Cloudtelefonie für Unternehmen
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1. AUSGABE | 2022 DAS KOMPETENTE TK-/IT-MAGAZIN Aktuelle Technik, einfach erklärt Cloudtelefonie für Unternehmen Was steckt dahinter, was sind der Nutzen und die Anforderungen? Bild: Asier Romero/shutterstock.com Studie Lösungen Mehr Videokonferenzen, Für alle Fälle perfekt weniger Papier gewappnet
EDITORIAL Technik ist Mittel zum Zweck – es kommt auf den bedarfsgerecht optimalen Einsatz an Die moderne Kommunikati- der Kommunikationswelt zu vermeiden. Die vom Unterneh- onstechnik bietet eine Vielfalt, men benötigten sowie gewünschten Anwendungen, die Sys- die begeistert. Mit ihr stehen für temtechnik und die Qualität der Netze müssen für den tägli- die Gestaltung der effizienten chen, reibungsfreien Betrieb im Zusammenspiel passen und Unternehmenskommunikati- sicher sowie optimal verfügbar sein. Erfahren Sie darum in on mehr Möglichkeiten zur unserem Beitrag zum Themenschwerpunkt auch, auf was es Verfügung als je zuvor. Dies dabei ankommt und in welchen vier grundlegenden Hand- reicht von der sicheren und lungsfeldern jede optimal abgestimmte Kommunikationslö- umfänglich produktiven Ho- sung gestaltet wird. Wir unterstützen Sie in allen Belangen der meoffice- bzw. Mobileoffice- für Sie idealen ITK-Lösungen. Wenn Sie Fragen haben, kommen Einrichtung, über die Standortvernetzung bis zur tiefen Integ- Sie auf uns zu. Unsere Experten beraten Sie gern. ration von Anwendungen, Medien und Kommunikationskanä- len für Büro- und Spezialarbeitsplätze – um nur einige Bei- spiele zu nennen. Herzlichst, Ihre Mit der Cloudtelefonie kommt nun eine weitere System- technik hinzu, die wir in dieser Ausgabe der Display für Sie erklären und in den Zusammenhang der Lösungsmöglich- keiten einordnen. Dabei wird besonders klar, dass die ganz- Sabine Keitel Silvia Keitel heitliche Sicht gefragt ist. Denn Insellösungen gilt es gerade in Geschäftsführerin Geschäftsführerin Neue PoE-Verfahren Endgeräte besser gegen Stromausfall sichern Sämtliche Endgeräte wie Telefone, kann die Anzahl der im Büro und im Büroumgebungen mit IP-Telefonen, Ka- Computer oder Kameras benötigen gesamten Gebäude benötigten Kabel meras, Lautsprechern, Türsprechanla- Energie. Der Strom kommt heute schon und Stromanschlüsse deutlich reduziert gen und WLAN-Access Points ist PoE also oft aus der Datensteckdose, geliefert werden. Das spart Kosten, vereinfacht bereits im Einsatz. von den zentralen Netzelementen, den Installationen und erhöht die räumliche Zwei neueste Entwicklungen sorgen Switches und Routern. Man bezeichnet Flexibilität. Die Fortschreibung der PoE- nun auch für die verbesserte Absiche- das als »Power over Ethernet« oder kurz Standards (IEEE 802.3) bietet zudem rung der Endgeräte gegen Stromunter- PoE. immer höhere Speiseleistungen – aktuell brechungen: Perpetual PoE und Fast Dadurch entfällt bei den PoE-fähigen bis zu 90 Watt. So können auch energie- PoE. Bei Perpetual (dauerhaftem) PoE Endgeräten die gesonderte Stromver- hungrige Endgeräte, z. B. selbst 4K- liefert der Switch unterbrechungsfrei sorgung über ein separates Netzteil. Es Monitore versorgt werden. In vielen Strom, auch wenn dieser einmal ausfällt, beispielsweise, weil er einen Reboot durchlaufen muss. Besonders sinnvoll ist dies für Anwen- dungen, die stets verfügbar sein müssen, beispielsweise Überwachungskameras. Bei weniger kritischen Anwendung ist Bild: monte_a/Shutterstock bereits Fast PoE ausreichend. Hier kann der Switch die Stromversorgung nach einer Störung schon wieder aktivieren, ohne erst auf das Hochfahren seines Be- triebssystems warten zu müssen. 2 DISPLAY | 1-2022
