Zum Anthroposophischen Seelenkalender Rudolf Steiners - Anthroposophische Gesellschaft
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Mitteilungen aus der anthroposophischen Arbeit in Deutschland Zum Anthroposophischen Seelenkalender Rudolf Steiners von Jürgen Olbeter Seite 25 Den Jahreslauf kann man grafisch wohl am besten als Kreis darstellen. Der Zum Anthropo- hat die Eigenschaft, dass alle Punkte seines Verlaufes den gleichen Abstand sophischen zum Kreismittelpunkt haben. In praktischer Anwendung ist der Kreis das sich Seelenkalender drehende Rad mit der Nabe als Mittelpunkt. Mit der Erfindung des Rades Rudolf Steiners über die Töpferscheibe in der Steinzeit beginnt die Evolution menschlicher Technik, Zivilisation und Kultur. Außerhalb der menschlichen Werke gibt es Seite 27 nicht den vorgenannten Kreis; weder im Menschen selbst noch im Kosmos. Aus dem Da gibt es zwar viele kreisähnliche Bewegungen, doch letztlich abweichend Arbeitskollegium in die Ellipse oder andere Figuren, die sich dem Atmungs-Vorgang annähern. Reinhold J. Fäth: Alle Abweichungen vom Kreis im Weltganzen sind Signaturen des Lebens im Rücktritt – Gegensatz zur todähnlichen Erstarrung des Kreises im Rad. Rückblick und Vorblick Wie steht es nun um den Jahreskreislauf ? Der ist hier erst einmal als kreisähn- lich zu bezeichnen, wie der Erdumlauf um die Sonne eher eine Ellipse bildet. Seite 28 Dieser Erdumlauf ergibt jedenfalls den irdischen Jahreskreislauf, jedoch noch Zur «Bochumer nicht dessen Anfang und Ende. Der derzeit weltweit übliche Kalender ist eine Anthroposophie weltweit Erklärung» menschliche Erfindung, wenn auch in gewisser Anlehnung an kosmische Vorgän- Kann eine ge. Der Jahresbeginn und damit das Jahresende werden dort in die winterliche «Bochumer Weihnachtszeit gelegt. Das ist in der geometrischen Kreisfigur des Jahreskreises Erklärung» deren «oberste» Zone. Von «links» her rückt das Ende herauf, nach «rechts» Aufgabe der hin dessen Anfang hinab. – Ein Kalender anderer Art, der Anthroposophische Anthropo- Seelenkalender, legt Anfang und Ende des Jahreslaufes in die Osterzeit, in die sophischen «unterste» Zone des vorgenannten Jahreskreises: Von «rechts» kommt das Gesellschaft Ende herab, nach «links» hin rückt der Anfang hinauf. – Im Vorspann zum sein? Seelenkalender wird Rudolf Steiner zitiert: «Die Hauptsache ist, dass immer mit der ersten Strophe zu Ostern begonnen werde». Seite 29 Das erscheint ebenso richtig wie wichtig, sowohl in der Handhabung der Sprü- Licht und Farbe che wie ihrer Darstellung oder auch Fixierung auf einen geometrischen Jah- Winifred reskreislauf. Hier ist nochmals auf ein Wort Steiners hinzuweisen, dass es bei Zielonka der Handhabung des Seelenkalenders keine «Pedanterie» geben sollte, doch unter Ausschluss von Verwässerung oder Verfälschung. Der Seelenkalender Seite 30 steht nicht irgendwo neben der Anthroposophie, er ist Anthroposophie in Anthropo- Person, als seelischer Erlebnisinhalt im Ablauf des Jahres, zwischen Welt und sophische Mensch. Und das in gegenseitiger Beziehung, die betrifft nicht nur einseitig den Bewegung und Menschen, sondern auch das Weltganze. Und das nach einem dualen Prinzip Gesellschaft zwischen den Polen «wenn» und «dann». Diesen zwei Worten kommt eine Rückblick auf ähnliche Bedeutung zu wie den Worten Anfang und Ende. Sie stehen dann auch «Mensch?! an dementsprechender, herausgehobener Lage am Anfang und Ende des See- Vielfalt lenkalenders, dessen erstem und letztem Wochenspruch, beide Male an gleicher Anthropo- Stelle. Mit diesen zwei Worten, die den Seelenkalender flankieren, offenbart sophie in sich reinste Logik im Seelenleben des Menschen. Und weiterhin kann gesagt der Region werden, diese zwei Worte eröffnen «seelische Beobachtungsresultate nach na- Freiburg» turwissenschaftlicher Methode» (Untertitel zur «Philosophie der Freiheit»). Infolge der Lage der Osterzeit in der untersten Zone des Jahreslaufes ergibt sich, Februar 2018 Seite 31 Veranstal- im Uhrzeigersinn des rechtshändigen Menschen, in Richtung auf Michaeli, tungen ein starker Senkrecht-Stamm als Jahres-Rückgrat, das die senkrecht stehende «linke» Sommerhälfte von der von der senkrecht stehenden Winterhälfte Seite 32 trennt. Mittig auf der Senkrechten gehen als Kreuzarme die beiden Teile des Ein Ur- Waage-Balkens ab, der linke auf den Hochsommer, der rechte auf den Tiefwinter sprung von weisend. Auch ergeben sich daraus die vier Jahresquartale I bis IV. Sekem Zwei Begriffe aus der «Allgemeinen Menschenkunde» liegen unausgesprochen Im Ge- dem Seelenkalender zugrunde. Dem ersten Spruch als Wunsch, dem letzten denken an als Erfüllung. Der Wunsch am Anfang steigert sich über den Vorsatz zur Er- Ibrahim füllung am Ende. – Hier, wo über schwergewichtige Anfänge und Enden des Aboulsish
