CHANCEN SCHAFFEN. Tätigkeitsbericht der Bundesliga-Stiftung 2013 2016 - DFL
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Leitbild Verantwortung. Solidarität. Chancen. Die Bundesliga-Stiftung nimmt die gesellschaftliche V erantwortung des Profifußballs wahr und steht für seine gelebte Solidarität. Als eine führende Stiftung aus dem Sport nutzt sie die große Kraft des Fußballs, um bessere Chancen für Kinder, Menschen mit Behinderung und Sportleranderer Sportarten zu s chaffen sowie Integration und Gewaltprävention zu fördern. TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 3
Inhalt Inhalt INHALT 6 Vorwort 8 Impressionen 10 Bericht des Vorstandes 18 Interview mit Fritz Pleitgen 46 SPORTLER ANDERER 22 FÖRDERSÄULEN SPORTARTEN 48 Verantwortung und Nachhaltigkeit 82 WEITERE PROJEKTE/ Seit 2008 ist der Profifußball Partner der Deutschen Sporthilfe: eine Kooperation mit Zukunft CSR 84 Vielfältiges Engagement 52 Gemeinsame Sache Die Bundesliga-Stiftung setzt sich an vielen Fußballprofis unterstützen Talente anderer Stellen für die Gesellschaft ein Sportarten auf ihrem Weg in die Weltspitze 90 Engagement dient allen Seiten 74 MENSCHEN MIT In immer mehr Bereichen übernimmt der Profifußball BEHINDERUNG soziale und gesellschaftliche Verantwortung 76 Ein eingespieltes Team 24 INTEGRATION Der Reiseführer der Bundesliga-Stiftung hilft Menschen mit und ohne Behinderung 26 Mut machen für Schule und Leben beim Stadionbesuch Am Lernort Stadion erhalten Jugendliche politische Bildung 81 Gastkommentar Guildo Horn Der Künstler zum Reiseführer 32 Integrationsspieltag „Barrierefrei ins Stadion“ Für Integration und Toleranz setzten sich Clubs und Spieler am 26. Spieltag der Saison 2014/15 ein 58 KINDER 34 Die Integrationsinitiative Vier Bundesliga-Profis und eine Nationalspielerin 60 Aufgeweckt warben unter dem Motto „Mach einen Strich Je eine Halbzeit Fußball und Deutschunterricht: 94 Geschäftzahlen 2013/14 bis 2015/16 durch Vorurteile!“ für eine Willkommenskultur und eine Erfolgsformel für die Entwicklung von Kindern ein faires Miteinander mit Sprachproblemen 98 Impressum 40 Auf dem Platz vergessen sie alles 66 Supercup 2016 Junge Geflüchtete über Fußball an die Unter dem Motto „Jedem Kind eine CHANCE.“ stand das Gesellschaft heranzuführen, ist das Ziel Spiel Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München des Projekts „Willkommen im Fußball“ 68 „Sport macht den Kopf frei“ Mehr Bewegung tut Kindern mit und ohne Behinderung gut 4 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 5
Vorwort Vorwort LIEBE LESERINNEN UND LESER, bewusst haben sich der damalige Ligaverband und die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH Ende 2008 für die Gründung einer Stiftung entschieden, um ihre gemeinnützigen Aktivitäten zu bündeln und noch stärker wahrzunehmen. Stiftungen sind nachhaltig angelegt, somit ist das soziale und g esellschaftliche Engagement des Profifußballs durch die Bundesliga-Stiftung langfristig gewährleistet. Stiftungen spielen in Deutschland eine zunehmend wichtige Rolle hinsichtlich gesellschaftlicher Herausforderungen, beispielsweise bei Integration und Inklusion. Allein können sie allerdings keine Lösungen herbeiführen. Und noch viel weniger vermag es eine einzelne Einrichtung wie die Bundesliga-Stiftung, im Alleingang gesellschaftliche Probleme zu bewältigen. Das kann nur im Zusammenspiel insbesondere mit Politik und Wirtschaft gelingen. Initiativen wie Stiftungen können aber einen wesentlichen Beitrag leisten. Und hier sieht sich der Profifußball vor allem mit seiner kommunikativen Ausstrahlung in einer besonderen Verantwortung. „DIE BUNDESLIGA- Fußball ist weit mehr als ein Spiel auf dem Rasen. Fußball besitzt die Kraft, Menschen zu mobilisieren und sie in ihrer Verbundenheit mit unserem Sport vermeintliche Grenzen wie Herkunft, Religion oder Hautfarbe überwinden zu lassen. Das wird nicht nur an jedem Spieltag in den Stadien STIFTUNG HAT SICH ZU der Bundesliga und 2. Bundesliga deutlich. Vom sozialen Engagement des deutschen Profifußballs profitieren pro Jahr mehr als 750.000 Menschen. Die Bundesliga-Stiftung initiiert und fördert soziale Projekte und dient den gemeinnützigen Maßnahmen der Clubs und diesbezüglich ebenso EINER ANERKANNTEN bemerkenswert engagierter Profis als überregionales Dach. In den vergangenen Jahren hat sich die Bundesliga-Stiftung zu einer anerkannten Institution im INSTITUTION ENTWICKELT.“ gemeinnützigen Sektor entwickelt. Vor allem aber konnte sie die Stärken der Bundesliga gezielt nutzen, um Hilfestellung zu leisten und somit Positives zu bewirken: in erster Linie für Kinder, für Menschen mit Migrationshintergrund, für Menschen mit Behinderung und für Sportler anderer Sportarten. Wie dies in den vergangenen drei Jahren konkret aussah, möchten wir Ihnen im vorliegenden Tätigkeitsbericht vermitteln. Ihr Dr. Reinhard Rauball Vorsitzender des Stiftungsrates der Bundesliga-Stiftung 6 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 7
Schlaglicht Schlaglicht IMPRESSIONEN Ernsthaft und nachhaltig setzt sich die Bundesliga-Stiftung für die Belange Benachteiligter ein. Der Spaß kam dabei in den vergangenen drei Jahren dennoch nicht zu kurz. Im Gegenteil. NACHWUCHS Die Mehrzahl der P rojekte und I nitiativen der Bundesliga- Stiftung r ichtet sich an Kinder und Jugendliche. Dabei stehen die Themen Bildung, B ewegung, Integration und Inklusion im Fokus. GEMEINSCHAFTSGEFÜHL Ob in Work- shops, im Stadion, am Ball oder unter blauem Himmel: Das Wir steht bei A ktionen und Projekten der Bundesliga- Stiftung im Vordergrund. Von oben links: Workshops von der Bundesliga-Stiftung und der Bildungs initiative „Show Racism the Red Card“ zeigen an 16 Standorten der Bundesliga und 2. Bundesliga Möglichkeiten zur Bekämpfung von Rassismus auf. Fußball-Weltmeister Ron-Robert Zieler und Janine Kohlmann, Staffel-Welt meisterin im Modernen Fünfkampf, leben die Partnerschaft von Profi fußball und Deutscher Sporthilfe in der Hannoveraner HDI Arena. SV Darmstadt 98-Profi Änis Ben-Hatira unterstützt das Integrationsprojekt „Mitternachts- Sport“ mit vollem Einsatz. In Mainz gelingt die Integration von jungen Geflüchteten durch Fußball mit dem Programm „Willkommen im Fußball“. 8 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 9
