Brief der Herrnhuter Brüdergemeine Hamburg - Brüdergemeine in Norddeutschland April 2018 - Luth ...
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Brief der Herrnhuter Brüdergemeine Hamburg Brüdergemeine in Norddeutschland April 2018 foto: © Peggy Mihan / Ivonne Stam Kinderfreizeit in Wölpinghausen ... und es ging niemand verloren!
Wort vorab Liebe Geschwister und Freunde! Den größten Teil dieses Briefes nimmt der Jahresbericht 2017 unserer Gemeinde ein. Er ist entstanden auf der diesjährigen Mitarbeitertagung in Himbergen. Wir geben darin einen Überblick über unsere Aktivitäten und Entwicklungen in den verschiedenen Teilregionen. So bekommt man ein grobes Bild von dem, was uns als Gemeinde ausmacht. Aktuelles gibt es auch - und zwar ein paar Eindrücke von der Kinderfreizeit, die in der Karwoche in Bergkirchen stattfand. Bezüglich der kommenden Versammlungen ist besondere Aufmerksamkeit geboten! Der erste Sonntag im Juni bringt einiges Durcheinander: Am 2./3. Juni feiert die Heilandskirche in Hamburg ihren 90. Geburtstag. Aus diesem Grund werden wir an diesem Sonntag keine Versammlung in Hannover halten, damit alle Gemeindemitglieder die Möglichkeit haben, den Festgottesdienst in Hamburg mitzuerleben. Wir laden also nach Hamburg ein, um die Kirche hochleben zu lassen, die uns in den vergangenen 16 Jahren zur Heimat geworden ist. Abweichungen vom eigentlichen Versammlungsrhythmus entstehen auch durch die Synode (Ende Mai) und die Konfirmandentage auf dem Herrnhaag (Mitte Juni). Eine besondere Versammlung planen wir übrigens auch für den 13. Mai. An dem Wochenende haben wir Benigna Carstens zu Gast, die sich ein Bild machen möchte über unsere Gemeinde. Wir nutzen diese Gelegenheit und werden sie bitten, in unserer Sonntagsversammlung die Predigt zu halten. Alles Weitere kommt dann mit der nächsten Ausgabe des Gemeindebriefes, die Mitte Mai erscheint. Herzliche Grüße, euer Stefan Richter *** Im April sammeln wir für Ernährungssicherung in Sambia – Alternativen gegen Lebensmittelknappheit Die Herrnhuter Gemeinde in Ndola möchte der Lebensmittelknappheit mit Ausbau der landwirtschaftlichen Aktivitäten entgegensteuern. Seit diesem Jahr ist Fred Walch als Projektberater der Herrnhuter Missionshilfe (HMH) in Ndola vor Ort. Wie er uns berichtet, gibt es in Sambia eine große Nachfrage an Fisch, die momentan nicht bedient werden kann. Deshalb will er gemeinsam mit der Brüdergemeine vor Ort die Fischzucht erweitern und den Fisch auf den regionalen Märkten verkaufen. Des Weiteren soll auch schrittweise auf Biolandwirtschaft umgestellt werden. Deshalb werden vor Ort die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zurzeit geschult. In den Weiterbildungen erlernen sie, wie man Nahrungsmittel umweltverträglich anbaut, lagert und verarbeitet. Die HMH unterstützt Fred Walch und die Brüdergemeine in Sambia mit ihren Visionen. Aus: Mitteilungen der Direktion Wer sich an der Kollekte im April beteiligen möchte, die Versammlungen aber nicht besuchen kann, möge seinen/ ihren Beitrag auf das Konto der Brüdergemeine Hamburg (s.S. 2 unten) unter dem Stichwort „Ernährungssicherheit Sambia“ überweisen. Vielen Dank! sr *** Jahresbericht 2017 Herrnhuter Brüdergemeine Hamburg Ein bewegendes Jahr - Einige Blitzlichter (Quelle: zeit.de) Im Istanbuler Nachtclub Reina erschießt am 1. Januar ein Attentäter 39 Menschen. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ reklamiert die Tat für sich. Es ist der erste von bislang rund 60 islamistischen Anschlägen in diesem Jahr. Am 17. Januar entscheidet sich das Bundesverfassungsgericht im zweiten Verfahren gegen ein Verbot der Adressen: Ältestenrat: Birgit Enkelmann, Ratsbleiche 5, 38114 Braunschweig Tel: 0531 2885018, E-Mail: b.enkelmann@gmx.net Pfarramt: Stefan Richter, Armgartstraße 20, 22087 Hamburg Tel: 040-2299965, E-Mail: sr@ebg-hamburg.de Kirchenrechnerin: Roswitha Lensing, Baeyerweg 6, 38116 Braunschweig Tel: 0531-3569163, E-Mail: rl@ebg-hamburg.de Bankverbindung: Brüdergemeine Hamburg / IBAN: DE35 3506 0190 1011 8600 16 / BIC: GENODED1DKD 2