KURZ & BÜNDIG Studie Mehr Videokonferenzen, weniger Papier Die aktuelle Bitkom-Umfrage beleuchtet die Planung bundesdeutscher Unternehmen zur weiteren Digitalisierung der Büroarbeitswelt. Die Digitalisierung in Unternehmen hat men erstmals Videokonferenzen statt neben persönlichen Treffen beibehalten Fahrt aufgenommen, vor allem Videokon- persönlicher Treffen eingeführt, weitere und sie sogar weiter ausbauen. ferenzen gehören jetzt zum Alltag. Der rund 40 Prozent weiteten ihren bestehen- Tipp: In der Display-Ausgabe Nr. 2/2021 Umfrage zufolge wurden angesichts der den Einsatz aus. Künftig wollen 68 Prozent berichteten wir zu den Erfolgsfaktoren Pandemie in jedem zweiten Unterneh- Videokonferenzen als festen Bestandteil professioneller Videokonferenzsysteme. Als zweiten Trend ergab die Untersu- chung die auch künftig vermehrte Nut- zung digitaler Dokumente anstelle von Papier. Allerdings fallen die Werte hier im Vergleich zur Videokommunikation ver- haltener aus. Zwar bestätigte der über- wiegende Teil (70 Prozent) der befragten Firmen, dass für sie das Arbeiten mit Bild: Andrey_Popov/Shutterstock digitalen Dokumenten auch künftig wichtig sei. Aber nur 25 Prozent planen den Weg zum »papierlosen Büro« weiter auszubauen. 37 Prozent gaben an, dass sie sich erstmals mit dem Thema beschäf- tigt haben. Lösungen Für alle Fälle perfekt gewappnet Wie Unternehmen mit intelligenten Alarmierungslösungen unterschiedlichste Not- und Krisenlagen bewältigen. Mit modernen Alarmierungslösungen können Unternehmen heute hochindi- viduell Alarmierungsszenarien realisie- ren – ob Ausfall einer Maschine, Tempe- raturüberschreitung im Kühlraum oder Unwetterwarnung. Ebenso lassen sich die klassischen Risikoszenarien abde- cken, wie sie mit Alleinarbeitsplätzen, Zutrittsschutzlösungen, Videoüberwa- chung und dergleichen mehr gegeben sind. Generell gilt: Tritt eines der vordefi- nierten Ereignisse ein, werden hinterleg- Beispiele für Anwendungen und Alarmierungsketten te Alarmnachrichten an eine dafür vor- gegebene Eskalationskette gesandt. ben sich im Bereich des Internet-of- Das geschieht hochmodern über lokale, Diese Kette kann differenziert gestaltet Things (IoT), in dem immer mehr Geräte cloudbasierte oder hybride Systeme, die werden und verschiedene Kanäle wie bzw. Maschinen mit Sensoren ausgestat- in der Folge kosteneinsparend für die Chat, Mail oder Telefonanruf beinhalten, tet und über Fest- oder Funknetze mit damit verbundene Prozessoptimierung Erweiterte Einsatzmöglichkeiten erge- dem Alarmsystem verbunden werden. sein können. DISPLAY | 1-2022 3
TITELTHEMA Aktuelle Technik, einfach erklärt Cloudtelefonie für Unternehmen Was steckt dahinter, was sind der Nutzen und die Anforderungen? Noch nie war die Vielfalt an Lösungen für die Telefonie so groß wie heute. Jetzt kommt noch die Cloudtelefonie hinzu. Display erklärt, worum es dabei geht und worauf Unternehmen für den erfolgreichen Betrieb ihrer bedarfsgerechten Kommunikationslösung achten sollten. Moderne Kommunikationssysteme sind wahre Alleskönner, von der reinen Sprachtelefonie über die Videokommu- nikation bis hin zur Integration von aktu- ellen Diensten wie Chat, dem Teilen des Bildschirms, Präsenzstatus sowie Ho- meoffice-Anbindung und vielem mehr. Welche Rolle spielt da die Cloudtelefo- Bild: Asier Romero/shutterstock.com nie? Cloud ist das englische Wort für Wolke. Das besagt zunächst nichts an- deres, als dass der konkrete Aufstellungs- ort eines Systems ein ganz anderer sein kann als der Ort, von dem der Anwender aus auf dessen Funktionen zugreift. Konkret bedeutet das, dass sich die Systemtechnik der eingesetzten Kom- munikationslösung auf Servern in