25 Jahre mobile Pflege und Betreuung - umsorgt gepflegt zu Hause
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Herausgeber: VITA MOBILE Verein für Pflege, Betreuung und Beratung Ferdinand-Hanusch-Straße 1 4400 Steyr Tel. 07252/ 86 999-0 Fax 07252/ 86 999-20 hilfe@vitamobile.at www.vitamobile.at Redaktionelle Begleitung und Interviews: Brigitta Spindler Layout und Druck: Gutenberg-Werbering, Linz Steyr, im Mai 2012 2
Leitbild Als unabhängiger Verein erbringen wir Dienstleistun- gen in gemeinnütziger Art. Wir setzen uns für Men- schen ein, die aufgrund von altersbedingten und/oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Unser breitgefächertes Angebot orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen der von uns betreuten M enschen. Mit unserem gesamten Leistungsspektrum ermöglichen wir eine Verbesserung der persönlichen Lebensqualität und unterstützen ein selbstbestimmtes Leben und Altern in Würde. Gesellschaftliche Veränderungen zu erkennen und die Qualität unseres Angebotes stets weiter zu entwickeln, sehen wir als Teil unserer Professionalität an. Die Mittlerrolle zwischen den Generationen ist uns dabei ein besonderes Anliegen. 3
25 Jahre generationenübergreifendes Engagement Mehr als 425.000 Menschen in Österreich brauchen Besonders zukunftsweisend finde ich die Projekte, mit ständig Pflege. Pflegebedürftigkeit hat sich von einem denen VITA MOBILE es schafft, generationenübergreifend eher individuellen Randphänomen zu einem Thema für zu agieren und Kinder und Jugendliche durch ehrenamt- alle Mitglieder der Gesellschaft entwickelt. liches Engagement einzubinden. Damit leisten Sie alle Die Menschen in unserem Lande werden immer älter, das einen wichtigen Beitrag zur Generationensolidarität und ist einerseits ermutigend und macht Hoffnung. Anderer- alle Beteiligten können nur davon profitieren. Denn auf seits werden viele Menschen im Alter pflegebedürftig und beiden Seiten werden durch Kennenlernen anderer sind auf die Hilfe anderer angewiesen. Lebenswelten Offenheit und Toleranz gefördert; vor allem Die meisten älteren Menschen wünschen sich, zuhause die Aktivitäten im VITA MOBILE SelbA-Club sehe ich als gepflegt zu werden. Wer macht es? vorbildhaft in der Schaffung von neuen sozialen Netzwer- Wir wissen: die Pflege ist weiblich. Mehr Frauen sind zu ken und in der Förderung von sozialen Kompetenzen. pflegen, sie pflegen Angehörige viel häufiger als Männer und stellen auch den Großteil des Pflegepersonals. Das belegen auch die Zahlen im Jahresbericht 2011 Ihres Herzliche Gratulation zu 25 Jahre VITA MOBILE und vor Vereins VITA MOBILE und daher möchte ich mich vor allem allem meine besten Wünsche für die Verwirklichung Ihrer bei all diesen Frauen bedanken und Ihnen zum 25-jähri- weiteren Visionen! gen Bestehen von VITA MOBILE gratulieren. Gegründet 1986 leistete der Verein damals Pionierarbeit in einem neu- Ihre en Dienstleistungsbereich und hat seitdem vielen pflege- bedürftigen Menschen Wertvolles ermöglicht: den Verbleib im vertrauten Umfeld, das Beibehalten des gewohnten Tagesablaufs und den möglichst langen Erhalt der persön- lichen Selbständigkeit. Und das alles getragen von maß- Nationalratspräsidentin Mag.a Barbara Prammer hat an- geblichen Prinzipien, nämlich der Wertschätzung des Alters lässlich des Bestandsjubiläums die Patronanz über den und der Achtung der Menschenwürde. Verein VITA MOBILE übernommen. 4
25 Jahre VITA MOBILE – ein Grund zum Feiern! Der Verein VITA MOBILE steht seit 25 Jahren im Dienste gen, wurden aber beinahe zwei Drittel aller Plätze rund- der Pflege älterer oder durch gesundheitliche Einschrän- erneuert. Im gleichen Zeitraum hat sich die Zahl kungen beeinträchtigter Personen. Elfriede Salat hat der Einsatzstunden und Hausbesuche durch Mobile 1986 mit einigen Mitstreiterinnen den Verein ins Leben Dienste mehr als vervierfacht, die Zahl der Klientinnen gerufen und wertvolle Pionierarbeit in der Pflege älterer und Klienten ist im gleichen Zeitraum um 220 Prozent Menschen in deren eigenen vier Wänden geleistet. Heute gestiegen. bewerkstelligt der Verein unter der Geschäftsführung von Karin Salat mit 38 Pflegekräften mehr als 11.000 Einsatz- Ich danke den MitarbeiterInnen von VITA MOBILE für den stunden alleine in der Hauskrankenpflege. Einsatz im letzten Vierteljahrhundert, wünsche alles Gute zum Jubiläum und weiterhin viel Kraft und Einsatzfreude Die Menschen werden immer älter, aber aufgrund der für die zukünftige gemeinsame Arbeit. geänderten Lebensweisen und Umweltbedingungen bleiben sie auch länger rüstig und bedürfen oft bis ins Ihr hohe Alter nur kleiner Hilfen im Alltag – sie wollen dem- entsprechend auch so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Josef Ackerl Das oberösterreichische Sozialressort hat darauf mit der Landeshauptmann-Stellvertreter Strategie „mobil vor stationär“ reagiert. Während das Angebot der Wohnplätze in Alten- und Pflegeheimen nur geringfügig ausgebaut, aber viel in die Verbesserung der baulichen Standards und der personellen Ausstattung investiert wurde, wurde der Ausbau der Mobilen Dienste besonders forciert. Mit Erfolg: In den letzten 17 Jahren ist die Zahl der stationären Plätze nur geringfügig gestie- 5
