hollerich einen Wo-
So erkennt man gleich die Place d’Armes,       Behörden diskutierten emsig um den Bau           chenmarkt erlaubte, diskutierte der haup-
denn der Cercle stellt eine deutliche Re-      eines Nationalmuseums, einer Nationalbi-         städtische Gemeinderat über den Bau einer
ferenz im Stadtbild dar. Das war auch so       bliothek, über eine weitere Vergrößerung         Markthalle an der Place Guillaume II. Ein
gewollt, denn historistische Architektur sah   des Justizpalastes, den Bau einer Industrie-     Turmbau sollte diese rein städtische Funk-
alle Gebäudefunktionen als gleichwertig        bzw. einer Handwerkerschule. Die Avenue          tion unterstreichen und sie weithin sicht-
an. Mithin rivalisierten im Stadtgebiet öf-    de la Liberté wurde als Prachtstraße ge-         bar machen. Private Eigentumsverhältnisse
fentliche und private Bauten untereinander,    plant, der Bau der Adolfbrücke begonnen.         verhinderten jedoch die Ausführung dieses
um ihre gesellschaftliche Wichtigkeit und      In kirchlichen Kreisen erwog man den Bau         Projekts34. Die Idee des Turmes als Symbol
Macht darzustellen, die Aufmerksamkeit         einer neuen Kathedrale am Pferdemarkt            der öffentlichen städtischen Macht wur-
auf sich zu ziehen oder um den Charakter       (Glacis).                                        de allerdings wieder beim Bau des Cercle
ihrer zentralen Lage zu unterstreichen31.           Dieser Drang nach Monumentalbau-            übernommen.
Geschäftsbauten wurden am Anfang des           ten war nicht allein das Resultat einer guten         Der Wunsch nach eigener Darstellung
zwanzigsten Jahrhunderts mit drei Stock-       wirtschaftlichen Lage oder der Sehnsucht         im Stadtbild war groß, besonders auch,
werken zuzüglich Mansardendachs in den         nach Repräsentativität im Stadtbild. Man         weil die Gemeinderäte der „neuen” Städte
Hauptverkehrsstraßen errichtet. Befanden       hatte erkannt, dass die Unterbringung von        im Süden des Landes repräsentative Rats-
sie sich an Straßenecken, wurden sie durch     sich immer weiter spezialisierenden Ver-         häuser planten. Der Stadtrat zog somit sein
Rotunden, Eckrisalitten oder Kuppeln her-      waltungen in ineinander verschachtelten          Interesse am Bau eines Festsaales im Rah-
vorgehoben. Hotels und Geschäftsbauten         alten Wohnhäusern nicht einer modernen           men eines Nationalen Museums zurück.
bestimmten somit nach und nach die Skyli-      Arbeitsweise und schon gar nicht neuen           Daraufhin musste der Staat seine diesbe-
ne der Stadt 32. Auch der Staat machte sich    Sicherheitskriterien entsprechen konn-           züglichen Pläne überarbeiten und sein Pro-
im Stadtgebiet durch Verwaltungsbauten         te. Eine moderne Funktionalität, optimale        jekt zurückstutzen35. Ein Monumentalbau,
immer mehr wahrnehmbar. Prosper Biwer          Beleuchtung und Belüftung der Innenräu-          dem man 1910 den Titel „Stadtpalast”
hatte eben das Haus de Gerden um einen         me musste geschaffen werden33. Und die           verlieh36, mit einem Turmbau als städti-
Flügel erweitert; die Pläne zum Bau eines      Machtverhältnisse mussten im Stadtbild           sches Machtzeichen, sollte die Rolle der
repräsentativen Postgebäudes an der Rue        klar in Erscheinung treten. Die kommunal-        Gemeinde unterstreichen, und die Bürger

10
Cercle und Cité ein neues kulturelles Zentrum
Cercle und Cité                                 mit der Monarchie des Landes unterstrei-
                                                chen42. Das moderne Stadtwappen sowie
                                                                                               Künstler schließlich zurückgezogen49. Für
                                                                                               den Sockel des Cercle-Gebäudes wurde
ein neues                                       das frühere aus burgundischer Zeit sollten
                                                klar die Besitz- und Machtverhältnisse re-
                                                                                               Luxemburger Stein aus Ernzen, Dillingen,
                                                                                               Born, Bollendorf, Bettendorf und Larochet-
kulturelles                                     flektieren. Als gemeindeeigener Bau ziert      te verarbeitet 50. Dennoch wurden für die
Zentrum                                         auch das Stadtwappen den Seiteneingang
                                                in der Rue Genistre sowie die Hauptpforte
                                                                                               Verzierungen französische Steine aus der
                                                                                               Bourgogne, der Provence, der Loire und
                                                des Festsaals. Kastanienblätter schmücken      der Lorraine erlaubt 51. Sie wurden häufig
                                                die Kapitäle der mächtigen Säulen, welche      für Schlösser verwendet und sollten die
                                                die Terrasse tragen. Diese Ausschmückung       kulturelle Nähe Luxemburgs zu Frankreich
                                                sollte auf die Naturschönheiten des Landes     unterstreichen.