einem Kombination passt – je nach Bedarf des TK-Anlage vor Ort – unter der Kontrolle – räumlich oft externen – Rechenzentrum Anwenders und der geografischen Ver- des Unternehmens. Der Nutzen der zen- befindet und dort auch die Anwendungs- sorgungslage der öffentlichen Netze. tralisierten Bereitstellung in der privaten daten gespeichert und verarbeitet wer- Cloud kann sich durch Vereinfachung den. Der Nutzer greift auf die Anwendun- Nutzen der privaten Cloud des Software- und Usermanagements für gen von seinen Endgeräten aus zu, sei es die Administration ergeben. So verkür- im Büro, von unterwegs oder von da- Die charakteristische Eigenschaft von zen sich auch die Zeiträume, in denen heim. Damit das störungsfrei funktio- Cloudtelefonie besteht somit in der Zen- neue Endgeräte z. B. für einen Arbeits- niert, müssen die Datenverbindungen tralisierung der Systemtechnik. Anstatt platz im Homeoffice eingebracht werden stets in der benötigten Qualität verfügbar beispielsweise eine TK-Anlage in der – das zusätzliche Gerät muss lediglich an und ausreichend bemessen sein. Bei der Unternehmenszentrale zu betreiben und der Cloudanlage eingebucht und einge- Cloudtelefonie kann somit das TK-Sys- weitere kleinere TK-Anlagen in Nieder- richtet werden. Von der privaten Cloud tem – die virtuelle Telefonanlage – an lassungen, wird dann nur noch ein gro- unterscheidet sich die sogenannte Pub- verschiedenen Orten stehen und unter- ßes System eingesetzt, welches die Tele- lic Cloud: Hier teilt sich der Kunde eine schiedlich betrieben werden. Die Um- fone in Niederlassungen über die Daten- standardisierte Cloudplattform mit an- setzungsmöglichkeiten sind mit der ak- leitungen aus der Zentrale mitversorgt. deren Nutzern und bucht einen Firmen- tuellen Technik vielfältig, unsere kleine Ob die zentrale Komponente dabei im account. Übersicht zeigt die wesentlichen Varian- Unternehmensgebäude selbst oder in ten und wie sich die Cloudtelefonie dort einem angebundenen Rechenzentrum Moderne Kommunikation einordnet. Cloudtelefonie kann als Pen- steht, ist letztlich nicht ausschlaggebend. aus einem Guss dant zur Telefonanlage angeboten wer- Wird dafür ein System eingesetzt, das den oder darüber hinaus auch in Verbin- ausschließlich für die Nutzung des Kun- Telefonie, Videomeetings, Mail, Chat dung mit einem Telefon- und Datenan- den reserviert ist, so bezeichnet man dies über Festnetzt oder mobil – die Anforde- schluss. Beide Varianten sind möglich. als private Cloud. Der Vorteil: Die TK-Lö- rungen an die aktuelle Unternehmens- Ausschlaggebend ist, dass die jeweilige sung verbleibt – annähernd wie bei der kommunikation sind vielfältiger denn je. 4 DISPLAY | 1-2022
TITELTHEMA Mit dem sperrigen Begriff »Unified Com- munication & Collaboration« (kurz: UCC) Die ganzheitliche Sicht bezeichnet man Softwaresuiten, die die unterschiedlichen Anwendungen und deren Kanäle zusammenführen und so- TK-System Unified Communication mit für den Anwender in einer Oberfläche Steuerung der Unter- & Collaboration komfortabel nutzbar machen. Das dient nehmenstelefonie, Einbeziehung von Chat, der Effizienz in der Arbeitsorganisation, Rufgruppen, Kontaktver- Videomeeting, Bildschirm- und für den Anwender ist es leichter, den zeichnisse, Endgeräte, teilen, Kalenderintegration Überblick über seine Kommunikations- Mobil-Integration u. v.m. u. v.m. vorgänge zu behalten. UCC-Systeme werden heute zumeist als webbasierte Lösungen (Software-as-a-Service, SaaS) angeboten. Moderne TK-Anlagen, sei es vor-Ort oder in der privaten Cloud, ver- Öffentliche Interne Netze wenden ebenfalls Webtechnologien, Netzanbindung wodurch eine nahtlosere Integration im