Das Berufliche Gymnasium - Niedersachsen - INFO
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Niedersächsisches Kultusministerium Gesundheit und Soziales INFO Wirtschaft Technik Das Berufliche Gymnasium (gültig ab 01.08.2011) Informationen für Eltern, Schülerinnen und Schüler Niedersachsen
In der Schulstruktur Niedersachsens Durch die berufspädagogische Orien- entwickelt sich zurzeit die neue tierung der Lehrkräfte und die Schulform der Oberschule. Bei gleich- gleichzeitige Nähe unterschiedlicher zeitiger inhaltlicher und organisatori- beruflicher Bildungsgänge an der scher Verzahnung der Oberschule mit berufsbildenden Schule, die das den berufsbildenden Schulen ist so Berufliche Gymnasium führt, werden ein Bildungsweg konzipiert worden, den Schülerinnen und Schüler inten- der sich durch seine Verbindung zwi- sive Einblicke in die Berufswelt schen allgemein- und berufsbilden- ermöglicht. den Sekundarbereichen deutlich vom gymnasialen Bildungsweg bzw. dem Je nach Neigung kann zwischen den Gesamtschulbildungsweg mit seinen Fachrichtungen „Gesundheit und ausschließlich allgemein bildenden Soziales“, „Technik“ und „Wirt- Sekundarbereichen unterscheidet. schaft“ gewählt werden. Weiterhin Liebe Schülerinnen und Schüler, Beide Bildungswege sind gleichwer- stehen in den Fachrichtungen liebe Eltern, tig. Über beide Wege können alle „Gesundheit und Soziales“ und Abschlüsse bis hin zum Abitur erwor- „Technik“ unterschiedliche Schwer- mit der Beendigung der Sekundar- ben werden. punkte zur Auswahl. stufe I stellt sich die Frage, wie der nächste Schritt in der Schullaufbahn Der Übergang in ein Berufliches Die Einführungsphase (Klasse 11) ver- aussehen soll. Auf dem Weg zum Gymnasium bedeutet für viele Schü- hilft allen Schülerinnen und Schülern Abitur gibt es mit dem Beruflichen lerinnen und Schüler einen motivie- zu einem gemeinsamen Neubeginn. Gymnasium eine interessante Alter- renden Neuanfang, der verbunden Sie dient vor allem dem Ausgleich native zur gymnasialen Oberstufe an ist mit dem Besuch einer anderen unterschiedlicher Lernvoraussetzun- allgemein bildenden Gymnasien und Schulumgebung, der Konfrontation gen und hat die Aufgabe, die Grund- Gesamtschulen. Das Berufliche Gym- mit neuen Fächern, bisher nicht lagen für die berufsbezogenen Profil- nasium ist eine moderne Schulform bekannten Lehrkräften sowie Schüle- fächer zu legen. an berufsbildenden Schulen. rinnen und Schülern. Das Abitur nach 13 Schuljahren wird nur noch über Die Qualifikationsphase (Jahrgangs- Diese Broschüre informiert Sie über das Berufliche Gymnasium möglich stufen 12 und 13) bereitet auf die die geltenden Bestimmungen des sein. Erfolgt ein Wechsel nach Klasse Prüfung zum Erwerb der Allgemei- Beruflichen Gymnasiums und damit 9 eines allgemein bildenden Gymna- nen Hochschulreife vor. Die Abitur- über die unterschiedlichen Bedingun- siums ins Berufliche Gymnasium, prüfung wird in vier schriftlichen gen und Möglichkeiten auf dem Weg kann das Abitur auch nach 12 Jahren Prüfungsfächern sowie einem fünf- zum Abitur. Sie finden Hinweise zu erworben werden. ten mündlichen Prüfungsfach in den der Aufnahme, der Organisation, Profil-, Kern- und Ergänzungsfächern den „neuen“ Fächern und Fachrich- Im Beruflichen Gymnasium wird den abgelegt. tungen und zur Durchführung der Schülerinnen und Schülern eine brei- Abiturprüfung. Damit soll Ihnen die te und vertiefte Allgemeinbildung Das Berufliche Gymnasium bietet Broschüre beim Treffen von Schul- vermittelt und entsprechend ihrer einen alternativen Weg zum Abitur, laufbahnentscheidungen helfen. Leistungsfähigkeit und ihren Neigun- auf dem die Schülerinnen und Schü- gen eine berufsbezogene individuel- ler optimal auf Studium und Beruf le Schwerpunktbildung sowie der vorbereitet werden. Erwerb der allgemeinen Studierfä- higkeit ermöglicht. Mit freundlichen Grüßen Dr. Bernd Althusmann Niedersächsischer Kultusminister 2
Berufliches Gymnasium Das Berufliche Gymnasium – nisation und das Management und Aufnahmevoraussetzungen eine Schulform der berufsbildenden klären alle Fragestellungen in recht- Schulen licher und organisatorischer Hinsicht Voraussetzung für den Besuch eines – von den Stundenplänen bis zum Beruflichen Gymnasiums ist die Das Berufliche Gymnasium gehört Abiturablauf. Berechtigung zum Besuch der gym- zum Sekundarbereich II und wird in nasialen Oberstufe, also der Erweiter- Niedersachsen als eine von mehreren Im Rahmen von Informationsveran- te Sekundarabschluss I bzw. ein Schulformen an berufsbildenden staltungen in Grundschulen, Real- gleichwertiger Bildungsstand. Dieser Schulen geführt. Ein Berufliches Gym- und Oberschulen sowie allgemein kann an allen Schulformen des nasium ist ein Teilbereich oder eine bildenden Gymnasien und Gesamt- Sekundarbereichs I sowie durch den Abteilung einer berufsbildenden schulen machen die Koordinatorin- erfolgreichen Besuch bestimmter Schule. Die berufsbildenden Schulen nen und Koordinatoren Interessierte Schulformen der berufsbildenden ermöglichen durch ein differenzier- mit dieser Schulform vertraut. Schulen erworben worden sein. tes Bildungsangebot den Erwerb beruflicher und berufsübergreifender Weitere Aufgaben sind z. B. die Pla- Einen „gleichwertigen Bildungs- Kompetenzen und vermitteln u. a. nung, Durchführung und Auswer- stand“ erwerben Schülerinnen und Abschlüsse der Sekundarstufe II, die tung von Kurswahlen, die Beratung Schüler, die von der Klasse 9 in die zum Eintritt in eine qualifizierte in Fragen der Zulassungsvorausset- Klasse 10 eines Gymnasiums oder Berufstätigkeit oder in weiterführen- zungen zum schriftlichen und münd- einer Gesamtschule versetzt werden. de berufsbezogene oder studienbe- lichen Abitur sowie die Prüfung der Sie können in die Einführungsphase zogene Bildungsgänge befähigen. Zulassungsanträge zur Abiturprüfung des Beruflichen Gymnasiums wech- Berufsbildende Schulen können als und die Organisation der Studien- seln und somit auch hier die Allge- Schulen mit überwiegend einem und Berufsberatung. meine Hochschulreife nach 12 Schul- Berufsbereich (z. B. Wirtschaft) als jahren erwerben. sog. Monoschulen oder mit mehre- Weitere Bezugspersonen und damit ren Berufsbereichen (z. B. Technik, Förderer sind in der Einführungspha- Ohne Besuch der Einführungsphase Wirtschaft, Gesundheit und Soziales) se die Klassenlehrerin oder der Klas- kann direkt in die Qualifikationspha- als sog. Bündelschulen geführt wer- senlehrer, die den Übergang in das se des Beruflichen Gymnasiums auf- den. Diese Struktur bestimmt auch Berufliche Gymnasium unterstützen. genommen werden, wer in einer die fachliche Ausrichtung der Beruf- Tutorinnen und Tutoren nehmen in berufsbildenden Schule in der glei- lichen Gymnasien. In nahezu allen der Qualifikationsphase die Aufga- chen Fachrichtung die Fachhoch- Landkreisen und kreisfreien Städten