                                                hinweisen. Sie stehen in gewolltem Gegen-           Historistisch eklektizistisch ist das Cer-
                                                satz zu den mediterranen Akanthusblät-         cle- Gebäude nicht nur der vermischten Stil-
                                                tern neuklassizistischer Architektur43. Die    richtungen der Fassaden und Ausschmüc-
                                                Ehrentreppe sollte durch ein farbenfrohes      kungen wegen, sondern ganz besonders
                                                Glasfenster beleuchtet werden, das den         auch durch die bewusste Verwendung
der Stadt an einem öffentlichen Ort verei-      Auszug der preußischen Garnison aus der        neuer Baumaterialien. Der Luxemburger
nen. Hinzu kommt, dass die Stadt damals         Hauptstadt darstellt. Die Aufhebung der        Sandstein kleidet ein Stahlbetongerüst
plante, das 1902 geschaffene neue Musik-        Festungsstadt im Jahre 1867 sollte klar und    ein52 – wobei man bemerken muss, dass
konservatorium im Cercle unterzubringen.        deutlich zeigen, dass nunmehr Luxemburg        man dem Dommeldinger Zement das La-
In diesem Sinne wurde im Festsaal eine          seine volle Freiheit erlangt hat44. Auf eine
Orgeltribüne miteingebaut, die allerdings       aufwändige Deckenmalerei im Festsaal
nie für diesen Zweck genutzt wurde. 1906        wurde verzichtet, obwohl dies damals üb-
hatte die Gemeinde ihre Musikschule, im         lich war. Die Innenausschmückung sollte        31
                                                                                                  Loyer, François, Paris XIXe siècle, Paris, 1994, p. 276-
Rahmen der inzwischen erfolgten Schen-          eher neutral sein: Blumengirlanden aus            277;
                                                                                               32
                                                                                                  Philippart, Robert L., Luxembourg, historicisme et
kung und Stiftung Eugénie Pescatore-            Stuck sollten im Peristyl und in den „Pro-        identité visuelle d'une capitale, Luxembourg, 2007,
Dutreux, in der Rue du St Esprit eröffnet 37.   menoirs” den festlichen Charakter unter-          p. 90-91;
                                                                                               33
                                                                                                  Idem, Luxembourg, de l’historicisme au modernisme….
Der Bau des Cercle mit „Ratskeller” und         stützen, ebenso wie Musikinstrumente an           op. cit., t. 2, p. 794-815;
Festsaal reiht sich ebenfalls in die europä-    der Decke des Festsaals. Ganz im histori-      34
                                                                                                  Koenig, Jean-Pierre, Avant-projet de passage et de
                                                                                                  marché couvert pour la ville de Luxembourg, in Bulletin
ische Bewegung zum Bau von unzähligen           stischen Sinne sollte auch jeder Saal sei-        mensuel, organe officiel de l’association des ingénieurs
Theater- und Kleintheatersälen ein. Die         nen eigenen Stil haben, so der „Salon des         et indsutriels luxembourgeois, N° 11, Luxembourg,
                                                                                                  1906, p. 175. LU P IV/2/B, N° 22;
großen „Brasseries” kannten einen unge-         Dames”, der kleine Rauchersalon neben          35
                                                                                                  Archives Nationales Luxembourg, Travaux Publics,
ahnten Aufschwung. Dahinter verbarg sich        dem „Grand Salon” mit Monumentalkamin             N° 540;
                                                                                               36
                                                                                                  Friedrich, Evy, 70 Jahre Cercle, in Tageblatt, Esch/
der Wunsch des gebildeten städtischen           (spätere „Salle flamande”) oder das Kon-          Alzette, 1976, N° 277, p. 5;
Bürgertums, seine zunehmende Freizeit zu        ferenzzimmer („Salon bleu”), das auch als      37
                                                                                                  Conservatoire de la Ville de Luxembourg, Conservatoire
                                                                                                  de Musique de la ville de Luxembourg, 75e anniversaire,
nutzen, um sich zu treffen, Geschäfte zu        Buffet dienen sollte.. Ob Adelspalast, Grand      Luxembourg, 1981, p. 57 & 86;
machen oder sich selbst zu feiern38. Das        Hotel oder Stadtvilla, jedes Zimmer taucht     38
                                                                                                  Pinchon, Jean-François, Edouard Niermans, architecte
                                                                                                  de la Café-Society, Liège, 1991, p. 215;
Cercle-Gebäude garantierte in einer ideo-       den Besucher in eine andere Epoche, in ei-     39
                                                                                                  Archives de la Ville, LU P IV/2 B, N° 126;
logisch stark geteilten Welt ein neutrales      nen anderen Kulturraum. Man zeigt sich         40
                                                                                                  Pinnel, Roland, Le Cercle… op. cit., p. 231;
