Corona Freihe Schul-Umfr it age - Beilage im Magazin: Einladung zur Mitgliederversammlung - Leben mit Behinderung Hamburg
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Schul-Umfrage Freiheit Corona Beilage im Magazin: Einladung zur Mitgliederversammlung Mein Verein – Mein Magazin Leben mit Behinderung Hamburg September / Oktober 2020
Editorial 3 TITELTHEMA Liebe Mitglieder, Freund*innen 4-5 TITELTHEMA und Mitarbeiter*innen, 5-6 LEICHTE SPRACHE viel Spaß beim Blättern durch Südring Aktuell mit Informationen zum Ärger-Loswerden und 7 TIPPS FÜR RECHTLICHE BETREUENDE Neue-Kraft-Schöpfen. Darüber hinaus gibt es den Newsletter und unsere Internetseite 8 TITELTHEMA www.lmbhh.de mit Veranstaltungshinweisen und Kontakten für Sie. 8 CORONA Corona darf uns nicht einsam machen. Wir 9 CORONA sind Eltern, Geschwister und selbst Betrof- fene im Verein. Das ist schon einmal eine gute 10 AUS DEN SOZIALEINRICHTUNGEN Voraussetzung, um die Zeit gemeinsam zu überstehen. Doch auch die Politik und die Ge- 10 UMFRAGE sellschaft als Ganzes müssen verstehen, dass Corona nicht neue Behinderungen aufbauen 11 TITELTHEMA darf. Es gilt – gerade jetzt – Inklusion. 12 AUS DEM ELTERNVEREIN Noch ist dazu mehr zu tun. So berichten Mit- glieder zum Beispiel von Schwierigkeiten beim Einkaufen. Menschen mit Behinderung haben Probleme in Supermärkten, weil nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist, dass auch Menschen einkaufen gehen wollen und dürfen, die aufgrund ihrer körperlichen Ein- Impressum schränkungen keinen Mund-Nasen-Schutz Herausgeber tragen können und müssen. Inklusion im All- Leben mit Behinderung Hamburg tag, das ist noch schwer. Südring 36, 22303 Hamburg TEL 040. 270 790 - 0 Verantwortung ist gefordert. Da sind wir da- MAIL info@lmbhh.de bei. Gemeinsam. Vielen Dank an alle, die uns WEB www.lmbhh.de bei Veranstaltungen, per Mail und Brief über Redaktion ihre Situation informiert haben. So konnten Kerrin Stumpf (V. i. S. d. P.) wir berichten – im Inklusionsbüro, in den Be- kerrin.stumpf@lmbhh.de hörden und Medien. Was für ein Sommer! Stefanie Könnecke, Linda Hartmann suedringaktuell@lmbhh.de Im Herbst geht es so weiter. Mit Abstand und Druck (meist) Maske. Und mit Ralph Raule, dem Eurodruck, Hamburg Senatskoordinator für die Gleichstellung von KERRIN STUMPF Menschen mit Behinderung. Glückwünsche Elternverein Südring Aktuell erscheint sechsmal jährlich an diesen starken Fürsprecher für Selbstbe- mit einer Auflage von 3.500 Stück. Redakti- stimmung! onsschluss ist jeweils der 5. des Vormonats. Konto Bank für Sozialwirtschaft Am Donnerstag, 24. September 2020, um 19 BIC BFSWDE33HAN Uhr, findet unsere Mitgliederversammlung IBAN DE16 2512 0510 0007 4643 00 im Südring 36 statt. Die Einladung liegt Mit- gliedern bei. Bitte melden Sie sich an. Hamburger Gemeinschaftsstiftung für behinderte Menschen Wir bleiben in Verbindung. Kerrin Stumpf Ihre Südring 36, 22303 Hamburg TEL 040. 270 790 - 0 MAIL kerrin.stumpf@lmbhh.de WEB www.hgstiftung.de Kerrin Stumpf 2
TITELTHEMA Digital dabei sein Auf digitalen Wegen den Einschränkungen trotzen Foto: Pixabay Zu Beginn der Corona-Pandemie wurden alle Auch politisch wollen wir als Verein mit un- Veranstaltungen von uns abgesagt. Statt uns seren Forderungen nach Teilhabe und In- darüber zu ärgern, haben wir gemeinsam klusion gerade in Zeiten wie diesen sichtbar neue Wege ausprobiert – mit Erfolg. bleiben. Das geht zum Beispiel mit einer Podi- umsdiskussion wie der am 10. Juni mit mehr Die Veranstaltungen sind ein zentraler Aspekt als 70 Teilnehmer*innen sowie Nina Gust als von Stadttreiben und der Erwachsenenbil- Vertreterin der Hamburger Politik, sodass di- dung, aber auch des Elternvereins. Doch das rekt eine Fortsetzungsveranstaltung für den Kontaktverbot bestand und sollte ob seiner 2. September geplant wurde (weitere Infor- Schutzfunktion auch nicht umgangen werden. mationen gibt es unter www.lmbhh.de). Für Es musste eine Lösung her, die quasi Kontakt den Herbst hat bereits Hamburgs Sozialsena- ohne Kontakt ermöglicht, um das Gefühl der torin Dr. Melanie Leonhard zugesagt, mit dem