Mensch sein Schließlich sind es seit 25 Jahren die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder, die für den Vereinsbetrieb ver- für andere antwortlich zeichnen, getragen von Gestaltungswillen und der Bereitschaft, adäquate Rahmenbedingungen für die altersbedingten gesellschaftlichen Veränderungen In Zeiten eines spürbaren gesellschaftlichen Wandels und zu schaffen. erkennbarer Defizite im stationären Betreuungsangebot Um den Anforderungen eines zeitgemäßen Dienstleis- hat der Verein Steyrer Heimhilfe und Hauskranken- tungsbetriebs zu entsprechen, werden im Geiste dieser pflege als Vorgängerverein von VITA MOBILE das Ver- Verantwortung von VITA MOBILE ab dem 1. Jänner 2012 die sorgungsangebot in der Mobilen Hilfe und Betreuung Dienste der mobilen Hilfe und Betreuung sowie der Haus- sowie der sozialen Hauskrankenpflege in der Stadt Steyr krankenpflege von einer gemeinnützigen GmbH geführt. etabliert. VITA MOBILE steht für 25 Jahre gelebte politische Kultur. Als Pionierleistung ist neben dem Aufbau des Geschäfts- Einhergehend mit einer vertrauenswürdigen Politik im Hin- betriebs insbesondere die Übernahme der finanziellen tergrund sind wir als etablierter Anbieter in der mobilen Verantwortung durch die Gründergeneration der Ver- Hilfe auch in Zukunft verlässlicher Partner der Stadt Steyr einsfunktionärInnen zu werten, ohne deren entschlosse- bei der Erfüllung der vertraglich vereinbarten Leistungen. nes Engagement dieser Meilenstein am sozialen Dienst- In seiner Mittlerrolle zwischen Staat und Gesellschaft be- leistungssektor nicht hätte gesetzt werden können. teiligt sich VITA MOBILE auch in Zukunft an der Regionalen VITA MOBILE blickt zurück auf 25 Jahre Entwicklungs- und Sozialplanung für neue Lebens- und Betreuungsformen Überzeugungsarbeit für einen würde- und respektvollen und bringt seine Ressourcen ein für die Weiterentwick- Umgang mit den Menschen, die der Hilfe und Pflege lung einer sozialen Kommunalpolitik in der Stadt Steyr. bedürfen. Darüber hinaus ist es erklärtes Ziel von VITA MOBILE, Als Betrieb mit gesicherten Anstellungsverhältnissen die soziale Inklusion der Menschen in der besonderen erbringt VITA MOBILE mit seinen bestens qualifizierten Lebenslage des Altseins zu fördern und ihnen in ihrer und hoch motivierten MitarbeiterInnen einen wichtigen Individualität die Möglichkeit zu eröffnen, an der Gesell- Beitrag zum sozialstaatlichen Gesamtgefüge. schaft Teil zu haben. Unsere Mitglieder unterstützen die Vereinsarbeit, frei- willige HelferInnen tragen mit ihren Aktivitäten dazu bei, dass Projekte über den regulären Dienstleistungsbetrieb LAbg.a.D. Gertrude Schreiberhuber hinaus ausgearbeitet und durchgeführt werden können. Vorsitzende 6
Lob für hervorragende Pflege und Betreuung macht VITA MOBILE erfolgreich Interview mit Karin Salat, Geschäftsführerin Was zeichnet VITA MOBILE heute aus? förderung. Die VITA MOBILE- Wir haben bestens ausgebildete und motivierte Mitarbei- Führung legt ihre Sicht- terInnen, die hervorragende Arbeit leisten und sich durch weisen in Gesprächen mit viel Erfahrung und Menschlichkeit auszeichnen. Durch- Stadt v ätern und anderen wegs positive Rückmeldungen unserer KundInnen und Entscheidungsträgern immer deren Angehörigen bestätigen dies. Der Erfolg zeigt sich wieder dar um wichtige sachpolitische Entscheidungen auch in der Leistungsbilanz 2011. So wurden von zwölf herbeiführen zu können. Diplomkrankenschwestern, einem diplomierten Pfleger, 20 Fachsozialbetreuerinnen Altenarbeit und fünf Heim- Welche Herausforderungen bringt die Zukunft? helferinnen bei durchschnittlich 230 Kunden insgesamt Die Betreuung unserer Kunden wird immer intensiver. Der 30.211 Betreuungsstunden geleistet. Betreuungszeitraum, in welchem wir die Pflegebedürftigen Zudem haben wir in unseren Projekten ganz besonderes daheim unterstützen, dauert oft nur eine kurze Zeit und Augenmerk auf die Kommunikation und Zusammen die Auslastung unserer MitarbeiterInnen schwankt häufig. arbeit zwischen Jung und Alt gelegt und das freiwillige Dazu ist vom Land geplant, ab dem kommenden Jahr Engagement junger Menschen im VITA MOBILE SelbA- eine neue Form der Abrechnung für Mobile Dienste zu Club gefördert. installieren. Dies bedeutet derzeit eine intensive Aus einandersetzung mit dem Thema und entsprechend Was hat Sie vor 14 Jahren bewogen, Geschäftsführerin umfangreiche Kalkulationen. des größten Steyrer Anbieters im Bereich der Mobilen In die Zukunft sehen wir durchaus sehr optimistisch, nicht Pflege zu werden? zuletzt aufgrund unserer hohen Professionalität, Mensch- Ich habe gesehen, dass ein sozial sehr engagiertes lichkeit und der guten Leistungszahlen. Team einen hervorragenden Verein aufgebaut hat und das breite Arbeitsspektrum einer mobilen Hilfe und Was sind Ihre Wünsche für Ihre KundInnen und VITA Betreuung viele Möglichkeiten zur Entfaltung und Ver- MOBILE? besserung bietet. Zwei Schwerpunkte waren mir von Die Ausweitung der Betreuungszeiten, um unsere Kun- Anfang an wichtig: die Weiterentwicklung der Professi- dInnen auch künftig bestmöglich, entsprechend dem onalisierung des Verwaltungsbereiches und der Mobi- individuellen Bedarf, und so lange als möglich in ihrem len Dienste. Weiters lege ich, wie meine Vorgängerin, Zuhause betreuen zu können und spezielle Wohnformen, großes Augenmerk auf gute Arbeitsbedingungen, ein die es ermöglichen, auf die Bedürfnisse des einzelnen gutes Arbeitsklima und die betriebliche Gesundheits- besser eingehen zu können. 7
Der ehrenamtliche Vereinsvorstand im Jubiläumsjahr 1. Reihe sitzend, v.l.n.r.: Karin Salat (Geschäftsführerin), LAbg.a.D. Gertrude Schreiberhuber (Vorsitzende), Maria Mayrhofer (Kassierin-Stv.), 2. Reihe stehend, v.l.n.r.: Dr. Josef Brandecker (Beirat), Karl Ratzinger (Rechnungsprüfer), Dr. Wolfgang Loidl (Vorsitzende-Stv.), Vizebürgermeister Wilhelm Hauser (Beirat), Roswitha Nöbauer (Kassierin), Ing. Gerhard Oeller (Rechnungsprüfer) Nicht auf dem Bild: Dr. Manfred Rausch (Schriftführer), Mag.a Paula Steiner (Schriftführer-Stv.) 8
