Christen in Konflikten - Nr. 2 | 1.3.2021 - Evangelische Mission Weltweit
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Christen in Konflikten Zur Situation Zu diesem Dossier der Christen Es geht uns alle an, wenn Menschen aufgrund ihres Glaubens und ihrer Religion diskriminiert, bedrängt in Afrika und verfolgt werden. Christ*innen setzten sich dafür Kurz vor Weihnachten 2020 veranstaltete ein, dass Menschen weltweit auch in ihren religiösen die Russisch-orthodoxe Kirche (ROK) eine Rechten geschützt werden. Online-Konferenz über die Verfolgung von In der Passionszeit stehen Not und Leiden anderer Christen in Afrika. Ziel sei es, „eine inter- im Fokus. Wir lassen uns informieren und gedenken in konfessionelle ,Allianz für die Verteidigung der Fürbitte derer, die Gewalt erleiden. Und wir denken der verfolgten Christen in Afrika‘ zu grün- darüber nach, wie wir all diejenigen stärken können, den“, sagte der Leiter des Außenamtes des die sich für gewaltfreie und nachhaltige Lösungen von Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion Konflikten einsetzen. Alfejew. Zu einem Vortrag eingeladen wurde auch Peter Prove, Direktor der Kommission Dieses Dossier beleuchtet die Situation von Christen der Kirchen für Internationale Angelegen- in Afrika und ist an einer differenzierten Betrachtungs- heiten (CCIA) des Ökumenischen Rates der weise der Kontexte und Konflikte interessiert. Beispiele Kirchen. Sein englischer Redetext ist hier aus den Regionen des afrikanischen Kontinents zeigen gekürzt wiedergegeben. Gründe für Bedrängnis und Verfolgung. Auch staatli- cher Druck, wirtschaftliche Interessen sowie kulturelle Die Situation der Christen in Afrika liegt uns im und soziale Vorurteile sind zu berücksichtigen, um die ÖRK sehr am Herzen. Wir haben Mitgliedskir- Situation angemessen zu beurteilen. chen in 38 der 54 Länder des afrikanischen Kon- tinents – aus einem sehr vielfältigen Spektrum Es ist wichtig, auf die Not der leidenden Geschwis- von orthodoxen, lutherischen, reformierten, ter im Glauben aufmerksam zu machen und Wege zu anglikanischen, methodistischen, baptistischen, suchen, wie wir unterstützen und in ökumenischer evangelikalen, pfingstlerischen und afrikani- Verbundenheit helfen können. Es ist richtig, danach schen unabhängigen Kirchen. zu fragen, wie die jeweilige Situation verbessert und Es ist oft gesagt worden, dass die Zukunft des Bedrängnis und Verfolgung beendet werden können. Christentums in Afrika liege. Zwischen 1910 und Beispiele in diesem Dossier zeigen, dass das Wohl des 2010 ist nach Untersuchungen des Pew Research jeweiligen Landes und seiner Bewohner*innen immer Center der Anteil der Christen an der Bevölke- das Ziel bleiben muss. Denn alle haben den Anspruch rung in Afrika südlich der Sahara von weniger als 10 Prozent auf 63 Prozent gestiegen. Einer auf die gleichen Rechte: Nur so ist Frieden langfristig von vier Christen auf der Welt ist jetzt Afrikaner. möglich. Es wird geschätzt, dass dieser Anteil bis 2030 Die Kirchen werden nicht aufhören, auf Unrecht und auf 40 Prozent ansteigen und sich die Zahl der Gewalt hinzuweisen und sie werden sich weiter dafür Christen in Afrika bis 2050 verdoppeln wird. engagieren, dass Christ*innen in der Situation der Neben diesem außerordentlichen demogra- Bedrängnis und der Verfolgung nicht allein gelassen phischen Wachstum erleben Kirchen und Chris- werden. Das Beispiel des christlich-muslimischen En- ten in Afrika gleichzeitig eine zunehmende Zahl gagements für Respekt und Kooperation zeigt, dass die von gewalttätigen Übergriffen und anderen Formen der Unterdrückung, und zwar nicht nur, Bereitschaft zu Versöhnung und Dialog Früchte trägt wenn sie sich in einer Minderheitensituation be- und Frieden schaffen kann. finden, sondern auch dort, wo sie die Mehrheit der Bevölkerung stellen oder eine fest etablierte Rainer Kiefer, Direktor historische Position im Leben ihres Landes ein- Evangelische Mission Weltweit nehmen. 1. März 2021 Aber unabhängig davon, ob Christen direkt zur Zielscheibe werden oder ob sie zusammen mit anderen Mitgliedern der Gemeinschaft unter Situationen von Gewalt und Instabilität leiden, ist der ÖRK zunehmend besorgt über die Aus- 2