rechtsextremen Partei NPD. Am gleichen Tag bezeichnet der thüringische AfD-Chef Björn Höcke das Berliner Holocaust-Mahnmal als „Denkmal der Schande“ und fordert eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“. Am 20. Januar tritt Donald Trump sein Amt als 45. Präsident der Vereinigten Staaten an. Er wiederholt dabei sein Versprechen: We will make America „great again“ und seine Forderung: „America first!“. Eine seiner ersten Amtshandlungen ist am 27. Januar die Unterzeichnung der ersten Version seines Einreiseverbots für Bürger von sieben muslimischen Staaten. Schon wenige Tage später wird es, nach tumultartigen Szenen an den Flughäfen, von einem Bundesrichter gekippt. Martin Schulz wird am 29. Januar als neuer Parteivorsitzender der SPD und als Kanzlerkandidat vorgeschlagen. In den folgenden Wochen legt die Partei in Umfragen deutlich zu und gewinnt Tausende neue Mitglieder. Die Schulz- Begeisterung kennt keine Grenzen. Am 12. Februar wählt die Bundesversammlung den bisherigen Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zum neuen Bundespräsidenten. Das Europaparlament in Straßburg stimmt am 15. Februar dem Freihandelsabkommen Ceta mit Kanada zu. Im September tritt es in Kraft. Für den Südsudan wird am 20. Februar Hungernotstand ausgerufen. Die Niederländer wählen am 15. März ein neues Parlament. Die Regierungsbildung zieht sich bis zum Oktober hin. Am 22. März rast ein islamistischer Attentäter in eine Menschenmenge auf der Westminster Bridge in London. Sechs Menschen sterben. Großbritannien leitet am 29. März seinen Austritt aus der Europäischen Union ein. Nachdem das syrische Regime Giftgas gegen Zivilisten eingesetzt hat, lässt am 7. April US-Präsident Donald Trump den Militärflugplatz Al-Schairat bombardieren. Am gleichen Tag tötet in Stockholm ein islamistischer Attentäter fünf Menschen, als er mit einem Lkw in eine Fußgängerzone fährt. In der Türkei wird am 16. April über die Einführung des umstrittenen Präsidialsystems abgestimmt. 51,4 % stimmen türkischen Angaben zufolge mit Ja. Weil deutsche Stellen türkische Wahlkampfveranstaltungen abgesagt hatten, warf Erdoğan der Bundesregierung „faschistische Methoden“ vor. Am 7. Mai gewinnt Emmanuel Macron mit seiner Bewegung „En Marche!“ 66,1 % der Stimmen in der zweiten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen gegen Marine Le Pen, die Vorsitzende des rechten Front National. Bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein am 7. Mai und in Nordrhein-Westfalen am 14. Mai werden SPD- Regierungen abgewählt. Der ehemalige FBI-Direktor Robert Mueller bekommt am 17. Mai den Auftrag, als Sonderermittler aufzuklären, ob und wie Russland Einfluss auf den US-Wahlkampf genommen hat. Am 22. Mai sprengt sich nach einem Popkonzert in Manchester ein Selbstmordattentäter im Foyer der Konzerthalle in die Luft und reißt 22 Menschen mit in den Tod. Der „Islamische Staat“ bekennt sich zu dem Blutbad. Am 1. Juni kündigt US-Präsident Donald Trump den Austritt der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen an. In London werden am 3. Juni acht Menschen getötet, als islamistische Terroristen mit einem Lieferwagen auf der London Bridge Passanten überfahren und die Besucher eines Marktes mit Messern attackieren. Bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Großbritannien am 8. Juni kann die Labour Party die größten Gewinne verbuchen. Premierministerin Theresa May, die im April die Neuwahlen angekündigt hatte, um sich ein Mandat für ihren harten Brexit-Kurs zu holen, verfehlt die absolute Mehrheit und bildet mithilfe der nordirischen DUP eine Minderheitsregierung. Am 30. Juni beschließt der Bundestag die „Ehe für alle“. In der Türkei wird am 5. Juli u.a. der Deutsche Peter Steudtner festgenommen. Auf Vermittlung durch Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) kommt er am 25. Oktober frei. Am 7./8. Juli versammeln sich in Hamburg die Regierungschefs der G20-Staaten. Zehntausende protestieren friedlich gegen den Gipfel. Es kommt aber auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und linksautonomen Demonstranten sowie zu Brandstiftungen, Krawall und Plünderungen. In der Jerusalemer Altstadt erschießen am 14. Juli drei arabische Israelis zwei israelische Polizisten. Israel verschärft daraufhin die Sicherheitskontrollen am Tempelberg, was zu Protesten und gewaltsamen Übergriffen von palästinensischer Seite führt. Bis Ende November ertrinken nach Angaben der International Organization for Migration mindestens 3.000 Flüchtende im Mittelmeer. 2016 waren es etwa 5.000. Die Zahl der Flüchtenden, die Deutschland erreichen, geht 2017 stark zurück: Zwischen Januar und Oktober nahm das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 187 226 Asylanträge 3
