Curriculum der Europäischen Akademie der Arbeit in der Universität Frankfurt am Main
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Curriculum der Europäischen Akademie der Arbeit in der Universität Frankfurt am Main Inhaltsverzeichnis I. Wirtschaftswissenschaften 2 - 11 II. Sozial - & Gesellschaftspolitik 12 - 23 III. Arbeitspolitik / -beziehungen 24 - 51 IV. Rechtswissenschaften 52 - 66 V. Allgemeine Basismodule: 67 - 68 • Methodenkompetenzen, • Soziale Kompetenzen, • Sprachkompetenzen, • Weitere Studieninhalte
Bereich Wirtschaftswissenschaften Name der Veranstaltung Einführung in die Wirtschaftstheorie Verantwortliche Dr. Bedia Sahin Lernziele / Kompetenzen Es sollen Kenntnisse zu volkswirtschaftlichen Grundkategorien und ihrer (postulierten) Zusammenhänge vermittelt werden. Das Ziel ist das Kennen und Verstehen wichtiger wirt- schaftstheoretischer Grundlagen Lerninhalte Inhalte sind die Grundlagen der Volkswirtschaftslehre, getrennt in mikro- und makroökonomische Theorien. Die Mikroökonomik untersucht das Entscheidungsverhalten von Haushalten und Unternehmen. Die Spieltheorie bietet hierfür das geeignete Instrumentarium. Ferner werden Wirtschaftssysteme, Infor- mationsasymmetrien, öffentliche Güter und Anbieterziel- setzungen näher beleuchtet. Die Makroökonomik beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel aggregierter Wirtschaftseinheiten. Hier erfolgt eine Trennung zwischen der Ex-post-Analyse wie die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung und Berechnungsarten des Sozialprodukts, und der Ex-Ante-Analyse, in der Kausa- litäten aufgedeckt werden, wie das Tableau Économique sowie die angebots- und nachfrageorientierten Ansätze zu gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen. Lehr- / Lernmethoden Vorlesungen und Übungen Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Klausur (90 min) Zeit 30 AS (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester Literatur Literaturempfehlungen werden in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben 2
Bereich Wirtschaftswissenschaften Name der Veranstaltung Wirtschaftspolitik Teil I: Konjunktur und Arbeitsmarktpolitik Teil II: Geld- und Fiskalpolitik Verantwortliche Dr. Bedia Sahin Lernziele / Kompetenzen Teil I: Es werden Kenntnisse darüber vermittelt, welche konkreten Ziele die praktische Wirtschaftspolitik herbeiführen soll. Das Ziel ist ein Verständnis für die Steuerungsmöglichkeiten wirtschaftlicher Aktivitäten zu entwickeln. Teil II: Das Modul soll ein tiefgründiges Verständnis für gesamtwirtschaftliche sowie monetäre Zusammenhänge vermitteln. Das Ziel ist das Kennen und Verstehen von Stellschrauben makroökonomischer Steuerung. Lerninhalte Teil I: Inhalte des Moduls sind die prozesspolitischen Ziele der praktischen Wirtschaftspolitik. Es geht dabei um die Messung und Erreichbarkeit der Vorgaben. Auf Grundlage des Gesetzes zur Förderung der Stabilität und des Wachstums werden die vier grundlegenden Orientierungsmarken der Wirtschaftspolitik (hoher Beschäftigungsstand, stetiges und angemessenes Wachstum, stabiles Preisniveau und außenwirtschaftliches Gleichgewicht) erläutert, wobei der Beschäftigungsstand und das Wachstum die Schwerpunkte bilden. Modelle konkurrierender theoretischer Ansätze sollen Klarheit über Zusammenhänge schaffen und über die Wirkung ausgewählter Instrumente aufklären. Teil II: Das Modul umfasst Schwerpunkte makroökonomischer Steuerung. Nachdem Klarheit über das Wesen des Geldes geschaffen wurde, werden konkurrierende Ansätze zu seiner Wirkung dargestellt. Eine Illustration der Buchungsmechanik der Geldschöpfung lenkt dann den Blick auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Die Auseinandersetzung mit der Fiskalpolitik zeigt auf, welche Ansatzpunkte dem Fiskus über Einnahme- und Ausgabeseiten zur Verfügung stehen und welche Rolle die Staatsverschuldung dabei einnimmt. Anwen- dungsbeispiele zur geld- und fiskalpolitischen Steuerung werden vor dem Hintergrund der jüngsten Finanzmarktkrise diskutiert. 3
Lehr- / Lernmethoden Vorlesungen und Übungen Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Klausur (90 min) Zeit 32 AS (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester Literatur Literaturempfehlungen werden in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben 4
Bereich Wirtschaftswissenschaften Name der Veranstaltung Einführung in die Betriebswirtschaftslehre (Teil I und II) Verantwortliche Dr. Bedia Sahin Lernziele / Kompetenzen Das Modul vermittelt Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre mit dem Fokus auf die Unternehmensentscheidungen. Das Ziel ist es, einen Überblick über die inhaltliche Verantwortung der nach ihren Aufgaben aufgeteilten Bereiche eines Unternehmens zu bekommen. Das Modul vermittelt zudem Kenntnisse darüber, wie ein Jahresabschluss zu lesen ist. Lerninhalte Die Betriebswirtschaftslehre befasst sich mit individuellen und einkommensbezogenen Entscheidungen. Der Schwerpunkt des Moduls ist die institutionenökonomische Sicht. Deshalb werden zunächst die Berechtigung und Ziele der Unternehmen fest- gehalten. Die Geschehnisse in Unternehmen werden im Hinblick auf die Entscheidungen der Unternehmensleitung nach- gezeichnet. So sind die drei Funktionsbereiche des Unter- nehmens – Leistungswesen, Finanzbereich und Rechnungs- wesen – nacheinander zu besprechen. Zudem werden anhand Praxisbeispielen die Beratung der Interessenvertretung in Krisen durchleuchtet. Lehr- / Lernmethoden Vorlesungen und Übungen Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Zeit 24 AS (je 12 pro Trimester) (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester Literatur Literaturempfehlungen werden in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben 5
Bereich Wirtschaftswissenschaften Name der Veranstaltung Außenwirtschaftliche Beziehungen Verantwortliche Dr. Bedia Sahin Lernziele / Kompetenzen Es wird in den zahlungsbilanzrelevanten Fachterminus eingeführt und über die Entstehung der Salden aufgeklärt. Das Ziel ist es, die Bedeutung der nach ihrem wirtschaftlichen Charakter unterschiedenen Transaktionen zu kennen und die Gründe für dauerhafte Ungleichgewichte innerhalb der EWU zu verstehen. Lerninhalte Das Modul setzt den Schwerpunkt auf das prozesspolitische Ziel eines außenwirtschaftlichen Gleichgewichts und umfasst sowohl die Dokumentation internationaler wirtschaftlicher Transaktionen als auch die Herleitung der Einflussgröße für ihren Umfang. So wird die Buchungsmechanik der Zahlungs- bilanz nachgezeichnet und die Rolle der Lohnstückkosten analysiert. Vor dem Hintergrund der jüngsten Weltwirtschafts- krise stellen Länderbeispiele aus dem Europäischen Währungsraum den empirischen Bezug der Erkenntnisse sicher. Lehr- / Lernmethoden Vorlesungen und Übungen Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Zeit 16 AS (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester Literatur Literaturempfehlungen werden in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben 6
