CHANCENREICH. CITY REPORT REGION DRESDEN - MEINUNG. FAKTEN. TRENDS. AENGEVELT RESEARCH

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CHANCENREICH. CITY REPORT REGION DRESDEN - MEINUNG. FAKTEN. TRENDS. AENGEVELT RESEARCH
MEINUNG.
FAKTEN.
TRENDS.

AENGEVELT RESEARCH

     CITY REPORT REGION DRESDEN.

     CHANCENREICH.
     2020/2021, Nr. 30.

                                   PERSÖNLICH • PROFESSIONELL • PARTNERSCHAFTLICH
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             „DRESDEN IST EIN GEFRAGTER
             BÜRO- UND GEWERBESTANDORT FÜR
             NATIONALE UND INTERNATIONALE
             UNTERNEHMEN. WER DRESDEN KENNT,
             WEISS, WARUM.“

             Anett Richter, Niederlassungsleiterin Aengevelt Dresden

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INHALT.

MEINUNG.
Dirk Hilbert. Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden.    4

FAKTEN UND TRENDS.
Dresden auf einen Blick.                                         6
Trends.7
Rahmenbedingungen der Marktentwicklung.                          8
Grundstrukturen des Marktes.                                    16
Investmentmarkt.24
Der Markt für Büroflächen.                                      34
Der Markt für Einzelhandelsflächen.                             46
Der Markt für Industrie- und Gewerbeflächen.                    56
Der Markt für Wohnimmobilien.                                   62

Aengevelt auf einen Blick.                                      74

                                                                      3
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                     Dirk Hilbert
                     Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden

                     Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

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Neue Akzente. Dresden hat sich in den letzten Jahren verändert. Investoren, Privateigentümer und die öffentliche
Hand haben saniert und neu gebaut. Ganze Viertel erwachten wieder zum Leben. Mittlerweile ist Dresden eine
pulsierende Großstadt und ein besonderes Beispiel für die anhaltende positive Entwicklung einer Stadt. Zuneh-
mende Bevölkerungszahlen bei zurückgehender Arbeitslosenquote, eine hohe Geburtenrate, eine hochmoderne
und leistungsfähige Infrastruktur, herausragende Angebote in Kultur und Tourismus – dies macht das positive
Lebensgefühl aus.

Doch Dresden steht nicht still. In der Verwaltung und Politik stellen wir Weichen für das Gesicht der Quartiere
von morgen und suchen nach Antworten auf die großen stadtplanerischen Fragen: Wie verdichten wir das urbane
Zentrum im Einklang mit den Ansprüchen an eine moderne Großstadt? Wie reagieren wir auf klimatische Verän-
derungen und schaffen eine intakte, grüne Infrastruktur? Wie erhalten wir das kostbare architektonische Erbe und
vervollkommnen dies durch heutige Akzente? Und vor allem: Was können wir dazu beitragen, dass Wohnraum
bezahlbar bleibt? Dazu hat die Stadt im Jahr 2018 die WID – Wohnen in Dresden GmbH gegründet, die bis 2020
insgesamt 800 neue Wohnungen in diesem Segment bauen wird.

Wir haben in den letzten Jahren viele Projekte abgeschlossen, zum Beispiel das Sanierungsgebiet Neumarkt rund
um die Frauenkirche. Mit dem neugestalteten Kulturpalast und der Bebauung von Grundstücken mit Wohnungen,
Gewerberäumen, Hotels und Einzelhandelsflächen ist ein modernes und lebendiges Stadtquartier entstanden.
Weitere Projekte wurden bereits angegangen wie die Umgestaltung des Königsufers/Neustädter Markt oder
die Wiedereröffnung des Fernsehturms. Auch mit dem Bau eines neuen Verwaltungszentrums setzen wir neue
Akzente. Mitten im Herzen der Stadt entsteht ein moderner, innovativer und bürgerfreundlicher Ort. „Der Arbeits-
platz der Zukunft“ bietet den Mitarbeitern sowie Bürgen moderne Technologien und effizienten Strukturen. Im
Foyer des Verwaltungszentrums lädt die AGORA als zentraler Anlaufpunkt alle Bürgerinnen und Bürger ein.

Die zahlreichen und vielfältigen Projekte belegen die Attraktivität des Immobilienstandortes Dresden. Der vor-
liegende „AENGEVELT City Report Region Dresden“ bietet Interessierten wichtige Informationen und Entschei-
dungshilfen und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Markttransparenz.

Dirk Hilbert
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden

                                                                                                                   5
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AENGEVELT RESEARCH

    DRESDEN AUF EINEN BLICK.

       557.000             308.000                     310.000
       EINWOHNER           PRIVATHAUSHALTE             WOHNUNGEN

       95.000 m²           2,36 Mrd. €                 590 Mio. €
       BÜROFLÄCHENUMSATZ   GRUNDSTÜCKSMARKT            GEWERBLICHE INVESTMENTS

       135.000 m²          4,1 % / 3,8 %               920 Mio. €
       BÜROLEERSTAND       SPITZENRENDITEN P. A.       WOHNINVESTMENTS
                           BÜRO UND WOHNEN

       15,00 €/m²          100,00 €/m²                 9,99 €/m²
       BÜROSPITZENMIETE    EINZELHANDELSSPITZENMIETE   DURCHSCHNITTLICHE
                                                       ANGEBOTSMIETE
                                                       NEUBAUWOHNUNG

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TRENDS.

Wir wagen eine Prognose
in unsicheren Zeiten.
In der Phase dynamischer Immobilienmärkte führt die
COVID-19 Krise zu maßgeblichen Änderungen der noch
bis März vorherrschenden Trends:

■■ Büroflächenumsätze sind rückläufig: Aufgrund              ■■ Die Bewertung von Anlageimmobilien wird
   aktueller Einschränkungen des öffentlichen Lebens            schwieriger. Die Immobilienbewertung wird beein-
   und der zukünftigen konjunkturellen Unsicherheit             flusst von veränderten Rahmenbedingungen und
   stellen Unternehmen Expansionspläne ein. Flächen-            schwer prognostizierbaren Entwicklungen. Mögliche
   verkleinerungen und Unternehmensinsolvenzen                  Folgen sind längere Platzierungszeiten, detailliertere
   tragen zu einer Verringerung der Flächenumsätze              Risikoprüfungen und etwaige Preisabschläge vor
   bei. Erfolgreich in der Krise erprobte Home-Office-          allem seitens risikoaverser Investoren.
   Lösungen und digitale Meetings verstärken den Trend
   sinkender Umsätze nachhaltig.                             ■■ Im Wohninvestmentsegment verunsichern
                                                                veränderte Rahmenbedingungen wie das Ende
■■ Die Umsätze des stationären Einzelhandels                    März 2020 verabschiedete Kündigungsmoratorium
   brechen ein – kurz- bis mittelfristige Folgen sind: In-      über den Mietendeckel hinaus. Gleichwohl bleibt die
   solvenzen, Mietausfälle, Leerstände, sinkende Mieten         Nachfrage nach Mietwohnungen insbesondere in den
   - insbesondere jenseits der Top-Lagen. Aufgrund der          meisten deutschen Großstädten hoch und damit die
   gestiegenen finanziellen Unsicherheit stellen private        Nachfrage nach Wohninvestments. Die Assetklasse
   Haushalte Investitionen zurück. Die vorherrschende           wird sich verhältnismäßig robust entwickeln.
   finanzielle Unsicherheit beeinflusst auch den Online-
   Handel jenseits der Produkte des täglichen Bedarfs.       ■■ Die Finanzierungsbedingungen verändern sich:
                                                                Banken prüfen kritischer und verlangen höhere
■■ Logistik ist der Gewinner der Krise – kurzfristig gilt       Eigenkapital-Quoten. Upside-Szenarien werden
   dies alle Male. Auch langfristig ist von einer weiteren      zukünftig geringer bewertet und weniger berücksich-
   Verlagerung zugunsten des Online-Handels auszuge-            tigt. Die Finanzierbarkeit von Forward-Deals wird
   hen. Eine Limitierung ergibt sich allerdings aus dem         tendenziell sinken. Aber es werden zukünftig auch
   knappen Flächenangebot.                                      wieder mehr Produkte auf den Markt kommen.

■■ Neubewertung der Risikoklassen wird relevant.             ■■ Auch im Privatimmobilienbereich agieren Banken
   Es sinken die Transaktionsumsätze, und Preisab-              vorsichtiger. Eigennutzer erhalten bei kritischer
   schläge im Investmentbereich sind aufgrund von Miet-         Beurteilung keinen Kredit oder werden mit höheren
   ausfall, Umsatzrückgängen bei vielen Nutzern und             Eigenkapitalforderungen konfrontiert. Die Folge sind
   Unsicherheit hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen          rückläufige Kauffälle und Geldumsätze sowie eine
   denkbar. Für 2020 ist hier zumindest temporär von            Dämpfung der in der Regel bislang positiven Kaufprei-
   einer deutlich verhalteneren Nachfrage auszugehen.           seentwicklung von Privatimmobilien.
   Dies betrifft neben dem Hotel-Segment insbesondere
   die Assetklasse Einzelhandel. Außerdem wird bei
   Büroobjekten eine verschärfte Risikobewertung auf
   Mieterebene in den Vordergrund rücken.

