COMMERZBANK AKTIENGESELLSCHAFT - Registrierungsformular Frankfurt am Main Bundesrepublik Deutschland gemäß 5, 12 Absatz 1 Satz 3 ...
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Registrierungsformular 26. Oktober 2016 COMMERZBANK AKTIENGESELLSCHAFT Frankfurt am Main · Bundesrepublik Deutschland Registrierungsformular gemäß §§ 5, 12 Absatz 1 Satz 3 Wertpapierprospektgesetz
INHALTSVERZEICHNIS Seite A. Verantwortliche Personen.............. ............................................................................................. 3 B. Angaben von Seiten Dritter ......................................................................................................... 3 C. Billigung und Veröffentlichung des Registrierungsformulars................................................. 3 D. Risikofaktoren bezogen auf den COMMERZBANK-Konzern.................................................... 4 E. Beschreibung der COMMERZBANK Aktiengesellschaft .......................................................... 47 F. Einsehbare Dokumente................................................................................................................ 78 G. Per Verweis einbezogene Dokumente ....................................................................................... 79 H. Unterschriftsseite.............. ....................................................................................................................... 80 2
A. VERANTWORTLICHE PERSONEN Die COMMERZBANK Aktiengesellschaft (nachfolgend auch “COMMERZBANK, die “Bank” oder die “Emittentin” und, zusammen mit ihren konsolidierten Tochter- und Beteiligungsgesellschaften der “COMMERZBANK-Konzern” oder “Konzern”) Frankfurt am Main, Bundesrepublik Deutschland, übernimmt die Verantwortung für die in diesem Registrierungsformular enthaltenen Angaben. Sie erklärt, dass ihres Wissens nach die Angaben in diesem Registrierungsformular richtig und keine wesentlichen Umstände ausgelassen sind. Die Emittentin hat die erforderliche Sorgfalt walten lassen um sicherzustellen, dass die in diesem Registrierungsformular genannten Angaben ihres Wissens nach richtig sind und keine Tatsachen ausgelassen werden, die die Aussage des Registrierungsformulars wahrscheinlich verändern. B. ANGABEN VON SEITEN DRITTER Soweit in diesem Registrierungsformular Informationen von Seiten Dritter übernommen wurden, bestätigt die COMMERZBANK, dass diese Angaben korrekt wiedergegeben wurden und dass, soweit dies der COMMERZBANK bekannt ist und sie aus den von dieser dritten Partei veröffentlichten Informationen ableiten konnte, keine Tatsachen fehlen, die die wiedergegebenen Informationen unkorrekt oder irreführend gestalten würden. C. BILLIGUNG UND VERÖFFENTLICHUNG DES REGISTRIERUNGSFORMULARS Dieses Registrierungsformular wurde von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ("BaFin") nach Abschluss einer Vollständigkeitsprüfung einschließlich einer Prüfung auf Kohärenz und Verständlichkeit der vorgelegten Informationen gemäß § 13 Absatz 1 Wertpapierprospektgesetz ("WpPG") gebilligt. Dieses Registrierungsformular stellt ausschließlich den Stand zum Zeitpunkt seiner Billigung dar. Es ist für einen Zeitraum von zwölf Monaten ab dem Tag der Billigung gültig, sofern es um die gemäß § 16 WpPG erforderlichen Nachträge ergänzt wird. Das Registrierungsformular stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zur Zeichnung oder zum Kauf von Wertpapieren der COMMERZBANK dar. Es ist nicht als Empfehlung zu verstehen, dass Empfänger dieses Registrierungsformulars Wertpapiere der COMMERZBANK zeichnen oder kaufen sollen. Niemand ist von der COMMERZBANK autorisiert worden, über die in diesem Dokument enthaltenen Informationen oder Bestätigungen hinaus Informationen oder Bestätigungen abzugeben. Wenn solche Informationen oder Bestätigungen dennoch abgegeben werden, darf auf diese nicht in der Weise vertraut werden, als ob die COMMERZBANK diese autorisiert hätte. 3
D. RISIKOFAKTOREN BEZOGEN AUF DEN COMMERZBANK-KONZERN Potenzielle Anleger sollten die nachfolgend beschriebenen Risikofaktoren und die übrigen in diesem Registrierungsformular enthaltenen Informationen sorgfältig lesen und berücksichtigen, bevor sie eine Entscheidung über den Erwerb von Wertpapieren der COMMERZBANK Aktiengesellschaft treffen. Der Eintritt eines oder mehrerer dieser Risiken kann einzeln oder zusammen mit anderen Umständen die Geschäftstätigkeit des Konzerns wesentlich beeinträchtigen und erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns oder auch auf den Preis der Wertpapiere der COMMERZBANK haben. Die nachstehend beschriebenen Risiken sind möglicherweise nicht die einzigen Risiken, denen der Konzern ausgesetzt ist. Weitere Risiken, die der Bank gegenwärtig nicht bekannt sind oder die derzeit für unwesentlich erachtet werden, könnten ebenfalls den Geschäftsbetrieb des Konzerns beeinträchtigen und wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Die gewählte Reihenfolge stellt weder eine Aussage über die Realisierungswahrscheinlichkeit noch das Ausmaß der wirtschaftlichen Auswirkungen oder der Bedeutung der nachfolgend genannten Risikofaktoren dar. Markt- und unternehmensbezogene Risiken 1. Das seit einiger Zeit vorherrschende makroökonomische Umfeld hat die Ergebnisse des Konzerns beeinträchtigt, und die starke Abhängigkeit des Konzerns vom wirtschaftlichen Umfeld, insbesondere in Deutschland, kann bei jedem erneuten wirtschaftlichen Abschwung weitere erhebliche Belastungen zur Folge haben. Die Ergebnisse des Konzerns werden durch das seit Ausbruch der Finanzmarktkrise vorherrschende makroökonomische Umfeld beeinträchtigt, das geprägt wird von niedrigen Zinsen, einer hohen Volatilität an den Kapitalmärkten und hoher Verunsicherung sowohl an den Kapitalmärkten als auch in der Realwirtschaft. Beginnend in 2012 hat sich die weltweite Wirtschaftsentwicklung und insbesondere die Lage an den Finanzmärkten zwar wieder etwas verbessert, 2014 und insbesondere seit dem dritten Quartal 2015 ist die Verunsicherung dagegen wieder angestiegen. Die Instabilität in der Ukraine hat zu höherer Verunsicherung über zukünftige Entwicklungen in Osteuropa, inklusive Russland und seiner westlichen Anrainerstaaten, geführt, deren Implikationen für die Wirtschaft in Europa weiterhin nicht abzusehen sind. Von den westlichen Sanktionen im Außenhandel mit Russland ist sowohl die exportorientierte deutsche Wirtschaft als auch die polnische Wirtschaft betroffen. Darüber