Bereich Wirtschaftswissenschaften Name der Veranstaltung Wirtschaftsethik Verantwortliche Dr. Bedia Sahin Lernziele / Kompetenzen Die Studierenden - kennen wichtige ethische Diskurse rund um Arbeit und Ökonomie (gerechte Wirtschaftsordnung, Wachstums- kritik, Menschenbild und Wirtschaftsordnung, etc.) - sind fähig, wirtschaftsethische Probleme als solche zu erkennen und zu reflektieren - lernen den Umgang mit wissenschaftlichen Texten - kennen Argumentationsmuster verschiedener Ethiken (utilitaristisch, deontologisch/menschenrechtsethisch etc.) und können diese auf normative Fragen beziehen, die mit der Gestaltung des Wirtschaftssystems ver- bunden sind erfassen die Bedeutung ethischer Reflexion für die gewerkschaftliche Praxis und ihr berufliches Handeln und sind kritikfähig Lerninhalte abhängige Beschäftigung aus utilitaristischer und menschenrechtsethischer Sicht - Was ist Gerechtigkeit? - Warum solidarisch sein? - Grenzen des Wachstums und Postwachstumsdebatte - Verschiedene Leitbilder der „Sozialen Marktwirtschaft“ - ethische Begründungen des Sozialstaats: zugrundelie- gendes Menschenbild, Fragen der Verteilungsgerech- tigkeit - ethische Leitlinien für die Zukunft des Sozialstaats Lehr- / Lernmethoden Gruppenarbeit Textarbeit - Plenumsrunden Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Zeit 36 AS (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester 7
Literatur Literaturempfehlungen werden in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben 8
Bereich Wirtschaftswissenschaften Name der Veranstaltung Kapitalismusvergleich/-analyse Verantwortliche Dr. Bedia Sahin Lernziele / Kompetenzen Fachkompetenz - Hintergrundwissen zu neueren Ansätzen des/der Kapitalismusanalyse- und -vergleichs Methodenkompetenz - Analysekompetenz - Texte strukturiert lesen Sozialkompetenz - Kommunikation: diskutieren und argumentieren Lerninhalte - Von der Krise des Fordismus zur Krise des Postfordismus? Phasen des Kapitalismus in der Analyse der Regulations- theorie - Räumliche Neuordnung des Kapitalismus und die Politics of Scale (Analyse von Themen wie z.B. Outsourcing, Verlagerung der Produktion und Dezentralisierung von Tarifvertragssystemen) - Spielarten des Kapitalismus: Der Varieties of Capitalism (VoC)-Ansatz. Konjunktur und Kritik; ggf. andere vergleichende Ansätze, z.B. aus dem regulations- theoretischen Forschungszusammenhang - Bob Jessops strategisch-relationaler Ansatz und die Analyse des Schumpeterianischen Postnationalen Workfare Regimes Lehr- / Lernmethoden - Dozentenvorträge - Grundlagentexte lesen und diskutieren - Ggf. Textstrukturanalyse Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Zeit 8 AS (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester Literatur Atzmüller, Roland / Becker, Joachim / Brand, Ulrich / Oberndorfer, Lukas / Redak, Vanessa / Sablowski, Thomas (Hrsg.) (2013): Fit für die Krise?, Perspektiven der Regulations- theorie, Münster. 9
Bieling, Hans-Jürgen (2011): Varieties of Capitalism, Regulationstheorie und neogramscianische IPÖ – komple- mentäre oder gegensätzliche Perspektiven des globalisierten Kapitalismus?, ZÖSS Discussion Papers, Hamburg. Boyer, Robert (2005): How and why capitalisms differ, in: Economy and Society 34 (4), 509-557. Brand, Ulrich / Görg, Christoph / Wissen, Markus: Verdichtungen zweiter Ordnung. Die Internationalisierung des Staates aus einer neo-poulantzianischen Perspektive, in: Prokla 37 (147), 217- 234. Hirsch, Joachim (2013): Was wird aus der Regulationstheorie?, in: Atzmüller et al. (2013), 380-396. Jessop, Bob: Kapitalismus, Regulation, Staat. Ausgewählte Schriften. Kap. 11, Regulation und Politik. Integrale Ökonomie und integraler Staat, 208-233, Hamburg 2007. Nölke, Andreas: Spielarten des Kapitalismus, in: Peripherie Nr. 130/131, 33. Jg. 2013, 356-359. Wissen, Markus / Röttger, Bernd / Heeg, Susanne (Hrsg) (2008): Politics of Scale. Räume der Globalisierung und Perspektiven emanzipatorischer Politik, Münster. 10
Bereich Wirtschaftswissenschaften Name der Veranstaltung Ökonomische Grundlagen der Tarifpolitik Verantwortliche Dr. Bedia Sahin Lernziele / Kompetenzen Die Auseinandersetzung mit der gewerkschaftlichen Lohnpolitik trägt zum Verständnis für Wirkungszusammen-hänge ausgehend von Tariflohnerhöhungen bei. Das Ziel ist das Kennen der paradigmenorientierten Bedeutung von Gewerk- schaften für die Volkswirtschaft und das Verstehen von möglichen Ursachen für Lohnentwicklungen. Lerninhalte Inhalte des Moduls sind die Strukturen gewerkschaftlicher Lohnpolitik. Zunächst wird ein Überblick über die Aussagen ausgewählter Paradigmen in der politischen Ökonomie bzgl. der Bedeutung und Funktion von Gewerkschaften geschaffen. Im Anschluss werden Modelle zur gewerkschaftlichen Lohnpolitik vorgestellt und Ziele sowie der Einfluss auf gesamt- wirtschaftliche Größen konkretisiert. Die empirische Analyse der Lohnentwicklung vor dem Hintergrund politisch-ideologischer Situation in den einzelnen europäischen Ländern dient der Überprüfung des (modellbasierten) Zielerreichungsgrades von Gewerkschaften. Lehr- / Lernmethoden Vorlesungen Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Zeit 16 AS (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester Literatur Literaturempfehlungen werden in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben 11