Christen in Konflikten wirkungen solcher Situationen auf Kirchen und vom jordanischen Königshaus errichtetes Institut, Christen in einer beträchtlichen Anzahl von Län- das sich auch dem christlich-muslimischen Dialog dern auf dem afrikanischen Kontinent. Mehrere verschrieben hat, Anm.d.Red) und soll Frieden Länder in der Sahelzone werden von islamisti- und Harmonie zwischen Menschen verschiede- schen Extremistengruppen heimgesucht, die oft ner Religionen fördern. mobil sind, grenzüberschreitend operieren, und Sowohl in Burkina Faso als auch in Nigeria – militärisch schwer zu bekämpfen sind. und in einer Reihe anderer Länder, die mit ähn- Ein typischer Fall, mit dem wir 2019 konfron- lichen gewalttätigen islamistischen Angriffen tiert wurden, war Burkina Faso. Nach einer konfrontiert sind, insbesondere in der Sahelzone, Reihe von brutalen Angriffen extremistischer aber auch kürzlich in Mosambik – ist es offen- Kämpfer strömten mehr als 45.000 Vertriebene sichtlich, dass die Art der Bedrohung durch sol- nach Kongoussi. Wir erhielten verzweifelte Mit- che extremistischen Gruppen eine regionsweite teilungen von Pfarrer Tegwende Leonard Kinda Reaktion erfordert. Der ÖRK ruft zu einer kon- von der Vereinigung der evangelisch-reformier- zertierteren und effektiveren Zusammenarbeit ten Kirchen in Burkina Faso, dass 242 Menschen zwischen den Regierungen des afrikanischen auf dem Gelände seiner Kirche Zuflucht gesucht Kontinents auf, um der Bedrohung zu begegnen. hatten, während Militante unbehelligt von Re- Angriffe auf Christen hat es auch in Ländern gierungstruppen umherstreiften. gegeben, in denen es seit langem einheimische Die Situation in Nigeria ist eine große aktu- Christen gibt, insbesondere in Ägypten und elle Sorge. Nigeria ist das bevölkerungsreichste Äthiopien, entweder im Zusammenhang mit zu- Land Afrikas, mit vielen verschiedenen Glau- nehmenden religiös-extremistischen Einflüssen bensgemeinschaften und einem lebendigen oder mit politischen Entwicklungen, die zu eth- kirchlichen und ökumenischen Leben. Doch nisch-religiösen Spannungen führen. wie der Exekutivausschuss des ÖRK auf seiner In Ägypten stellen religiöse Intoleranz und Tagung im Juli 2020 feststellte, hat die jüngste sektiererische Gewalt gegen koptische Christen Welle gewalttätiger Angriffe im Norden Nigerias eine Bedrohung für eine der ältesten christli- erneut viele Menschenleben gekostet, viel Eigen- chen Gemeinschaften der Welt dar. Seit 2011 tum zerstört und zu einer weiteren Vertreibung wurden Hunderte von ägyptischen Kopten bei der betroffenen Menschen und Gemeinschaften sektiererischen Angriffen getötet, und viele geführt. Christliche Gemeinschaften und kirch- Häuser, Kirchen und Geschäfte wurden zerstört. liche Leiter gehören zu denjenigen, die von sol- Allzu oft haben die Strafverfolgungsbehörden es chen Angriffen schwer betroffen sind. Die wach- versäumt, die Verantwortlichkeit für diese Ver- sende Unsicherheit im Nordwesten des Landes brechen zur Rechenschaft zu ziehen. kommt zu den Herausforderungen hinzu, die der Auf der jüngsten Tagung des ÖRK-Exekuti- seit langem andauernde Aufstand der extremis- vausschusses im November 2020 war die Situa- tischen Boko Haram im Nordosten des Landes tion in Äthiopien ein Schwerpunkt. Dort werden mit sich bringt. bestehende ethnische und religiöse Differenzen Der Exekutivausschuss beobachtete gleich- durch Politiker und Extremisten angeheizt und zeitig Zeichen der Hoffnung, die sich aus dem instrumentalisiert. Der ÖRK verurteilte die Dienst der Kirchen in Nigeria zusammen mit zahlreichen gewalttätigen Angriffe auf Kirchen ihren ökumenischen, interreligiösen und inter- und Gemeinschaften durch bewaffnete Gruppen, nationalen Partnern ergeben. So spielen die Kir- von denen insbesondere die äthiopisch-orthodo- chen eine Führungsrolle bei friedensbildenden xe Tewahedo-Kirche betroffen war. Initiativen. Ein herausragendes Beispiel ist die Leider geht die Bedrohung für christliche Einrichtung des Zentrums für Friedensbildung Gemeinschaften in Afrika manchmal von ihren und Traumaheilung am Institut für Kirche und eigenen Regierungen aus – entweder durch ihr Gesellschaft in Jos im Jahr 2016. Es gibt aber Handeln oder ihre Untätigkeit. Auf der Tagung auch eine