Bundesliga-Stiftung Bundesliga-Stiftung BERICHT Standorten umgesetzt oder mit überregionaler Fokus auf Leuchttürmen Bedeutung – und ganzheitliche Konzeptansätze Der Bedeutung der Leuchttürme entsprechend aus. Neben der finanziellen Unterstützung bilden diese Projekte einen Schwerpunkt in profitieren die Projektleuchttürme vom diesem Tätigkeitsbericht. Ein Projekt, das fachlichen Input der Mitarbeitenden und der anhand der Geschichte der jungen Afghanen DES VORSTANDES Projektpartner, von der Vernetzung mit den Samir und Maisam näher vorgestellt wird, ist Proficlubs sowie der kommunikativen Kraft der „Willkommen im Fußball“ (S. 40). Dieses bundes- Bundesliga. Insbesondere durch die Leucht- weite Programm für junge Geflüchtete resul- turm-, aber auch über die zahlreichen Förder- tiert aus der von der Bundesliga-Stiftung und sonstigen Projekte konnte die Bundesliga- angestoßenen Integrationsinitiative, die mit Stiftung in den vergangenen drei Jahren mehr dem ligaübergreifenden Integrationsspieltag als 170.000 Menschen erreichen. Über 50.000 „Mach einen Strich durch Vorurteile!“ im März Chancen schaffen – von diesem Ziel waren auch die Jahre der Bundesliga-Stiftung von von ihnen wurden als Projektteilnehmer direkt 2015 gestartet wurde. Mittlerweile zählt „Will- 2013 bis 2016 geprägt. Ein Schwerpunkt lag dabei auf dem Thema „Integration“, im begünstigt. kommen im Fußball“ 21 Standorte, an denen Vordergrund stand immer der Mensch. Von Stefan Kiefer, Vorstandsvorsitzender VORSTAND Seit der Verstärkung durch den neuen Vorsitzenden Stefan Kiefer (Mitte) im N ovember 2014 verantwortet mit Kurt Gaugler (links) und Jörg Degenhart ein dreiköpfiger Vorstand die Geschäfte der B undesliga-Stiftung. Justin aus Berlin, Isabell aus Stuttgart oder Der vorliegende Bericht deckt den Zeitraum von INTEGRATION Die HDI Arena war bei der Partie zwischen Gastgeber Maisam, der nun in Mainz lebt – drei Teenager 2013 bis 2016 ab. 2013 hat die Bundesliga- Hannover 96 und Borussia Dortmund mit ganz unterschiedlichen Biografien. Sie alle Stiftung ihren jüngsten übergreifenden Bericht Hauptspielort des Integrationsspiel tages 2015, an dem sich alle Clubs der eint eines: Sie nehmen an Projekten der Bundes- veröffentlicht: eine repräsentative Studie zum Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga liga-Stiftung teil. Das macht sie zu Protago sozialen Engagement des deutschen Profi und Frauen-Bundesliga beteiligten. nisten dieses Tätigkeitsberichts. Ihre Geschich- fußballs, für welches die Arbeit der Bundesliga- ten illustrieren beispielhaft, wie der Fußball Stiftung mit ihrem bundesweiten Fokus eine Art dazu beitragen kann, positiv in die Gesellschaft Dach bildet. Was ist seitdem geschehen? hineinzuwirken. Die Bundesliga-Stiftung unter- Geprägt war die Arbeit insbesondere von den stützt Menschen wie Justin, Isabell und Maisam, vier Fördersäulen: „Kinder“, „Sportler anderer die vor großen Herausforderungen stehen, Sportarten“, „Menschen mit Behinderung“ und ausgelöst durch den benachteiligten Zugang zu „Integration“. Innerhalb dieser Säulen wurde der Bildung, die Flucht aus der Heimat oder einer Fokus weiter auf das Wirken in den „Leucht- Behinderung. Für sie möchte die Bundesliga- turmprojekten“ gelegt. Sie zeichnen sich durch Stiftung Chancen schaffen. eine bundesweite Relevanz – ob an mehreren 10 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 11
Iconname Bundesliga-Stiftung JUGEND Die große Mehrzahl der P rojekte begünstigt Kinder und Jugendliche wie Justin, der am „Lernort Stadion“ im Berliner Olympias tadion politische Bildung erhält. roficlubs mit Amateurvereinen und lokalen P entwickelt hat. Auch strukturell wurde mit der Trägern der Zivilgesellschaft kooperieren und Gründung des Lernort Stadion e.V. ein Schritt einen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen in nach vorn gemacht. In das Schulsystem hinein Deutschland leisten. Woche für Woche finden wirken die beiden Kinder-Leuchttürme „Fußball mehr als 30 Trainingseinheiten für über 400 trifft Kultur“ (S. 60) und „Klasse in Sport“ (S. 68). Geflüchtete statt, weitere Sprach-, Bildungs- Die Programme nutzen den aktiven Sport zur und Qualifizierungsangebote inklusive. Werte- und Sprachvermittlung, in enger Kooperation mit Proficlubs und Spielern. Dass Dass gemeinsam mit der Beauftragten der „Fußball trifft Kultur“ mittlerweile 21 Projekt- Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und gruppen an 13 Standorten zählt, zeugt von der Integration, Staatsministerin Aydan Özoğuz, ein Qualität des Konzeptansatzes, aber auch und gesellschaftlich derart herausforderndes Thema insbesondere vom wachsenden Bedarf an aufgegriffen wurde, war bei der Projektierung sprachlicher Förderung. Apropos Sprache: Ende 2014 nicht absehbar. Große Bedeutung Der Bundesliga-Reiseführer „Barrierefrei ins kommt der Arbeit der Deutschen Kinder- und Stadion“ (S. 76), seit Stiftungsgründung Jugendstiftung als Trägerin und den rund 80 umgesetztes und weiterentwickeltes Leucht- beteiligten Kooperationspartnern zu, die sich turmprojekt in der Säule „Menschen mit den volatilen Bedingungen vor Ort stellen. Behinderung“, wird künftig Fans mit Behinde- rung auch in „Leichter Sprache“ a ngeboten. Bereits seit 2010 begleitet die Bundesliga- Diese Erweiterung soll sukzessive auf andere Stiftung das Bildungsprojekt „Lernort Stadion“ Kommunikationsplattformen der Stiftung (S. 26), das sich in den vergangenen Jahren übertragen werden und somit noch stärker eine inhaltlich über das Thema Inklusion weiter selbstbestimmte Teilhabe ermöglichen. 12 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 13
