Dai-was? Diversity als Herausforderung in Polizei und Sozialarbeit - Impulse von Ann-Sofie Susen

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Dai-was? Diversity als Herausforderung in Polizei und Sozialarbeit - Impulse von Ann-Sofie Susen
Dai-was?
Diversity als Herausforderung in
    Polizei und Sozialarbeit
   Impulse von Ann-Sofie Susen
Dai-was? Diversity als Herausforderung in Polizei und Sozialarbeit - Impulse von Ann-Sofie Susen
VIELFALT UND VERSCHIEDENHEIT
Dai-was? Diversity als Herausforderung in Polizei und Sozialarbeit - Impulse von Ann-Sofie Susen
Zentrale Begriffe:
Diversity – Diskriminierung Inklusion

Herausforderungen für Sozialarbeit und
Polizei im Vergleich
Dai-was? Diversity als Herausforderung in Polizei und Sozialarbeit - Impulse von Ann-Sofie Susen
Mobile Beratung für Demokratieentwicklung

 Diversityorientierte und Diskriminierungssensible
  Kompetenzvermittlung und Organisationsentwicklung

 Für Schulen, Jugendfreizeitstätten, soziale Einrichtungen,
  Sicherheitsbehörden u.a. in Berlin

 Beratung, Fortbildung, Moderation und Prozessbegleitung

     Projekt „Vielfalt Gestaltet“ für Schulen, JFEn (2008-2010)
     Projekt „Vielfalt Gestaltet Grundschule- NÜRTIKULTI“ für eine
      Berliner Grundschule (2011-2013)
     Projekt „Polizei und Vielfalt“ (2016-2017)

 In Berlin!
Dai-was? Diversity als Herausforderung in Polizei und Sozialarbeit - Impulse von Ann-Sofie Susen
Wandbild von Jugendlichen in Berliner Polizeiwache
Dai-was? Diversity als Herausforderung in Polizei und Sozialarbeit - Impulse von Ann-Sofie Susen
I. Diversity
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DIVERSITY
            “Diversity is
            not about the
            others – it is
            about you!“
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INTERSEKTIONALITÄT

   https://blogs.brown.edu/choices/author/mabernetbrown-edu/

                                                 By Mackenzie Abernethy
Dai-was? Diversity als Herausforderung in Polizei und Sozialarbeit - Impulse von Ann-Sofie Susen
MIGRATION UND MILIEU

https://www.horizont.net/planung-analyse/nachrichten/Migranten---eine-
heterogene-Gruppe-148405
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II. Diskriminierung
ZWEI SEITEN DER VIELFALT-MEDAILLE

  Diversitätsbewusstsein   Diskriminierungskritik
DISKRIMINIERUNG

Stereotyp: Einstellung

Vorurteil: Einstellung + Gefühl

Diskriminierung: Einstellung + Gefühl + Handlung
GESETZLICHE GRUNDLAGEN
III. INKLUSION
INKLUSION
MIGRATIONSPÄDAGOGIK
Zeitraum           Pädagogische Konzepte       Diskurs / Begriffe   Politik und Gesellschaft      Phase

60er/70er Jahre    Ausländerpädagogik          Gastarbeiter         Anwerbung und Anwerbestopp    Segregation
                   (Ausländerklassen)

80er Jahre         Interkulturelle Pädagogik   Ausländer            Kein Einwanderungsland, Ius   Integration
                                                                    Sanguinis

Ab Ende der 90er   Diversity Education         Migranten, MmMh      Steuerungsinstrumente von     Inklusion
Jahre                                                               Einwanderung,
                                                                    Ius Sanguinis und Ius Soli
III. Zwischenfazit
Die schlechte Nachricht: Es gibt keine allgemeine Formel, kein ABC
und auch kein Rezeptbuch.

Die gute Nachricht: Wir können uns am Ziel der Inklusion
orientieren, um gut mit den Herausforderungen von Vielfalt und
Verschiedenheit umzugehen und Ausgrenzungsmechanismen
abzubauen. Diversity-Kompetenz ist keine „Sonderkompetenz“.

                           Inklusion =

   Anerkennung und Wertschätzung von Vielfalt als Ressource
                            +
      Vermeidung von Ausgrenzung und Diskriminierung
Kann „Vielfalt“ gelernt werden?