verstärkte interreligiöse Zusammen- des ÖRK-Zentralausschusses im Juni 2018 muss- arbeit für den Frieden, u.a. durch den Interre- ten wir mit Bedauern feststellen, dass die größte ligiösen Rat von Nigeria. Der Zusammenarbeit Bedrohung für Zivilisten im Kongo von den eige- zwischen nigerianischen Christen und Muslimen nen Sicherheitskräften ausging. Sicherheitskräf- soll das Internationale Zentrum für interreligiö- te der Regierung hatten sogar auf das Gelände sen Frieden und Harmonie in Kaduna dienen. Es katholischer Kirchen geschossen, um friedliche wurde unterstützt vom ÖRK und dem Royal Aal Gottesdienste und Prozessionen nach der Sonn- al-Bayt Institute for Islamic Thought (ein 1980 tagsmesse zu stören, wobei mindestens 18 Men- 3
Christen in Konflikten schen getötet und zahlreiche weitere verletzt und terhin tun, gemeinsam mit allen Partnern, die verhaftet wurden. Und in den westlichen Provin- dieses Recht für alle Menschen gleichermaßen zen Kameruns, die von Konflikten und Gewalt unterstützen. betroffen sind, fürchten die Mitglieder unserer Ich möchte hier nicht schließen, ohne die Kirchen dort die regierungseigenen Streitkräfte Beispiele interreligiöser Solidarität und Un- ebenso sehr wie die militanten Aufständischen. terstützung hervorzuheben, die wir ebenfalls Und in allzu vielen Fällen herrscht Straflosigkeit, beobachtet und erlebt haben. Sie gehören zu wenn staatliche Akteure die Rechte von Christen den stärksten möglichen Antworten auf die be- und anderen Bürgern verletzen. schriebenen Bedrohungen. Denn die Zukunft In all diesen geschilderten Situationen ist die bedrohter christlicher Gemeinschaften ist auf Freiheit der Religionsausübung bedroht. Men- das Engste mit dem Leben und der Entwicklung schen haben das Recht, als Einzelne oder in Ge- der Gesellschaften verbunden, in denen sie le- meinschaft, in der Öffentlichkeit oder privat, ihre ben. Deshalb müssen wir aktiv und gemeinsam Religion oder ihren Glauben in Lehre, Praxis und für die gleichen Rechte aller Menschen in diesen Gottesdienst auszudrücken. Für dieses Recht hat Ländern eintreten. Dies ist das wichtigste Mittel der ÖRK schon zur Zeit der Ausarbeitung der All- zum Schutz der Christen vor Verfolgung. gemeinen Erklärung der Menschenrechte in den Übersetzung und Bearbeitung: Martin Keiper Jahren 1946 bis 1948 gekämpft, und er tut dies bis zum heutigen Tag. Wir werden dies auch wei- ÖRK-Pressemeldung „Christenverfolgung“ – Problematik eines Begriffs Mitte Januar legte die Organisation „Open Die Bundesregierung richtete 2018 das Amt ei- Doors“ ihren „Weltverfolgungsindex“ vor, nes Beauftragten für weltweite Religionsfreiheit „eine Rangliste von den 50 Ländern, in denen ein, der zweite Bericht der Bundesregierung zur Christen am stärksten verfolgt werden“, wie weltweiten Lage der Religionsfreiheit erschien es in der Präsentation auf der Website heißt. im Oktober 2010. Es herrsche derzeit „die größte Christenver- folgung aller Zeiten“, betroffen seien in die- Die höchste Aufmerksamkeit erringt jedoch sen Ländern 309 Millionen Christen. zu Beginn jedes Jahres der „Weltverfolgungsin- dex“, der ausschließlich Christen im Fokus hat. Tatsache ist, dass es Länder gibt, in denen Chris- Wie andere evangelikale Organisationen folgt tinnen ihres Glaubens wegen diskriminiert, be- Open Doors nach eigener Darstellung bei der De- drängt oder benachteiligt werden, in manchen finition von Christenverfolgung „einem weiten müssen sie sogar im ihr Leben fürchten. Wer dies Verständnis des Begriffs“ und bezieht diese nicht thematisiere, schrieb ein Autor der ZEIT, werde nur auf Verfolgung durch staatliche Stellen, son- schnell „als islamophob oder rechtsextrem ge- dern auch zum Beispiel dann, „wenn Gläubige brandmarkt“, die wahre Gefahr liege jedoch im mit Konsequenzen für Familie, Besitz, Leib und Verschweigen. Dass das Thema Religionsfreiheit Leben rechnen müssen“ – egal durch wen. „Nach verschwiegen werde, kann jedoch nicht ernst- diesem Ansatz ist Verfolgung definiert als jeg- haft behauptet werden. Seit 2010 ruft die EKD liche Art von erlebter Anfeindung aufgrund der am Sonntag Reminiszere auf, „in Gottesdiensten Identifikation einer Person mit Christus. Dies und Gebeten in besonderer Weise auf die Leiden- kann feindselige Haltungen, Worte und Hand- serfahrungen von Christen in anderen Ländern lungen gegenüber Christen umfassen.“ Wel- aufmerksam zu machen und Anteil zu nehmen“. chen Begriff man verwende, sehe man aber als 2013 haben die EKD und die katholische Bi- zweitrangig an, da es Open Doors „in erster Linie schofskonferenz erstmals ihren „Ökumenischen um die Christen als Personen“ gehe, die um ihres Bericht zur Religionsfreiheit von Christen“ ver- Glaubens willen verfolgt werden. öffentlicht, 2017 erschien die zweite Ausgabe. 4