Isolation zu verhindern. Wir haben es mit dem Verein zu zoomen. Programm Zoom probiert – und viele haben mitgemacht. Obwohl manch eine*r mit dem digitalen Medi- um erst einmal warm werden musste, bieten Je nach Thema sind Klient*innen, Be- Videokonferenzen nach einer kurzen Kennen- wohner*innen und Angehörige dabei. Scheu lernphase auch die Möglichkeit, Menschen vor der digitalen Unterhaltung haben sie nicht mit komplexen Behinderungen einzubezie- – im Gegenteil: „Manche sind viel freier in ih- hen. „Das ist spannend, eine ganz besondere rer Kommunikation“, erzählt Anne Becke von unterstützte Kommunikation“, findet Kerrin den Sozialen Diensten Bergedorf, die die Ver- Stumpf, Geschäftsführerin des Elternvereins. anstaltung „Gesund und Fit“ moderierte. „Sie „Toll, dass es so eine Technik gibt.“ trauen sich, sich an Gesprächen zu beteiligen, LINDA HARTMANN weil keine reale Gruppe vor ihnen sitzt, die sie Auch Nora Peters betont die positiven Aspekte Unternehmens- hemmen könnte.“ der digitalen Veranstaltungen: „Sie bieten den kommunikation Teilnehmer*innen die Möglichkeit, ihren iso- Insgesamt gab es fast ausschließlich posi- lierten Lebensraum für ein paar Stunden zu tive Rückmeldungen der Teilnehmer*innen. verlassen – wenn auch nur imaginär. Die Ab- YouTube-Malkurse wurden mit einer ge- wechslung und der Kontakt zu anderen sind meinsamen Zoom-Sitzung abgeschlossen, Ereignisse, auf die sich die Teilnehmer*innen Angebote wie „Lieder raten und fühlen“ oder freuen.“ Trotzdem steht für Kerrin Stumpf „Beste Freundin und Kumpel gesucht“ wur- fest: „Die digitalen Möglichkeiten bereichern den außerplanmäßig wiederholt, weil die Be- unsere Kommunikation, ersetzen aber nicht geisterung so groß war. „Im Stadttreiben-Café die direkte Begegnung.“ Doch als Ergänzung wurde gespielt und richtig viel gelacht“, er- werden sich die neuen Möglichkeiten hoffent- zählt Nora Peters von Stadttreiben. lich auch langfristig im Verein etablieren. 3
TITELTHEMA Zwischen Schutz und Freiheit Schützen ohne einzuschränken ist für Angehörige oft eine Gratwanderung Foto: Pixabay Freiheit ist individuell Während der Einschränkungen der vergan- gut ging. „Ich habe mich für ihn gefreut, hatte genen Monate war der Alltag geprägt vom gleichzeitig aber auch Angst und war unsicher, Spannungsverhältnis zwischen Freiheit und weil ich natürlich nicht wusste, wie sich um Schutz. Das galt auch für Menschen mit Be- ihn gekümmert werden würde.“ Sein eigenes hinderung und ihre Angehörigen, für sie war Kind, das man über einen so langen Zeitraum diese Zerrissenheit jedoch auch vor der Pan- rund um die Uhr gepflegt hat, in andere Hände demie schon präsent. zu geben, sei nicht leicht gewesen. Doch nach einer Eingewöhnungsphase geht es ihm dort Wioletta Rabalska zum Beispiel kennt dieses inzwischen sehr gut. Hin und Her zwischen Freiheit gewähren und Schutz bieten gut. Ihr Sohn Oliver ist 2019 in die „Wir Eltern möchten, dass das Leben für un- Hausgemeinschaft Am Eisenwerk gezogen – sere Kinder lebenswert ist“, erklärt Kerrin nachdem sie ihn zuvor 28 Jahre lang zu Hause Stumpf, Geschäftsführerin des Elternvereins gepflegt hat. von Leben mit Behinderung Hamburg. „Frei- heit ist individuell“, betont sie. „Beschränkun- „Ich war unsicher, wann der richtige Zeitpunkt gen sind manchmal notwendig, dürfen aber für seinen Auszug von zu Hause ist“, erinnert nicht diskriminieren.“ Das gilt auch für Schutz- sich seine Mutter heute. „Oliver selbst wollte maßnahmen während der Corona-Zeit. „Schu- unbedingt ausziehen, gleichzeitig aber auch len, Geschäfte und Assistenzen müssen dabei nicht.“ Sie hätten sich mehrere Wohnmöglich- helfen, die neuen Regeln, Abstand, Masken- keiten angesehen, aber die Wohnung am Ei- pflicht und reduzierte Kontakte einhalten zu senwerk habe ihn überzeugt. „Er mochte die können, oder auch mal von der Regel abwei- Einrichtung, die Menschen und er wollte dort chen, wenn es nicht anders geht.“ Kaffee trinken“, erzählt Wioletta Rabalska. Ihr selbst war es vor allem wichtig, dass es ih- Gerade die Einschränkungen der vergange- rem Sohn dort, wo er ohne sie leben würde, nen Monate, in denen viele Menschen mit Be- 4