Darum engagieren wir uns für VITA MOBILE Karl Ratzinger, Steuerberater/Wirtschaftsprüfer Maria Mayrhofer VITA MOBILE seit der Pionierzeit der Hauskrankenpflege Während meiner Tätigkeit in der Buchhaltung des Vereins in Steyr mit meinen Fachkenntnissen unterstützen und lernte ich die wirklich hervorragenden Leistungen und begleiten zu können, ist mein Beitrag zu Erfüllung der be- den Einsatz der KollegInnen im Pflegedienst kennen und deutenden sozialen Aufgaben des Vereins. überaus schätzen. Das bewog mich, auch seit meiner Pensionierung mich für den Verein ehrenamtlich im Vor- Ing. Gerhard Oeller stand und speziell beim Bücherflohmarkt zu engagieren. Da meine Gattin Hildegard Oeller die ersten Gehversuche Besonders hervorheben möchte ich die ausgezeichnete mit Elfriede Salat in der mobilen Altenbetreuung unter- Zusammenarbeit der angestellten und der ehren nommen und mehr als 10 Jahre mit Freude Klienten be- amtlichen MitarbeiterInnen mit dem Vorstand und der treut hat, war und ist es auch mir ein Anliegen, diesen Geschäftsführung. einmaligen Verein begleiten zu dürfen. Roswitha Nöbauer Dr. Wolfgang Loidl, Arzt für Allgemeinmedizin Mit meiner Mitarbeit beim Verein VITA MOBILE möchte ich Bei allen Bemühungen um VITA MOBILE sollten wir nie auch weiterhin das professionell arbeitende Team unter- vergessen, dass der Patient/Klient immer unser größtes stützen, damit auch in Zukunft hilfs- und betreuungs Anliegen sein sollte. bedürftige Menschen so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Mag.a Paula Steiner, Selbstständige Meinen Beitrag sehe ich darin, Rah- Dr. Manfred Rausch, Arzt für Allgemeinmedizin menbedingungen mit zu ermöglichen, Politik ist für mich auch die Betreuung um die konsequente Weiterentwicklung des älter werdenden Menschen in von VITA MOBILE als Antwort auf gesell- seiner häuslichen Umgebung, fernab schaftspolitische Herausforderungen parteipolitischer Macht. und zum Wohle seiner MitarbeiterInnen Diese schmale Gratwanderung ist dem und KundInnen zu gewährleisten. Verein VITA MOBILE gut gelungen, nicht zuletzt auch mit dem Facettenreichtum seiner Angebote. 9
Die Stadt kann sich mit VITA MOBILE glücklich schätzen Bürgermeister Gerald Hackl, anlässlich der Festveranstaltung im Oktober 2011 VITA MOBILE ist der größte Anbieter im Bereich der mobi- anliegen dieser Stadt sein muss. Deshalb ist es keine len Dienste in Steyr. Die Stadt kann sich glücklich schät- Frage, dass der Schwerpunkt auf der perfekten Betreu- zen, so einen Verein zu haben mit so vielen engagierten ung unserer älteren, pflegebedürftigen Mitbürgerinnen MitarbeiterInnen. und Mitbürger liegt. Ich habe das große Glück gehabt, das durch die Betreu- Auch in Phasen, in denen das Geld knapp ist, investieren ung meiner Mutter selbst zu erleben. Aus eigener Erfah- wir in die Modernisierung und den Neubau von Alten- rung kann ich also sagen, welche Hilfe und welche Un- und Pflegeheimen in Münichholz, auf der Ennsleite und terstützung das tatsächlich ist und wie menschlich alles am Tabor unheimlich viel Geld, wir wollen letztlich den abläuft, welches Herzblut von den Betreuerinnen und besten Standard in der Altenpflege. Betreuern an den Tag gelegt wird. Die mobile Betreuung als wichtige Säule werden wir in Alle, die bei VITA MOBILE arbeiten, sehen das nicht nur Zukunft mit Hilfe des Landes und der Sozialabteilung wei- als Job, sondern vor allem als Dienst am Nächsten. Das ter ausbauen. Wir müssen deshalb auch dafür mehr Geld spüren die Menschen, die betreut werden. Das hilft aber ausgeben, denn wir wollen professionelle Fachkräfte und auch den Angehörigen, die sehen, mit welcher Liebe und die beste Betreuung. mit welchem Engagement ihre Eltern, ihre Nächsten ge- pflegt und professionell betreut werden. Dieses Angebot weiter zu führen und auszubauen in dieser Professiona- lität und Qualität, ist ganz wichtig für die Menschen un- Gerald Hackl serer Stadt. Ich bin sehr froh, dass sich in Steyr seit Jahrzehnten alle Politiker über die Parteigrenzen hinweg einig sind, dass das lebenswerte Miteinander aller Generationen Haupt- 10
Heranführen der Jugend an das Ehrenamt ist wichtig Zweite Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer, anlässlich der Festveranstaltung im Oktober 2011 VITA MOBILE ist seit 25 Jahren ein fixer Bestandteil der Bei VITA MOBILE gibt es seit mehr als zehn Jahren eine Altenbetreuung und Hauskrankenpflege der Stadt. Auch Zusammenarbeit mit Jugendlichen, gerade die Haupt- die Besucheranzahl heute Abend zeigt, wie wichtig diese schülerInnen am Tabor mit ihren Lehrern sind hier sehr Sozialeinrichtung ist und wie sehr sie geschätzt wird. Ein aktiv. Das Heranführen unserer Jugend an das Ehrenamt großer Teil der Pflege und Betreuung wird durch Freiwilli- ist wichtig, weil damit unsere Gesellschaft weiterhin trag- genarbeit in den Familien abgedeckt, was beweist, dass fähig bleibt. diese unverzichtbar ist. Oft ist diese familiäre Betreuung aber nicht möglich, hier muss Hilfe von außen kommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir jemals in einer Gesellschaft ohne Ehrenamt und Freiwilligenarbeit leben. Wir haben deshalb vom Land her und in unserer Stadt Das Älterwerden und Mitgehen mit der älteren Generati- mehrere Standbeine, gerade was die Altenbetreuung on wird heute durch die Veränderungen unserer Gesell- betrifft: die stationäre Form in Alten- und Pflegeheimen, schaft und der Familienstrukturen vielfach nicht mehr er- wir haben Betreubares Wohnen, Betreutes Wohnen und lebt. Die Möglichkeit, durch VITA MOBILE einen sinnvollen natürlich die mobile Hilfe. Ein Verein wie VITA MOBILE ist Beitrag zur Freizeitgestaltung für ältere Menschen zu mir daher ein ganz wichtiges Anliegen, weil er die Mög- leisten, kann bei den Jugendlichen auch bewirken, dass lichkeit bietet, dass ältere Menschen so lange wie möglich diese später selbst keine Angst vor dem Alter haben. in ihren eigenen Wänden bleiben können. Jede und jeder sagt, zu Hause in der gewohnten Umgebung und bei den geliebten Menschen möchte Gerda Weichsler-Hauer er alt werden, das sei das Allerschönste. VITA MOBILE leistet mit seinen engagierten MitarbeiterInnen dazu einen unverzichtbaren Beitrag. Und natürlich auch was das Vordenken beispielsweise in punkto Freiwilligen- arbeit betrifft. 11