Christen in Konflikten Demgegenüber vertreten die EKD und die Nordkorea (Platz 1 des Index) oder bei Ländern Deutsche Bischofskonferenz eine andere Defini- wie Afghanistan, Libyen oder Eritrea, jedoch tion: Im „Ökumenischen Bericht zur Religions- nicht im Falle von zum Beispiel Äthiopien oder freiheit von Christen weltweit“ von 2017 heißt Nigeria. Andererseits verhehlen die Autoren in es: „Der Begriff ‚Christenverfolgung‘ [steht ge- ihren Berichten nicht, dass für manche Einschät- meinhin] für das systematische Aufspüren von zung Belege fehlen oder dass es widerstreitende Christen und für einen Verfolgungsapparat, wie Beurteilungen gibt. Formulierungen wie „Exper- ihn keine Gesellschaft ohne die Hilfe von Be- ten glauben, dass“, gefolgt von „andere glauben hörden und ihren Spitzeln organisieren kann. hingegen“ legen dies (vielleicht ungewollt) offen. Allerdings wird in unserer heutigen Welt eine Die Ausführlichkeit der Länderberichte und die Verfolgung von Religion und Glauben nur in bzw. umfassende Offenlegung der angewandten Me- von wenigen Staaten mit derartiger Intensität thoden erlauben jedenfalls eine Einschätzung betrieben, dass der Begriff „Verfolgung“ im um- der Solidität der Darstellung und Analyse. gangssprachlichen Sinne angemessen wäre. Die Rede von Christenverfolgung sollte für Phäno- Problematisch hingegen erscheint die Über- mene reserviert bleiben, die deutlich über das tragung der Länderanalysen in die Punktzahlen Erleiden von Verbalattacken oder bloßen Belei- des schließlich vorgelegten „Weltverfolgungsin- Lesetipp digungen hinausgehen, so verletzend sie im Ein- dex“. Auch die Lektüre ausführlicher PDFs über Ein Artikel im zelfall sein können.“ die Methodik kann den Eindruck nicht ausräu- Internet-Magazin men, dass die Übersetzung der Erhebungser- „Die Eule“ befasst sich Für eine engere Auslegung sprach sich gebnisse in eine Rangliste zwar für die Öffent- ausführlich mit den auch Enno Haaks aus, der Generalsekretär des lichkeitsarbeit nützlich ist, aber eine (zu) grobe Grenzen des Weltver- Gustav-Adolf-Werks (GAW), des Diaspora-Werks Vereinfachung der vielschichtigen Realitäten in folgungsindex der EKD, das sich für die Rechte protestantischer den untersuchten Ländern darstellt. Minderheitskirchen einsetzt. In einem Interview des Online-Magazins „Die Eule“ sagte er, dass Und genau dieser Index mit seinen exakt wir- man von Christenverfolgung erst dann sprechen kenden Zahlen ist es, der dem OpenDoors-Be- solle, es um mehr als verbale Beleidigungen oder richt die öffentliche Aufmerksamkeit beschert. Diskriminierungen gehe, „wo Christen tatsäch- GAW-Generalsekretär Haaks schreibt dies in lich um ihr Leben oder ihre Gesundheit fürchten dem oben erwähnten Interview auch der „Sehn- müssen“. sucht nach Vereinfachung und klaren Botschaf- ten“ zu. Demgegenüber neigten die Kirchen der Bei einer kritischen Lektüre der ausführli- Reformation „ zum Differenzieren und Nachfra- chen Länderberichte von OpenDoors fällt auf, gen und scheuen sich vor Vereinfachungen“ und dass häufig Statements nicht namentlich ge- hätten deshalb „selten griffige Überschriften zu nannter Experten als Belege zitiert werden. bieten.