hinderung zur Risikogruppe gehörten, haben gar die Physiotherapie, damit Marlon weiter zu einem höheren Stellenwert von Gesundheit Treppensteigen lernen kann. „Es tut mir sehr und Sicherheit geführt und das eigene Bedürf- leid für ihn, weil er immer gern zur Arbeit ge- nis nach Freiheit stark eingeschränkt, wie das fahren ist“, sagt seine Mutter. „Aber für uns Beispiel der Familie Darko zeigt. ist Schutz momentan wichtiger als Freiheit, damit wir alle gesund bleiben. Wir versuchen, Der 21-jährige Marlon Darko wohnt auch zu dass sich jeder von uns innerhalb der eigenen Hause, wenn nicht gerade Pandemie ist. Den- vier Wände seine eigenen kleinen Freiheiten noch war die Zeit der Corona-Krise eine große nehmen kann.“ Außerdem achten sie darauf, Umstellung für ihn und seine Eltern. Norma- täglich mit Marlon rauszugehen, kleine Touren lerweise hat Marlon einen geregelten Tages- mit seinem Dreirad zu unternehmen und ihm ablauf, arbeitet in der Tagesstätte Friesenweg zu Hause kleine Aufgaben zu geben. und trifft sich mit Freund*innen. „Er ist sehr kontaktfreudig und war immer viel unter- „Ich habe schon immer versucht, das Beste wegs“, erzählt seine Mutter Daphne F. Darko. aus einer Situation zu machen“, sagt Daphne „Inzwischen will er täglich wissen, wann Coro- F. Darko. Auch sie selbst ist durch die Situation LINDA HARTMANN na vorbei ist.“ eingeschränkt. Eigentlich liebt sie das Reisen, Unternehmens- nun bleibt auch sie zu Hause und hat ihre sozi- kommunikation Seine Eltern haben sowohl ihre eigenen alen Kontakte auf Telefonate beschränkt. „Aber als auch Marlons Termine komplett ab- man weiß ja, dass die Einschränkungen nur für gesagt. Anstelle von Pfleger*innen und eine befristete Zeit gelten“, sagt sie und hofft: Arbeitskolleg*innen sieht Marlon nun fast nur „Spätestens wenn ein Impfstoff da ist, wird sich noch seine Eltern, die 24 Stunden am Tag für die Situation normalisieren.“ Bis dahin steht ihn da sind. Sie helfen ihm beim Duschen, Es- für sie die Gesundheit an erster Stelle – und die sen, An- und Ausziehen und übernehmen so- Freiheit bleibt eingeschränkt. LEICHTE SPRACHE Wie schränkt Corona die Freiheit ein? Wegen dem Corona-Virus gibt es viele Schutz-Maßnahmen. Die Menschen sollten weniger Kontakt zu anderen Personen haben, damit sie sich nicht mit dem Virus anstecken. Denn die Menschen schützen ihre Gesundheit wenn sie Abstand zueinander halten. Aber Abstand halten heißt auch weniger Freiheiten zu haben. Zum Beispiel waren wegen Corona viele Freizeit-Beschäftigungen verboten und viele Geschäfte hatten geschlossen. Für viele Menschen ist das schwer. Sie finden Gesundheit und Freiheit gleich wichtig. Wegen Corona mussten sie aber ihre Freiheit einschränken um ihre Gesundheit zu schützen. Familie Darko kennt das Problem. Marlon Darko hat eine Behinderung. Er lebt zusammen mit seinen Eltern und arbeitet in einer Tages-Förderstätte. Wegen Corona kann Marlon nicht arbeiten gehen. Er ist jetzt nur noch mit seinen Eltern zusammen. Seine Arbeits-Kollegen, Pflege-Personen und Therapeuten sieht er zurzeit nicht mehr. Er verlässt das Haus nur für kleine Touren mit seinem Dreirad. Die Freiheit von Familie Darko ist stark eingeschränkt. Zum Beispiel weil sie auch ihre Freunde zurzeit nicht persönlich treffen können. Aber die Familie sagt: Zurzeit ist die Gesundheit wichtiger als die Freiheit. Deshalb machen sie erstmal so weiter. Aber sie hoffen, dass bald weniger Schutz-Maßnahmen notwendig sind. 5