Seelenkalenders gesprochen wird, ist der Begriff «Kreis» hinsichtlich einer Aufbau des Seelenkalenders Rudolf Steiners, erschienen 1912/13 Aus dem Arbeitskollegium Treffsicherheit zu relativieren. Der Kreis als Jahreskreis ist als zweidimensiona- Reinhold J. Fäth: Rücktritt – Rückblick und Vorblick les Gebilde nur in der Draufsicht ein solcher. In der Seitenansicht ergibt er Wie soll ich mit wenigen Worten nicht nur mitteilen, dass sich als dreidimensional, in dem sich das ich als Vorstand der Anthroposophischen Gesellschaft in Ende spiralig nach oben bewegt hat und Deutschland vorzeitig zurückgetreten bin, sondern auch ein nunmehr, um eine Ganghöhe erhoben, wenig erläutern warum? Denn kurzgefasst lassen sich die genau oberhalb des Anfangs liegt. Es ist verschiedenen Gründe, die zu diesem Entschluss geführt unmöglich, Anfang und Ende des Jah- haben, nur schwer vermitteln. Darüber hinaus gilt ja – auf reslaufes zusammenfallen zu lassen und allgemein gesellschaftlicher bzw. politischer Ebene – ein als Kreis darzustellen. Der Jahreslauf ist Rücktritt als Botschaft unterschiedlichster Lesart. In dem insofern kein ebenflächiges Kreisgebil- Buch «Rücktritte: Die Kunst ein Amt zu verlassen» fin- de, sondern Teil einer räumlichen Spira- det sich immerhin die Hoffnung ausgesprochen, dass ein le, die mit ihrem jeweiligen Ende genau Rücktritt reguläre Handlungsoption sein sollte: «Diese eine Ganghöhe über dem zugehörigen könnte so selbstverständlich wie respektiert sein.» Anfang liegt. Denn Welt und Mensch haben sich zwischenzeitlich weiter Erstmals gewählt 2014, wiedergewählt 2017 möchte ich und damit auch höher gerungen. Das mich bei all jenen Mitgliedern bedanken, die mir ihr erkennt man deutlich im Vergleich des Vertrauen ausgesprochen haben und zugleich bei den ersten mit dem letzten Wochenspruch Weggefährten im Arbeitskollegium, den Vertretern der im Seelenkalender. Arbeitszentren sowie den Mitarbeitern der Landesge- schäftsstelle. Rückblickend bin ich sehr dankbar für die Rätselhaft bleibt vorerst die Bezeich- gemeinsame Zeit, vor allem für die Phase der großen nung der einzelnen Wochensprüche im Aenigma-Ausstellungen anthroposophischer Kunst, noch Seelenkalender. Die erfolgt erst einmal zusammen mit Hartwig Schiller und Peter Krüger. numerisch, über die Ordnungszah- len 1-52, also für jede der 52 Wochen Jeder weiß, dass es nicht immer einfach ist, wenn ausge- aus meist 7 Tagen, einer Zahl. Dann prägte Individualitäten als Gruppe im Konsens Entschei- nienz. In diesem Kontext will ich die Aenigma-Initiative erfolgt aber auch noch eine Kenn- dungen treffen müssen. Für das Arbeitskollegium der Berlin weiter unterstützen. Zukunftsperspektiven in Fülle. zeichnung der Sprüche über die 26 Anthroposophischen Gesellschaft betrifft das überwie- Eine davon besteht in dem Angebot bei Bedarf weiterhin Buchstaben des Alphabetes. Die 52 gend Verwaltungsbelange, aber gegenwärtig auch Rich- mit meiner Fachkompetenz der Anthroposophischen Ge- Wochensprüche beinhalten nume- tungsentscheidungen, die längerfristig zu erarbeiten und sellschaft zur Verfügung zu stehen. risch die doppelte Zahl an verfügba- zu verantworten sind: Stichwort «Zukunftsprozess». Reinhold J. Fäth ren Buchstaben des Alphabetes. Das Ich würde hier andere Prioritäten setzen als die meis- hat zur Folge, dass die Sprüche 1-26 ten meiner Kollegen, so dass es mir sinnvoll erscheint, die Buchstaben A-Z beanspruchen und die Arbeitsprozesse nicht durch sich abzeichnende un- die Sprüche 27-52 nochmals die Buch- fruchtbare Auseinandersetzungen zu belasten. Wären Ein Dank an Reinhold Fäth 26 | Mitteilungen aus der anthroposophischen Arbeit in Deutschland | Februar 2018 staben A-Z. Die Sprüche 12 ( Johanni) nicht noch andere Gründe hinzugekommen, hätte ich und 51 (Frühlingserwachen) werden vielleicht versucht, meine eigenwillige «Farbe» weiter Im Juni 2014 begann die Zusammenarbeit mit Reinhold nicht über Buchstaben gekennzeich- konstruktiv einzubringen, doch diese weiteren Gründe Fäth im Arbeitskollegium der Deutschen Landesgesell- net. Warum überhaupt Buchstaben wogen so schwer, dass ich meinen Rücktritt auf Ende des schaft. Mit ihm kam ein Thema: Der anthroposophische zur Spruchbenennung herangezogen Jahres 2017 erklärte. Kunstimpuls. Er hat die Vorstandssitzungen immer wie- werden und welche Beziehungen sonst der mit Bildmaterial, Kunstbetrachtungen und inhalt- Einige davon will ich kurz nennen: Das viele Reisen quer noch der Jahreslauf enthält, ist nicht lichen Studien zum Thema Anthroposophische Kunst durch Deutschland zu den Sitzungen des Arbeitskollegi- mehr Sache dieses Beitrags. bereichert. Zu der Zeit hat er sich ebenfalls maßgeblich ums ist von meinem neuen Wohnort im Süden aus sehr für die