ben der Klassenlehrer wahr. schulreife erworben und bis zum Niedersachsens1 bieten berufsbilden- Ende des Schulbesuchs im Sekundar- de Schulen die Schulform Berufliches Lehrkräfte an berufsbildenden Schu- bereich I in mindestens vier aufstei- Gymnasium an. len besitzen umfangreiche Erfahrun- genden Schuljahren eine zweite gen im Umgang mit der Vielfalt von Fremdsprache erlernt hat. Schulformen. Durch die berufspäda- gogische Orientierung der Lehrkräfte Schülerinnen und Schüler, die nicht Organisation und und die gleichzeitige Nähe unter- durchgehend in den Schuljahrgängen Ansprechpartner schiedlicher beruflicher Bildungsgän- 6 bis 10 eine zweite Pflichtfremdspra- ge an der berufsbildenden Schule, che erlernt haben, können dennoch Wer sich für ein Berufliches Gymna- die das Berufliche Gymnasium führt, in die Einführungsphase des Beruf- sium entscheidet, wechselt in eine erhalten Schülerinnen und Schüler lichen Gymnasiums eintreten. Sie Schulform mit einer professionellen Einblicke in die Berufswelt. Dazu tra- müssen dann aber durchgehend bis Lernumgebung und einer besonde- gen in besonderer Weise auch die zum Abitur am Unterricht in einer ren Lernatmosphäre, die von einem handlungsorientierte Ausrichtung zweiten Fremdsprache teilnehmen2. direkten Bezug zur Berufs- und des Unterrichts und die parallele Nut- Arbeitswelt und der Erwachsenenpä- zung gut ausgestatteter Fachräume Eine Altersbegrenzung für die Auf- dagogik geprägt ist. bei. nahme in das Berufliche Gymnasium gibt es nicht. Die Koordinatorin bzw. der Koordi- Diese Broschüre kann nur einen all- nator für das Berufliche Gymnasium gemeinen Einblick in die Schulform ist erste/erster Ansprechpartner/-in in Berufliches Gymnasium bieten. Nut- einer berufsbildenden Schule. Als zen Sie bei Detailfragen oder bei Abteilungsleiterin bzw. Abteilungslei- aktuellen Veränderungen die Kom- ter ist sie/er Ansprechpartner/-in für petenz der Ansprechpartnerinnen alle grundlegenden Fragestellungen, und Ansprechpartner in den berufs- die das Berufliche Gymnasium betref- bildenden Schulen vor Ort. Dort wer- fen. Sie kümmern sich um die Orga- den sie eingehend beraten. 1 Ausnahmen bilden zz. nur die Landkreise Helmstedt und Wittmund. 2 Siehe Seite 9 (Fremdsprachenverpflichtung) 3
Die vier möglichen Übergänge vom allgemein bildenden Gymnasium in das Berufliche Gymnasium 1 Allgemein bildendes Berufliches Gymnasium Gymnasium Einführungs- Qualifikationsphase phase 9 vs 11 12 13 1x Wiederholung möglich 2 Allgemein bildendes Gymnasium Berufliches Gymnasium Einführungs- Einführungs- Qualifikationsphase phase phase 9 vs 10 nv 11 12 13 1x Wiederholung möglich 3 Allgemein bildendes Gymnasium Berufliches Gymnasium Einführungs- Einführungs- Qualifikationsphase phase phase 9 vs 10 vs 11 12 13 1x Wiederholung möglich 4 Allgemein bildendes Gymnasium Berufliches Gymnasium Einführungs- Einführungs- Einführungs- Qualifikationsphase phase phase phase 9 vs 10 nv 10 vs 11 12 13 1x Wiederholung möglich vs = versetzt / nv = nicht versetzt Verweildauer nicht bestandenen Abiturprüfung Ein Wechsel aus der Qualifikations- kann der Jahrgang 13 für ein weite- phase eines allgemein bildenden Der Besuch des Beruflichen Gymnasi- res Schuljahr besucht werden. Gymnasiums oder einer Gesamtschule ums dauert im Normalfall drei Schul- in das Berufliche Gymnasium und jahre, mindestens jedoch zwei und Die Übersicht oben verdeutlicht die umgekehrt ist wegen der Überschrei- höchstens vier Schuljahre. Die Einfüh- möglichen Übergänge vom allgemein tung der maximalen Verweildauer rungsphase oder ein Jahr der Qualifi- bildenden Gymnasium1 in das Berufli- nicht möglich. kationsphase können einmal wieder- che Gymnasium. holt werden. Zur Wiederholung einer 1 Die Regelungen gelten für den Gymnasialzweig der nach Schulzweigen gegliederten Kooperativen Gesamtschule entsprechend. 4
Berufliches Gymnasium Fachrichtungen Gesundheit und Soziales von Lebensmitteln sowie mit Wer- Gesundheit und Soziales ist eine bung und Marketingstrategien. Vor Das Berufliche Gymnasium in Nieder- Sammelbezeichnung für die Schwer- allem medizinische und therapeuti- sachsen ist durch drei in erheblichem punkte Agrarwirtschaft, Ökotropho- sche Aspekte stehen im Lerngebiet Maße unterschiedliche Fachrichtun- logie, Gesundheit-Pflege und Sozial- ernährungsabhängige Erkrankungen gen geprägt. Die akzentuierte Ziel- pädagogik. Auch in anderen Schul- und Prävention im Mittelpunkt des richtung in den verschiedenen Diszi- formen der berufsbildenden Schulen Unterrichtes. plinen im Beruflichen Gymnasium (z. B. Fachoberschule) ist dieser wird insbesondere durch das jeweils Begriff zur Eingruppierung üblich. Durch die vielfältigen Kompetenzen, prägende Profilfach deutlich. Dieses die in diesem Schwerpunkt erworben weist in Kombination mit weiteren Im Schwerpunkt Agrarwirtschaft wer- werden, erschließen sich den Schüle- Profilfächern die berufliche Schwer- den von den Lernenden konkrete rinnen und Schülern Berufs- und Stu- punktbildung aus. Sachverhalte aus dem Bereich der dienperspektiven im ernährungswis- Agrarwissenschaften unter Berück- senschaftlichen, lebensmittelchemi- Wirtschaft sichtigung naturwissenschaftlicher, schen, lebensmitteltechnologischen Unterhalb der Fachrichtung sind ökologischer und ökonomischer oder medizinischen Umfeld. keine Schwerpunkte angesiedelt. Der Aspekte bearbeitet. Kompetenzerwerb erfolgt in der Den Schwerpunkt Gesundheit-Pflege Auseinandersetzung mit gesamt- Die Vielfalt der agrarwirtschaftlichen kennzeichnen medizinische und pfle- bzw. einzelwirtschaftlichen Problem-, Prozesse erfordert die Zusammenfüh- gewissenschaftliche Themen unter Handlungs- und Konfliktsituationen. rung von Inhalten und Methoden Berücksichtigung der Ordnungsprin- Elemente des Rechnungswesens und verschiedener Wissenschaftsbereiche. zipien Prävention, Therapie, Pflege des Controllings sind eng mit So werden die Schülerinnen und und Rehabilitation. Der Kompetenz- betriebswirtschaftlichen Fragestellun- Schüler in die Lage versetzt, die Aus- erwerb bezieht sich auf die Komple- gen verknüpft und bilden Anknüp- wirkung naturwissenschaftlich-tech- xität des menschlichen Organismus, fungspunkte für volkswirtschaftliche nischer Erkenntnisse auf die Entwik- Gesundheit als persönliches und Betrachtungen. Die Absolventinnen klung der Wirtschaft, der Umwelt berufliches Ziel, Institutionen und und Absolventen sind für die Fort- und des täglichen Lebens vor dem Strukturen des Gesundheitswesens, setzung ihres Bildungsweges im Rah- Hintergrund der verantwortungsvol- Konzipierung von Therapiemaßnah- men wirtschaftswissenschaftlicher len Gestaltung und Nutzung der men, prozessorientierte Pflege sowie und managementausgerichteter Stu- Natur kritisch zu prüfen. Die erwor- Rehabilitation. Ein gewinnbringen- diengänge sowie anspruchsvoller benen