SCHICKSAL WÄHREND DER STILLE IM RAUSCH DES LEBENS VERSINKEN IN DER UNENDLICHKEIT SCHWIMMEN DEN GEDANKEN ENTFLIEHEN UND WARTEN – BIS SICH MELANCHOLIE IN TRÄNEN AUFLÖST UND ICH DARIN ERTRINKE – FÜR IMMER IN IHNEN DURCH DAS LEBEN ZU TREIBEN. BESTIMMT UM VON DER REALITÄT UNTERZUTAUCHEN UND MIT DEN STERNEN IN DUNKELHEIT DER FURCHT ZU ERLIEGEN DIE MEINEN KOPF REGLOS FESSELT: WORTE DRINGEN DURCH MICH HINDURCH UND ZERFALLEN IN ASCHE DIE DURCH MEINE ADERN FLIESST UND MEIN LEBEN AUFFRISST. DIE STERNE VERGLÜHEN IM ABSTRAKTEN DIE TRÄNEN FRIEREN – MEINE HÜLLE WEICHT UND ICH VERSCHMELZE MIT DER UNENDLICHKEIT IN DER ICH Gedanken von Tanja, 15 Jahre FÜR IMMER entstanden bei der Begleitung UNTERGEHE. einer 92-jährigen Frau (Besuchsdienst 1999) 12
Das Verwaltungs-Team von VITA MOBILE DGKS Karin Mayrhuber, Einsatzleiterin DGKS Beate Grafinger, Einsatzleiterin Gabriele Haslinger, Buchhaltung/Lohnverrechnung Mag.a Carola Kimbacher, MBA, Projektleiterin Wir sehen unsere Arbeit als Dienstleistung nach innen und außen, Verlässlichkeit und ein respektvoller Umgang mit- einander sind dabei unsere Prämissen. 13
Das multiprofessionelle Team von VITA MOBILE Motivierte und bestens qualifizierte MitarbeiterInnen aus verschiedenen Berufsgruppen sind die Basis für unser breites Dienst leistungsangebot, ständige Weiterbildung nach aktuellen Standards ist für uns selbstverständlich. Die Hauskrankenpflege umfasst die Pflege, Betreuung und Beratung eines Menschen bei akuten oder chroni- schen Erkrankungen in der gewohnten Umgebung. Sie wird auf Veranlassung des behandelnden Arztes oder eines Krankenhauses von diplomiertem Pflegepersonal durchgeführt. Typische Tätigkeiten sind: • Wundversorgung • Blutzuckerkontrolle, Insulinverabreichung • Medikamenteneinnahme • Inkontinez- und Stomaversorgung • Sondenernährung, Palliativpflege 14
Die Mobile Betreuung bietet eine ganzheitliche Hilfe stellung bei Angelegenheiten des täglichen Lebens, damit der Erhalt der Selbstständigkeit gefördert und der Verbleib in der gewohnten Umgebung ermöglicht wird. Unsere FachsozialbetreuerInnen für Altenarbeit sind für folgende Tätigkeiten im Einsatz: • Hilfe beim An- und Auskleiden • Unterstützung bei Körperpflege und Einnahme der Mahlzeiten • Inkontinenzversorgung • Mobilisation Die Mobile Hilfe dient der Unterstützung von betreu- ungsbedürftigen Menschen zur Aufrechterhaltung ihrer Lebensführung daheim, sie ergänzt die Betreuung durch Angehörige und Freunde. Unsere Heimhelferinnen bieten unseren KundInnen: • Unterstützung bei den Aktivitäten des täglichen Lebens • Wäschepflege • Begleitung bei Einkäufen, Besorgungen etc. • Spaziergänge 15
Projekt zur Betrieblichen Gesundheitsförderung wir vital gesund arbeiten und mobil führen bei VITA MOBILE Im Rahmen eines 2-jährigen Projektes zur Betrieblichen Gesundheitsförderung werden bis Herbst 2012 Aktivitä- ten und Maßnahmen zu folgenden Themenbereichen umgesetzt: • Gesundheit fördern • Motivation erhalten • Teamgeist stärken • Eigenverantwortung wahrnehmen Kick off 14. Oktober 2010 Betriebliche Gesundheitsförderung wird auch in Zukunft ein fester Bestandteil unserer Arbeits- und Führungskultur sein. Unser Ziel ist die Erlangung des BGF-Gütesiegels, denn nur gesunde, zufriedene und motivierte MitarbeiterIn- nen sind in der Lage, unsere KundInnen bestmöglich zu betreuen. Gesundheitstag 2010 Gesundheitszirkel 2011 16
Der VITA MOBILE Bücherflohmarkt Im Frühling 2004 wurde von der damaligen Mitarbeiterin Seit Oktober 2009 findet nunmehr der Verkauf der ge- Rosa Wieser die Idee an die Geschäftsführung heran spendeten Bücher in den Räumlichkeiten des Jugend- getragen, Bücherflohmärkte zur Finanzierung der Projek- und Kulturzentrums Tabor statt. te Jung mit Alt zu veranstalten. Über die vergangenen Jahre haben uns unter Anleitung Und so wurde bereits im Mai der erste Bücherflohmarkt der beiden Bibliothekarinnen Maria Mayrhofer und Ilse abgehalten – damals in den Räumlichkeiten von VITA Panholzer, welche seit Beginn der Initiative mitwirken, MOBILE, was nicht viele HelferInnen bei nur vieler helfender der Organisation, Hände, sondern al- dem Vorbereiten, len MitarbeiterInnen Aufstellen und dem in der Verwaltung Verkauf der Bücher auch eine enorme or- unterstützt. ganisatorische Leis- tung abverlangte, da Unser Dank gilt allen vormittags noch der SpenderInnen, der normale Geschäfts ständig steigenden betrieb in den Räu- Käuferschar und na- men stattfinden türlich im Besonde- musste. ren unseren vielen freiwilligen HelferIn- Da bereits der erste nen. Sie begrüßen Bücherflohmarkt einen nicht nur mit viel sehr guten Erfolg Freude und Humor erzielte, begaben die Flohmarktbesu- wir uns auf die cherInnen und un- Suche nach geeigne- terstützen sie bei ten Räumlichkeiten, der S uche nach Lek- die wir im Freizeit- Das Bücher-Team: v.l.n.r. Beate Grafinger, Karin Salat, Maria Mayrhofer, türe, sondern sie und Kulturzentrum Ilse Panholzer, Roswitha Nöbauer nehmen auch viele Münichholz fanden. Stunden die körper- Dort konnte bis April 2009 zweimal jährlich stets eine lich sehr schwere Arbeit bei der Vor- und Nachberei- große Auswahl an Romanen, Taschenbüchern, Sach tung der bisher 16 Bücherflohmärkte für den Verein auf büchern, Spielen etc. angeboten werden. sich. 17