                                                                                                                         7
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      RAHMENBEDINGUNGEN
      DER MARKTENTWICKLUNG.

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AENGEVELT RESEARCH

     Dresden wächst in allen Bereichen.                                           zu einem intelligenten und energieeffizienten Smart
                                                                                  City-Quartier entwickeln soll. Mit diesem Projekt un-
     Dresdens seit Jahren hervorragende Entwicklung ist                           terstreicht Dresden ein weiteres Mal sein standing als
     ein Zeugnis dafür, wie eine Stadt dank ihrer hochmo-                         einer der wichtigsten Innovations-, Wirtschafts- und
     dernen, leistungsfähigen Infrastruktur, breiten und                          Technologiestandorte in Deutschland. Besonders die
     nachhaltigen Unternehmenslandschaft, anspruchs-                              interdisziplinäre Zusammenarbeit von Unternehmen,
     gerecht differenzierten Bildungsmöglichkeiten und                            Forschungseinrichtungen, Wirtschaftsförderung und
     kulturellen sowie künstlerischen Vielfalt kontinuierlich                     der Stadt selbst bringt Dresden nachhaltig voran.
     über Jahre überdurchschnittlich wachsen kann. All
     diese Punkte sorgen dafür, dass die sächsische
     Landeshauptstadt für Menschen aller Altersklassen                            Beschäftigungssituation weiter
     und jedweder Herkunft attraktive Angebote schafft,                           verbessert.
     um als Arbeitsort sowie als Lebensmittelpunkt stets
     zukunftsgerecht zu bleiben.                                                  Das anhaltend hohe Bevölkerungswachstum spiegelt
                                                                                  sich weiterhin positiv am Arbeitsmarkt wider. Die
     Seit 2018 ist Dresden Modellregion für zukünftige                            Beschäftigung in Dresden wächst kontinuierlich,
     Energiesysteme und baut in diesem Rahmen zusam-                              ansiedlungsfreundliche Bedingungen und die gute
     men mit der deutschen Telekom AG die 5G-Infrastruk-                          Arbeit der Wirtschaftsförderungen locken immer mehr
     tur massiv aus. Vorab startete bereits das EU-Projekt                        Unternehmen in die sächsische Landeshauptstadt.
     „MAtchUP“, das bis 2022 den Stadtteil Johannstadt                            Dank der hervorragenden Bildungsmöglichkeiten durch
                                                                                  Elite-Universitäten und zahlreicher Hochschulen steht
                                                                                  dem Arbeitsmarkt mittel- bis langfristig ein großer Pool
                                                                                  an gut ausgebildeten Absolventen zur Verfügung. Das
      Dresden: Key facts                                             Veränd.
      Demographie & Wirtschaft
                                           2018       2019
                                                                2015 zu 2019
                                                                                  wachsende Arbeitsplatzangebot zieht zudem junge
                                                                                  arbeitsplatzorientierte Zuwanderer an. Seit einiger Zeit
      Einwohner (in Tsd.)               554.955    557.199              2,5%      profitiert Sachsen und insbesondere auch Dresden von
      Wohnhaushalte (in Tsd.)           301.086    307.844              3,7%      der Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte.
      Einwohner pro Haushalt               1,81       1,81             0,00%
                                                                                  Von Juni 2015 bis Juni 2019 stieg die Zahl der
      Kaufkraft-Index                                                             sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (svp)
                                          90,38      89,92            -0,12%
      (allgemein)
                                                                                  um etwa 22.000 bzw. 9,1% auf rd. 269.000 deutlich
      Kaufkraft-Index (EZH)               94,79      94,54            -0,04%
                                                                                  stärker als in Sachsen (+5,9%). Gleichzeitig sank
      Zentralitäts-Index (EZH)           112,53     112,36             4,13%
                                                                                  die Zahl der Arbeitslosen in der Landeshauptstadt im
      SVP-Beschäftigte / Einw.                                                    Juni-Vergleich weiter von 17.534 (6,0% der zivilen
                                        265.827    269.422              9,1%
      (in Tsd.)                                                                   Erwerbspersonen) im Jahr 2018 auf 16.562 im Jahr
      Arbeitslosenquote insgesamt                                                 2019 (5,6%). Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen
                                           6,0%       5,6%            -26,3%
      (Halbjahreszahl)                                                            in Dresden beträgt im Jahresvergleich somit rd. 6,7%
                                                                                  und ist nahezu so dynamisch wie die entsprechende
                                                                                  Entwicklung der gesamt-sächsischen Arbeitslosen-
     Key Facts Demographie & Wirtschaft Quellen/Aktualität Bevölkerungs-          zahlen und im benachbarten Leipzig (Sachsen: -9,0%
     daten (per 31.12. eines Jahres), Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen       im Vgl. zu 2018; Leipzig: -8,2%). Unter der Berück-
     vom Statistischen Landesamt des Freistaats Sachsen; Arbeitsmarktdaten
     von der Statistikstelle der Bundesagentur für Arbeit: Daten per 30.06. ei-   sichtigung der steigenden Pendler- und Arbeitnehmer-
     nes Jahres; Kaufkraft und Zentralität: jährliche Prognosen des IFH Köln      zahlen in den umliegenden Gemeinden und Kreisen

10
wie insbesondere in Meißen, Bautzen und dem Kreis            zählen, stellen mit rd. 27,3% das zweitgrößte Be-
Sächsische Schweiz/ Osterzgebirge ist die Arbeits-           schäftigungscluster (Sachsen: 18,7%, Deutschland:
marktentwicklung in der Region in und um Dresden             21,0%). In den Bereichen Handel, Gastgewerbe und
sehr positiv zu bewerten.                                    Verkehr liegt Dresden mit 19,5% Beschäftigtenanteil
                                                             gegenüber Sachsen (21%) und Deutschland (22,3%)
Landeshauptstadttypisch ist der öffentliche Dienstleis-      zwar noch zurück, die absolute Beschäftigtenzahl stieg
tungssektor in Dresden überdurchschnittlich besetzt:         indessen im Jahresvergleich um 1,1% bzw. fast 600
35,6% der svp-Beschäftigten arbeiten in Branchen des         Beschäftigte. Mit einem Beschäftigtenanteil von 15,8%
Erziehungs-, Gesundheits- und Sozialwesens sowie             sind das produzierende und verarbeitende Gewerbe
der öffentlichen Verwaltung sowie in Verbänden (vgl.         und die Bauwirtschaft derweil weiterhin stark unterre-
Sachsen: 30,8%; Deutschland: 27,7%). Diese Branche           präsentiert (Sachsen: 26,4%; Deutschland: 26,6%).
sorgte im Jahresvergleich auch für den größten Be-           Land- und Forstwirtschaft, Bergbau o.Ä. spielen in
schäftigungszuwachs von rd. 2000 svp-Beschäftigten           Dresden (1,7%) wie insgesamt in Sachsen (3,0%) und
(+2,2%). Die Branche der wirtschaftlichen Dienstleister,     Deutschland (2,4%) kaum eine Rolle, die Zahl der
zu denen u. a. Finanz- und Versicherungsdienstleister        Beschäftigten sinkt hier tendenziell weiter.

Beschäftigte in Dresden: Veränderung p.a. in %.

2019

2018

2017

2016

2015

         0%                           0,5%   1,0%          1,5%             2,0%              2,5%                    3,0%

               Dresden

               Sachsen

               Deutschland

Anmerkung:                                                                                                           Quelle:
Stand 30.06. des jeweiligen Jahres,                                                                  Bundesagentur für Arbeit
Arbeitsortprinzip                                                                                      © Aengevelt Research

                                                                                                                                11
AENGEVELT RESEARCH

     Steigende Pendleraktivität in der                                                   Radebeul und Pirna stellen dabei nach wie vor die
     Region.                                                                             meisten Einpendler, dorthin sowie nach Radeberg
                                                                                         pendeln auch die meisten Arbeitnehmer. Die überwie-
     Das anhaltende Wachstum in und um Dresden sorgt                                     gende Mehrheit der Pendler kommt aus einem Radius
     in der Landeshauptstadt für steigende Pendlerzahlen.                                von bis zu 36 km. Negative Salden entstehen u. a.
     Entgegen der Entwicklung in der größten Stadt Sach-                                 mit dem südlichen Vorort Kreischa, wo eine große
     sens, Leipzig, erhöht sich das Pendleraufkommen in                                  Reha-Einrichtung sowie das Institut für Dopinganalytik
     Dresden kontinuierlich. Aus 96.800 Ein- und 56.400                                  und Sportbiochemie (WADA-anerkanntes Doping-
     Auspendlern entsteht ein positiver Pendlersaldo von                                 kontrolllabor) ca. 600 Beschäftigte aus Dresden
     rd. 40.400 Beschäftigten (entspricht 15,0% der svp-                                 abziehen, mit Freiberg als Sitz der 1765 gegründeten
     Beschäftigten am Arbeitsort Dresden, siehe Tabelle,                                 TU Bergakademie, sowie mit Wachau, das auf einen
     Seite 10). Die angrenzenden Gemeinden Freital,                                      großen Milchverarbeitungskonzern verweisen kann.