                                                                                               41
                                                                                                  Philippart, Robert L., Luxembourg, de l'historicisme au
Terrain. Der „Ratskeller” im Erdgeschoss        gebildet und nennt sich Erdenbürger!45            modernisme… op. cit., t. 2, p. 981-987;
zur Rue du Curé hin bot dem Bürger eine               Doch damit nicht genug. Das Cercle-      42
                                                                                                  Peporte, Pit, Ermesinde, in Lieux de mémoire au
                                                                                                  Luxembourg, Luxembourg, 2007, p. 59;
kleine Bar mit angrenzender Küche sowie         Gebäude gibt sich auch betont luxembur-        43
                                                                                                  Vandenbreeden, Jos; Dierkens-Aubry, De 19de eeuw in
einen Tanzsaal mit Orchesternische39.           gisch. Staatsminister Paul Eyschen war            België, architectuur en interieurs, Tielt, 1994, p. 105;
                                                                                               44
                                                                                                  Archives de la Ville de Luxembourg, LU 11 IV/2 N° 952-
     Bei den Diskussionen um den Bau ging       engagierter Befürworter des „Heimat-              953;
gar die Rede davon, das Cercle-Gebäude          stils”, und so sollten auch alle öffentli-     45
                                                                                                  Mihail, Benoît, Nationalism an architecture in
                                                                                                  nineteenth-Century France, in Sources of Regionalism,
auch als Rathaus zu nutzen. Das bestehen-       chen Bauten diesen heimischen Charakter           in the nineteenth Century, Leuven, 2008, p. 59-71;
de Gemeindehaus am „Knuedler” könnte            vertreten46. Die an ausländische Künstler,
                                                                                               46
                                                                                                  Philippart, Robert L., Dans quel style allons-nous
                                                                                                  construire? L’historicisme à Luxembourg, Syllabus du
somit zum Museum umfunktioniert wer-            Handwerker und Steinbruchbesitzer ver-            cours Cycle «Histoire de l'architecture de l'ingénierie et
den40.                                          gebenen öffentlichen Aufträge hatten vie-         de l'urbanisme au Luxembourg, savoirs, méthodes et
                                                                                                  pratiques pour construire dans l'existant, Luxembourg,
     Historistische Architektur wurde als       le Luxemburger in ihrem Stolz verletzt47.         2009, p. 54-55;
dauerhafte Architektur geplant. Sie soll-       1896 hatte Eyschen die Handwerkerschule
                                                                                               47
                                                                                                  Idem, Luxembourg, de l’historicisme au modernisme…
                                                                                                  op. cit., t. 2, p. 886-887;
te die Funktion eines Gebäudes durch ein        zur Förderung Luxemburger Kunsttalente         48
                                                                                                  Pierre Federspiel (1864-1924) hatte an den
symbolträchtiges Dekor hervorheben und          geschaffen. Demnach sollten es auch Lu-           Kunstakademien in München und Berlin, sowie an
                                                                                                  der Académie Julian in Paris studiert. Er war Mitgleid
so auch das Charisma des Besitzers dar-         xemburger Architekten sein, welche diesen         des Cercle Artistique in Luxemburg. Er gewann die
stellen. In diesem Sinne schuf der Gemein-      Großauftrag erhalten sollten, und es sollten      Goldmedaille beim Prix de Rome (1894). Er schuf die
                                                                                                  Skulpturen des Dicks-Lentz Monumentes und die
derat eine Arbeitsgruppe, der Nicolas Van       auch Luxemburger Bildhauer mit ins Projekt        Büsten am Bahnhofsgebäude. Er war Kunstlehrer in
Werveke angehörte und die Stadt hier in         einbezogen werden. Pierre Federspiel48,           Luxemburg. (Herr, Lambert, Signatures… op. cit.,
                                                                                                  p. 77.);
Sachen historische Ausschmückung des            und nicht etwa ausländische Künstler, wie      49
                                                                                                  Archives de la Ville de Luxembourg, LU 11 IV/2 N° 1529
Gebäudes beraten sollte. Der Autor der          es bei den Denkmälern für Prinzessin Ama-         Jean Mich (Machtum 1871-Paris+/-1919) hatte an den
                                                                                                  Kunstakademien von Paris und München studiert, und
„Kulturgeschichte des Luxemburger Lan-          lia, König-Großherzog Wilhelm II. oder der        war Mitglied des Cercle Artistique Luxembourgeois.