LEICHTE SPRACHE Veranstaltungen in Zeiten von Corona In den letzten Monaten sollten die Menschen möglichst wenig andere Personen treffen. Wegen dem Corona-Virus waren Treffen in großen Gruppen sogar ganz verboten. Auch Leben mit Behinderung Hamburg. musste viele Treffen und Veranstaltungen absagen. Einige Veranstaltungen wurden aber online durchgeführt, ohne dass die Menschen sich persönlich treffen mussten. Mit dem Computer-Programm Zoom wurden Video-Konferenzen gemacht. So konnte jeder Teilnehmende in seinem eigenen Zuhause sein. Foto: Pixabay Über den Computer oder das Smart-Phone konnten die Teilnehmenden sich sehen und miteinander sprechen. Der Elternverein, Stadttreiben und die Erwachsenen-Bildung haben Zoom viel genutzt. Zum Beispiel gab es diese Online-Veranstaltungen über Zoom: • Lieder raten und fühlen • Beste Freundin und Kumpel gesucht • Stadttreiben-Café Viele Teilnehmende waren begeistert. Ein paar Personen finden Video-Konferenzen sogar besser als persönliche Treffen. In einer Video-Konferenz können sie freier sprechen. Sie trauen sich mehr, weil keine echte Menschen-Gruppe mit ihnen im gleichen Raum ist. Kerrin Stumpf vom Elternverein sagt, dass es auch weiter Online-Veranstaltungen geben soll. Sie sagt, Online-Veranstaltungen bieten viele Möglichkeiten und Abwechslung. In Zukunft soll es deshalb bei Leben mit Behinderung Hamburg beides geben: Persönliche Treffen und Online-Veranstaltungen. Fehlen Ihnen Bescheide von der Behörde? Bekommen Sie pädagogische Assistenz in einer Wohngruppe oder in einer eigenen Wohnung? Oder bekommen Sie Geld von der Behörde, mit dem Sie Lebensmittel und andere Dinge kaufen können? Dann erhalten Sie wahrscheinlich Eingliederungs-Hilfe oder Grund-Sicherung. In einem Bescheid von der Behörde steht, ob Sie Eingliederungs-Hilfe oder Grund-Sicherung erhalten. Ein Bescheid ist ein Brief in dem genau steht, wie viel Geld Sie bekommen. Foto: Pixabay In dem Beschied steht auch für welchen Zeitraum Sie das Geld bekommen. Zum Beispiel für das Jahr 2020. Viele Menschen haben in den letzten Monaten keine Bescheide von der Behörde bekommen. Deshalb wissen sie nicht genau, wie viel Geld sie von der Behörde bekommen müssen. Manche Menschen bekommen aber trotzdem jeden Monat Geld von der Behörde auf ihr Konto. Aber sie wissen dann nicht, ob sie die richtige Menge Geld bekommen. Sie brauchen einen Bescheid um das kontrollieren zu können. Fehlen Ihnen auch die Bescheide von der Behörde? Dann können Sie bei der Behörde nachfragen. Sagen Sie den Mitarbeitenden der Behörde, dass Sie einen Bescheid haben wollen. Die Behörde muss Sie beraten und Ihnen einen Bescheid zuschicken. Haben Sie einen Bescheid bekommen, den Sie nicht verstehen? Oder brauchen Sie Hilfe, um bei der Behörde nach dem Bescheid zu fragen? Dann kann der Betreuungsverein für behinderte Menschen Ihnen dabei helfen. Sie können uns anrufen. Das ist die Telefon-Nummer: 040 270 790 950. 6
TIPPS FÜR RECHTLICHE BETREUENDE Foto: Pixabay Nicht ohne Bescheid Rechtliche Betreuung muss sich auf Umstellungsprobleme in der Sozialbehörde einstellen Im Betreuungsverein schnaufen die Betreuer*innen und Grundsicherungsleistung und Wohnkosten in der beson- das Beratungstelefon klingelt immer öfter: Auch nach deren Wohnform der Behindertenhilfe ist es das Fachamt Monaten der Umstellung hatten im Sommer nicht alle Eingliederungshilfe, das auch Bescheide für die Einglie- Leistungsberechtigten in der Grundsicherung und Ein- derungshilfe (Fachleistungen, Beförderungspauschale, gliederungshilfe die für ihre Leistungen erforderlichen Tagesstätte) ausstellt, bzw. ausstellen sollte, denn hier Bescheide von der Behörde erhalten. Auch wer mit dem fehlen an Ort und Stelle noch Hunderte Bescheide. Wort „Chaos“ vorsichtig umgeht, kommt hier nicht an der Feststellung vorbei, dass es die aktuelle Lage passend Die Folge sind viele Fragezeichen bei aufmerksamen beschreibt. Leistungsberechtigten und rechtlichen Betreuer*innen. Zahlungen der Behörde können nicht überprüft wer- Denn seit dem 1. Januar 2020 gibt es für die Grundsi- den. Teilweise hat sie Zahlungen auch falsch an die cherung unterschiedliche Zuständigkeiten: Für Leis- Anbieter*innen der Assistenz geleistet. Dadurch gab es tungsbezug in der eigenen Wohnung (ambulant) sind die in den Vertragsbeziehungen zu Vermieter*innenn und bezirklichen Grundsicherungsämter zuständig. Für die Dienstleister*innen jetzt einige Unruhe. Die rechtliche Betreuung muss Zahlungspflichten im Blick haben und einenVerzug vermeiden. Daher unser Tipp: Wenn Ihnen jetzt noch Bescheide fehlen, fordern Sie sie bei der Be- Kein absolutes Betreuungsverbot hörde ein. Haken Sie nach. Die Behörden haben auch