„Ja!“
 Achtung der Menschenrechte

 Sensibilisierung für Diskriminierung

 Einüben vorurteilsbewusster Wahrnehmung und diskursiver Auseinandersetzung

 Aushalten von Widersprüchen (Ambiguitätstoleranz)

 Begreifen von Vielfalt als Ressource (und weniger als Störung)

 Mehr Reflexion wagen, weniger Resonanz suchen
IV. Herausforderungen
  für Sozialarbeit und
  Polizei im Vergleich
Gesetzlicher Auftrag polizeilicher Arbeit

  Strafverfolgung

  Ahndung von Ordnungswidrigkeiten

   Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit und teilweise auch
    für die öffentliche Ordnung (innere Sicherheit).

   Die Polizei vertritt bei ihrem Handeln die Rechtsordnung als Exekutive.
Empfehlungen des NSU-Untersuchungsausschusses
Beschlussempfehlung und Bericht des 2. Untersuchungsausschusses nach Artikel 44 des
Grundgesetzes

2. (…) Zentral ist dabei die Diskurs- und Kritikfähigkeit, d.h. es muss eine „Fehlerkultur“ in den
   Dienststellen entwickelt werden. Reflexion der eigenen Arbeit und Umgang mit Fehlern sollte
   daher Gegenstand der polizeilichen Aus- und Fortbildung werden. (…)

11. Deutschlands Gesellschaft ist vielfältig – diese Vielfalt müssen die                                                                                               Polizeibehörden
    widerspiegeln, mit dieser Vielfalt müssen sie kompetent umgehen. (…)

12. „Interkulturelle Kompetenz“ muss ein fester und verpflichtender Bestandteil der
    Polizeiausbildung sein und zum professionellen Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt
    befähigen.     Vordringlich  die   unmittelbaren   Vorgesetzten     der     Kriminal- und
    Schutzpolizeibeamten sollen durch Aus- und Fortbildung sensibilisiert werden. Die
    Umsetzung der Aus- und Fortbildungsziele in der Praxis muss kontinuierlich überprüft
    werden.

21. Die Aus- und Fortbildung der Polizeien muss insbesondere für den Staatsschutz die Grundlage
    dafür legen, dass Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus in ihrer Gefährlichkeit
    nicht unterschätzt werden. Zudem sollen in       die Aus- und Fortbildung auch die
    Wissenschaft und zivilgesellschaftliche Organisationen einbezogen  werden.
(Aus: Deutscher Bundestag, Drucksache 17/14600, 17. Wahlperiode, 22. 08. 2013, Beschlussempfehlung und Bericht des 2. Untersuchungsausschusses nach Artikel 44 des Grundgesetzes, S. 861 ff)
Ziele und Auftrag sozialer Arbeit

„Soziale Arbeit fördert als praxisorientierte Profession und
wissenschaftliche Disziplin gesellschaftliche Veränderungen, soziale
Entwicklungen und den sozialen Zusammenhalt sowie die Stärkung der
Autonomie und Selbstbestimmung von Menschen. Die Prinzipien sozialer
Gerechtigkeit, die Menschenrechte, die gemeinsame Verantwortung und
die Achtung der Vielfalt bilden die Grundlage der Sozialen Arbeit. Dabei
stützt sie sich auf Theorien der Sozialen Arbeit, der Human- und
Sozialwissenschaften und auf indigenes Wissen. Soziale Arbeit befähigt und
ermutigt Menschen so, dass sie die Herausforderungen des Lebens
bewältigen und das Wohlergehen verbessern, dabei bindet sie Strukturen
ein. Diese Definition kann auf nationaler und/oder regionaler Ebene weiter
ausgeführt werden.“

Definition von Sozialer Arbeit der International Federation of Social Workers (IFSW)
Soziale Arbeit                       Polizei
Profession und Vielfalt      Haltungsorientiert: normativ-        Handlungsorientiert: normativ-
                             ethisch (im Sinne von                pragmatisch (im Sinne von
                             zugrundeliegender, inhärenter        notwendiger Kompetenz)
                             Haltung)

