CF der Zeit im Wandel - CF Austria

Die Seite wird erstellt Leonard Popp
 
WEITER LESEN
CF der Zeit im Wandel - CF Austria
Verlagspostamt 8605 Kapfenberg, P.b.b. GZ 02Z032495

                                                                      CF
                                                                der Zeit
                                                                       im Wandel
                                                                                   MIT CYSTISCHER FIBROSE

austria
                                                                                                            Ausgabe 02/2019
CF der Zeit im Wandel - CF Austria
CF der Zeit im Wandel - CF Austria
Inhalt
                   Liebe Leserinnen,                                                                                    FACHLICHES

                   liebe Leser!
                                                                                                                   04   Vierzig Jahre CF-Medizin
                                                                                                                   11   Vierzig Jahre CF Physiotherapie
                                                                                                                   15   Sichere Gewohnheiten als
                                                                                                                        Gegengewicht zu Angst und Druck
CF im Wandel der Zeiten… auch bei uns im Vorstand von CF-
Austria gibt es Veränderungen: Ich möchte mich bei Ihnen gerne                                                          CF-LEBEN
als neuer Obmann vorstellen. Als 50-jähriger CF- Betroffener
habe ich viel erlebt, und ich kenne die Probleme, die diese schwere                                                17   Interviews mit Eltern von CF-Kinder
Erkrankung mit sich bringt, recht gut. Seien es physische und                                                      22   CF aus der Sicht eines Mädchens
psychische Herausforderungen, berufl iche oder fi nanzielle Schwie-
rigkeiten. Das Thema dieser Ausgabe ist also auch das meines eige-                                                 26   Wohin soll der Weg führen –
nen Lebens.                                                                                                             was hat sich geändert?
      Unsere aktuelle Zeitung beschäftigt sich eingehend mit der                                                   28   CF-Therapie im Wandel
Geschichte der Wege der Medizin, CF-Betroffenen das Leben zu er-
                                                                                                                   30   Therapie im Doppelpack
leichtern und zu verlängern. Durch großes Engagement von Ärzt-
Innen, AtemphysiotherapeutInnen und Pflegepersonal wurden aus                                                      32   CF im Wandel der Zeit
individuellen Behandlungsversuchen zielführende Therapieme-
thoden, welche sich auf das Leben der Betroffenen sehr positiv aus-                                                     KINDER
wirkten. Sie erzählt aber auch von Erfolgen der Selbsthilfevereine,                                                24   Rätsel und Ausmalbild
die gegen starke Widerstände politische Entscheidungen durchge-
setzt haben, wie zum Beispiel die Zuerkennung von Pflegegeld für                                                        CF-INTERN
CF-Betroffene. Diese Errungenschaften sind jedoch schwer zu ver-
                                                                                                                   34   Rückblick: 5. cf-austria Tag
teidigen. Da die Zahl der Betroffenen so gering ist, gibt es kaum je-
manden, der für unsere Interessen eintritt. Ich möchte Sie daher                                                   36   cf-austria aktiv dabei
ermuntern, sich in den Selbsthilfeverbänden zu engagieren: Als zah-                                                38   Ausblicke, Termine
lendes Mitglied und Gast unserer Veranstaltungen, aber auch aktiv in                                               39   Wichtige Mitteilung, Rätselauflösung
der Vereinsarbeit. Die Vereine sind unsere Stimme nach außen und
                                                                                                                   40   Danksagungen, Beitrittserklärung
Ressourcen für Unterstützung untereinander. Nur starke Vereine
können verhindern, dass von politischer Seite unter dem Primat
                                                                                                                        AUS DEN BUNDESLÄNDERN
der Einsparungsmaßnahmen gut funktionierende, hart erkämpfte
Strukturen, zerstört werden!                                                                                       41   CF-News Wien
      Falls Sie unseren CF-Austria-Tag 2019 versäumt haben, fi nden                                                41   CF-News OÖ
Sie eine kurze Zusammenfassung auf Seite 34 dieser Ausgabe. Am
Ende erwartet Sie ein Hinweis mit einer interessanten Neuerung!                                                         KONTAKT
      Mit herzlichen Grüßen,
                                                                                                                   43   CF-Vereine & Ambulanzen

      Mag. Johannes Lösch
                                                                                        E
                                                                                     IHR DE
                                                                                        N
CF-Kontakt                                                                          SPE DER
                                                                                           VON
                                                                                       IST EUER !
                                                                                          ST ZBAR
                                                                                            ET
CF-AUSTRIA                                                                              ABS
(CYSTISCHE FIBROSE HILFE ÖSTERREICH)
Österreichweit tätiger Selbsthilfe-Verein                Spendenkonto lautend auf
Postfach 27, 8010 Graz                                   Cystische Fibrose Hilfe Österreich
T 0676/458 48 50                                         Sparkasse Baden
M office@cf-austria.at                                   IBAN: AT69 2020 5000 0005 8495
www.cf-austria.at                                        BIC: SPBDAT21XXX

Impressum
Herausgeber, Medieninhaber & Redaktion   Redaktion                            Herstellung & Druck                          Auflage
cf-austria                               Sonja Strobl                         Satz & Layout: C. Alltag                     1500 Stück
Postfach 27, 8010 Graz                   (office@cf-austria.at)                                                            Erscheinungsweise:
                                                                              Druck: Druckerei Bachernegg, Kapfenberg
T 0676/458 48 50                                                                                                           zwanglos 3 × pro Jahr
                                         Bei namentlich gekennzeichneten      Titelbild: privat
M office@cf-austria.at
                                         Beiträgen liegt die Verantwortung                                                 Abo-Preis:
www.cf-austria.at                                                             Fotos: privat
                                         beim Verfasser.                                                                   15 Euro für 3 Ausgaben (Jahresabo)

cf-austria                                                                                                                                                      3
CF der Zeit im Wandel - CF Austria
FACHLICHES

                      Vierzig Jahre CF-Medizin
                      Ein Rückblick aus persönlicher Perspektive
                      VON DR. MAXIMILIAN ZACH, UNIVERSITÄTSPROFESSOR I.R., EHEM. LEITER DER KLIN. ABT. F. PÄDIATRISCHE PULMONOLOGIE/
                      ALLERGOLOGIE UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR KINDER- UND JUGENDHEILKUNDE MEDIZINISCHE UNIVERSITÄT GRAZ

