Daheim GLAUBEN FEIERN - Sankt Franziskus ...

 
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Daheim GLAUBEN FEIERN - Sankt Franziskus ...
2                             GLAUBEN daheim FEIERN – Weihnachten 2020

„In der Stille und Verborgenheit der Nacht öffnet Gott den Himmel.
Behutsam neigt er sich uns zu und unterfängt unser Harren und
Seufzen,
unsere      Erdenschwere,    unsere     Aussichtslosigkeiten,  die
Niedergeschlagenheit
und unser vergebliches Mühen.
Hoffnung greift Raum.
Gott füllt die leeren Hände mit jauchzendem Leben. Weihnachten.“
(nach Dr. Anna Hennersperger)

Liebe Mitchristen!
Weihnachten in einer Pandemie – Weihnachten ganz anders? Ja,
vieles ist anders als die Jahre zuvor. Die Geschäfte haben schon seit
einigen Tage geschlossen, die Besuche bei der Familie sollen
eingeschränkt werden, in den Gottesdiensten, wenn Sie denn
stattfinden, darf nicht gesungen werden und vieles mehr.
Ist deshalb Weihnachten ganz anders? Ja, sicherlich vieles ist
schmerzlich von den Einschnitten, die uns die Pandemie auferlegt,
aber Weihnachten bleibt doch Weihnachten. Gott öffnet den
Himmel in dieser Nacht. Auch in diesem Jahr. Er will in unser Leben
hineingeboren werden. Er will in all unseren Ängsten, Sorgen und
Nöten bei uns sein – er sendet uns seinen Sohn. Was für ein
Geschenk?! Gott ist kein Gott in der Ferne – Gott ist uns nahe, in
einem kleinen Kind. Vielleicht hilft uns dieser Blick auf Weihnachten,
das zu entdecken, was Weihnachten wirklich bedeutet, auch in
diesem völlig anderen Jahr.
Ich wünsche es Ihnen und Ihren Lieben jedenfalls von ganzem
Herzen.
Der vorliegende Hausgottesdienst lädt Sie ein miteinander oder
alleine dies zu feiern, dass Gott den Himmel öffnet und sich uns
zuneigt.
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Vielleicht ist es ja auch eine Möglichkeit mit einem älteren,
einsamen Menschen zu telefonieren und diesen Gottesdienst
miteinander am Telefon zu feiern, wenn wir uns schon nicht mit so
vielen treffen dürfen.
Ich möchte Sie jedenfalls einladen durch die Feier dieses
Hausgottesdienstes untereinander und mit Gott verbunden zu sein.
Mögen Sie dadurch spüren, dass Gott bei Ihnen ist und Sie mit seiner
Liebe und seinem Licht an diesem Weihnachtsfest erfüllen möchte.
Im Namen des gesamten Pastoralteams grüße ich Sie und wünsche
Ihnen und Ihren Lieben ein gesegnetes und hoffnungsfrohes
Weihnachtsfest und alles Gute und Gottes Segen für 2021.
Ihr Gemeindereferent Bernhard Hamacher

Sie können das Heft kostenlos von unserer Website herunterladen
www.sankt-franziskus-ww.de

Hausgottesdienst zum Weihnachtsfest 2020
Beginnen Sie den Gottesdienst nach einer Zeit der Stille mit dem
Entzünden einer Kerze. Und vielleicht nehmen Sie das Jesuskind aus
der Krippe und stellen es in ihre Mitte.
V: Gott ist da. Er ist in unserer Mitte. Heute an Weihnachten und
jeden Tag. Darum haben wir uns versammelt und beginnen diese
Feier ob allein oder mit lieben Menschen im Zeichen Gottes, des
Dreieinigen:

+Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
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Lied: Gotteslob Nr. 239,1+2 (singen oder beten)
     1. Zu Bethlehem geboren ist uns ein Kindelein.
        Das hab ich auserkoren, sein Eigen will ich sein.
        Eja, Eja, sein Eigen will ich sein.
     2. In seine Lieb versenken will ich mich ganz hinab;
        mein Herz will ich ihm schenken und alles, was ich hab.
        Eja, Eja, und alles, was ich hab.
Kyrie:
V: Werden wir zu Beginn still – Weihnachten – Gott wird Mensch.
Er ist in unserer Mitte. Öffnen wir ihm unser Herz und begrüßen wir
ihn als unseren Herrn, den Kyrios, in unserer Mitte:
Stille
V: Herr Jesus Christus, durch Dich hat Gott den Himmel geöffnet
und sein Wort Mensch werden lassen.
A: Kyrie eleison
V: Herr Jesus Christus, deine Geburt hat unser Leben verändert und
uns das Beispiel gegeben wie wir die Liebe in die Tat umsetzen
können.
A: Christe eleison
V: Herr Jesus Christus, im Vertrauen auf deine Nähe finden wir das
Leben in Fülle.
A: Kyrie eleison
Loblied: Gotteslob Nr. 751 (singen oder beten)
  1. Auf! Christen, singt festliche Lieder
     und jauchzet mit fröhlichem Klang!
     Es halle auf Erden laut wider der himmlische Jubelgesang!
     Gott Vater hat unser Verlangen und seine Verheißung erfüllt;
     der Heiland, nach welchem wir rangen,
     erscheinet im Fleische verhüllt.
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Gebet:
Gott, himmlischer Vater, du schenkst uns in der Geburt deines
Sohnes das Licht, das in der Finsternis leuchtet und die Liebe, die
uns mit Zuversicht erfüllt. Voller Freude feiern wir dieses Fest. Lass
durch unser Hören, Singen und Beten das Geheimnis der
Menschwerdung Jesu tief in unsere Herzen einströmen. Darum
bitten wir Dich, heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit.
Amen.
Lesung (Jes 9,1-6):
Das Volk, das in der Finsternis ging, sah ein helles Licht; über denen,
die im Land des Todesschattens wohnten, strahlte ein Licht auf. Du
mehrtest die Nation, schenktest ihr große Freude. Man freute sich
vor deinem Angesicht, wie man sich freut bei der Ernte, wie man
jubelt, wenn Beute verteilt wird. Denn sein drückendes Joch und
den Stab auf seiner Schulter, den Stock seines Antreibers
zerbrachst du wie am Tag von Midian. Jeder Stiefel, der dröhnend
daher stampft, jeder Mantel, im Blut gewälzt, wird verbrannt, wird
ein Fraß des Feuers. Denn ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn
wurde uns geschenkt. Die Herrschaft wurde auf seine Schulter
gelegt. Man rief seinen Namen aus: Wunderbarer Ratgeber, Starker
Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. Die große Herrschaft
und der Frieden sind ohne Ende auf dem Thron Davids und in
seinem Königreich, es zu festigen und zu stützen durch Recht und
Gerechtigkeit, von jetzt an bis in Ewigkeit. Der Eifer des HERRN der
Heerscharen wird das vollbringen.

Lied: Gotteslob Nr. 240,1+3 (singen oder beten)
   1. Hört, es singt und klingt mit Schalle:
      Fürchtet euch nicht, ihr Hirten alle!
      Macht euch auf, geht hin zum Stalle:
      Gott ward Mensch, des freut euch sehr.
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    2. Mit den Hohen und Geringen
       wolln auch wir ihm Gaben bringen,
       Gloria voll Freude singen
       mit der Engel großem Heer.

Evangelium nach Lukas (Lk 2, 1-14):
Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl
erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen. Diese
Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von
Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So
zog auch Josef von der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf nach Judäa
in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus
und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria,
seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Es geschah, als sie dort
waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, und sie
gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln
und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie
war. In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten
Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen
und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten
sich sehr. Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe,
ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk
zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter
geboren; er ist der Christus, der Herr. Und das soll euch als Zeichen
dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in
einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes
himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der
Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.
Evangelium, frohe Botschaft, unseres Herrn Jesus Christus – Lob
sei Dir Christus
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Gedanken zum Evangelium
„Fürchtet euch nicht“ – diese Worte rufen die Engel auf dem Feld
den Hirten zu, als sie die Botschaft von der Geburt Jesu verkünden.
„Fürchtet euch nicht“ - drei Worte, die von Hoffnung künden. Die
Engel machen den Hirten damit deutlich: Sie brauchen keine Angst
zu haben. Sie sind in Sicherheit, auch wenn Ungewöhnliches am
Himmel und auf der Erde geschieht. Auch wenn ihr Weltbild sich
auf den Kopf stellt, ein König wird in einem Stall geboren. Das gab’s
noch nie!
Das letzte Jahr war ein besonderes Jahr. „So etwas habe ich noch
nicht erlebt, das gab es noch nie“ – sagte meine 91jährige Mutter
vor einiger Zeit. Ja, eine solche Pandemie hat sie noch nie erlebt
und das gab es zuletzt vor gut 100 Jahren – als die spanische Grippe
grassierte. Am Anfang dieses Jahres haben viele nicht gedacht, dass
wir jetzt zu Weihnachten immer noch bedroht sind von dieser
schweren Viruserkrankung. Vielen Menschen macht das Angst.
Viele haben Angst um ihre Gesundheit und die ihrer Angehörigen,
die einer Risikogruppe angehören. Andere haben Angst um ihre
Existenz, weil ihr Geschäft geschlossen ist oder sie ihren
Arbeitsplatz verloren haben und viele Ängste mehr. Ich habe im
Studium einmal den Satz gehört. „Du musst der Angst einen Namen
geben, dann wird sie schon kleiner.“ In den letzten Monaten
musste ich öfter an diesen Satz denken. Weil ich genau diese
Erfahrung machte, wenn Menschen zum Gespräch kamen und mir
von ihren Ängsten erzählten, sie beim Namen nannten und
anschließend sagten, das hat mir jetzt gut getan, jetzt ist mir wieder
etwas leichter ums Herz.
Vielleicht kennen Sie das auch!? Die Ängste verschwinden damit
nicht, aber sie werden kleiner und verlieren an Bedeutung, das ist
jedenfalls meine persönliche Erfahrung. Neben dem Sprechen über
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unsere Ängste und Sorgen, ist es wichtig, immer wieder auf die
Worte der Engel in der Heiligen Nacht zu hören und diese in das
Herz zu lassen: „Fürchtet euch nicht“. Das rufen die Engel nämlich
an diesem Weihnachtsfest auch jedem von uns zu.
Schauen wir noch einmal in die Weihnachtsgeschichte. Die Hirten
vertrauen der Engelschar und gehen um das Kind zu sehen. Sie
vertrauen den himmlischen Boten und setzen ihre ganze Hoffnung
in diese Botschaft. Und sie werden nicht enttäuscht – das Kind in
der Krippe lächelt sie an und lässt ihre Angst in einem anderen Licht
erscheinen. Und sie lächeln zurück und vertrauen dem kleinen Kind
in der Krippe. Gehen auch wir diesen Weg der Hirten.
Die Ängste werden nicht ganz verschwinden, aber sie können
kleiner werden und in einem anderen Licht erscheinen – im Licht
Jesu Christi, der immer bei uns ist.