öffentlichen Ausstellungen «Aenigma» in Ol- Eine scheinbare Unstimmigkeit in der Platzierung der kenntnis im seelischen Erleben des Jahreslaufes herstellt. viel anstrengender geworden (da ich immer noch Folgebe- 27 | Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland mütz/Tschechien und Halle/Deutschland eingesetzt. «Johanni-Stimmung» innerhalb des Spruch-Gerüstes Ds Spruchwerk des Seelenkalenders ist sowohl im Ganzen schwerden eines Unfalls habe) und erheblich zeitaufwen- Der Kunstimpuls Rudolf Steiners trat ans Tageslicht in ist darin begründet, dass dieser Spruch im Druck ohne wie in den Teilen seines jeweiligen gegenüberliegenden diger. Die Förderung für mein Forschungsprojekt Medit- großen Museen. Dann wurde er für eine Materialsamm- Buchstabenbezeichnung und ohne fixen Zusammenhang Sprüche in der «vollkommenen Waage». – An den je- ative Moderne – Anthroposophische Künstlergruppen in lung «Meditative Moderne» von der «Förderstiftung mit der zuständigen Woche eingefügt wurde. Das war weiligen Waage-Enden stehen sich Mensch und Welt Deutschland seitens der Förderstiftung Anthroposophie Anthroposophie» teilfinanziert. Mit dem Auslaufen der aber auf keinen Fall eine Verlegenheitslösung, vielmehr bedeutungsvoll gegenüber. endete mit 2017 und die Weiterführung des Projekts erfor- Förderung im Dezember 2017 hat Reinhold Fäth nun auch ein geradezu genialer Griff Rudolf Steiners, hat es doch dert für 2018 zusätzliche Anstrengungen. Zudem sind zeit- seine Tätigkeit im Vorstand der AGiD niedergelegt. Wir dadurch die Komposition des Seelenkalenders, dessen Nachsatz: In der beigefügten Skizze ist der Jahres-«Kreis» will- gleich neue Anfragen und Aufgaben seitens der Kunstwelt bedauern das sehr und wünschen Reinhold Fäth, dass sein «Architektur», das ganze System in das gebotene innere kürlich auseinandergezogen im Interesse besserer Erkennbarkeit an mich herangetreten, so dass ich abwägen musste, wie ambitioniertes Engagement für den Kunstimpuls Rudolf und äußere Gleichgewicht gebracht. Durch Einfügung der jeweils zusammenhängenden Sprüche 1-26 mit denen der und womit ich der anthroposophischen Sache mehr dienen Steiners eine Fortsetzung findet und freuen uns, wenn wir einer «Leertaste» in die linke Spruchhälfte, die einmal Nummer 27-52. Anfang und Ende bleiben bei diesem «verzerr- kann – und welche Aufgaben mit meiner «persönlichen ihn zu verschiedenen Gelegenheiten mit Beiträgen in der den Sommerhöhepunkt mit der Johanni-Stimmung her- ten» Kreis dennoch «unten», in dessen Tiefe. Dort wurzelt, nur Seeleninitiative» mehr zusammentreffen. Am Bodensee Anthroposophischen Gesellschaft wieder treffen können. vorhebt, zum anderen gerade dadurch das völlige Gleich- vergleichsweise, die Weltenesche Yggdrasil, dort liegt Ostern, baue ich an Räumen für eine internationale Vermittlungs- gewicht zwischen Menschenerkenntnis und Weltener- Anfang und Ende des Jahres, doch das «spiralig» erhöht. galerie für Kunst und Design anthroposophischer Prove- Für das Arbeitskollegium, Michael Schmock
Zur «Bochumer Erklärung» Licht und Farbe – Winifred Zielonka Liebe Leser, im Zusammenhang mit dem Kongress «Sozi- Diese nicht nur für die Menschheit, sondern für den Plane- ale Zukunft» in Bochum im Juni 2017 wurde eine «Bochu- ten und das Klima formulierten UN-Ziele sollten eigentlich mer Erklärung» erarbeitet und veröffentlicht, die mehrere zu erhöhter Wachsamkeit aufrufen, zumal genau hundert Verantwortungsträger anthroposophischer Verbände und Jahre vor der Bochumer Veranstaltung Rudolf Steiner ein- So lautet der Titel einer retrospektiven der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland un- deutige Aussagen zu utopistischen überstaatlichen Organisa- Ausstellung im Angermuseum Erfurt, terzeichneten. Sie ist aus dem Anliegen heraus entstanden, tionen gemacht hat, die mit ihren «Wunschabstraktionen» die Einblicke in Werk und Wirken der sich angesichts der schwierigen Verhältnisse unserer Zeit für «moralisch-politische Überrumpelung» sorgen, um die Erfurter Künstlerin Winifred Zielonka deutlicher als bisher in die Gestaltung des (politischen) wahren Kräfteverhältnisse zu verbergen (2. Memorandum (1929 bis 2017) ermöglicht, der als An- Lebens einzubringen. Leider wurden in der Endredaktion 1917). Die Vereinten Nationen basieren zu grossen Teilen throposophin zu DDR-Zeiten kaum die Namen der Unterzeichner weggelassen, was den Ein- auf Wilson'schem Denken und römischem Recht. Mit ihren Aufmerksamkeit galt. Die Retrospek- druck erwecken musste, dass hier die Anthroposophische Sonderorganisationen WTO, Weltbank, IWF, Weltklimarat tive zeigt Pastelle, Glasbilder, Metall- Gesellschaft als Gesellschaft auftritt und nicht durch Ein- usw. sind sie darauf angelegt, die Lebensbereiche jedes