Bundesliga-Stiftung Bundesliga-Stiftung Das finanziell und kommunikativ größte Engage- Förderung paralympisch“ der Deutschen ment ist weiterhin die Partnerschaft mit der porthilfe. Zudem unterstützt sie künftig die S Stiftung Deutsche Sporthilfe im Rahmen der Veranstaltung „Juniorsportler des Jahres“. 2010 übernommenen Nachwuchselite-Förde- rung. Die Unterstützung der rund 200 größten Dach für gesellschaftliches Engagement Talente des nationalen olympischen Spitzen- Hinzu kommt die Dachfunktion der Bundesliga- sports wurde in den zurückliegenden Jahren an Stiftung. Viele Clubs beider Profiligen zeigen verschiedenen Stellen deutlich: unter anderem aktives Interesse am Qualifizieren, Vernetzen im Rahmen des Supercup 2015 in Wolfsburg und gemeinschaftlichen Agieren. Sie melden sowie in verschiedenen Kampagnen wie „#Unser zurück, dass die Rolle der Stiftung als Dach für Respekt“ im Jahr 2016. Die durch diese Maß das gesellschaftliche Engagement des nahmen erzeugte Aufmerksamkeit kommt den Profifußballs angenommen, ja sogar einge Athletinnen und Athleten zugute und drückt den fordert wird. Dies ermutigt den Vorstand und Respekt des Profifußballs für ihre bewunderns- alle Mitarbeitenden, den eingeschlagenen Weg werten Leistungen aus. Die Bundesliga-Stiftung fortzusetzen. greift durch ihre finanzielle Unterstützung Talenten auf ihrem Weg an die Weltspitze unter Roadmap 2020 die Arme. Auch in Zukunft möchte sie der Profi- Unter der Überschrift „Roadmap 2020“ hat sich fußball begleiten. Daher haben DFL Deutsche der Vorstand intensiv mit der strategischen Fußball Liga und Bundesliga-Stiftung die Weiterentwicklung der Stiftungsarbeit beschäf- Partnerschaft mit der Deutschen Sporthilfe im tigt. Diese folgt auf die organisatorischen August dieses Jahres bis 2019 verlängert und Weichenstellungen des Stiftungsrates ausgebaut. Neben den Talenten der Nachwuchs (Vorstandsstruktur, Satzungsanpassung) seit elite-Förderung, die in Rio de Janeiro vier 2014. Dabei wurden wichtige Bezugsgruppen Medaillen gewannen (einmal Gold, einmal Silber, eingebunden, wodurch verschiedene Perspek VIELFALT Im Kuratorium der zweimal Bronze), übernimmt die Bundesliga- tiven im Hinblick auf die künftige Entwicklung B undesliga-Stiftung sind prominente Stiftung ab sofort auch die „Nachwuchselite- der Bundesliga-Stiftung einbezogen werden Personen aus verschiedenen gesell- schaftlichen Bereichen vertreten. Von links: E x-Nationalspieler Christoph FÖRDERUNG Das Projekt „Klasse in Metzelder verstärkt das Kuratorium Sport“ hilft Kindern mit und ohne seit 2016 ebenso wie Rockstar B ehinderung durch zusätzlichen Peter Maffay – hier mit seinem q ualifizierten Sportunterricht. Berufs- und Kuratoriumskollegen Isabell hat es geholfen, ihre Feinmotorik Wolfgang Niedecken. und Koordination zu verbessern. k onnten. Über die Weiterentwicklung der schaftliche Engagement des Profifußballs noch Leuchttürme hinaus wird die Stiftung sich in den sichtbarer zu gestalten, an, indem sie neue kommenden Monaten mit neuen Projekten und Projekte anstößt. Trotz der schwerpunkt Konzepten auseinandersetzen, die weitere mäßigen Förderung der Leuchtturmprojekte Chancen insbesondere für Kinder und Jugend wird die pragmatische Unterstützung von liche schaffen sollen. Kleinprojekten beibehalten. Für ihr gesellschaftliches Engagement setzte Die Finanzmittel für die Fördertätigkeit speisen die Bundesliga-Stiftung im Berichtszeitraum sich aus mehreren Quellen: Wesentlich hierbei insgesamt mehr als sieben Millionen Euro ein. sind Spenden von DFL und DFB sowie ein Teil der Diese Summe umfasst Geld- und Sachmittel für Einnahmen aus dem regelmäßig stattfindenden eigene Projekte und zur Förderung Dritter sowie Benefiz-Länderspiel. Ergänzend dazu nutzte die Personal- und Verwaltungskosten. Im Bundesliga-Stiftung von der DFL bereitgestellte Geschäftsjahr 2015/16 etwa flossen mehr als Medienleistungen, um auf gesellschaftliche 2,3 Millionen Euro unmittelbar in die Projekt Herausforderungen aufmerksam zu machen. arbeit, über 56 Prozent davon in die Leucht- turmprojekte. Ein Großteil der Fördermittel wird Ein großer Dank gebührt an dieser Stelle Vor- auch im aktuellen Geschäftsjahr 2016/17 in die standsmitglied Kurt Gaugler, der einen großen Leuchttürme investiert. Zugleich nimmt die Anteil am Aufbau und an der Etablierung der Bundesliga-Stiftung den Auftrag, das gesell- Bundesliga-Stiftung hat. Er hat die Stiftung 14 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 15
Bundesliga-Stiftung Bundesliga-Stiftung „FÜR IHR G ESELLSCHAFTLICHES FÖRDERBEREICHE ENGAGEMENT SETZTE DIE BUNDESLIGA-STIFTUNG SEIT 2013 INSGESAMT MEHR ALS Kinder Menschen mit Behinderung Integration Sportler anderer Sportarten SIEBEN MILLIONEN EURO EIN.“ Ziel Allgemeine Werte vermittlung mit Fokus Öffnung des Zugangs zum aktiven und passiven Allgemeine Kompetenz- förderung zur Schaffung Förderung des olympischen setzung auf gesunden Lebensstil Sporterlebnis einer fairen Perspektive Spitzensports und Bewegung sowie in unserer Gesellschaft maßgeblich mitgeprägt und wird ihr auch im Gewaltprävention wohlverdienten Ruhestand mit seiner Erfahrung und seinem Netzwerk mit Rat und Tat verbunden Fußball trifft Kultur Bundesliga-Reiseführer Willkommen im Fußball Nachwuchselite- bleiben. Seit 2013 bringt Jörg Degenhart, Leucht- Klasse in Sport „Barrierefrei ins Stadion“ Lernort Stadion Förderung DFL-Direktor Finanzen, IT und Organisation, turm- seine Expertise ein. Er komplettiert den drei projekt köpfigen Vorstand. Ein ganz besonderer Dank gilt auch allen Gremienmitgliedern, insbeson- dere Fritz Pleitgen, dem Vorsitzenden des VIELSEITIG In vier Förderbereichen ist die Bundesliga-Stiftung aktiv. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung eigener Leucht- Kuratoriums, und seinem Stellvertreter turmprojekte. Zusätzlich werden Initiativen Dritter unterstützt, die innerhalb der eigenen Zielsetzungen liegen. Klaus-Peter Müller. Besonders wertvoll sind darüber hinaus die Ratschläge und Impulse des STIFTUNGSRAT (VON 2013 BIS 2016): Stiftungsratsvorsitzenden Dr. Reinhard Rauball sowie seines Stellvertreters Christian Seifert. Dr. Reinhard Rauball Vorsitzender des Stiftungsrates Klar ist: Ohne die Verantwortlichen der 36 Ver- DAS ZUSAMMENSPIEL DER STIFTER DIE GREMIEN DER BUNDESLIGA-STIFTUNG eine und Kapitalgesellschaften der Bundesliga Christian Seifert und 2. Bundesliga sowie den zahlreichen weite- Stv. Vorsitzender des Stiftungsrates ren Projekt- und Kooperationspartnern wäre Die Stifter vieles nicht möglich, und die Bundesliga-Stiftung WEITERE MITGLIEDER: DFL DFL wäre weit weniger befähigt, jenen Hilfe zu Deutsche Fußball Liga e.V. Deutsche Fußball Liga GmbH Harald Strutz leisten, die sie dringend benötigen. Entschei- Peter Peters