Kompetenzen bieten eine her- der Kenntniszuwachs lässt sich über kaufmännischer Berufe prädestiniert. vorragende Ausgangsbasis für eine thematische Abrundungen in Kombi- anspruchsvolle Berufsausbildung nation mit Biologie oder Chemie In dieser Fachrichtung kann eine Prü- oder für ein naturwissenschaftliches erzielen. Moderne Berufe im Gesund- fungsfachkombination1 mit zwei Studium im Berufsbereich Agrarwirt- heitswesen bieten genauso wie die Fremdsprachen gewählt werden, die schaft und angrenzender naturwis- Aufnahme eines Studiums im breiten eine vorteilhafte Basis für internatio- senschaftlicher Berufsbereiche. (Schnitt-)Feld von „Gesundheit-Pfle- nale Bildungswege sein kann. ge“ hervorragende Berufsperspekti- Im Schwerpunkt Ökotrophologie ven. steht der Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit im Zen- Im Schwerpunkt Sozialpädagogik trum des Unterrichtes. Die Untersu- werden Pädagogik und Psychologie chung von Wechselwirkungen zwi- in ihrer Bedeutung für die sozialpä- schen der Ernährung des einzelnen dagogische Berufspraxis thematisiert Menschen, der Umwelt und der und auch Kompetenzen für die Auf- Gesellschaft auf der Basis von natur- nahme entsprechender Studiengänge wissenschaftlichen, sozialwissen- erworben. Im Fokus stehen die schaftlichen und ökonomischen Bedeutung von Sozialisation, Erzie- Grundlagen eröffnet spannende Ein- hung und Bildung für die mensch- blicke in komplexe Zusammenhänge. lichen Entwicklungsprozesse. Berufs- bezogene Handlungskonzepte zielen Das Lerngebiet Lebensmittelproduk- auf die Chancen und Grenzen der tion und -vermarktung beschäftigt Persönlichkeitsbildung von Kindern sich unter anderem mit der Qualität und Jugendlichen bis hin zu den Lebensperspektiven im Erwachsenen- alter. 1 Siehe dazu Seite 13 5
Dieser Schwerpunkt eröffnet den Weitere Profilfächer Die Beherrschung moderner Informa- Schülerinnen und Schülern ein brei- tions- und Kommunikationstechnolo- tes Spektrum pädagogischer und Neben dem prägendem Profilfach gien ist heutzutage eine wichtige sozialer Berufe sowie entsprechender wird jede Fachrichtung des beruf- Schlüsselkompetenz. Die Schülerin- Studienmöglichkeiten. Zudem bietet lichen Gymnasiums durch weitere nen und Schüler erhalten eine grund- sich den Absolventinnen und Absol- ‚neue’ Fächer charakterisiert: legende informationstechnische Aus- venten dieses Schwerpunktes die bildung. Dazu zählen die Sicherheit Chance, direkt im Anschluss in die Betriebs- und Volkswirtschaft im Umgang mit der EDV, die selbst- Fachschule Sozialpädagogik aufge- Betriebs- und Volkswirtschaft ist in ständige Aneignung neuer Arbeits- nommen zu werden, um in nur zwei den Fachrichtungen „Gesundheit und techniken, die Verwendung moder- Jahren den Berufabschluss der Erzie- Soziales“ sowie „Technik“ ein ver- ner Kommunikationsmittel, der Infor- herin/des Erziehers zu erreichen. pflichtendes Profilfach. Außer im mationsaustausch, das Erstellen und Schwerpunkt Sozialpädagogik muss Durchführen von Präsentationen Technik dieses Fach als viertes oder fünftes oder das Abfassen wissenschaftlicher Die Fachrichtung Technik gliedert Prüfungsfach gewählt werden. Arbeiten. sich in diverse Schwerpunkte: Bau-, Metall-, Elektro- und Informations- Ausgehend von möglichst realen Das Schwergewicht des Unterrichts technik. Lernsituationen erwerben die Schüle- verschiebt sich in der Qualifikations- rinnen und Schüler handlungsorien- phase von der Systemnutzung zur Im Vordergrund der Fachrichtung tiert ökonomische und unternehme- Systemgestaltung. Technik steht der Erwerb von Hand- rische Kompetenzen. lungskompetenzen, die insbesonde- Praxis re den technisch-naturwissenschaft- Wirtschaftliche Themenstellungen Das Profilfach Praxis ist in den Fach- lichen Bereich betreffen. Dabei bildet sind in allen Fachrichtungen des richtungen und Schwerpunkten in der technische Anwendungsbezug Beruflichen Gymnasiums nachhaltig enger Verbindung zum jeweiligen den Mittelpunkt der Arbeit. Die Prin- verankert. Der fachrichtungsspezifi- prägenden Profilfach zu sehen. zipien der Technik werden an praxis- sche Kompetenzerwerb der Schüle- relevanten Beispielen erarbeitet. Das rinnen und Schüler wird vernetzt mit Im Fach Praxis werden in allen Jahr- Unterrichtsangebot wird durch Pro- grundlegenden wirtschaftlichen gangsstufen fachübergreifende und jekte und experimentelle Arbeiten Kompetenzen. fächerverbindende Problemstellun- abgerundet. Dabei geht es beispiels- gen unter Einbezug des didaktisch- weise darum, Probleme zu analysie- Volkswirtschaft methodischen Ansatzes der Hand- ren, Wirkzusammenhänge zu ermit- Volkswirtschaft ist in der Fachrich- lungsorientierung bearbeitet. Die teln, Modellvorstellungen zu ent- tung „Wirtschaft“ ein verpflichten- Schülerinnen und Schüler entwickeln wickeln und Sachverhalte (Technik) des Profilfach; es kann als viertes Lösungsansätze und überprüfen zu mathematisieren. oder fünftes Prüfungsfach gewählt diese auf ihren Nutzen. Sie erwerben werden. und verbessern ihre Kompetenzen Dadurch werden berufliche und für wissenschaftliches Arbeiten. Es ingenieurwissenschaftliche Einsichten Die im Fach Betriebswirtschaft mit sind unterschiedliche Arbeitsformen und Handlungskompetenzen ver- Rechnungswesen-Controlling ver- sowie verschiedene Verfahren der mittelt, die sich sowohl in einem mittelte einzelwirtschaftliche Per- Präsentation und der Erörterung von anschließenden gewerblichen Ausbil- spektive wird ergänzt durch den Ergebnissen anzuwenden, die dazu dungsberuf als auch in den zukunfts- Blick auf die gesamtwirtschaftlichen beitragen, dass die besonders in den weisenden technischen Studien ver- Voraussetzungen und Konsequenzen Profilfächern erarbeiteten Kompe- werten lassen. einzelwirtschaftlicher Entscheidun- tenzen praktisch zur Anwendung gen der Unternehmen und Haushalte kommen. sowie der wirtschaftspolitischen Maßnahmen des Staates. Das im Jahrgang 12 angesiedelte ver- pflichtende Projekt wird zu wesent- Informationsverarbeitung lichen Teilen im Fach Praxis durchge- In allen Fachrichtungen und Schwer- führt.1 punkten des Beruflichen Gymnasiums wird Informationsverarbeitung unterrichtet. Dieses Fach ist bis zum Abitur verpflichtend zu belegen. Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, das Fach Informations- verarbeitung als schriftliches oder mündliches Prüfungsfach im Abitur 1 Siehe auch Seite 14 (Projektarbeit) zu wählen. 6