     Beschäftigtenstruktur: Dresden, Sachsen, Deutschland.
     in %

      35

     30

      25

      20

      15

      10

       5

       0
                                       Dresden                                     Sachsen                              Deutschland

                        Land-/Forstwirtschaft, Bergbau, Wasser- und Entsorgungswirtschaft (1)
                        Verarbeitendes Gewerbe/Baugewerbe
                         Handel, Gastgewerbe und Verkehr
                        Finanzierung/Versicherung, Grundstückswesen, wirtschaftliche Dienstleistungen (2)
                        Öffentliche/Private Dienstleistungen einschl. öffentl. Verwaltung und Sonstige (3)

     1) inkl. Fischerei, Energie-/Wasserversorgung,
        Entsorgungswirtschaft                                                                                                                          Quelle:
     2) inkl. Information und Kommunikation                                                                                     Agentur für Arbeit, Juni 2019,
     3) inkl. Erziehung und Unterricht, Gesundheits-                                                                                                 WZ2008
        und Sozialwesen                                                                                                               © Aengevelt Research

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Leistungsfähige Infrastruktur.
Das sächsische Dreieck Leipzig - Dresden - Chemnitz
ist die Wachstumsregion im Osten der Bundesrepublik
und auf dem besten Weg zu einem der wichtigsten
Wirtschaftsräume in Deutschland. Wesentliche Stütze
für bleibende Ansiedlungserfolge ist die durchgängig
hochmoderne, leistungsfähige Infrastruktur:

■■ Der Flughafen Dresden (DRS), verzeichnete
   zwar seit Jahren stabile Fluggastzahlen von
   rd. 1,7 – 1,8 Millionen Reisenden pro Jahr, konnte
   diesen Trend allerdings 2019 nicht fortführen.
   So gab es einen Rückgang der Fluggäste um fast
   10%, was unter anderem auf die Insolvenz der
   Fluggesellschaft Germania zurückzuführen ist. Vor-
   aussichtlich werden sich die Fluggastzahlen in den
   nächsten Jahren allerdings wieder davon erholen.

■■ Der Flughafen Leipzig-Halle hingegen, mit für
   Deutschland außergewöhnlich langfristig gesicher-
                                                          Pendlersaldo © bulwiengesa AG RIWIS, OpenStreetMap (contributors)
   tem 24-Stunden-Luftfracht-Betrieb, wies im Gegen-      CC-BY-SA
   satz zum Rückgang in Dresden im Jahr 2019 ein
   Plus im Passagieraufkommen von nahezu 4% auf.

■■ Dresden liegt an der wirtschaftlich                  ■■ Über zwei Fernbahnhöfe (Hauptbahnhof Dresden
   wichtigsten Ost-West-Verbindung A4                      und Bahnhof Dresden-Neustadt) ist die Landes-
   (Hessen – Thüringen – Sachsen – Schlesien               hauptstadt an das ICE/EC/IC- und Regio-Netz
   (Wroclaw, Kraków) und ist durch die A14 mit             angeschlossen. Zudem soll durch das „Deutsche
   Leipzig, Halle, Magdeburg, Hannover und durch           Zentrum für Schienenverkehrsforschung“ in
   die A13 mit Berlin sowie die A17 mit Tschechien         Dresden künftig Schienenverkehrsforschung be-
   (Prag) optimal verbunden.                               trieben werden. Forscher sollen im Zentrum neue
                                                           Technologien für den Bahnverkehr entwickeln und
■■ Im Rahmen des „Verkehrsentwicklungsplan                 sich mit alternativen Antriebsformen befassen. Das
   2025plus“ (VEP) haben sich bspw. die vom                Projekt wird vom Bund gefördert.
   Verkehr verursachten negativen Auswirkungen
   auf die Umwelt verringert, sowie die verkehrlichen   ■■ Durch S-Bahnen und den regionalen Nahverkehr
   Erreichbarkeiten verbessert. Insgesamt soll der         wird die Tourismusregion rund um Dresden hervor-
   VEP Lösungsansätze zur integrierten Siedlungs-          ragend erschlossen.
   und Mobilitätsentwicklung, dem Klimaschutz,
   alternativen Energieträgern, dem Mobilitäts-         ■■ Wasserstraßen-Anschlüsse bestehen über die Elbe
   management sowie der Finanzierbarkeit der               im GVZ Dresden-Friedrichstadt mit dem container-
   Verkehrsinfrastruktur bieten                            fähigen Hafen nahe der BAB 17.

                                                                                                                              13
AENGEVELT RESEARCH

     Demografie.                                                                             niedrige Mietniveau zieht junge Menschen, aber auch
                                                                                             vermehrt Familien an. Das rasante Bevölkerungs-
     Die positive Bevölkerungsentwicklung hielt auch 2019                                    wachstum hat auf kommunaler Ebene zu einer neuen
     in Dresden an. Mit aktuell ca. 557.000 Einwohnern ist                                   Evaluierung der Einwohnerzahlen bis 2035 geführt. Laut
     Dresden die zweitgrößte Stadt Sachsens und stetes                                       Prognosen der letzten Jahre soll die Einwohnerzahl auf
     Mitglied der Top-15-Großstädte Deutschlands. Seit                                       etwa 595.000 Einwohner steigen – allein bis 2030 wird
     der Jahrtausendwende profitiert Dresden von großen                                      ein Anstieg auf ca. 586.700 Einwohner erwartet.
     Wanderungsgewinnen (Einwanderungssaldo: +80.000
     Personen) und das erneute Einwohnerwachstum                                             Anders als in vielen Städten und Regionen der neuen
     im Jahr 2019 von ca. 2000 Personen bzw. 0,4% im                                         Bundesländer wird ein Anstieg der Personen im
     Vergleich zu 2018 bestätigt diesen Trend.                                               erwerbsfähigen Alter (15 bis 64 Jahre) erwartet. Bis
                                                                                             zum Jahr 2035 wird ein diesbezügliches Wachstum
     Die sächsische Landeshauptstadt profitiert u. a. von                                    um über 22.000 Personen (+6%) prognostiziert. Auch
     der Vielzahl an Unternehmensansiedlungen und ihren                                      höhere Altersklassen werden wachsen - die Gruppe
     hochangesehenen Hochschulen – das bundesweit                                            der 65- bis 74-Jährigen wird um ca. 11.000 Personen
     und zudem international noch immer vergleichsweise                                      zunehmen (+20%).

     Bevölkerungsentwicklung und Prognose.
     Bevölkerung in Tsd                                                                                                             Jährliches Bevölkerungswachstum

     600                                                                                                                                                   10.000

     550                                                                                                                                                   7.500

     500                                                                                                                                                   5.000

     450                                                                                                                                                   2.500

     400                                                                                                                                                   0
                  2011*           2012            2013            2014       2015     2016      2017     2018     2019**      2040            2040
                                                                                                                           Prognose A***   Prognose B***

                       Bevölkerung                             Bevölkerungswachstum

     *      Daten auf Basis Zensus 2011                                                                                                                      Quellen:
     **     Stand 31.10.2019                                                                                                                 Statistisches Landesamt
     A***   Prognose Stat. Landesamt des Freistaates Sachsen                                                                                 des Freistaates Sachsen
     B***   Prognose Amt für Statistik und Wahlen Leipzig                                                                                      © Aengevelt Research

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Der Dresdner Altmarkt: Zentraler Hotspot für Veranstaltungen und Themenmärkte wie den bekannten Striezelmarkt - und Standort der Aengevelt-
Niederlassung Dresden.

Die Prognosen der Einwohnerentwicklung, klassifiziert                     Ausblick.
in Altersgruppen und Haushaltsgrößen, hat einen maß-
geblichen Einfluss auf die kommunale Stadtplanung,                        Dresden wächst weiterhin stabil und bleibt ein etablierter
insbesondere auf die Erkennung und Erschließung von                       Arbeits- und Lebensmittelpunkt für immer mehr Ein-
bedarfsadäquaten Flächenpotenzialen.                                      wohner sowie ein Magnet für mehr und mehr nationale
                                                                          und internationale Besucher. Der Haushaltsplanent-
Dabei wird der neu gegründeten kommunalen Woh-                            wurf zum Doppelhaushalt 2019/2020 sieht verschiede-
nungsbaugesellschaft, der WiD Wohnen in Dresden,                          ne, strategisch bedeutsame Themenfelder vor, die der
eine große Rolle zuteil. Die WiD hat sich zum Ziel                        Entwicklung der letzten Jahre Rechnung tragen sollen.
gesetzt, bis 2022 rund 800 Wohnungen neu zu                               Die Organisationseinheit „Bildung und Jugend“ wird mit
errichten. Aktuell laufen die Bauarbeiten für zwei Wohn-                  einem Ansatz von rd. EUR 384 Mio. den Investitions-
häuser in Striesen und Niedersedlitz mit insgesamt 60                     schwerpunkt für das Jahr 2020 darstellen, gefolgt vom
Wohnungen, sowie für zwei weitere Objekte in Leuben                       Bereich „Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen“ mit
und Nickern mit Fertigstellungstermin im März 2020.                       rd. EUR 214 Mio. und übersteigt damit sogar den Ansatz
                                                                          des vergangenen Jahres.
Die Stadt Dresden leistet somit ihren Beitrag zur
Schaffung kommunalen, bedarfsgerechten Wohn-                              Die Sicherung der kulturellen und wissenschaftlichen
raums unter anderem für Haushalte mit geringen                            Infrastruktur und Vielfalt der Stadt sowie die Absiche-
Einkommen und Menschen mit Einschränkungen im                             rung der Bewerbung als „Europäische Kulturhauptstadt
Lebensalltag. Die Erschließung von weiteren Flächen-                      2025“ sind nur einige weitere Schwerpunkte. Damit
potenzialen wird notwendig sein, um breiten Bevöl-                        verfolgt die Stadt ihren eingeschlagenen Erfolgsweg als
kerungskreisen auch im Jahr 2035 ein diversifiziertes                     Wissenschaftsmetropole und Kulturhauptstadt weiter
Wohnungsangebot bieten zu können.                                         und erfreut sich somit bester Perspektiven.