hinaus zeichnet sich auch für die chinesische Wirtschaft in den kommenden Jahren ein geringeres Wachstumstempo ab. Diese Faktoren könnten zu einer Reduzierung des Wirtschaftswachstums führen. Im Euroraum belasten nach wie vor die Nachwirkungen der Finanzkrise und die damit verbundene Staatsschuldenkrise die Konjunktur. Belastend wirkt weiterhin die insgesamt hohe Arbeitslosigkeit in der Eurozone. Zusätzlich müssen noch in vielen Ländern frühere Exzesse in den Wohnimmobilienmärkten und der sehr hohe Verschuldungsgrad privater Haushalte und von Unternehmen korrigiert werden, was in den kommenden Quartalen eine deutliche Rückkehr zum Wachstum verhindern könnte. Die verstärkte Konzentration des Konzerns auf sein kundenorientiertes Geschäft (siehe auch Risikofaktor „5. Es besteht das Risiko, dass der Konzern von seiner Strategie nicht, nicht vollständig oder nur zu höheren Kosten als geplant profitieren kann, und dass die Umsetzung geplanter Maßnahmen nicht zur Verwirklichung der angestrebten strategischen Ziele führt.“) unterstreicht die Rolle, die der Bedarf an Kredit-, Anlage- und Bankprodukten und das allgemeine Zinsumfeld als Schlüsselfaktoren bei der Festlegung der Einkommensquellen des Konzerns spielen. Das weiterhin historisch niedrige Zinsniveau führt zu niedrigen Margen, insbesondere im Einlagengeschäft des Konzerns in den Segmenten Privatkunden und Mittelstandsbank. Ein Anstieg des Zinsniveaus ist in der Eurozone derzeit nicht absehbar. Die Unsicherheiten an den Finanzmärkten führen zu einer Zurückhaltung der Kunden und damit zu einem Rückgang der Erträge aus dem transaktions- und umsatzabhängigen Wertpapiergeschäft. Unter anderem aufgrund der negativen Entwicklungen vieler Volkswirtschaften und der eher verhaltenen bis negativen Erwartungen kann die Kreditnachfrage im Segment Mittelstandsbank hinter den Erwartungen zurückbleiben. Außerdem führte die im Jahr 2012 einsetzende Entspannung der Staatsschuldenkrise zwar zu einer weitgehenden Wiederherstellung 4
der Liquidität auf den Märkten, doch hatte dies auch zur Folge, dass einige Konzernkunden, insbesondere Kunden der Mittelstandsbank, zunehmend die Möglichkeit haben, sich direkt über die Kapitalmärkte selbst zu finanzieren (sofern sie überhaupt einen Finanzierungsbedarf haben), was zu einem weiteren Rückgang der Nachfrage nach Bankkrediten führen kann. Eine im Verhältnis zur Höhe der Einlagen der COMMERZBANK zu niedrige Kreditnachfrage in einem ungünstigen Zinsumfeld könnte negative Auswirkungen auf das Zinsergebnis des Konzerns haben. Auch im Segment Privatkunden führten die Unsicherheiten an den Finanzmärkten zu einer erheblichen Zurückhaltung gegenüber risikoreicheren oder auch langfristigen Kapitalanlagen. Daraus resultierte ein Ausweichen der Kunden auf traditionell risikoärmere Anlageformen, mit deren Vertrieb in der Regel nur geringere Erträge erwirtschaftet werden können. Ebenso kann im Segment Corporates & Markets eine verbreitete Verunsicherung an den Kapitalmärkten zu einem deutlichen Rückgang der Kundenaktivitäten führen, wodurch das operative Ergebnis des Segments belastet werden kann. Das Welthandelsvolumen wurde von der Finanzmarktkrise signifikant negativ beeinflusst. Gemäß den Schätzungen der Welthandelsorganisation ist für die Jahre 2016 und 2017 von einem Wachstum des Welthandelsvolumens von 2,8% bzw. 3,6% auszugehen (Quelle: Welthandelsorganisation, Pressemitteilung vom 7. April 2016). Als ein exportorientiertes Land ist Deutschland in hohem Maße vom Welthandel abhängig. Ein anhaltend schwaches Wachstum, eine Stagnation oder ein Einbruch des Welthandelsvolumens könnte sich nachteilig auf die COMMERZBANK auswirken. Dies trifft insbesondere auf ihr Mittelstandsgeschäft zu, das stark vom deutschen Exportmarkt abhängig ist. Außerdem könnte eine solche Entwicklung des Welthandels die bereits jetzt schon schwierige Lage in der Schifffahrtsbranche verschärfen, was wiederum erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die COMMERZBANK und ihr Schiffsfinanzierungsportfolio haben könnte (siehe auch Risikofaktor „8. Der Abbau des Schiffsfinanzierungsportfolios unterliegt erheblichen Risiken im Hinblick auf die aktuell schwierige Marktlage und die Volatilität von Schiffspreisen, davon beeinflussten Adressenausfallrisiken (Kreditrisiken) sowie den Risiken von erheblichen Veränderungen der Werte bei Sicherheiten an Schiffen sowie bei Schiffen im eigenen Bestand“). Die weitere Entwicklung dieser und anderer makroökonomischer Rahmenbedingungen ist mit erheblichen Unsicherheiten belastet. Eine erneute Rezession, insbesondere in den USA, oder eine Fortsetzung oder Intensivierung der derzeitigen Verlangsamung des Wachstums in China, verbunden mit einem Rückgang des Welthandels (etwa auch aufgrund protektionistischer Tendenzen), würde exportstarke Länder, wie insbesondere Deutschland, überproportional treffen, was wiederum erheblich negative Auswirkungen auf die COMMERZBANK und insbesondere ihr Mittelstandsgeschäft hätte. Gleichzeitig könnte eine Rezession wiederum zur Verschärfung der Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise beitragen und so deren Auswirkungen verstärken. Infolge der massiven Liquiditätsversorgung der Volkswirtschaften durch die Zentralbanken in den vergangenen Jahren, die der Stabilisierung des Finanzsystems diente (siehe auch Risikofaktor „2. Die globale Finanzmarktkrise sowie die Staatsschuldenkrise, insbesondere im Euroraum, haben die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in der Vergangenheit ganz erheblich belastet, und es ist nicht auszuschließen, dass sich auch in Zukunft erheblich negative Folgen für den Konzern, insbesondere bei einer erneuten Verschärfung der Krise, ergeben können. Eine weitere Verschärfung der Krise innerhalb der Europäischen Währungsunion kann erheblich negative, unter Umständen sogar existenzbedrohende, Folgen für den Konzern haben“), könnte es zu einem Anstieg der Inflation kommen. Dies ist in gewisser Weise von der EZB beabsichtigt, verfolgt diese doch ein Inflationsziel von knapp 2%. Allerdings besteht die Gefahr eines Überschießens der Inflationsrate. Das könnte erhebliche negative Auswirkungen auf die Konjunktur haben, nicht zuletzt dadurch, dass die Zentralbanken zur Bekämpfung der Inflation die Liquiditätsversorgung einschränken und Maßnahmen zur Erhöhung des Zinsniveaus ergreifen und dadurch die Konjunktur bremsen könnten. Der Risikovorsorgebedarf des Konzerns war im Jahr 2015 niedriger als 2014, für 2016 wird ein moderater Anstieg auf ein im historischen Kontext immer noch sehr niedrigen Niveau erwartet. Allerdings kann eine negative Entwicklung des makroökonomischen Umfelds dazu führen, dass die Risikovorsorge erhöht werden muss und Verluste aus dem Ausfall von Krediten entstehen, da Unternehmensinsolvenzen und damit der Ausfall von Krediten wahrscheinlicher werden und sich Zins- und Tilgungszahlungen auch bei Nichtvorliegen eines Zahlungsausfalles verzögern können. Dadurch kann die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns deutlich beeinträchtigt werden (siehe auch Risikofaktor „7. Der Konzern unterliegt Adressenausfallrisiken (Kreditrisiken), auch in Bezug auf große Einzelengagements, Großkredite und Engagements, die in einzelnen Sektoren 5