Unternehmen, Telefon- und unterstützt wird. zwischen Standorten, ggfs. Datenanschlüsse im Homeoffice Festnetz, Mobilfunknetz Worauf sollte man achten? Interessiert sich ein Unternehmen für Ob Cloud, vor-Ort oder gemischt: Auf den Anforderungen und den Einsatz von Cloudtelefonie, so soll- Möglichkeiten in den vier Bereichen basiert die Planung für das ten im Vorfeld auch die dafür erforder- individuell optimale Kommunikationskonzept des Unternehmens. lichen, technischen Rahmenbedingun- gen bedacht werden. Einen wesentli- chen Punkt bildet dabei immer die Bereitstellung leistungsstarker Datenan- Aus vormals interner Telefonie wird nun nicht – die Daten liegen physisch im bindungen zum öffentlichen Netz. Denn Kommunikation, die über die Netzzugän- Unternehmen. Aber auch die private diese müssen den zusätzlichen Quali- ge läuft. Dieses Volumen muss in der Cloud kann in der Hinsicht punkten, da täts- und Verfügbarkeitsanforderungen Dimensionierung und Kostenplanung das Telefonsystem im Rechenzentrum sowie den Mengenaufkommen durch die der Netzanschlüsse der externen Tele- weiterhin unter der Kontrolle des Anwen- Cloudtelefonie Rechnung tragen. Merke: fonie hinzugerechnet werden. Gleicher- ders verbleibt. Entscheidend ist dann die maßen gilt es, die unternehmenseigenen Auswahl des richtigen Lösungspartners Netzkomponenten und insbesondere für Rechenzentrum, Datenanbindung die Kapazität der Firewall im Blick zu hal- und Cloudanwendung. So kann das Umsetzungsformen moderner ten, um eventuellen Flaschenhalseffek- Unternehmen rechtskonform agieren Kommunikationslösungen ten im Alltag vorzubeugen. und je nach der Situation der eigenen Betriebsräumlichkeiten von dem ggfs. Klassisch vor-Ort Datenschutz und Sicherheit höheren Ausfallschutz im gesicherten Die Systemtechnik der Telefonie Rechenzentrum profitieren. Eine konse- befindet sich vollständig im Bei Telefonie- und UCC-Anwendungen quente Passwort-Policy für User und Ad- Unternehmen. werden regelmäßig personenbezogene ministratoren im Unternehmen flankiert Private Cloud Daten wie Kontaktverzeichnisse und IP- die IT-Sicherheit vor unberechtigten Zu- Das eigene Telefonsystem wird Adressen verarbeitet. Für einen DSGVO- griffen auf die cloudbasierten Anwen- im Rechenzentrum für einen oder konformen Betrieb von Anwendungen dungen. mehrere Standorte betrieben. aus der Cloud kommen darum nur die- jenigen Lösungen in Frage, bei denen das Fazit Public Cloud Der Anbieter stellt eine Telefonie- verwendete Produkt für den Kunden auf plattform bereit. Kunden buchen Servern in Deutschland oder Europa läuft Mit den aktuellen, professionellen TK- auf der Plattform einen Unter- und gewährleistet wird, dass ein unge- Systemen und UCC-Suiten stehen ver- nehmensaccount. wollter Zugriff durch z. B. US-Überwa- schiedene Optionen zur Verfügung, um chungsbehörden oder Internetkonzerne für die individuellen Anforderungen je- Mischbetrieb Lokale Systeme werden mit ausgeschlossen ist. Bei TK-Systemen, die des Unternehmens die optimale Lösung Cloud-Anwendungen kombiniert. vor Ort im Unternehmen betrieben wer- zu schaffen. Sprechen Sie uns an, unsere den, stellen sich diese Fragen erst gar Experten beraten Sie gern. ■ DISPLAY | 1-2022 5