                                                                                                                                              15
AENGEVELT RESEARCH

      GRUNDSTRUKTUREN
      DES MARKTES.

16
Weiterhin überdurchschnittliche                                     private Anleger und Selbstnutzer) beflügelt. Das
Umsätze am Dresdner                                                 damit verbundene Wachstum am Arbeitsmarkt zieht
Grundstücksmarkt.                                                   vermehrt Unternehmen, Kaufkraft und wiederum gut
                                                                    ausgebildete Arbeitskräfte in die Stadt, was sich u.
                                                                    a. auch auf den Markt für Büro- und Einzelhandels-
Dresden hat sich im Gleichschritt mit der Nachbar­                  flächen auswirkt. Davon profitiert auch der gewerb-
metropole Leipzig in den vergangenen Jahren zu einer                liche Immobilienhandel, denn die anhaltend rege
der Immobilien-Hochburgen im Gefolge der Big Seven                  Flächennachfrage sorgt für sinkende Leerstände und
entwickelt. Die sächsische Landeshauptstadt profitiert              segmentspezifisch steigendes Miet- und Kaufpreis-
enorm vom Bevölkerungszuwachs, der sowohl den                       niveau, wodurch begünstigt durch das seit Jahren
Mietwohnungsmarkt (und damit institutionelle Inves-                 anhaltende niedrige Zinsniveau Chancen auf höhere
toren) als auch den Wohneigentumsmarkt (und damit                   Veräußerungsgewinne entstehen.

Dresden: Geldumsatz nach Teilmärkten (Asset- & Share-Deals).
Mio. EUR

3.000

2.700

2.400

2.100

1.800

1.500

1.200

  900

  600

  300

     0
               2009             2010    2011         2012   2013   2014     2015     2016       2017             2018             2019

                      Share-Deals*
                      Wohn- und Teileigentum
                      Bebaute Grundstücke
                      Unbebaute Grundstücke
                      Ungewöhnlicher Geschäftsverkehr**
                      Gesamt: 10-Jahres-Mittelwert

                                                                                                                                       Quelle:
* geschätzt                                                                                  Aengevelt Research, Gutachterausschuss Dresden,
** nicht auswertbare Transaktionen                                                               vorläufige Angaben für 2019, Stand: 31.1.2020
   (bspw. aufgrund von Datenmangel)                                                                                     © Aengevelt Research

                                                                                                                                                 17
AENGEVELT RESEARCH

     Aus dieser Entwicklung heraus resultieren zudem Folge-      Indessen sank die Anzahl der abgeschlossenen Trans-
     erscheinungen, wie städtebaulich attraktive Quartiers-/     aktionen im Berichtsjahr 2019 um rd. 7% (2018: 5.911
     bzw. Projektentwicklungen, welche die Lebens-, Freizeit-    Kauffälle, davon 91% gewöhnlicher Geschäftsverkehr).
     und Arbeitsqualität in der Stadt nachhaltig verbessern.     Mit 5.491 registrierten Kauffällen (davon 89% gewöhn-
     Das steigende Niveau an Forward Deals, also Projek-         licher Geschäftsverkehr) liegt das Ergebnis unterhalb
     tenwicklungen, die mitunter weit vor Fertigstellung (oder   des 10-Jahresmittel (Ø 2009-2018: 5.807 Kauffälle;
     sogar vor Baubeginn) weiterveräußert werden, ist ein        davon 93% gewöhnlicher Geschäftsverkehr).
     hervorragendes Zeugnis für das nachhaltige Vertrauen
     maßgeblicher Anlegerkreise in die Wachstumsregion           Analog dazu sank auch der Flächenumsatz aller
     Sachsen und den Investitionsstandort Dresden.               gehandelten unbebauten und bebauten Flächen).
                                                                 Der Flächenumsatz erreichte aktuell eine Größe von
     Dabei bietet die Stadt unverändert grundsätzlich höhere     360 ha (Vorjahr 2018: 415 ha). Zum Vergleich: Das
     Renditen als A-Standorte. Eingebettet in das insgesamt      jüngste 10-Jahresmittel (Ø 2009 bis 2018) stellt sich
     sichere wirtschaftliche Umfeld der Bundesrepublik steht     auf einen Flächenumsatz von 460 ha ein.
     das seit Jahren ebenfalls wachsende Dresden in der
     Topgruppe der B-Standorte. Im Berichtsjahr belief sich
     das Transaktionsvolumen aller in Dresden gehandelten        Rückläufiger Flächen- und Geldumsatz
     Grundstücke und Immobilien auf rd. EUR 2,36 Mrd.            für unbebaute Grundstücke.
     (Asset Deals inklusive ungewöhnlichem Geschäfts-
     verkehr), womit das umsatzstarke Vorjahresergebnis          Der Flächenumsatz für unbebaute Grundstücke (nur
     erneut annähernd erreicht werden konnte (2018:              baureife Flächen und gewöhnlicher Geschäftsver-
     EUR 2,55 Mrd. bzw. -8%):                                    kehr) lag 2019 mit rd. 41 ha unter dem Vorjahres-
                                                                 niveau (2018: 56,8 ha; -27%), das 10-Jahresmittel
     ■■ Der Geldumsatz durch Verkäufe auf dem konventi-          wurde sogar noch deutlicher verfehlt (Ø 2009 bis
        onellen Immobilienmarkt (Asset-Deals ohne unge-          2018: 61,7 ha; -33%).
        wöhnlichem Geschäftsverkehr) lag im Jahr 2019
        nach vorläufigen Analysen des Dresdner Gutachter-        Der Flächenrückgang spiegelte sich insbesondere
        ausschusses bei rd. EUR 1,99 Mrd. Das waren rd.          beim Handel mit Geschäftsgrundstücken wider (für
        18,3% bzw. EUR 446 Mio. weniger als im Vorjahr           Büro- und Geschäftshäuser sowie Handelsimmobili-
        (2018: rd. EUR 2,43 Mrd.). Im 10-Jahres­vergleich        en), deren Flächenumsatz sich beinahe um das Vier-
        (Ø 2009 bis 2018: EUR 1,6 Mrd.) liegt das Ergebnis       fache verkleinerte. Grundstücke für reine Wohn- und
        indessen markant rd. 25% bzw. EUR 400 Mio.               Geschäftshäuser und sonstiges (baureifes) Bauland
        deutlich über dem Mittelwert.                            weisen im Gegensatz dazu stabile Umsatzzahlen auf,
                                                                 während reine Mehrfamilienhausgrundstücke sogar
     ■■ Ergänzend zum konventionellen Marktgeschehen             steigende Flächenumsätze verzeichneten.
        kommen mit einer Umsatzquote von aktuell mindes-
        tens rd. 10% noch die Gesellschaftsanteilsverkäufe       Die mittleren Kaufpreise bei den Grundstücken
        (Share-Deals) hinzu mit einem binnen Jahresfrist         für Mehrfamilienhäuser und Gewerbegrundstü-
        um EUR rd. 144,4 Mio. bzw. 42% gesunkenem                cke bewegen sich auf einem weiterhin hohen
        Transaktionsvolumen in Höhe von rd. EUR 200 Mio.         Niveau, was zum einen qualitativ und monetär
        (2018: EUR 344 Mio.). Der Gesamtumsatz summiert          höherwertige Nachfrage belegt, zum anderen
        sich im Berichtsjahr also auf EUR 2,56 Mrd. (2018:       bei den Angeboten in das Gesamtbild der
        EUR 2,89 Mrd.).                                          anhaltenden Flächenverknappung passt:

18
Die GERCHGROUP AG sichert sich eines der letzten innerstädtischen Grundstücke. Auf den ca. 10 ha können Wohnungen, Einzelhandel, Gastrono-
mie und Büros errichtet werden. (Foto © Jürgen-M. Schulter)