                                            EARLY DAYS                              rakterisierten, Lungenpathologie falsch ist. Im Gegen-
                       Meine erste Begegnung mit der Mukoviszidose liegt 50         satz zur Verankerung des Begriffs „Cystic Fibrosis“ in
                       Jahre zurück: Medizinstudium – Vorlesung in Kinder-          der angloamerikanischen Medizin hat sich im deutsch-
                       heilkunde (damals noch in der alten Klinik in der Mo-        sprachigen Raum vorwiegend der Krankheitstitel „Mu-
                       zartgasse) – der gezeigte Patient ein unterernährter         koviszidose“ (Krankheit des zähen Schleimes) etabliert.
                       Säugling mit geblähtem Bäuchlein und quälendem                     Die damaligen medizinischen Versorgungsstra-
                       Husten. Dazu eine kurze Darstellung des Wenigen,             tegien für Mukoviszidosepatienten waren, zumindest
                       was man damals über die Krankheit wusste, durch den          aus heutiger Sicht, unbeholfen und teilweise wohl auch
                       unterrichtenden Professor und insgesamt das Bild ei-         fehlerhaft. Die Erkrankung des Verdauungstraktes mit
                       ner leidvollen und hoffnungslosen Erbkrankheit. Ich          Funktionsausfall der Bauchspeicheldrüse wurde mit
                       war vom scheinbar aussichtslosen Schicksal des Kindes        einfachen Pankreasfermentpräparaten, die Lungener-
Dr. Maximilian Zach    sehr berührt und staunte als medizinischer Novize, was       krankung mit Physiotherapie und Nebelzelten behan-
                       es nicht alles an seltsamen und exotischen Krankheits-       delt. Letztere waren quälend für die kleinen Patienten,
                       bildern gäbe. Die damalige Vorlesungsszene und meine         welche viele Stunden in einem feuchten, tropfenden
                       emotionale Reaktion haben sich in großer Klarheit in         und übelriechenden Plastikzelt ohne Kontakt zur Au-
                       meiner Erinnerung verankert.                                 ßenwelt verbringen mussten. Die Bronchialtoilette,
                             Es würden dann zehn Jahre vergehen, bis ich wie-       durchgeführt von verschiedenen, oft wenig mit der
                       der mit Mukoviszidosepatienten Kontakt hatte. Inzwi-         Krankheit vertrauten Physiotherapeutinnen, ließ eben-
                       schen hatte ich mein Medizinstudium abgeschlossen            falls viel zu wünschen übrig. Erst die vertieften Kennt-
                       und nach dem Turnus meine Facharztausbildung in              nisse und Fertigkeiten, sowie das große Engagement
                       Kinderheilkunde begonnen. Gelegentlich traf ich auf der      von Frau Beatrice Oberwaldner (eine österreichische,
                       Station auf Kinder mit Mukoviszidose und stellte fest,       in Südafrika und England ausgebildete Physiothera-
                       dass es keine spezialisierte Betreuung für sie gab. Ins-     peutin, die in den späten 70er Jahren an die Klinik kam)
                       besondere eine vertiefte medizinische Auseinanderset-        brachte hier eine entscheidende Wendung zum Besse-
                       zung mit ihrer Lungenerkrankung fehlte. Gegen Ende           ren. Viele CF-Patienten liefen damals an der Klinik un-
                       meiner Facharztausbildung war es für mich klar gewor-        ter diversen Fehldiagnosen. Wegen der oft im Vorder-
                       den, dass der Klinik, in der bereits Spezialisten für ver-   grund stehenden Verdauungsproblematik wurden viele
                       schiedenste andere Teilgebiete (z.B. Neonatologie, Kin-      als Coeliakiepatienten fehlettiketiert; wir etablierten
                       derkardiologie) tätig waren, ein kinderheilkundlicher        die Faustregel, dass jeder kleine vermeintlich Coeliakie-
                       Lungenspezialist(Pädiatrischer Pneumologe) fehlte. So        kranke, der wiederholt hustet, unbedingt zur Schweiß-
                       reifte allmählich mein Entschluss, mich kinderpneu-          elektrolytbestimmung zuzuweisen ist.
                       mologisch zu spezialisieren. Ich begann eine Spezi-                Insgesamt wurde es bald klar, dass meine eigene
                       alambulanz aufzubauen, die Mukoviszidosepatienten            angelesene und in der klinischen Praxis erworbene Ex-
                       zu erfassen und auf Langzeitbasis zu betreuen und Wis-       pertise nicht dem damals führenden amerikanischen
                       sen zu dieser Erkrankung zu sammeln.                         und australischen Standard in der CF-Betreuung das
                             Die meisten Beschreibungen der Erkrankung              Wasser reichen konnte. Besonders das Fehlen einer
                       stammten damals aus dem englischsprachigen Raum,             kinderheilkundlichen Lungenfunktionsdiagnostik war
                       wo sie unter dem Namen „Cystic Fibrosis“(abgekürzt           eine bedauerliche Schwachstelle. Diese Einsicht brachte
                      „CF“) in die Fachliteratur eingegangen war (erste umfas-      mich letztendlich in den späten 70er Jahren zur Aus-
                       sende Beschreibung von DH Anderson 1938) . Dieser            bildung in die Kinderpneumologie des Royal Childrens
                       Begriff leitete sich vorwiegend aus der Pathologie der       Hospital in Melbourne, Australien, einem der welt-
                       Bauchspeicheldrüse ab, welche krankheitstypisch in           weit größten CF-Zentren. Dort gab es neben wissen-
                       Form von Hohlräumen (Zysten) und narbiger Bindege-           schaftlicher Methodik und Lungenfunktionsdiagnos-
                       websvermehrung (Fibrose) verändert ist. Leider scheint       tik auch Vieles zur klinischen CF-Betreuung zu lernen.
                       diese historische Entwicklung des Krankheitsbegriffes        Am meisten beeindruckte mich dort aber eine ideologi-
                       heute vielen Medizinern nicht mehr kenntlich zu sein.        sche Basis der CF-Medizin, welche von Hoffnung und
                       Oft wird geglaubt, dass sich der Begriff „Fibrose“ auf       Zuversicht getragen war. Im Gegensatz dazu war in Eu-
                       eine Lungenfibrose (narbige Bindegewebsvermehrung            ropa damals die gesamte CF-Betreuung durchsetzt von
                       im Lungengerüst) bezieht, was aber sowohl aus histo-         einem gewissen pessimistischen Fatalismus. Ein ekla-
                       rischer Sicht als auch aus Sicht der vorherrschenden,        tanter Unterschied! Mir gefiel natürlich die australische
                       durch Bronchialerweiterungen(Bronchiektasen) cha-            Perspektive viel besser.

4                                                                                                             Leben mit Cystischer Fibrose
CF der Zeit im Wandel - CF Austria
FACHLICHES

Heimgekehrt, begann damit eine besser strukturierte         verschiedene Deletionen zu unterschiedlichen Störun-
CF-Betreuung auf bescheidener Basis, d.h. mit einem         gen der CFTR-Funktion führen sollten. Die Forschung
Ambulanzraum und dem unermüdlichen Einsatz ei-              der letzten 30 Jahre hat dies bestätigt – das Spektrum
nes Dreierteams aus Physiotherapeutin, Schwester und        der CFTR-Funktionsausfälle reicht von fehlender oder
Arzt. Schrittweise ist daraus in den folgenden Jahrzehn-    fehlerhafter Produktion des Proteins in der Zelle, über
ten ein CF-Zentrum in einer Klinischen Abteilung ge-        defekten Transport zur Zellmembran, bis hin zu nor-
worden – mit rund 10 Ärzten, einer eigenen Station,         malproduziertem und -lokalisiertem CFTR, welcher
einer elitären atemphysiotherapeutischen Gruppe, ei-        aber nicht oder nur eingeschränkt Ionen transportiert.
nem Lungenfunktionslabor, einer Allergologie sowie          Insgesamt sind 6 Mutationsklassen, d.h. 6 Arten von
einer Bronchologie. Da sich der Einsatz dieses Teams        CFTR-Funktionsstörungen, zu unterscheiden. Ein Teil
natürlich auf die Lebenserwartung unserer CF-Patien-        der zwischen den Patienten existenten Unterschiede im
ten auswirkte, waren bald mehr als 100 von ihnen zu         Schweregrad der Erkrankung und im Muster der Or-
betreuen. Parallel zur Entwicklung der Versorgungs-         ganmanifestation kann dadurch erklärt werden. Wenn
strategien begann in den frühen 80erJahren eine eigene      heute auch viele Details der Erkrankung mit diesen Er-
klinische Forschungstätigkeit mit dem Ziel einer steti-     kenntnissen erklärt erscheinen, bleiben doch noch ei-
gen Weiterentwicklung und Verbesserung der Thera-           nige ungelöste Rätsel. Ob sich zum Beispiel die Affi-
pie. Darüber hinaus betrieb die Abteilung ein intensi-      nität bestimmter Bakterien zur inneren Oberfläche der
ves Lehren und Lernen. Einerseits wurde in zahlreichen      Bronchien durch zähen Schleim allein erklärt, bleibt of-
Artikeln und Vorträgen das zusammengetragene Wis-           fen und damit Gegenstand weiterer Forschung. Ebenso
sen weitergegeben, andererseits durch intensive Kon-        Gegenstand aktueller Forschung ist die Frage, wieweit
takte mit anderen Experten, sowie ständigem Studium         andere genetische Konstellationen (außerhalb des CF-
der relevanten Literatur, kontinuierlich gelernt.           TR-Gens) die Auswirkungen des CFTR-Defektes mo-
                                                            difizieren können.
          ENTWICKLUNG DES WISSENS                                 Im Vergleich zu diesen Fortschritten der Zell- und
Die letzten 40 Jahre brachten schrittweise ein vertieftes   Molekularbiologie hat sich in den letzten 30 Jahren un-
Verständnis der Erkrankung – nicht nur zu den Details       ser Verständnis der gestörten Organfunktionen nur
der krankheitsgestörten Organfunktionen, sondern            mäßig vertieft. Sekretstau in den Luftwegen mit früher
auch Einblicke in die zellulären, molekularen und ge-       oder später eintretender bakterieller Infektion, chroni-
netischen Erkrankungsmechanismen. Vor dem Hinter-           sche eitrige Entzündung in den Bronchien mit Bron-
grund einer klar autosomal rezessiv vererbten Erkran-       chialwandzerstörung und der Bildung von Bronchial-
kung (beide Eltern sind die klinisch gesunden Träger        aussackungen (Bronchiektasen) charakterisieren die
eines defekten Gens; jenes Kind, welches von beiden         Lungenerkrankung; Sekretstau in den Verdauungsdrü-
das defekte Gen erhält, erkrankt) war schrittweise klar-    sen, insbesondere dem Pankreas (Bauchspeicheldrüse),
geworden, dass die Schleimhautzellen (das Epithel)          mit konsekutiv gestörter Aufnahme von Nahrungsbe-
verschiedener Organsysteme (Schweißdrüsen, Ver-             standteilen und mangelndem Gedeihen sind die Merk-
dauungstrakt, Bronchien) im Sinne der Produktion ei-        male der Verdauungsstörung. Dazu kommen noch an-
nes zu salzigen Schweißes bzw. eines zu zähen Schlei-       dere Organmanifestationen an den Schweißdrüsen,
mes fehlfunktionieren. Gut flüssiger Bronchialschleim       den Nasennebenhöhlen, dem insulinproduzierenden
ist Voraussetzung für die Selbstreinigung der Lunge;        Inselapparat des Pankreas, der Leber und den Nebenho-
gut flüssige Ausschüttung von Enzymen ist Vorausset-        den. Trotzdem haben sich auch im Bereich der organ-
zung für eine funktionierende Verdauung.                    bezogenen Pathophysiologie (Lehre von Organfunkti-
      Ein entscheidender Fortschritt in unserem Krank-      onsstörungen) Fortschritte ergeben. So hat z.B. unsere
heitsverständnis war dann die Identifikation des CF-        Abteilung gezeigt, dass die Funktionsstörung der Bron-
Gens am langen Arm des Chromosom 7 im Jahre 1989.           chien nicht nur durch Schleimpfropfen und Eiteran-
Daraus ergab sich im Weiteren eine Fülle von neu-           sammlung charakterisiert ist, sondern auch durch ent-
en Einblicken und Erkenntnissen. Das Gen codiert ein        zündungsbedingte bronchiale Wandinstabilität. Dies
komplexes Protein (Eiweiß) welches normalerweise in         wiederum ist ein entscheidender Faktor in der Auswahl
der Oberfläche von Epithelzellen sitzt und dort als Io-     von individuell passenden Physiotherapietechniken.
nenkanal aktiv ist (Cystic Fibrosis Transmembrane Re-
gulator = CFTR). Bei defektem CFTR ist der Chloridi-             ENTWICKLUNG DER THERAPIE
onentransport über dir Zelloberfläche gestört und als       Der vielleicht entscheidendste Verbesserungsschritt
Folge das Drüsensekret bzw. die Flüssigkeit im Inneren      in der Patientenbetreuung war der Wechsel von einer
der luftführenden Bronchien stark wasserverarmt und         wenig fürsorglichen Strategie der Spitalsaufnahme bei
damit eingedickt.                                           Problemen und Verschlechterungen hin zu einer konti-
      Nach der Lokalisation des CFTR-Gens wurden bei        nuierlichen Patientenbetreuung, deren Rückgrat regel-
CF-Patienten eine Vielzahl von verschiedenen Gende-         mäßige ambulante Kontrollen darstellen. Dieser Wech-
fekten gefunden; Bis heute sind es über 2000 verschie-      sel wurde in Westeuropa (und auch in Graz) im Laufe
dene solche Deletionen. Diese Unterschiedlichkeit des       der 70erJahre vollzogen. Damit verfügten Patient und
Gendefektes zwischen den Betroffenen legte nahe, dass       Eltern über eine Institution, wo man den Patienten mit