KURZ & BÜNDIG Buchtipp Das Nachschlagewerk zur Digitalisierung LEXIKON Wer kann schon in wenigen Sätzen er- klären, was Augmented Reality bedeutet? gehören heute zur großen Mehrheit derer, die zwar längst in und mit der Digitalisie- Verschlüsselung Was digitale Disruption oder Smart rung leben und arbeiten, die aber oftmals Wie aus Klartext ein Health ausmacht? Wer der vielzitierte passen müssen, wenn es darum geht, die Homo Deus ist? Die meisten Menschen Schlüsselbegriffe konkret zu erläutern. Geheimtext wird Philip Specht erklärt in diesem sehr gut Das Grundprinzip ist ganz einfach: verständlichen Sachbuch die 50 wichtigs- Mithilfe eines bestimmten Schlüssels ten Begriffe der Digitalisierung jeweils auf wird eine Nachricht im Klartext in eine wenigen Seiten – von den Grundlagen unverständliche Zeichenfolge umge- wie Rechenzentrum und Internet-of- wandelt. Diese kann dann nur anhand des passenden Schlüssels wieder in Things bis hin zu Themen wie der Zukunft den Klartext zurückgewandelt wer- des Arbeitsmarkts und digitaler Ethik. den. Es gilt: Je länger der Schlüssel- Alle Themen der Digitalisierung sind code ist, umso unwahrscheinlicher ist gründlich recherchiert und »mundfertig« eine computergestützte Entzifferung. für den Laien als Nachschlagewerk auf- Die drei Kernaufgaben der modernen gearbeitet. Kryptografie, der Wissenschaft des Verschlüsselns, sind: Vertraulichkeit Die 50 wichtigsten Themen (Schutz vor unberechtigtem Zugriff), der Digitalisierung Integrität (Schutz vor Veränderung der Inhalte) und Authentizität (Identifi- Autor: Philip Specht zierbarkeit des Urhebers). 384 Seiten Redline Verlag 2018 ISBN-13: 978-3868817058 Preis: 17,99 Euro Bild: Arcady/ Shutterstock Zahl des Monats Bei vielen modernen Anwendungen, 159.496.000 z. B. bei der Verschlüsselung von Tele- fonaten, Zugriffen auf sichere Websei- ten oder bei der gesicherten Chat- Kommunikation wird dem Benutzer SIM-Karten deutschlandweit im Umlauf die Einrichtung eines Schlüssels ab- genommen, sofern dies in den Syste- Vor 30 Jahren von dem Münchner Unternehmen Giesecke + Devrient men voreingestellt ist. Für die meisten entwickelt, hat sich die SIM-Karte als Speichermedium für den sicheren technischen Protokolle besteht eine Zugang zum Mobilfunknetz für zunächst Handys etabliert und schreibt gesicherte Variante. Das vielleicht be- seine Erfolgsgeschichte jetzt fort. Aktueller Treiber ist das Internet-of- kannteste Beispiel ist das Web-Proto- Things, über das E-Bike-Stationen, Stromzähler, Logistik-Tra- koll HTTPS, welches in der Adresszeile cking und immer mehr Anwendungen online gehen. des Browsers erscheint und die gesi- Die Zukunft der SIM geht weg von der physischen cherte Version zu dem älteren http darstellt. Das zusätzliche »S« steht für Karte hin in Richtung eSIM. Dabei ist die SIM »Secure«. Verschlüsselung ist immer bereits im Gerät fest integriert, also embed- auch ein »Hase-Igel-Rennen« zwischen ded, dafür steht das »e«. Das hat den Vorteil, Codemachern und Hackern. Als der für rsto c k dass die gesamte Kartenlogistik und der WLAN als sicher geltende Schlüssel tte tor / S hu damit verbundene Aufwand wegfallen. Der WPA2 geknackt wurde, hieß es schnell vec sto c k Anbieterwechsel z. B. erfolgt schneller und ohne auf das sicherere WPA3 wechseln. eal d: R Warten auf eine neue SIM-Karte. Bil 4 DISPLAY | 1-2022
KURZ & BÜNDIG Innovationen von damals Bildschirmtext einst Konkurrent des Internets 1983 startete Postminister Christian Schwarz-Schilling den bundesweiten Bildschirmtext, kurz Btx, eine Kombination aus Fernsehen, Computer und Telefon, ein »deutsches Internet«. Das System – die Idee kam Mitte der Sieb- Angeboten war für Privatpersonen hin- Bild: Deutsche Bundespost/ Museum für Kommunikation Frankfurt am Main/Wikipedia zigerjahre aus England – wurde hierzu- gegen meist zu teuer. Mit großangelegten lande vor allem von großen Versandhan- Werbekampagnen beworben, sollten delsunternehmen wie Neckermann und mindestens 3 Millionen Teilnehmer für Quelle und weiteren Unternehmen wie den interaktiven Dienst gewonnen wer- Bild: Michael Brandtner, CC BY-SA 3.0, Wikipedia