Bereich Sozial-&Gesellschaftspolitik Name der Veranstaltung Wohlfahrtsstaatliche Strategien in Europa – Herausbildung und heutige Konzepte Verantwortliche: Prof. Dr. Diether Döring Lernziele / Kompetenzen Im gesamten Bereich der Sozialpolitik soll vorrangig auf zwei Ebenen Lernerfolge erzielt werden: - Vermittlung notwenigen Sachwissens über zentrale Entwicklungsstränge bei der Herausbildung der modernen Industrie-, Dienstleistungs- und Informations- gesellschaft - Erkennen wichtiger Zusammenhänge zwischen wirtschaftlicher Entwicklung, Gestaltung des Arbeits- marktes, Lebensformenentwicklung und Demographie Lerninhalte - zentrale Entwicklungslinien in der wohlfahrtsstaatlichen Entwicklung in Europa - treibende und retardierende Kräfte in der wohl- fahrtsstaatlichen Entwicklung - Hauptziele europäischer Wohlfahrtsstaaten /Nebenziele - Typologie europäischer Wohlfahrtsstaaten mit beson- derer Berücksichtigung konkurrierender Ansätze (Universalität versus Kategorialität, Basissicherung versus Statussicherung, unterschiedliche Finanzierungs- ansätze) - Behandlung ausgewählter europäischer Wohlfahrts- staaten: Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Schweden, Niederlande etc. Lehr- / Lernmethoden - alle Vorlesungen sind als Lehrgespräche angelegt - begleitendes Studium von Quellen sowie von Literatur - regelmäßiger Wechsel von Arbeitsgruppen und Lehrgespräch/Präsentation der Arbeitsgruppenergeb- nisse im Plenum Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Zeit 20 AS (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester Literatur - z. T. werden wissenschaftliche Texte des Dozenten ausgegeben oder empfohlen 12
- Quellenmaterial und statistische Übersichten werden regelmäßig für die Veranstaltungen vorbereitet und präsentiert - zur begleitenden Lektüre geeignet Diether Döring: Sozialstaat, Frankfurt a. M. 20014 (>Nachdruck sowie elektronische Fassung 2014) Jürgen Boeck/Ernst Ulrich Huster/Benjamin Benz: Sozialpolitik in Deutschland, 3. Aufl., Wiesbaden 2010 13
Bereich Sozial-&Gesellschaftspolitik Name der Veranstaltung Europäische Integration Teil I: Entwicklung und Architektur Teil II: Geldpolitische Steuerung Teil III: Wirtschaftspolitische Steuerung Verantwortliche: Prof. Dr. Martin Allespach Lernziele / Kompetenzen Vertiefte Kenntnisse über EU-weite Zusammenschlüsse, ihre Bedeutung und Mechanismen der Steuerung Lerninhalte 1. Trimester: Entwicklung und Architektur Organe und Institutionen der EU sowie die Entwicklung der einzelnen Politikbereiche 2. Trimester: Geldpolitische Steuerung Bankensystem in Deutschland und in der EU, Geldpolitik der EZB (auch unkonventionelle Geldpolitik (bspw. Anleihenkäufe) und ihre Wirkungen, Krisenpolitik 3. Trimester: Wirtschaftspolitische Steuerung Ausgewählte Ansätze und ihre Wirkungen an Beispielen wie: wirtschaftspolitische Reformen und Sparpolitik, Arbeits- integration und Arbeitsmärkte, Index für die Arbeits- platzqualität. Lehr- / Lernmethoden Vorlesung mit Arbeitsgruppen Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Klausur (90 min.) im 2. Trimester Zeit 54 AS (je 18 pro Trimester) (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester Literatur Literaturempfehlungen werden in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben 14
Bereich Sozial-&Gesellschaftspolitik Name der Veranstaltung Sozialpolitik unter Bedingungen globalisierter Märkte und europäischer Integration Verantwortliche: Prof. Dr. Diether Döring Lernziele / Kompetenzen Es sollen zentrale Wirkungszusammenhänge bzw. Interdependenzen des Sozialpolitikhandelns analysiert werden. Zudem soll das Verständnis für die Akteure der Sozialpolitik weiterentwickelt werden. Zugleich sollen die neuen Arrange- ments zwischen nationalstaatlichen Handeln und der euro- päischen Ebene untersucht werden. Lerninhalte - Soziale Sicherung und wirtschaftlicher Wettbewerb - Soziale Sicherung und Arbeitsmarkt - Soziale Sicherung und Einkommensverteilung - Soziale Sicherung und Demographie - Soziale Sicherung und Migration - Soziale Sicherung und Lebensformen - Nationale versus europäische Regie in der Politik der sozialen Sicherung Lehr- / Lernmethoden - alle Vorlesungen sind als Lehrgespräche angelegt - begleitendes Studium von Quellen sowie von Literatur - regelmäßiger Wechsel von Arbeitsgruppen und Lehr- gespräch/Präsentation der Arbeitsgruppenergebnisse im Plenum Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Klausur (90 min.) Zeit 20 AS (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester Literatur - z. T. werden eigene wissenschaftliche Texte des Dozenten ausgegeben oder empfohlen - Quellenmaterial und statistische Übersichten werden regel- mäßig für die Veranstaltungen vorbereitet und präsentiert - Weitere Literaturempfehlungen: Statistisches Bundesamt/WZB/SOEP (Hg.): Datenreport 2013. Ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland, Bonn 2013 15
BMAS (Hg.): Übersicht über das Sozialrecht 2014/15, Nürnberg 2014 Diether Döring (Hg.): Sozialstaat in der Globalisierung, Frankfurt a.M. 1999 16
Bereich Sozial-&Gesellschaftspolitik Name der Veranstaltung Armut und Arbeitslosigkeit Verantwortliche Prof. Dr. Martin Allespach Lernziele / Kompetenzen Die Teilnehmenden sollen den in den „Lerninhalten“ (s.u.) beschriebenen Stoff beherrschen und insbesondere die verschiedenen theoretischen Konzepte in Grundzügen beschreiben und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen benennen können. Besonderes Gewicht wird auf die empirische Umsetzung im Rahmen der Sozial- und Armuts- berichterstattung gelegt. Lerninhalte Armutskonzepte und -definitionen; empirische Erfassung von Armut; Ausmaß von Armut und Armutsgefährdung in Deutschland und im internationalen Vergleich; existenzsichernder Mindestleistungen nach dem SGB II und dem SGB XII; Verhältnis von existenzsichernden Mindestleistungen und Armut; Abgrenzung der Konzepte Armut, soziale Ungleichheit und soziale Benachteiligung; Definition und Erfassung von Arbeitslosigkeit und Erwerbslosigkeit; passive und aktive Arbeits- marktpolitik; stille Reserve; Arbeitslosigkeit als Ursache von Armut bzw. Armutsgefährdung Lehr- / Lernmethoden Vorlesung; Lehrgespräch; Gruppenarbeit Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Zeit 12 AS (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester Literatur Themenbereich Armut Deckl, S.: Einkommensungleichheit, Armut und materielle Entbehrung in: Datenreport 2013, S. 158 - 167. http:// www.bpb.de/nachschlagen/datenreport-2013/private- haushalte/173488/einkommensungleichheit-armut-und-materielle- entbehrung Goebel, Jan u.a.: Einkommensentwicklung – Verteilung, Angleichung, Armut und Dynamik. In: Datenreport 2013, S. 168 – 180. http://www.bpb.de/nachschlagen/datenreport-2013/private- haushalte/173488/einkommensungleichheit-armut-und-materielle- entbehrung 17