Cystische Fibrose Hilfe Österreich                                                                                              5
CF der Zeit im Wandel - CF Austria
FACHLICHES

             all seinen Problemen kannte und bereit war, die Verant-      und luftwegsbefeuchtende Inhalationen, meist mit Ta-
             wortung für das medizinische Langzeitmanagement zu           choliquin, Mukomyst und/oder physiologischer Koch-
             übernehmen. Bald zeigte sich, dass es sinnhaft war, be-      salzlösung, ersetzt. Auch bei diesen blieb (und bleibt)
             stimmte Ärzte und Therapeuten bestimmten Patienten           letztendlich offen, wieweit damit die erwünschte Wir-
             zuzuordnen. Man konnte so mit jedem Problem, jeder           kung erzielt werden kann. Da im bronchialen Eiter von
             Verschlechterung zu „seinem Arzt, seinem Therapeu-           keimbesiedelten CF-Patienten viele Kernbestandtei-
             ten“ kommen und sich damit auf eine schon präexisten-        le von zerfallenden weißen Blutkörperchen zu finden
             te Kenntnis des Patienten und seiner Krankengeschichte       sind und diese den Eiter zäh machen, wurden in den
             verlassen. Arzt und Therapeut wiederum lernten stän-         späten 90er Jahren Inhalationen mit DNAse entwickelt,
             dig aus dieser vertieften Beziehung zum CF-Kranken.          einem Enzym, das diese Molekülketten spaltet und da-
             Eine medizinische „Win-Win-Situation“! Allerdings            mit den Eiter verflüssigt. Bald darauf erfolgte der thera-
             war die Einführung dieser Dauerbetreuung nicht im-           peutische Einsatz von inhalierter hypertoner Kochsalz-
             mer einfach, da sie deutlich personalintensiver ist als      lösung, welche mit einem osmotischen Wirkprinzip
             die vorherig gängige Bei-Bedarf-Strategie und damit oft      den bronchialen Schleim verflüssigt. Beide Therapiean-
             auf den Widerstand von Verwaltungsinstitutionen stieß,       sätze sind in ihrer Wirksamkeit durch zahlreiche Studi-
             welche die Kosten der benötigten Dienstpostenvermeh-         en belegt. Im Gegensatz dazu haben bei der CF all jene
             rung fürchteten. Ein grundsätzliches Problem, welches        oral verabreichten, schleimlösenden Substanzen, wel-
             in vielerlei Varianten die CF-Medizin bis heute begleitet.   che in großer Menge bei Erkältungskrankheiten ver-
                    Schon in den frühen 70er Jahren entstand ein          schrieben werden, versagt. Oft verhindert entzünd-
             recht klares (und auch heute noch weitgehend gültiges)       lich geschwollene Bronchialschleimhaut und Spasmus
             Verständnis der diversen Organerkrankungen und ein           (Krampfen) der Bronchialmuskulatur eine wirksame
             daraus abgeleitetes Therapiekonzept. Dieses stand auf        Schleim-und Eiterentleerung; dies bedingt den Einsatz
             drei Säulen: dem Ausfall der Bauchspeicheldrüse war          von bronchialerweiternden Inhalationen (wie von der
             durch die Substitution mit Pankreasfermenten, dem            Asthmatherapie bekannt) und gelegentlich auch anti-
             Schleimstau in der Lunge mit Luftwegsbefeuchtung             entzündliche Behandlungsansätze.
             und Atemphysiotherapie, der Infektion der Lunge mit                 Die Atemphysiotherapie, erstmals vor fast einem
             Antibiotikatherapie zu begegnen. Interessanterweise          halben Jahrhundert bei kleinen CF-Patienten einge-
             ist dieses Grundkonzept auch heute – 40 Jahre später –       setzt, ist und bleibt eine wesentliche Säule der CF-The-
             ebenso gültig wie damals. Allerdings unterscheiden           rapie, hat sich aber im Laufe der Jahrzehnte wesentlich
             sich die Mittel, mit denen man diesen Ansatz in die Tat      weiterentwickelt. Die einfache Thoraxklopfmassage
             umsetzt, zwischen damals und heute eklatant. Auf je-         (Vibrieren, Klopfen, Absaugen oder assistiertes Hus-
             dem dieser Gebiete wurden in vielen kleinen Schritten        ten) hat zwar immer noch ihren Platz in der Behand-
             große Fortschritte gemacht.                                  lung von ausgewählten Patienten und in bestimmten
                    Die Verdauungsstörung, d.h. vor allem der Man-        Krankheitssituationen, wurde aber schrittweise durch
             gel an Pankreasfermenten, wurde durch Substitution           andere Techniken ergänzt oder ersetzt. Insbesonde-
             mit aus dem Pankreas von Tieren gewonnenen Enzy-             re selbstapplizierteTechniken wie der Active Cycle of
             men behandelt. Diese Granulate waren einerseits der          Breathing, die Autogene Drainage, die PEP-Masken-
             Schlüssel zu einer verbesserten Verdauung mit weni-          therapie und der Flutter haben geholfen, die Abhängig-
             ger massigen und übelriechenden Stühlen und einem            keit der Patienten von einer Pflegeperson zu reduzieren.
             deutlich verbesserten Gedeihen. Andererseits litt diese      Frau Oberwaldner hat in Graz die Hochdruckversi-
             Therapie unter einer schlechten Steuerbarkeit, da im         on der PEP-Maskentherapie entwickelt, im Weiteren
             Magen säurebedingt viel von diesem Granulat inakti-          in klinischen Studien den Wirknachweis erbracht und
             viert wurde und damit gar nicht zum Wirkort Dünn-            damit einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwick-
             darm gelangte. Der Durchbruch war dann die magen-            lung der CF-Atemphysiotherapie geleistet. Um eine
             saftresistente Mikroverkapsulierung: Das Granulat            Behandlungskontinuität über das Spital hinaus zu ge-
             wurde mit einem Überzug versehen, der es vor der Ma-         währleisten, wurde schon in den 70er Jahren begonnen
             gensäure schützt und erst im Dünndarm aufgeht. Zu-           die Eltern in Atemphysiotherapie zu schulen. Bei älte-
             sätzlich zur Fermenttherapie wurde bald Salz substi-         ren Schulkindern war dann von der elterlich applizier-
             tuiert, um dem erhöhten Salzverlust der Patienten zu         ten Therapie auf Selbstbehandlung umzustellen.
             begegnen; darüber hinaus verlangte die schlechte Auf-        Eine über diese kurze Schilderung hinausgehende, de-
             nahme von fettlöslichen Vitaminen nach einer erhöh-          tailliertere Darstellung der relevanten Entwicklungen
             ten Zufuhr derselben.                                        in der Atemphysiotherapie findet sich im Artikel von
                    Die Bronchialtoilette, d.h. die regelmäßige Entfer-   Frau Oberwaldner.
             nung von Schleim und Eiter aus der Lunge, bestand an-               Bis in die frühen 80er Jahre glaubte man, CF-Pati-
             fangs aus Luftwegbefeuchtung durch Nebelzelte und            enten körperlich schonen zu müssen. Turnbefreiung in
             von Therapeuten oder Eltern applizierter Klopfmassage        der Schule und Abraten von jeder Art von Sport waren
             des Brustkorbs. Wegen ihrer Patientenbelastung und ih-       die praktischen Ergebnisse dieses Fehlkonzeptes. Ge-
             res Feuchtkeimrisikos wurden die Nebelzelte schon in         stützt auf die Beobachtung von guten klinischen Ver-
             den 70er Jahren abgeschafft und durch schleimlösende         läufen bei körperlich aktiven Patienten hat dann unsere

6                                                                                                   Leben mit Cystischer Fibrose
CF der Zeit im Wandel - CF Austria
FACHLICHES