Berufliches Gymnasium Unterricht und Über den verpflichtenden Unterricht Umgang mit Ressourcen, Umgang Leistungsbewertung hinaus bieten Berufliche Gymnasien mit Techniken und Methoden usw.). in der Einführungsphase eine große Der Unterricht in der Einführungs- Zahl von Zusatzangeboten, die Schü- Festlegungen zu Art und Anzahl der phase findet im Klassenverband statt. lerinnen und Schüler fördern, aber bewerteten Lernkontrollen treffen Dies kommt den Wünschen vieler auch in ihren Stärken fordern. So hel- die Beruflichen Gymnasien in eigener Schülerinnen und Schüler entgegen, fen auch vielfach leistungsstarke Verantwortung. Die Gesamtkonfe- denn der Unterricht in einer konstan- Schülerinnen und Schüler jenen, die renz entscheidet über Grundsätze ten Lerngruppe erleichtert den Ein- noch Nachholbedarf haben. Dies gilt der Leistungsbewertung und Beurtei- stieg in die neue Schulform. für alle Bereiche der persönlichen lung. Bildungsgangs- und Fachgrup- Entwicklung einschließlich des Sozial- pen entscheiden über die fachlichen Die Schülerinnen und Schüler arbei- verhaltens. Durch Projekte und Prak- und unterrichtlichen Angelegenhei- ten verstärkt in Teams oder an Pro- tika können die Schülerinnen und ten. Die Grundsätze der Leistungs- jekten, deren Inhalte sich an beruf- Schüler nicht nur neues Wissen in feststellung und Leistungsbewertung lichen Handlungsfeldern orientieren. den Unterricht einbringen, sondern für die Schülerinnen und Schüler Der Unterricht ist handlungsorien- es entstehen auch berufsorientierte werden zu Beginn des Bildungsgan- tiert, fächerübergreifend konzipiert, Außenkontakte. ges und vor Beginn jedes Schuljahres fördert die Fähigkeit und Bereit- veröffentlicht und erläutert. schaft zu selbstständigem Lernen In der Qualifikationsphase wird der und vermittelt methodische Fähigkei- Klassenverband durch ein System von In der Einführungsphase werden zum ten und Kenntnisse, so dass eine Fächern auf grundlegendem und Halbjahr und am Schuljahresende die kompetente Mitwirkung der Schüle- erhöhtem Anforderungsniveau abge- Leistungen der Schülerinnen und rinnen und Schüler in der Organisa- löst, die jeweils ein Schulhalbjahr Schüler in Zeugnissen dokumentiert.1 tion, Gestaltung und Auswertung dauern und in spezifischer Weise zur In diese werden auch Angaben über von Lern- und Arbeitsprozessen Vermittlung der allgemeinen Studier- Unterrichtsversäumnisse und Bemer- angestrebt wird. Dabei ist die fähigkeit und zur fachrichtungsspezi- kungen zum Arbeits- und Sozialver- Nutzung von modernen Informa- fischen Berufsorientierung beitragen. halten aufgenommen. tionstechniken im Beruflichen Gym- nasium aufgrund der guten tech- Leistungsfeststellungen und Leis- Bei der Bewertung von Leistungen nischen Ausstattung berufsbildender tungsbewertungen geben den Schü- wird in allen Fächern eine Skalierung Schulen selbstverständlich. lerinnen und Schülern und deren zur Umrechnung in Prozente zugrun- Erziehungsberechtigten Rückmeldun- de gelegt, die in Einführungs- und Durch projektorientiertes Lernen gen über den Erwerb der Kompeten- Qualifikationsphase differieren kann. werden Teamfähigkeit und selbstbe- zen. Auch der individuelle Aspekt In der Qualifikationsphase werden stimmtes, zielorientiertes Handeln einer Leistung wird beachtet; dies ist die Noten in Punkte umgesetzt. Übli- trainiert. Die Schülerinnen und Schü- z. B. durch die Berücksichtigung lern- cherweise orientieren sich die Beruf- ler erwerben wichtige Schlüsselfähig- hemmender Faktoren und die Ver- lichen Gymnasien in der Qualifika- keiten für ein Studium wie beispiels- stärkung besonderer Lernfortschritte tionsphase an der Skalierung, die in weise das wissenschaftliche Arbeiten, bei einzelnen Schülerinnen und Schü- den schriftlichen Prüfungen im Zen- Dinge hinterfragen zu können, lern möglich. Lernkontrollen machen tralabitur zugrunde gelegt wird: eigenständiges Arbeiten und breite für Lehrkräfte, Schülerinnen und informationstechnische Kompeten- Schüler Kompetenzfortschritte und ab 95 % 15 Punkte zen. Während der Einführungsphase -defizite erkennbar und liefern ab 90 % 14 Punkte kann auch ein zweiwöchiges dadurch auch wichtige Hinweise für ab 85 % 13 Punkte Betriebspraktikum in geeigneten Ein- die weitere Planung und Durchfüh- ab 80 % 12 Punkte richtungen abgeleistet werden. rung des Unterrichts. ab 75 % 11 Punkte ab 70 % 10 Punkte Die wesentlichen Instrumente von ab 65 % 09 Punkte Leistungsbewertungen sind schriftli- ab 60 % 08 Punkte che Lernkontrollen (Klausuren, Tests, ab 55 % 07 Punkte Protokolle, Berichte, Arbeitsergeb- ab 50 % 06 Punkte nisse, Thesenpapiere, Referate etc.) ab 45 % 05 Punkte und mündliche Lernkontrollen (Vor- ab 40 % 04 Punkte träge, Beteiligung an Diskussionen, ab 34 % 03 Punkte Beurteilung von Sachverhalten, ab 28 % 02 Punkte Durchführung von Interviews, Prä- ab 20 % 01 Punkte sentation von Arbeitsergebnissen ab 0 % 00 Punkte usw.) neben weiteren Lernkontrollen (zielgerichtete Beobachtung des 1 Siehe Seite 10 (Versetzung) Arbeits- und Sozialverhaltens, 7
Das Punktesystem Noten: sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft ungenügend + 1 - + 2 - + 3 - + 4 - + 5 - 6 Punkte: 15 14 13 12 11 10 9 8 7 06 05 04 03 02 01 00 Können die Leistungen nicht beur- Die Einführungsphase Lernbereiche und Stundentafel teilt werden, weil zu häufig gefehlt wurde, oder wird eine Leistung mit Mit Eintritt in die Einführungsphase Die Stundentafel in der Einführungs- „ungenügend“ bewertet, so gilt der des Beruflichen Gymnasiums wählen phase gliedert sich in drei Lernberei- Unterricht in der Qualifikationsphase die Schülerinnen und Schüler eine che, denen Fächer zugeordnet sind. als mit 00 Punkten abgeschlossen. berufsbezogene Fachrichtung und Die Unterrichtsfächer und die darin gleichzeitig die fachrichtungsspezifi- In allen Fachrichtungen des Beruf- erzielten Leistungen werden in ein schen Profilfächer.2 Die Einführungs- lichen Gymnasiums sind zu belegen: Studienbuch eingetragen, das die phase (Klasse 11) hat die Zielsetzung, Zeugnisse ersetzt. Die Leistungen in auf die Qualifikationsphase vorzube- Stundentafeln Einführungsphase den vier jeweils abgeschlossenen reiten. Schulhalbjahren (12.1, 12.2, 13.1, Lernbereich Kernfächer 13.2) werden dort erfasst. Es gibt Eine besondere Aufgabe der Einfüh- Deutsch 3h keine Versetzung mehr. Die Punkt- rungsphase besteht darin, die fach- Englisch 3h zahl 04 wird in der Qualifikations- bezogenen Kompetenzen in den Mathematik 3h phase quasi als „mangelhafte“ Leis- fortgeführten allgemein bildenden Weitere Fremdsprache3 4h tung gesehen, d. h. sie kann zur Kern- und Ergänzungsfächern unter- Nichtzulassung zur Abiturprüfung schiedlich vorgebildeter Schülerinnen Lernbereich Ergänzungsfächer führen.1 Schwerwiegende und und Schüler zu erweitern, zu festigen Geschichte 1h gehäufte Verstöße gegen die sprach- und zu vertiefen. In dieser Hinsicht Politik 1h liche Richtigkeit in der deutschen besitzt das Berufliche Gymnasium ein Religion oder Werte und Normen 2h Sprache oder gegen die äußere Form Alleinstellungsmerkmal im Vergleich Sport 2h in einer Klausur oder in gleichwerti- zu den allgemein bildenden Gymna- gen schriftlichen Leistungsnachwei- sien und Gesamtschulen. Je nach Fachrichtung ergeben sich sen führen zu