■■ Baugrundstücke für Mehrfamilienhäuser konnten                            Analog sank der Geldumsatz um rd. 14% von
   im Ranking der höchsten monetären Umsätze                                EUR 20,4 Mio. im Jahr 2018 auf EUR 17,5 Mio.,
   nunmehr den zweiten Platz einnehmen, während                             wodurch auch der Quadratmeterpreis im rechneri-
   die absoluten Flächenumsätze weiter moderat                              sche Mittel moderat zurückfiel.
   rückläufig waren. Mit ihnen wurden 2019 ein
   Transaktionsvolumen in Höhe von EUR 34,4 Mio.                         ■■ Sonstiges baureifes Bauland schloss im Berichts-
   realisiert. Das waren rd. 4% weniger als im Vorjahr                      jahr ebenfalls mit einer rückläufigen Entwicklung
   (EUR 35,9 Mio.). Die Zahl der Transaktionen blieb                        der Flächen- und Geldumsätze ab. Mit einem Geld-
   mit 49 Kauffällen gegenüber 2018 (50) stabil.                            umsatz von EUR 13,7 Mio. und einem Flächenum-
   Gleichzeitig nahm indessen die absolut gehandelte                        satz von 5,1 ha wurde das Vorjahresergebnis um
   Fläche um 18% auf 6,0 ha ab. Dies ist wesent-                            40% bzw. EUR 9,3 Mio. unterschritten bzw. 30%
   lich auf die Verknappung des marktgerechten                              oder 2,1 ha weniger Fläche umgesetzt.
   Angebotes zurückzuführen, bedeutet aber gleich-
   zeitig eine erneut markante Preissteigerung pro                       ■■ Geschäftsgrundstücke (für Büro- und Geschäfts-
   Quadratmeter Bauland.                                                    häuser sowie Handelsimmobilien) verzeichneten
                                                                            mit 3,5 ha bzw. EUR 14 Mio. ebenfalls eine rück-
■■ Umsatzstark zeigte sich der Grundstücksmarkt für                         läufige Entwicklung um 79% bzw. 35% im Vergleich
   Wohn- und Geschäftshäuser, der mit EUR 97,5 Mio.                         zum Vorjahr (2018: 16,6 ha bzw. EUR 21,4 Mio.).
   für einen um rd. 350% gestiegenen Geldumsatz
   sorgte. Analog dazu wurde mit 7,5 ha umgesetzter                      ■■ Die Geldumsätze mit Gewerbe- und Industriegrund-
   Fläche eine Steigerung um rd. 170% im Vergleich                          stücke hielten sich dagegen vergleichsweise stabil
   zum Vorjahr erreicht (2018: 2,8 ha). Die Anzahl der                      (2019: EUR 8,2 Mio. vs. 2018: EUR 11,0 Mio.),
   Kauffälle stieg von 15 Kauffälle im Jahr 2018 auf                        wobei der Flächenumsatz einer analogen Entwick-
   nunmehr 18 Kauffälle im Jahr 2019.                                       lung unterlag (2019: 9,9 ha vs. 2018: 12,8 ha). Bei
                                                                            den Flächen handelte es sich nahezu ausschließ-
■■ Der Umsatz an Bauland für Ein- und Zweifamilien­                         lich um Flächen für das produzierende Gewerbe
   häuser war von 10 ha auf 9 ha leicht rückläufig.                         bzw. die Industrie.

                                                                                                                                             19
AENGEVELT RESEARCH

     Kaufpreise für Bauland.                                                 ■■ Nach vorläufigen Analyseergebnissen sank
                                                                                der durchschnittliche (berechnete) Kauf-
     Die rechnerisch ermittelten Kaufpreise für Grundstücke                     preis von Bauland für individuellen Wohnbau
     können sich aufgrund von Lage- und Qualitätsunter-                         im Berichtsjahr 2019 moderat und lag bei
     schieden von Jahr zu Jahr stark unterscheiden. Die                         rd. EUR 194,-/m² (2018: EUR 204,-/m²). Je nach
     Grundstückspreise werden zudem durch das Nachfra-                          Lage schwanken die Bodenrichtwerte zwischen
     geverhalten am Markt stark beeinflusst. Die rechnerisch                    ca. EUR 100,-/m² und EUR 580,-/m², wobei vor
     ermittelten Quadratmeter-Kaufpreise spiegeln aus                           allem in den einfachen und mittleren Lagen noch
     diesen Gründen nicht zwingend einen Positiv- oder                          günstigere, aber steigende Preise zu finden sind.
     Negativtrend wider, sondern sollten stets über einen                       Der rechnerisch ermittelte Kaufpreis lag um 86%
     längeren Zeitraum betrachtet werden:                                       höher im Vergleich zu 2009.

     Grundstücks-Flächenpreise (unbebaut, Index*).
     in %

     450

     400

     350

     300

     250

     200

     150

     100

      50

        0
                   2010               2011              2012   2013   2014      2015       2016       2017             2018               2019

                             Gewerbegrundstücke***

                             Mehrfamilienhäuser MFH

                             Ein-/Zweifamilienhäuser EFH/ZFH

                             Geschäftsgrundstücke**

                             Wohn- und Geschäftshäuser (GWH)

                                                                                                                                                Quelle:
     * Indexbasis 2010 = 100                                                                          Aengevelt Research, Gutachterausschuss Dresden,
     ** Büro- und Geschäftshäuser sowie Handelsimmobilien                                                 vorläufige Angaben für 2019, Stand: 31.1.2020
     *** inkl. Hotels, tertiäres und produzierendes Gewerbe                                                                      © Aengevelt Research

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■■ Die Kaufpreise der für den Geschosswohnungsbau          Damit übertrifft der Geldumsatz indessen den
   (reine Mietwohnhäuser) vorgehaltenen Flächen lagen      10-Jahresdurchschnitt deutlich um 35% (Ø 2009 bis
   2019 im Durchschnitt bei rd. EUR 570,-/m² (2018:        2018: EUR 956 Mio.). Aengevelt Research sieht in
   EUR 490,-/m²). Der mittlere Preis steigt damit erneut   diesem überdurchschnittlichen Ergebnis eine erneute
   deutlich und setzt somit den allgemeinen Trend der      Bestätigung des bereits in den Vorberichten prognos-
   letzten Jahre weiter fort. Die Grundstückspreise        tizierten Trends, dass maßgebliche Investorenkreise
   legten in den vergangenen Jahren in allen Lagen         in der Gruppe der B-Städte insbesondere die mit
   u.a. aufgrund des steigenden Wohnraumbedarfs zu,        Wachstum ausgezeichneten Regionen – zu denen
   Tendenz weiter steigend. In sehr guten Lagen werden     Dresden und die Nachbarstadt Leipzig zweifelsfrei
   in Einzelfällen, u. a. bedingt durch die lagebedingte   zählen – kontrahieren und dabei gezielt gut vermietete
   höhere Attraktivität zur Schaffung von Wohneigen-       Objekte als Kapitalanlage erwerben. Während das
   tum, weiterhin auch höhere Preise realisiert.           Transaktionsniveau bei Gewerbeimmobilien deutlich
                                                           abnahm, wurde insgesamt ein Anstieg der reinen
■■ Den aktuell höchsten kalkulatorischen Durchschnitts-    Wohninvestments registriert:
   preis zeigen Grundstücke für Wohn- und Geschäfts-
   häuser, die 2019 im Mittel bei EUR 1.300,-/m² lagen.    ■■ Das Investmentsegment der reinen Mehrfamilien-
   Das letztjährige Mittel von EUR 775,-/m² konnte            häuser setzte sich nach vorläufigen Zahlen des
   damit nahezu verdoppelt werden, die Kaufpreise der         GAA mit moderatem Vorsprung an die Spitze.
   für diese Nutzungsart vorgesehenen Grundstücke             Mit EUR 375 Mio. (2018: EUR 500 Mio.) lag das
   sind allerdings relativ volatil.                           Transaktionsvolumen 25% unter dem ansonsten
                                                              kontinuierlich ansteigenden 10-Jahresdurchschnitt
■■ Für Geschäftsgrundstücke, die für Büro- und                (2009 bis 2018: EUR 240 Mio.).
   Geschäftshäuser sowie Handelsimmobilien vorge-
   sehen sind, lag der mittlere Baulandpreis bei nur       ■■ Wohn- und Geschäftshäuser (Gewerbeanteil >
   EUR 400,-/m² im Jahr 2019. Der Vorjahreswert von           20%), im Vorjahr noch umsatzstärkste Anlageklasse,
   EUR 128,-/m² wurde somit um rd. 312% übertroffen.          verzeichneten mit EUR 363 Mio. die zweithöchsten
                                                              Umsätze im Berichtsjahr (2018: EUR 627 Mio.). Das
■■ Für gewerbliche Nutzung vorgesehene Bauland-               Dekadenmittel wurde damit um rd. 19% übertroffen
   flächen (Hotels sowie tertiäres und produzierendes         (2009 bis 2018: EUR 306 Mio.).
   Gewerbe) lagen 2019 bei EUR 83,-/m², was ein
   stabiles Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr bedeutet     ■■ Büro- und Geschäftshäuser setzten sich nach
   (2018: EUR 86,-/m²).                                       einem sehr starken Vorjahresergebnis an die dritte
                                                              Stelle im Umsatzranking. Mit EUR 236 Mio. (2018:
                                                              EUR 211 Mio.) lag das Transaktionsvolumen im
                                                              jüngsten Berichtszeitraum oberhalb des 10-Jahres-
Bebaute Grundstücke mit erneut                                durchschnitts (2009 bis 2018: EUR 176 Mio.).
hohem Transaktionsvolumen.
                                                           ■■ Das im Berichtsjahr erreichte Marktvolumen
Das Transaktionsvolumen auf dem Markt für bebaute             für Ein- bzw. Zweifamilienhäuser übertraf mit
Grundstücke (Objekte) nahm 2019 im Vergleich zum              EUR 159 Mio. ebenfalls das Vorjahresergebnisses
Vorjahr (EUR 1,61 Mrd.) deutlich um 20% ab und                (2018: EUR 148 Mio.) und lag damit zugleich
erreichte nach vorläufigen Analysen des Dresdner              rd. 52% über dem Mittelwert der vergangenen zehn
Gutachterausschusses einen Wert von EUR 1,29 Mrd.             Jahre (2009 bis 2018: EUR 105 Mio.).