eine Amtsausübung muss auch während Beratungspflicht! Und: Erstellen Sie in jedem Fall ein der Corona-Krise möglich sein Haushaltsbuch und prüfen Sie, ob Ein- und Abgänge vom Konto nachvollziehbar sind. Seit Juli 2020 sind die Besuchsregelungen in den Wohnangeboten der Eingliederungshilfe wieder ge- Nutzen Sie gern unsere Beratung im Betreuungsverein lockert. Das kann sich aber jederzeit ändern. Die unter betreuungsverein@lmbhh.de oder 040/270790-950, Prävention einer Pandemie darf jedoch die Rechte wo Sie auch unsere Broschüre „Tipps für rechtliche Be- von Menschen mit Behinderung nicht unangemessen treuerinnen und Betreuer BTHG“ erhalten. einschränken. Im Rahmen des jeweiligen Aufgaben- kreises müssen rechtliche Betreuer*innen tätig wer- den können und so Hilfsmittel, Nutzung von Einkäu- fen, Hygiene im Raum und den Zustand des betreuten Menschen prüfen können. Die erforderliche Kontrolle KERRIN STUMPF darf nicht durch generelle Verbote in einer Verord- Betreuungsverein nung eingeschränkt werden, das hat das Oberverwal- tungsgericht Lüneburg im April entschieden.. 7
TITELTHEMA Was bedeutet für dich Freiheit? Klientenstimme: Fabian Pietzcker über Haustürschlüssel, Mails und Neinsagen passt. Klar, es gibt zeitliche Strukturen, an die ich gebun- den bin, so die festgelegten Pflegeeinsätze, EGH-Bezüge und auch meine Arbeitszeiten. Allein die Tatsache, dass ich die Möglichkeit habe, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, um meine Geschwister zu besuchen oder zur Ar- beit zu fahren, fühlt sich frei an. Ich arbeite im Rauhen Haus am Berliner Tor. Dort erledige ich Botengänge, verteile die Post und tue dies und das. Verantwortungsvolles Arbeiten Foto: Matthias Weingard gibt mir ein Gefühl von Selbstsicherheit und Eigenständig- keit. Freiheit wird mir eigentlich erst so richtig bewusst, wenn sie eingeschränkt ist. Zum Beispiel bei technischen Problemen, wenn das E-Mail-Programm mal wieder nicht funktioniert. Da könnte ich aus der Haut fahren! Ansonsten nutze ich regelmäßig Facebook und WhatsApp und bin da „Mit dem Begriff Freiheit verbinde ich alltägliche konkrete hauptsächlich mit meiner Familie in Kontakt. Sie möch- Dinge und Situationen. Ich bin vor etwa einem Jahr nach te mich zu einer Brieffreundschaft überreden, doch dazu Hamburg gezogen, in die Hausgemeinschaft Selbst + Si- habe ich keine Lust und nehme mir die Freiheit, Nein zu sa- cher in Barmbek. Zuvor wohnte ich stationär am Starn- gen. Vor Kurzem war ich mit meinen Eltern und Geschwi- berger See in Oberbayern. Im ambulanten Wohnen fühle stern an Frankreichs Atlantikküste im Urlaub und fast je- ich mich freier und selbstbestimmter, habe einen eige- den Tag schwimmen. Da musste ich für einen Augenblick nen Schlüssel und kann das Haus verlassen, wann es mir an meinen Haustürschlüssel denken. Komisch, oder?" CORONA Starke Familien Sozialpädagogische Familienhilfe im Lockdown Der Lockdown war für Familien eine schwierige Zeit. erinnert sich Katrin Hellmuth. Kinder, die besondere Auf- Eltern habe sich zwischen Homeschooling und Home- merksamkeit benötigen, konnten im Lockdown davon pro- office aufgerieben. Insbesondere Familien mit Kindern fitieren, dass Pädagog*innen in Schule und Kita mehr Zeit mit einer Behinderung standen vor großen Herausforde- mit ihnen verbringen konnten und individueller mit ihnen rungen, die viele dennoch meisterten. gearbeitet haben. Die Kolleg*innen der Sozialpädagogischen Familienhil- Auch Astrid Lindemann, Leitung des Regionalbüros Fa- fe im Regionalbüro Familie West, zuständig für Altona milie West, beurteilt die Zeit im Lockdown mit beson- und Eimsbüttel, ziehen ein positives Fazit aus dem Lock- derem Blick auf den Kinderschutz positiv: „Die Fami- down. Viele Familien haben die Situation gemeistert. lien, die wir in der Sozialpädagogischen Familienhilfe Zuerst hielten die Mitarbeiter*innen des Regionalbüros betreuen, sind krisenerprobt. Sie konnten von der Hilfe per Telefon oder Videochat Kontakt zu den betreuten Fa- der Sozialpädagog*innen profitieren." Bedenken gebe es milien, dann folgten persönliche Begegnungen