Aus Politik und Zeitgeschichte 51-52/2010 (Schwerpunkt „Armut in Deutschland“). http://www.bpb.de/apuz/32276/armut-in-deutschland Der Paritätische Gesamtverband: Arme Kinder – arme Eltern. Zahlen, Daten, Fakten http://www.der-paritaetische.de/eigene_veroeffentlichungen/ Der Paritätische. Gesamtverband: Positive Trends gestoppt, negative beschleunigt. Bericht zur regionalen Armutsentwicklung in Deutschland 2012. http://www.der-paritaetische.de/armutsbericht2012/ Lebenslagen in Deutschland. Der Vierte Armuts- und Reichtums- bericht der Bundesregierung. Kurzfassung. http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen- DinA4/a334-4-armuts-reichtumsbericht-2013- kurzfassung.pdf?__blob=publicationFile Obermeier, T.; Sell, S.: Grundsicherung für Arbeitsuchende (Sozialgesetzbuch II). http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/arbeitsmarktpolitik/155381/gru ndsicherung-ueberblick Oschmiansky, F./ Kühl, J: Sicherung des Existenzminimums bei Erwerbsfähigkeit: Die Leistungen der Grundsicherung (SGB II). http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/arbeitsmarktpolitik/55251/grun dsicherung-sgb-ii?p=all Obermeier, T.; Sell, S.: Aktuelle Entwicklungen und Probleme in der Grundsicherung. http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/arbeitsmarktpolitik/169848/akt uelle-entwicklungen-und-probleme Bernsheim, S.; Sell, S.: Grundsicherung für Arbeitssuchende: Daten, Zahlen und Fakten. http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/arbeitsmarktpolitik/155385/dat en-zahlen-und-fakten Duschek, K.-J. u.a.: Soziale Sicherung. In: Datenreport 2013, S. 272 – 291, hier S. 276 – 284. http://www.bpb.de/nachschlagen/datenreport-2013/gesundheit-und- soziale-sicherung/173706/soziale-sicherung Themenbereich Arbeitslosigkeit Oschmiansky, F.: Wie wird Arbeitslosigkeit gemessen? http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/arbeitsmarktpolitik/54909/arbe itslosigkeit-messen?p=all Bernsheim, S. Oschmiansky, F.; Sell, S.: Daten und Fakten: Arbeits- losigkeit. http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/arbeitsmarktpolitik/155358/dat en-und-fakten-arbeitslosigkeit?p=all Schüller, F.; Wingerter, C.: Arbeitsmarkt. In Datenreport 2013, S. 113 – 126. 18
http://www.bpb.de/nachschlagen/datenreport-2013/arbeitsmarkt- und-verdienste/173362/arbeitsmarkt Oschmiansky, F.: Arbeitsmarkttheorien und -konzepte. http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/arbeitsmarktpolitik/54926/arbe itsmarkttheorien?p=all 19
Bereich Sozial-&Gesellschaftspolitik Name der Veranstaltung Gesundheit und Pflege Verantwortliche Prof Dr. Martin Allespach Lernziele / Kompetenzen Im Vordergrund der Veranstaltung steht der Erwerb grundlegender Kenntnisse über Ziele, Strukturen und Akteure des deutschen Gesundheits- und Pflegewesens. Dabei lernen die Studierenden, Entwicklungen differenziert zu betrachten, kritisch zu analysieren und zu beurteilen. Die Studierenden üben sich zugleich in einer konstruktiven Kritikkultur und in wissenschaftlicher Diskursfähigkeit. Lerninhalte Bereich Gesundheit: - Dienste und Leistungen im deutschen Gesund- heitssystem - Das deutsche Gesundheitssystem: Reformen und Positionen der Parteien Bereich Pflege: - Historischer Ausformungsprozess des Politikfelds „Pflege“ - Grundlagen der Pflegeversicherung - aktuelle/spezielle Herausforderungen in der Pflege Lehr- / Lernmethoden Vorlesung, Kleingruppenarbeit, Erstellen von Präsentationen Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Zeit 16 AS (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester Literatur Bereich Gesundheit: • Reiners, H. (2009): Mythen der Gesundheitspolitik, Bern: Huber. • Rosenbrock, R./Gerlinger, T. (2006): Gesundheitspolitik. Eine systematische Einführung. 2. Auflage, Bern: Huber. • Simon, M. (2009): Das Gesundheitssystem in Deutschland. Eine Einführung in Struktur und Funktionsweise, 3. Auflage, Bern: Huber. • http://www.forum-gesundheitspolitik.de/ 20
Bereich Pflege: - Gerlinger, T./Röber, M. (2009): Die Pflegeversicherung, Bern: Huber. - Rothgang, H./ Müller, R./ Unger, R. (2013): Barmer GEK Pflegereport 2013. St. Augustin, Asgard-Verlag. - Kuhlmey, A./Schaeffer, D. (Hg.) (2008): Alter, Gesundheit und Krankheit. Bern: Huber 21
Bereich Sozial-& Gesellschaftspolitik Name der Veranstaltung Soziale Sicherung im Alter Verantwortliche Prof. Dr. Diether Döring Lernziele / Kompetenzen Vermittlung notwendigen Sachwissens zu den Regelsystemen der Alterssicherung Vermittlung notwendigen Sachwissens über Zusatzsysteme der Alterssicherung, insbesondere die betriebliche Altersversorgung Vermittlung notwendigen Verständnisses für das Funktionieren der Systeme sowie entstehende Problemlagen Erörterung von Zukunftsfragen der Alterssicherung Lerninhalte Moderne Problemlagen der Alterssicherung als Gesamtsystem in Verbindung zu Arbeitsmarkt, Demographie, Migration und Lebensformen Versicherungspflichtregeln, Ausschlussgründe, Leistungsfor- men, Finanzierungsverhältnisse der Regelsysteme der Alters- sicherung in Deutschland Behandlung der wesentlichen Zusatzsysteme sowie freiwilliger Zusatzsicherungslösungen in der Alterssicherung Vergleich des deutschen Alterssicherungssystems mit unterschiedlichen Ansätzen im europäischen Raum und Erörterung unterschiedlicher Wirkungszusammenhänge ins- besondere in Bezug auf den Arbeitsmarkt Vergleichende Analyse der Effektivität unterschiedlicher europäischer Alterssicherungssysteme in Bezug auf das Erreichen der sozialpolitischen Hauptziele Zukunftsfragen der Alterssicherung Lehr- / Lernmethoden alle Vorlesungen sind als Lehrgespräche angelegt begleitendes Studium von Quellen sowie von Literatur regelmäßiger Wechsel von Arbeitsgruppen und Lehrgespräch /Präsentation der Arbeitsgruppenergebnisse im Plenum Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Zeit 16 AS (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester Literatur z. T. werden wissenschaftliche Texte ausgegeben oder empfohlen 22
Quellenmaterial und statistische Übersichten werden regelmäßig für die Veranstaltungen vorbereitet und präsentiert Weitere Literaturempfehlungen: Diether Döring: Die Zukunft der Alterssicherung. Europäische Strategien und der deutsche Weg, Frankfurt a.M. 2002 BMAS: Übersicht über das Sozialrecht 2014/15, Nürnberg 2014 (Buch und CD) 23