“ Nachvollziehbar ist dies bei einer Diktatur wie Martin Keiper Gründe gegen Quantifizierung von Leid Im evangelisch-katholischen Bericht zur Religionsfreiheit erläutern die Autor/innen, weshalb sie auf Quantifizerung von Verfolgung verzichten. Erstens: Je intensiver man Verfolgungs- und Gewalt aufgrund einer Religionszu- situationen untersucht, desto deutlicher gehörigkeit oder Gewalt im Namen von werden die Schwierigkeiten einer zahlen- Religion verlaufen vielmehr oft entlang mäßigen Erfassung sich überlappender religiöser, ethnischer, Zweitens: Quantitative Aussagen setzen wirtschaftlicher, sozialer und politischer ein weitaus komplexeres Instrumentarium Spannungsfelder. voraus, als bislang von unterschiedlichen Viertens möchten wir jeden Eindruck ver- Organisationen oder Instituten vorgelegt meiden, als seien individuelles Leid und werden konnte. persönliche Unrechtserfahrungen mess- Drittens soll der Tatsache Rechnung ge- bar, kategorisierbar und damit auch in tragen werden, dass Verfolgungssituatio- Vergleich bzw. gar in Konkurrenz zu den nen häufig nicht nur bzw. nicht eindeutig Erfahrungen anderer zu setzen. religiös begründet sind. Verfolgungen 5
Christen in Konflikten Nigeria Ökumenischer Rat der Kirchen: Erklärung des 1,6 Mio. Binnenvertriebene und das Flüchtlings- Zentralausschusses, 20. – 24.7.2020 hilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR etwa (Auszug, übersetzt aus dem Englischen) Die jüngs- 200.000 nigerianische Flüchtlinge in den Nach- te Serie von gewalttätigen Angriffen im Norden barländern, die vor den Kämpfen im Nordosten Nigerias hat wieder einmal viele Menschenleben Nigerias geflohen sind. gekostet, viel Eigentum zerstört und zu weiteren Vertreibungen der betroffenen Menschen und Christian Solidarity International Gemeinden geführt. Christliche Gemeinden und Ein immer blutiger werdender Streit um die Kirchenführer gehören zu denjenigen, die beson- Landnutzung verschärft die religiösen Spannun- ders stark von solchen Angriffen betroffen sind. gen in Nigeria [...]. Vertreibung und die Auswir- Die wachsende Unsicherheit im Nordwesten des kungen des Klimawandels drängen nomadisie- Landes kommt zu den Problemen hinzu, die der rende Hirten, überwiegend Muslime, nach Sü- seit langem andauernde islamistisch-extremis- den in überwiegend christliches Ackerland. Seit tische Aufstand im Nordosten mit sich bringt. 2016 haben islamistisch geprägte Fulani-Milizen Von den jüngsten Angriffen und der Unsicher- ihre brutalen Angriffe in weiten Teilen Zentral- heit sind insbesondere die Bundesstaaten Borno, und Südnigerias verstärkt, indem sie vor allem Adamawa, Taraba, Plateau, Niger, Kaduna, Kat- christliche Dörfer verwüsteten, die Bewohner sina, Zamfara und Sokoto betroffen. Zusätzlich töteten oder sie aus ihren angestammten Häu- zu den bewaffneten extremistischen Aktionen sern vertrieben. haben interkommunale Gewalt, Viehdiebstähle und einfaches Banditentum eine Situation an- Gesellschaft für Internationale Zusammen- haltender Unsicherheit für viele Gemeinden und arbeit (GIZ), Länder-Informationsportal eine große Anzahl von Menschen geschaffen, Im Middle Belt, dem zentralen Landesteil zwi- die in diesen Gebieten leben, was durch die CO- schen dem mehrheitlich muslimischen Nor- VID-19-Pandemie noch verstärkt wurde. den und dem mehrheitlich christlichen Süden, schwelt bereits seit Jahrzehnten ein gewaltsa- Länderprofil mer Konflikt zwischen muslimischen Nomaden (Auszug aus der Website des ÖRK, übersetzt aus und christlichen Bauerngemeinden. Die sesshaf- dem Englischen) Der Norden Nigerias ist über- ten Bauern klagen über von Rindern zerstörte wiegend muslimisch, der Süden christlich. Vor Felder. Viehhirten, zumeist Fulani, beschweren allem in den nördlichen Bundesstaaten, die die sich über die von den sesshaften Bauern zuge- Scharia eingeführt haben, aber auch im Süden bauten Weiderouten. ist es häufig zu Gewalt zwischen Muslimen und Der Klimawandel und die Bedrohung durch Christen gekommen. Neben den großen, von der die Terrororganisation Boko Haram im Nordos- Mission gegründeten Kirchen wie den Anglika- ten des Landes, dem ursprünglichen Weidege- nern, Katholiken, Baptisten, Methodisten usw. biet der muslimischen Nomaden, haben den Kon- gibt es in Nigeria eine große Anzahl von afrika- flikt in den letzten Jahren zusätzlich verschärft. nischen Instituten, unabhängigen und Pfingst- Tausende Menschen wurden in den vergangenen kirchen, die in den Nachbarländern, in Europa, Jahren in dem Konflikt getötet. Nordamerika und anderen Teilen der Welt sehr aktiv in der Evangelisation und Gemeindegrün- dung sind. Auswärtiges Amt: Länderinformation Die islamistische Terrorgruppe „Boko Haram“ ist seit Mitte 2010 für zahlreiche schwere An- schläge mit Tausenden von Todesopfern verant- wortlich. Seitdem fielen diesem Konflikt Schät- zungen zufolge zwischen 20.000 und 30.000 Menschenleben zum Opfer. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) zählt etwa 6