dend dabei sind und bleiben ihre zehn Mitarbei- Stifter DFL Deutsche Wolfgang Niersbach (50 %) Fußball Liga e.V. terinnen und Mitarbeiter, das Herz der Bundes Kuratorium liga-Stiftung, die sich mit großer Leidenschaft Zusammenschluss aller Bundesliga- 36 lizenzierten Vereine und Vertreter aus den Bereichen Fußball, Sport allg., und gemeinsam mit den Kolleginnen und Kolle- Stiftung Kapitalgesellschaften Politik, Wirtschaft, Medien gen der DFL jeden Tag aufs Neue für ihr gemein- der Bundesliga und 2. Bundesliga Zielsetzung: sames Ziel einsetzen: Chancen schaffen. beruft Gesellschaftliche Verantwortung übernehmen beauftragt mit operativem Geschäft Identifikation bestellt Stiftungsrat schaffen Veränderungen bewirken Solidarität DFL Deutsche Überwachung, Berichtspflichten leben und Empfehlungen, Entlastung Werte vermitteln Stifter Fußball Liga GmbH (50 %) Aufgaben: Organisation und Durchführung WERTVOLL Von links: des Spielbetriebs Harald Strutz, Dr. Reinhard Rauball, bestellt Vorstand Christian Seifert und Peter Peters Vermarktung der Bundesliga (es fehlt: Wolfgang Niersbach) unter und 2. Bundesliga stützen als Stiftungsrat die Bundesliga- Stiftung mit w ichtigen Impulsen. 16 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 17
Gespräch Gespräch „FUSSBALL WIRKT Der frühere Intendant des Westdeutschen damalige geschäftsführende Vorstand Kurt Rundfunks, Fritz Pleitgen, begleitet Gaugler beigetragen, als Motor des Teams und die Arbeit der Bundesliga-Stiftung seit ihrer als Mittler zwischen Clubs und Stiftung. Gründung als Kuratoriumsvorsitzender. ALS SOZIALER Zivilgesellschaftliche Organisationen wie Wie darf man sich die Arbeit konkret die Bundesliga-Stiftung werden immer vorstellen? wichtiger bei der Lösung sozialer Fragen, Leuchtturmprojekte wurden aufgebaut, Aktio- erläutert er im Interview. nen mit den Clubs und der Politik veranstaltet, zum Beispiel Integrationsspieltage, Kooperatio- KLEBSTOFF“ Herr Pleitgen, Sie sind nicht nur Kuratoriums nen mit NGOs wie der Robert Bosch Stiftung und vorsitzender der Bundesliga-Stiftung, Aktion Mensch durchgeführt und Dutzende Pro- sondern auch für viele weitere gemeinnützige jekte auf lokaler und regionaler Ebene gefördert. Organisationen aktiv. Wo sehen Sie die Nicht zu vergessen die Treffen mit der Kultur, Bundesliga-Stiftung im Jahr 2016? zum Beispiel auf der Frankfurter Buchmesse. Die Bundesliga-Stiftung nimmt unter den vielen Tausend Stiftungen in Deutschland einen sehr Und aktuell? respektierten Platz ein. Das Förderkonzept mit In jüngster Zeit ist das Fördervolumen gestie- Der Kuratoriumsvorsitzende Fritz Pleitgen über den vier Säulen stimmt. Die Zusammenarbeit mit gen, und die Strukturen sind professionalisiert Rolle und Entwicklung der Bundesliga-Stiftung. den Clubs und die Partnerschaft mit leistungs worden. Mit Stefan Kiefer hat ein sehr engagier- fähigen NGOs und staatlichen Schlüsselstellen ter Vorstandsvorsitzender das Ruder übernom- Interview: Julia Lehmann funktionieren. men. Die Leuchtturmprojekte sind noch stärker in den Vordergrund gerückt und haben der Vom Fördervolumen her belegt die Stiftung, Stiftung ein klareres Profil verliehen. sportlich gesprochen, einen mittleren Tabellen- platz, aber mit der Bundesliga und ihrer Strahl- Bedeutet das das Ende der kleineren Projekte? kraft besitzt sie ein einzigartiges Instrument, Keinesfalls. Die kleinen Projekte repräsentieren um den Geförderten Chancen zu eröffnen. die Basisarbeit und ermöglichen an vielen Stellen So wird mit einem nicht gewaltigen Budget ein rasche, unbürokratische Unterstützung. Wir starker Effekt erzielt. haben aktuell ein Verhältnis von ungefähr 70:30 in der Förderung von Leuchtturmprojekten Wie hat sich die Stiftung seit der gegenüber kleineren Projekten. Das sollte in Gründung entwickelt? etwa so bleiben. 2009 war das Jahr null. Es begann mit der For- mulierung des Förderkonzepts, dem Aufbau von Wie empfinden Sie Ihre Arbeit für die Strukturen, der Gewinnung von Kuratoren und Bundesliga-Stiftung? ersten Förderungen. Zu der rasanten Entwick- Bei der Bundesliga-Stiftung gefällt mir ins- lung, die dann folgte, hat insbesondere der besondere, dass der Austausch zwischen den IMPULSGEBER Als Vorsitzender des Kuratoriums der B undesliga-Stiftung gibt Fritz Pleitgen wichtige Anstöße. RATGEBER Gemeinsam mit Fritz Pleitgen nutzt die B undesliga-Stiftung die Kraft des Fußballs, positiv in die Gesellschaft hineinzuwirken. 18 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 19
Gespräch Gespräch verschiedenen Gremien sehr vertrauensvoll ist; Welche Rolle kann die Stiftung beim Thema nicht zuletzt mit der DFL, die ja das Ganze trägt. Integration spielen? Hinzu kommt, dass die Rollen klar verteilt sind. Die Flüchtlingswelle hat die Notwendigkeit noch Das läuft alles sehr wirkungsvoll, sehr effizient. deutlicher gemacht, tragfähige gesellschaftliche Konzepte für Integration zu entwickeln. Dies ist Wie bringen die Kuratoren sich ein? und bleibt natürlich Aufgabe der Politik, aber Als Kuratoren mischen wir uns nicht ins Opera- Stiftungen wie die unsere können einerseits tive ein. Unsere wesentliche Aufgabe ist, Impulse konkrete Hilfe für die Betroffenen leisten zu geben. Natürlich ist nicht jede unserer Ideen und andererseits ihre Wirkung nutzen, um auf umsetzbar, schon aus finanziellen Gründen. Themen aufmerksam zu machen. Hier spielt der Stiftungsrat eine entscheidende Rolle – er kann einordnen: Was ist im Bundesliga- Wohin geht die Reise für die Bundesliga-Stiftung? Umfeld sinnvoll und machbar, was nicht? Sie ist auf einem sehr guten Weg. Das Förder EINSATZ Als Kuratoriumsvorsitzen- der engagiert sich Fritz Pleitgen auch Das ist sehr wichtig, damit Diskussionen nicht volumen steigt, die Strukturen sind professio immer wieder persönlich. Beim Besuch ausufern, sondern konkret bleiben. nalisiert worden, das Profil wird immer weiter des Projekts „KIDsmiling“ wurde er von Kuratorin Britta Heidemann begleitet. geschärft. Wichtig ist, dass wir immer wieder Die Bundesliga-Stiftung unterstützt Das Kuratorium ist sehr heterogen besetzt. gemeinsam überprüfen, ob der Anzug noch sitzt. die Initiative für benachteiligte Kinder gemeinsam mit dem 1. FC Köln. Wie wirkt sich das aus? Dazu