Men- objekte und plastische Arbeiten der zelpersönlichkeiten. Unabhängig davon gab es auch einige schen über ein alles durchdringendes Netzwerk juristischer Erfurter Künstlerin aus allen Schaf- Rückmeldungen aus der Mitgliedschaft, die ein solches Regelungen – etwa im Geistesleben von der frühkindlichen fensphasen. Eröffnet wird die Ausstel- Öffentliches «Statement» grundsätzlich hinterfragen und Erziehung bis zum Bologna-Prozess – zu beeinflussen und zu lung am Donnerstag, den 15. Februar, problematisch sehen. Wir sehen als Vorstand eine Bewusst- kontrollieren. Sie sehen ihre Ziele als «universell, unteilbar um 18 Uhr. Es erscheint ein Katalog, seinsbildung in der Frage, inwieweit solche Verlautbarun- und einschliesslich der Mittel zur Umsetzung miteinander der auch eine kulturhistorische Ein- gen berechtigt sein können, als sinnvoll und hilfreich an. verknüpft» an, man kann sich aus dem Angebot also nicht ordnung ihres Schaffens innerhalb der Im Folgenden geben wir den damit verbundenen Leserbrief herauspicken, was einem gerade passt. Es geht um die Lösung Alternativkultur in der DDR erörtert. von Herrn Kiedaisch zur Kenntnis und würden uns freuen, der Menschheitsprobleme durch eine «Transformation Die Künstlerin Winifred Zielonka hat wenn weitere Reaktionen bei uns eintreffen. der Gesellschaft» von oben. Der Einzelne wird dadurch in ihrer Kunst «anthroposophische Su- zunehmend machtlos – es sei denn, er heisst z.B. Bill Gates! Michael Schmock jets» auf originelle Weise zitiert, ma- Auch die Zivilgesellschaft, an die man sich anhängt, ist lerisch und plastisch interpretiert und kein Ersatz für ein freies Geistesleben. Was wie Graswur- – wie man annehmen darf – meditiert. Kann eine «Bochumer Erklärung» zelbewegungen aussieht, kann Produkt einer Denkfabrik Denn in der kontemplativen Betrach- sein. Gruppen haben keine Meinung, sondern sie werden tung von Kunstwerken mit spirituellen Aufgabe der Anthropo- von Meinungen beherrscht. Geist, Erkennen und Moral Inhalten liegt eine zentrale Intention sophischen Gesellschaft sein? kommen durch Einzelne, und der Staat muss von Einzelnen der anthroposophischen Kunstrich- getragen werden; ein «Weltethos» ist nirgends zu finden. tung, die als bedeutende Strömung Die Anthroposophen rufen jetzt nach dem Staat. Die – Wenn die anthroposophischen Organisationen die Sack- einer noch weitgehend unentdeckten Dreigliederung legt man zu den Akten. Nur an die Ein- gasse zu Meinungs-Parteien hin vermeiden wollen, was auf Meditativen Moderne des 20. Jahrhun- mischung Rudolf Steiners in die Politik erinnert man sich Dauer jeden, der nach Anthroposophie sucht, abschrecken derts bezeichnet werden darf. Als Bei- noch. Dieses Bild entstand bei mir nach dem Aufruf «Sozi- würde, können sie sich übungsweise für Andersdenkende spiel eines anthroposophischen Sujets ale Zukunft jetzt!», der an den/die «neue*n Bundeskanz- und Dissidenten interessieren. sei hier das Doppelantlitz des Bösen Winifred Zielonka Ahriman ler*in» gerichtet ist. Führende in der Anthroposophischen genannt – in anthroposophischer Ter- Gesellschaft in Deutschland, der Sozialwissenschaftlichen Von der Anthroposophie soll kein Machtimpuls, sondern 28 | Mitteilungen aus der anthroposophischen Arbeit in Deutschland | Februar 2018 minologie: Luzifer und Ahriman, jene Sektion und diverser anthroposophischer Gruppen fordern ein wissenschaftlicher Impuls ausgehen. Sie kann nur an das zwei Weltpolaritäten bzw. übersinnli- des Menschen zwischen zwei polar entgegengesetzten Widersachermächten; darin die politische Exekutive zum Handeln auf. Weder die Verständnis appellieren. Vorher muss sie aber ausreichend chen Wesenheiten, die den Menschen sie zeigt, welche dualen Kräfte der Humanität, dem Guten, dem Sittlichen eigenen Mitglieder noch das Parlament sind gefragt. Es verstanden sein, das ist das Problem. Unterschiedliche Mei- nach zwei unterschiedlichen Richtungen entgegenwirken. Zielonkas abgebildeter «Ahriman-Kopf» in Gips, inter- geht in NGO-Manier weniger um das vorhandene Recht, nungen, ob bei anthroposophischen Dreigliederern oder bei hin versuchen bzw. zu deformieren su- pretiert Rudolf Steiners Ahriman «menschlicher». Vielleicht könnte man sondern um die Beeinflussung der Macht. Der überkom- Naturwissenschaftlern, sind normal und sollten als Aufforde- chen. Rudolf Steiner hat eine Phäno- auch umgekehrt sagen, dass die Künstlerin die ahrimanisch deformierte mene Einheitsstaat soll, das ist die Botschaft, nicht etwa rung zur gemeinsamen Suche genommen werden. – Es gibt menologie des luziferisch-ahrimanisch Psyche eines Menschen karikierend sichtbar macht. Farbige Pastellzeich- aufgespalten werden, sich nicht aus Kultur und Wirtschaft einen Trend in der Anthroposophischen Gesellschaft, die