konzentriert sind, so genannte Klumpenrisiken, sowie aus Forderungen gegenüber Schuldnern, die von der Staatsschuldenkrise besonders betroffen sein können“). Weiterhin kann neben einem niedrigen Zinsniveau auch geringes oder negatives Wirtschaftswachstum (insbesondere in Deutschland und Polen) die Erträge und die Profitabilität des Konzerns belasten, weil die Nachfrage nach seinen Produkten, etwa nach Krediten der Mittelstandsbank oder der polnischen mBank S.A. („mBank”) oder Produkten des Segments Corporates & Markets und nach Vermögensanlageprodukten im Segment Privatkunden, zurückgehen kann. Der wirtschaftliche Aufschwung in Polen im zweiten Halbjahr 2013 verfestigte sich in den Folgejahren und setzte sich im ersten Halbjahr 2016 fort. Eine Senkung des Leitzinses im März 2015 sorgte für zusätzlichen Druck auf das Zinsumfeld der mBank. Weitere Entwicklungen im Zinsumfeld und dem wirtschaftlichen Umfeld im Allgemeinen können zusätzlichen Druck auf die Ergebnisentwicklung des lokalen Bankensektors ausüben. Gleichzeitig können aufsichtsrechtliche Veränderungen – wie die reduzierten Interbank-Verrechnungsgebühren für Kartentransaktionen, die höheren Bankensteuern – das Finanzergebnis der mBank beeinträchtigen. Soweit zudem die aktuellen Gesetzesvorhaben im Hinblick auf die Erstattung von „unangemessenen“ Wechselkursspannen bei Fremdwährungsdarlehen sowie im Hinblick auf weitere Maßnahmen (z.B. höhere Kapitalanforderungen und höhere Risikogewichtungen für solche Fremdwährungsdarlehen), durch welche die darlehensgebenden Banken zu einem „freiwilligen“ Rücktausch dieser Fremdwährungsdarlehen in den polnischen Zloty bewegt werden sollen, umgesetzt werden, kann dies das Finanzergebnis der mBank und damit die Geschäftstätigkeit der mBank in Polen erheblich beeinträchtigen. Daher können aufsichtsrechtliche Veränderungen und insbesondere die aktuellen Gesetzesvorhaben im Hinblick auf Fremdwährungsdarlehen auch die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des COMMERZBANK-Konzerns belasten. Eine Rezession in Deutschland hätte auf Grund des hohen Anteils dieses Marktes an der Geschäftstätigkeit der COMMERZBANK erheblich negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns, die im Falle einer tiefen, mehrere Jahre dauernden Rezession sogar existenzbedrohend für den Konzern sein können. Da zudem die polnische Wirtschaft wesentlich von der Wirtschaftslage in Deutschland beeinflusst wird, könnte eine solche Rezession auch erhebliche negative Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit der mBank in Polen haben, was zu weiteren erheblichen Belastungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns führen könnte. 2. Die globale Finanzmarktkrise sowie die Staatsschuldenkrise, insbesondere im Euroraum, haben die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in der Vergangenheit ganz erheblich belastet, und es ist nicht auszuschließen, dass sich auch in Zukunft erheblich negative Folgen für den Konzern, insbesondere bei einer erneuten Verschärfung der Krise, ergeben können. Eine weitere Verschärfung der Krise innerhalb der Europäischen Währungsunion kann erheblich negative, unter Umständen sogar existenzbedrohende, Folgen für den Konzern haben. Seit Mitte 2007 leiden die internationalen Finanzmärkte und Finanzinstitute unter den erheblichen Belastungen aus der globalen Finanzmarktkrise. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns wurde durch die Finanzmarktkrise erheblich belastet, so dass die COMMERZBANK – wie viele ihrer internationalen Wettbewerber – Ende 2008 staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen musste. Nach einer anfänglichen Stabilisierung der Lage an den Finanzmärkten im Jahr 2010 und zu Anfang des Jahres 2011 stieg die Volatilität in den Märkten signifikant an. Dies ging einher mit einer Verschlechterung der Beurteilung der Kreditwürdigkeit einiger Länder (insbesondere im Euroraum). Diese negativen Entwicklungen weckten erhebliche Zweifel an der Fähigkeit dieser Volkswirtschaften, die Schulden der öffentlichen Haushalte zu decken („Staatsschuldenkrise“). Diese Entwicklung wurde begleitet von einer Reihe von zum Teil erheblichen Herabstufungen der Ratings der betroffenen Länder durch Standard & Poor’s Financial Services LLC („Standard & Poor’s“), Moody’s Investors Service, Inc. („Moody’s“) und Fitch Ratings, Inc. („Fitch“). Auch Staatsanleihen, deren Bewertung durch den Markt bisher nicht oder nur in geringerem Umfang zurückgegangen war, waren von Ratingherabstufungen betroffen. Herabstufungen können neben anderen Faktoren eine zusätzliche Ausweitung der Spreads und ein Absinken der Marktpreise ausstehender Anleihen öffentlicher Körperschaften („Staatsanleihen“) verursachen. 6
Die Europäische Zentralbank („EZB“) hat mittels verschiedener Hilfspakete sowie weiterer Maßnahmen die Märkte zumindest vorübergehend beruhigt und es gibt Fortschritte bei der Stabilisierung der Volkswirtschaften bestimmter Staaten. Dennoch konnten diese Hilfspakete und die anderen Maßnahmen bislang nicht die Zweifel an der Stabilität aller betroffenen Staaten nachhaltig ausräumen. Weiterhin wird befürchtet, dass es nicht möglich sein wird, größere europäische Staaten (insbesondere Italien und Spanien) zu unterstützen, falls die Krise in diesen Staaten wieder aufflammt. Dies gilt insbesondere deshalb, da unter den europäischen Regierungen Uneinigkeit darüber besteht, welche Konsequenzen aus der Staatsschuldenkrise für die wirtschafts- und finanzpolitische Ordnung Europas und des Euroraumes zu ziehen sind, und entsprechende Zweifel bestehen, dass die Politik bei einer erneuten Verschärfung der Krise entschlossen genug reagiert. Die politische Situation in Griechenland bleibt fragil und Parteien, die sich gegen Hilfspakete und gegen die EU im Allgemeinen aussprechen, haben nicht nur in den unter Druck stehenden Staaten wie etwa Italien und Spanien an Zulauf gewonnen, sondern auch in unterstützenden Staaten wie z.B. Österreich, Finnland, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Dies könnte auch Einfluss auf die Bereitschaft von Staaten haben, weitere Hilfen anzubieten. Im Juni 2016 stimmte eine knappe Mehrheit der britischen Wähler für einen Austritt ihres Landes aus der Europäischen Union. Zwar war Großbritannien nie Teil der Währungsunion, weshalb diese Entscheidung allenfalls einen mittelbaren Einfluss auf die Stabilität der Währungsunion hat. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass sich in Zukunft auch in einem EWU-Land eine Mehrzahl der Wähler für ein Verlassen der Union ausspricht bzw. eine Partei wählt, die dieses Ziel verfolgt. Die Staatsschuldenkrise hat somit dazu geführt, dass bestehende Anleihen der betroffenen Staaten erhebliche Wertverluste erlitten haben. Die Marktwerte der Anleihen einer Reihe von Staaten der Eurozone, insbesondere von Griechenland, Italien, Spanien, Portugal und Irland, sind phasenweise erheblich zurückgegangen. Auch Länder außerhalb der Eurozone, insbesondere in Osteuropa (und dort namentlich Ungarn) waren betroffen. Gleichzeitig verringerte sich die Liquidität des Handels mit allen betroffenen Staatsanleihen teilweise erheblich. Außerdem hat die andauernde Verunsicherung, ausgelöst durch positive Entwicklungen gefolgt von wiederholten Rückschlägen, zu einer allgemeinen Risikoaversion bei vielen Marktteilnehmern geführt, so dass die Volumina in vielen Geschäftsbereichen, in denen die COMMERZBANK tätig ist, unter das Niveau der Zeit vor der Krise gefallen sind und beständig dort bleiben. Durch Wertminderungen auf griechische Staatsanleihen sowie im Zuge der Umschuldung erlitten insbesondere europäische Banken einschließlich der COMMERZBANK erhebliche Verluste (siehe auch Risikofaktor „3. Der Konzern hält Staatsanleihen in erheblichem Umfang. Wertminderungen und niedrigere beizulegende Zeitwerte solcher Staatsanleihen haben die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in der Vergangenheit ganz erheblich belastet, und weitere zukünftige Belastungen sind nicht auszuschließen“), was zu einer Schwächung ihrer Kapitalbasis führte. Aufgrund der Risiken, weitere Verluste aus Staatsanleihen auch anderer Staaten zu erleiden, entstanden Zweifel an der Stabilität einiger Banken, die erhebliche Bestände an solchen Staatsanleihen halten. Dadurch kam es ähnlich wie in der Finanzmarktkrise zu erheblichen Belastungen des Interbankenmarktes und einem weitreichenden Vertrauensverlust, wodurch die Refinanzierung der Banken erschwert und verteuert wurde. Die begrenzten Möglichkeiten, die Verluste durch Volumengeschäfte in traditionell weniger volatilen Bereichen des Bankgeschäfts auszugleichen, hat diese Situation verstärkt. Die Effekte der Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise und das darauf folgende verschlechterte Geschäftsumfeld haben die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in der Vergangenheit ganz erheblich belastet. Zu den wichtigsten negativen Auswirkungen gehörten erhöhter Risikovorsorgebedarf und Wertkorrekturen im Finanzanlageergebnis, Verluste im Handelsergebnis und Verteuerung der Refinanzierung sowie sinkende Erträge. Es ist anzunehmen, dass sich, insbesondere bei einer erneuten Verschärfung der Krise, auch in Zukunft erheblich negative Folgen für den Konzern ergeben können. Gleichzeitig ist es dem Konzern teilweise nicht oder nur schwer möglich, sich gegen Risiken im Zusammenhang mit der Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise abzusichern (siehe auch Risikofaktor „23. Die Hedging-Strategien des Konzerns können sich als ineffektiv erweisen, verursachen Kosten und sind ihrerseits mit Risiken verbunden“). Die Risiken der Staatsschuldenkrise würden in einem noch viel größeren, unter Umständen sogar in einem für den Konzern existenzbedrohenden, Umfang eintreten, wenn weitere Mitgliedsstaaten der EU in Zahlungsschwierigkeiten geraten oder sogar insolvent würden. Der Austritt einzelner Länder 7
aus der Europäischen Währungsunion, insbesondere der Austritt einer der großen Wirtschaftsnationen wie Deutschland, Italien, Spanien oder Frankreich, oder der komplette Zerfall der Europäischen Währungsunion hätten äußerst weitreichende Auswirkungen auf die Finanzmärkte und die Realwirtschaft. Ferner könnten in diesem Fall mögliche Finanzierungsrestriktionen seitens lokaler Notenbanken zu Finanzierungslücken führen und zusätzliche Fremdwährungsrisiken entstehen (siehe auch Risikofaktor „20. Der Konzern unterliegt Währungsrisiken“). Es ist davon auszugehen, dass ein solches Szenario ganz erheblich negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben würde, die unter Umständen sogar existenzbedrohend für den Konzern sein können. 3. Der Konzern hält Staatsanleihen in erheblichem Umfang. Wertminderungen und niedrigere beizulegende Zeitwerte solcher Staatsanleihen haben die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in der Vergangenheit ganz erheblich belastet, und weitere zukünftige Belastungen sind nicht auszuschließen. Der Konzern hält – im Wesentlichen über die Muttergesellschaft COMMERZBANK Aktien- gesellschaft – Staatsanleihen, also Anleihen, die von einem Staat oder anderen öffentlichen Körperschaften begeben wurden, in erheblichem Umfang, darunter auch solche aus Italien, Spanien und Portugal. Auf Grund der negativen Entwicklung hat der Konzern seinen Bestand an solchen Staatsanleihen reduziert und dabei auch Verluste in Kauf genommen. Zum 30. Juni 2016 betrug das Nominalvolumen des Konzerns gegenüber öffentlichen Körperschaften EUR 39,1 Mrd. Das Exposure at Default (erwarteter Forderungsbetrag unter Berücksichtigung einer potenziellen (Teil-)ziehung von offenen Linien und Eventualverbindlichkeiten, der die Risikotragfähigkeit bei Ausfall belasten wird „EaD“) von Italien (EUR 10,8 Mrd.) und Spanien (EUR 4,9 Mrd.) summierte sich auf insgesamt EUR 15,7 Mrd. Bei den angegebenen EaD-Werten sind Absicherungen durch vom Konzern erworbene Credit Default Swaps („CDS“) berücksichtigt, d.h. die EaD-Werte sind um den abgesicherten Betrag reduzierte Werte. Da nicht in jedem Fall gewährleistet ist, dass CDS die Risiken aus Staatsanleihen effektiv absichern (siehe auch Risikofaktor „4. Die vom Konzern