entgegen. 2016 waren es 745.545 Erst- und Folgeanträge. Auf dem ersten „Dieselgipfel“ am 2. August kommen Politik und Autoindustrie zusammen, um Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in den Städten abzuwenden. Infolge des 2015 aufgedeckten VW-Abgasskandals gab es das ganze Jahr über weitere Enthüllungen über Betrügereien und Kartellabsprachen unter Autokonzernen und Zulieferern. Politiker fordern das Ende des Verbrennungsmotors. Am 8. August droht Donald Trump Nordkorea wegen fortgesetzter Raketen- und Atombombentests mit „Feuer und Wut, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat“. Am 12. August tritt trotz scharfer Kritik der Europäischen Union in Polen eine Justizreform in Kraft, die es dem Justizminister ermöglicht, Gerichtsvorsitzende ohne Grund zu entlassen und durch neue Kandidaten zu ersetzen. Und in Charlottesville, Virginia, versammeln sich Rechtsextremisten, Neonazis und Mitglieder des Ku-Klux-Klans, um gegen die Demontage einer Statue des Konföderierten-Generals Robert F. Lee zu protestieren, und attackieren antirassistische Gegendemonstranten. Eine junge Frau wird getötet. Donald Trump distanziert sich nur halbherzig von den rechten Ausschreitungen. Es habe „Gewalt von allen Seiten“ gegeben. Am 15. August erklärt der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos den mehr als 50 Jahre währenden Konflikt mit den Guerilla-Kämpfern der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) für beendet. Auf der Flaniermeile Las Ramblas in Barcelona rast am 17. August ein Terrorist in einem Lieferwagen in eine Gruppe von Passanten. 14 Menschen sterben. Am 18. August trennt sich US-Präsident Donald Trump von seinem umstrittenen Chefstrategen und Berater Steve Bannon. Am 25. August eskaliert der seit Jahrzehnten ungelöste Konflikt mit der muslimischen Minderheit der Rohingya in Myanmar: Nachdem aufständische Rohingya Polizeistationen und Kasernen angegriffen haben, schreitet das Militär ein. Hunderttausende fliehen vor der Militärgewalt nach Bangladesch, wo bereits etwa 400.000 muslimische Flüchtlinge aus Myanmar unter erbärmlichen Umständen in Lagern leben. Vom 25. August bis 30. September fegen binnen weniger Wochen drei Hurrikans über das nordamerikanische Festland und die Karibik hinweg. Mehr als 140 Menschen kommen ums Leben, es entstehen Schäden in dreistelliger Milliardenhöhe. Anfang September sterben infolge massiver Überschwemmungen in Bangladesch, Nepal, Indien und Pakistan mehr als 2.100 Menschen. 24. September: Bundestagswahl. Die Union wird stärkste Kraft, erreicht aber nur noch 33 Prozent der Stimmen (2013 waren es 41,5). Die SPD fällt auf ein Rekordtief von 20,5 Prozent und verliert damit gut 5 Prozent im Vergleich zu 2013. Drittstärkste Kraft wird die AfD mit 12,6 Prozent. Der FDP gelingt mit 10,7 Prozent der Wiedereinzug in den Bundestag. Leicht zulegen können Linke (9,2 Prozent) und Grüne (8,9). Der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz schließt eine Regierungsbeteiligung noch am Wahlabend aus und kündigt an, mit seiner Partei in die Opposition zu gehen. Am 1. Oktober erschießt in Las Vegas ein Mann aus dem Zimmer eines Hotels 58 Besucher eines Musikfestivals und verletzt mindestens 520. Wenig später, am 5. November, tötet ein Amokläufer in Sutherland Springs, Texas, 26 Menschen. Am 5. Oktober berichtet die New York Times von sexuellen Übergriffen des Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein. In den folgenden Wochen kommen immer weitere Details ans Licht, und bald geht es nicht mehr nur um Weinstein: Infolge von Tausenden Wortmeldungen unter dem Twitter-Hashtag #MeToo entwickelt sich eine weit über die USA und die Filmbranche hinausreichende Debatte über Sexismus und sexualisierte Gewalt. Bei der Wahl in Niedersachsen am 15. Oktober gewinnt die SPD mehr als vier Prozent hinzu und geht mit 36,9 Prozent der Stimmen als Sieger hervor. Knapp vier Wochen nach dem umstrittenen Unabhängigkeitsreferendum vom 1. Oktober erklärt am 27. Oktober die spanische Zentralregierung die katalanische Regionalregierung unter Carles Puigdemont für abgesetzt. Die Veröffentlichung der Paradise Papers am 5. November durch ein Netzwerk investigativer Journalisten erregt weltweit Aufsehen. Die Dokumente belegen, wie Großunternehmen und Milliardäre hohe Summen am Fiskus vorbeischleusen. Nach mehrwöchigen Verhandlungen zwischen CDU/CSU, FDP und Grünen lässt am 19. November die FDP die Sondierungsgespräche zur Bildung einer „Jamaika-Koalition“ platzen. Am 21. November tritt der 93-jährige Diktator Robert Mugabe, der Simbabwe seit 37 Jahren regiert, zurück, nachdem das Parlament ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet hat. Die Richter des UN-Kriegsverbrechertribunals zum früheren Jugoslawien in Den Haag verurteilen am 22. November den bosnisch-serbischen Ex-General Ratko Mladić wegen Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft. 4