Bereich Arbeitspolitik und -beziehungen Name der Veranstaltung Wissenschaftliche Perspektiven auf Arbeit – Eine Einführung Verantwortliche Prof. Dr. Martin Allespach Lernziele / Kompetenzen Die Studierenden erhalten eine Einführung in den Gegenstandsbereich „Arbeit“ unter Bezug auf die verschiedenen einzelwissenschaftlichen Aspekte: Arbeitssoziologie, -psycho- logie, -wissenschaft, -politik. Die Studierenden lernen verschiedene Analyseverfahren in Bezug auf Belastung, Arbeits- und Leistungsbewertung kennen. Lerninhalte - Arbeitsgestaltung: Arbeitsorganisation – Toylorismus, Fordismus, Toyotismus, Gruppenarbeit / - Innovative Arbeitspolitik entwicklungsförderliche Arbeit / Humanisierung der Arbeit / gute Arbeit - Kontrolle - Herrschaft – Hierarchie - Arbeitsbewusstsein und Konzepte von Arbeits- zufriedenheit / -motivation sowie Einstellungsforschung, Arbeitskraftunternehmer, - Arbeit - Entgelt – Leistung (Entgeltgrundsätze und - methoden, Eingruppierung und Arbeitsbewertung, Belastung und Beanspruchung, - Aktuelle Themen der Arbeitsforschung Lehr- / Lernmethoden - Vortrag - Gruppenarbeit - Erarbeitung wissenschaftlicher Texte - Experteninterviews - Literaturstudium Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Referat Zeit 28 AS (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester 24
Literatur Allespach, Martin (1999): Kooperatives Lernen im Betrieb – Zugänge aus Sicht der pädagogisch-psychologischen Kooperationsforschung, - Allespach, Martin / Beraus, Walter / Mlynczak, Anton (2009), Arbeit gestalten – Fähigkeiten entfalten, - Böhle, Fritz / Voß, Günter / Wachtler, Günther (Hrsg.) (2010), Handbuch Arbeitssoziologie - Boyer, Robert/ Freyssenet, Michael (2000), Produktionsmodelle - Hirsch-Kreinsen, Hartmut / Minssen, Heiner (Hrsg.) (2013), Lexikon der Arbeits- und Industriesoziologie - Meine, Hartmut / Ohl, Key / Rohnert, Richard (Hrsg.) (2011) Handbuch Arbeit – Entgelt - Leistung - Minssen, Heiner (2006), Arbeits- und Industriesoziologie - Müller-Jentsch, Walther (1997), Soziologie der industriellen Beziehungen - Müller-Jentsch, Walther (Hrsg.) (1997), Konfliktpartnerschaft 25
Bereich Arbeitspolitik und -beziehungen Name der Veranstaltung Begriff, Geschichte und Zukunft der Arbeit I - Einführung Verantwortliche Prof. Dr. Martin Allespach Lernziele / Kompetenzen - Allgemeines Ziel der transdisziplinär angelegten Veranstaltung: verschiedene Ebenen der „Arbeits- verhältnisse“ nicht nur theoretisch, sondern auch exemplarisch „erfahrungsgesättigt“ entfalten. Dabei soll verdeutlicht werden, dass sich die Potentiale für eine „gute Arbeit“ in einem „guten Leben“ nur in gemein- samer nicht-hierarchischer, wechselseitig kritischer „Übersetzungsarbeit“ der diversen Wissensarten erschließen - Verknüpfung von Fragen und Erkenntnissen wissenschaftlicher Forschung mit den eigenen Er- fahrungen in den betrieblich-gesellschaftlichen wie individuell-persönlichen Arbeitsverhältnissen - Erarbeitung neuer Analyse- und Bewertungskriterien - Überprüfung und Aktualisierung von Politikkonzepten - Förderung von Selbstreflexions- und Kommunikations- vermögen, Konflikt- und Kooperations-fähigkeiten, insbesondere zu rational-argumentativer Auseinander- setzung in inhaltlich kontrovers geführter/zu führender Debatte - Stärkung kritischer-selbstkritischer Reflexion auf Bedingungen und Möglichkeiten individuellen wie gemeinschaftlichen Handelns Lerninhalte - politische und sozialwissenschaftliche Diskussion um die Krise (bzw. das „Ende“) und die Transformation der Arbeitsgesellschaft; Bedeutung, historische Entwicklung und Veränderung von Arbeit in ihren sozialen Formen und Dimensionen - verschiedene Formen von Lohnarbeit in ihrer historischen Entwicklung und machtasymmetrischen Beziehung zum Kapital und Diskussion von deren emanzipatorischen Gehalt (in Zusammenhang mit sich wandelnden Subjektivierungsformen) - Fragen der gesellschaftlichen Integration/Anerkennung durch Arbeit bzw. Probleme der Sicherung von sozialer Existenz/gesellschaftlicher Teilhabe in Folge der “Freisetzung” von Lohnarbeit 26
Lehr- / Lernmethoden - Vortrag und Diskussion - „Murmel“gruppen - Lektüre von Texten in Lerngruppen mit kurzen Input- Referaten zur Strukturierung der Plenumsdiskussion - die Inhalte sollen auch aus dem Erfahrungs- und Orientierungs- / Erwartungshorizont der Studierenden erarbeitet werden, um so die Einsicht in die praktische Relevanz von auf den ersten Blick scheinbar nur „abstrakt-allgemeiner“ Begriffsarbeit exemplarisch zu fördern bzw. zu stärken Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Zeit 8 AS (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester Literatur Bude, Heinz 2000: Was kommt nach der Arbeitnehmergesellschaft? In: Die Zukunft von Arbeit und Demokratie, hgg. v. Ulrich Beck, Frankfurt a.M. (Suhrkamp), S. 121-134. Hirsch, Joachim 2001: Die Zukunft der Arbeitsgesellschaft. In: Globalisierung und der Angriff auf die europäischen Wohlfahrtsstaaten, Hamburg (Argument Sonderband 279), S. 149-166. Hirsch-Kreinsen, Hartmut 2007: Lohnarbeit. Arbeitspapier Nr. 19 (September 2007). URL: http://www.wiso.tu- dortmund.de/wiso/is/Medienpool/Arbeitspapiere/ap -soz19.pdf. Hübner, Peter 2010: Arbeitsgesellschaft in der Krise? Eine Anmerkung zur Sozialgeschichte der Industriearbeit im ausgehenden 20. Jahrhundert. In: Zeitgeschichte-online, Januar 2010, URL: http://www.zeitgeschichte- online.de/thema/arbeitsgesellschaft-der-krise. Kocka, Jürgen 2001: Thesen zur Geschichte und Zukunft der Arbeit. I: Aus Politik und Zeitgeschichte B 21/2001, S. 8-13. Kocyba, Hermann 2000: Der Preis der Anerkennung: Von der tayloristischen Missachtung zur strategischen Instrumentalisierung der Subjektivität der Arbeitenden. In: Holtgrewe, Ursula; Voswinkel, 27
Stephan; Wagner, Gabriele (Hg.): Anerkennung und Arbeit. Konstanz (UVK), S. 127-140. König, Helmut 1990: Die Krise der Arbeitsgesellschaft und die Zukunft der Arbeit: Zur Kritik einer aktuellen Debatte. In: Sozialphilosophie der industriellen Arbeit, hgg. von dems. u.a. [= Leviathan Sonderheft 11/1990], S. 322-345. Mutz, Gerd 2001: Der souveräne Arbeitsgestalter in der zivilen Arbeitsgesellschaft. In: Aus Politik und Zeitgeschichte B 21/2001, S. 14-23. Rudolph; Brigitte 2001: Mögliche Chancen und befürchtete Fallen der „Neuen Tätigkeitsgesellschaft“ für Frauen. In: Aus Politik und Zeitgeschichte B21/2001, S. 24- 30. Weiterführende Literatur: Arbeitskreis Arbeitspolitik und Arbeitsforschung 2010: Beiträge zur Arbeitspolitik und Arbeitsforschung. Handlungsfelder, Forschungsstände, Aufgaben. URL: http://www.lanceo.de/files/2010_arbeitspolitik_und _arbeitsforschung.pdf. Böhle, Fritz u.a. (Hg.) 2010: Handbuch Arbeitssoziologie. Wiesbaden (VS). Castel, Robert 2011: Die Krise der Arbeit. Neue Unsicherheiten und die Zukunft des Individuums. Hamburg (Hamburger Edition). Dörre, Klaus u.a. (Hg.) 2012: Kapitalismustheorie und Arbeit. Neue Ansätze soziologischer Kritik. Frankfurt a.M./New York (Campus). Gorz, André 2010: Kritik der ökonomischen Vernunft. Sinnfragen am Ende der Arbeitsgesellschaft, Zürich (Rotpunktverlag). Manske, Alexandra; Pühl, Katharina (Hg.) 2010: Prekarisierung zwischen Anomie und Normali- sierung. Geschlechtertheoretische Bestimmungen. Münster (Westf. Dampfboot). Minssen, Heiner 2012: Arbeit in der modernen Gesellschaft. Eine Einführung. Wiesbaden (VS). Scholz, Dieter u.a. (Hg.) 2006: Turnaround? Strategien für eine neue Politik der Arbeit. Herausforderungen an Gewerkschaften und Wissenschaft. Münster (Westf. Dampfboot). 28