                                                                                                                    21
AENGEVELT RESEARCH

     ■■ Gewerbe- bzw. Industriebauten konnten sich 2019                                                  ■■ „Sonstige“ Anlageobjekte (u.a. unbekannte bzw.
        mit einem Transaktionsvolumen von EUR 122 Mio.                                                      andere nicht aufgeführte Arten der Bebauung,
        vom mäßigen Vorjahresergebnis erholen. Die Anla-                                                    inkl. Erbbaurechte) wiesen ebenfalls eine positive
        geklasse lag um 21% über dem Vorjahreswert (2018:                                                   Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr auf. Im
        EUR 101 Mio.). Auch im historischen Vergleich liegt                                                 Berichtsjahr stellte sich das Marktvolumen auf
        das Ergebnis deutlich über dem langfristigen 10-Jah-                                                EUR 33 Mio. (2018: EUR 27 Mio.).
        resdurchschnitt (2009 bis 2018: EUR 83,6 Mio.).

     Dresden: Geldumsatz bebaute Grundstücke (Asset-Deals).
     Mio. EUR

     1.800

     1.500

     1.200

       900

       600

       300

           0
                   2008            2009            2010            2011           2012            2013     2014     2015      2016     2017          2018           2019
                                                                                                                                                                    vorl.

                               Ein-/Zweifamilienhäuser EFH/ZFH
                               Mietwohnhäuser
                               Wohn- und Geschäftshäuser (WGH)*
                               Büro- und Geschäftshäuser
                               Gewerbe und Industrie**
                               Sonstige***
                               Gesamt: 10-Jahres Mittel

                                                                                                                                                                         Quelle:
     * Wohn- und Geschäftshäuser mit Gewerbeflächenanteil >20% (nicht weiter unterteilt)                                                            Gutacherausschuss Dresden,
     ** Gewerbe und Industrie beinhaltet u.a. Hotels sowie tertiäres und produzierendes Gewerbe                                         vorläufige Angaben 2019, Stand 31.1.2020
     *** Sonstige können u.a. Sport-, Freizeit- und Bildungseinrichtungen beinhalten                                                                       © Aengevelt Research

22
Wohn- und Teileigentum (siehe Kap. 7).                   Wohnraums. Die Erschließung von weiteren
                                                         Flächenpotenzialen wird notwendig sein, um breiten
Der Markt für Wohn- und Teileigentum erzielte im         Bevölkerungskreisen auch für den Prognoserahmen
Berichtsjahr ein mittleres Ergebnis und erzielte nach    bis zum Jahr 2035 ein diversifiziertes bezahlbares
vorläufigen Analyseergebnissen mit rd. EUR 515 Mio.      Wohnungsangebot bieten zu können. Hier finden
(2018: EUR 687 Mio.) einen um rd. 25% geringeren         Entwickler und private wie institutionelle Investoren
Umsatz. Im historischen Vergleich liegt das jüngste      auch weiterhin attraktive Betätigungsfelder.
Ergebnis mit EUR 13 Mio. bzw. 2,5% moderat
unter dem 10-Jahresdurchschnitt (Ø 2009 bis              Der im Berichtszeitraum beobachtete Rückgang im
2018: EUR 528 Mio.).                                     gewerblichen Investmentbereich ist nicht grund-
                                                         sätzlich, sondern als temporär knappheitsbedingtes
                                                         Phänomen einzuordnen. Die fundamentalen Markt-
Trends.                                                  voraussetzungen sind angesichts des steigenden
                                                         Miet- und Kaufpreisniveaus und sinkender Leerstände
Zwar konnte das hervorragende, historische Ergebnis      weiterhin sehr attraktiv und stimulieren das Klima des
des Jahres 2017 der sächsischen Landeshauptstadt         Dresdner Wohn- und Gewerbeimmobilienmarktes.
im Berichtsjahr nicht dupliziert werden, im Vergleich
zum Vorjahr 2018 zeigt sich allerdings in vielen         Die auch weiterhin hohen Share-Deal-Umsätze
Bereichen wieder ein klarer Aufwärtstrend ab.            verdeutlichen zudem, dass die Entwicklung
                                                         nicht allein beschränkt am konventionellen
Eingeordnet in die aussagestarke Dekadenbetrachung       Investmentmarkt zu betrachten und analysieren
bestätigt das erneut überdurchschnittliche jüngste       ist. Vielmehr war es eine Frage der Zeit,
Jahresergebnis, dass Dresden weiterhin fest im           wann Investoren die noch immer lukrative
Kreise der Investoren und Privatanleger verankert ist.   Erwerbsmöglichkeit via Gesellschaftsanteilskauf
Dabei ist das in relevanten Marktbereichen steigende     vermehrt auch in B-Standorten nutzen, um Eigentum
Miet- und Kaufpreise (insbesondere für Wohn- oder        grunderwerbsteuerfrei zu erwerben.
Büroflächen) ein Zeichen dafür, dass der Dresdner
Grundstücksmarkt ein attraktives Potential besitzt.      Aengevelt Research prognostiziert für 2020 einen,
                                                         durch die Corona-Krise bedingten temporären,
Wie von Aengevelt Research prognostiziert rückte der     konjunkturellen Abschwung von dem insbesondere
Fokus der Investoren in Richtung Wohninvestments         der Einzelhandel, die Gastronomie, das Hotelsegment
(bzw. Wohn- und Geschäftshäuser), was aufgrund der       und die Tourismusbranche im Allgemeinen betroffen
positiven Bevölkerungsentwicklung und der weiterhin      sein werden.
dynamischen Bevölkerungsprognose plausibel ist.
Diese Entwicklung muss mittelfristig durch weiter        Durch Einzelhandelsschließungen, Veranstaltungs-
zunehmende großvolumigere Wohnprojektentwicklun-         verboten und Reisebeschränkungen wirken sich die
gen reflektiert werden, um dem großen Potenzial der      möglichen Abschwünge hier erheblich aus. Mit einer
Landeshauptstadt ein entsprechendes Immobilienan-        konjunkturellen Erholung ist erst nach einer Überwin-
gebot bieten zu können.                                  dung der COVID-19 Krise und einer Lockerung der
                                                         Schutzmaßnahme-Regeln zu rechnen. Dabei stellt
Die Landeshauptstadt Dresden leistet u.a. mit ihrem      sich die Frage, wie schnell sich die angelaufenen
Neubauprogramm über die WID Wohnen einen                 Verluste der Unternehmen im Anschluss an die Krise
vorzeigbaren Beitrag zur Schaffung bedarfsgerechten      kompensieren lassen.

                                                                                                                  23
AENGEVELT RESEARCH

      INVESTMENTMARKT.

24
Investmentmarkt im Überblick.                                                                               Landeshauptstadt. Das seit Jahren anhaltend niedrige
                                                                                                            Zinsniveau der Europäischen Zentralbank unterstützt
Dresden blickt 2019 auf ein erneut überdurchschnitt-                                                        Investoren weiterhin, auch abseits von Core- oder
liches Jahr am Investmentmarkt zurück. Das gegen-                                                           Core+ Immobilien. Der Wohninvestmentmarkt profitiert
über A-Standorten noch immer attraktivere Rendite-                                                          deutlich von dem langjährigen Bevölkerungswachs-
Niveau bei gleichzeitig wachstumsfähigem Miet- und                                                          tum, das laut Prognosen der statistischen Ämter
Kaufpreisniveau in den verschiedenen Anlageklassen                                                          der Landeshauptstadt und des Freistaats auch
führt breite Investorenkreise in die sächsische                                                             langfristig anhalten wird.