Jahreslosung 2017 Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. Hesekiel 36,26 Im Jahr 2017 war also Bescherung: Es gab ein neues Herz und einen neuen Geist. Das klingt ein wenig unglaubwürdig. Denn auf den ersten Blick war das nicht zu erkennen. Im Gegenteil. Die Kapriolen der Völker dieser Welt und deren Regierungen erwecken vielmehr einen anderen Eindruck: Statt Erneuerung ist eigentlich eher Demontage und Zerstörung das Gebot der Stunde. So scheint es. Verstärkt wird dieser Eindruck noch von den nicht enden wollenden Gräueltaten der vielen weltweit agierenden Terrorgruppen. Wo also ist das neue Herz? Wer genau hingesehen hat, hat es gesehen: Bei allen, die dieses Herz in die Hand genommen haben, um der Not der Notleidenden etwas entgegenzustellen… …da blitzte es auf und funkelte in den Augen von Menschen: Die Frau mit dem Kind auf dem Arm. Die geflüchtet war, weg aus der Stadt, in der kaum noch ein Stein auf dem anderen liegt. Bombardements haben ihr alles genommen. Den Mann, die Eltern, zwei Kinder… Ihr letztes Kind, ein Säugling noch, hält sie im Arm. Sie wird nicht aufgeben. Sie wird suchen, solange bis sie einen Ort findet, an dem das Kind in Frieden aufwachsen kann. Der Politiker, der erzählt, dass die Welt immer besser wird. Er sagt, dass früher längst nicht alles besser war. Es lohnt sich, sich für den Frieden einzusetzen. Und sich mit Menschen aus aller Welt zusammenzutun, die an das Gute glauben. Der Unternehmer, der nicht nur seinen eigenen Gewinn im Sinn hat. Sondern der sich im gesellschaftlichen Umfeld seines Betriebes engagiert. Er setzt sich dafür ein, dass es gute Schulen und ein vernünftiges Freizeitangebot für die Familien und Kinder seiner Mitarbeiter gibt. Und dann gibt es ja auch noch uns. Wir nehmen dieses geschenkte Herz gern an - und lassen einen neuen Geist gern zu. Denn das Leben ist im Wandel. Ständig. Da macht es keinen Sinn stur am Gewesenen festzuhalten. Herz und Geist. Beides Symbole für das pralle Leben. Wer beides in Zwangsjacken stecken will, nimmt dem Leben die Dynamik, die Kraft. Wir benötigen für Herz und Geist Raum. Öffnungen. Freiheit. In Norddeutschland nennen wir das „Herrnhuter Brüdergemeine Hamburg“. Mit unserer Gemeinde suchen und bieten wir also diese offenen Räume und pflegen einen ungezwungenen Umgang. Miteinander und mit anderen. Nicht immer gelingt das. Nicht immer geht das reibungslos. Aber wir ermutigen uns stets zu einem fröhlichen, herzlichen und geistvollen Gemeindeleben. Im Folgenden werden einige Punkte beleuchtet: Gemeindeleben in den Teilregionen Braunschweig Durch Wegzug einiger Mitglieder ist der Kreis in Braunschweig etwas kleiner geworden. Zudem ändert sich die Altersstruktur, denn aus den Kindern und Konfirmandinnen von einst sind zum Teil junge, selbständige Leute geworden. Das bedeutet, dass auch unser Versammlungsangebot neu überdacht werden muss. Ein einschneidendes Ereignis war zudem der plötzliche Heimgang von Hermann Lensing, der als eingefleischter und überzeugter Katholik samt seiner Frau, unserer Kirchenrechnerin, als belebendes Element wirkte. Zudem war er in seinem All- und Sonntag ein leuchtendes Beispiel für eine schnörkellose, unkomplizierte und pragmatische Ökumene bis hin zur Teilnahme am Abendmahl und der Eucharistie. Regulär haben wir weiterhin unsere monatlichen Gemeindeabende in den Räumen der Kirchengemeinde St. Georg. Wir treffen uns im kleinen Kreis - mal zu viert, mal zu sechst - und sprechen über ein aktuelles innerkirchliches oder 5
ökumenisches Thema (ACK-Braunschweig, Weltgebetstag, Unitätssynode, Weltmissionskonferenz…). Durch das Regelmaß dieser Veranstaltungen ermöglichen wir ein kontinuierliches Angebot, das manchmal eher als Pflichtübung erfahren wird. Da aber sonst etwas an Gelegenheiten zum Austausch fehlen würde, pflegen wir diese Abende wie ein kostbares Gut. Einmal im Quartal treffen wir uns zu einen besonderen Termin. Dabei stellen wir fest, dass es zunehmend schwieriger wird, passende Termine für alle zu finden. Zu vielfältig sind die familiären oder sonstigen Verpflichtungen und Interessen. Bisher gelingt es uns ganz gut, diese Veranstaltungen dennoch durchzuführen, aber es zeichnet sich ab, dass das auf Dauer problematischer werden wird. Momentan sind wir an solchen Tagen mit 15-25 Leuten beisammen: Quartalstreffen im Braunschweiger Raum Im Herbst trafen wir uns - Braunschweiger und Hannoveraner - im Harz an der