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Bereich Arbeitspolitik und -beziehungen Name der Veranstaltung Interessenvertretung – Theorie und Praxis der Gewerkschaften Einführung in die Theorie der Interessenvertretung I Verantwortliche Prof. Dr. Martin Allespach Lernziele / Kompetenzen - Vertieftes Verständnis des Interessen-Begriffs und des interessenpolitischen Felds der Gewerkschaften - Kritisches Reflektieren gewohnheitsmäßiger Alltags- begriffe durch gemeinsames Nachdenken und Diskutieren - Aneignung von politischen und wissenschaftlichen Texten durch individuelle Lektüre und gemeinsames Erarbeiten - Auseinandersetzung mit sich selbst und anderen - Anregung soziologischer Phantasie Lerninhalte - Begriff und Soziologie des „Interesses“ - Interessenkonstituierung als sozialer Interaktions- prozess - Verhältnis von subjektiven und „objektiven“ Interessen - Interessenpolitisches Feld der Gewerkschaften - Strukturkonflikt von Kapital und Arbeit (Marx: Kritik der Politischen Ökonomie als Klassentheorie) - Probleme gewerkschaftlicher Integration unterschied- licher Arbeitnehmermilieus (Bourdieu: Differenzierung der Klassentheorie; Vester: Arbeitnehmermilieus im Wandel) Lehr- / Lernmethoden - Interaktives Lehrgespräch - Textinterpretation - Arbeitsgruppen/Präsentation/Diskussion Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Zeit 32 AS (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester 30
Literatur - Karl Marx, Lohnarbeit und Kapital, MEW Bd. 6, Berlin 1972. - Karl Marx, Lohn, Preis und Profit, MEW Bd. 16, Berlin 1972. - Michael Vester, Wie differenziert ist die Arbeitnehmermitte? in: Joachim Beerhorst/Jens-Jean Berger (Hrsg.), Die IG Metall auf dem Weg in die Mitte?, Hamburg 2003, S.101-124. - Michael Vester/Andrea Lange-Vester/Christel Teiwes Kügler, Die neuen Arbeitnehmer, Hamburg 2008. 31
Bereich Arbeitspolitik und -beziehungen Name der Veranstaltung Einführungsveranstaltung Arbeitsbeziehungen / -politik Verantwortliche Prof. Dr. Martin Allespach Lernziele / Kompetenzen Die Studierenden erhalten einen Überblick über den Gegenstandsbereich und entwickeln ein Orientierungs- und Zusammenhangswissen. Sie sind nach der Einführung in der Lage die verschiedenen Veranstaltungen in diesem Bereich über die drei Trimester in einen wechselseitigen Bezug zu stellen. Lerninhalte Einführung in die Arbeitsbeziehungen / -politik: Grundbegriffe, Basisinstitutionen und Theorieansätze - Was sind Arbeitsbeziehungen und –politik - Bedeutung der Arbeitssoziologie und ihr Gegenstands- bereich - Gesellschaftliche Organisation der Arbeit - Industrielle Konflikte und Demokratie Orientierender Überblick über das Lehrangebot im Bereich Arbeitsbeziehungen und –politik über die 3 Trimester Lehr- / Lernmethoden - Vortrag und Präsentation durch den Dozenten - Fragend entwickelnder Unterricht - Textarbeit in Arbeitsgruppen und in Einzelarbeit Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Zeit 6 AS (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester Literatur - Böhle, Fritz / Voß, Günter / Wachtler, Günther (Hrsg.) (2010), Handbuch Arbeitssoziologie - Hirsch-Kreinsen, Hartmut / Minssen, Heiner (Hrsg.) (2013), Lexikon der Arbeits- und Industriesoziologie - Minssen, Heiner (2006), Arbeits- und Industriesoziologie - Müller-Jentsch, Walther (1997), Soziologie der industriellen Beziehungen - Neumann, Alexander (2010), Kritische Arbeitssoziologie 32
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Bereich Arbeitspolitik und –beziehungen Name der Veranstaltung Interessenvertretung – Theorie und Praxis der Gewerkschaften Einführung in die Theorie der Interessenvertretung II Verantwortliche Prof. Dr. Martin Allespach Lernziele / Kompetenzen - Verständnis von Begriff, Theorie und Politik der Gewerkschaften vor dem Hintergrund historischer Entwicklungen gesellschaftlicher Umbrüche - Kritisches Reflektieren gewohnheitsmäßiger Alltags-und Fachbegriffe durch gemeinsames Nachdenken und Diskutieren - Interpretation von historischen Dokumenten und politischen und wissenschaftlichen Texten und durch individuelle Lektüre und gemeinsames Erarbeiten - Präsentation und Diskussion von Arbeitsergebnissen - Auseinandersetzung mit sich selbst und anderen - Anregung soziologischer Phantasie Lerninhalte - Interessenpolitik von Arbeiterbewegung und Gewerkschaften in historischer und systematischer Perspektive - Themen, Ebenen, Formen und Instrumente - Ziele und Mittel der Gewerkschaften - Mehrdimensionale Politik um Arbeit als gewerk- schaftliche Kernaufgabe; Beziehung Arbeitswelt – Lebenswelt - Mitbestimmung und Demokratisierung der Wirtschaft - Politische Bewegung und politischer Einfluss in einem Mehrebenenbezug gewerkschaftlichen Handelns; Entwicklung des Verhältnisses Gewerkschaft – SPD/politische Parteien - Organisationsprinzipien: Berufs-, Einheits-Richtungs- gewerkschaft - Formelle und informelle Praktiken und Instrumente gewerkschaftlicher Interessenvertretung: Streik und Streikformen - Theorie der Gewerkschaften - Gewerkschaftliches Selbstverständnis (gefestigte Orga- nisation, soziale Bewegung) - Bedeutung externer und interner Theoriebildung für gewerkschaftliches Handeln - Klassische und zeitgenössische Gewerkschafstheorien 34
- Schlussfolgerungen für das Selbstverständnis und die Politik der Gewerkschaften Lehr- / Lernmethoden - Interaktives Lehrgespräch - Textinterpretation - Arbeitsgruppen/Präsentation/Diskussion - Teilnehmerreferate Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Referat Zeit 32 AS (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester Literatur - Walther Müller-Jentsch, Soziologie der industriellen Beziehungen, Frankfurt/Main - New York 1997 - Joachim Beerhorst, Gewerkschaften und Utopie, in: Loccumer Initiative kritischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Mut zur konkreten Utopie - Alternativen zur herrschenden Ökonomie, Hannover 2003, S. 93-112 - Joachim Beerhorst, Walther Müller-Jentsch, Joachim Berg- mann, Klaus Dörre, Rainer Trinczek, Bodo Zeuner, Sind die Gewerkschaften intermediäre Organisationen? Eine Kontroverse, in: Industrielle Beziehungen - Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, Jahrgang 12, Heft 2/2005, S. 177-221 35