Dresden: Geldumsatz am Investmentmarkt (Asset & Share-Deals).
Mio. EUR

2.000

1.800

1.600

1.400

1.200

1.000

  800

  600

   400

   200

        0
                   2010                  2011                 2013                  2014                 2015         2016       2017                2018                2019*

                          Share-Deals
                          Gewerbliche Investments*
                          Wohn- und Geschäftshäuser (WHG)**
                          Wohninvestments***
                          Sonstige****
                          Gesamt: 10-Jahres Mittel

Anmerkung: Share-Deals geschätzt

*      Büro- und Geschäftsimmobilien, Gewerbe- und Industrieobjekte sowie Gewerbeflächen und Sonstige (bebaut)                                                                   Quelle:
**     Wohn- und Geschäftshäuser mit Gewerbeflächenanteil >20% (nicht weiter unterteilt, inkl. entspr. Grundstücke)                     Gutachterausschuss Dresden, vorläufige Angaben
***    Mehrfamilienhäuser inkl. Mehrfamilienhausbauflächen                                                                                                    für 2019, Stand: 31.1.2020
****   Sonstigen können bspw.Vergnügungsstätten und kulturelle Einrichtungen zugeordnet werden                                                                    © Aengevelt Research

                                                                                                                                                                                           25
AENGEVELT RESEARCH

      Milliardenschwere Investitionen in Projektentwicklun-     Gewerbliche Investments.
     gen und Bestandsimmobilien haben in den 30 Jahren
     seit der Wiedervereinigung den Investmentmarkt             Das Umsatzergebnis im gewerblichen Investment hat im
     Dresdens geprägt. Im Berichtsjahr 2019 zeigte der          Berichtsjahr wieder zugenommen:
     Markt folgende Entwicklung:
                                                                ■■ 2019 wurden auf dem Dresdner Gewerbe-
     ■■ Das Transaktionsvolumen auf dem konventionellen            Investmentmarkt rd. EUR 438 Mio. umgesetzt. Das
        Investmentmarkt (Asset-Deals) belief sich 2019 in          waren im Vergleich zum Vorjahr rd. +5% (2018:
        Dresden auf rd. EUR 1,3 Mrd. Es lag damit im Vor-          EUR 416 Mio.), im Vergleich zum langfristigen
        jahresvergleich (2018: rd. EUR 1,6 Mrd.) um 22,3%          Dekaden-Mittelwert 26% mehr (2009 bis 2018:
        niedriger, übertraf indessen das langfristige Mittel       EUR 349 Mio.). Marktrelevant kommen zu dem
        markant um 38,7% (2009 - 2018: EUR 943 Mio.).              an den Gutachterausschuss zu meldenden Asset-
                                                                   Deal-Volumen noch geschätzt erneut mindestens
     ■■ Die Anzahl der Investmenttransaktionen (Mehr-              EUR 200 Mio. an Share-Deals hinzu, also Anteils-
        familienhäuser, Wohn- und Geschäftshäuser und              käufe, deren Volumina häufig nicht explizit bekannt
        Gewerbeliegenschaften, bebaut, unbebaut) lag mit           werden. Etwa zwei Drittel der bekannten Share-
        529 Kauffällen um 19% unter dem Vorjahresniveau            Deals können dem gewerblichen Investmentmarkt
        (2018: 657 Kauffälle). Die Zahl der Kauffälle wird         zugeordnet werden.
        ergänzt durch (noch) nicht näher definierte, sonstige
        Transaktionen. 2019 wurden unter diesem Segment         ■■ Bei den unbebauten Flächen konnte der Aufwärts-
        81 Kauffälle verzeichnet und EUR 46,2 Mio.                 trend nicht fortgesetzt werden und sank um rd.
        umgesetzt (2018: 86 Kauffälle für insgesamt                46% auf EUR 22,2 Mio. Sonstige Liegenschaften
        EUR 49,6 Mio.), der überwiegende Anteil der Trans-         trugen zudem rd. EUR 46,4 Mio. zum Gewerbeum-
        aktionen kann dem Investmentmarkt gutgeschrieben           satz bei (2018: rd. EUR 49,6 Mio.).
        werden. Ähnliches gilt für den „ungewöhnlichen“
        Geschäftsverkehr, dessen Umsätze zunächst nicht         ■■ Die Kauffälle im Segment unbebaute Grundstücke
        eindeutig zugeordnet werden können. Darunter               lagen auf Vorjahresniveau mit 39 Abschlüssen
        fallen bspw. atypische Kaufpreise, Schenkungen             (2018: 38 Kauffälle), die der bebauten Liegen-
        oder Grundstückstauschgeschäfte. Diese Umsätze             schaften sanken indessen um 125% (2018:
        sind in den Investmentzahlen indessen nicht erfasst.       198 Kauffälle). Weitere 81 Kauffälle werden den
                                                                   unbebauten und bebauten sonstigen Liegenschaften
     ■■ Ergänzend zum konventionellen Marktgeschehen               zugeordnet, die überwiegend dem gewerblichen
        wurden im Berichtsjahr weitere rd. EUR 200 Mio.            Investmentmarkt zugerechnet werden sollten (2018:
        per Gesellschaftsanteilsverkäufe (Share-Deals)             86 Kauffälle). Demnach wurden 2019 im gewerbli-
        erzielt. Das in Relation zum konventionellen               chen Segment nach vorläufigen Zahlen insgesamt
        Marktbereich mit einem weiteren Umfang von                 245 Kauffälle vom Dresdner Gutachterausschuss
        15,4% ebenfalls weiterhin beachtliche Share-               registriert (2018: 322 Kauffälle).
        Deal-Volumen konnte damit allerdings nicht
        an das hohe Niveau des Vorjahres anknüpfen              ■■ Das durchschnittliche Geldvolumen nahm bei ge-
        (2018: EUR 344 Mio.). Somit beläuft sich das               werblichen Liegenschaftstypen für das Berichtsjahr
        gesamte Investment-Transaktionsvolumen                     teilweise deutlich zu. Für unbebaute Geschäfts-
        (Asset- und Share-Deals) im Berichtsjahr auf               grundstücke (Büro- und Geschäftshäuser sowie
        rd. EUR 1,5 Mrd. (2018: EUR 1,94 Mrd.).                    Handelsimmobilien) wurden mittlere Preise um

26
etwa EUR 1,4 Mio. je Kauffall realisiert, unbebaute                           Industriegrundstücke lagen mit EUR 2,59 Mio.
     Gewerbe- und Industriegrundstücke (u.a. Hotels                                über dem Vorjahresniveau (2018: EUR 1,86 Mio.
     sowie tertiäres und produzierendes Gewerbe) kos-                              je Kauffall). Die Zahlen sind jedoch mit Vor-
     teten im Mittel lediglich EUR 0,28 Mio. je Kauffall                           sicht zu werten, da bei einer niedrigen Anzahl
     (2018: EUR 0,5 Mio.). Bebaute Geschäftsgrundstü-                              von Objektverkäufen besonders umsatzstarke
     cke lagen im Mittel mit EUR 10,26 Mio. je Kauffall                            Transaktionen, die möglicherweise nicht jährlich
     markante 147% über dem Vorjahresniveau (2018:                                 auftreten, für deutlich höhere mittlere Preise pro
     EUR 4,15 Mio. je Kauffall), bebaute Gewerbe- und                              Kauffall sorgen können.

Dresden: Investment nach Objekttyp (Asset-Deals); Share-Deals*.
Mio. EUR

2.000

1.800

1.600

1.400

1.200

1.000

  800

  600

  400

  200

      0
               2010                2011              2012   2013      2014             2015     2016      2017           2018              2019*

                     Share-Deals*
                     Gewerbe und Industrie
                     Gewerbebauland (bspw. für Büro-, Handels- und Industrienutzung)
                     Büro- und Geschäftshäuser, Handel, teilweise gewerbliches Sondereigentum
                     Wohn- und Geschäftshäuser (WGH)**
                     Mehrfamilienhäuser***
                     Sonstige***
                     Gesamt: 10-Jahres-Mittel

Anmerkung: Share-Deals geschätzt
                                                                                                                                                  Quelle:
*   Share-Deals geschätzt                                                                                                    Gutachterausschuss Dresden,
** Gewerbeflächenanteil >20%, inkl. entspr. Grundstücke)                                                         vorläufige Angaben 2019, Stand 31.1.2020
*** inkl. Baugrundstücke                                                                                                            © Aengevelt Research

                                                                                                                                                            27
AENGEVELT RESEARCH

     Wohninvestments.                                                            ■■ Vom gesamten Geldumsatz entfallen
                                                                                    rd. EUR 375 Mio. auf bebaute Grundstücke (Mehr-
     Auf dem Dresdner Wohninvestmentmarkt wurde                                     familienhäuser) und rd. EUR 34 Mio. auf unbebaute
     2019 nach vorläufigen Analysen des Dresdner                                    Grundstücke (vorgesehen für reine Wohnbebauung).
     Gutachterausschusses ein Umsatzvolumen von                                     Gegenüber 2018 bedeutet das einen Rückgang von
     rd. EUR 409 Mio. kontrahiert.                                                  25,1% beim Umsatz für bebaute Wohngrundstücke,
                                                                                    unbebaute Wohngrundstücke verzeichneten lediglich
     Im Vergleich zum Vorjahr (2018: EUR 536 Mio.)                                  einen moderaten Rückgang von rd. 4,2%. Das Deka-
     wurden somit rd. 31% bzw. EUR 127 Mio.                                         denmittel konnte gleichwohl um rd. 34% übertroffen
     weniger umgesetzt:                                                             werden (2009 bis 2018: rd. EUR 256 Mio.).

     Dresden: Wohn- und Geschäftshäuser* (Asset-Deals, bebaut).
     Kauffälle                                                                                                                  Ø Objektpreis (1.000 €)
     Geldumsatz (Mio. €)

     700                                                                                                                                       5.000

     630                                                                                                                                       4.500

     560                                                                                                                                       4.000

     490                                                                                                                                       3.500

     420                                                                                                                                       3.000

     350                                                                                                                                       2.500

     280                                                                                                                                       2.000

     210                                                                                                                                       1.500

     140                                                                                                                                       1.000

       70                                                                                                                                      500

        0                                                                                                                                      0
                  2010            2011         2012            2013       2014   2015      2016      2017      2018             2019*

                           Geldumsatz / Mio EUR
                           Kauffälle
                           Mittlerer Objektpreis / EUR 1.000
                           Objektpreis - 10-Jahres-Mittelwert 2008-2017
                                                                                                                                                Quelle:
                                                                                                                           Gutachterausschuss Dresden,
                                                                                                               vorläufige Angaben 2019, Stand 31.1.2020
     *Gewerbeflächenanteil >20%                                                                                                   © Aengevelt Research

28
DEKA Immobilien erwirbt das Seidnitz-Center. Es bietet rd. 33.000 m² vermietbare Fläche und 950 kostenfreie Stellplätze.