Selbstverständnis            Reflexionsorientiert                 Resonanzorientiert (Bestätigung)
                             (Auseinandersetzung)
Selbstbild                   individual-, heterogenitätsorientiert kameradschaftlich-,
                                                                   homogenitätsorientiert
Fremdbild                    parteiisch, helfend                  uniform, neutral, helfend

Zentrale Herausforderungen  Auf Zielgruppen und Sozialräume       Gleichbehandlung des polizeilichen
(nach außen)                abgestimmte, passgenaue               Gegenübers (auf gesetzlicher
                            Unterstützungsangebote (auf           Grundlage) in komplexen
                            Grundlage fachlicher Standards, SGB   „Vielheitsverhältnissen“
                            usw.)
Zentrale Herausforderungen Diversitätsorientierte Personal-       Diversitätsorientierte Personal-
(nach innen)                entwicklung, Repräsentation von       entwicklung, Spannungsverhältnis
                            Zielgruppen                           Gleichheit-Vielheit
Relevante Diversitymerkmale Milieu, Gender,                       Gender, Migrationshintergrund, Alter
                            Migrationshintergrund, Alter,         und körperliche Beeinträchtigungen
                            psychische und physische              u.a.
Hospitation beim Berliner CSD
Spannungsfeld Polizei und Vielfalt

Gesellschaftliche Komplexität stellt an die polizeiliche Arbeit, die an der Maxime
der Gleichbehandlung orientiert ist, besondere Herausforderungen, birgt aber
auch Chancen.

Extern
Polizeiliche Praxen und Routinen werden durch gesellschaftliche Vielfalt und
Verschiedenheit immer wieder neu in Frage gestellt. Chance: Stärkung der
Menschenrechtsorientierung und Erweiterung des Repertoires.

Intern
Polizeiliche Uniformität und „Kameradschaft“ stößt sich an einer zunehmend
heterogeneren, individualistisch orientierten Mitarbeiterschaft. Chance: Bessere
Repräsentation der Bevölkerung in der Polizei und dadurch höhere Identifikation
mit der Polizei.
Schlagzeile Februar 2018

Bildzeitung vom 28.02.2018 Titelseite:
„Armenspeisung in Essen. Erste Tafel nimmt nur
noch Deutsche auf!“
Herausforderung Vielfalt in der Sozialen Arbeit

Umgang mit Vielfalt und Verschiedenheit, mit Differenz, ist für die Soziale Arbeit
keine neue Herausforderung, aber dennoch eine Herausforderung.

Extern
Ziel- und Nutzergruppen ändern sich dynamisch, neue Gruppen kommen stetig
hinzu.
Sind Angebote und Unterstützungsleistungen Sozialer Arbeit für alle gleichermaßen
zugänglich? Gibt es eine Verständigung über einen diskriminierungssensiblen
Umgang mit heterogenen, in Konflikt stehenden Nutzer- und Zielgruppen?

Intern
Wie heterogen ist die Gruppe der Sozialarbeiter/innen? Wer ist repräsentiert?
Welche Qualifikationsanforderungen sind neu hinzugekommen? Wie sieht das
Verhältnis zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen aus? Kann offen über eigene
Haltungen kommuniziert werden?
„Ja, Vermeidung von Kontakt und Konflikt
spiegelt eine falsche Toleranz vor. Es ist
schwieriger, sich fortwährend aufeinander mit
allen Differenzen einzulassen. Eine pluralistische
Demokratie ist ein offener Lernprozess ohne die
Notwendigkeit endgültiger Einigung.“

Der Philosoph Michael J. Sandel 18.05.2018 im Interview mit
dem Spiegel
http://www.spiegel.de/plus/wie-selbstgerecht-ist-das-weltbild-der-linksliberalen-a-00000000-0002-0001-0000-000157424395
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT!

Kontakt:

Stiftung SPI
Geschäftsbereich Lebenslagen, Vielfalt und
Stadtentwicklung

Mobiles Beratungsteam Berlin – für
Demokratieentwicklung

Samariterstraße 19 – 20
10247 Berlin

Projektleitung: Ann-Sofie Susen

Telefon: 030 41725628; 030 4423718
Fax: 030 44034146
E-Mail: mbtberlin@stiftung-spi.de
Website: www.mbt-berlin.de
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