Bösen schriftlich dargelegt, aber zugleich nungen Zielonkas zeigen Antlitze Luzifers. Sie charakterisiert treffsicher zurückziehen, damit dort in Zukunft freier gearbeitet wer- gegebenen Inhalte gering zu schätzen – es sei denn, man kann auch dessen übersinnlich geschaute Ge- polare Bezüge – und Rätsel, die das Wirken Luzifers betreffen. Winifred den könne. Nein, er soll seine Regierungstätigkeit eher noch eigene Kreationen daran anknüpfen – und Anthroposophie stalten in der großen Holzskulptur des Zielonka hat künstlerisch Widerstand geleistet gegenüber einem politischen 29 | Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland ausweiten und verstärken. Allerdings im Auftrag höherer nur noch als Methode gelten zu lassen. Meditieren kommt sogenannten Menschheitsrepräsentan- Gesetzgeber, der das Gebiet anthroposophischer Kunstausübung und anth- Einsichten und Absichten, deren Instrument er werden einem Zeitbedürfnis entgegen, aber die wenigsten werden ten künstlerisch sichtbar gemacht. Die roposophischer Weltanschauung unterdrückt und mit Sanktionen belegt soll. Man kennt derlei schon aus der Europäischen Union. damit über gewisse Wahrnehmungen hinaus zu fruchtbaren neun Meter hohe Skulptur kann im Go- hatte. Die Rätsel des Bösen waren für betroffene Künstler wie Zielonka in Erkenntnissen kommen; die meisten werden mit ihrer Seele In dem Aufruf stehen sinnvolle Dinge, unbestritten. Aber neben etheanum-Bau in Dornach besichtigt der DDR auf besondere Weise real. Sie künstlerisch zu enträtseln, hieß, beschäftigt sein. Nicht Meditation, sondern die Anthro- der Tatsache, dass für alles nach politischen Lösungen gesucht werden. Winifred Zielonka war es zu sie bildlich sichtbar zu machen, ihre polare Signatur erkennen, ihr Dop- posophie als solche ist ein Erkenntnisweg. Ihre Gedanken wird, macht die Mischung mit Unsinnigem das Ganze unge- DDR-Zeiten möglich in die Schweiz pelantlitz aufzeigen und damit «Luziferisches» sowie «Ahrimanisches» sind Keime für das Handeln. Wenn Steiners Hinweise in niessbar. Es wird da zum Beispiel vom Staat ein bedingungsloses zu reisen und diese Figurengruppe zu entlarvend beim Namen nennen. Der abgebildete expressive Ahriman-Kopf der ganzen Zeit nach ihm mehr durchgeknetet, miteinander Grundeinkommen gefordert. Denn Nahrung, Kleidung und studieren, wobei schon damals der Ort war schon im Rahmen der Aenigma-Ausstellungen in Halle und Olmütz verbunden, verifiziert worden wären, was übrigens Basis einer Wohnraum seien ein Menschenrecht. Oder man fordert von der Aufstellung und dessen Atmosphä- zu sehen. Die Erfurter Ausstellung eröffnet nun erstmals einen größeren Hochschularbeit sein müsste, dann gäbe es jetzt nicht diese ihm den Aufbau einer assoziativen Ökonomie, die zum «Brut- re für eine kontemplative Betrachtung Überblick über das Schaffen von Winifred Zielonka, deren Name im letzten ungeheure Urteils-Unsicherheit. Wir haben Steiner nicht tonationalglück» führen soll. Und man stellt sich hinter die konzipiert war. Bildnis-Meditation ist Heft der Zeitschrift «Anthroposophie» auf der Mitglieder-Totentafel mit hinter uns – er steht uns immer noch bevor! «klaren Entwicklungsziele der Weltgemeinschaft» im Sinne an diesem Ort noch heute üblich. Die dem Sterbedatum 17. August 2017 verzeichnet war. der UNO-Agenda und des Pariser Klimaabkommens. Albrecht Kiedaisch Figurengruppe thematisiert die Stellung Reinhold J. Fäth
Anthroposophische Bewegung und Gesellschaft Assoziatives Wirt- Treffen des Arbeits- Im Blick: Eurythmie Rückblick auf «Mensch?! Vielfalt Anthroposophie in der Region Freiburg» schaften im Biohandel kollegiums mit über- Eurythmie-Begegnungstage für Schüler, Eurythmiestudenten und Eurythmielehrer Auch im Biohandel gibt es zunehmend sinnlich Forschenden Freitag, 16. März bis Sonntag, 18. März 2018 «konventionelle» Strukturen mit entspre- Wer ist ein Künstler? Wie kann jede Tä- Als Organisatoren des großen Festtages «Mensch?! aufgehen muss, ein Art Auftrag, diese Einheit ins reale chendem Geschäftsgebaren. Der Spirale Auf Einladung des Vorstandes der Anthropo- tigkeit zur Kunst werden? – Vielfalt Anthroposophie in der Region Freiburg» (sie- Leben übergehen zu lassen. Rudolf Steiner hat durch seine von Konkurrenz, individuellem Profit und sophischen Gesellschaft in Deutschland fand he Mitteilungen November 2017) blicken wir dankbar Tat der Weihnachtstagung eine Potenzialität geschaffen, immer niedrigeren Preisen will die biody- am 14. Dezember 2017 im Rudolf Steiner Eingeladen sind an der Eurythmie inter- auf die zwei erfüllten Tage im September letzten Jahres die wir nun ergreifen können. namische Bewegung durch den Ansatz des Haus in Stuttgart ein Treffen mit einer Grup- essierte und begeisterte Schülerinnen und zurück. Eine jüngere