in Form eher im Hinblick auf andere Personenkreise. „Vom Kinder- von Spaziergängen. „Bei mir gab es auch Jugendliche in schutzbund wissen wir, dass Auffälligkeiten eher über Fa- psychisch instabilen Situationen, mit denen ich täglich via milien, die bisher nicht in den Betreuungssystemen waren, Zoom Kontakt hatte", berichtet Katrin Hellmuth, Sozial- gemeldet wurden", sagt sie. Dennoch bereite es ihr Sor- pädagogin im Regionalbüro Familie West. Sie ist davon be- gen, dass in einigen Familien Kontrollsysteme wie Schule eindruckt, welche Stärken die Familien zeigten, wie gut sie und Kita viele Wochen lang fehlten. die schwierige Situation meisterten. Die Unterstützung der Mitarbeiter*innen von Leben mit Behinderung Hamburg war für viele Familien ein wichtiger Fixpunkt. STEFANIE KÖNNECKE „Wir haben den Familien sehr früh empfohlen, die Kinder Unternehmenskommunikation in die Notbetreuung der Schulen und Kitas zu schicken", 8
CORONA Ferien zu Hause: So war der Corona-Sommer Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so Großartige Arbeit leisteten die Mitarbeitenden der Ferien- nah? Da die Ferienreisen aufgrund von Corona abgesagt betreuung bei der Planung und Durchführung des alterna- werden mussten, fand in diesem Sommer ein alterna- tiven Ferienprogramms. Es wurden Kleingruppen mit je- tives Ferienprogramm statt. weils festen Teilnehmer*innen-Betreuer*innen-Tandems gebildet, die dann gemeinsam die Ferienzeit miteinander Muscheln sammeln und Sandburgen bauen auf Föhr, ba- verbrachten – Personenzentrierung und Infektionsschutz den in der Ostsee bei Scharbeutz oder Boot fahren auf gingen so Hand in Hand. dem Brahmsee – hätte hätte Infektionskette. Wegen der Corona-Pandemie konnten die Ferienreisen im Sommer Mit Bussen vom Südring waren die Gruppen sehr mobil, nicht stattfinden. Mussten die Kinder und Jugendlichen konnten zu Hause abgeholt werden und auch abgelegene nun zu Hause bleiben? Drohte den Familien nach dem Freizeitorte problemlos erreichen. Auf Anfrage von Leben Shutdown mit Schul- und Kitaschließung nun auch der mit Behinderung Hamburg kam das Fachamt Eingliede- Sommer-Blues? Nein, denn die Ferienbetreuung von Le- rungshilfe den Familien in diesem Jahr mit der Nutzung ben mit Behinderung Hamburg hat ein alternatives Feri- der pauschalen Gastweisen Unterbringung entgegen. An- enprogramm auf die Beine gestellt, das den Urlaub nach ders als regulär konnte die Pauschale auch für Tagesange- Hamburg brachte. Warum also in die Ferne schweifen, bote in Hamburg genutzt werden. Davon profitierten sehr wenn das Gute liegt so nah? viele der „Ferienreisen-Familien". Die Teilnehmer*innen erlebten zwei ereignisreiche Feri- Mit dem alternativen Ferienprogramm bewies Leben mit enwochen in der Stadt sowie vor den Toren Hamburgs und Behinderung Hamburg wieder einmal Flexibilität im Um- waren begeistert von den tollen Angeboten: Tagesausflü- gang mit den Corona-Einschränkungen. Den Eltern wiede- ge in den Wildpark Schwarze Berge oder zum Tierpark rum verschaffte es dringend benötigte Entlastung und den Hagenbeck ließen die Herzen der Tierliebhaber höher- Kindern und Angehörigen einen Riesenspaß. schlagen, während Wasser- und Sportbegeisterte beim Stand-Up-Paddle-Boarden oder im Kletterpark ihre Ge- schicklichkeit unter Beweis stellen konnten. Wer es eher gemütlich angehen lassen wollte, für den war ein Sonnen- bad am Timmendorfer Strand oder Tretboot fahren auf der Alster genau das Richtige. Weitere Aktionen fanden in der Geschäftsstelle statt. Die Tagesstätte Ilse Wilms lud zum MATTHIAS WEINGARD gemeinsamen Kochen, Backen und Basteln ein und im Unternehmenskommunikation Garten wurde zum Abschluss ein Lagerfeuer entzündet. 9