können wir als Kuratoren beitragen. Unsere Kuratoren bringen Erfahrungen mit, die sich gut ergänzen. Sie kommen aus dem Sport, aus der Wirtschaft, aus Politik und Kultur. Aus dieser Unterschiedlichkeit können Kontroversen entstehen, aber vor allem immer wieder spannende Ideen. Alle Kuratoren eint, dass sie den Stiftungszweck unterstützen, mit ihrer Prominenz und Vorbildfunktion und nicht zuletzt mit ihrer Außenperspektive. DAS KURATORIUM DER BUNDESLIGA-STIFTUNG Über den Tellerrand geschaut: Welche Fritz Pleitgen VERSTÄRKUNG Von links: Fritz Pleitgen mit den neu in das Kuratorium der gesellschaftlichen Entwicklungen beeinflussen Vorsitzender des Kuratoriums B undesliga-Stiftung aufgenommenen die Stiftungsarbeit? Mitgliedern Christoph Metzelder, Peter Maffay, Matthias Steiner und Günter Elemente, die früher tragend waren, verlieren Klaus-Peter Müller Weigl sowie dem Stiftungsratsvor zunehmend an Integrationskraft wie Parteien, Stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums sitzenden Dr. Reinhard Rauball und Vorstandsvorsitzenden Stefan Kiefer. Gewerkschaften oder Kirchen. Das bedeutet, Auch Schauspieler Peter Lohmeyer, der dass andere Kräfte wirken müssen, um die WEITERE MITGLIEDER: bei der Verleihung der Ernennungs urkunde nicht persönlich anwesend sein Zerfaserung der Gesellschaft auszugleichen. Tom Bender konnte, ist seit 2016 neu im Gremium Dazu gehört der Fußball. Er wirkt als sozialer Heiner Brand vertreten. Klebstoff, er hat Vorbildcharakter für Leistungs- Eberhard Gienger bereitschaft und Integration. Hier kommen auch Britta Heidemann Digitalisierung und Globalisierung als große Dr. med. Eckart von Hirschhausen Trends ins Spiel. Fußball ist inzwischen in allen Maria Höfl-Riesch möglichen technischen Varianten an beinahe Dr. Klaus Kinkel jedem Ort der Welt zu empfangen. All das trägt Werner E. Klatten „DIE BUNDESLIGA- dazu bei, dass die gesellschaftliche Bedeutung Joachim Król des Fußballs wächst. Peter Lohmeyer Peter Maffay STIFTUNG IST AUF EINEM Christoph Metzelder Wolfgang Niedecken Gerhard Schröder GUTEN WEG.“ Matthias Steiner Dr. Edmund Stoiber Günter Weigl Günter Netzer und Herbert Hainer sind aus dem Kurato- rium der Bundesliga-Stiftung ausgeschieden. Bis zu ihrem Tod gehörten dem Gremium auch die Ehrenangehörigen des Ligaverbandes, Gerhard Mayer-Vorfelder und Wilfried Straub, an. 20 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 21
FÖRDER- SÄULEN 22 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 23
Integration Iconname Integration Iconname LERNORT STADION Kabinen und Presse- konferenzraum Rollstuhlfahrer-, Sehbehinderten- und Blindenreporterplätze Recyclingstationen und Heizkraftwerk 30.000 Jugendliche FA N B LÖ haben am Lernort Stadion gelernt Presse-Tribüne T b CKE 866.000 € Anreisewege A FA I hat die Bundesliga-Stiftung R PLA Familienblöcke ili blö Y seit 2010 zur Verfügung gestellt SU CH TP RÄ VE Die Stadionführung ist im Projekt NT IO N WI RT Lernort Stadion einer der Höhepunkte € S CH AF TL VIP-Bereiche, P B i h ICH für die teilnehmenden Jugendlichen. EA SP Gästesektor Werbebanner W b b EK TE Im Stadion lassen sich komplexe Themenfelder der politischen Bildung anschaulich diskutieren. Spielerbänke S l b k Erkunden Sie die einzelnen Stationen. Doping- D i Rasen R kontrollraum Videoüberwachung € Stadiongefängnis i fä Flutlichtmasten, Photovoltaik- und Solaranlagen Statuen Museum Polizei Poli ei und n Sicherheitsdienst € € Bereiche, die für ver- schiedene Wettbewerbe umgebaut werden Anreisewege nreise eg Gedenktafel Essen und Getränke € GESCHICHTE GEWALT & PRÄVENTION SUCHTPRÄVENTION UMWELT & NACHHALTIGKEIT GESELLSCHAFT & TEILHABE FAIR PLAY DISKRIMINIERUNG WIRTSCHAFTLICHE ASPEKTE TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016
Integration Integration MUT MACHEN FÜR SCHULE UND LEBEN Raus aus der Schule, rein ins Stadion: Das Projekt „Lernort Stadion“ nutzt die Fußballbegeisterung von Jugendlichen und die Stadionumgebung für Bildungs- angebote, zum Beispiel im Berliner Olympiastadion. NEUANFANG Der 14-jährige Justin Scholz hat die Schule Text: Roland Zorn a bgebrochen. Durch das Projekt „ Lernort Stadion“ erhält er einen neuen Zugang zu p olitischer Bildung und den eigenen Fähigkeiten. Die Kulisse des Berliner Olympiastadions hat ihn nachhaltig beeindruckt und zum Lernen motiviert. Justin wollte sofort in der ersten Reihe sitzen heute, die an dieser Projektwoche teilnahmen, und setzte damit ein erstes Zeichen: für seine was sie damals bewegte und wie sie heute auf Neugier auf das Thema „Olympia 1936“ und für ein politisch grundiertes Sportspektakel sein Interesse an dem, was Else Danielowski und schauen. „Die Erzählungen von Frau Danielowski Dr. Wolfgang Steinke zu erzählen hatten. Die und Herrn Steinke von ihren Besuchen im beiden über 90 Jahre alten Zeitzeugen der vom Olympiastadion während der O lympischen damaligen Reichskanzler Adolf Hitler auch als Spiele 1936 waren unmittelbar verknüpft mit Propagandaplattform für die nazistische ihrer Lebensgeschichte und kein klassischer Ideologie benutzten Sommerspiele erlebten das Geschichtsunterricht“, sagt der Ethnologe und größte Sportfest der Welt als 14 und 12 Jahre Bildungsreferent Söhnke Vosgerau, der die alte Jugendliche, die das Leben als Erwachsene Projekttage des Lernorts nach Kräften inspiriert. noch vor sich hatten. Eben deshalb sogen der 14 Jahre alte Justin Ganz so wie die jungen Leute, die sie an diesen Scholz und seine Mitschüler von der Berliner vier Tagen im Februar 2015 kennenlernten – im JugendManufaktur alles begierig auf, was ihnen Rahmen einer ganz besonderen Veranstaltung die beiden Zeitzeugen aus ihrer Erinnerung an des „Lernzentrum @ Hertha BSC“, dem Berliner längst vergangene Zeiten erzählten. Justin vor Projektstandort von „Lernort Stadion“. Die Zeit- allem, sagt Vosgerau beim Blick zurück auf ein zeugen schilderten den 15 jungen Leuten von besonderes Projekt der politischen Bildung, sei 26 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 27