■■ Die Transaktionszahlen für reine Mehrfamilienhäu-                         Wohn- und Geschäftshäuser (WGH).
   ser (bebaute Grundstücke) sind im Jahresvergleich
   moderat gesunken (2019: 199, gegenüber 229                                Neben „klassischen“ Wohn- oder Gewerbeinvestments
   Kauffälle im Jahr 2018). Gegenüber dem Mittel der                         spielt die Anlageklasse der Wohn- und Geschäftshäu-
   vergangenen Dekade (Ø 2009 bis 2018: 228 Kauf-                            ser eine große Rolle am Dresdner Investmentmarkt.
   fälle) liegt das Ergebnis um rd. 12,7% zurück. Die                        Die Anlageklasse zeichnete im Durchschnitt der letzten
   Transaktionszahl der unbebauten Mehrfamilienh-                            10 Jahre für rd. 33% des „konventionellen“ Investment-
   ausgrundstücke (reine Wohnbebauung) verblieb                              geschäfts (Asset-Deals) verantwortlich. Dabei handelt
   auf Vorjahresniveau (49 Kauffälle im Berichtsjahr                         es sich um Immobilien, die einen Gewerbeflächenbe-
   vs. 50 Kauffälle im Jahr 2018).                                           stand von mindestens 20% vorweisen.

■■ Die markante Steigerung der Umsatzzahlen                                  Aufgrund der dadurch erschwerten Zuordnung zu
   bebauter Grundstücke spiegelt sich auch in der                            Wohn- oder Gewerbeinvestments erfolgt die Darstel-
   Zunahme der gehandelten Fläche wider. Mit 21,8                            lung separat:
   ha wurde rd. 34% weniger Fläche gehandelt als
   im Vorjahr (2018: 33 ha.). Die Flächenumsätze                             ■■ In Dresden wurde 2019 mit Wohn- und
   der unbebauten Mehrfamilienhausgrundstücke                                   Geschäftshäusern (Asset-Deals, unbebaut und
   waren mit 6,0 ha moderat rückläufig (2018: 7,3 ha).                          bebaut) ein Transaktionsvolumen in Höhe von
   Daraus ergibt sich jedoch in beiden Fällen ein deut-                         rd. EUR 461 Mio. erzielt. Damit lag das Jahreser-
   licher Preisanstieg je gehandeltem Quadratmeter.                             gebnis zwar rd. 41% unter dem Vorjahresniveau
   Rd. EUR 573,-/m² kostete das reine Wohnbauland                               (2018: EUR 648 Mio.), indessen um rd. 40%
   im Durchschnitt (2018: EUR 490,-/m² bzw. +17%),                              über dem Dekadenmittel (Ø 2009 bis 2018:
   der Quadratmeterpreis für Mehrfamilienhäuser lag                             EUR 329 Mio.). Das Umsatzergebnis verteilt sich auf
   bei rd. EUR 1.718,-/m², was einer Steigerung um                              rd. EUR 98 Mio. für unbebaute Grundstücke (-349%
   13,2% gegenüber dem Vorjahreswert entspricht                                 gegenüber 2018) und EUR 363 Mio. für bebaute
   (2018: EUR 1.518,-/m²).                                                      Wohn- und Geschäftshausgrundstücke (-42%).

                                                                                                                                      29
AENGEVELT RESEARCH

     Die Königshöfe in der Inneren Neustadt ist eines von vielen Wohnprojekten, welches die CG Gruppe in Dresden umsetzt.

     ■■ Das gleiche Bild zeigt die Statistik der Kauffälle:                     ■■ Die beim Verkauf bebauter WGH-Grundstücke
        Die Zahl der Kauffälle für bebaute WGH-Grundstü-                           erreichten Flächenumsätze stiegen binnen Jah-
        cke sank im Jahresvergleich: 99 Transaktionen im                           resfrist an: 2019 stellte sich der Flächenumsatz
        Berichtsjahr stehen 127 Transaktionen im Vorjahr                           auf 20,2 ha, 2018 erreichte er 15,1 ha (+34%).
        gegenüber. Der Rückgang der Transaktionsfälle                              Der durchschnittliche Preis pro Quadratmeter ge-
        um rd. 22% im Vergleich zum Vorjahr ist auch                               handelter Fläche sank auf rd. EUR 1.798,-/m² (2018:
        ein Rückgang im Hinblick auf das Dekadenmittel.                            EUR 4.164,-/m²). Der durchschnittliche Quadratme-
        Zwischen 2009 und 2018 wurden durchschnittlich                             terpreis der für Wohn- und Geschäftsnutzung vorge-
        144 Transaktionen registriert. Am Markt für unbe-                          sehenen unbebauten Flächen zog binnen Jahresfrist
        baute WGH-Grundstücke konnte ein Anstieg auf                               markant um 66,5% an (2019: rd. EUR 1.300,-/m²
        18 Kauffälle verzeichnet werden (+20%).                                    vs. 2018: rd. EUR: 781,-/m²).

30
Segmente im gewerblichen Investment.                        ■■ Der Deal zwischen Corestate Capital und Towns-
                                                               cape One Development über den ersten Bauab-
Ein gewichtiger Anteil des in gewerbliche Nutzungen            schnitt der Dresdner Wohnquartiere „Flutrinne – An
investierten Kapitals fließt traditionell in Büroflächen.      der Elbaue“. Das Objekt im Wert von EUR 49 Mio.
Durchschnittlich ein Drittel aller „konventionellen“           verfügt über eine Gesamtmietfläche von 15.000 m²
Transaktionen werden in diesem Segment getätigt.               und 179 Mietwohnungen.
Im Berichtsjahr wurden nach vorläufigen Zahlen des
Gutachterausschusses jedoch nur rd. 19% aller Umsätze
mit Büroimmobilien erzielt. Steigendes Mietpreisniveau
und seit Jahren rückläufige Leerstände stimulieren          Dresden: Gewerbeinvestments nach Segmen-
typischerweise auch den Investmentmarkt.                    ten (Asset-Deals).

Davon konnte der Markt für Einzelhandelsimmobilien                                                2019

und Geschäftshäuser im Berichtsjahr deutlich profitie-
ren: Das jüngste Transaktionsvolumen stellt sich auf                                                     5%
                                                                                    13%
EUR 152 Mio. und erreicht damit eine Marktquote von
35%. Gegenüber dem Vorjahr 2018 mit einem Umsatz                                                      4%                  19%
von EUR 45 Mio. expandierte das Marktsegment um                                          14%

107 Mio. EUR. Demgegenüber war der Umsatz im
                                                                                                  2018
Bereich gewerblicher Bau-/Entwicklungsgrundstücke               16%           7%
im Vergleich zum Vorjahr absolut wie prozentual                                                                      36%
rückläufig. Er erreichte aktuell EUR 22 Mio. bzw.                           7%
5% Marktanteil der Umsätze verantwortlich (2018:
EUR 32,4 Mio. bzw. 7,8%).
                                                                                  15%

                                                                      12%                            17%
Größte Transaktionen 2019.
                                                                                                                    35%
Zu den größten Transaktionen 2019 gehörten in Dresden
unter anderem:

■■ Der Verkauf der „Königshöfe“ für etwa                        Gewerbliche Bau-/Entwicklungsgrundstücke
   EUR 70 Mio. von der CG Gruppe an Commerz Real                Büroobjekte
   per Forward-Deal. Gelegen in der Inneren Neustadt
                                                                Geschäftshäuser/Einzelhandel
   wird das Wohnprojekt über etwa 191 Wohnungen mit
                                                                Hotels und Gaststätten
   rd. 14.700 m² verfügen.
                                                                Tertiäres Gewerbe

■■ Der Share-Deal des Westin Bellevue Dresden durch             Produzierendes Gewerbe

   die First Sponsor Group mit einem Kaufpreis von etwa         Sonstige**
   EUR 49,5 Mio. Das Hotel an der Großen Meißner
   Straße verfügt über 340 Zimmer und rd. 1.800 m²          * Inkl. Wohn- und Geschäftshaus Grundstücke (>20%)                                  Quelle:
                                                            ** Sonstigen können bspw. Vergnügungsstätten und              Gutachterausschuss Dresden,
   Tagungs- und Veranstaltungsfläche. Verkäufer waren          kulturelle Einrichtungen sowie teilweise gewerbli-             vorläufige Angaben 2019,
                                                               ches Teileigentum zugeordnet werden                                      Stand 31.1.2020
   Rock Lux Opco S.à r.l. und Rock-Lux S.à r.l.                (50% am Gesamtumsatz)                                             © Aengevelt Research

                                                                                                                                                          31
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