AUS DEN SOZIALEINRICHTUNGEN Pressearbeit bleibt vom Lockdown verschont Zahlreiche Berichte über junge Familien mit Kindern Während Corona steht alles still? Bei uns nicht, gerade in Geschäftsführung Sozialeinrichtungen, zu sehen. Auch der Pressearbeit waren wir sehr aktiv. diesen Bericht finden Sie auf unserem YouTube-Kanal. Elternvereins-Geschäftsführerin Kerrin Stumpf gab ins- Ganz neue Wege beschritten wir bei der Personalakquise besondere zum Thema junge Familien mit Kindern mit während des Lockdowns. Um kurzfristig Personal zu ak- Behinderung und dem Wiedereinstieg in den Schulunter- quirieren, boten die Sozialeinrichtungen Erzieher*innen in richt viele Interviews. Ob NDR, Abendblatt oder taz, wir Kurzarbeit oder Physiotherapeut*innen, denen während und unsere Themen rund um die Vereinsfamilien waren des Lockdowns die Klient*innen wegbrachen, dreimona- gefragt. Einen längeren Bericht gab es im Eppendorfer, der tige Verträge zur Mitarbeit an. Ein Aufruf, der zum Beispiel Zeitung für Psychiatrie und Soziales. Der Corona-Song der auch von der Mopo aufgenommen wurde und sogar bis Wohngruppe Swatten Weg schaffte es ins NDR Hamburg nach Australien hallte, von wo aus sich eine Frau bewarb Journal. Wer ihn noch nicht kennt: unbedingt auf unserem und eingestellt wurde. YouTube-Kanal "LMBHHTV" anschauen. Auch wenn wir in den ersten Wochen des Lockdowns das Zum 5. Mai und der Aktion "Mission Inklusion" erzielten Gefühl hatten, dass sich niemand für die Themen von Men- wir ebenfalls einiges an Resonanz und waren unter an- schen mit Behinderung interessiert, kann man doch rück- derem im NDR Hamburg Journal zu sehen und auch das blickend sagen, dass wir schnell in die Wahrnehmung der Winterhuder Wochenblatt berichtete. Einen sehr schönen Journalisten zurückgekehrt sind und diese dankbar die von Bericht gab es bei NOA4, dem Nachbarschafts-Fernsehen uns vorbereiteten Themen angenommen haben. Und jetzt, der Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften über die nach dem Lockdown, interessieren sich die Medien auch "Mission Inklusion". Dabei sind tolle Interviews mit den wieder für unsere anderen Themen wie die Mopo für den Bewohner*innen von Selbst + Sicher und Stephan Peiffer, Hamburger Kulturschlüssel. UMFRAGE Wenn die Schulbank ins Wohnzimmer zieht Die Corona-Krise war für die Eltern von Schulkindern gut genutzt werden, mal klappte es nur mit Unterstüt- eine besondere Herausforderung – erst recht, wenn zung der Eltern oder gar nicht. Dennoch waren sich alle eines von ihnen eine Behinderung hat. Wir wollten von Teilnehmer*innen in einem einig: 100% der Befragten ga- den Eltern wissen, ob und wie Teilhabe an Bildung wäh- ben an, dass der Präsenzunterricht für ihr Kind wichtig rend der Schulschließungen funktioniert hat. oder eher wichtig ist. Wir als Verein Leben mit Behinderung Hamburg wollen Die große Mehrheit der Befragten (89,1 %) gab an, die Be- uns für Sie und mit Ihnen auf politischer Ebene starkma- lastung für sie als Eltern angesichts der veränderten Lern- chen. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung und vor allem und Betreuungssituation als hoch oder eher hoch zu emp- Ihre Erfahrungen. Die haben wir während der Sommerfe- finden. rien im Rahmen einer Online-Umfrage gesammelt. Insgesamt waren 73,7 % der Wir wollten von Eltern mit einem behinderten Kind wissen, Befragten der Meinung, dass wie sie die Zeit der Schulschließungen erlebt haben und die Teilhabe an Bildung wäh- wie gut die Teilhabe an Bildung aus ihrer Sicht funktioniert rend der Schulschließungen hat. 43 Personen haben mitgemacht. Die Ergebnisse sind schlecht oder eher schlecht darum keinesfalls repräsentativ, ermöglichen aber einen funktioniert hat. Ein Ergeb- ersten (und zum Teil auch sehr prägnanten) Einblick in die nis, das wir in das Gespräch Situation der Familien. mit Politik und Schulen mit- nehmen werden. Die Familiensituationen waren teils sehr unterschiedlich: Mal gab es ausreichend Unterstützung von Lehrer*innen, Eine ausführliche Auswertung sowie einen Link zu den mal blieb diese aus. Mal gab es digitale Lernangebote für detaillierten Ergebnissen zu allen Fragen finden Sie auf die Schüler*innen, mal nicht. Mal konnten die Angebote unserer Website unter www.lmbhh.de. 10