Gruppe in Graz die ersten Studien zur positiven Aus-        dazu sind spezielle, auf die Inhalation zugeschnittene
wirkung von Sport auf die Lungenfunktion von CF-Pa-         Antibiotikapreparationen entwickelt und für den Ein-
tienten durchgeführt und veröffentlicht. Weitere Stu-       satz bei CF bewilligt worden. Sowohl die technischen
dien aus anderen Zentren sind gefolgt und ein radikales     und hygienischen Anforderungen an die verwendeten
Umdenken in diesem Bereich hat eingesetzt. Heute            Verneblergeräte als auch die korrekte Handhabung sind
sind Sport und körperliche Aktivität wesentliche Be-        recht komplex, bleiben aber Voraussetzung für Wir-
standteile der CF-Behandlung und nicht mehr aus un-         kung und Sicherheit.
seren Konzepten zur Bronchialtoilette wegzudenken.                Bei akuten Verschlechterungen haben sich mehr-
      Früh wurde verstanden, dass die zu einer ra-          wöchige Intensivtherapiephasen mit hochdosierten
schen Verschlechterung führende bakterielle Infekti-        intravenös verabreichten Antibiotika bewährt, wel-
on des Bronchialbaumes ein vordringliches Therapie-         che meist (aber nicht ausschließlich) im Rahmen ei-
ziel sein muss. Dies machte Antibiotika zur wichtigsten     nes Spitalaufenthaltes durchgeführt werden. Das hier
Medikamentengruppe im CF-Management. Bakterien              oft notwendige, wiederholte Legen eines Venenzugan-
sind biologisch hochkompetente Organismen, die auf          ges wurde meist zu einem substantiellen Trauma für
den antibiotischen Angriff mit Keimwechsel und Re-          die Patienten. Hier hat dann die Verfügbarkeit von per-
sistenzentwicklung antworten können. Dementspre-            manent eingepflanzten Venenzugangssystemen, wel-
chend ist die Geschichte der antibakteriellen Therapie      che nur einmal am Aufnahmetag angestochen werden
bei CF die eines ständigen Wettrennens zwischen der         müssen, Abhilfe geschaffen.
Entwicklung neuer Antibiotika und besserer Verabrei-              Der CF-Spezialist allein ist nicht allen diagnos-
chungsformen einerseits und den bakteriellen Abwehr-        tischen und therapeutischen Herausforderungen, die
reaktionen auf derartige Innovationen andererseits –        in der CF-Medizin auftreten können, gewachsen, was
die Geschichte eines „running battle“. In den frühen        ohne Zweifel eine multidisziplinäre Versorgung not-
Jahren waren es vor allem Staphylokokken, die einer-        wendig macht. Neben der ohnehin Seite an Seite mit
seits eine sehr rasche Verschlechterung verursachen         dem CF-Arzt arbeitenden Atemphysiotherapie benö-
konnten, anderseits aber relativ einfach zu behandeln       tigt man immer wieder ein weites Spektrum von ande-
waren. Im Weiteren wurden sie aber von Pseudomona-          ren medizinischen Spezialisten. Die Diätologie hilft bei
den als häufigste bronchiale Besiedler abgelöst. Offen-     Ernährungsproblemen, Labormedizin, Genetik und
sichtlich ist diese Besiedlung für unterschiedliche Pati-   Radiologie in der Diagnostik. Der Kinderchirurg ver-
enten von unterschiedlicher Krankheitsbedeutung. Bei        sorgt den Mekoniumileus (Darmverschluß bei Neu-
manchen treibt sie eine progrediente Verschlechterung       geborenen als mögliche Frühmanifastation der Erkran-
voran, andere scheinen die Besiedlung für Jahre und         kung), der Thoraxchirurg operiert den Pneumothorax
Jahrzehnte mit nur geringem Voranschreiten der Lun-         (eine Komplikation der Lungenerkrankung), der Inter-
generkrankung zu tolerieren. Wahrscheinlich spielt          ventionelle Radiologe wird zur Katheterembolisation
hier die immunologische Reaktion des Patienten auf          bei Bronchialarterienblutung (eine weitere Komplika-
die Besiedlung eine entscheidende Rolle. Mit der Iso-       tion der Lungenerkrankung) benötigt, der HNO-Arzt
lation von multiresistenten Pseudomonaden und ande-         operiert bei Nasenpolypen und der Diabetologe hilft
ren krankheitsbeschleunigenden Problemkeimen, wie           bei der Insulineinstellung der CF-typischen Zucker-
B.cepacia und atypischen Mykobakterien aus den Lun-         krankheit, um nur einige zu nennen. Mit der verbesser-
gen von CF-Patienten hat die Komplexität der antibak-       ten Therapie kamen in den letzten Jahrzehnten immer
teriellen Therapie weiter zugenommen.                       mehr Patienten ins Erwachsenenalter. Dort ergaben
      Bald zeigte sich, dass für die Dauertherapie die      sich bis dato neue, eher erwachsenentypische Erkran-
verfügbaren oralen Medikamente nicht ausreichten. In        kungsmanifestationen wie ein häufiger auftretender
den 80erJahren entstand in der englischen CF-Medizin        CF-Diabetes, Osteoporose, Leberzirrhose und männ-
das Konzept, antibiotisch wirksame Substanzen direkt        liche Infertilität, sowie der Einfluss der Erkrankung
an die Infektionsstelle, d.h. die Innenseite der Bronchi-   auf die Schwangerschaft von Patientinnen. Auch hier
en, als eingeatmetes Aerosol (Nebel) zu applizieren;        ist die Zuziehung anderer medizinischer Spezialisten
so entwickelte sich eine neue Behandlungsstrategie          sinnvoll. In all diesen Problemgebieten hat sich in den
in Form der Antibiotikainhalation. Das Grazer Zent-         letzten vier Jahrzehnten eine Fülle von Neuerungen
rum hat als eines der ersten in Kontinentaleuropa diese     und Verbesserungen ergeben, aber es würde das Format
neue Behandlungsform übernommen und in eigenen              dieses Artikels sprengen, darauf vertieft einzugehen.
Studien exploriert. Da damals noch keine inhalations-             Es ist weder für die Eltern noch für die Patienten
fertigen Medikamente zur Verfügung standen, musste          selbst einfach, das Vorliegen einer lebenslangen chroni-
man antibiotische Präparate zur intravenösen Verabrei-      schen Erkrankung zu akzeptieren. Oft wird dieser Tat-
chung verwenden. Wesentliche Detailfragen wie Do-           sache mit Schuldgefühlen, Verzweiflung, Zorn, Ag-
sis, geeignete Verneblergeräte, bronchiale Verträglich-     gression oder auch Leugnung begegnet. Ehen sind an
keit (Osmolarität, pH-Wert, etc.) waren zu klären. Im       dieser Belastung zerbrochen, Therapieadhärenz hat ge-
Weiteren wurde die Wirksamkeit von inhalativ verab-         litten und potentiell vermeidbare Verschlechterungen
reichten Antibiotika in vielen Studien bestätigt und hat    wurden provoziert. Klassische Krisensituationen ent-
sich so als neue Behandlungsstrategie etabliert. Parallel   stehen durch Ess- und Therapieverweigerung des kran-

Cystische Fibrose Hilfe Österreich                                                                                              7
CF der Zeit im Wandel - CF Austria
FACHLICHES