Gustav Adolf Stabkirche in Hahnenklee zu einem Wandertag. Auftakt war eine Führung durch die Stabkirche. Anschließend wanderten wir auf dem Liebesbankweg durch den Nieselregen und ließen es uns zwischendurch bei einem deftigen Picknick gut gehen. Zum Abschluss belohnten wir uns mit einer Windbeutelschlacht in einem Café und beschlossen den Ausflug mit einem Kreisgebet für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Am Ostermontag versammelten wir uns im Gemeindehaus der Kirchengemeinde in Ribbesbüttel zu einer Osterfeier mit Abendmahl. Eine besondere Erfahrung war dabei erneut die Teilnahme der Kinder. Und im Sommer gab es in Vollbüttel das zu einer Institution gewordene Grillen. Ein Treffen mit informellem Charakter, bei dem in diesem Jahr intensiv über die Wahlen zur Synode und für den Ältestenrat beratschlagt wurde. Insofern hatte das diesjährige Grillen fast den Charakter einer Gemeindeversammlung. Größte Versammlung ist die Adventsfeier. Eine familiäre Versammlung mit aktiver Beteiligung fast aller Anwesenden - bei der musikalischen und der organisatorischen Gestaltung. Hier wird am deutlichsten, dass wir statt der Form „Gottesdienst mit Kindern“ einen anderen generationengerechteren Zugang finden müssen, damit alle auch inhaltlich „dabei“ sind. Bei unseren Versammlungen und Treffen schaffen wir eigentlich nicht sehr viel. Die Zeit, die wir beisammen sein können, ist begrenzt. So stellen wir uns spontan darauf ein, wer da ist und was für die Anwesenden am besten passt. Wir sind uns dessen bewusst, dass auf diese Weise offene Arbeit nicht unbedingt geleistet wird. Obwohl wir durchaus auch einige Nicht-Mitglieder in unserem Braunschweiger Kreis haben. Deshalb erinnern wir uns ständig daran, bestehende Kontakte weiter zu pflegen und beharrlich und freundlich zu unseren Versammlungen einzuladen. Göttingen Versammlungen in Göttingen finden derzeit nicht statt. Es fehlen Ideen, Impulse zu setzen. Hannover Der Kreis in Hannover wird kleiner. Einige der Älteren können nicht mehr zu den Versammlungen kommen. Und die sogenannten „Jüngeren“ - die ab 40-Jährigen - finden derzeit keine Termine für den „Stammtisch“ und kommen nur zum Teil zu den Gottesdiensten in Hannover. Die sind im übrigen für Familien nicht unbedingt attraktiv. Zudem haben die Kinder oft auch an Sonntagen andere Veranstaltungen - z.B. Sport, kirchliche Veranstaltungen in der Landeskirche. Ein verlässliches Regelmaß lässt sich so nicht herstellen. Es gäbe für die Sonntage alternative Ideen - wie z.B. Herrnhuter Gottesdienste in Landeskirchen oder Beteiligung von Herrnhutern in Gottesdiensten der Landeskirche. Dafür bräuchte man allerdings engere Kontakte über unsere Mitglieder zu den landeskirchlichen Gemeinden. Die Jugendlichen aus Hannover gehören zum Teil zu den Konfirmanden unserer Gemeinde. In deren Empfinden ist die Brüdergemeine nicht „Hannover“, sondern „Hamburg“, da dort die Konfirmandenwochenenden stattfinden. Die Versammlung im Advent war für die hannoverschen Verhältnisse sehr gut besucht. Da erreichen wir mit unseren Einladungen auch Leute jenseits der eigenen Gemeindegrenzen. Hier gilt - wie in Braunschweig - Beteiligung aller wird angestrebt. In diesem Jahr hatten wir wieder musikalische Beiträge auch von unserer Jugend. Die Leseversammlung am Gründonnerstag mit Abendmahlsfeier hat ihren ganz eigenen Charakter. Aber durch den Wegfall einiger älterer Geschwister wird auch der Kreis für diese Versammlung zusehends kleiner. Bremen In Bremen trifft sich unverändert ein kleiner Kreis zu den monatlichen Versammlungen. Brüderische oder gesellschaftlich aktuelle Themen werden da in munterer Runde besprochen. Wie es scheint, erhält dieser feste Termin ein Stück weit die Verbindlichkeit. Die Versammlung im Advent in der Begegnungsstätte vom Länger-Aktiv-Bleiben e.V. war besonders gut besucht, da sich die Geschwister aus Tossens zum großen Teil mit dazugesellten. Wir denken auch in Bremen weiterhin nach über ein „nicht-exklusives“ Angebot. 6