Christen in Konflikten Mosambik Allafrikanische Kirchenkonferenz (AACC), ten wurden eingeschränkt. Es gibt ernsthafte Aufruf zum Gebet für Mosambik, 22.1.2021 Anzeichen dafür, dass sich diese Krise über die (gekürzte Übersetzung aus dem Englischen) Grenzen des Landes hinaus ausbreiten könnte. Wir haben erneut beunruhigende Nachrichten aus Mosambik über die anhaltenden bewaff- Portugal will Aufmerksamkeit auf Terror in neten Konflikte im Land erhalten, von denen Mosambik lenken die zentralen Provinzen SofaIa und Manica ins- (Deutschlandfunk, 31.12.2020) Portugal will sei- besondere betroffen sind. Neben der von den ner ehemaligen Kolonie im Südosten Afrikas Un- RENAMO-Rebellen ausgehenden Gewalt gehen terstützung zusichern und sich dafür auch wäh- die Angriffe islamistischer Extremisten unver- rend seiner EU-Ratspräsidentschaft einsetzen. mindert weiter. Sie verüben seit 2017 vor allem in [...] Experten begrüßen diesen Schritt. Die Wirt- der nördlichen Region gewalttätige Angriffe auf schaftswissenschaftlerin Inês Vilela war bis vor die Bevölkerung, plünderten Dörfer und brann- zwei Jahren in der nordmosambikanischen Pro- ten sie nieder. Diese brutalen Taten zwangen vinzhauptstadt Pemba, um dort zu forschen. Tausende, sich auf die Suche nach einer sicheren Schon 2018 seien Spannungen im Landesin- Zuflucht zu machen. Die Zahl der Binnenvertrie- neren spürbar gewesen. „Der Konflikt schien benen (IDPs) steigt weiterhin beunruhigend an. zunächst vor allem eine wirtschaftliche Kompo- Mehr als zwei Millionen Vertriebene leben unter nente zu haben mit viel Unmut über die soziale entsetzlichen Bedingungen, Hinzu kommen die Lage in der Region. Teilweise scheinen wohl auch Covid-19-Pandemie mit 27.446 bestätigten Fäl- ethnische Fragen eine Rolle gespielt zu haben. len und die Folgen der tropischen Wirbelstürme Wie auch immer der Konflikt begann, die Religi- im Jahr 2019. on wurde dann missbraucht, um das Gefühl von Die Allafrikanische Kirchenkonferenz ist seit Unzufriedenheit in der Bevölkerung über fehlen- langem bestrebt, die Kirchen und Menschen de Jobs und soziale Probleme zu kanalisieren. in den Ländern bei ihrer Suche nach dauerhaf- Die Lage wurde immer instabiler“, sagt Vilela. tem Frieden, Gerechtigkeit und Demokratie zu begleiten. In der Sorge um den Frieden und als Nordmosambik im Visier des internationalen Ausdruck unserer Solidarität mit den Brüdern Dschihad und Schwestern in Mosambik möchte die AACC (Deutsche Welle, 30.04.2020) In der nordmo- Sie einladen, Mosambik in Ihr Gebet um Gottes sambikanischen Provinz Cabo Delgado haben Eingreifen einzuschließen. islamistische „Gotteskrieger“ leichtes Spiel: Sie treffen auf eine verarmte Bevölkerung, einen UNHCR, Pressekonferenz über die Lage in schwachen Staat und eine praktisch wehrlose Mosambik, Genf, 18.12.2020 Armee. [...] Die lokale Bevölkerung in Nordmo- (gekürzte Übersetzung aus dem Englischen) sambik nennt die Dschihadisten „Al-Shabaab“ Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR ist zutiefst nach der in Somalia operierenden Terrormiliz. besorgt über die steigende Zahl von Zivilisten, Sie selbst nennen sich „Ahlu Sunna Wa-Jamah“ die in den nördlichen Teilen Mosambiks vertrie- – Jünger der Tradition des Propheten. Ihre An- ben werden, da die Angriffe von nichtstaatlichen führer sind nicht bekannt. In einem Internet-Vi- bewaffneten Gruppen in der Provinz Cabo Del- deo, das nach der Einnahme von Quissanga auf- gado weiter zunehmen. Offiziellen Schätzungen tauchte, stellten sie konkrete Forderungen: „Wir zufolge sind inzwischen mehr als 530.000 Men- wollen die Scharia, das Gesetz des Korans“, heißt schen in den Provinzen Cabo Delgado, Nampula, es da. Eines scheint inzwischen klar: Die Gruppe Zambezia und Niassa auf der Flucht, wobei die versteht sich als Ableger der Terrormiliz „Isla- Zahl täglich weiter steigt. mischer Staat“ (IS). In einigen Orten konnten sie Mehr als 2.000 Menschen wurden seit Be- vorübergehend die Flagge des IS hissen. ginn des Konflikts im Jahr 2017 getötet. Im Zuge der Gewalt wurden Häuser geplündert und verbrannt, Familien getrennt und Gesundheits- zentren und Schulen schwer beschädigt. Der Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen wurde blockiert und andere wirtschaftliche Aktivitä- 7