Teilnehmerin äußerte am Ende: Assoziationsgedankens begegnen. Für Men- pe von Menschen statt, die – alle auf dem Schüler der Klassen elf und zwölf, deren Auch bei dem Kongress «Soziale Zukunft» in Bochum, Lehrerinnen und Lehrer und Studierende. «Hier war die Anthroposophie neu – nicht mehr alt». schen, die an diesem Ziel arbeiten wollen, Boden der Anthroposophie stehend – auf wo durch die verschiedenen anthroposophischen Vereine Beteiligt sein werden außerdem Euryth- Damit war nicht gemeint, dass die in der Vergangenheit bietet der Wirtschaftskreis der Sektion für jeweils individuelle Art forschend im Bereich viele Menschen anwesend waren, die sich in dem Bemühen mie-Studierende, Eurythmie-Dozenten gelebte Anthroposophie nicht gut war, sondern dass die Landwirtschaft ein Forum. Bei assoziativem des Übersinnlichen tätig sind. Neben den um eine lebensfördernde Gesellschaft einten, wurde diese und Ensemblemitglieder des Eurythmeum. Anthroposophie nur dann lebendig ist, wenn sie immer Wirtschaften geht es um ein gegenseitiges Vorständen der AGiD waren Jasmin Mer- neue Gemeinsamkeit für mich erlebbar. Es gibt Eurythmie-Workshops, Impuls-Re- wieder neu erschaffen wird. Sie ist selbst ein Wesen, wie Sichwahrnehmen und einen gemeinsamen tens, Wolfgang Körner, Manfred Schleyer, Rudolf Steiner am 18. November 1923 in den Haag äußert Als Veranstalter von «Mensch?!» blicken wir dankbar auf Interessensausgleich aller Beteiligten. Instru- Jostein Saether, Winfried Walter, Vanessa ferate, Gespräche sowie Eurythmie-Darbie- und mit uns tief verbunden: «Und wir werden dann die Tatsache, dass es eine Anthroposophische Gesellschaft mente dafür sind regelmäßige runde Tische, Gusseva, Frank Burdich, Gunhild von Kries, tungen von Schülern, von Eurythmie-Stu- schon gewahr, wie etwas an die Pforte unseres Herzen gibt und auch Menschen, die in ihr Verantwortung wie z.B. Betriebsentwicklungsgespräche sowie Wei- Dirk Kruse, Gregor Arzt, Dorian und Antje dierenden und vom Else-Klink-Ensemble. klopft mit der Anthroposophie und sagt: Lass mich ein, den Vorstand übernehmen. Schon rein äußerlich hätte es terbildungen. Ein praktisches Ziel ist eine Schmidt, Thomas Meyer, Agnes Hardorp, Eurythmeum Stuttgart denn ich bin Du selbst; ich bin deine wahre Menschen- ohne Anthroposophische Gesellschaft kein Bankkonto, kei- möglichst transparente Gesamtkalkulation Dieter Schmautz, Christoph Hueck und Al- Astrid Infantas und Severin Fraser wesenheit» (GA 231, 18.11.1923). ne Versicherung, keine Spendenbescheinigung und keine über die ganze Wertschöpfungskette. exandra Falk-Gierlinger anwesend. Ziel des ImBlick@eurythmeumstuttgart.de finanzielle Absicherung gegeben. Gemeinschaft in Form Treffens, das von Michael Schmock mode- www.eurythmeumstuttgart.de Am Freiburger Festtag nahmen 35 verschiedene Einrich- Im Rahmen einer Konferenz des Wirt- einer Anthroposophischen Gesellschaft ermöglicht eben viel riert wurde, war ein gegenseitiges Wahrneh- tungen und Arbeitsfeldern teil und überall war Austausch schaftskreises der Sektion für Landwirtschaft mehr als ein einzelner Mensch aus sich heraus leisten könnte. men und Kennenlernen. Nach einer kurzen und Begegnung vorhanden. Es war eine Wärmequalität und des Grundlagenforums von Demeter Darstellung der individuellen Forschungs- anwesend – eine Art unsichtbares Herz, das zwischen den So möchte ich Mut machen, unsere Anthroposophische Deutschland vom 23. bis 25. November 2017 Einrichtungen schlagen konnte. Die Anthroposophische Gesellschaft als Boden zu nutzen, der gemeinsam mit Men- wurde an der Alanus-Hochschule Alfter ein fragen wurden einige Aspekte fokussiert: Sinn für Karma Die Frage nach dem möglichen Stellenwert Gesellschaft als Veranstalter war dabei als Ermöglicher schen der Bewegung eine Gemeinschaft ermöglichen kann erster Schritt in diese Richtung unternom- Studientage, 16. und 17. Februar 2018 übersinnlicher Forschung in der anthropo- all dieser Anregungen und Begegnungen direkt erlebbar. und damit eine gemeinsame gedeihliche Zukunft entstehen men. Mit Unterstützung von Studieren- mit Klaus Hartmann, Alexander Schaumann, sophischen Gemeinschaftsbildung, nach der Rudolf Steiner bezeichnet 1923 die Anthroposophische lässt. Die Formen können vielfältig sein. den sowie einer Hochschuldozentin und Kim Ranft und Melanie Hoessel möglichen Ausstrahlung dieser Forschung Gesellschaft als Mutter, die Einrichtungen und Arbeits- impulsiert von Vorträgen von Wolfgang Christine Lempelius über die Grenzen der anthroposophischen Wie wird aus Ahnung wirkliche Erfahrung? felder als ihre «Kinder». Zwischen beiden besteht ein Tomaschitz und Udo Herrmannstorfer Gemeinschaft hinaus, sowie die Frage nach Die Entwicklung des Reinkarnations-Be- geheimnisvolles Verhältnis. Die