             ken Kindes, durch mangelhaftes Selbstmanagement              All die besprochenen Behandlungsansätze beschäftigen
             nach Auslaufen der elterlichen Pflege in der Pubertät        sich mit den einzelnen Organerkrankungen und den
             und durch elterliche Überprotektivität. Diesen nur allzu     dort ablaufenden pathologischen Prozessen, sowie mit
             gängigen Problemen ist von Seiten der Medizin nur mit        den resultierenden Funktionsausfällen. Natürlich wür-
             Geduld und psychologischem Geschick zu begegnen.             de es noch mehr Sinn machen, mit einer effektiven The-
             Über die letzten drei Jahrzehnte sind fast alle Zentren      rapie den krankheitsverursachenden Zelldefekt direkt
             dazu übergegangen, Psychologen in das CF-Team aufzu-         korrigieren oder zumindest abschwächen zu können.
             nehmen, was sich im Weiteren als wesentliche Hilfe im        Die Entwicklung einer solchen pharmakologischen
             Management derartiger Probleme bewährt hat. Freilich         Therapie des elementaren Defektes wurde auf Initiative
             heißt das nicht, dass CF-Arzt und Atemphysiotherapeut        der American Cystic Fibrosis Foundation in den letzten
             nicht selbst immer und immer wieder psychologisches          zwei Jahrzehnten vorangetrieben und hat erste klinisch
             Geschick aufbringen und einsetzen müssen. Auch der           einsetzbare und in Ihrer Wirkung bestätigte Substan-
             zugezogene Psychologe sollte idealerweise viel medizi-       zen geschaffen. Allerdings bleiben diese defekt- und
             nisches Wissen zur Erkrankung haben, um in jeder Situ-       deletionsspezifisch, dh. ein Wirkstoff kann nur einen
             ation kompetent und konstruktiv zu bleiben und nicht         spezifischen Zellschaden, das Resultat einer (oder ei-
             ärztliche Empfehlungen unbeabsichtigt zu unterlaufen.        niger weniger) Deletion(en) behandeln. Grundsätzlich
                    In der CF-Betreuung war bald klar, dass die The-      unterscheidet man bei den heute entwickelten (oder
             rapie zwar das Fortschreiten der Erkrankung verlangsa-       in Entwicklung befindlichen) Substanzen zwischen
             men oder sogar aufhalten kann, einmal entstandene Or-        Korrektoren, welche sich an die schwereren Formen
             ganschäden aber meist irreversibel sind. Die Therapie        der zellulären Funktionsstörung wenden, und Poten-
             ist also eher konservierend als reparativ. Das legte nahe,   tiatoren, welche normal lokalisierten, aber funktions-
             mit der Behandlung idealerweise möglichst früh in den        schwachen CFTR stimulieren. Dieser Therapieansatz
             Krankheitsverlauf einzusteigen. In den frühen 80erJah-       ist sicherlich vielversprechend, wenn auch die hohen
             ren entstanden, diesem Konzept folgend, in Australien        Kosten ein nicht zu vernachlässigendes Finanzierungs-
             die ersten Ansätze zu einem Neugeborenenscreening            problem darstellen. Die gelegentlich vorgeschlagene
             (Suchtest zur Identifikation der Erkrankung schon nach       Strategie, diese Behandlung nur den schwerer erkrank-
             der Geburt). Schrittweise hat sich im Weiteren gezeigt,      ten Patienten zu ermöglichen, ist in ihrer Sinnhaftig-
             dass im Blut von Neugeborenen mit CF das Immunre-            keit vor dem Hintergrund einer progredient zur Organ-
             aktive Trypsin (IRT) erhöht ist und damit eine sinnvolle     zerstörung führenden Erkrankung zu hinterfragen. Es
             Basis für ein solches Screening darstellt. Das IRT-Scree-    erscheint logischer, den elementaren Defekt möglichst
             ning wurde inzwischen etappenweise in vielen Län-            früh mit dieser Therapie anzusprechen.
             dern eingeführt; Österreich war relativ früh Mitglied              Noch elementarer könnte man in die Krankheits-
             dieser Gruppe, ein Fortschritt, an dem das Grazer Zen-       entstehung mit einer Gentherapie, d.h. mit der Korrek-
             trum maßgeblich beteiligt war.                               tur des Gendefektes, eingreifen. Schon Ende der 80er-
                    In den letzten Jahrzehnten hat die Transplantati-     Jahre wurde nach der Identifikation des CF-Gendefektes
             onsmedizin enorme Fortschritte gemacht. Mit der im           von namhaften Wissenschaftlern eine Heilung der Er-
             englischsprachigen Raum entwickelten Lungentrans-            krankung in wenigen Jahren prognostiziert. Dieser Op-
             plantation ergab sich eine rettende therapeutische Mög-      timismus hat sich leider nicht bestätigt. Grundsätzlich
             lichkeit für Patienten mit weit fortgeschrittener Lun-       wurde (und wird) versucht, das korrigierende Genma-
             generkrankung. Operationsmethoden, Transport und             terial mit Hilfe von Vektoren (z.B. modifizierten Viren)
             Konservierung des Spenderorganes, sowie die nach der         in die Lunge und die dort defekten Epithelzellen ein-
             Transplantation zur Verhinderung der Abstoßung not-          zuschleusen. Heute, 30 Jahre nach dem Beginn dieser
             wendige Immunsuppression wurden kontinuierlich               Versuche, ist dies leider noch immer nicht im klinisch
             weiterentwickelt. Das postoperative Leben der Patien-        wirksamen Ausmaß gelungen. Mangelnde Effektivität
             ten ist charakterisiert vom beeindruckenden Erlebnis,        von potentiellen Vektoren, sowie die Abwehr von Vek-
             wieder besser Luft zu bekommen, aber auch von einem          toren durch das körpereigene immunologische System
             ständigen medizinischen Balanceakt zwischen Absto-           waren bis dato unüberwindbare Hindernisse.
             ßung und immunsuppressionsbedingter Infektion. Etli-         Schon früh haben entsprechende Studien (z.B. aus Dä-
             che Patienten entwickeln nach der Transplantation eine       nemark) gezeigt, dass in spezialisierten Zentren be-
             chronische Abstoßungserkrankung, welche nach Jah-            treute Patienten eine bessere Prognose haben als jene
             ren eine Retransplantation notwendig macht. Andere           in der alleinigen Obhut einzelner Ärzte. Diese Tatsache,
             (d.h. außerhalb der Lunge existente) Organmanifestati-       in Kombination mit der Erkenntnis, dass zum CF-Ma-
             onen bleiben natürlich bestehen und bedürfen weiterhin       nagement ein gerütteltes Maß an spezialisiertem Fach-
             der Behandlung. Grundsätzlich ist die Lungentransplan-       wissen notwendig ist, hat weltweit zum Aufbau von
             tation wegen diesen noch immer vorhandenen medizi-           CF-Zentren geführt. Diese definieren sich nicht nur
             nischen Komplikationsmöglichkeiten wohl nicht als ge-        durch die Verfügbarkeit von spezialisierten Ärzten und
             nerelle Lösung der CF-Problematik zu sehen; dafür sorgt      Therapeuten sondern auch durch eine Spezialambulanz
             darüber hinaus auch die limitierte Verfügbarkeit von         und speziell auf diese Patienten ausgerichtete stationäre
             Spenderorganen.                                              Aufnahmemöglichkeiten. Lungenfunktionsdiagnostik,

8                                                                                                   Leben mit Cystischer Fibrose
FACHLICHES

Labordiagnostik (Schweißelektrolyte), Bakteriologi-          und spezialisierte Medizin interagieren Zug um Zug in
sche Sputumdiagnostik, Radiologie inklusive Compu-           einem schwierigen Schachspiel; bisher ist die Therapie
tertomografie und vieles andere mehr kombinieren sich        immer wieder im Vorteil geblieben, aber Schachmatt ist
zu so einem Zentrum. Wesentlich ist bei Vorliegen von        die CF noch immer nicht. Die Summe all dieser medizi-
Komplikationen die unlimitierte Verfügbarkeit von            nischen und organisatorischen Neuerungen, Änderun-
spezialisierten Ärzten und Therapeuten auch nachts           gen und Verbesserungen hat die Erkrankung dement-
und an Wochenenden. Wie man ein CF-Zentrum im                sprechend noch immer nicht endgültig besiegt, wohl
Detail definiert, ist Gegenstand der Diskussion, aber        aber für die Patienten zu einer eklatanten Steigerung
wahrscheinlich würden viele Einrichtungen, die sich          der Lebenserwartung und zu einer deutlichen Verbes-
als Zentrum betrachten, einer detaillierten Analyse          serung der Lebensqualität geführt.
nicht standhalten. Mit dem steigenden Überleben der                Viele Aspekte der CF-Therapie sind also heute
Patienten ist die CF von einer rein pädiatrischen Er-        anders als vor 40 Jahren; sind alle besser? Nicht unbe-
krankung zunehmend auch zu einer Herausforderung             dingt! Auf Seiten der ärztlichen und physiotherapeuti-
für die Erwachsenenmedizin geworden. Idealerweise            schen Betreuer war in den frühen Jahren die Versorgung
sollten (und sind) dort auch CF-Zentren entstanden.          dieser Patienten getragen von Interesse, Begeisterung
Verschiedene Protokolle regeln den Übergang von der          und Zuwendung. Vor allem nahm man sich Zeit - so-
kinderärztlichen in die Erwachsenenbetreuung.                wohl in der ambulanten und stationären Versorgung als
      Unter dem Druck von für diese Patienten nicht          auch für Gespräche mit Patienten und Eltern. Diese Zeit
ausreichenden medizinischen Strukturen sind in den           stand, wenn auch im bescheidenen Ausmaß, zur Verfü-
frühen Jahrzehnten weltweit Eltern- und Betroffenen-         gung. Die Begeisterung und Zuwendung der medizini-
vereine entstanden. Dort erleben die Patienten und die       schen Betreuer ist heute wohl ebenso groß wie damals,
Eltern, dass sie mit dieser Erkrankung nicht allein im       aber in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten haben Ra-
Leben stehen, haben die Gelegenheit zum Erfahrungs-          tionalisierungsmaßnahmen und Sparprogramme ver-
austausch, lernen bei Fortbildungsveranstaltungen, be-       sucht, den Betreuern diesen Luxus der zeitintensiven
ziehen Informationsmaterial, erhalten Unterstützung          Zuwendung auszutreiben und Ärzte sowie Therapeu-
in Notfällen, engagieren sich in Öffentlichkeitsarbeit       ten zu medizinischen Fließbandarbeitern zu degradie-
und vertreten ihre Interessen gegenüber politischen          ren. Dienstposten werden von Verwaltungsapparat
Entscheidungsträgern. Auch in Österreich wurden              und Gesundheitspolitik nach normierten Zeitpake-
mehrere solche Vereine gegründet und können auf eine         ten für ambulante Vorstellung und stationäre Visite be-
sehr erfolgreiche Tätigkeit stolz sein. Zu Bedauern ist      rechnet; zur juridische Absicherung der medizinischen
dazu vielleicht, dass diese kleinen Vereine bis jetzt noch   Tätigkeit wird eine immer weiter überbordende Doku-
nicht im Sinne des „Gemeinsam-stärker-seins“ fusi-           mentation vorgeschrieben. Ärzte, Pflege und Therapeu-
oniert haben oder zumindest eine intensivere Zusam-          ten verbringen oft mehr Arbeitszeit vor dem Computer
menarbeit pflegen. Hier haben wohl in der Vergangen-         als beim Patienten. Kein Wunder, dass unter solchen
heit gelegentlich persönliche Eitelkeiten, Sympathien        Rahmenbedingungen das Gespräch, die Beratung, die
und Antipathien den Blick auf das gemeinsame Ziel            menschliche Zuwendung, oft zu kurz kommen. Vor
verstellt.                                                   dieser Wirklichkeit werden Mahnungen sich mehr Zeit
      Zusammenfassend ist die Entwicklung der CF-            für die Patienten zu nehmen, sowie häufig eingesetzte,
Therapie über die letzten vierzig Jahre nicht so sehr eine   griffige Schlagworte und Slogans der Lüge gestraft. Die-
Geschichte von spektakulären Innovationen und Ent-           se entpersonifizierte Spitalsmedizin läuft Gefahr, eine
deckungen, sondern die Legende eines Fortschrittes           Atmosphäre der Kälte zu produzieren, welche natür-
in vielen kleineren und größeren mühseligen Schrit-          lich von sensiblen und erfahrenen Patienten und Eltern
ten. Ohne Zweifel war die CF-Medizin vor 40 Jahren           wahrgenommen wird; immer wieder treiben erlebte
in vielen Aspekten anders als heute. Bakterielle Besied-     Enttäuschungen sie in die Arme von Scharlatanen und
lung der Lunge war ehemals mit den verfügbaren An-           Wunderheilern und weg von einer konstruktiven, evi-
tibiotika relativ einfach zu behandeln, multiresistente      denzbasierten Schulmedizin.
Keime noch kein großes Problem, Spätkomplikationen
der Erkrankung noch weitgehend unbekannt. Mit der                           HEUTE UND MORGEN
intensivierten Dauertherapie und der damit erreich-          Heute liegt die Lebenserwartung eines CF-Patienten
ten, schrittweisen Steigerung der Lebenserwartung            im statistischen Mittel schon deutlich über 40 Jahren –
hat die Erkrankung an Komplexität zugenommen und             ein toller Fortschritt für eine Erkrankung, an der vor
so die Medizin vor immer weitere Herausforderungen           40 Jahren rund drei Viertel aller Patienten im Kindes-
gestellt. Damit wurden der Therapie zunehmend neu-           alter verstorben sind. Auch die Lebensqualität hat sich
ere und differenziertere Strategien abverlangt. Paral-       für alle Altersstufen eklatant verbessert. In den meis-
lel dazu sind auch die organisatorischen Anforderun-         ten Ländern sind die Patienten in Zentren versorgt, ha-
gen an die CF-Zentren gewachsen; so bedingt heute            ben ihnen bekannte ärztliche und physiotherapeuti-
das Risiko, sich mit multiresistenten Keimen zu infi-        sche Dauerbetreuer und profitieren von den ständigen
zieren, die Verfügbarkeit von Einzelzimmern und die          Fortschritten in der Therapie und der Forschung. Dass,
Schaffung komplexer Ambulanzstrukturen. Krankheit            wie oben ausgeführt, diese Versorgung zunehmend ge-