einem Abzug von bis folgende spezifische Stundentafeln: zu zwei Punkten. Im Unterricht der Profilfächer erlan- gen die Schülerinnen und Schüler ❚ Berufliches Gymnasium grundlegende berufsbezogene Kom- Wirtschaft petenzen, auf denen der vertiefende Lernbereich Ergänzungsfächer Unterricht während der Qualifika- Biologie oder tionsphase aufbauen soll. Chemie oder Physik 2h In allen Fächern wird in die Arbeits- Lernbereich Profilfächer weisen der Qualifikationsphase ein- Betriebswirtschaft mit Rech- geführt, Einblicke werden gewährt in nungswesen-Controlling 4h das unterschiedliche Vorgehen der Volkswirtschaft 3h Fächerangebote auf grundlegendem Informationsverarbeitung 3h und erhöhtem Anforderungsniveau. Praxis der Unternehmung 2h Dieses sind wichtige Entscheidungs- hilfen für die Fächerwahl in der Qua- ❚ Berufliches Gymnasium lifikationsphase. Technik Lernbereich Ergänzungsfächer Chemie oder Physik 2h Lernbereich Profilfächer Technik, schwerpunktbezogen 4h Betriebs- und Volkswirtschaft 3h Informationsverarbeitung 3h Praxis 2h 1 Siehe Seite 14 f (Einbringungsverpflichtungen) 2 Die Verordnung über berufsbildende Schulen (BbS-VO) regelt die Unterrichtsverpflichtungen, die Versetzung in die Qualifikationsphase und die möglichen Prüfungsfachkombinationen im Beruflichen Gymnasium 3 Siehe Seite 9 (Fremdsprachenverpflichtung) 8
Berufliches Gymnasium ❚ Berufliches Gymnasium Fremdsprachenverpflichtung Gesundheit und Soziales In der Einführungsphase sind grund- Schwerpunkt Agrarwirtschaft sätzlich zwei Fremdsprachen zu bele- Lernbereich Ergänzungsfächer gen. Diese sind die fortgeführte erste Chemie 2h Pflichtfremdsprache (i. d. R. Englisch) und eine neu beginnende Wahl- Lernbereich Profilfächer pflicht- oder Wahlfremdsprache. Agrar- und Umwelttechnologie 4h Betriebs- und Volkswirtschaft 3h Schülerinnen und Schüler, die vor Informationsverarbeitung 3h Eintritt in das Berufliche Gymnasium Praxis 2h keine zweite Fremdsprache mindes- tens vier Jahre aufsteigend erlernt Schwerpunkt Gesundheit-Pflege haben, müssen in einer neu begin- Lernbereich Ergänzungsfächer nenden Wahlpflichtfremdsprache Biologie oder Chemie 2h (i. d. R. Spanisch oder Französisch) den Unterricht in Klasse 11 und in Lernbereich Profilfächer den Jahrgängen 12 und 13 durchge- Gesundheit-Pflege 4h hend vierstündig belegen und dürfen Betriebs- und Volkswirtschaft 3h dabei kein Schulhalbjahr in der Qua- Informationsverarbeitung 3h lifikationsphase mit ungenügenden Praxis 2h Leistungen (00 Punkte) abschließen. In dieser Wahlpflichtfremdsprache Schwerpunkt Ökotrophologie müssen die Ergebnisse aus zwei Lernbereich Ergänzungsfächer Schulhalbjahren der Qualifikations- Biologie 2h phase in die Gesamtqualifikation ein- gebracht werden.1 Für Schülerinnen Lernbereich Profilfächer und Schüler, die vor Eintritt in das Ernährung 4h Berufliche Gymnasium eine zweite Betriebs- und Volkswirtschaft 3h Fremdsprache (i. d. R. Französisch, Informationsverarbeitung 3h Latein oder Spanisch) mindestens vier Praxis 2h Jahre durchgehend 2 erlernt haben, entfällt die Verpflichtung zur Bele- Schwerpunkt Sozialpädagogik gung einer zweiten Fremdsprache in Lernbereich Ergänzungsfächer der Einführungsphase. Biologie oder Chemie 2h Diese Schülerinnen und Schüler Lernbereich Profilfächer haben die Möglichkeit, mit Eintritt in Pädagogik/Psychologie 4h die Einführungsphase eine weitere Betriebs- und Volkswirtschaft 3h Wahlfremdsprache neu zu beginnen Informationsverarbeitung 3h und freiwillig von Klasse 11 bis zum Praxis 2h Abitur zu belegen. Diese Option soll- te in einem Beratungsgespräch mit der Koordinatorin bzw. dem Koordi- nator des Beruflichen Gymnasiums geklärt werden. Eine in der Einführungsphase neu beginnende Fremdsprache kann nur auf grundlegendem Anforderungsni- veau erlernt werden. Die wöchentliche Schülerpflichtstun- denzahl in der Einführungsphase variiert je nach Fremdsprachenver- pflichtung zwischen 29 und 33 Unter- richtsstunden. 1 Siehe Seite 16 ff. (Gesamtqualifikation) 2 In der Real- und Oberschule bis zum Abschluss der 10. Klasse 9
Übersicht über die Erfüllung der Fremdsprachenverpflichtung Pflichtfremdsprache (Englisch) 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Pflicht- oder Wahlpflichtfremdsprache 6 7 8 9 101 - - - Pflichtfremdsprache (Englisch) 3 4 5 6 7 8 9 ➔ 11 12 13 Pflicht- oder Wahlpflichtfremdsprache 6 7 8 9 - - - Pflichtfremdsprache (Englisch) 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Pflicht- oder Wahlpflichtfremdsprache 11 12 13 Pflichtfremdsprache (Englisch) 3 4 5 6 7 8 9 10 11 [12]2 [13]2 Pflicht- oder Wahlpflichtfremdsprache 11 12 13 Pflichtfremdsprache (Englisch) 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Pflicht- oder Wahlpflichtfremdsprache 6 7 8 9 101 - - - Wahlfremdsprache 11 12 13 Pflichtfremdsprache (Englisch) 3 4 5 6 7 8 9 10 11 [12]2 [13]2 Pflicht- oder Wahlpflichtfremdsprache 6 7 8 9 101 - - - Wahlfremdsprache3 11 12 13 Pflichtfremdsprache (Englisch) 3 4 5 6 7 8 9 ➔ 11 12 13 Pflicht- oder Wahlpflichtfremdsprache 6 7 8 9 - - - Wahlfremdsprache 11 12 13 Pflichtfremdsprache (Englisch) 3 4 5 6 7 8 9 ➔ 11 [12]2 [13]2 Pflicht- oder Wahlpflichtfremdsprache 6 7 8 9 - - - Wahlfremdsprache3 11 12 13 1 Bei einem Wechsel nach Klasse 10 eines allgemein bildenden Gymnasiums oder einer Gesamtschule in das Berufliche Gymnasium kann die Belegungsverpflichtung schon nach Klasse 9 (durchgehend vier Jahre) erfüllt worden sein. 2 In der Qualifikationsphase kann das Fach Englisch nur entfallen, wenn eine weitere Fremdsprache durchgehend von Jahrgang 11 bis 13 belegt wird und Englisch nicht Prüfungsfach ist. 3 Wahlpflichtfremdsprache bei Nichtbelegung des Faches Englisch in der Qualifikationsphase. Versetzung Nicht versetzt wird, Wer nach der 9. Klasse eines allge- ❚ wer in mehr als zwei Fächern mit mein bildenden Gymnasiums in das Am Ende der Einführungsphase ent- der Note „mangelhaft“ bewertet Berufliche Gymnasium wechselt und scheidet die Klassenkonferenz auf wurde es nach der Versetzung von der Ein- der Basis der Verordnung über führungsphase in die Qualifikations- berufsbildende Schulen (BbS-VO) ❚ wer im Profilfach, das erstes Prü- phase verlässt, erhält mit dem über die Versetzung in die Qualifika- fungsfach P 1 sein wird, die Note Abgangszeugnis eine Bescheinigung tionsphase: „mangelhaft“ hat über den Erwerb des Erweiterten Sekundarabschlusses I; wer nicht in Versetzt wird, ❚ wer in mehr als einem der mög- die Qualifikationsphase des Beruf- ❚ wer in allen Fächern mindestens die lichen Prüfungsfächer P 2 oder P 3 lichen Gymnasiums versetzt wird und Note „ausreichend“ hat „mangelhafte“ Leistungen aufweist die Schule verlässt, erwirbt den Sekundarabschluss I - Realschulab- ❚ wer in einem Fach die Note „unge- schluss, wenn er die Voraussetzungen nügend“ hat der Versetzung – ohne Berücksichti- gung der weiteren Fremdsprache im ❚ wer nicht in allen Lernbereichen Lernbereich Kernfächer – erfüllt. mindestens „ausreichende“ Leistun- gen (als Durchschnittsnote des Lern- bereichs) aufweist 10