Hausa ufgabe n vergle ichen! 2010 erfest Beim SelbA-Kurs – Holladriå Somm då san ma ålle Montag då. Mia keman dånn ganz g’scheit nach Haus’ und låchn ålle andern aus! Mia wern då prüft auf Herz und Niern ob nu intakt is unser Hirn. Beim Turna dan de Boana weh, dafür gibt’s Kuch’n und Kaffee. Mia håm a an Gesångsverein, då stimman ålle fröhlich ein und nächsten Montag - Holladriå då san ma wieder alle då! 0 ns 201 er Cli ni Clow Verfasst von Margarete Kögl (91) Be such d Teilnehmerin im VITA MOBILE SelbA-Club 18
Fit bis ins hohe Alter durch Gedächtnistraining Gespräch mit den SelbA-Trainerinnen Monika Baumgartner und Anneliese Arthofer Viel gelacht, geübt und geplaudert wird jeden Montag- wechslung. „Unser Programm stimmen wir auf Jahres- nachmittag im VITA MOBILE SelbA-Club im Alten- und zeiten und Schwerpunkte wie Fasching, Valentinstag ab. Pflegeheim Tabor. Eine gesellige Gruppe von 70- bis Es gibt auch Vorträge z.B. über Sturzvorbeugung, Erste 90-Jährigen nimmt regelmäßig an dem von VITA M OBILE Hilfe, Zahngesundheit oder Ernährung. Wichtig ist, dass initiierten Gedächtnistraining teil. Die SeniorInnen zei- alles interessant und unterhaltsam ist und der Humor gen große Freude an den Wortfindungsspielen, Konzen- nicht zu kurz kommt“, so Baumgartner. Die Aufwen- trationsübungen und dem Bewegungsprogramm der dungen für den VITA MOBILE SelbA-Club werden durch SelbA-Trainerinnen Monika Baumgartner und Anneliese Veranstaltungen wie den Bücherflohmarkt und Spenden Arthofer, die stets von drei Jugendlichen der Hauptschule finanziert. „Schön wäre, wenn mehr Menschen etwas für Tabor unterstützt werden. Das von Rosa Wieser vor rund ihre geistige und körperliche Fitness tun“, wünschen sich fünf Jahren initiierte Projekt hat ein großes Ziel: Alten die Trainerinnen für die Zukunft. Menschen zu helfen, körperlich und geistig fit und selbst- ständig zu bleiben. Einige der derzeit 15 TeilnehmerInnen sind seit dem Start dabei. Der Erfolg ihres Engagements wird den beiden Trainerin- nen und Fachsozialbetreuerinnen täglich vor Augen ge- führt. „Es ist eine große Bestätigung zu sehen, wie frisch und flexibel viele durch regelmäßiges SelbA-Training wer- den. Durch die gemeinsamen Club-Nachmittage können wir zudem die Beziehung zu unseren KundInnen vertie- fen. Wir ermuntern deshalb bei unseren Hausbesuchen immer wieder zur Teilnahme“, erzählt Anneliese Arthofer. Im VITA MOBILE SelbA-Club ist jede/r Interessierte herz- lich willkommen. 8 Euro werden als Unkostenbeitrag ein- gehoben, dazu gehört auch eine Kaffeepause. Monika Spaß muss sein! Baumgartner und Anneliese Arthofer achten auf Ab- Anneliese Arthofer (links), Monika Baumgarter (rechts) 19
1986 Steyrer Heimhilfe und Hauskrankenpflege VITA MOBILE Verein für Pflege, Betreuung und Beratung 2011 25 Jahre Vereinsgeschichte 1986 • offizielle Gründung des Vereines Steyrer Heimhilfe und Hauskrankenpflege mit der Vorsitzenden Elfriede Salat am 28. November • im ersten Vereinsjahr werden von 40 freien Mitarbeitern 74 KundInnen betreut und 8520 Einsatzstunden (4260 Stunden Pflege) aufgewendet 1987 • Eröffnung von Büro und Einatzleitung in der Redtenbachergasse 3 am 1. März • Spende des ersten Kleinbusses durch den Lions Club St. Ulrich • die Zahl der Betreuten steigt auf 149, der Betreuungsumfang beträgt 12.981 Stun- den 1988 Spende eines Kleinbusses • 13 Mitarbeiterinnen absolvieren die berufsbegleitende, durch die Lions St. Ulrich 1987 zweijährige Ausbildung zur Altenhelferin • Erweiterung des Betreuungsgebietes in die benachbarten Gemeinden • die Goldhaubengruppe Steyr übergibt eine Geldspende für die dringend notwendige Anschaffung von Pflegebehelfsmitteln • Anstellung von Elfriede Salat als Geschäftsführerin 1989 • erste Dienstverträge für acht Angestellte am 15. März • Subventionen von der Stadt Steyr, nahe liegenden Gemeinden, dem Land Oberösterreich und dem KRAZAF sowie Spenden der Firmen Hartlauer und BMW Steyr sichern den Betrieb • für 169 KundInnen werden 18.891 Einsatzstunden aufgewendet 1990 • neue Büroräumlichkeiten in der Ferdinand-Hanusch-Straße 1 im Tiefparterre des Alters heimes in den Räumen der ehemaligen Jugendherberge; die Adaptierungskosten trägt die Mitwirkung beim Steyrer Stadt Steyr Stadtfest 1989 20
• der Verein bekommt vom Land OÖ zwei Einsatzfahrzeuge • der zweite Ausbildungskurs zur Altenhelferin startet mit neun Mitarbeiterinnen • acht Mitarbeiterinnen beginnen ihre Ausbildung zur Altenbetreuerin 1991 • Abschluss eines Vertrages mit der Stadt Steyr, der Or- ganisation und Durchführung der Altenbetreuung in der Stadt regelt • aktive Mitarbeit bei der Entstehung einer Fachschule für Altendienste und Pflegehilfe in Steyr • das auf 21 Mitarbeiterinnen angewachsene Team be- steht aus zwölf Altenhelferinnen, vier Krankenschwes- tern, zwei Heimhelferinnen und drei Bürokräften; zu- sätzlich stehen 77 Honorarkräfte zur Verfügung • der Großteil der 41.000 geleisteten Betreuungs-Stun- den umfasst die medizinische Pflege, drei Viertel der Betreuten sind über 70 Jahre alt 1993 Übergabe von zwei Einsatzfahrzeugen durch Ing. Hermann Reichl, Land OÖ, 1990 • Ausbau des Büros und Abschluss eines Mietvertrages mit der Stadt Steyr 1994 • Zweiter Vertrag mit dem Sozialhilfeverband der Stadt Steyr und dem Land OÖ über die Hauskrankenpflege 1997 • Überreichung der Humanitätsmedaille des Landes OÖ an Elfriede Salat in Würdigung ihrer Verdienste im Sozialwesen am 31. Oktober 1998 • Landtagsabgeordnete Gertrude Schreiberhuber wird zur Vorsitzenden des Vereines • Karin Salat wird als Geschäftsführerin bestellt Abschluss der Altenhelferausbildung 1990 21