Hamburg Die monatlichen Gottesdienste in der Heilandskirche sind ein Segen. Wir erreichen mit diesem Angebot Leute, die sonst nie zu uns finden würden, bekommen aber auch Besuch von Interessenten, die uns gesucht haben und uns einmal kennenlernen wollten. Nicht alle bleiben uns als Gottesdienstbesucher erhalten, aber es wächst etwas. Im Allgemeinen lässt sich sagen, haben wir eine eigene, neue Gemeinde gefunden, von Brüdergemeinlern und Nicht-Brüdergemeinlern. Wobei man betonen sollte, dass wir den Unterschied zwischen uns und anderen nicht mehr machen. Gemeinde - Brüder und Schwestern - sind die, die kommen und da sind. Etliche bleiben nach dem Gottesdienst noch bei der Begegnung beisammen - zum Gespräch und Austausch. Gemeinsame Gottesdienste mit der Kirchengemeinde Winterhude-Uhlenhorst finden wie gewohnt statt am Palmsonntag, am 1. Advent und in der Christnacht. Mit unseren jeweiligen Gottesdienstformen und mit unserer liturgischen Experimentierfreudigkeit passen wir mit unserer Partnergemeinde in der Heilandskirche ganz gut zusammen. Sehr besonders ist die Liturgie zur Todesstunde am Karfreitag mit Abendmahlsfeier. Zu dieser Versammlung reisen auch Nicht-Mitglieder extra an und nehmen weite Wege auf sich. Das gleiche gilt für den Ostermorgen - allerdings ist der Teilnehmerkreis am Ostersonntag ein zum großen Teil anderer als am Karfreitag. Fast könnte man sagen, dass jede Versammlung ihre eigene Gemeinde hat. Highlight war der Konfirmationsgottesdienst im Mai. Die Kirche war voll. So etwas hatten wir bisher in der Heilandskirche mit einer reinen Brüdergemeinveranstaltung noch nicht geschafft. Die Konfirmierten - Eva Dillenberger, Esther Enkelmann, Levin Geller, Romy Gentner, Heike Gnaß, Elisa Klüver, Judith Majewski, Carl Neufert, Simeon Praschan - wohnen über den ganzen Norden Deutschlands (und die Brüdergemeinen Hamburg und NRW) verteilt. Es gab sogar noch eine 10. Konfirmandin, die den Kurs mitbesucht hatte - Svenja Bauer. Die war aber schon in Dänemark ein paar Wochen zuvor konfirmiert worden. Im Hamburger Konfirmationsgottesdienst war sie dennoch auch dabei. Und zwar als Violinistin: Sie spielte mit ihrer Mutter einige Musikstücke zur festlichen Untermalung der Konfirmation. Im Juni hatten wir doppelten Besuch: Zum einen tagte die Mitgliederversammlung der Herrnhuter Missionshilfe in Hamburg - zum Teil auch in der Heilandskirche - und die Utrechter Brüdergemeine war zu einem Gemeindebesuch für zwei Tage nach Hamburg gekommen. Das war ein prall gefülltes Programm, aber vor allem eine beseelende Erfahrung. Der Gemeintag in der Hamburger Heilandskirche am 11.-12. November geriet zu einem Familientreffen. Mit einem bunten Programm für die Kinder, einem Angebot für die Jugend und zwei Vorträgen über Ägypten und Lettland für die Erwachsenen und die Jugendlichen, setzten wir uns mit dem Thema „Nachfolge“ auseinander. Im Gottesdienst am Sonntag wurden Gedanken aus den Gesprächen gebündelt und zusammengetragen. Der „alte“ Hamburger Schwesternkreis hat sich mehr und mehr aufgelöst und trifft sich seit den Sommerferien nicht mehr. Die Wege sind zu beschwerlich geworden. Eine echte Alternative ist bis jetzt noch nicht gefunden worden. So trifft man sich hier und da auf Privatinitiative. Auf diese Weise hatten wir einige sehr schöne Treffen mit Chin- Sung Dury Chung, eine koreanische Schwester, die sich zu einem Sabbatjahr in Deutschland aufhielt und alles, was Brüdergemeine betrifft, wissbegierig aufsaugte. Es gab aber ein Treffen von 40+ Schwestern aus unserer Gemeinde, die sich im Kletterpark in Harburg durch die Bäume hangelte. Ein weiterer Höhepunkt war der Herrnhuter Gottesdienst in der Hauptkirche St. Jacobi in Hamburg Ende September. Auf Einladung der Pröpstin und Hauptpastorin Astrid Kleist waren wir dort als Mitveranstalter einer Gottesdienstreihe „Evangelische Geschwister“ im Rahmen des Reformationsgedenkens eingeladen. Dass ein Herrnhuter Gottesdienst auch in einer großen, vollen Hauptkirche funktioniert - sogar mit brüderischem Abendmahl - war eine sensationelle Entdeckung. Auf Kirchentagen hatten wir ja schon so etwas ähnliches, aber hier war es die gewöhnliche Kirchengemeinde, die wir vor uns hatten. Es war ein sehr erhebender und schöner Gottesdienst. Schleswig-Holstein Die Gemeindenachmittage gibt es schon seit einigen Jahren nicht mehr. Aber wir haben in Schleswig Holstein immer noch besondere Brüdergemein-Momente: Im Sommer fand wieder der jährliche Herrnhuter-Gottesdienst in der kleinen Waldkapelle in Neuwühren statt. Dieser Ort ist uns inzwischen sehr ans Herz gewachsen und unsere Versammlung wird zum einen als Bereicherung des Gottesdienstangebotes der Kapelle erfahren und zum anderen haben wir dort gute Begegnungen mit Menschen, die sich für die Brüdergemeine interessieren oder zum ersten Mal mit uns in Berührung kommen. Zum ersten Mal waren wir in diesem Jahr in der Unikirche in Kiel zu Gast - und haben dort einen Herrnhuter Gottesdienst gehalten. Auch das war eine tolle Sache und eine gute Gelegenheit, sich ins Bild zu setzen. Wir hatten für die Begegnung nach dem Gottesdienst reichlich Informationsmaterial und Bücher mitgenommen. Und es ergaben sich 7