Cystische Fibrose Hilfe Österreich                                                                                               9
FACHLICHES

                                 sichtslos zu werden droht, sollte Anlass für Wachsam-
                                 keit und couragierte Intervention sein. Insgesamt über-      Zusammenfassend ist
                                 wiegen aber heute eindeutig die positiven Aspekte und        die Entwicklung der
                                 Effekte der geschilderten Entwicklung. Mehr als die
                                 Hälfte der Patienten sind Erwachsene, viele sind be-
                                                                                              CF-Therapie über die
                                 rufstätig, viele verheiratet oder in Beziehungen und         letzten vierzig Jahre
                                 einige sogar Eltern. Freilich bleibt ein CF-Betroffener      nicht so sehr eine Ge-
                                 trotzdem immer von einer schweren Dauererkrankung            schichte von spekta-
                                 bedroht und beeinflusst, aber es ist bewundernswert,
                                 mit wie viel Mut, Optimismus und Frohsinn die meis-
                                                                                              kulären Innovationen
                                 ten unter diesem Damoklesschwert ein fast normales           und Entdeckungen,
                                 Leben führen.                                                sondern die Legende
                                       Ich selbst betrachte die weitere Entwicklung der
                                 CF-Medizin nun schon aus dem Lehnsessel des Ruhe-
                                                                                              eines Fortschrittes in
                                 standes und freue mich, das Privileg gehabt zu haben,        vielen kleineren und
                                 die geschilderte 40-jährige Entwicklung sozusagen aus        größeren mühseligen
                                 der „ersten Reihe fußfrei“ miterlebt und mit eigener
                                                                                              Schritten.
                                 Forschung mitgestaltet zu haben. Ich bin stolz darauf,
                                 dass einige der Patienten, welche ich schon als Säug-
                                 ling oder Kleinkind medizinisch versorgt habe, heute
                                 zu meinem Bekannten- und Freundeskreis zählen. Ich
                                 sehe sie in den Vorstandssitzungen von CF-Austria
                                 und unternehme mit Einzelnen sogar gelegentlich eine
                                 Wanderung oder eine Schitour. Immer sind sie mir ein
                                 beeindruckendes Beispiel für Lebensmut und -freude.
                                 Sie haben meine uneingeschränkte Hochachtung.
                                       Bei der Frage nach der Zukunft der CF-Medizin
                                 fällt mir spontan ein Ausspruch von Yogi Berra (ein
                                 amerikanischer Baseballspieler, der für seine skurrilen
                                 Äußerungen berühmt geworden ist) ein, welcher ein-
                                 mal gemeint hat: „Prognosen sind schwierig – insbeson-
                                 dere wenn es um die Zukunft geht“. Kurz- und mittel-
                                 fristig ist zu hoffen, dass sich die klinische Versorgung
                                 weiter bessert und weitere Substanzen zur pharmako-
                                 logischen Beeinflussung des elementaren Defektes ge-
                                 funden werden. Vielleicht gelingt auch der über Jahr-
                                 zehnte angestrebte und ersehnte Durchbruch zu einer
                                 effektiven Gentherapie. Auf lange Sicht wird auf jeden
                                 Fall das menschliche Streben nach wissenschaftlichem
                                 Fortschritt, der menschliche Wille zur Verbesserung
                                 und Innovation, den endgültigen Sieg über diese tücki-
                                 sche Erkrankung erringen.

Ich bin stolz darauf, dass einige der Patienten,
welche ich schon als Säugling oder Kleinkind
medizinisch versorgt habe, heute zu meinem
Bekannten- und Freundeskreis zählen.
Erklärungen
Für den Verfasser dieses Artikels besteht kein Interessenskonflikt im Sinne eines Honorars,
einer Anstellung oder eines sonstigen Nahverhältnisses zur Pharmakologischen Industrie.
Im Sinne einer flüssigeren Lesbarkeit ist dieser Artikel nicht gegendert;
die gebrauchte männliche Form steht gleichermaßen für weibliche und männliche Begriffe.

10                                                                                                            Leben mit Cystischer Fibrose
FACHLICHES

Vierzig Jahre CF Physiotherapie
Eine sehr persönliche Rückschau auf eine bemerkenswerte Entwicklung
BEATRICE OBERWALDNER MSC, EHEM. LEITERIN DER ATEMPHYSIOTHERAPIE
KLIN. ABTEILUNG FÜR PULMONOLOGIE/ALLERGOLOGIE DER UNIV.-KLINIK FÜR KINDER- UND JUGENDHEILKUNDE, GRAZ.