Tui Reisen bedient. Das Einstellen von den, zu Hochzeiten waren es allerdings nur 850.000 Kunden. Grund dafür waren das sich parallel entwickelnde »freie« Internet, aber auch Fehlplanungen und die restriktive Handhabung des Mono- Das offizielle Logo des Btx polisten Bundespost. Beispielsweise hatte die Bundespost die durchaus bereits von Btx angeboten bei der Tarifierung weitgehend freie wurden. Obwohl sich der Dienst letztlich Hand, sodass bei einer zeitabhängigen nicht halten konnte, war er aber auch vor Vergütung schonmal bis zu 1,30 DM pro der Jahrtausendwende nicht totzukrie- Minute berechnet wurden. Auch konnten gen: Vor allem Banken nutzten die Tech- Geräte nur von der Bundespost selbst nik für das Angebot ihres Online-Ban- gemietet werden. So setzte sich das In- kings noch bis ins Jahr 2007 hinein, denn Das Btx-Terminal bot die Post ternet mit der Zeit mit Diensten wie Chat Btx ermöglichte in 80er Jahren über- zur Miete an. und elektronischen Nachrichten durch, haupt die erste Online-Überweisung. Zu guter Letzt Software-Bugs – die Natur stand Pate In der Computerwelt hört man oft von »Bugs«, wenn Programme oder PCs nicht richtig funktionieren. Doch woher stammt der Begriff? Der in der IT-Welt für einen Programm- geflogen war, was ihn un- fehler stehende Begriff »Bug« stammt brauchbar machte. Dadurch aus dem Englischen, wo er so viel wie funktionierte der gesamte Käfer oder Insekt bedeutet. Aber warum Computer nicht mehr. Erst nach hat es ein Käfer in die Computerwelt ge- aufwändiger Suche wurde der Fehler schafft? Die Erklärung: Früher waren gefunden, genauer gesagt die zwischen- Bild: Pawel Kielpinski/Shutterstock Computer eher große Schränke, die aus zeitlich verschiedene Motte. Die Motte vielen technischen Schaltern und Relais wurde mittels Klebestreifen dem hand- bestanden. Und der erste große, zu- schriftlichen Fehlerbericht hinzugefügt nächst unerklärliche Computerfehler mit der Notiz »Die Störung kam von ei- entstand im Jahr 1945 in den USA, als nem ›Bug‹« gemeint war die arme Motte. eine kleine Motte (Bug) in einen Schalter Der Begriff setzte sich durch. Impressum Produktion: VAF Bundesverband Telekommunikation e. V., Medienwerkstatt (www.vaf.de), Otto-Hahn-Straße 16, 40721 Hilden Redaktion: Martin Bürstenbinder (V. i. S. d. P.), Chrissanthi Nikolakudi, Folker Lück, Mathias Hein, Julia Noglik, Claudia Kook; DISPLAY Ausgabe 1-2022 Layout: Uwe Klenner, Lektorat: Christian Jerger; die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Angaben/Daten wurden nach bestem Wissen erstellt, jedoch ohne Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit. DISPLAY | 1-2022 5
Bild: MTG In Sachen Kommunikation bestens versorgt MTG setzt neues Alarmmanagement im Klinikum Chemnitz um Sven Das Klinikum Chem- einerseits möglich, nitz ist mit 1.785 Plan- das medizinische Per- Wohlfarth Projektleiter betten das größte sonal via Text- oder Krankenhaus Sach- Sprachnachrichten sens. 2020 wurden et- auf das DECT-Telefon wa 62.000 Patienten über Notfälle zu alar- Mitarbeiterporträt stationär und 80.000 mieren. Auch können Patienten ambulant fachübergreifende Me- Unser Mitarbeiter Sven Wohlfarth behandelt. Rund 7.000 Foto: Klinikum Chemnitz diziner für spezielle begleitet uns nun schon seit acht Mitarbeiter im gesam- Notfälle in zuvor fest- Jahren im Unternehmen und dies, ten Konzern arbeiten mit höchsten tech- gelegte Gruppen zusammengefasst und obwohl er gerade erst 24 Jahre alt nischen Standards, um das Wohl der mit nur einem Alarmruf adressiert wer- ist. Er begann seine Laufbahn bei Patienten sicherzustellen. MTG hat als den. Andererseits ist eine Erweiterung der Leipziger MTG als Praktikant