nette Gespräche. Schön war auch, dass eine kleine Gruppe aus Christiansfeld angereist war und wir mit ihnen noch zum Mittagessen zusammenblieben. Im Advent trafen wir uns wie gewohnt zum Essen in Laboe - diesmal am Samstag vor dem 1. Advent, an dem nicht noch eine andere Feier irgendwo stattfand. So gab es keine Zeitverluste bei der Anreise, die sich sonst immer irgendwie ergeben hatten. Anschließend waren wir zum adventlichen Hauskreis bei Irene Renz und sangen Lieder und Hosianna, tranken Kaffee, erzählten und verteilten die Christnachtkerzen. Ältestenrat und Synode Die Ältestenrats- und Synodalwahlen erbrachten folgendes Ergebnis: In den Ältestenrat wurden Birgit Enkelmann, Jens Klüver und Irene Renz gewählt. Als Synodalvertreter wurde Harald Gerstmann gewählt. Neue Vorsitzende des Ältestenrates ist Birgit Enkelmann. Ökumene Wir unterhalten Kontakte zu unterschiedlichen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen (ACK) in unserem Gemeindegebiet: Klaus Künzel ist Vertreter unserer Gemeinde in der ACK-Schleswig-Holstein; Stefan Richter vertritt die Brüdergemeine in der ACK-Hamburg in der Mitgliederversammlung und ist Mitglied der Theologischen Kommission der ACK-Hamburg; Birgit Enkelmann unterhält die Kontakte zur ACK-Braunschweig; über die Entwicklungen und Beratungen der ACK-Hannover werden wir schriftlich auf dem Laufenden gehalten. Seit Anfang des Jahres beteiligt sich Stefan Richter als Mitglied des Kapellenteams an den Mittags- und Abendgebeten im Ökumenischen Forum Hafencity, einem einmaligen Vorzeigeprojekt der Hamburger Ökumene. Einmal pro Monat hält er dort eine Kurzandacht. Bei der Eröffnung der Friedensdekade in Hamburg durch die ACK-Hamburg war Stefan Richter als Prediger beim Gottesdienst in der Kapelle im Ökumenischen Forum beteiligt. Der G-20 Gipfel hatte im Juni die Stadt in Atem gehalten. Die Kirchen der Stadt hatten sich zu einem Bündnis zusammengeschlossen, um die Sorgen und die Hoffnung der weltweiten Christenheit während des Gipfels zu Gehör zu bringen. Bei der Vorbereitung und Durchführung verschiedener Veranstaltungen war Stefan Richter für die Brüdergemeine beteiligt. Kirchengemeinde Winterhude-Uhlenhorst Unsere Partner in Hamburg - die Kirchengemeinde Winterhude-Uhlenhorst - beweisen sich uns gegenüber weiterhin als großherzig, offen und entgegenkommend. Zwar ist es so, dass neben Gernot Krankenhagen, der als Herrnhuter auch Mitglied des Kirchengemeinderates der Kirchengemeinde ist, lediglich Stefan Richter die Kontakte unterhält. Aber es ist so, dass den Herrnhutern alle Möglichkeiten geboten werden, sich in die Tagesgeschäfte einzubringen. Stefan Richter nimmt teil an den Beratungen des Pfarramtes, an den Mitarbeiterbesprechungen, ist eingeladen zu den Vorstandssitzungen. Er ist Mitglied im Regionalpfarramt der Region Uhlenhorst-Winterhude und wird neuerdings auch zum Konvent des Kirchenkreises Alster-Ost eingeladen. Diese Einladungen und Teamsitzungen können angesichts des eigenen Programms nicht immer wahrgenommen werden. Aber die Tatsache, dass wir eingeladen sind, oder gar zum Teil gleichberechtigt mit am Tisch sitzen, ist ein großes Geschenk. Ideenbörse Auf unserer Mitarbeitertagung wurden einige Ideen ausgearbeitet: 90 Jahre Heilandskirche Gemeintag im November Thema „Wort und Sprache“. - Kommunikation Kinderwochenende „Auswärtsspiel-Gottesdienste“ Kanufahren in Hamburg Osterfreizeit 2019 Konziliarer Prozess 2019 in Hamburg Schluss Der Schwerpunkt dieses Berichts liegt auf dem Versammlungsleben. Dieser Teil bildet das Herzstück unserer Gemeinde. Die Jugend hat keine eigene Überschrift bekommen, wird aber bei den verschiedenen Aktivitäten mit erwähnt. Wir können feststellen, dass unsere Jugend mit zu den Aktivposten in der bundesweiten Jugendarbeit der Unität gehört. Und: die Aufzählungen unter dem Stichwort Ökumene deuten an, dass noch sehr viel mehr stattfindet als hier dargestellt. 8