Berufliches Gymnasium Die Qualifikationsphase Das Fach Sport wird keinem Aufga- Belegungsverpflichtungen benfeld zugeordnet, das Fach Praxis Die Jahrgangsstufen 12 und 13 bil- ist in der Fachrichtung Wirtschaft Die Übersichten stellen die Bele- den eine pädagogische Einheit und und im Schwerpunkt Sozialpädago- gungsverpflichtungen in den Fach- enden mit der zentralen Abiturprü- gik der Fachrichtung Gesundheit richtungen und ggf. Schwerpunkten fung. Leistungen aus beiden Schul- und Soziales dem Aufgabenfeld B des Beruflichen Gymnasiums in der jahrgängen und die Leistungen aus und in den anderen Fachrichtungen Qualifikationsphase dar. Über die der Abiturprüfung gehen in die und Schwerpunkten dem Aufgaben- eigentlichen Belegungsverpflichtun- Gesamtqualifikation für das Abitur feld C zugeordnet. gen hinaus bieten Berufliche Gymna- ein. Die Unterrichtsfächer aller Fach- sien – je nach den Möglichkeiten der richtungen werden drei Aufgaben- Der Unterricht wird in vierstündigen Schule – weitere Angebote an. feldern zugeordnet: Fächern auf erhöhtem Anforde- rungsniveau und in zwei-, drei- oder A Sprachlich-literarisch-künstlerisch vierstündigen Fächern auf grundle- Deutsch gendem Anforderungsniveau erteilt. Englisch Die Stundenzahl von Ergänzungsfä- Französisch chern erhöht sich auf vier Stunden, Niederländisch wenn das Fach als Prüfungsfach im Spanisch Abitur gewählt wird. Unterricht auf grundlegendem Anforderungsnive- B Gesellschaftswissenschaftlich au dient dazu, unter dem Aspekt Betriebswirtschaft mit Rechnungs- wissenschaftspropädeutischer Bil- wesen-Controlling dung grundlegende Sachverhalte, Betriebs- und Volkswirtschaft Erkenntnisse, Strukturen, Methoden Geschichte und Verfahrensweisen in einem Pädagogik/Psychologie Fachgebiet zu vermitteln sowie Religion Fähigkeiten zu entwickeln und Fer- Volkswirtschaft tigkeiten einzuüben. Unterricht auf Werte und Normen erhöhtem Anforderungsniveau, der unter dem Aspekt exemplarisch ver- C Mathematisch- tiefter wissenschaftspropädeutischer naturwissenschaftlich-technisch Bildung in besonderem Maße der Mathematik allgemeinen Studienvorbereitung Biologie dient und in wissenschaftliche Chemie Methoden, Fragestellungen und Physik Reflexionen einführt, ist auf eine Agrar- und Umwelttechnologie systematische Beschäftigung mit Ernährung wesentlichen, die Komplexität des Gesundheit-Pflege Fachgebietes verdeutlichenden Technik Inhalten, Theorien, Modellen und Informationsverarbeitung Methoden gerichtet. In ihm sollen die Schülerinnen und Schüler lernen, über längere Zeiträume selbststän- dig zu arbeiten. In der Qualifikationsphase erweitern die Schülerinnen und Schüler in zunehmender qualitativer Ausprä- gung systematisch ihre Kompeten- zen. Die wöchentliche Schülerpflichtstun- denzahl in der Qualifikationsphase variiert je nach Belegungsverpflich- tung im 12. Jahrgang zwischen 32 und 38, im 13. Jahrgang zwischen 28 und 36 Unterrichtsstunden. 11
Die Belegungsverpflichtungen in der Qualifikationsphase des Beruflichen Gymnasiums Berufliches Gymnasium Berufliches Gymnasium Berufliches Gymnasium Wirtschaft Gesundheit und Soziales Gesundheit und Soziales Schwerpunkt Agrarwirtschaft Schwerpunkt Ökotrophologie Lernbereiche Wochenstunden Lernbereiche Wochenstunden Lernbereiche Wochenstunden Qualifikationsphase Qualifikationsphase Qualifikationsphase 12. Jg. 13. Jg. 12. Jg. 13. Jg. 12. Jg. 13. Jg. Kernfächer Kernfächer Kernfächer Deutsch 4 4 Deutsch 4 4 Deutsch 4 4 Englisch 4 4 Englisch 4 4 Englisch 4 4 Mathematik 4 4 Mathematik 4 4 Mathematik 4 4 Weitere Fremdsprache 4 4 Weitere Fremdsprache 4 4 Weitere Fremdsprache 4 4 Ergänzungsfächer Ergänzungsfächer Ergänzungsfächer Geschichte 2 (4) - (4) Geschichte 2 (4) - (4) Geschichte 2 (4) - (4) Religion oder Religion oder Religion oder Werte und Normen 2 (4) - (4) Werte und Normen 2 (4) - (4) Werte und Normen 2 (4) - (4) Biologie oder Chemie oder Physik 2 (4) 2 (4) Chemie 2 (4) 2 (4) Biologie 2 (4) 2 (4) Sport 2 2 Sport 2 2 Sport 2 2 Profilfächer Profilfächer Profilfächer Betriebswirtschaft mit Rech- Agrar- und nungswesen-Controlling 4 4 Umwelttechnologie 4 4 Ernährung 4 4 Betriebs- und Betriebs- und Volkswirtschaft 3 3 Volkswirtschaft 3 3 Volkswirtschaft 3 3 Informationsverarbeitung 3 3 Informationsverarbeitung 3 3 Informationsverarbeitung 3 3 Praxis der Unternehmung 2 2 Praxis 2 2 Praxis 2 2 Berufliches Gymnasium Berufliches Gymnasium Berufliches Gymnasium Technik Gesundheit und Soziales Gesundheit und Soziales Schwerpunkt Gesundheit-Pflege Schwerpunkt Sozialpädagogik Lernbereiche Wochenstunden Lernbereiche Wochenstunden Lernbereiche Wochenstunden Qualifikationsphase Qualifikationsphase Qualifikationsphase 12. Jg. 13. Jg. 12. Jg. 13. Jg. 12. Jg. 13. Jg. Kernfächer Kernfächer Kernfächer Deutsch 4 4 Deutsch 4 4 Deutsch 4 4 Englisch 4 4 Englisch 4 4 Englisch 4 4 Mathematik 4 4 Mathematik 4 4 Mathematik 4 4 Weitere Fremdsprache 4 4 Weitere Fremdsprache 4 4 Weitere Fremdsprache 4 4 Ergänzungsfächer Ergänzungsfächer Ergänzungsfächer Geschichte 2 (4) - (4) Geschichte 2 (4) - (4) Geschichte 2 (4) - (4) Religion oder Religion oder Religion oder Werte und Normen 2 (4) - (4) Werte und Normen 2 (4) - (4) Werte und Normen 2 (4) - (4) Chemie oder Physik 2 (4) 2 (4) Biologie oder Chemie 2 (4) 2 (4) Biologie oder Chemie 2 (4) 2 (4) Sport 2 2 Sport 2 2 Sport 2 2 Profilfächer Profilfächer Profilfächer Technik, schwer- punktbezogen 4 4 Gesundheit-Pflege 4 4 Pädagogik/Psychologie 4 4 Betriebs- und Betriebs- und Betriebs- und Volkswirtschaft 3 3 Volkswirtschaft 3 3 Volkswirtschaft 3 3 Informationsverarbeitung 3 3 Informationsverarbeitung 3 3 Informationsverarbeitung 3 3 Praxis 2 2 Praxis 2 2 Praxis 2 2 12