erworbenen Credit Default Swaps (CDS) auf Staatsanleihen könnten ihren Absicherungszweck nicht erfüllen. Darüber hinaus hat der Konzern Credit Default Swaps auf Staatsanleihen begeben und dadurch das Ausfallrisiko aus Staatsanleihen Dritter übernommen. Das Risiko aus begebenen CDS kann sich realisieren, obwohl gleichzeitig die erworbenen CDS ihren Absicherungszweck nicht erfüllen“), kann das Risiko für den Konzern aus Staatsanleihen höher sein, als durch die EaD-Werte angegeben. Die Staatsanleihen werden innerhalb des COMMERZBANK-Konzerns, unter anderem abhängig von dem Vorliegen liquider Märkte, in zwei unterschiedlichen Kategorien gebucht. Ein großer Teil der Staatsanleihen (Nominal zum 30. Juni 2016: EUR 15,2 Mrd.) wird in der Kategorie Loans and Receivables („LaR“) gebucht. Der andere Teil (Nominal zum 30. Juni 2016: EUR 23,9 Mrd.) wird in der Kategorie Available for Sale („AfS“) gebucht. Die Staatsanleihen werden in der Bilanz in Abhängigkeit von den IAS 39-Kategorien bewertet. Der in den Jahren 2008 und 2009 illiquide gewordene Teil wird in der Kategorie LaR zu fortgeführten Anschaffungskosten ausgewiesen; hier werden ab der Feststellung der Illiquidität die bisher entstandenen Zeitwertveränderungen eingefroren bzw. bis zur Endfälligkeit aufgelöst. Auch wenn der Markt zwischenzeitlich wieder liquide geworden ist, darf bei Anleihen der Kategorie LaR keine Anpassung an den beizulegenden Zeitwert (Fair Value) vorgenommen werden; eine (ergebniswirksame) Wertkorrektur erfolgt nur bei Vorliegen bestimmter objektiver Umstände. Für in der Kategorie AfS gebuchte Wertpapiere erfolgt eine Anpassung der Buchwerte an den beizulegenden Zeitwert durch eine Ausgleichsbuchung (die, im Fall des Anstiegs der beizulegenden Zeitwerte, positiv oder, im Fall eines Absinkens der Zeitwerte, negativ sein kann) auf der Aktivseite der Bilanz und Einstellung dieses Betrags in die Neubewertungsrücklage, die das bilanziell ausgewiesene Eigenkapital entsprechend ändert; ergebniswirksam ist die Anpassung der in der Kategorie AfS gebuchten Wertpapiere grundsätzlich nicht. Ergebniswirksam sind jedoch – sowohl unter LaR wie auch bei unter AfS gebuchten Staatsanleihen – dauerhafte Wertminderungen (sogenannte Impairments), die gebucht werden, wenn der objektive Nachweis einer Wertminderung infolge von Verlustereignissen vorliegt, die sich auf die aus den Staatsanleihen zu erwartenden Zahlungsströme auswirken. Zusätzlich hat der Konzern die Staatsanleihen großteils gegen Zins- und Inflationsrisiken durch derivative Instrumente abgesichert. Reduziert sich der Wert der Staatsanleihen, kann dies einen entsprechend negativen Effekt auf den Wert dieser Absicherungsinstrumente haben, was zu weiteren erheblichen Ergebnisbelastungen führt (siehe auch 8
Risikofaktor „23. Die Hedging-Strategien des Konzerns können sich als ineffektiv erweisen, verursachen Kosten und sind ihrerseits mit Risiken verbunden“). Außer auf griechische Staatsanleihen und auf Kommunalanleihen wurden bislang keine Wertminderungen (Impairments) vorgenommen, da nach Einschätzung der COMMERZBANK die Voraussetzungen, die bei diesen Kommunalanleihen eine Wertminderung notwendig machten, nämlich objektive Hinweise auf eine Minderung der aus den jeweiligen Schuldinstrumenten zu erwartenden Zahlungsströme, bei Staatsanleihen anderer Emittenten bis zum 30. Juni 2016 nicht vorlagen. Die Neubewertungsrücklage im Hinblick auf Staatsanleihen, also der Unterschiedsbetrag zwischen den AfS gehaltenen Staatsanleihen und dem beizulegenden Zeitwert, beläuft sich zum 30. Juni 2016 auf EUR 0,6 Mrd. Der Unterschiedsbetrag zwischen den LaR gehaltenen Staatsanleihen und deren beizulegendem Zeitwert – soweit dieser unter dem jeweiligen Buchwert lag – betrug zum 30. Juni 2016 EUR 2,8 Mrd. (sogenannte stille Lasten). Wie aus der hohen negativen Neubewertungsrücklage und den hohen stillen Lasten in Bezug auf die Staatsanleihen zum 30. Juni 2016 ersichtlich ist, weisen die Marktpreise auf das Risiko hin, dass bei einigen Staatsanleihen (inklusive derjenigen staatlicher Untergliederungen), insbesondere von Italien, Spanien und Portugal, aber auch von einer Anzahl von Gebietskörperschaften in den USA, nicht mit einer vollen Rückzahlung zu rechnen ist; dies ist in den Finanzkennzahlen des COMMERZBANK- Konzerns nicht vollständig reflektiert. Sollte sich dieses Risiko realisieren, wären erhebliche Wertminderungen auf von dem COMMERZBANK-Konzern gehaltene Staatsanleihen vorzunehmen und weitere negative Bewertungseffekte auf verbundene Zins- und Inflationsabsicherungsinstrumente ergebniswirksam zu buchen. Dies hätte erhebliche negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzern ist nur begrenzt oder nur unter Inkaufnahme erheblicher Verluste in der Lage, Risiken aus den gehaltenen Staatsanleihen durch Veräußerung oder andere Maßnahmen zu verringern, da die Marktwerte in einigen Fällen ganz erheblich unter den Buchwerten liegen, der Bestand an Staatsanleihen in vielen Fällen durch sehr lange Laufzeiten charakterisiert ist, die Aufnahmefähigkeit und -bereitschaft des Marktes nur begrenzt ist und andererseits aber viele Marktteilnehmer, insbesondere Banken, versuchen, diese Anleihen zu veräußern. Die dadurch erzeugte Abwärtsspirale kann zu weiteren erheblich negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns führen. 4. Die vom Konzern erworbenen Credit Default Swaps (CDS) auf Staatsanleihen könnten ihren Absicherungszweck nicht erfüllen. Darüber hinaus hat der Konzern Credit Default Swaps auf Staatsanleihen begeben und dadurch das Ausfallrisiko aus Staatsanleihen Dritter übernommen. Das Risiko aus begebenen CDS kann sich realisieren, obwohl gleichzeitig die erworbenen CDS ihren Absicherungszweck nicht erfüllen. Zum 30. Juni 2016 hatte der Konzern Credit Default Swaps (CDS) für Staatsanleihen Italiens, Spaniens, Portugals und Ungarns im Umfang von insgesamt EUR 0,8 Mrd. sowie für Staatsanleihen anderer Staaten im Volumen von insgesamt EUR 0,2 Mrd. erworben. Hiervon entfielen auf Italien EUR 0,4 Mrd., auf Spanien EUR 0,1 Mrd., auf Portugal EUR 0,1 Mrd. und auf Ungarn EUR 0,3 Mrd. Zum gleichen Zeitpunkt hatte der Konzern CDS für Staatsanleihen Italiens, Spaniens, Portugals und Ungarns im Volumen von insgesamt EUR 0,9 Mrd. begeben (neben CDS auf Staatsanleihen anderer Staaten im Volumen von insgesamt EUR 0,2 Mrd.) und damit gegenüber seinen Vertragspartnern in diesem Umfang das Kreditrisiko für die abgesicherten Staatsanleihen übernommen. Hiervon entfielen auf Italien EUR 0,5 Mrd., auf Spanien EUR 0,1 Mrd., auf Portugal EUR 0,1 Mrd. und auf Ungarn EUR 0,3 Mrd. Die Werthaltigkeit der erworbenen CDS hängt jedoch von der Zahlungsfähigkeit der jeweiligen Vertragspartner ab. Diese Zahlungsfähigkeit kann beeinträchtigt sein, weil die Vertragspartner ihre eigenen Risikopositionen nicht effektiv abgesichert haben oder, gerade im Fall einer Staatsinsolvenz, teilweise auch anderweitig erheblichen Risiken aus Staatsanleihen ausgesetzt sind. Zusätzlich kann der Fall eintreten, dass die vertraglichen Bedingungen des Sicherungsinstruments den konkreten Auslöser für die ausbleibende Zahlung des Schuldners nicht erfassen. In anderen Fällen kann es jedoch dazu kommen, dass Absicherungen aus CDS ihren Zweck nicht erfüllen und der Konzern deshalb Risiken unterliegt, die er als abgesichert betrachtete. 9