Christen in Konflikten Kamerun Hintergrund Die Deklaration von Buea Die bis 1918 deutsche Kolonie Kamerun wurde Vom 24. bis 27.11.2020 trafen sich in Buea die Leiter ab 1919 im Auftrag des Völkerbundes als Man- christlicher Kirchen und Vertreter der Muslime des datsgebiet an Großbritannien und Frankreich Landes. In einer feierlichen Erklärung nahmen sie übertragen, vier Fünftel standen unter französi- gemeinsam zur aktuellen Lage des Landes Stellung. In dem Dokument heißt es unter anderem: scher, ein Fünftel – der Westen des Landes – kam unter britische Verwaltung. Nach dem Zweiten (Übersetzt aus dem Englischen) Wir, die religiösen Weltkrieg endete 1960 das (inzwischen auf die Führer Kameruns, erklären, dass die Kosten und Vereinten Nationen) übergegangene Mandat. Folgen des bewaffneten Konflikts im anglopho- Zunächst wurde der frankophone Teil unabhän- nen Kamerun und des Boko-Haram-Aufstands gig, im englischsprachigen führte eine Volks- im Norden für die lokale Bevölkerung immer un- erträglicher werden. Wir bekennen uns zu un- serer Neutralität und Unparteilichkeit, behalten Nur der Süden des uns aber das Recht vor, auf das hinzuweisen, was ehemals englischen Mandatsgebietes in dieser Situation richtig oder falsch ist. entschied sich 1961 Die kamerunische Regierung sollte die Mög- für den Anschluss an lichkeit eines durch Vermittlung herbeigeführ- Kamerun, der nördli- ten Endes dieser Krise in Erwägung ziehen, che für Nigeria. wenn dies die einzige Option ist, die nötig ist, um diesen sinnlosen bewaffneten Konflikt zu been- den. abstimmung zur Teilung des ehemaligen Man- datsgebiets: der Norden schloss sich Nigeria an, der Süden der Republik Kamerun. Der zunächst Presbyterianische Kirche: Kommuniqué föderative Staatsaufbau wurde 1972 in einen In die gleiche Richtung geht eine Stellungnahme der Einheitsstaat umgewandelt – eine Ursache des Presbyterianischen Kirche vom 11.1.2021 in Reaktion heutigen Konflikts, in dem sich der westliche, auf mehrere Anschläge im Westen des Landes mit englischsprachige Landesteil gegenüber dem zahlreichen Toten. Rest des Landes benachteiligt fühlt. Nach 1984 (Übersetzt aus dem Englischen) Das Jahr 2021 hat entwickelten sich zunächst friedliche, später mit einer Reihe von Morden an Zivilisten durch auch gewalttätige Autonomiebestrebungen für die Separatisten und das Militär begonnen. Dies eine unabhängige Republik Ambazonien. steht im Gegensatz zu den laufenden Friedensbe- mühungen und dem nationalen interreligiösen Die kamerunische Armee versucht, die Regi- Marsch für den Frieden am 2. Januar 2021, der on durch Bekämpfung der Separatisten zu „be- von religiösen Führern in Kamerun organisiert frieden“. An einem echten Dialog habe aber keine wurde. Seite ein Interesse, denn sowohl Militär als auch Wir, die religiösen Führer, werden uns in un- Separatisten profitieren von der angespannten serer prophetischen Rolle als das Gewissen der Lage, urteilt ein Bericht der Deutschen Welle. Nation nicht beirren lassen. Wir verurteilen Mission 21 (Basel) hat zum Konflikt im anglo- entschieden und eindeutig alle, die in unserer phonen Kamerun 2019 ein Hintergrundpapier Nation Gewalt ausüben. Gewalt wird niemals tri- in Zusammenarbeit mit der Presbyterianischen umphieren, sondern Gerechtigkeit und Frieden Kirche herausgegeben. Kirchliche Versuche, in werden siegen. Konfliktgebiet so etwas wie Normalität her- zustellen, zeigt ein Filmbericht der Deutschen Welle von Anfang Februar dieses Jahres. Ein weiteres Konfliktgebiet ist der Norden des Landes, der zum Rückzugsgebiet von isla- mistischen Boko-Haram-Kämpfern aus des be- nachbarten Nigeria wurde, während gleichzeitig zahlreiche Zivilisten vor den Kämpfen in Nordni- geria nach Kamerun geflüchtet sind. Martin Keiper 8