Integration Integration in den vier Tagen im Februar 2015 „besonders „ Moderator“ der in zwei Interviewrunden engagiert“ gewesen. Der mit einem oft ver- geteilten Veranstaltung Frau Danielowski und schmitzten Lächeln und einem wachen Blick Herrn Steinke. „Vorher“, erzählt Justin Scholz, offen auf andere Menschen zugehende Junge „haben wir in einem Raum Zettel und Stifte gehört zu der Gruppe von zehn Prozent aller bekommen. Da hat jeder ein paar Fragen Schüler, die als Schulabbrecher große Mühe aufgeschrieben, die er gerne stellen wollte.“ haben, ihren Hauptschulabschluss zu schaffen. Vosgerau findet seinen Ko-Moderator „super“. Institutionen wie die JugendManufaktur, wo Aber auch Scholz‘ Klassenkameraden, die zum Justin eine zweite Chance bekam, das Versäumte Beispiel die Fragerunde mit Kameras filmten. auf dem Weg des außerschulischen Lernens Die Arbeit an einem schwierigen und gleichzeitig nachzuholen, leisten da oft Erste Hilfe. Angebote wie die vom „Fanprojekt Lernzentrum @ Hertha spannenden Thema drehte sich neben den BSC“ tragen dazu bei, das Selbstwertgefühl persönlichen Erfahrungen von Else Danielowski, solcher Mädchen und Jungen zu stärken, die nach die bei der Eröffnungsfeier 1936 in einer ihrem Platz in der Gesellschaft suchen, indem sieMassenchoreographie mittanzen durfte, und den Kids demokratische Kompetenzen und das Wolfgang Steinke auch darum, mehr über Hitler, beglückende Gefühl vermitteln, gemeinsam die Nazizeit und den drei Jahre nach den Spielen etwas auf die Beine stellen zu können. in Berlin beginnenden Zweiten Weltkrieg zu erfahren. Aus den vielen Fragen und Antworten Justin sagt: „Es war cool, da mitgemacht zu wurde schließlich ein 15 Minuten langer Kurzfilm, haben.“ Obwohl es ihm normalerweise sehr der im November 2015 im Filmtheater am schwerfällt, sich zu konzentrieren, bekam er bei Friedrichshain im Rahmen des 11mm-Fußball der Begegnung mit den beiden „olympischen“ filmfestivals gezeigt wurde. „Wir im Kino auf der Gästen eine wichtige Sprecherrolle übertragen. großen Leinwand, das war ein bisschen Gemeinsam mit seinem fast wie ein väterlicher unangenehm“, sagt Hauptdarsteller Justin Freund anmutenden Tutor Vosgerau, ein Scholz. Ein Part, den er im wirklichen Leben noch hochaufgeschossener freundlicher Mann mit der nie gespielt hat. „Auf jeden Fall waren das kleine Gabe, zuhören zu können, befragte er als Erfolgserlebnisse, man hat dazugelernt“, lautet GESCHICHTE Justin an historischer Stätte: 1936 fanden in diesem Berliner Oval die Olympischen Spiele während der Nazidiktatur statt. seine Bilanz nach dieser Begegnung von Men- Wichtig sei es vor allem gewesen, darüber „die schen, zwischen denen mindestens vier Genera- Autonomie der Schüler und ihr Selbstbewusst- tionen liegen. sein zu stärken“. Es ist nicht so, dass sich der kontaktfreudige, Eben deshalb ist das Projekt „Lernort Stadion“, sein Leben intensiv erfahrende Junge noch an das an derzeit zwölf Standorten bundesweit zu vieles genau entsinnen kann, was ihm die Zeit- Hause ist, ein begehrtes Angebot gerade an zeugen im Vorjahr erzählt haben. Aber darum solche Jugendliche, die, so Vosgerau, „durch das ging es in jenen Tagen gar nicht, als sich Jung und System gefallen sind, mit persönlichen Schwie Alt am Lernort Olympiastadion begegneten. „Ich rigkeiten zu kämpfen haben und in der Bildungs- fand es interessant“, sagt Justin im Nachhinein, landschaft schon mal vergessen werden“. „weil ich ja keine Leute mehr treffe, die mir von damals erzählen können. Ich kann mich nicht an Am Berliner Projektstandort wurden seit 2010 viel e rinnern, aber wenn ich mit Söhnke spreche, rund 90 Projektwochen veranstaltet, bei denen fällt mir vieles wieder ein.“ Vosgerau ist sicher, circa 1.300 Schülerinnen und Schüler erreicht CHANCE Söhnke Vosgerau, Bildungs- referent des „Lernzentrum @ Hertha „dass Justin inzwischen ein Bild von den worden sind. Bei den unterschiedlichen Schwer- BSC“, findet durch den ungewöhnlichen Olympischen Spielen 1936 vor Augen hat, darum punkten wie Gewalt, Rassismus oder Homo Lernort Berliner Olympiastadion neue Zugänge zu Jugendlichen. kommt man ja im Olympiastadion gar nicht phobie geht es stets um den gemeinsamen herum. Wir machen uns aber nicht die Illusion, Lernprozess, „in den die Jugendlichen“, so der dass inhaltlich besonders viel von dem hängen- Bildungsreferent Vosgerau, „ihre Stärken und bleibt, was die beiden Zeitzeugen erzählt haben.“ Interessen einbringen können. Für die Schüler, 28 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 29
Integration Integration mit denen wir arbeiten, ist das nicht alltäglich. Alle lernen sich untereinander noch mal ein bisschen anders kennen und auch sich selbst.“ Die Begegnungen im Stadion elektrisieren die fast immer vom Fußball emotional bewegten Kinder und Jugendlichen. Justin, ein Fan des LERNORT FC Bayern München, liebt inzwischen aus eigener Anschauung das Berliner Olympiastadion. Hier war er schon oft, weil er seinem Freund Söhnke STADION Vosgerau auch bei a nderen Aktionen an diesem Ort geholfen hat. „Die Stadiontour“, sagt Justin Scholz, „war mit das Beste beim Projekt Olympia 1936. Das Coolste war die Stadionkapelle aus „Lernort Stadion“ nutzt die Fußballbegeisterung von purem Gold, besonders spannend fand ich auch Jugendlichen und den außergewöhnlichen Lernort Fußball den Gang, durch den die Spieler auf den Platz stadion für Bildungsangebote. Dort, wo sonst die sport gehen.“ Auch die Ehrenhalle, wo sonst die VIPs lichen Vorbilder ihren Aufgaben nachgehen, setzen sich die der Hertha zujubeln, erfreut sich bei den Besich- jungen Projektteilnehmer alltagsnah mit gesellschaftlichen tigungen der Jugendlichen großer Beliebtheit, Fragen auseinander. In Projektwochen, Workshops und ebenso wie der Pressekonferenzraum in den längerfristigen „Trainingseinheiten“ beschäftigen sie sich Katakomben des riesigen Stadions. mit Themen wie Fair Play, Toleranz, Vorurteilshandeln und der eigenen Haltung. Und dann ist da noch inmitten des Areals rund um die große Arena die Hertha, die im Friesenhaus II ZIELE: an der nahen Hanns-Braun-Straße zu Hause ist. • J ugendliche über den Fußball für politische Bildungs Auch hier durften Justin Scholz und seine themen und gesellschaftspolitische Fragen interessieren. Mitschüler sich während ihrer Praktikumstage rund um das Olympiastadion wie daheim fühlen • I nsbesondere benachteiligte Jugendliche erreichen und und mit den Profis auf Tuchfühlung