Außerdem sind Volumina und Vertragsausgestaltungen (z.B. bzgl. Währungen und Laufzeiten) der vom Konzern begebenen CDS und der vom Konzern erworbenen CDS bei einigen Staaten nicht deckungsgleich, so dass die erworbenen CDS, selbst bei vollständiger Leistung der Gegenpartei auf die CDS, das Risiko aus den begebenen CDS nicht vollständig kompensieren (siehe auch Risikofaktor „23. Die Hedging-Strategien des Konzerns können sich als ineffektiv erweisen, verursachen Kosten und sind ihrerseits mit Risiken verbunden“). Ein Zahlungsausfall auch nur eines der Staaten, auf deren Staatsschulden der Konzern CDS begeben hat oder für den der Konzern Risiken aus Staatsschuldenpositionen mit CDS abgesichert hat, kann damit erheblich negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben, und zwar zusätzlich zu den negativen Auswirkungen auf Grund der vom Konzern selbst gehaltenen Staatsanleihen dieses Staates. 5. Es besteht das Risiko, dass der Konzern von seiner Strategie nicht, nicht vollständig oder nur zu höheren Kosten als geplant profitieren kann, und dass die Umsetzung geplanter Maßnahmen nicht zur Verwirklichung der angestrebten strategischen Ziele führt. Die COMMERZBANK plant, ihr Geschäftsmodell in den kommenden Jahren weiter an die veränderten Rahmenbedingungen in der Finanzbranche anzupassen; dazu wird aktuell eine neue Strategie entwickelt. In den verbleibenden Monaten des laufenden Jahres soll die bestehende Strategie, den Marktanteil im Geschäft mit Privatkunden auszubauen und die führende Wettbewerbsposition in der Mittelstandsbank weiter zu stärken, fortgesetzt werden unter Beibehaltung des Risikoprofils der Bank. Gleichwohl besteht das Risiko, dass die Risikovorsorge aufgrund geringerer Nettoauflösungen und weiterhin schwieriger Schiffsmärkte ansteigt. Das Niedrigzinsumfeld und die anhaltende Kundenzurückhaltung in Anbetracht der geopolitischen Unsicherheiten werden die Erträge selbst bei Erreichen des angestrebten Wachstums weiter belasten.. Das Auftreten verschiedener makroökonomischer Risiken, wie z.B. weiterhin niedrige Zinsen, eine erneute Zurückhaltung der Kunden, in Wertpapiere zu investieren oder Kredite aufzunehmen, eine hohe Volatilität und allgemeine Verunsicherung an den Märkten, eine Verringerung des weltweiten Wirtschaftswachstums (insbesondere in Deutschland und Polen) und eine erneute Eskalation der Finanzmarkt- bzw. Staatsschuldenkrise, könnte dazu führen, dass die COMMERZBANK die Ziele ihres strategischen Plans nur teilweise oder gar nicht erreichen kann. Siehe auch Risikofaktor „1. Das seit einiger Zeit vorherrschende makroökonomische Umfeld hat die Ergebnisse des Konzerns beeinträchtigt, und die starke Abhängigkeit des Konzerns vom wirtschaftlichen Umfeld, insbesondere in Deutschland, kann bei jedem erneuten wirtschaftlichen Abschwung weitere erhebliche Belastungen zur Folge haben“ und Risikofaktor „2. Die globale Finanzmarktkrise sowie die Staatsschuldenkrise, insbesondere im Euroraum, haben die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in der Vergangenheit ganz erheblich belastet, und es ist nicht auszuschließen, dass sich auch in Zukunft erheblich negative Folgen für den Konzern, insbesondere bei einer erneuten Verschärfung der Krise, ergeben können. Eine weitere Verschärfung der Krise innerhalb der Europäischen Währungsunion kann erheblich negative, unter Umständen sogar existenzbedrohende, Folgen für den Konzern haben“ sowie Risikofaktor „24. Es ist möglich, dass die Einnahmen bzw. Ergebnisse des Konzerns aus seinem Brokerage-Geschäft und anderen kommissions- oder gebührenabhängigen Geschäften weiter absinken.“ Darüber hinaus ist der Konzern dem Risiko ausgesetzt, dass wesentliche Annahmen, die seiner Strategie zugrunde liegen, sich ganz oder teilweise als unzutreffend erweisen und die Ziele deshalb ganz oder teilweise nicht erreicht werden. So ist es möglich, dass in den Segmenten Privatkunden, Mittelstandsbank oder Central & Eastern Europe der angestrebte Kundenzuwachs und das angestrebte Geschäftsvolumen insbesondere aufgrund des starken Wettbewerbs nicht erzielt wird (siehe auch Risikofaktor „28. Die Märkte, in denen der Konzern tätig ist, insbesondere der deutsche Markt (und dort vor allem die Tätigkeiten im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden sowie im Investment Banking) sowie der polnische Markt, sind von starkem Preis- und Konditionenwettbewerb gekennzeichnet, woraus ein erheblicher Margendruck resultiert“). Ohne eine Steigerung des Kundenbestands und des Geschäftsvolumens wäre es für die COMMERZBANK sehr schwierig, ihre strategischen Ziele zu erreichen. 10
Außerdem ist der Konzern dem Risiko ausgesetzt, dass die geplanten Investitionen nicht erfolgreich umgesetzt werden können oder im Falle der Umsetzung nicht zu der Verwirklichung der angestrebten strategischen Ziele führen. Es ist z.B. möglich, dass die neuen Produkte und Dienstleistungen, in die die COMMERZBANK investiert, keinen Anklang bei den Kunden finden oder dass die Kunden grundsätzlich bei der Inanspruchnahme von Bankprodukten und -dienstleistungen zurückhaltend bleiben und die erwarteten höheren Erträge deshalb ausbleiben. Es ist außerdem möglich, dass die COMMERZBANK trotz der zusätzlichen Investitionen nicht in der Lage ist, die für ihre Wachstumsbereiche benötigten Mitarbeiter mit den gewünschten Qualifikationen zu gewinnen (siehe auch Risikofaktor „41. Es ist nicht sicher, ob es dem Konzern auch zukünftig gelingen wird, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten“). Für den Konzern besteht auch das Risiko, dass die für die Umsetzung seiner Strategie zugewiesenen finanziellen und zeitlichen Mittel nicht ausreichen oder dass die angestrebten Ziele trotz einer erfolgreichen Umsetzung der geplanten Maßnahmen nicht erreicht werden können. Die Umsetzung könnte auch mehr Zeit in Anspruch nehmen als angenommen, so dass die angestrebten Ziele möglicherweise erst verspätet oder überhaupt nicht erreicht werden. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass beabsichtigte Portfolioverkäufe und weitere Fortschritte beim Abbau des ACR-Portfolios nicht, nicht vollständig oder erst später als geplant gelingen. Der Konzern ist ferner dem Risiko ausgesetzt, dass bestimmte Faktoren, die den Erfolg seiner Strategie beeinträchtigen könnten, unterschätzt wurden, oder dass unerwartete Umstände verhindern könnten, dass der Konzern seine Zielvorgaben erreicht. Im Zusammenhang mit der Umsetzung der Strategie des Konzerns können operationelle Risiken auftreten, die zu einem Scheitern dieser Strategie aus Gründen, die in keinerlei Zusammenhang mit den ihr zugrunde liegenden ursprünglichen Annahmen stehen, führen könnten. Darüber hinaus ist es möglich, dass die künftigen Ergebnisse des Konzerns von einmaligen oder speziellen Ereignissen oder Entwicklungen beeinträchtigt werden, die die positiven Auswirkungen dieser Strategie aufheben. So können zum Beispiel für bestimmte Vermögenswerte im ACR-Portfolio in der Zukunft erhebliche Abschreibungen erforderlich werden, die so nicht im Planungsprozess vorgesehen waren. Der Konzern ist zudem dem Risiko ausgesetzt, dass Maßnahmen zur Kosteneinsparung nicht erreicht werden können. Wenn geplante Maßnahmen zur Kosteneinsparung nicht umgesetzt werden können, werden die Ziele seiner Strategie möglicherweise nicht erreicht werden. Auch aufsichtsrechtliche Anforderungen (sowohl bereits existierende als auch zukünftige), insbesondere an die Eigenmittelausstattung, können das Erreichen der strategischen Ziele erschweren oder vereiteln (siehe auch Risikofaktor „44. Die sich ständig verschärfenden aufsichtsrechtlichen Eigenkapital- und Liquiditätsstandards sowie Prozess- und Reporting- Anforderungen könnten das Geschäftsmodell für verschiedene Aktivitäten des Konzerns in Frage stellen, die Wettbewerbsposition des Konzerns negativ beeinflussen, die Rentabilität des Konzerns beeinträchtigen oder die Aufnahme zusätzlichen Eigenkapitals notwendig machen“). Sollte es dem Konzern nicht oder nicht vollständig gelingen, seine bisherigen und zukünftigen strategischen Pläne umzusetzen, oder sollten die mit der Umsetzung dieser Pläne verbundenen Kosten die Erwartungen der Bank übersteigen, oder sollte die Umsetzung geplanter Maßnahmen nicht zur Verwirklichung der angestrebten Ziele führen, kann dies erheblich negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. 6. Die Ergebnisse des Konzerns sind sehr stark schwankend und werden stark bestimmt von volatilen Einzelkomponenten und Sondereffekten mit der Folge, dass von Periodenergebnissen nur in bedingtem Maße auf die Ergebnisse von Folgezeiträumen geschlossen werden kann. Die Ergebnisse des Konzerns sind sehr stark schwankend und von Sondereffekten beeinflusst. Haupttreiber des Ergebnisses waren in der jüngeren Vergangenheit die Risikovorsorge, das Ergebnis aus Finanzanlagen, insbesondere Abschreibungen auf und Verkäufe von Anleihen öffentlicher Körperschaften (siehe auch Risikofaktor „3. Der Konzern hält Staatsanleihen in erheblichem Umfang. Wertminderungen und niedrigere beizulegende Zeitwerte solcher Staatsanleihen haben die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in der Vergangenheit ganz erheblich belastet, und weitere zukünftige Belastungen sind nicht auszuschließen“), das Handelsergebnis (z.B. 11
Structured Finance-Transaktionen, Bewertung des eigenen Kreditrisikos) und der Steueraufwand (z.B. aus Abschreibungen / Zuschreibungen von latenten Steuern). Insbesondere sind für die Vergangenheit auch folgende Sondereffekte zu nennen: • Restrukturierungsaufwendungen und Umsetzungsaufwendungen entstehen im Wesentlichen durch Strategiewechsel und organisatorische Veränderungen, wobei die Restrukturierungs- aufwendungen eher einmalige Aufwendungen sind in der Periode, in der die Restrukturierungen kommuniziert werden. Umsetzungsaufwendungen (z.B. erhöhte Abschreibungen, Abschluss von Altersteilzeitverträgen, Werbung, Investition in die neue Strategie) fallen während der Umstrukturierungszeit an und werden über mehrere Perioden als Aufwand gebucht. So hatte die COMMERZBANK beispielsweise für Restrukturierungs- aufwendungen in 2014 in Höhe von EUR 61 Mio. für Personalaufwendungen aufgrund der Abwicklung der Hypothekenbank Frankfurt und in 2015 in Höhe von EUR 114 Mio. im Zusammenhang mit der Neuausrichtung des Geschäftsfeldes Corporates & Markets an den Standorten London und New York, der Neuordnung des Standortes in Luxemburg sowie der Bildung von globalen Kompetenzzentren ausgewiesen. Im ersten Halbjahr 2016 fielen Restrukturierungsaufwendungen von EUR 40 Mio. im Zusammenhang mit der weiteren Neuausrichtung des Geschäftsfelds Corporates & Markets an den Standorten London und New York sowie der Umstrukturierung von Backoffice-Einheiten in Deutschland an. • Im März 2015 schlossen die COMMERZBANK und die COMMERZBANK AG, New York Branch (die „Filiale New York“) mit den US-amerikanischen Behörden Vereinbarungen hinsichtlich der unzureichenden Einhaltung von nach dem US-amerikanischen Bank Secrecy Act of 1970 und den US-amerikanischen Vorschriften zur Geldwäscheprävention anwendbaren Vorschriften und Sanktionsvorschriften in der Vergangenheit (zusammen die „Einigung von 2015“). Im Rahmen der Einigung von 2015 leisteten die COMMERZBANK und die Filiale New York Zahlungen in Höhe von insgesamt USD 1.452 Mio. an die US- Behörden. • Die Bewertung des eigenen Kreditrisikos entsteht durch die Marktbewertung der eigenen Verbindlichkeiten, die sich in der Fair Value Option (zur Vermeidung oder signifikanten Verringerung von Ansatz- und Bewertungsinkongruenzen) befinden und zum 31. Dezember 2015 einen Buchwert von insgesamt EUR 2,7 Mrd. (davon Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten EUR 21 Mio., Verbindlichkeiten gegenüber Kunden EUR 1,4 Mrd. und Verbriefte Verbindlichkeiten EUR 1,3 Mrd.) aufwiesen. Durch externe Markteinflüsse ist die Bewertung des eigenen Kreditrisikos (sog. Own Credit Spread) erheblichen Schwankungen ausgesetzt, welche sich direkt im Handelsergebnis widerspiegeln. Im ersten Halbjahr 2016 resultierte aus der Bewertung