Fürbitten:
Guter Gott, du bist da, in Jesus Christus, Deinem neugeborenen
Sohn. Zu Dir bringen wir unsere Welt:
    1) Gott, wir bringen Dir alle Traurigen, Einsamen, Verbitterten.
       A: Lass sie das Licht und den Trost der Weihnacht erfahren.

    2) Gott, wir bringen Dir alle Kranken, Sterbenden und alle, die
       sich liebevoll und aufopferungsvoll um sie kümmern.
       A: Lass sie das Licht und den Trost der Weihnacht erfahren.

    3) Gott, wir bringen Dir alle Menschen, die Angst haben, alle, die
       kein Licht mehr sehen in ihrem Leben, alle, die auf der Straße
       leben.
       A: Lass sie das Licht und den Trost der Weihnacht erfahren.
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    4) Gott, wir bringen Dir alle Länder und Nationen, die im Krieg
       leben oder in kriegsähnlichem Zustand. Wir bringen Dir auch
       alle Menschen und vor allem die Kinder auf dieser Erde, die
       hungern müssen.
       A: Lass sie das Licht und den Trost der Weihnacht erfahren.
V: Legen wir all unsere Bitten, die ausgesprochenen und die, die
wir in unseren Herzen tragen in das Gebet, das Jesus uns gelehrt
hat:

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern
Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem
Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in
Ewigkeit. Amen
Lied: 245,1+2 (singen oder beten)
    1. Menschen, die ihr wart verloren,
       lebet auf, erfreuet euch!
       Heut ist Gottes Sohn geboren,
       heut ward er den Menschen gleich.
       Lasst uns vor ihm niederfallen,
       ihm soll unser Dank erschallen:
       Ehre sei Gott, Ehre sei Gott,
       Ehre sei Gott in der Höhe!“
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     2. Welche Wunder reich an Segen
        stellt uns dies Geheimnis dar!
        Seht, der kann sich selbst nicht regen,
        durch den alles ist und war.
        Lasst uns vor ihm niederfallen,
        ihm soll unser Dank erschallen:
        Ehre sei Gott, Ehre sei Gott,
        Ehre sei Gott in der Höhe!“
Text vor dem Segen:
Weihnachten heißt: Er ist gekommen.
ER hat die Nacht hell gemacht.
ER hat die Nacht unserer Finsternis,
die Nacht unserer Unbegreiflichkeiten,
die grausame Nacht
unsere Ängste und Hoffnungslosigkeiten
zur Weihnacht, zur Heiligen Nacht gemacht.

Gott hat sein letztes, sein tiefstes,
sein schönstes Wort im fleischgewordenen Wort
in die Welt hineingesagt.
Und dieses Wort heißt:
Ich liebe dich, du Welt und du Mensch.
Ja, zündet die Kerzen an!
Sie haben mehr recht als alle Finsternis.
(Karl Rahner)
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Segen:
Der Herr segne uns.
Er gehe mit uns den Weg in die Nacht und in den Tag.
Er lasse seinen Stern erstrahlen –
so hell wie damals in Betlehem, damit wir finden bei Ihm,
was wir suchen und ersehnen.

ER selber gehe mit uns als Engel,
der uns schützt und erinnert, was heute Grund des Festes ist,
damit die Hoffnung bleibt, wenn Tage kommen,
die unser Leben verdunkeln.
ER selber gehe mit uns als Engel,
der uns zuruft: „Fürchtet euch nicht“.

Das schenke uns der Gott der Kleinen und der Gott der Großen –
der Gott der Liebe und des Lichtes,
der Gott der alle Angst in einem anderen Licht erscheinen lässt,
der Gott der uns die Kraft gibt für unser Leben,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: Gotteslob Nr. 238,1-3 (singen oder beten)
     1. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!
        Welt ging verloren, Christ ist geboren:
        Freue, freue dich, o Christenheit.
     2. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!
        Christ ist erschienen, uns zu versühnen:
        Freue, freue dich, o Christenheit.
     3. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!
        Himmlische Heere jauchzen dir Ehre:
        Freue, freue dich, o Christenheit.
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     Hoffnungsfrohe, lichterfüllte und
         gesegnete Weihnachten!
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