gehen. ihre sozialen Kompetenzen stärken. ZEITZEUGIN Else Danielowski war „Wir u nterstützen das Lernzentrum finanziell, 14 Jahre alt, als sie bei der Eröffnungs- stellen unsere Räumlichkeiten zur Verfügung und feier der Olympischen Spiele 1936 in •H auptzielgruppe: Jugendliche im Alter von 14 bis einer Massenchoreographie mittanzte. bringen uns auch sonst gerne mit ein“, sagt Davon und vom Leben während der 18 Jahren, vor allem von Haupt-, Förder- und Realschulen, Nazizeit erzählte sie jugendlichen Herthas Fanbeauftragter Donato Melillo. sowie Jugend- und Freizeitgruppen. Zuhörern im Berliner Olympiastadion, „Wir wissen, welche Wirkung und damit Ver die daraus einen Kurzfilm für ein antwortung wir in der Stadt haben. Der wollen Filmfestival machten. ur Reflexion der eigenen Haltung anregen, demokra •Z wir gerecht werden, indem wir den Mädels und tische Werte vermitteln und zur Teilhabe ermutigen. Jungs die Möglichkeit bieten, mal etwas anderes kennenzulernen. Wir freuen uns über jeden, der FAKTEN: mit Hertha BSC sympathisiert, aber darum geht •S eit 2010 von der Bundesliga-Stiftung und Projekt es uns bei solchen Projekten wie ,Lernort initiatorin Robert Bosch Stiftung gefördert; seit 2014 Stadion‘ nicht.“ zusätzlich mit der Aktion Mensch als „Kompetenzpartner Inklusion“. Justin findet „die Leute bei Hertha total nett“ und war ganz happy, als er am Tag der Rückschau auf •Z wölf Lernorte bundesweit in Berlin, Bielefeld, Bochum, das olympische Projekt dem früheren National- Braunschweig, Bremen, Dortmund, Dresden, Frankfurt, spieler Andreas „Zecke“ Neuendorf, inzwischen Gelsenkirchen, Nürnberg, Rostock und Stuttgart. Trainer einer der U-Mannschaften des Clubs, zufällig in die Arme lief. Justin stand noch einmal • I nsgesamt wurden bisher über 30.000 Jugendliche Modell für ein gemeinsames Foto mit dem erreicht. volksnahen früheren Fußballstar und erfreute sich an einem Tag, der ihm Mut gemacht hat und •G emeinsam stark: Regelmäßige Netzwerktreffen aller ihn motiviert, nun auch in der Schule so hellwach Lernorte und neue Dachstruktur „Lernort Stadion e.V.“. zu sein wie bei dieser Begegnung. •D as Berliner Lernzentrum wird vom Fanprojekt der Sport jugend Berlin in Kooperation mit Hertha BSC und mit Unterstützung des Berliner Olympiastadions umgesetzt. www.lernort-stadion.de 30 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 31
Iconname Iconname INTEGRATIONS- SPIELTAG AKTIONSSPIELTAG INTEGRATION Mit dem Integrationsspieltag 2015 setzten sich Clubs der B undesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga und Frauen- Bundesliga für Toleranz sowie gegen Diskriminierung und Aus- grenzung ein. Motto: „Mach einen Strich durch Vorurteile!“ Der Spiel- tag war Teil einer von der Bundes- liga-Stiftung angestoßenen Integrationsinitiative gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund und der Beauftragten der Bundes- regierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Adyan Özoğuz. Auch eine Kampagne mit TV- Spots und Printanzeigen sowie nachhaltige Projekte zur Integration Geflüchteter gehören zur Initiative. 32 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 33
Integration Iconname „MACH EINEN STRICH DURCH VORURTEILE!“ DIE INTEGRATIONS- INITIATIVE Als die Bundesliga-Stiftung die Integrationsinitiative des deutschen Fußballs ins Leben rief, war noch lange nicht abzusehen, welche Ereignisse das Jahr 2015 bringen würde. Im Sommer drangen drama- tische Bilder ins allgemeine Bewusstsein, als verzweifelte Menschen ihre krisengeschüttelten Heimatländer verließen und Zuflucht in Deutschland und bei seinen Nachbarn suchten. Trotz des kontro- vers geführten gesellschaftlichen Diskurses stellte sich das Land der Herausforderung und zeigte mit einer offenen Willkommens- kultur Herz. Das Thema Integration als Gegenpol zu Rassismus und Fremdenhass stand mit einem Mal im Zentrum des Interesses. Die Bundesliga-Stiftung konnte keine dieser zusammen. Den Anstoß b ildete ein Aktions INKLUSION Der FC Bayern München erweiterte den Integrationsgedanken Entwicklungen vorausahnen, entwickelte jedoch spieltag im März 2015 in allen Stadien der des A ktionsspieltages um ein bereits im Herbst 2014 eine Integrations Bundesliga und 2. Bundesliga, der bis in die 3. Liga inklusives Element. An der Hand von Arjen Robben und allen anderen initiative. Der P rofifußball und der Deutsche Fuß- und die F rauen-Bundesliga verlängert wurde. Spielern liefen vor dem Heimspiel ball-Bund setzen damit ein deutliches Zeichen für Auch im internationalen Umfeld bei Begegnungen gegen Borussia Möncheng ladbach K inder mit Behinderung auf das Spiel- ein tolerantes und respektvolles Miteinander. der Nationalmannschaft wurde das Thema auf- feld in der Münchner Allianz Arena. Unterstützung erhalten sie von der Beauftragten gegriffen. Z eitgleich startete eine b undesweite der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge TV- und Printkampagne. Das Herzstück der und Integration, Staatsministerin Adyan Özoğuz, Initiative bildet das Wirken an der Basis, die lang als Schirmherrin der Initiative. Die Integrations fristig angelegte Projektarbeit „Willkommen im initiative unter dem Motto „Mach einen Strich Fußball“ durch die Bundesliga-Stiftung und die durch Vorurteile!“ setzt sich aus drei Bausteinen DFB-Initiative „1:0 für ein Willkommen“. 34 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 35