Partner an der Seite des Klinikums seit des Alarmservers auf die Personensiche- und schloss seine Ausbildung zum mehr als 15 Jahren die Aufgabe, die Wei- rung umgesetzt worden. Sollte das Kran- Elektroniker in der Fachrichtung terentwicklung seiner Kommunikations- kenhauspersonal z. B. durch Übergriffe Informations- und Telekommunika- technik umzusetzen. selbst in Gefahr geraten, kann es Alarm tionstechnik direkt daran an. Drei- So wurde im vergangenen Jahr auf auslösen und wird geortet. einhalb Jahre lang montierte er vor eine neue IP-Kommunikationsplattform Noch in diesem Jahr wird zudem der allem Einbruch- und Brandmelde- mit 6.700 Ports migriert und der Applika- öffentliche Anschluss des Krankenhau- anlagen für unsere Kunden und tionsserver hochgerüstet. Die neueste ses auf All-IP umgestellt. Sachsens größ- nahm sie in Betrieb. Später auch als Kommunikationsumgebung macht ein tes Krankenhaus ist mit MTG in Sachen ausgelernter Techniker. Doch die professionelles Alarmmanagement für Kommunikation also bestens versorgt. nächste Herausforderung bei MTG das Krankenhaus möglich. Es ist nun www.klinikumchemnitz.de ließ nicht lange auf sich warten. Vor zwei Jahren tauschte er seinen Leise Migration mit großem Nutzen Monteuranzug gegen Bürokleidung: »Es ist für meine jetzige Position als Mehr Effizienz und Erreichbarkeit durch MTG-Lösung Projektleiter ein enormer Vorteil, dass ich aus der Praxis komme«, Farben Schultze ist ein echtes Traditions- weiß Wohlfarth. Sein Wissen z. B. unternehmen in seiner Branche. Seit der über die genauen Abläufe oder die Gründung durch Dr. Albert Schultze im benötigten Montagezeiten helfen Jahre 1908 ist der Großhändler für Far- ihm bei der organisatorischen Vor- Foto: Farben Schultze ben und Lacke für das Malerhandwerk planung der Projekte. »Einen Nach- zu einem Vollsortimenter gewachsen, teil hat der Bürojob allerdings der aufeinander abgestimmte Wand-, schon«, lacht der 24-Jährige. »Ich Boden- und Deckenprodukte vertreibt. brauche einen Ausgleich und habe Diesen Anspruch an zeitgemäßes nahtlose Migration der bauseits vorhan- ihn glücklicherweise im Rad- und Arbeiten stellt das Unternehmen auch denen Anlagen durch deren kompatibles Kraftsport gefunden.« an seine technische Umgebung. Gemein- Nachfolgesystem ermöglichte. So konn- sam mit den zwei weiteren Großhänd- ten die bereits genutzten modernen End- lern aus ihrem Verbund, Engel & Jung geräte an den Standorten Sachsen, Sach- gen bieten mehr Effizienz und höhere und Winkler & Gräbner, haben Farben sen-Anhalt, Thüringen und Hessen bei- Erreichbarkeit, z. B. durch Anruferlisten Schultze die MTG Leipzig beauftragt, die behalten werden. Die Mitarbeiter haben oder die Möglichkeit, direkt aus dem E- Kommunikationstechnologie für insge- den Wechsel im Hintergrund kaum be- Mail-Programm heraus Anrufe zu tätigen. samt 26 Standorte auf den neuesten merkt. Die Vorteile der schnelleren Be- Die weiteren 15 Standorte sollen bis Ap- Stand zu bringen. Gemeinsam mit der triebsprozesse jedoch nutzen die bereits ril ebenfalls in den Genuss dieser zeit- MTG wurde eine auf das Unternehmen elf fertig migrierten Standorte jetzt sparenden, einfachen Lösung kommen. abgestimmte Lösung erarbeitet, die eine schon: Die neue Telefonie-Anwendun- www.farben-schultze.de MTG-Kommunikations-Technik GmbH Truderinger Straße 250 Telefon 0 89/4 51 12-0 muenchen@mtg-systemhaus.de 81825 München Telefax 0 89/4 51 12-330 www.mtg-systemhaus.de MTG-Kommunikations-Technik GmbH Portitzer Allee 8 Telefon 03 41/25 80-0 leipzig@mtg-systemhaus.de 04329 Leipzig Telefax 03 41/25 80-100 www.mtg-systemhaus.de
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