Mutter muss von ihren haben die Teilnehmenden Elemente eines dem Verständnis dessen, was in der übersinn- wusstseins. Leitende Sätze der Theosophie. Kindern «in der richtigen Weise versorgt werden» (GA wertschätzenden Wirtschaftens vom Züch- lichen Forschung getan und erkannt wird. 257, 23.1.1923), denn die Kinder gedeihen nur, wenn es ter bis zum Verbraucher benannt und Bau- Anthroposophische Gesellschaft nrw der Mutter gut geht und umgekehrt. Durch die Zeit der Vorbereitung auf «Mensch?!», den Festtag selbst und das Impressum steine einer Absichtserklärung formuliert. Der Wirtschaftskreis setzte diese Arbeit in Im Gespräch wurde deutlich, dass die An- wesenden seit vielen Jahren selbstständig Oskar-Hoffmann-Str. 25, 44789 Bochum Tel 0234 / 3336730 | fakt21.kulturge- Nachtreffen und Rückblicken konnte sich in der Region Luxemburg beim Bio-Netzwerk Oikopolis forschend und in unterschiedlichsten Kurs- meinschaft@googlemail.com 30 | Mitteilungen aus der anthroposophischen Arbeit in Deutschland | Februar 2018 Die «Mitteilungen aus der anthroposophi- Freiburg ein Zusammenkommen von Anthroposophischer fort und formulierte die erste Fassung der angeboten lehrend tätig sind, und dass es über schen Arbeit in Deutschland» sind Bestandteil Gesellschaft und Lebendfeldern vollziehen, das auf beiden Charta für Assoziatives Wirtschaften im Bio- diese Tätigkeiten hinaus eine Fülle von Akti- der Zeitschrift «Anthroposophie weltweit». Seiten gedeihlich erlebt wurde. handel. Diese wurde noch am selben Tag vitäten im Bereich der anthroposophischen Mir stellte sich im Tätig-sein die Frage, ob sich die Le- Her ausg eb er Anthro p o s o p h i s c h e von rund 50 Akteuren aus allen Bereichen Meditation und übersinnlichen Forschung Menschenbetrachtung Gesellschaft in Deutschland e. V. | Zur der biodynamischen Wertschöpfungskette gibt. Unter anderem wurden hier das Institut bensfelder, d.h. die Anthroposophische Bewegung und Vortrag und Seminar Uhlandshöhe 10 | 70188 Stuttgart. unterzeichnet. Einen Beitrag zur Umsetzung für anthroposophische Meditation von An- die Gesellschaft nicht eigentlich viel näher sind als sie von Alexander Schaumann Redaktion und Satz Benjamin Kolass (ver- hat beispielsweise die Oikopolis-Gruppe be- na-Katharina Dehmelt, das Hyazinth Institut denken. Real sind zwar nur noch wenige Waldorflehrer Freitag, 9. und Samstag, 10. März 2018 antwortlich) | benjamin@projektzeitung.org reits geleistet, die mit ihrem Label «fair und von Ilse Müller, die Akanthos Akademie in Mitglied der Gesellschaft und immer weniger Menschen Adressänderungen leserservice@mercurial.de assoziativ» eine Art Vorreiter des Anliegens Stuttgart mit ihren Forschungskolloquien Der Mensch ist ein Rätsel, das uns täglich be- in anthroposophischer Einrichtungen besuchen einen an- Der Bezug ist sowohl durch ein Abonnement ist. Auch die Sekem-Gruppe ist eine Pionier- und der kommenden Tagung zur Vielfalt schäftigt. Wir erhalten fortwährend Eindrü- 31 | Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland throposophischen Arbeitskreis. Ja, in Freiburg wissen viele der Wochenschrift ‹Das Goetheanum› als auch in eines umfassenden assoziativen Ansatzes, der anthroposophischen Meditationsansät- cke, vermögen diese aber nur unbefriedigend nicht, in welchem Stadtteil sich das Rudolf Steiner-Haus durch gesonderte Bestellung beim Verlag möglich. wie in dem öffentlichen Vortrag von Helmy ze, die Novalis Schule sowie die Worldwide zu fassen. Sie entgleiten uns, weil wir die Zeit befindet. Und doch ist, sobald man in ein gemeinsames Jahreskostenbeitrag für Nicht-Mitglieder 22,- Euro. Abouleish eindrücklich dargestellt wurde. Meditation Initiative in Dornach genannt. nicht finden, sie in unserer Seele nachklingen Tun kommt, eine Verbindung erlebbar. In Torquay sagt Verlag mercurial-Publikationsgesellschaft, Der Entwurf der Charta wird nun in der Sek- Insgesamt wurde klar, dass das Feld der anth- zu lassen. – An diesem Punkt setzt die Men- Rudolf Steiner am 12. August 1924 über die Neugründung Alt-Niederursel 45 | 60439 Frankfurt/M. | Tel: tion für Landwirtschaft weiterentwickelt, roposophischen Meditation und übersinnli- schenbetrachtung an. Durch geduldige Be- der Anthroposophischen Gesellschaft bei der Weihnachts- 069/58 23 54 | GLS Bank | IBAN DE46 4306 damit die vielen assoziativen Ansätze, die chen Forschung in vielfältiger und lebendiger obachtung und den Austausch im Gespräch tagung: «Nicht mehr kann man unterscheiden die anth- 0967 7035 8817 01 | BIC GENODEM1GLS. es gibt in der biodynamischen Bewegung, Entwicklung ist und dass man sich gegenseitig entsteht ein Raum der Aufmerksamkeit, in roposophische Bewegung von der Anthroposophischen unter dem Dach der Charta zu einem soliden stärker wahrnehmen und