Integration Integration DER AKTIONSTAG Den öffentlichkeitswirksamen Auftakt bildete ein Aktionsspieltag der Bundesliga und 2. Bundesliga vom 20. bis 23. März 2015, der bis in die 3. Liga und die Frauen-Bundesliga reichte. Das Motto „Mach einen Strich durch Vorurteile!“ war auf gemeinsamen Einlaufshirts aller Spieler und auf Ärmelbadges zu sehen – Bundesliga-Partner Hermes verzichtete zugunsten der Aktion auf seine Werbefläche auf den Trikots. Die Schiedsrichter waren ebenso beteiligt. „Vorurteile, Diskriminierung und Ausgrenzung haben im Fußball keinen Platz. Fußball versteht es, Grenzen jeder Art zu überwinden. Unterschiede trennen nicht, sondern inspirieren. Richtig genutzt machen sie ein Team besonders wettbewerbsfähig. Das gilt für unsere Gesellschaft insgesamt. Entscheidend dabei ist das gemeinsame Ziel“, sagt der Kuratoriumsvorsitzende der „Gerade der Fußball hat Bundesliga-Stiftung, Fritz Pleitgen, der die Integrationsinitiative wesentlich mitprägte. die Kraft, Menschen unter Der Integrationsspieltag knüpfte an das Jahr 2012 an, als unter dem Motto „Geh Deinen Weg“ schiedlicher Herkunft erstmals im Rahmen eines Integrationsspieltages alle Proficlubs für Toleranz und Weltoffenheit in Deutschland warben. zusammenzubringen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.“ Staatsministerin DIE KAMPAGNE Aydan Özoğuz, Schirmherrin der Integrationsinitiative ENGAGEMENT Beim Integrations- Anliegen der mehrmonatigen TV- und Printkampagne „Mach einen Strich durch Vorurteile!“ war es, spieltag 2015 setzten sich Clubs, für die Willkommenskultur im Land zu sensibilisieren und einen Beitrag zur Integration zu leisten. Spielerinnen und Spieler sowie Schiedsrichterinnen und Schieds- Negative Begriffe, so der Leitgedanke, tragen gleichzeitig ihre positive Antwort in sich und geben so richter der Bundesliga, 2. Bundes- ein klares Statement. Ein Beispiel: „,Nie‘ darf Diskriminierung Platz in unserer Gesellschaft finden.“ liga, 3. Liga und Frauen-Bundesliga für Toleranz ein. Mit dabei: Benedikt Höwedes, Ilkay Gündogan, Naldo und Änis Ben-Hatira. Neben dem Bundesliga-Quartett, das in der Saison 2014/15 beim FC Schalke 04, bei Borussia Dortmund, beim VfL Wolfsburg und bei Hertha BSC spielte, wirkten auch die damalige Wolfsburger National- spielerin Nadine Keßler, Weltfußballerin 2014, sowie ausgewählte Amateurspieler mit. Die Protago- nisten waren Menschen mit und ohne Zuwanderergeschichte. Alle machten vor der Kamera einen deutlichen Strich durch Vorurteile. www.strich-durch-vorurteile.de „WILLKOMMEN IM FUSSBALL“ – DAS PROJEKT Die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema Integration zu lenken, ist das eine, tatsächliche Hilfestellung zu geben das andere. Hauptziel der Integrationsinitiative ist entsprechend, einen konkreten Beitrag zu leisten. Im Frühjahr 2015 stellte die Bundesliga-Stiftung ein neues Programm vor, das sich der Flüchtlingshilfe widmet: „Willkommen im Fußball“ . Dafür werden insgesamt 1,25 Millionen Euro bereitgestellt, für die die Bundesliga-Stiftung (750.000 Euro) und die Beauf- tragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration (500.000 Euro) aufkommen. Das Projekt bringt Proficlubs der Ligen mit Amateurvereinen und lokalen Trägern der Flüchtlings- arbeit zusammen. Gemeinsam bieten sie jungen Geflüchteten durch niedrigschwellige Angebote den Zugang zu Sport und damit ein Eingangstor für die Integration in unsere Gesellschaft. 36 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 37
Iconname Iconname WILLKOMMEN IM FUSSBALL Hannover Bremen Hamburg/St. Pauli Hamburg/Norderstedt Berlin HANNOVER 96 SV WERDER BREMEN FC ST. PAULI HSV-STIFTUNG »DER 1. FC UNION BERLIN > Niedersächsischer > Refugio Bremen e.V. TuS Germania Schnelsen HAMBURGER WEG « SV Askania Coepenick 1913 Fußballverband e.V. von 1921 e.V. > Hamburger Sport-Verein e.V. > Kinder-, Jugend- und Familientreff > Unterstützerkreis > Arbeiter-Samariter Bund > Willkommen-Team „AM HULTSCHI“ pad gGmbH Bielefeld Flüchtlingsunterkünfte Hamburg Norderstedt e.V. > Allende 2 hilft e.V. Bundesweit sind auf Initiative der Bundesliga- Hannover e.V. DSC ARMINIA BIELEFELD > Internationaler Bund (IB) Stiftung 21 Willkommensbündnisse, Bielefeld United e.V > Bildungsvereinigung Berlin-Brandenburg gGmbH / ARBEIT UND LEBEN bestehend aus Proficlubs, Amateurvereinen > Fan-Projekt Bielefeld e.V. Niedersachsen e.V. Übergangswohnheim Alfred-Randt-Straße und zivilgesellschaftlichen Partnern, ent > Jugendmigrationsdienst Neukölln / Treptow-Köpenick standen. Sie führen junge Geflüchtete durch in Trägerschaft der Diakoniewerk Paderborn kostenfreie Fußball-, Sprach- und weitere SC PADERBORN 07 Simeon gGmbH – Bereich Soziales & Integration > Gangway e.V. Streetworkteam Treptow-Köpenick Integrationsangebote an die Gesellschaft > KreisSportBund > ALEP e.V., Institut für außerschulisches heran. Paderborn Lernen und Erlebnispädagogik > Caritasverband Betreutes Jugendwohnen > MiCado – Fachdienst für > Jugendfreizeiteinrichtung Weiskopffstraße Integration und Migration > Stadt Paderborn – Koordination der Flüchtlingsarbeit Berlin Dortmund HERTHA BSC SC Siemensstadt BVB-STIFTUNG > CHAMPIONS ohne »LEUCHTE AUF« GRENZEN e.V. TSC Eintracht Dortmund > Walter Blüchert Stiftung mit dem Programm „angekommen“ Braunschweig EINTRACHT BRAUNSCHWEIG STIFTUNG VfB Rot-Weiß 04 Bochum Braunschweig VFL BOCHUM 1848 > Landesaufnahmebehörde > In safe hands e.V. Niedersachsen > Kommunales Integrations- > Refugium Flüchtlingshilfe e.V. zentrum Bochum > Stadt Braunschweig – Fachbereich Kinder, Jugend und Familie Leverkusen Dresden BAYER 04 LEVERKUSEN SG DYNAMO DRESDEN TuS 1887 Roland Bürrig e.V. Dresdner Sportclub 1898 e.V. > Stadt Leverkusen - 1. FFC Fortuna Dresden e.V. Fachbereich 50 Soziales > LMI Leadership > Caritasverband Management DACH Leverkusen e.V. Mainz Leipzig 1. FSV MAINZ 05 RB LEIPZIG FC Ente Bagdad SV Lindenau 1848 e.V. > Stiftung Juvente Mainz SV Eintracht Leipzig Süd e.V. > Flüchtlingsrat Stadt Leipzig e.V. > Fußballverband Stadt Leipzig e.V. Darmstadt > Porsche Leipzig GmbH SV DARMSTADT 98 SV Weiterstadt TG Bessungen > Fanprojekt Darmstadt > Städte Darmstadt und Weiterstadt Fürth > Sportkreis Darmstadt-Dieburg e.V. SPVGG GREUTHER FÜRTH Freiburg Stuttgart Nürnberg Ingolstadt SPORT-CLUB FREIBURG VFB STUTTGART 1. FC NÜRNBERG FC INGOLSTADT 04 > Caritasverband für die SO LIEST SICH DIE GRAFIK: PSV Freiburg Sportvereinigung SG Nürnberg Fürth 1883 e.V. MTV 1881 Ingolstadt e.V. Stadt und den Landkreis Fürth Feuerbach 1883 e.V. KSD Hajduk Nürnberg e.V. > Fanprojekt Fürth Standort > Stadt Freiburg > Diakonisches Werk > Diakonisches Werk Freiburg > Bürgerstiftung Stuttgart > Stadt Nürnberg Ingolstadt CLUB (bzw. Stiftung) > Ev. Stadtmission Freiburg e.V. > Theaterhaus Stuttgart e.V. > Audi AG Amateur-Fußballverein > eurojournalist.eu > Amt für Kinder, Jugend > Bündnispartner und Familie der Stadt Ingolstadt 38 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 TÄT I G K E I T S B E R I C H T 2 01 3 – 2 016 39
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