1998 bis 2007 Durchführung diverser Projekte Jung mit Alt, ins Leben • gerufen von Frau Rosa Wieser als Verbindung zwischen den Generationen, sinnvolle soziale Freizeitaktivität für Jugend liche und gegen die Vereinsamung älterer Menschen • Zusammenarbeit mit Schulen und Jugendorganisationen in Steyr und Umlandgemeinden 1999 • Preis für die Unterstützung von Angehörigen im Rahmen der Aktion Helfen beim Helfen • Anerkennungspreis des Landes OÖ für Innovative Jugend- arbeit Projekt-PartnerInnen Jung & Alt 2009, • Silbernes Verdienstzeichen des Landes OÖ für Elfriede rechts mit Blumenstrauß: Rosa Wieser Salat 2001 • Landesfamilienpreis Ideen und Initiativen zur Steigerung der Lebensqualität von Familien mit Kindern für die Projekte Jung mit Alt • Namensänderung in VITA MOBILE Verein für Pflege, Betreuung und Beratung 2002 • Integrationspreis der Stadt Steyr als Anerkennung für das Bemühen zur Verständigung zwischen Jung und Alt • Auszeichnung des Bundesministeriums für Soziales im Rahmen des SchülerInnen- und Jugendwettbewerbes … und ich tu es auch für das Projekt Ein Besuchsdienst der beson- deren Art 2003 • Ehrenpreis für unsere Jugend-Projekte bei der Aktion Helfen beim Helfen der OÖ Spar kassen und der OÖ Krone 2007 • Vorplanungen für die Sozialstation VITA MOBILE und ein Tageszentrum im künftigen Alten- und Pflegeheim Tabor Weihnachtsfeier für • V ereinbarung mit der Stadt über die Zuständigkeit der drei Steyrer Betreuungsorgani- KundInnen in der Kantine sationen von SKF 2003 22
• Preis des Lions Clubs International Nachhaltiges Generationsleben für den VITA MOBILE SelbA-Club 2008 • Sieg beim Ideenwettbewerb Gema – Gemeinsam aktiv und Förderung durch das ULF (Unabhängiges LandesFreiwilligenzentrum) für den VITA MOBILE SelbA-Club 2010 • Start eines 2-jährigen Projekts zur Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF), finanzielle Beteiligung durch den Fonds Gesundes Österreich • Preis des Lions Clubs International Nachhaltiges Generationsleben für den VITA MOBILE SelbA-Club 2011 Sinnstifter-Award 2010 für Sabine Salat • VITA MOBILE ist der größte Anbieter im Bereich der M obilen Dienste in Steyr. Beschäftigt werden zwölf Dipl. Gesundheits- und Krankenschwes- tern und ein Pfleger, 20 Fachsozialbetreuerinnen Altenarbeit, fünf Heim- helferinnen und fünf Mitarbeiterinnen in der V erwaltung. 38 MitarbeiterIn- nen betreuen 237 KundInnen. • Der VITA MOBILE SelbA-Club ist fixer Bestandteil u nseres Dienstleistungsangebotes; Förderung durch die Sozialabtei- lung des Landes OÖ und das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Lions Nachhaltigkeitspreis 2010 Land OÖ 23
Pflegebedürftige müssen ihren Betreuern bedingungslos vertrauen können Gespräch mit Vereinsgründerin, ehem. Vorsitzende und Geschäftsführerin Elfriede Salat Die Dienstleistungen von VITA MOBILE Verein für Pflege, Der Plan, eine Hauskrankenpflege über eine bestehende Betreuung und Beratung sind in den vergangenen 25 Organisation aufzubauen, zerschlug sich. Im November Jahren unverzichtbar für die soziale und gesundheitliche 1986 kam es zur privaten Vereinsgründung, Elfriede Salat Versorgung der Menschen im Raum Steyr geworden. stellte sich als erste Vereinsvorsitzende zur Verfügung. In Dass sich der ursprünglich Steyrer Heimhilfe und Haus- der Aufbauphase war neben dem enormen Einsatz der krankenpflege genannte Verein rasch zur größten priva- Heimhelferinnen und Heimpflegerinnen viel Über ten Betreuungsorganisation der Stadt entwickeln würde, zeugungsarbeit notwendig, um den Betrieb finanziell ab- hätten sich Initiatorin Elfriede Salat und ihre Mitstreiterin- zusichern. „Der Lions-Club St. Ulrich, die Steyrer Gold nen 1986 nicht träumen lassen. haubenfrauen und der Unternehmer Hartlauer waren unsere ersten Sponsoren“, blickt Salat dankbar zurück. Begonnen hatte das Sozialprojekt schon zwei Jahre Auch Landesrat Reichl war als Sozialreferent des Landes zuvor. Elfriede Salat, damals freiberuflich beim Roten rasch zu überzeugen, dass die bis dato fast ausschließ- Kreuz tätig, war nach Spitalstransporten oft bedrückt. lich von Familienangehörigen erbrachte Altenbetreuung „Viele ältere Menschen oder Schwerkranke waren und Krankenpflege Unterstützung braucht und bot finan- nach ihrer Entlassung hilflos und unfähig, sich selbst zielle Förderung. Die Stadt Steyr stellte 1987 Büro und den Haushalt zur versorgen. Aus Mitleid haben räumlichkeiten im Keller des Amtshauses Redtenbacher- ich und einige Gleichgesinnte Hilfe geleistet“, erinnert gasse zur Verfügung. sie sich. Wie groß der Bedarf ist, zeigte sich innerhalb kürzes- Bald stießen die Frauen mit ihrem Engagement jedoch an ter Zeit. Die Steyrer Heimhilfe und Hauskrankenpflege ihre Grenzen. „Immer mehr Patienten und Pflege etablierte sich in der Stadt und sogar in den Umland- bedürftige haben erfahren, dass wir Unterstützung bie- gemeinden. Ein Jahr nach Vereinsgründung wurden ten. Mit dem Zeitaufwand stiegen auch die Ausgaben. für die Pflege und Betreuung von 149 Menschen schon Wir finanzierten die Fahrten mit Privatautos und ver- knapp 13.000 Stunden aufgewendet. Die Arbeit leis- schenkten sogar Pflegebehelfe“, so Salat. teten Krankenschwestern, Stationsgehilfinnen sowie 24