TITELTHEMA Darf man das? Ein Interview mit der Regisseurin Katja Meier über die Freiheiten der Kunst Foto: Katja Meier Theater kann Grenzen ausloten – durch Zuspitzung, Über- manden einfach am Handgelenk fassen und zu einer Stelle höhung oder Verfremdung. Doch wie weit darf oder kann ziehen. Das würden wir ja nicht machen, aber in dem Stück man in einer Inszenierung mit Menschen mit Handicap ge- haben wir dann so eine Situation gehabt. Wir haben da Re- hen? Darf man das eigentlich, zeigen, was nicht so schön, spektlosigkeiten inszeniert." Einige Zuschauer*innen wa- was gesellschaftlich nicht anerkannt ist, oder braucht ren in der "WUT"-Inszenierung empört über die Texte: Wie die Bühne eher Zuckerwatte und pinke Einhörner? Ste- kann man so etwas auf die Bühne bringen und wo kommen fanie Könnecke vom Südring-Aktuell-Team sprach mit diese Texte eigentlich her? Die Antwort erstaunt: „Die Texte Eisenhans-Regisseurin Katja Meier über ihre Inszenie- waren manchmal ein bisschen unflätig, aber die stammten rung „WUT" aus dem Jahr 2017 auf der Grundlage des aus der eigenen Feder oder von Trump." Theaterstücks „Rage" von Simon Stephens, die einige Zuschauer*innen ziemlich wütend gemacht hat und ihre Das ganze Interview finden Sie auf unserer Website aktuelle Inszenierung „Suche nach Zukunft“, die wegen www.lmbhh.de. der Corona-Krise als Video gezeigt wurde. Im Interview macht Katja Meier immer wieder deutlich, wie wichtig die Auseinandersetzung, gerade bei schwie- Katja Meier arbeitet seit vielen rigen Themen, mit den Spieler*innen ist: „Jede einzelne Jahren für das Thalia Theater. Situation, die wir inszenieren, entsteht aus der gemein- Besondere Erfahrungen hat sie samen Auseinandersetzung. Sodass alles, was auf die im Umgang mit jungen Erwach- Bühne kommt, von allen einmal durchgekaut wurde. Dann senen in prekären Lebenssituati- gehen wir davon aus, dass alle verstanden haben, worauf onen, jungen Menschen in der wir alle hinauswollen." Berufsausbildung und Menschen mit psychischen Erkrankungen. Themen wie Diskriminierung und Respektlosigkeit for- Seit der Spielzeit 2014/15 ist Kat- dern in diesem Kontext viel theaterpädagogische Arbeit ja Meier als Theaterpädagogin am Theater Lüneburg und Auseinandersetzung: „Viele der Situationen sind aus beschäftigt und begleitet hier vor allem das Angebot der unseren Proben entstanden und dann haben wir sie sehr Jungen Bühne T.3. „Suche nach Zukunft“ ist ihre vierte groß gemacht. Manche waren fiktiv und wir haben nur Eisenhans-Inszenierung. gedacht 'Ah, das gibt es bestimmt.' Also, zum Beispiel je- 11
Leben mit Behinderung Hamburg, Postfach 60 53 10, 22248 Hamburg Haben Sie Anmerkungen oder Fragen zum Heft? Dann melden Sie sich gern bei Stefanie Könnecke Redaktionsleitung sra@lmbhh.de Besuchen Sie uns auch bei facebook.com/LebenmitBehinderungHH oder im Internet unter www.lmbhh.de www.suedring-aktuell.de AUS DEM ELTERNVEREIN Geändertes Pflegerecht wegen Corona Erleichterungen für die häusliche Pflege Coronabedingt gibt es für die Bezieher*innen für Hände/Flächen, Mundschutz, Einmal- von Pflegegeld einige Erleichterungen. So handschuhe, Schürzen) können noch bis wird noch bis zum 30.9.2020 das Pflegegeld zum 30.9.2020 60 € statt 40 € geltend ge- auch ohne die verpflichtende Pflegeberatung macht werden. Der Zeitraum kann verlän- gezahlt. Danach sollen die Pflegeberatungen gert werden, wenn sich die Prävention der wieder im bisherigen Rhythmus erfolgen. Pandemie verlängert, indem die Bundesre- gierung die Feststellung der epidemischen Über Pflegeanträge wird in dieser Zeit nach Lage von nationaler Tragweite nicht auf- Aktenlage entschieden. Wiederholungsbe- hebt. gutachtungen finden nicht statt. Die Bearbei- tungsfrist ist ausgesetzt; Dringlichkeitsfälle Wer den Entlastungsbetrag von 125 € pro sind definiert und müssen gesondert behan- Monat 2019 nicht ausgeschöpft hat, kann delt werden. dies noch bis zum 30.9.2020 tun. Bis dahin ist auch der Betrag für die Kurzzeitpflege Für zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfs- erhöht – um 806 € zur Überbrückung von mittel (Einmaleinlagen, Desinfektionsmittel quarantänebedingten Engpässen. Der Online-Familienratgeber der Aktion Mensch bietet Informationen und Service für Menschen mit Behinderung und ihre Familien. 12
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