Die Konfirmandenarbeit und die Freizeit für Kinder in der Karwoche werden im kommenden Jahr wieder ausführlicher bedacht. Festzuhalten ist auch: Der Kontakt der Gemeindemitglieder untereinander ist nicht zu unterschätzen. Nicht jeder/jede kennt jeden. Natürlich nicht. Aber z.B. durch die Geburtstagsgrüße, die Gemeindemitglieder im Namen der Gemeinde versenden, wird ein Beziehungsgeflecht kreiert, das sehr wertvoll ist und auch wertgeschätzt wird. Gott schenkt uns Herz und Geist. Wir werden beides weiter einsetzen in unserer Gemeindearbeit. Für den Ältestenrat: Stefan Richter *** Kinderfreizeit vor Ostern Zuckertopfbewacher. Die Aufgaben für einen Pastoren werden mit den Jahren nicht unbedingt anspruchsvoller, muss ich sagen. Wir hatten eine schöne Kinderfreizeit - in der Karwoche von Montag bis Donnerstag - auf dem Pfarrhof- Bergkirchen. Das ist ein Tagungsheim in der Nähe des Steinhuder Meeres. Es ist von Nord, Süd, West und Ost gut zu erreichen. Deshalb eignet es sich besonders gut für die Kinderfreizeit vor Ostern, die von allen 5 Nordgemeinden (Nordrhein-Westfalen, Neugnadenfeld, Hamburg, Gnadau, Berlin) veranstaltet wird. Kaum waren die Kinder eingetroffen (in diesem Jahr 17 an der Zahl), wuselten sie auch schon durchs Haus, bezogen die Zimmer, erkundeten die neue Umgebung… Es konnte eigentlich gleich richtig losgehen. Ja, wer mit Kindern zu tun hat, muss mit Lebendigkeit rechnen, manchmal auch mit unberechenbarer Lebendigkeit. Zuweilen vergisst man dabei - das geht mir jedenfalls so - , dass man selbst mal Kind war. Das mit den Zuckertöpfen ist sehr schnell erzählt. Die standen anfangs bei den Mahlzeiten verteilt auf den Tischen im Speisesaal. Es gab Tee zu den Mahlzeiten und für zwischendurch. Und der schmeckt eben besser, wenn man ihn ordentlich süßt… Das war der Anlass, dass ich die Zuckertöpfe eingesammelt vor die Nase gestellt bekam und die Ausgabe von Zucker überwachen sollte. Und so zählte ich sorgfältig die Zuckerlöffel, die in den Teebechern verschwanden. Dass ich als Kind gern mal 6 Löffel in so einer Tasse habe verschwinden lassen, habe ich niemandem erzählt. Es gab ja auch Wichtigeres zu besprechen. Unser Thema drehte sich um das Verlorengehen und das Wiederfinden. Wir behandelten die Gleichnisse vom verlorenen Groschen, vom verlorenen Schaf und vom verlorenen Sohn, die allesamt die unterschiedlichen Facetten des Themas beleuchten. Der Zugang zu den Geschichten war jeweils ein spielerischer. Am eindrücklichsten war das Mitmachgleichnis vom verlorenen Sohn, der die Kinder mit sich nach Hause genommen hatte, sich mit ihnen dann ins vermeintliche Leben verabschiedete, sich von ihnen in einer Boutique beraten ließ, sie im Wirtshaus auf Whisky (Apfelsaft natürlich) einlud und schließlich, nachdem er alles verprasst hatte mit den Kindern im Schweinestall landete und von „Schweinefraß“ (ungesüßter Haferschleim) lebte. Schließlich standen alle wieder vor dem Vater, der sein großes Herz bewies… Spiele und Aktionen zum Thema gab es auch: Wir bauten Labyrinthe - als Sinnbild dafür, den Weg nicht zu verlieren; wir bastelten Schmetterlinge - Symbole dafür, dass wir unsere „Hülle“ verlieren müssen, um zur Entfaltung zu kommen; wir besuchten den Dino-Park in Münchehagen und informierten uns über die „verlorene Spezies“ der Saurier; und am Bunten Abend richteten wir ein Fundbüro ein und fanden bemerkenswerte und einmalige Beiträge. An den Abenden vorm Schlafengehen pflegten wir den Brauch der Gute-Nacht-Geschichten, damit uns das Vorlesen nicht auch noch verlorengeht. Wir hatten rundum schöne - aber auch zeitweise anstrengende - Tage. Der Pfarrhof ist für das nächste Jahr in der Karwoche bereits gebucht… sr 9
VERSAMMLUNGEN Braunschweig 9.4. Gemeindeabend mit Abendmahl 19:30h in Vollbüttel 14.5. Gemeindeabend 19:30h Gemeinderäume der Kirchengemeinde St. Georg, Donnerburgweg 36 Bremen 28.4. Gemeindenachmittag 15:30h Gemeindehaus Alt-Hastedt, Bennigsenstraße 7 Hannover 6.5. Predigtversammlung - Niels Gärtner 10:00h Gemeindehaus der Kreuzkirche - Kreuzstraße 3-5 Hamburg 13.5. Predigtversammlung mit Gastpredigerin Pn. Benigna Carstens 10:30h Heilandskirche, Winterhuder Weg 132; anschließend: Begegnung Benigna Carstens ist Mitglied der Kirchenleitung der Herrnhuter Brüdergemeine und an diesem Wochenende auf Gemeindebesuch in Hamburg. 3.6. Festgottesdienst - 90 Jahre Heilandskirche 10:30h Heilandskirche, Winterhuder Weg 132; anschließend: Begegnung Schleswig-Holstein 15.4. Predigtversammlung und Vortrag über Zinzendorf 17:00h Gemeinschaft in der ev. Kirche, Bütjestraße 8, Meldorf 6.5. Predigtversammlung mit Abendmahl - Thema „Herz und Herz...“ 10:00h Unikirche in Kiel, Westring/Ecke Am Studentenhaus Weitere Termine 26.5.-2.6.2018 Synode der Europäisch-Festländischen Unitätsprovinz 28.6.-2.7.2018 12. Europäische Schwesternkonferenz in Zeist 15.7.2018 Sommerfest in Bielefeld mit Ordination von Christian Herrmann 26.7.-3.8.2018 Freizeit für alle Generationen auf Spiekeroog 14.-16.9.2018 Gemeintag in Verden 10
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