Berufliches Gymnasium Prüfungsfachkombinationen Vor Eintritt in die Qualifikationspha- Als Prüfungsfächer können nur wissenschaft (jeweils erhöhtes Anfor- se müssen alle Schülerinnen und Fächer gewählt werden, die in der derungsniveau). Schüler aus dem Angebot der Schule Einführungsphase mindestens ein die fünf Prüfungsfächer der Abitur- Schulhalbjahr, bei Fremdsprachen das ❚ Unter den P 4- und P 5-Fächern ist prüfung wählen, drei Fächer (erstes ganze Schuljahr lang, belegt worden mindestens ein Profilfach auf grund- bis drittes Prüfungsfach) mit erhöh- sind. Ein Anspruch, ein bestimmtes legendem Anforderungsniveau zu tem Anforderungsniveau und zwei Prüfungsfach oder eine bestimmte belegen. weitere Fächer (viertes und fünftes Prüfungsfachkombination wählen zu Prüfungsfach) mit grundlegendem können, besteht nicht. ❚ Das Fach Betriebs- und Volkswirt- Anforderungsniveau. Mit der Wahl schaft ist in der Fachrichtung Technik der jeweiligen Fachrichtung, ggf. Für die Wahl der fünf Prüfungsfächer sowie in den Schwerpunkten Agrar- eines Schwerpunkts, bestehen zu gilt: wirtschaft, Gesundheit-Pflege und Beginn der Einführungsphase schon ❚ Unter den Prüfungsfächern muss Ökotrophologie der Fachrichtung bestimmte Setzungen, die sich in mindestens ein Fach aus jedem Auf- Gesundheit und Soziales verpflich- einer Belegungsverpflichtung gabenfeld sein. tendes Prüfungsfach P 4 oder P 5. bestimmter Fächer äußern. ❚ Das P 1-Fach ist ein Profilfach mit ❚ Die Fächer Praxis und Sport können Die Festlegung der gewählten Fächer erhöhtem Anforderungsniveau. nicht als Prüfungsfach gewählt wer- als zweites oder drittes Prüfungsfach den. erfolgt bis zur Zulassung zur Abitur- ❚ Die P 2- und P 3-Fächer sind zwei prüfung, als viertes oder fünftes Prü- Kernfächer (Deutsch, Englisch, fungsfach bis zum Ende des 12. Mathematik) oder ein Kernfach Schuljahrgangs. (Deutsch, Englisch) und eine Natur- Die Prüfungsfachkombinationen im Beruflichen Gymnasium Fachrichtung Schwerpunkt 1. Prüfungsfach 2. oder 3. Prüfungsfach 4. oder 5. Prüfungsfach Wirtschaft - Betriebswirtschaft Zwei Kernfächer1) Mindestens ein Profilfach mit Rechnungs- (Informationsverarbeitung oder wesen-Controlling Volkswirtschaft) oder ein Kernfach oder ein Ergänzungsfach Technik4) Bautechnik Technik Betriebs- und Volkswirtschaft Elektrotechnik und Metalltechnik ein Profilfach (Informationsver- Informationstechnik Zwei Kernfächer1) arbeitung) oder oder ein Kernfach3) Gesundheit und Agrarwirtschaft Agrar- und ein Kernfach und ein oder ein Ergänzungsfach3) Soziales Umwelttechnologie Ergänzungsfach2) Gesundheit-Pflege Gesundheit-Pflege Ökotrophologie Ernährung Mindestens ein Profilfach Sozialpädagogik Pädagogik/ (Informationsverarbeitung oder Psychologie Betriebs- und Volkswirtschaft) oder ein Kernfach3) oder ein Ergänzungsfach3) 1) Deutsch, Englisch, Mathematik 2) Anstelle von Mathematik kann eine Naturwissenschaft gewählt werden. 3) Wenn als 2. oder 3. Prüfungsfach eine Naturwissenschaft gewählt wird, muss neben einem Profilfach ein Kernfach als 4. oder 5. Prüfungsfach gewählt werden. 4) Im Rahmen von Schulversuchen bieten Berufliche Gymnasien in der Fachrichtung Technik einen der Schwerpunkte Mechatronik, Biologietechnik sowie Medien- und Gestaltungstechnik an. 13
Projekt und Projektarbeit Die Abiturprüfung Die Prüfungskommission beschließt die Zulassung, wenn die Schülerin In einem Halbjahr des 12. Jahrganges Nach Beendigung des zweiten Schul- oder der Schüler bestimmte Bele- ist auf der Basis eines mehrwöchigen halbjahres des 13. Jahrgangs beginnt gungs- und Einbringungsverpflich- Projekts eine Projektarbeit mit beruf- das Abitur mit den Prüfungen in den tungen erfüllt hat. lichem Bezug anzufertigen. Im Fach vier schriftlichen Prüfungsfächern. Praxis wird das Projekt durchgeführt Die genauen Termine werden den Schülerinnen oder Schüler, die sich und begleitet – in einem der anderen Schulen frühzeitig vom Kultusminis- nicht zur Prüfung melden oder nicht Profilfächer werden die theoreti- terium mitgeteilt. zugelassen werden, treten unverzüg- schen Grundlagen des Projektma- lich in das zweite Schulhalbjahr des nagements erarbeitet. Es können Aus den Leistungen in den Prüfungs- 12. Jahrgangs zurück, sofern danach jedoch auch alle weiteren Fächer der und weiteren Pflichtfächern der Qua- die Abiturprüfung noch innerhalb Stundentafel in das Projekt einbezo- lifikationsphase und aus den Leistun- der Höchstverweildauer abgelegt gen werden. gen in der Abiturprüfung wird durch werden kann. Ansonsten müssen sie Addition der Punkte eine Gesamt- diese Schulform verlassen. Die Projektarbeit kann als Einzel- punktzahl ermittelt. Diese Gesamt- oder Gruppenarbeit angefertigt wer- qualifikation wird in eine Durch- Aus der Qualifikationsphase des den und gibt den Schülerinnen und schnittsnote umgerechnet. Unter den Beruflichen Gymnasiums sind 36 Schülern Gelegenheit zur vertieften einzubringenden Schulhalbjahreser- Schulhalbjahresergebnisse einzelner selbstständigen wissenschaftspropä- gebnissen aus der Qualifikationspha- Fächer in den Block I der Gesamtqua- deutischen Arbeit. se darf kein Ergebnis mit 00 Punkten lifikation einzubringen. Darunter sein. In diesem Fall wäre die Bele- müssen sich die Ergebnisse in den gungsverpflichtung eines Faches fünf Prüfungsfächern sowie weiteren nicht erfüllt worden und die Schüle- Fächern befinden, die sich aus der rin oder der Schüler muss das Schul- Übersicht ergeben2. jahr wiederholen, sofern dies im Rah- men der maximalen Verweildauer Im Block I wird die Gesamtqualifi- möglich ist. Die Gesamtqualifikation kation wie folgt gebildet: setzt sich aus dem Block I (Leistungen während der Qualifikationsphase) 28 Schulhalbjahresergebnisse, darun- und dem Block II (Ergebnisse des Abi- ter die Schulhalbjahresergebnisse des turs) zusammen1. Bei der Wiederho- dritten bis fünften Prüfungsfachs aus lung von Schulhalbjahren werden dem ersten bis vierten Schulhalbjahr, nur die Leistungen des zweiten in einfacher Wertung sowie die acht Durchgangs angerechnet. Schulhalbjahresergebnisse des ersten und zweiten Prüfungsfachs aus dem ersten bis vierten Schulhalbjahr in zweifacher Wertung. Einbringungsverpflichtungen Zum Bestehen der Abiturprüfung Vor Beginn des Abiturs wird in der müssen in Block I mindestens 200 Schule eine Prüfungskommission Punkte erreicht werden, wobei die gebildet, die üblicherweise aus drei Punktzahl nach der Formel E = 40 P : Mitgliedern besteht. Den Vorsitz der 44 (E = Ergebnis Block I; P = Punkt- Prüfungskommission übernimmt die summe) errechnet wird. Dabei dür- Schulleiterin oder der Schulleiter, ein fen höchstens drei Schulhalbjahreser- weiteres Mitglied ist üblicherweise gebnisse in zweifacher Wertung und die für das Berufliche Gymnasium höchstens vier Schulhalbjahresergeb- zuständige Koordinatorin oder der nisse in einfacher Wertung mit weni- zuständige Koordinator. ger als 05 Punkten eingebracht wer- den, aber kein Ergebnis mit 00 Punk- Nach Vorliegen der Ergebnisse der ten. vier Schulhalbjahre der Qualifika- tionsphase können sich die Schülerin- nen und Schüler zur Abiturprüfung melden. 1 Die Verordnung über die Abschlüsse in der gymnasialen Oberstufe, im Beruflichen Gymnasium, im Abendgymnasium und im Kolleg (AVO- GOBAK) regelt den Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife und des schulischen Teils der Fachhochschulreife an allgemein bildenden Gym- nasien, Gesamtschulen und dem Beruflichen Gymnasium. 2 Siehe nächste Seite 14