kennenlernen sollte, dem das Wesen des betrachteten Menschen Gesellschaft. Sie sind beides eins: Denn damit, dass ich Beilagen Veranstaltungskalender 2018 der Netzwerk zusammen finden. nicht zuletzt, um den Impuls des meditativen allmählich in Erscheinung tritt. selber Vorsitzender der Gesellschaft geworden bin, ist Sektion für Schöne Wissenschaften und Flyer Übens auch stärker in die anthroposophische die anthroposophische Bewegung eins geworden mit der Zukunftsperspektiven Jahrestagung/General- Ueli Hurter und Jasmin Peschke Rudolf Steiner.Haus Stuttgart Gesellschaft hineinzutragen. Anthroposophischen Gesellschaft» (GA 240). Diese versammlung der Allgemeinen Anthropo- Goetheanum, Sektion für Landwirtschaft, Tel 0711 / 164 31 14 | info@rudolfsteiner. geistige Tatsache sehe ich wie ein Samen, der erst noch sophischen Gesellschaft Rundbrief 112, Winter 2017/2018 Christoph Hueck haus | www.rudolfsteiner.haus
Foto Sekem Im Anschluss an den Artikel «Soziale Zukunft: Frieden stiften» von Helmy Abouleish in der Dezember-Ausgabe dieser «Mitteilungen», erreichte uns der folgende Text, den wir mit herzlichem Dank abdrucken. Ein Ursprung der Sekem-Initiative Im Gedenken an Ibrahim Abouleish von Klaus Haid Am 15. Juni 2017 ist Ibrahim Abouleish, der Gründer der Im Rahmen eines solchen Besuchs vermittelte er mir auch einen Sekem-Initiative, von uns gegangen. Meine Freundschaft mit Besuch bei einer von Sufis betriebenen Moschee in Alexandria. Für ihm entstand vor über 40 Jahren, als er noch ein Praktikum bei den von den Sufis im Rahmen ihrer wöchentlichen Feiern geübten der Wala absolvierte. Ich betrieb damals neben meinem Anwalts- Tanz habe ich mich im Hinblick auf die Verbindung zur Eurythmie beruf in alter familiärer bäuerlicher Tradition einen Gutshof in stets interessiert und deshalb bereits früher einen Sufi-Tanzkurs Gailingen mit einem Reitstall und Pferdezucht und einer Land- in Antalya (Türkei) absolviert. Mein Besuch in der Sufi-Moschee wirtschaft mit ca. 30 Hektar. Im Rahmen meiner Verbindung in Alexandria ist mir wegen eines besonderen Vorkommnisses in 32 | Mitteilungen aus der anthroposophischen Arbeit in Deutschland | Februar 2018 zur Anthroposophie geschah dies selbstverständlich nach biolo- bester Erinnerung. Die zahlreichen Besucher der Moschee wurden gisch-dynamischer Wirtschaftsweise. Die vorgegebene Überprü- an deren Eingang vom zuständigen Imam ganz herzlich begrüßt, fung für eine Vermarktung der biologisch-dynamisch erzeugten an dem er jeden an der Türschwelle umarmte und in die Moschee Brotgetreide erfolgte seinerzeit durch einen dafür legitimierten hineingeleitete, und dies in dem vorgegebenen bodenlangen weis- Berater. Dieser kündigte mir an, dass er bei seinem nächsten Be- sen Kleid. Dieses Kleid hatte ich natürlich nicht an. Als ich dann ratungsbesuch von Ibrahim Abouleish begleitet wird, der sich für vor der Schwelle stand und meine Arme für die Umarmung des die spezielle Struktur meines damaligen Hofguts interessierte. Bei Imams öffnete, stieß mich dieser aggressiv zurück und schrie mich dem angekündigten Besuch nahm Ibrahim Abouleish sämtliche in Englisch an: «Bist du Christ oder bist Du Moslem?» Betriebsabläufe exakt zur Kenntnis einschließlich der vorgege- Mein Christentum konnte und wollte ich natürlich nicht ver- benen dreijährigen Kompostiervorgänge. leugnen. Mit anwaltlicher Finesse fiel mir dann folgende Aus- In diesem Zusammenhang zeigte ich ihm auch die Renaturie- rede ein: «Wenn du mich an der Schwelle deiner Moschee rung mehrerer Hektar ehemaliger Kiesabbauflächen. Für die empfängst und mich über diese Schwelle hinweg begleitest, Renaturierung konnte ich nur wenige Zentimeter Ackerboden bin ich Moslem.» aus einer Baustelle sowie Kompostzusatz aufbringen und baute Darauf erstrahlte sein Angesicht. Er umarmte mich innig und zunächst für die Versorgung meiner Pferde Hafer an. Für mich führte mich über die Schwelle mit der für alle Anwesenden deut- völlig unerwartet war Ibrahim Abouleish von dieser Renaturie- lich hörbaren Aussage: «Und wenn du mich an der Schwelle rungs-Maßnahme außerordentlich begeistert mit der Aussage, deiner christlichen Kirche empfängst und mich über diese dass dann auch der Wüstensand in Ägypten renaturiert werden Schwelle hinweg geleitest, bin ich Christ!» könnte. Dies realisierte er nach seiner Rückkehr nach Ägyp- ten und lud mich dorthin zu mehrfachen freundschaftlichen Also ein Imam bekennt sich zum Christentum, wenn er in eine Besichtigungen und Beratung ein. Mit großer Freude habe ich christliche Kirche begleitet wird! Eine solche ehrenwerte Toleranz insoweit die Entwicklung der Sekem-Initiative verfolgt. würde man sich heute im Kampf der Religionen sehr wünschen.
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