des” hatte den Staat bereits mehrfach in        Ausschmückung der Kathedrale der Fall             1902 erhielt er den Grossherzog Adolf Preis. Arbeitet in
                                                                                                  Paris, Luxemburg und Wuchang. Grabmal von Ernest
ähnlicher Mission beraten, so z. B. bei der     gewesen war, zeichnet die Bildhauerwerke          derulles und Laurent Menager, Bildhauerarbeiten
Gestaltung des großherzoglichen Palastes        der Fassade. Der damals in München stu-           am Sitz der Sparkasse. (Philippart, Robert L, Eugène
                                                                                                  Ruppert à l'origine des plus grandes usines de Chine, in
oder dem Bau eines Nationalmuseums41.           dierende Luxemburger Kunsthandwerker              Le Jeudi, 31 décembre 2009, p. 11.);
Die Überreichung des Freiheitsbriefes durch     Jean Mich hatte den ersten Preis zur Erstel-
                                                                                               50
                                                                                                  Archives de la Ville Luxembourg, LU 11 IV/2 N° 954 &
                                                                                                  955;
Gräfin Ermesinde an die Stadt Luxemburg         lung des Kunstfensters an der Ehrentreppe      51
                                                                                                  Audun-le-Tiche, Méreuil, Ravières, Chantenay,
sollte die Erlangung städtischer Freiheiten     gewonnen. Aufgrund von Meinungsver-               Maxéville (Archives de la Ville de Luxembourg, LU 11
                                                                                                  IV/2 N° 1527-1528;
darstellen und die Verbundenheit der Stadt      schiedenheiten mit der Jury hat sich der       52
                                                                                                  Idem, LU P IV/2 B, N° 122;

                                                                                                                                                         11
Cercle und Cité ein neues kulturelles Zentrum
© Photothèque de la Ville de Luxembourg
                                                                                                                                           1905

bel „national” verlieh53. Beton ist stabil, er-   Erziehung der Stadtbevölkerung über ihre        fentliche „Arbeitszeit”. Der Mensch des
laubt weite Spannweiten und bietet größ-          Geschichte. Trotzdem mussten die Pläne den      Industriezeitalters entwickelte somit ein
ten Brandschutz. Der Innenhof war mit             Wünschen der Jury, der Stadtväter und des       neues Verhältnis zur Zeit, ganz anders
emaillierten Backsteinen eingekleidet, um         Staates angepasst werden. Jugendstilallüren     als es die Agrargesellschaft inne hatte. 59
so das Sonnenlicht besser aufzufangen und         mussten entfernt werden. Dem damaligen          Tony Dutreux zahlte aus eigener Tasche
auf die Glas- und Stahlkuppel weiterzulei-        Verständnis nach hatte nur der Historismus      den Aufpreis für das nachts von innen her
ten. Trotz Einsatz von Beton, Glas und Stahl      offiziellen Charakter und durfte das Stadt-     beleuchtete gläserne Ziffernblatt der Uhr.
war man noch nicht bereit, die Schönheit          bürgertum reflektieren. In manchen Städten      Der Stadtrat hatte nämlich ein billigeres aus
dieser neuen Baumaterialien klar zur Schau        ging man sogar so weit, dass man Jugend-        Stein vorgesehen60.