                                             P
                                                    hysiotherapie für CF-Menschen hat           eine Ausweitung meiner Dienstzeit in die Ta-
                                                    sich entlang der medizinischen Fort-        gesrandstunden durch, um vor dem Frühstück
                                                    schritte mit- und weiter entwickelt         und vor der Nachtruhe zur Verfügung zu stehen.
                                             und hat in den letzten 40 Jahren viele neue        Das entstandene „Mittagsloch“ wurde durch
                                             Wege beschritten. Angestoßen wurde Neues           die Besuchszeit überbrückt. Dass diese frei-
                                             meist durch die intensive Beschäftigung mit        willige „work-life-imbalance“ bei Dienstgeber
                                             CF-Menschen, für deren spezifische Probleme        und Kolleginnen auf wenig Verständnis stieß,
                                             wir Lösungen finden wollten. Die Rückschau         war nicht wichtig, denn die CF-Kinder zeigten
                                             auf die PT-Entwicklung in den vergange-            mit mehr Appetit, weniger Erbrechen, besserem
                                             nen Jahrzehnten, national wie international,       Schlaf, dass es eine gute Entscheidung war.
Am Silberling                                kann gut am Beispiel der CF-Betreuung in
                                             Graz geschehen, sind doch viele Innovationen                 ERSTE FORTSCHRITTE
                                             von hier ausgegangen.                              Inzwischen war es Prof. Zach gelungen, an der
                                                                                                Univ.-Kinderklinik Graz eine Pulmonologie
                                                            DIE ANFÄNGE                         zu starten, d.h., einen stationären Bereich mit
                                             Bis in die späten 70-er Jahre wurden CF-Kin-       definierten „Pulmo-Betten“ und eine Ambu-
                                             der (Erwachsene gab es damals kaum; das            lanz zu schaffen. CF-Kinder aller Altersstufen
                                             mittlere Erlebensalter lag im Schulalter) nur      wurden von nun an immer auf derselben Stati-
                                             im stationären Bereich betreut. Bei akuten         on betreut und in einer Ambulanz zu regelmä-
                                             Lungen- oder Verdauungsproblemen, mit              ßigen Kontrolluntersuchungen gesehen. Ge-
                                             deren Behandlung Hausarzt/Eltern daheim            genseitiges Kennenlernen wurde von beiden
                                             überfordert waren, kam ein CF-Kind in die          Seiten als Vorteil gesehen. Mit dem damals ers-
                                             Klinik, wurde je nach Alter auf der Säugling-,     ten Lungenfunktionsgerät konnte neben der
                                             Kleinkind-, Schulkind-Station untergebracht        klinischen Untersuchung die individuelle
                                             und vom jeweiligen medizinischen und pfle-         Lungensituation auch in ihrer Funktion be-
                                             gerischen Personal bestmöglich behandelt.          gleitet werden. Drohende Verschlechterungen
                                             Nächtliche Unterbringung im „Nebelzelt“            konnten damit früh erkannt und behandelt
                                             und ein bis zweimal täglich Physiotherapie         werden, oft ein stationärer Aufenthalt abge-
                                             wurden zur Schleimlösung und -entfernung           wendet oder vorausschauend geplant werden.
                                             eingesetzt. Routinemäßig bestand Physio-                 Für mich entstand durch diese neue
                                             therapie aus der klassischen Klopftherapie in      ambulante Begleitung des Krankheitsver-
                                             verschiedenen Lagerungspositionen; ein ein-        laufs die Chance, mehr über den „normalen“
                                             faches therapeutisches Regime, das in jeder        Gesundheitszustand der Patienten zu erfas-
                                             Physiotherapieausbildung gelehrt wurde und         sen, unterschiedliche Methoden zur Sekret-
                                             damit auch von Therapeutinnen, die schwer-         förderung auszutesten, Techniken zu schu-
                                             punktmäßig mit Bewegungstherapie gut aus-          len/optimieren und Physiotherapie jenseits
                                             gelastet waren, durchgeführt werden konnte         einer akut notwendigen Sekretförderung an-
                                             (eher musste, denn beliebt waren diese unge-       zubieten. Kraft-Ausdauer, allgemeine Fit-
                                             wohnten Einsätze nicht).                           ness, Brustkorbbeweglichkeit, Huststeuerung,
                                                   Nach mehreren Jahren Spezialisierung in      Atemnotstrategien – es gab viel zu tun. Mein
                                             Atemphysiotherapie und Einsatz bei lungen-         Dienstzeitmodell wurde bei Kolleginnen ohne-
                                             kranken Patienten in Südafrika und England         dies als „Begehrlichkeit weckende Bedrohung“
                                             wurde ich 1977 nach Graz „gelockt“, um das         gesehen und so war die angestrebte „Über-
                                             Physiotherapieteam mit Atemphysiotherapie          siedlung“ meines Dienstpostens in die Pulmo-
                                             zu ergänzen. Das akute Krankheitsgeschehen         nologie willkommen und ich wurde (frei nach
                                             der CF-Kinder ließ mich schnell das Routine-       Schiller „ich sei, gewährt mir die Bitte, in eu-
                                             vorgehen verlassen und durch ein bedarfsorien-     rem Bunde die Dritte“) neben Prof. Zach und Sr
                                             tiertes Physiotherapieangebot ersetzen. Da für     Hannelore Teil des kleinen feinen Pulmoteams.
                                             die Kinder das Schleimproblem am Morgen und
                                             in der Nacht besonders belastend war, setzte ich

Cystische Fibrose Hilfe Österreich                                                                                                           11
FACHLICHES

                                   PRODUKTIVE JAHRE – ERWEITERUNG                      Methodik) und sorgte aufgrund der Neuheit des
                                       DES THERAPIESPEKTRUMS                           Vorgehens für Aufsehen.
                                    BEWEGUNGSTHERAPIE – SEKRETFÖRDERUNG                       Durch die subjektive und objektive posi-
                                              DURCH HYPERVENTILATION                   tive Erfahrung mit körperlicher Belastung bei
                                   CF-Kinder wurden bis zu dieser Zeit eher ge-        CF gestärkt, gingen wir noch einen Schritt wei-
                                   schont, sie waren vom Schulturnen (und da-          ter und veranstalteten 2-wöchige „Sommerla-
                                   mit von allen lustigen schulischen Aktivitä-        ger“ (Therapieaufenthalte am Berg, am Meer).
                                   ten wie Wandertagen, Schikursen, Eislaufen,         Mit der Kühnheit der Jugend und dem Vertrauen
                                   Schwimmen, etc.) befreit, weil die von Akti-        der Eltern ausgestattet wagten wir es, während
              „Mit dem Reden       vität ausgelösten Hustattacken/Luftnot ver-         dieser „bewegten Wochen“ auf eine konventi-
               kommen d'Leut       mieden werden sollten. Wir gingen hier einen        onelle Sputumförderung gänzlich zu verzich-
                                   neuen Weg und nutzten die Sputum mobilisie-         ten. Für dieses „Zuckerl“ waren alle bemüht,
                  z'samm“ und      rende Bewegung: Physiotherapie förderte da-         mit dem intensiven Bewegungsprogramm ihre
                wenn man, wie      mit schneller und weniger anstrengend mehr          Lungen bestmöglich zu reinigen. Der subjektiv
             das Pulmo-Drei-       Sputum und war dazu auch noch lustig.               positive Effekt der ersten „Lager“ wurde objek-
              erteam, mehrere            Bei stationären Aufenthalten waren            tiviert, die Ergebnisse wiederum in internatio-
                                   Kinder damals alleine, Besuchszeiten waren          nalen Wissenschaftszeitungen veröffentlicht.
             Jahre ein Zimmer      auf wenige Nachmittagsstunden beschränkt,           Diese Therapieaufenthalte dienten den Teilneh-
               geteilt hat, ent-   Basteln im Kindergarten und Physiothera-            mern nicht nur der Einschätzung und Verbes-
             standen automa-       pie waren daher „Highlights“ im sonst ein-          serung ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit,
                                   tönigen Spitalsalltag. Physiotherapie mit ab-       dem selbständigeren und selbstverständliche-
               tisch Gespräche     wechslungsreichen Einheiten im Wald, am             rem Umgang mit der Krankheit, es war vor al-
                über Patienten.    Teich, beim Streichelzoo, im durch Spenden          lem die gemeinsame Zeit mit Gleichbetroffenen,
                                   bescheiden ausgestatteten „Kraftkammerl“,           die einander Freund, Vorbild, verständnisvol-
                                   im Schwimmbad (wenn eine Leitung ka-                ler Gesprächspartner und Unterstützung sein
                                   putt wurde, nutzten wir die „zugangsfreie“          konnten. Für uns als Betreuer waren sie wert-
                                   Zeit zum Schwimmen, womit meist auch der            voller Wissensgewinn, denn dieses gemeinsame
                                   Kummer über das erneute Stechen gemildert           Leben lieferte unschätzbar mehr Informationen
                                   war) waren so attraktiv, dass die im Zimmer         als jede noch so genaue klinische Untersuchung.
                                   mituntergebrachten Kinder ums Mitmachen             Wir hatten Zeit, Probleme zu erkennen, Lösun-
                                   buhlten.                                            gen zu finden und diese auf Effektivität, aber
                                         Es war auffallend, dass Kinder an Tagen       auch Machbarkeit zu prüfen, Kindern Selb-
                                   mit z.B. Schwimmen, einem flotten Spazier-          ständigkeit anzuvertrauen; damit war es ein-
                                   gang, einem Federballmatch, in kürzerer Zeit        fach, CF-Kinder zu verstehenden „Co-Mana-
                                   mehr Sputum fördern konnten als an weniger          gern“ ihrer Krankheit zu gewinnen. Zur Freude
                                   aktiven Tagen. „Mit dem Reden kommen d'Leut         Vieler (auch der Eltern, die ohne schlechtes Ge-
                                   z'samm“ und wenn man, wie das Pulmo-Drei-           wissen für zwei Wochen ihre Verantwortung
                                   erteam, mehrere Jahre ein Zimmer geteilt hat,       für das CF-Kind abgeben durften) folgten Jahr
                                   entstanden automatisch Gespräche über Pati-         für Jahr unzählige Lager, bis die Sorge vor einer
                                   enten. Diskussionen über Beobachtungen aus          möglichen Keimübertragung schwerer wog als
                                   den verschiedenen Bereichen waren gegen-            die positiven Erfahrungen. Mit stringenten Hy-
                                   seitig informativ und befruchtend. Prof. Zach       gienerichtlinien für diese Lager ließ sich das Ri-
                                   regte an, meine Beobachtung über das ver-           siko einer Kreuzinfektion zwar signifikant redu-
                                   mehrte Sputumaufkommen nach körperlicher            zieren, aber trotzdem nicht ganz abstellen. Das
                                   Anstrengung mit einer klinischen Untersuchung       war das Ende einer schönen und aus vielen Per-
                                   zu prüfen. Wir boten für mehrere Monate jede        spektiven wertvollen Tradition.
                                   Woche drei intensive Schwimmeinheiten an, 15               Aktivitätsbedingte Hyperventilation als
                                   Kinder / Jugendliche waren mit Feuereifer dabei.    Physiotherapieprinzip war aber damit geboren
                                   Das von den meisten akribisch geführte Sputum       und sorgte national und international für gro-
                                   Tagebuch zeigte tatsächlich, dass die Menge an      ßes Aufsehen. Bewegung wurde bald überall
                                   gefördertem Sputum an Schwimmtagen deut-            auf der Welt fixer Bestandteil der CF-Physio-
                                   lich größer war als an den Zwischentagen. Ein-      therapie, der die Sputumförderung erheblich
                                   fache Lungenfunktionen am Anfang und Ende           unterstützen, allerdings nur beschränkt als Er-
                                   der Schwimmmonate erbrachten ebenfalls ei-          satz dienen kann.
                                   nen positiven Effekt. Diese bescheidene klini-
                                   sche Untersuchung wurde in einem prominen-
                                   ten internationalen wissenschaftlichen Journal
                                   (Lancet) publiziert (wohl eher wegen der Origi-
                                   nalität als einer ausgefeilten wissenschaftlichen