Bereich Arbeitspolitik und -beziehungen Name der Veranstaltung Arbeit und Bildung – Zusammenhänge und Widersprüche Verantwortliche Prof. Dr. Martin Allespach Lernziele / Kompetenzen Die Studierenden lernen, einen einheitlichen, kritisch- konstruktiven Bildungsbegriff zu beschreiben und abzugrenzen gegenüber Konzepten der Qualifizierung und des Trainings. Sie diskutieren pädagogische und bildungspolitische Konsequenzen aus dem Bildungsbegriff. Methodisch entwickeln sie Kategorien für guten Unterricht und können dies in den unterschiedlichen pädagogischen Feldern umsetzen. Lerninhalte In der Bildungswissenschaft und ihren Teildisziplinen gibt es eine Kontroverse darüber, ob sich Arbeit und Bildung ausschließen oder sich wechselseitig bedingen. Diese Kontro- verse findet sich in den unterschiedlichen Bildungsbegriffen wieder, die den pädagogischen Prozessen zugrunde gelegt werden. Im Seminar wird ein kritisch- konstruktiver Bildungsbegriff entfaltet. Auf Basis einer arbeitsorientierten- politikbezogenen Bildung befassen wir uns mit - bildungspolitischen Fragen (z.B. Bildung und Verwirklichungschancen als Grundlage eines freiheits- orientierten Gerechtigkeitsbegriffs, Anspruch und Wirklichkeit von Bildungsgerechtigkeit, bildungs- politische Konzepte) - beruflichen Aus- und Weiterbildung (z.B. Facharbeitsmärkte, umfassende berufliche Handlungs- fähigkeit, beteiligungsorientierte Konzepte der Personal- entwicklung und des betrieblichen Bildungs- managements, subjektivierendes Arbeitshandeln, Wissensmanagement) - Konzepte und Positionen politischer und gewerkschaft- licher Bildungsarbeit. - Lehr-Lern-Prozessen (z.B. Zehnerkatalog guten Unterrichts, subjektwissenschaftliche Lerntheorie und ihre Anwendung in der Praxis) Lehr- / Lernmethoden - Vortrag - Gruppenarbeit - Erarbeitung wissenschaftlicher Texte - Experteninterviews 36
- Literaturstudium Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Referat Zeit 28 AS (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester Literatur - Allespach, Martin, Berufliche Bildung: Reformperspektiven aus gewerkschaftlicher Sicht. In: Fischer, Martin (Hrsg.): Qualität in der Berufsausbildung, 2014 - Allespach, Martin, Gewerkschaften als Träger von Bildungsarbeit. In: Enzyklopädie Erziehungswissenschaft Online (EEO), 2012 - Allespach, Martin, Arbeit – Bildung – Demokratie. In: Svenja Möller/Christine Zeuner/Anke Grotlüschen: (Hrsg.): Die Bildung der Erwachsenen – Perspektiven und Utopien, Weinheim und München 2011, S. 72-81 - Allespach, Martin, Politische Bildung: kritisch, emanzipatorisch und subjektorientiert. In: Leiprecht, Rudolf / Bibouche, Seddik (Hrsg.): Nichts ist praktischer als eine gute Theorie. Oldenburg, 2011 - Allespach, Martin / Beraus, Walter / Mlynczak, Anton, Arbeit gestalten – Fähigkeiten entfalten, Marburg 2009. - Allespach, Martin / Meyer, Hilbert / Wentzel, Lothar, Politische Erwachsenenbildung. Ein subjektwissen- schaftlicher Zugang am Beispiel der Gewerkschaften, Marburg 2009 - Allespach, Martin, Betriebliche Weiterbildung 2006, Probleme, Ansprüche und Perspektiven, in Ludwig, Joachim/ Zeuner, Christine: Erwachsenenbildung 1990 – 2022, Entwicklungs- und Gestaltungsmöglichkeiten, Weinheim und München 2006, S. 29 - 41 - Allespach, Martin, Betriebliche Weiterbildung als Beteiligungsprozess, Marburg 2005 - Klafki, Wolfgang; Neue Studien zur Bildungstheorie und Didaktik, Weinheim und Basel 1996 - Sennett, Richard, Handwerk 37
Bereich Arbeitspolitik und -beziehungen Name der Veranstaltung Arbeitsbeziehungen im europäischen Vergleich Verantwortliche Prof. Dr. Martin Allespach Lernziele / Kompetenzen - Verständnis unterschiedlicher Modelle von Arbeits- beziehungen in Europa (als Grundlage zur Stärkung internationaler Kooperation zwischen europäischen Gewerkschaften) - Differenzierter Blick auf europäische Länder/Über- windung stereotyper Vorstellungen und Verall- gemeinerungen - Erarbeitung von neuen Wissensbeständen durch Materialdiskussion in Kleingruppen Lerninhalte - Modelle von Arbeitsbeziehungen in Europa (basierend auf Richard Hyman 2001) - Anhand der Länderbeispiele Südeuropa (Italien, Spanien, Griechenland), Großbritannien und Skandinavien (Dänemark und Schweden) werden folgende Bereiche der Arbeitsbeziehungen thematisiert: - Historische Entwicklungen, die zur Institu- tionalisierung unterschiedlicher Systeme führten, insbesondere auch zentrale Auseinandersetzungen in den Capital-Labour-Relations (z.B. Heißer Herbst in Italien 1969, Kampf der UK-Gewerkschaften unter Margaret Thatcher) - Organisation der Gewerkschaften/ Gewerk- schaftstypen (Branchen-, Industrie-, politische Richtungsgewerkschaften etc.) - Betriebliche Mitbestimmungsformen, Hauptebenen der tariflichen Auseinandersetzungen - Konzertierung und Einbindung der Tarifpartner in politische Entscheidungs- und Verwaltungsgremien (Trilaterale Abkommen, Arbeitsmarktinstitutionen, Kommissionen) - Streikrecht und -praxis - Länder-Querschnittsvergleich aktueller Problemlagen: - Dezentralisierung/Flexibilisierung der Produktion und der Tarifsysteme; theoretischer Input zu Rescaling-Prozessen und praktische Beispiele 38
- Strategien in und Reaktionen auf die Wirt- schaftskrise am Beispiel von politischen Streiks und anderen Protestformen Lehr- / Lernmethoden - Dozentenvortrag (Folienvortrag) mit anschließender Diskussion im Plenum - Studium und Diskussion von Quellen in Kleingruppen anschließende Diskussion im Plenum - Simulierte Podiumsdiskussion - Warming-Ups und Aufmerksamkeitsübungen: Pfiffstreik- Übung, 5 Minuten Freewriting, Neues vom Känguru, interessante Quellen zitieren… Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Zeit 16 AS (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester Literatur - Sekundärliteratur… - Quellenmaterial… - Bildungsbaustein „Soziales Europa!? Materialien zur europapolitischen Bildung von Gewerkschafter*innen“ - Weiterführende Literatur zum selbständigen Weiterarbeiten wird in der Veranstaltung bekannt gegeben, ebenso nützliche Websites wie z.B. die Themenseite des Europäischen Gewerkschaftsinstituts zu den Arbeitsbeziehungen der EU- Länder[http://de.worker-participation.eu/Nationale- Arbeitsbeziehungen/Laender], European Industrial Relations Observatory http://www.eurofound.europa.eu/eiro/index.htm. Sekundärliteratur: Bieling, Hans-Jürgen / Deppe, Frank (1999): Europäische Integration und industrielle Beziehungen – Zur Kritik des Konzeptes des „Wettbewerbskorporatismus“, in: Schmitthenner, Horst / Urban, Hans-Jürgen (Hrsg.): Sozialstaat als Reformprojekt. Optionen für eine andere Politik, Hamburg, 275- 300. 39