zu stellen, obwohl die Grey-Träger54 in           stilbauten in Zentrumslagen verbot56.                Schließlich verzichteten die Entscheider
Differdingen hergestellt wurden und zu                 Den Grand-Hotels oder Stadtpalästen        auf jene Figuren, die den Giebel des linken
den zukunftsträchtigsten Industrieproduk-         nachempfunden, musste der Cercle über           Eckrisalitten abschließen sollten. Bei Fragen
ten des Landes zählten. Die Stahlträger in-       einen Approach zu erreichen sein. Der Be-       zu Verzierungen an öffentlichen Gebäuden
des wurden, wie es damals üblich war, in          sucher konnte somit trockenen Fußes un-         sprachen sich die Verantwortlichen gene-
Gipssäulen eingekleidet 55!                       ter den Arkaden seinem Wagen entsteigen         rell für ein Maximum an Sobrietät aus61.
                                                  und sich ins Innere des Gebäudes bege-          Auch sind die Ausschmückungen im In-
Die Architektur des Cercle-Gebäudes               ben57. Dadurch konnte eine große Terrasse       nenbereich viel bescheidener ausgefallen
                                                  als weiteres Foyer des Festsaals gewonnen       als ursprünglich geplant. So wurde auf jede
     Aus dem anonymen Architekturwett-            werden, die auch für offizielle Kundgebun-      figürliche Darstellung im Peristyl oder im
bewerb der Jahre 1903/1904 (siehe den             gen genutzt werden konnte. Das Anlegen          Festsaal verzichtet.
Beitrag von Evamarie Bange auf den Sei-           des geräumigen Approach verlangte, dass              Die endgültigen Pläne zum Bau des
ten 40-43) ist das Projekt „Coq” von Paul         sich der Stadtturm als Ausladung erst ab        Cercle-Gebäudes wurden am 10. Sep-
& Pierre Funck aus mehreren Gründen als           der ersten Etage erhebt.                        tember 1904 angenommen. Trotz einiger
Sieger hervorgegangen. So zeigte es deut-              Der Mittelteil des Gebäudes wurde          Einsparungen bei der Ausschmückung der
lich die Funktion des Innern nach außen           durch eine von Doppelsäulen flankier-           Fassade und des Innenbereichs war das
hin. Man kann die Lage des Festsaals an der       te Stadtuhr hervorgehoben58. Die Uhr            Budget von 750 000 auf 1 228 000 Franken
Fassade ablesen. Es ist das einzige einge-        hat besonderen Symbolcharakter: In der          angestiegen62. Die Arbeiten begannen ein
reichte Projekt, das die Idee des historischen    städtischen Gesellschaft ist es die öffent-     halbes Jahr später. Als Unternehmer wur-
Stadtturms aufgreift. Als einziges Projekt er-    liche Macht, die an das Einhalten der Zeit      den die Betriebe Scholler und Ledrut mit
laubt die Fassadengestaltung, zur Seite des       gemahnt. Die Wirtschaft wird durch die          den Erdarbeiten und dem Rohbau beauf-
Paradeplatzes und zur Rue du Curé hin, das        Zeitabläufe der Produktion reguliert. Die       tragt. 1909 konnte das Gebäude bezogen
Anbringen großer Reliefs zur pädagogischen        Zeit teilt sich in private „Freizeit” und öf-   werden63.

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Cercle und Cité ein neues kulturelles Zentrum
Cercle und Cité                                     der Rue Genistre, die an die Hauptwache
                                                    der Garnison grenzte. Nach den Plänen des
                                                                                                  und Handelsschule zur Verfügung stellte
                                                                                                  und sich finanziell am Bau dieser Schu-
ein neues                                           Stadtarchitekten Dagobert Chauchet er-
                                                    richteten sie hier im Jahre 1830 ihren Ver-
                                                                                                  le und des geplanten Nationalmuseums
                                                                                                  beteiligte. Darüber hinaus verlangte der
kulturelles                                         einigungssitz65. Wahrscheinlich aufgrund      Staat, dass der zukünftige Cercle-Bau ein
Zentrum                                             der Wirren durch die belgische Revolution
                                                    fehlten schließlich die Mittel, um den Bau
                                                                                                  Monumentalgebäude mit „originellem
                                                                                                  Charakter” werde72. Auch geschichtsbe-
                                                    abzuschließen. Um sich einige Einkünfte zu    wusst zeigte man sich damals: Das Lasten-
                                                    verschaffen, vermietete der „Cercle litté-    heft zum Abriss der bestehenden Gebäude
                                                    raire” seinen großen Saal für Feste, Kon-     verlangte, dass historische, archäologische
                                                    zerte und Theateraufführungen66. Die Stadt    oder numismatische Gegenstände, welche
                                                    kaufte der Vereinigung 1855 ihren Sitz für    vor Ort gefunden wurden, der Gemeinde-
                                                    60 000 Franken ab. Der „Cercle littéraire”    verwaltung gemeldet wurden73.