des eigenen Kreditrisikos ein Aufwand in Höhe von EUR 4 Mio. Im Jahr 2015 ist ein Ertrag von EUR 71 Mio. entstanden und im Jahr 2014 ein Aufwand in Höhe von EUR 56 Mio. • Wertminderungen auf latente Steueransprüche entstehen im Wesentlichen durch Reduzierungen der zukünftigen steuerlichen Ergebnisse, welche wiederum durch die Planungsrechnungen determiniert werden. So konnte im COMMERZBANK-Konzern in 2013 eine Zuschreibung von EUR 65 Mio. vorgenommen werden. Im Jahr 2014 ergab sich ein zusätzlicher Ausweis von latenten Steueransprüchen größtenteils aus der Zunahme künftigen zu versteuernden Gewinns, der anhand der Planungszahlen der damaligen Mehrjahres- planung ermittelt wurde. Dadurch wurde ein Ertrag in Höhe von EUR 110 Mio. für den COMMERZBANK-Konzern erfasst. Andererseits erhöhte sich der Steuersatz im Jahr 2014 aufgrund der Nichtberücksichtigung von latenten Steueransprüchen für gegenwärtige Verluste und aufgrund erhöhter nichtabziehbarer Aufwendungen. Seit dem 1. April 2015 können nur noch 50% des Gewinns aus dem Vereinigten Königreich mit Verlustvorträgen ausgeglichen werden. Dies führte im Jahr 2015 zu einer Reduzierung der aktiven latenten Steuern um EUR 110 Mio. im Vereinigten Königreich. Darüber hinaus erfolgte im Jahr 2015 eine Wertminderung latenter Steueransprüche im COMMERZBANK-Konzern in Höhe von EUR 151 Mio. aufgrund gesunkener Plangewinne. Aufgrund der Volatilität kann das in einzelnen Quartalen erzielte Ergebnis nicht auf das Gesamtjahr hochgerechnet werden. Eine Vielzahl externer, auch makroökonomischer Faktoren, wie die 12
Entwicklung der Welt- und der Volkswirtschaft und des Bruttoinlandsprodukts, die Entwicklung der Leitzinsen und die Entwicklung der Aktien- und sonstiger Wertpapiermärkte, d.h. Faktoren, die vom Konzern zum Teil nur in geringem Umfang, zum Teil gar nicht beeinflusst werden können, wirken sich auf die Ergebnisse des COMMERZBANK-Konzerns aus. Negative Entwicklungen dieser Faktoren können erheblich negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. 7. Der Konzern unterliegt Adressenausfallrisiken (Kreditrisiken), auch in Bezug auf große Einzelengagements, Großkredite und Engagements, die in einzelnen Sektoren konzentriert sind, so genannte Klumpenrisiken, sowie aus Forderungen gegenüber Schuldnern, die von der Staatsschuldenkrise besonders betroffen sein können. Der Konzern unterliegt Adressenausfallrisiken (Kreditrisiken) aus dem Kreditgeschäft mit Kunden und Kreditinstituten (im Wesentlichen aus Krediten an Privat- und Firmenkunden, Immobilienfinanzierungen, Schiffsfinanzierungen sowie Forderungen gegenüber Banken, Versicherungen, Finanzdienstleistern sowie Staaten und öffentlichen Körperschaften), dem Kreditersatzgeschäft (d.h. dem Geschäft mit strukturierten Kreditprodukten), den Finanzinstrumenten des Investmentportfolios (z.B. Anleihen von Industrieunternehmen, Banken, Versicherungen und Staaten), sonstigen Finanzinstrumenten, aus Derivategeschäften und Geschäften mit zentralen Kontrahenten. Kreditrisiken definiert der Konzern als Risiken aus möglichen Wertverlusten, die durch Bonitätsveränderungen oder durch die Zahlungsunfähigkeit eines Geschäftspartners (z.B. durch Insolvenz) verursacht werden können. Unterarten von Kreditrisiken sind neben den Bonitäts- und Ausfallrisiken auch Abwicklungsrisiken, Kontrahentenrisiken und Länderrisiken. Eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation von Kreditnehmern sowie Zahlungsausfälle und Wertminderungen der bestellten Sicherheiten können dazu führen, dass die Risikovorsorge zur Abdeckung der akuten und latenten Kreditausfallrisiken erhöht werden muss und durch erhöhte risikogewichtete Aktiva die Kapitalbelastung des Konzerns steigt. Die vorstehend beschriebenen Risiken werden durch Risikokonzentrationen auf einzelne große Kreditnehmer und Kontrahenten noch verschärft. Diese Risikokonzentration lässt sich zum einen an den nach gesetzlichen Vorgaben bestimmten so genannten Großkrediten gemäß der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 („CRR“) festmachen, zum anderen an den nach konzerninternen Regeln bestimmten so genannten folgenden Klumpenrisiken. Der Konzern hat in nicht unerheblichem Umfang Großkredite im Sinne der CRR vergeben. Nach der CRR gelten Risikopositionen gegenüber einem Kunden (und mit ihm verbundenen Kunden) als Großkredit, wenn der Wert dieser Risikopositionen 10% der anrechenbaren Eigenmittel der COMMERZBANK erreicht oder überschreitet. Zu diesem Zweck werden sämtliche Risikopositionen des Kunden (und mit ihm verbundener Kunden) zusammengerechnet. Anrechenbare Eigenmittel in diesem Sinne bestehen aus der Summe des Kernkapitals (Tier 1 Capital) und des Ergänzungskapitals (Tier 2 Capital) (bis zu einer Höhe von einem Drittel des Kernkapitals). Nach den anwendbaren Übergangsbestimmungen für Großkredite dürfen die anrechenbaren Eigenmittel im Jahr 2016 noch Ergänzungskapital bis zu einer Höhe von 50% des Kernkapitals beinhalten. Bei Kunden, die Kreditinstitute und Wertpapierfirmen sind, darf der Wert des Großkredits 25% der anrechenbaren Eigenmittel der COMMERZBANK bzw. EUR 150 Mio. nicht übersteigen, je nach dem, welcher Wert höher ist. Die für den Konzern zuständigen Aufsichtsbehörden können einen Grenzwert von unter EUR 150 Mio. festlegen. Zum 31. Dezember 2015 lag die Anzahl der Großkredite in diesem Sinne bei einem und zum 31. Dezember 2014 bei drei. Der größte anzurechnende Betrag dieser Kredite betrug zum 31. Dezember 2015 EUR 3,4 Mrd. und zum 31. Dezember 2014 EUR 5,8 Mrd., was 12% der anrechenbaren Eigenmittel zum 31. Dezember 2015 bzw. 23% der anrechenbaren Eigenmittel zum 31. Dezember 2014 entspricht. Kumuliert betrugen die auf die Großkreditgrenze anzurechnenden Beträge dieser Großkredite zum 31. Dezember 2015 EUR 3,4 Mrd. und zum 31. Dezember 2014 EUR 13,5 Mrd., was 12% der anrechenbaren Eigenmittel zum 31. Dezember 2015 bzw. 54% der anrechenbaren Eigenmittel zum 31. Dezember 2014 entspricht. Realisiert sich das Adressenausfallrisiko (Kreditrisiko) bei einem solchen Großkredit, hätte dies erheblich negative Auswirkungen auf die anrechenbaren Eigenmittel und die Eigenmittelquote sowie auf die Vermögens- , Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Klumpenrisiken werden durch eine einheitliche Definition auf Basis des „All-In“-Begriffs überwacht. Der „All-In“-Begriff umfasst alle innerhalb der Bank genehmigten Kreditlinien eines Kunden in voller 13
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