Berufliches Gymnasium Die Einbringungsverpflichtungen für die Gesamtqualifikation im Beruflichen Gymnasium Anzahl der Schulhalbjahresergebnisse Berufliches Gymnasium Gesundheit und Soziales Berufliches Gymnasium Berufliches Gymnasium Wirtschaft Fächer Gesundheit-Pflege Technik Sozialpädagogik Ökotrophologie Agrarwirtschaft Schwerpunkt Schwerpunkt Schwerpunkt Schwerpunkt Deutsch 4 Fremdsprache 1) 42) Mathematik 4 Betriebswirtschaft mit Rechnungswesen -Controlling 4 - - - - - Pädagogik-Psychologie - - - - - 4 Betriebs- und Volkswirtschaft - 4 Volkswirtschaft 4 2) - - - - - Agrar- und Umwelttechnologie - - 4 - - - Ernährung - - - 4 - - Gesundheit-Pflege - - - - 4 - Technik (schwerpunktbezogen) - 4 - - - - Informationsverarbeitung 4 2) 4 Geschichte 2 (4)4) Religion oder Werte und Normen3) 2 (4)5) Naturwissenschaft1) 4 Praxis 26) Praxis oder weitere Fremdsprache oder Sport 2 (4)7) 1) Die Schulhalbjahresergebnisse müssen dieselbe Fremdsprache oder Naturwissenschaft betreffen. 2) 1 Waren Kenntnisse in einer zweiten Fremdsprache nach § 5 Abs. 2 der Anlage 7 zu § 33 BbS-VO nachzuweisen, ist die Einbringungsver- pflichtung grundsätzlich durch vier Schulhalbjahresergebnisse der in der Einführungsphase neu begonnenen Fremdsprache zu erfüllen. 2 Wenn eine fortgeführte Fremdsprache als Prüfungsfach gewählt wurde, müssen vier Schulhalbjahresergebnisse in der gewählten fort- geführten Fremdsprache und zwei Schulhalbjahresergebnisse in der neu begonnenen Fremdsprache eingebracht werden. 3Sofern in der Fachrichtung Wirtschaft neben der fortgeführten Fremdsprache auch eine weitere Fremdsprache als Prüfungsfach gewählt wird, sind jeweils vier Schulhalbjahresergebnisse einzubringen. 4In diesem Fall verringert sich die Einbringungsverpflichtung für eines der Profilfä- cher Informationsverarbeitung oder Volkswirtschaft, sofern es nicht Prüfungsfach ist, auf zwei Schulhalbjahresergebnisse. 3) Wurde Religionsunterricht der Religionsgemeinschaft, der die Schülerin oder der Schüler angehört, nicht angeboten und an dessen statt von der Schülerin oder dem Schüler das Fach Werte und Normen nicht gewählt, so sind zwei aufeinander folgende zusätzliche Schulhalbjahresergebnisse eines anderen Fachs, das nicht Prüfungsfach ist, aus dem gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld ein- zubringen. 4) Wird Geschichte als Prüfungsfach gewählt, sind vier Schulhalbjahresergebnisse einzubringen. 5) Wird Religion oder Werte und Normen als Prüfungsfach gewählt, sind vier Schulhalbjahresergebnisse einzubringen. 6) Es sind die beiden Schulhalbjahresergebnisse des ersten Schuljahres der Qualifikationsphase einzubringen. 7) Es können zwei weitere Schulhalbjahresergebnisse aus einem der drei Fächer eingebracht werden; dabei kann es sich auch um zwei weitere Schulhalbjahresergebnisse aus einer Fremdsprache nach den Fußnoten 1 und 2 handeln. 15
Schriftliche und mündliche Die mündliche Abiturprüfung ist eine Gesamtqualifikation Prüfungen Einzelprüfung, kann aber als solche auch in einer Gruppe durchgeführt Die Mindestsumme aus Block I und Die Abiturprüfung findet in den fünf werden. Die Prüfung soll mindestens Block II von 300 Punkten entspricht Prüfungsfächern statt, im ersten bis 20 und höchstens 30 Minuten dau- einem Durchschnitt von ausreichen- vierten Prüfungsfach schriftlich, im ern, der Prüfling hat eine Vorberei- den Leistungen (05 Punkte) in den fünften Prüfungsfach nur mündlich. tungszeit von mindestens 20 Minu- eingebrachten Schulhalbjahresergeb- Um das Gesamtergebnis noch zu ver- ten. Die mündliche Prüfung gliedert nissen. Die erreichte Gesamtpunkt- bessern, können auch mündliche sich in zwei etwa gleich lange Teile. zahl wird nach der folgenden Tabelle Zusatzprüfungen in den schriftlich Zunächst erhält der Prüfling Gelegen- in die Abiturdurchschnittsnote umge- geprüften Fächern abgelegt werden; heit, sich zu der in der Vorberei- rechnet. Diese Durchschnittsnote die Ergebnisse aus der schriftlichen tungszeit bearbeiteten Prüfungs- gewährleistet die Vergleichbarkeit und der mündlichen Zusatzprüfung aufgabe in zusammenhängendem der Abschlüsse innerhalb der Bundes- werden besonders1 gewichtet. Vortrag zu äußern. Dann führt die republik Deutschland: Prüferin oder der Prüfer mit dem Die bundesweit einheitlichen Prü- Prüfling ein Gespräch, das über die Punkte Durchschnittsnote fungsanforderungen (EPA) sichern in im Vortrag zu lösende Aufgabe hin- 300 4,0 jedem Fach ein breites Spektrum ausgeht. 301 bis 318 3,9 fachspezifischer Qualifikationen und 319 bis 336 3,8 Kompetenzen, die bis zum Abitur Die mündlichen Zusatzprüfungen 337 bis 354 3,7 erworben werden sollten. Gleichzei- dürfen nicht die gleichen Prüfungsin- 355 bis 372 3,6 tig werden dadurch auch die Gleich- halte wie in der schriftlichen Prüfung 373 bis 390 3,5 wertigkeit der schulischen Ausbil- als Gegenstand haben. 391 bis 408 3,4 dung und die Vergleichbarkeit der 409 bis 426 3,3 Schulabschlüsse sichergestellt. Die mündlichen Prüfungen lassen 427 bis 444 3,2 generell ein Bewertungsspektrum 445 bis 462 3,1 In den drei Fächern mit erhöhtem von 00 - 15 Punkten zu, so dass 463 bis 480 3,0 Anforderungsniveau (erstes bis drit- Zusatzprüfungen auch zu einer Ver- 481 bis 498 2,9 tes Prüfungsfach) beträgt die Bear- schlechterung der Gesamtleistung in 499 bis 516 2,8 beitungszeit 300 Minuten, im vierten einem Prüfungsfach führen können. 517 bis 534 2,7 Prüfungsfach (auf grundlegendem 535 bis 552 2,6 Anforderungsniveau) 220 Minuten. Im Block II wird die Gesamtqualifi- 553 bis 570 2,5 Die Prüfungsaufgaben der schrift- kation wie folgt gebildet: 571 bis 588 2,4 lichen Prüfung werden auf der Die Prüfungsergebnisse in den fünf 589 bis 606 2,3 Grundlage der EPA zentral gestellt2. Prüfungsfächern in vierfacher Wer- 607 bis 624 2,2 Die Schülerinnen und Schüler können tung, wobei an die Stelle des vierten 625 bis 642 2,1 während einer Auswahlzeit von 20 Prüfungsfachs das Ergebnis einer 643 bis 660 2,0 Minuten einen von zwei Vorschlägen besonderen Lernleistung3 treten 661 bis 678 1,9 wählen. In den Kernfächern Deutsch kann. 679 bis 696 1,8 und Englisch hat einer der beiden 697 bis 714 1,7 Vorschläge, in Mathematik haben Zum Bestehen der Abiturprüfung 715 bis 732 1,6 beide eine berufsbezogene Ausrich- müssen in Block II mindestens 100 733 bis 750 1,5 tung. Punkte erreicht werden. In drei 751 bis 768 1,4 Fächern, darunter mindestens im 769 bis 786 1,3 Für Prüflinge, die eine oder mehrere ersten oder zweiten Prüfungsfach, 787 bis 804 1,2 schriftliche Prüfungen aus einem müssen jeweils mindestens 20 Punkte 805 bis 822 1,1 wichtigen Grund, insbesondere erreicht werden. 823 bis 900 1,0 wegen Krankheit, versäumt haben, werden vom Kultusministerium je Fach zentrale Nachschreibtermine festgelegt. 1 schriftlich : mündlich = 2 : 1 2 In den Fächern Agrar- und Umwelttechnologie, Gesundheit-Pflege, Informationsverarbeitung und Technik gibt es zz. im Beruflichen Gymnasium keine zentralen Prüfungen. 3 Dies kann ein umfassender Beitrag aus einem vom Land geförderten Schülerwettbewerb sein. Die besondere Lernleistung ist zu dokumentieren und in einem Kolloquium vorzustellen. 16
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