                                                    konnte sich nun auflösen. Die Gemeinde             Joseph Heintz erwarb übrigens die
                                                    stellte den Bau fertig und brachte hier die   Steine der ehemaligen Hauptwache und
                                                    Musikschule sowie die Kinderbewahrschule      errichtete sie 1902 im Park seiner Tabak-
Der Ursprung des Namens                             unter. Im ersten Stockwerk nutzte die „So-    manufaktur Heintz van Landewijk in Hol-
                                                    ciété de Gymnastique” den Theatersaal für     lerich. Hier steht sie bis heute mit ihrem
      Der Name des Cercle führt auf eine            ihre Aufführungen67. Nach der Schleifung      nach ursprünglichem Muster angelegten
ehemalige Kasino-Gesellschaft zurück, wel-          der Festung und dem Abzug der Garni-          Vorplatz74. Es bleibt zu hoffen, dass die-
che den Namen „Cercle littéraire” trug und          son konnten nun die Musikschule und die       ses historische Zeitzeugnis im Rahmen der
am 19. November 1826 gegründet worden               „Crèche” in die Artilleriekaserne umziehen,   Neuurbanisierung dieses Stadtteils voll zur
war (siehe auch den Beitrag von Germaine            und die „Société de Gymnastique” konnte       Geltung gebracht werden könnte.
Goetzinger auf den Seiten 48-51). Sie war           das ehemalige zur Festungsbäckerei umge-
hervorgegangen aus der „Société du Ca-              wandelte Kapuzinerkloster als Theater nut-
sino”, die im gleichen Jahr aufgrund eines          zen. Somit war das Cercle-Gebäude in der
Duells zwischen Mitgliedern dieser Verei-           Rue Genistre frei geworden, und die Stadt
nigung und belgischen Handelsreisenden              verpachtete das Haus für 4 000 Franken
erfolgt war64. Die Mitglieder des „Cercle           an Frl. Marguerite Faber, die hier ein be-
littéraire” trafen sich zuerst im Restaurant        liebtes Restaurant führte. 1877 erstand sie
Schrobilgen in der Rue de l’Eau. Ein Jahr           das Gebäude für 72 000 Franken. Seit der
später erwarben sie das Haus „Metz” in              Öffnung der Stadt war der Grundstück-                                          Robert L. Philippart
                                                    preis bereits um 25 Prozent gestiegen! Jean
                                                    Lentz, Erbe des Anwesens, fügte dem Bau
                                                    ein drittes Stockwerk hinzu und machte
                                                    den Festsaal zum Mittelpunkt des haupt-
                                                    städtischen Gesellschaftslebens68. 1901       53
                                                                                                     Archives Nationales Luxembourg, Travaux Publics,
                                                    erwarb die Gemeinde erneut das stattliche        N° 566;
                                                    Gebäude für den Preis von 185 000 Fran-       54
                                                                                                     Archives de la Ville de Luxembourg, LU 11 IV/2 954;
                                                                                                  55
                                                                                                     Vandenbreeden, Jos; Dierkens-Aubry, De 19de eeuw in
                                                    ken, was etwas mehr als dem dreifachen           België, architectuur en interieurs, Tielt, 1994, p. 105;
                                                    Preis von 1855 entsprach. Kurz zuvor hat-     56
                                                                                                     Bekaert, Geert, La reconstruction ou l'heure de vérité, in
                                                                                                     Resurgam, Gand, (1994), p. 28-29;
                                                    te sie das Gesuch des späteren Gewinners      57
                                                                                                     Schmitt, Michael, Palast-Hotels,, Architektur und
                                                    des Architekturwettbewerbs, Pierre Funck,        Anspruch eines Bautyps 1870-1920, Berlin, 1982, p. 45;
                                                                                                  58
                                                                                                     Archives de la Ville de Luxembourg, LU-Imp. IV/2
                                                    abgelehnt, der hier für den Unternehmer          N° 0187;
                                                    Kummer ein Luxushotel mit 100-110 Zim-        59
                                                                                                     Remy, Jean; Voye, Liliane, Ville, ordre et violence, Paris,
                                                                                                     1981, p. 63;
                                                    mern hochziehen wollte69. Die Stadt wollte    60
                                                                                                     Archives de la Ville de Luxembourg, LU 11 IV/2 N° 1172-
                                                    auf diesem Grundstück und der angrenzen-         1176;
                                                                                                  61
                                                                                                     Philippart, Robert L, Luxembourg, historicisme et
                                                    den Parzelle der „Hauptwache” ihre „städ-        identité… op. cit., p;
                                                    tische Festhalle” errichten70.