Frauen mit ähnlichen medizinischen Berufen oder Lebenslage, brauchen kontinuierliche Betreuung und p rivater Pflegeerfahrung. Die 59 Mitarbeiterinnen wur- müssen sich ihren Betreuern bedingungslos anvertrau- den auf Honorarbasis entlohnt. Der Leistungskatalog en können. Dass die gute Versorgung unserer Kundin- war entsprechend den vielfältigen Bedürfnissen der nen und Kunden gewährleistet bleibt und die Mitarbei- KundInnen von Anfang an sehr vielfältig. terInnen ihre Fähigkeiten bestmöglich nutzen können, das wünsche ich unserem Verein für die Zukunft.“ Um bestmögliche Betreuung zu gewährleisten, wurde auf die Qualifikation der MitarbeiterInnen größter Wert gelegt. Zwei Jahre nach Vereinsgründung starteten 13 Betreuerinnen mit ihrer zweijährigen, berufsbegleiten- den Ausbildung zur Altenhelferin. 1990 ließen sich acht Kursteilnehmerinnen zur Altenbetreuerin ausbilden. Heute ist für die MitarbeiterInnen stete Weiterbildung selbstverständlich. Trotz des großen Engagements aller musste der Verein jahrelang um die Bestandssicherung bangen. Salat: „Ich hab nie gedacht, dass ich so gut um Unterstüt- zung b etteln kann.“ Die ersten fünf Altenbetreuerinnen wurden 1989 eingestellt. 1990 wurden die lang ersehn- ten Landesrichtlinien zur Förderung der mobilen Alten- hilfe und des sozialen Betreuungsdienstes in Oberös- terreich geschaffen. Im Sommer 1991 erteilte die Stadt Gründungsmitglieder von 1986: dem Verein den Auftrag über die mobile Altenhilfe und Heike Aicher Hauskrankenpflege in Steyr. Dr. Peter Graf Hiltrud Grasberger Nach dem erfolgreichen Ringen um öffentliche und Karl Holub f inanzielle Anerkennung konzentrierte sich die Vereins- Marianne Huber vorsitzende und Geschäftsführerin Elfriede Salat bis zu Dr. Gunter Kleinberger ihrem Ausscheiden 1997 darauf, eine gute Zusammen- Lions Club St. Ulrich arbeit zwischen Hauskrankenpflege, Altenarbeit und Hermine Obergottsberger Heimhilfe und eine zeitsparende Büroorganisation zu Hilde Oeller entwickeln. Dr. Christoph Pfaffenwimmer Karl Ratzinger Im Rückblick sagt sie: „Meine MitarbeiterInnen und Elfriede Salat ich versuchten stets, auf gesellschaftliche und sozia- Gertrude Schreiberhuber le Entwicklungen und neue Bedürfnisse einzugehen. Katharina Wickgruber Pflegebedürftige Menschen sind in einer schwierigen Dr. Günter Wider 25
Eine Mitarbeiterin der ersten Stunde Gespräch mit Diplomkrankenschwester Marianne Huber Engagement für pflegebedürftige Menschen ist nur dann Pflege deutlich miterleben. „Besonders schön für mich erfolgreich und befriedigend, wenn eine gute Bezie- war, wenn meine Patienten nach schweren Operatio- hung zwischen Kundin und Betreuerin besteht. Marianne nen oder Erkrankungen mit meiner Unterstützung wieder Huber (60) hat dies während ihrer 25-jährigen Tätigkeit ganz gesund geworden sind. Das ging natürlich nicht bei VITA MOBILE viele Male erleben dürfen. Vor kurzem immer. Vielfach war es für mich schon positiv, wenn ich ist die Diplomkrankenschwester in den wohlverdienten mithelfen konnte, dass der Gesundheitszustand eines Ruhestand getreten. Patienten stabil bleibt und er sich gut betreut fühlt“, sagt sie. Zur Familie ihrer ersten Kundin, einer Diabetes-Pati- Marianne Huber war Mitarbeiterin der ersten Stunde. entin, hatte sie bis zu ihrer Pensionierung Kontakt. Nach der Vereinsgründung der Steyrer Heimhilfe und Hauskrankenpflege 1986 wurde die engagierte Steyrerin zunächst als Honorarkraft eingesetzt. Ab 1991 wurde sie Teilzeitangestellte in der Hauskrankenpflege und konnte dadurch Beruf und Familie gut vereinen. „Ich habe von meiner beruflichen Ausbildung her und durch die Pflege meines Schwiegervaters bis zu dessen Tod einen guten Zugang zu meiner neuen Aufgabe ge- habt. Die Arbeit war von Anfang an sehr erfüllend, weil ich Patienten oft jahrelang betreuen durfte, ihre Sorgen und Nöte kennen gelernt habe und sich dadurch freund- schaftliche Beziehungen entwickelt haben“, betont sie. Im Gegensatz zu ihrer früheren Tätigkeit im Krankenhaus, konnte sie bei VITA MOBILE die Erfolge einer langfristigen Frau Huber mit Kundin bei einer Weihnachtsfeier 26
Ich fühle mich wohl, weil ich gut betreut werde Gespräch mit Gertrude Matschi, seit zwölf Jahren betreut von VITA MOBILE Die 61-jährige Gertrude Matschi, die sich so zufrieden Rollstuhlfahrerin ins Freie zu gelangen. Gemeinsam kann über die Betreuung durch VITA MOBILE äußert, lebt seit das Ehepaar Spaziergänge im Wohnviertel auf der Enns- vier Jahrzehnten mit Multipler Sklerose. leite, Fahrten zum Friseur und Ausflüge mit dem Auto un- ternehmen. 1972, als junge Mutter, war die Krankheit ausgebrochen. Viele Jahre kam die Steyrerin dank der großartigen Un- terstützung durch Ehemann Rudolf (69) ohne fremde Hilfe zurecht. Vor zwölf Jahren, als sie durch ihre Erkrankung bewegungsunfähig wurde und Rudolf Matschi einige Zeit selbst schwer erkrankte, übernahm VITA MOBILE die Pflege und medizinische Versorgung der Frau. Mehrmals in der Woche benötigt die Patientin eine Kran- kenschwester, zwei Mal täglich kommen abwechselnd die Altenfachbetreuerinnen Johanna und Doris ins Haus. Mit ihnen ist Gertrude Matschi im Laufe der Jahre eng zusammengewachsen. „Wir haben ein sehr gutes Ver hältnis, nehmen uns gegenseitig mit Schmäh. Ich bin wirklich sehr froh, dass VITA MOBILE zu mir kommt und ich dadurch in meinen eigenen vier Wänden bleiben kann“, betont die Patientin. Dank der professionellen Hilfe bleibt Gertrude Matschi und ihrem Gatten auch Zeit für gemeinsame Freizeit aktivitäten. Der Treppenlift im Haus ermöglicht es der Frau Matschi mit Altenfachbetreuerin Johanna 27