Dusse, Birgita / Meyer, Malte (2011): Soziales Europa?! Materialien für die europapolitische Bildung von Gewerkschafter*innen, Frankfurt am Main. Hamann, Kerstin / Johnston, Alison / Kelly, John (2012): Generalstreiks in Westeuropa 1980-2011, in: Gallas, Alexander / Nowak, Jörg / Wilde, Florian (Hrsg.): Politische Streiks im Europa der Krise, Hamburg, 107-133. Hyman, Richard (2001): Understanding European Trade Unionism. Between market, class and society, London u.a. Jessop, Bob (2003): Changes in Welfare Regimes and the Search for Flexibility and Employability, in Overbeek, Henk (Hrsg.): The Political Economy of European Employment, London/New York, 29-50. Röttger, Bernd (2008): Gramscis organische Konzeption des Klassenkampfs und die Gewerkschaftsfrage, oder: was haben die gegenwärtige Krise der Gewerkschaftspolitik und gewerkschaftliche Revitalisierungsstrategien mit Politics of Scale zu tun?, in: Wissen, Markus / Röttger, Bernd / Heeg, Susanne (Hrsg.): Politics of Scale. Räume der Globalisierung und Perspektiven emanzipatorischer Politik, Münster, 290-313. Quellen/Artikel (Auswahl): Acuerdo Social y Económico. Para el crecimento, el empleo y la garantía de las pensiones (2011) [Auszug, übersetzt von B.Dusse] Breville, Benoît et al. (Hrsg.) (2010): „Das letzte Gefecht der britischen Kumpels.“, in: Le Monde Diplomatique - Atlas der Globalisierung. Das 20. Jahrhundert, Paris., 56f. ETUC, Businesseurope, CEEP, UEAPME (2010): Joint Statement by ETUC and Businesseurope on the Europe 2020 Strategy [Auszug, übersetzt von B.Dusse] FIOM (2012): „Der nationale Arbeitsvertrag und 40 Jahre betriebliche Tarifverträge und Vereinbarungen werden gelöscht“ [Flugblatt] Karyoti, Olga (2012): „Es ist leichter, Steine zu schmeißen, als unseren Arbeitsplatz dicht zu machen.“, Interview, in: Gallas, Alexander / Nowak, Jörg / Wilde, Florian (Hrsg.): Politische Streiks im Europa der Krise, Hamburg, 165-170. 40
Klein, Angela (2011): Turin, Fiat-Miafiori: „Entweder ihr unterschreibt, oder wir schließen“, in SoZ 02/2011. Presidenza del consiglio dei Ministri (1996): Accordo per il Lavoro [Auszug, übersetzt von B.Dusse] Weiterführende Literatur zu ausgewählten Ländern: Birke, Peter (2007): Wilde Streiks im Wirtschaftswunder. Arbeitskämpfe, Gewerkschaften und soziale Bewegungen in der Bundesrepublik und Dänemark, Frankfurt am Main. Dusse, Birgita (2002): Industrielle Beziehungen und Arbeitsorganisation im Postfordismus. Das Beispiel Italien, Frankfurt am Main [Hochschulschrift, Magisterarbeit] Hoffmann, Jürgen (2006): Arbeitsbeziehungen im Rheinischen Kapitalismus. Zwischen Modernisierung und Globalisierung, Münster. Kohl, Heribert/Platzer, Hans-Wolfgang (2003): Arbeitsbeziehungen in Mittelosteuropa. Transformation und Integration. Die acht EU-Beitrittsländer im Vergleich, Baden- Baden. Köhler, Holm-Detlev / Jiménez, José Pablo Calleja (2013): Die Gewerkschaften in Spanien. Organisation, Rahmenbedingungen, Herausforderungen, Berlin [Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung]. Kritidis, Gregor (2010): Die Krise als Katalysator. Zur Transformation der griechischen Arbeiterbewegung, in: Sozial.Geschichte online 3/2010, 133-147. Meyer, Kurt B. (2005): Der Wandel der Arbeitsbeziehungen in Dänemark und Norwegen, Frankfurt am Main. McIlroy, John (2011): Britain: how neo-liberalism cut unions down to size, in: Gall, Gregor / Wilkinson, Adrian / Hurd, Richard: The International Handbook of Labour Unions. Responses to Neo-Liberalism, Cheltenham / Northhampton MA, 82-104. 41
Bereich Arbeitspolitik und -beziehungen Name der Veranstaltung Interessenvertretung – Theorie und Praxis der Gewerkschaften Praxis von Interessenvertretung: Aktuelle politische Entwicklungen und Konzepte Verantwortliche Prof. Dr. Martin Allespach Lernziele / Kompetenzen - Solide Kenntnisse des Systems der industriellen Beziehungen in Deutschland - Kennenlernen von Organisation und Politik der Unternehmerverbände - Auseinandersetzung mit der Praxis von Gewerkschaften vor dem Hintergrund gegenwärtiger gesellschaftlicher Umbrüche - Erfassen und bewerten von Textaussagen - Erfassen, einordnen und diskutieren von Referaten und Präsentationen - Perspektivwechsel - Auseinandersetzung mit und Aushalten von fremden Standpunkten - Anregung soziologischer Phantasie Lerninhalte - Zentrale Gegenwartsprobleme der Gewerkschaften, Kräftefeld- und Machtquellenanalyse - Gesellschafts- und gewerkschaftstheoretische Einbettung (regulationstheoretisches Konzept des gesellschaftlichen Strukturbruchs) - Industrielle Beziehungen in Deutschland – das System der dualen Interessenvertretung - Typologie und Handlungsorientierungen von Betriebsräten - Tarifvertragssystem, Tarifautonomie, Tarifpolitik – Erosion des Flächentarifvertrags, kontrollierte Dezentralisierung, Tarifkonkurrenz und Tarifeinheit - Gewerkschaftliche Organisation und Interessenvertretung im Wandel: Analysen, Ansätze, Perspektiven der Gewerkschaftspolitik: Gastbeiträge aus Einzelgewerk- schaften zu strategischen Ansätzen (Mitgliedergewinnung, - bindung und –beteiligung; Organizing, Industriepolitik /ökologische Reform der Industriegesellschaft, Tarifpolitik) - Gewerkschaftliche Kooperation auf europäischer und internationaler Ebene/Überwindung von Standortkonkurrenz (Fallstudie) - Migration und grenzüberschreitende Gewerkschaftsarbeit: Europäischer Verein für Wanderarbeiterfragen 42
- Unternehmerverbände: Rolle, Entstehung und Zielsetzung, Strukturen, aktuelle Aufgaben und Ziele, Verhältnis zu Gewerkschaften Lehr- / Lernmethoden - Interaktives Lehrgespräch - Vorträge und Präsentationen von Gewerkschafts- und Verbandsvertretern - Interpretation von Texten Leistungsnachweis Ja Nein Wenn Ja, in welcher Form: Zeit 32 AS (1 AS = 45 min) 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester Literatur - Brinkmann, U., Choi, H.-L., Detje, R., Dörre, K., Holst, H., Karakayali, S., Schmalstieg, C., Strategic Unionism: Aus der Krise zur Erneuerung? Umrisse eines Forschungsprogramms, Wiesbaden 2008 - Hälker, Juri, Vellay, Claudius (Hrsg.) Union Renewal – Gewerkschaften in Veränderung. Texte aus der aktuellen internationalen Gewerkschaftsforschung, Düsseldorf 2006 43
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