                                                                                                  62
                                                                                                     Pinnel, Roland, Der Cercle…op. cit., p. 229;
                                                                                                  63
                                                                                                     Koltz, J(ean)-P(ierre), Baugeschichte… op. cit., t. 3,
                                                          Die anliegende Hauptwache war 1827         luxembourg, 1951 p. 104;
                                                    im neo-klassizistischem Stil errichtet wor-
                                                                                                  64
                                                                                                     Baldauff-Beck, Simone, Un duel à l'origine du Cercle, in
                                                                                                     Biennale de l'antiquité et des arts, Luxembourg, 1997,
                                                    den und ersetzte die alte Hauptwache aus         p. 16;
                                                    der französischen Zeit (1795-1814). Nach
                                                                                                  65
                                                                                                     Archives de la Ville de Luxembourg, LU-Imp. III-alt-
                                                                                                     Période LU III (1814-1843) procès-verbal de la pose de
                                                    der Schleifung der Festung kam der Bau           la première pierre pour le bâtiment du cercle littéraire;
                                                    laut Code civil an den Staat. Hier war in
                                                                                                  66
                                                                                                     Koltz, J(ean)-P(ierre), Baugeschichte… op. cit., t. 3,
                                                                                                     Luxembourg, 1951, p. 103;
                                                    der Folgezeit das Jägerbataillon bis 1881     67
                                                                                                     Un duel… op. cit., p. 17;
                                                    untergebracht und die wichtigste Polizei-
                                                                                                  68
                                                                                                     Rupprecht, Alphonse, Logements militaires à
                                                                                                     Luxembourg, Luxembourg, 1979, p. 260-262;
                                                    stube der Hauptstadt eingerichtet71, und      69
                                                                                                     Koltz, J(ean)-P(ierre), Baugeschichte… op. cit., t. 3,
                                                    hier wurden das Feuerwehrmaterial und            Luxembourg, 1951, p. 103;
                                                                                                  70
                                                                                                     Die städtische festhalle, in Luxemburger Wort, N° 222,
                                                    die Krankenwagen abgestellt, alles Funktio-      Luxemburg, 1941, p. 3;
                                                    nen, die auch das spätere Cercle-Gebäude
                                                                                                  71
                                                                                                     Vue de la Place d’Armes à Luxembourg avec l’ancien
                                                                                                     Corps de garde (Hâptwuecht) en 1902, in Les cahiers
                                                    innehaben wird.                                  luxembourgeois, N° 4, Luxembourg, 1957, s.p;
                                                          Nach langen und schwierigen, seit
                                                                                                  72
                                                                                                     Archives Nationales Luxembourg, Travaux Publics,
                                                                                                     N° 12; Archives de la Ville de Luxembourg, LU 11 IV/2
                                                    1884 geführten Debatten trat schließlich         N° 1529; Ville de Luxembourg, Bulletin communal, N° 9,
                       © Nationalarchiv Luxemburg
                                                    der Staat das 4,8 Ar umfassende Grund-           Luxembourg, 1901, p. 142;
                                                                                                  73
                                                                                                     Archives de la Ville de Luxembourg, LU 11 IV/2 N° 955;
                                                    stück der Hauptwache an die Stadt ab.         74
                                                                                                     Netgen, Eric, Quand c'est parti, c'est parti, que
                                                    Bedingung hierfür war, dass die Stadt dem        deviendra la garde principale de la place d'Armes? in Le
                                                                                                     Jeudi, N° 34 (20 août 2009), Esch-sur-Alzette, 2009,
                                                    Staat ein Gelände zum Bau der Industrie-         p. 10.

                                                                                                                                                            13
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