25 Jahre VITA MOBILE – herzlichen Glückwunsch! Eine Landesförderung zur richtigen Zeit für einen jungen Möge VITA MOBILE auch künftighin viel soziale Wärme Verein mit zielstrebigen Funktionärinnen kann den Start den betreuten Menschen vermitteln. erleichtern und zu weiteren Aktivitäten ermutigen. Vor 25 Jahren hat der Verein Steyrer Heimhilfe und Haus- krankenpflege diese Herausforderung angenommen und sich als VITA MOBILE in Steyr zu einem nicht mehr weg- Ing. Hermann Reichl zudenkenden Sozialverein entwickelt. Soziallandesrat a.D. In den 1980er Jahren stand die Landes-Sozialpolitik, wenn auch nicht so ausgeprägt, vor den gleichen Auf- gaben wie heute. Die Lebenserwartung stieg, die Betreu- ungsfälle im Alter nahmen zu und allgemein bestand der Wunsch so lange wie möglich zu Hause gepflegt zu werden. Neben sozialen Diensten wie Essen auf Rädern, Telefon-Notrufhilfe und dem Einsatz ehrenamtlicher Helfer, war es dringend erforderlich, professionelle Dienstleistungen anzubieten. VITA MOBILE hat auf die- sem Gebiet hervorragend gearbeitet. Ehrenmitglieder des Vereins VITA MOBILE: Ein Danke für die Hilfe für gesundheitlich beeinträchtigte Primar Univ. Prof. Dr. Gunter Kleinberger Menschen, aber auch Dank dafür, dass durch die Leis- Landesrat a.D. Hermann Reichl tungen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viele Auf- Elfriede Salat enthaltstage im Krankenhaus oder im Alten- und Pflege- Altbürgermeister Heinrich Schwarz heim erspart werden. Isabella Viertler 28
Pionierarbeit für ein unverzichtbares soziales Angebot Vor der Gründung der damaligen Steyrer Heimhilfe und Frauen, die sie nach landläufiger Meinung nicht extra Hauskrankenpflege war die Landschaft der Unterstüt- lernen mussten. zungsmöglichkeiten für alte Menschen, die ihren Alltag Energie, Vorausblick und Zähigkeit – mit diesen Eigen- ohne fremde Hilfe nicht mehr meistern konnten, äußerst schaften fand Frau Salat Gehör und konnte potentiel- schütter. le Förderer/Förderinnen gewinnen, die dann auch die Es war Elfriede Salat, die sich damals tatkräftig der Anlie- nötigen organisatorischen und rechtlichen Rahmen- gen der alten Frauen und Männer und der sie begleiten- bedingungen schafften. den Familienangehörigen annahm und versuchte, mit Die Begleitung alternder Menschen, die in ihrem Alltag der Organisation Steyrer Heimhilfe und Hauskranken- Unterstützung benötigen, ist bei VITA MOBILE in guten und pflege regelmäßige Unterstützungsleistungen mit ge- professionellen Händen. Die prognostizierten Entwicklun- schulten MitarbeiterInnen anzubieten. Es sollten nicht gen, nämlich die große Anzahl hochaltriger und allein nur jene Personen, die zufällig im Einzugsgebiet einer stehender/allein lebender Menschen, die über keinerlei privaten Initiative lebten, Entlastung und Assistenz be- soziales Netz verfügen und/oder durch demenzielle Ver- kommen, sondern möglichst alle, die alleine nicht mehr änderungen in ihrer Alltagskompetenz eingeschränkt zurecht kamen. sind, bilden die neuen Herausforderungen. Es war anfangs gar nicht so einfach, von den öffentli- Neue Wege zu gehen und innovative Lösungen zu finden, chen Stellen Gehör und Verständnis für die Notwendig- wird für VITA MOBILE nicht nur bis zum nächsten Jubiläum keit eines solchen Angebotes zu bekommen. Ich erinnere selbstverständlicher Auftrag sein. mich, dass immer argumentiert werden musste, dass diese Dienstleistungen die Familien weder zerstören noch ersetzen wollten, sondern dass sie als Unterstützung gedacht waren. Dr. Margit Scholta, Auch das Bestreben nach Schulung und Ausbildung der Konsulentin für Soziales des Landes OÖ Mitarbeiterinnen wurde anfangs eher mit Skepsis gese- hen, war doch Betreuen und Pflegen eine Uraufgabe der 29
25 Jahre VITA MOBILE Festveranstaltung am 14. Okt. 2011 im Museum Arbeitswelt Steyr Ein Fest für MitarbeiterInnen und PartnerInnen aus Poli- tik, Wirtschaft und dem Sozial- und Gesundheitswesen: Mehr als 200 Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung und verbrachten einen unterhaltsamen Abend. Die Goldhaubengruppe Steyr stellte sich mit einem be- sonderen Geschenk ein: Obfrau Christine Gabath über- reichte einen Scheck über 1000.– Euro. Beifallsstürme erntete das Ballaststofforchester Salzburg für Unterhaltungsmusik der 20er & 30er Jahre. © Kain rath © Kainrath inr ath © Ka © Kainrath © Hamm © Kainrath 30
Wir danken unseren Sponsoren und Förderern Landeshauptmann-Stv. Josef Ackerl • L. Baar Orthopädietechnik GmbH. • Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz • BFI OÖ • BMD SYSTEMHAUS GmbH • BMW Steyr • Notariat Dr. Josef Brandecker • comp//nets.go • Goldhaubengruppe Steyr-Stadt • Paul Hamm GmbH. Meisterfotograf • Hartlauer Handelsges.m.b.H • Vizebürgermeister Wilhelm Hauser • Bandagist Heindl GmbH. • Landesrat Dr. Hermann Kepplinger • Laure Werbeartikel • Lions Club St. Ulrich • Magistrat Steyr, Fachabteilung für Jugendhilfe und Soziale Dienste • Oberbank Steyr • Autohaus Öllinger • Weinhandlung Purkhart • Ratzinger, Gstöttner & Partner Steuer- und Unter- nehmensberatungs GmbH. • SIVAG Sicherheit in Versicherungsangelegenheiten GmbH • SKF Steyr • SPÖ-Stadtsenatsfraktion • Stadtrat Markus Spöck • Stadtbetriebe Steyr GmbH • Reifen Stummer • Zweite Präsidentin des Oö Landtags Gerda Weichsler-Hauer • Wiener Städtische Allgemeine Versicherung AG • Autohaus Wieser • Stadtrat Dr. Helmut Zöttl 31
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