12                                                                                                      Leben mit Cystischer Fibrose
FACHLICHES

  NEUE METHODEN ZUR SPUTUMFÖRDERUNG                          INTERNATIONALE ENTWICKLUNG/                            ANTIBIOTIKA-INHALATION
Ich hatte das Glück, CF-Kinder häufig zum La-                       ZUSAMMENARBEIT                      Ein großes britisches CF-Zentrum hatte be-
chen zu bringen und bemerkte dabei, dass herz-       Nahezu zeitgleich hatten sich in mehreren eu-      gonnen, Patienten mit chronischer Pseudo-
haftes anhaltendes Lachen (wie die druckvolle        ropäischen Ländern Anfang der 80-er Jahre          monasinfektion eine längerfristig notwendige
Ausatmung bei der „forcierten Exspirations-          engagierte Physiotherapeuten der Behandlung        Antibiotikabehandlung (für die damals noch
technik“) bei manchen Kindern eine bemer-            von CF-Menschen verschrieben und anhand            keine oralen Medikamente verfügbar waren)
kenswerte Menge an Schleim zu Tage förder-           ihrer intensiven Beobachtung der höchst un-        über Vernebelung zu applizieren. Ein in der in-
te. Zwei herzallerliebste „Lachtauben“ gaben         terschiedlichen Pathophysiologien neue Tech-       travenösen Therapie gut wirksames Antibioti-
mir allerdings Rätsel auf: die eine konnte mit ih-   niken zur effizienteren Sekretförderung            kum wurde in einer fixen Dosierung mit phy-
ren erfrischenden Lachanfällen in kurzer Zeit        entwickelt: so entstanden in Belgien AD (Au-       siologischer Kochsalzlösung verdünnt und mit
ihre Lunge reinigen (ihre Eltern bedienten sich      togene Drainage), in Dänemark PEP (positive        gängigen Verneblergeräten über Wochen/Mo-
häufig der erfolgreichen „Kitzeltherapie“), die      expiratory pressure), in England FET(forced        nate zu Hause verabreicht. Die wiederholte
andere hustete zwar auch bei jedem Lachan-           expiration technique) und ACBT (active cyc-        Abgabe von geringen Antibiotikamengen mit
fall, konnte aber nichts aushusten und japste        le of breathing techniques), in Österreich Hi-     der Ausatmungsluft barg das Risiko einer Re-
nach Luft. Beide hatten viel Sputum, weshalb         PEP (high pressure PEP), in der Schweiz Flut-      sistenzentwicklung; ein Schlauch durch ein
also dieser Unterschied? Mit Hilfe von Lun-          ter (oszillierender PEP). Die Überlegenheit        Loch im Fensterrahmen, mit dem die Ausat-
genfunktionen konnte die Strömungsbehinde-           aller dieser neuen Selbstbehandlungstechni-        mung aus dem Raum geleitet wurde, war dort
rung durch instabile Luftwege, die bei starkem       ken gegenüber der klassischen Klopfthera-          die Lösung.
Husten zusammengequetscht wurden, als Ur-            pie zur Sputumförderung wurde in klinischen               Auch wir hatten Mitte der 80-er Jahre
sache für ineffektives Husten verdächtigt wer-       Studien nachgewiesen, sie wurden in den je-        ein CF-Mäderl, das in ihren ersten Lebensjah-
den. Eine Problemlösung bot sich zufällig an, als    weiligen Ländern von Patienten gerne ange-         ren häufige und lange Spitalsaufenthalte zur
mir ein CF-Bub eine PEP-Maske mit den Wor-           nommen und breit eingeführt. Diese wenigen         i.v. Therapie benötigte; sie und ihre Familie lit-
ten „in Dänemark haben alle CF-ler diese Mas-        Physiotherapeuten fanden sich bei den Euro-        ten verständlicherweise sehr darunter, sodass
ke zum Spucken, können wir was damit anfan-          päischen CF-Kongressen zusammen, tausch-           wir die britische Therapieoption zur länger-
gen?“ auf den Tisch legte. Noch war PEP nur in       ten Erfahrungen aus, stellten als Referenten       fristigen Behandlung versuchen wollten. Der
Dänemark bekannt und praktiziert, Studien            der ärztlichen Zuhörerschaft ihre Entwick-         Gefahr einer Resistenzentwicklung begegne-
dazu waren erst im Gang, sodass sich an zwei         lungen vor und rangen um mehr Kooperati-           ten wir anfangs mit Inhalation im Freien oder
verschiedenen Orten parallel zwei unterschied-       on in der Betreuung von CF-Patienten. Das          in Räumen, die nicht zum Lebensbereich des
liche Techniken (PEP und Hi-PEP) entwickelten.       Miteinander von Ärzten und Physiothera-            Kindes gehörten; auch dieses Vorgehen war
Beide nutzten den Staudruck, der beim Ausat-         peuten wurde in den meisten CF-Zentren all-        dauerhaft wenig praktikabel und ähnlich un-
men gegen einen Widerstand erzeugt wird, um          mählich zur Selbstverständlichkeit, die in-        attraktiv wie Löcher in Fensterrahmen. Meine
Luft hinter schleimverstopfte Luftwege zu pres-      zwischen gegründete IPGCF (International           Idee, die Ausatmung in einem Filter aufzufan-
sen; damit sollte Sputum aus sonst unzugängli-       Physiotherapy Group for Cystic Fibrosis) wur-      gen wurde „behirnt“ und diskutiert, schließ-
chen Regionen gefördert werden können.               de Teil der Europäischen CF-Gesellschaft,          lich mit dem Interesse und den technischen
       Wir begannen mit einer Handvoll Kinder,       hat heute eine weltweite Mitgliedschaft und        Möglichkeiten eines Verneblergeräte Herstel-
die ihre Sekretförderung perfekt beherrschten,       ist in jede Jahrestagung gestaltend eingebun-      lers als handgedrechselter Prototyp eines Ven-
zu „experimentieren“. Sie sollten so gegen den       den. Die kleine Initialgruppe hatte darauf ab-     til-Filtersystems umgesetzt. Freilich war die-
Widerstand der Maske ausblasen, dass sie mög-        gezielt, CF-Betroffenen überall die gleich op-     ses einfache System weniger wertvoll als der
lichst viel „Luft ablassen“ konnten. Bald zeigte     timale Physiotherapie zukommen zu lassen,          Anstoß dazu; ein strömungstechnisch opti-
sich, dass jeder „Tester“ diese Vorgabe mit einem    dafür wurden zur Verbreitung der Expertise         miertes System wurde wenig später serienmä-
anderen Ausatmungsdruck erreichte. Diejeni-          national und international Lehrveranstaltun-       ßig hergestellt und ist mit geringen Änderun-
gen, deren Husten üblicherweise effektiv war,        gen zur Schulung weniger erfahrener Kollegen       gen heute nahezu weltweit in Verwendung.
d.h. die damit Schleim gut heraufbefördern           angeboten. Der damalige „State of the Art“ der     Wieder war es ein Kind, dessen Problem und
konnten, nutzten niedrigere Drucke als diejeni-      CF-Physiotherapie wurde auch in einem Kon-         seine Lösung zu einer heute universell aner-
gen, die lange anstrengende Hustserien benötig-      sensuspapier zusammengefasst und veröffent-        kannten Routine geführt hatten.
ten, um Schleim los werden zu können.                licht. Auch national hat sich eine Gruppe gebil-
       Inzwischen hatte Prof. Zach zwar ein ei-      det, die danach trachtet, auch wenig erfahrene                  KONSOLIDIERUNG
genes Zimmer, stellte sich aber immer noch           Physiotherapeuten zu kompetenten CF-Be-            Das Privileg, etwas aus Nichts machen zu kön-
gern meinen Fragen. Er regte eine Lungenfunk-        handlern werden zu lassen.                         nen, trug zu den anfangs rasch aufeinanderfol-
tionsmethodik an, mit der der jeweils individu-             Die Herkunft der Entwickler hat ver-        genden entscheidenden Entwicklungen bei. In
ell optimale Druck gegen den bei diesem Patien-      ständlicherweise zu mehr Popularität der je-       den Jahren danach galt es, Erreichtes zu verfei-
ten verwendeten Widerstand gefunden werden           weiligen Technik im jeweiligen Land bei-           nern, optimieren und nach Bedarf Neues, wie
konnte, um den vorzeitigen Verschluss von mit        getragen. Spätere Studien, die diese neuen         z.B. den Belastungstest zur Überwachung der
Schleim verstopften Bronchien zu verhindern.         Techniken miteinander verglichen, zeigten          Leistungsfähigkeit, einzuführen. Mit der Um-
Die Erkenntnis daraus war im Weiteren Basis          keine Überlegenheit, d.h. der CF-Betroffene        setzung weiterer medizinischer Fortschritte in
für die Entwicklung der Hi-PEP Physiothera-          kann sich aussuchen, welche Therapie er an-        einer umfassenden Zentrumsbetreuung hat
piemethode, deren Effektivität auf Sputumpro-        wendet, solange sie der Pathophysiologie ent-      sich das mittlere Lebensalter von Menschen
duktion und Lungenfunktion in mehreren Stu-          sprechend ausgewählt und technisch korrekt         mit CF allmählich weit ins Erwachsenenalter
dien belegt wurde.                                   durchgeführt ist.                                  verschoben, d.h. die ehemalige Kinderkrank-

Cystische Fibrose Hilfe Österreich                                                                                                                     13
Sie können auch lesen