Christen in Konflikten Zum Dialog gibt es keine Alternative PROCMURA: Seit 60 Jahren christlich-muslimisches Engagement für Respekt und Kooperation Das Programm für christliche-muslimische Be- Christians-Islam-Studies-Master-Programms ziehungen (PROCMURA) wurde 1959 gegrün- sind als Area Advisors oder in anderen wichti- det. Es war die Zeit der Entkolonisierung, als gen Funktionen in ihren Kirchen und ihren Län- die afrikanischen, nationalen Bewegungen nach dern tätig. Unabhängigkeit strebten und sich daraus eine In den letzten Jahren musste die Arbeit von enge Kooperation zwischen den verschiedenen PROCMURA auf die zunehmenden Spannungen Sprachen, Ethnien und religiösen und kulturel- und terroristischen Angriffe der al-Shabaab-Mi- len Traditionen ergab. lizen in Ostafrika und der Boko Haram-Terrro- Aber schon damals sahen die Gründungsvä- gruppen in Nigeria, Kamerun und Niger reagie- ter und -mütter von PROCMURA voraus, dass ren. Diese bedrohen nicht nur das friedliche Zu- diese religionsübergreifende Einigkeit gegen die sammenleben zwischen Christen und Muslimen, sondern gefährden auch die Existenz der seit der vorkolonialen Zeit dort ansässigen Muslime, die die fundamentalistische Ideologien ablehnen. PROCMURA reagiert darauf mit regiona- len Seminaren und Workshops zur Bewusst- Kolonialherren nicht von Dauer sein würde. Mit seinsbildung für religiöse Führer, Frauen und der Gründung von PROCMURA sollte ein Instru- Jugendliche, um Einstellungen und Verhaltens- ment zum Abbau von Spannungen und Rivalitä- weisen zu hinterfragen und die Methoden der ten zwischen Christen und Muslimen geschaffen friedlichen Konfliktlösung zu erlernen. Dabei werden. Ausdrücklich sah man in der Gründung kooperiert PROCMURA mit den Medien und zi- auch ein christliches Zeugnis gegenüber dem Is- vilgesellschaftlichen Akteuren. In den nächsten lam. vier Jahren sollen mindestens hundert regionale Die Organisation hat ein kleines Büro in Advisors als Vertreter von PROCMURA ausge- Nairobi (Kenia). Die praktische Arbeit liegt in der bildet, Basisinitiativen gestärkt und Frauen und Hand von 17 regionalen Berater/innen (Area Ad- Jugendliche in die Methode der gewaltfreien visers), davon sieben in frankophonen und zehn Konfliktlösung eingeführt werden. im anglophonen Afrika. Das vorrangige Ziel des Ein Beispiel für die basisnahe Arbeit ist ein in- Programms ist die Verbesserung der Beziehun- terreligiöses Jugendcamp Mitte Dezember 2020 gen zwischen Christen und Muslimen und deren in Kenia, über das auf der Website der Organisa- theologische Untermauerung, wozu auch Publi- tion ausführlich berichtet wird. kationen gehören, in denen Hilfen für ein Zusam- Finanziell gefördert wird die Arbeit durch menleben im interreligiösen Kontext gegeben eine ganze Reihe kirchlicher Träger aus Europa, werden. Dabei sind die Verantwortlichen über- die in einer Partnerkonferenz mit PROCMURA zeugt, dass zur nur durch eine umfassende Reli- zusammenarbeiten. Die Evangelische Mission gionsfreiheit der gesellschaftlichen Frieden und Weltweit und ihre Vorgängerorganisationen, eine gedeihlichen Koexistenz zwischen beiden das Evangelische Missionswerk in Deutschland Gruppen möglich ist. Das Programm zielt weni- (EMW) und die Evangelische Arbeitsgemein- ger auf politische Kampagnen oder Lobbyarbeit schaft für Weltmission (EAGWM) unterstützen bei Regierungen ab – diese Aufgabe wird den na- PROCMURA schon seit Mitte der 1960er Jah- tionalen Kirchenräten oder der AACC überlassen re. Zum Jahresbudget von umgerechnet rund – wobei PROCMURA allerdings als Berater und 700.000 Euro tragen die Partner circa 60 Pro- Kooperationspartner hinzugezogen wird. zent bei. Durch Initiative von PROCMURA wurde vor Martin Keiper einigen Jahren ein Magisterstudiengang „Chris- tian-Muslim Relations“ an der Theologischen Fakultät der St. Paul’s Universität in Limuru, Ke- nia, eingerichtet. Nach diesem Modell ist derzeit ein weiterer Studienzweig für das frankophone Afrika an der protestantischen Universität in Yaunde im Aufbau. Fast alle Absolventen des 9
Christen in Konflikten Das Dossier mit verschiedenen Schwerpunkten erscheint mehrfach im Jahr. Wöchentlich informiert der mission.de-Pressedienst über Aktuelles aus der EMW und ihren Mitgliedern. Gerne schicken wir Ihnen per E-Mail unsere Neuerscheinungen. Dafür senden Sie Ihre E-Mail-Adresse bitte an service@mission-weltweit.de 10
Sie können auch lesen