Das Magazin - Festival für neue Musik - #01

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Das Magazin - Festival für neue Musik - #01
Das                         #01

Magazin
                            JANUAR 2021

                                                     Zauber und
                                                     Schrecken der
                                                     Polarwelt
                                                     Die Lange Nacht über
                                                     den Polarforscher
                                                     Alfred Wegener

 Festival für                                        Radio-

neue Musik
                                                     Silvesterparty
                                                     Mit Deutschlandfunk
                                                     Nova ins neue Jahr

Ultraschall Berlin live bei Deutschlandfunk Kultur
Das Magazin - Festival für neue Musik - #01
„Friedensnobel-
preis für Welt-
ernährungs-
programm ...“
Hintergrund, Deutschlandfunk

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                                             Dlf Audiothek
Das Magazin - Festival für neue Musik - #01
Editorial                                            Veranstaltungen

                                                                                                                                                                                                                                                                                            #01
                                                                                                                                                                                             Liebe Hörerinnen und Hörer, viele haben die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 BONN

                                                                                                                                                                                             Zeit der Corona-Pandemie genutzt, um alte
                                                                                                                                                                                             Vorsätze wahr zu machen: Sport treiben, eine
                                                                                                                                                                                             Sprache lernen, sich Zeit nehmen für die
                                                                                                                                                                                             schönen Dinge des Lebens ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                         Fr., 15.1., 20.00 UHR
                                                                                                                                                                                                                                                                                         BEETHOVEN-HAUS
                                                                                                                                                                                                                                                                                       Jazz im Kammermusiksaal
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Near and now
                                                                                                                                                                                                                                                                                           Gwilym Simcock,
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Klavier solo
                                                                                                                                                                                                                                                              Wir setzen Kräfte frei          beethoven.de
                                                                                                                                                                                                                                                              für unsere Online- und
                                                                                                                                                                                                                                                              OnAir-Angebote
                                                                                                                                                                                                                                                                                                BERLIN
                                                                                                                                                                                                                                                                                              20. bis 24.1.,
                                                                                                                                                                                                                                                                                           Ultraschall Berlin
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Festival für neue Musik
                                                                                                                                                                                                                                                                                          ultraschallberlin.de

                                                                                                                                                                                                                                                                                                 KÖ L N
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Do., 21.1., 20.30 UHR
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  LOFT
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Jazzkonzert
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Dejan Terzic „Axiom“
                                                                                                                                                                                                                                                                                             Chris Speed,
                                                                                                                                                                                             Auch wir im Deutschlandradio haben die Zeit für Veränderungen genutzt. Das Gute:                Tenorsaxofon
                                                                                                                                                                                                                                                                                           Bojan Z., Klavier
                                                                                                                                                                                             Sie werden davon erst einmal gar nichts merken. Denn wir haben sozusagen unter der        Matt Penman, Kontrabass
                                                                                                                                                                                             Motorhaube geschraubt.                                                                    Dejan Terzic, Schlagzeug
                                                                                                                                                                                                                                                                                              loftkoeln.de
                                                                                                                                                                                             Was ist da passiert? Kolleginnen und Kollegen in mehreren Bereichen, die in Köln
F OTO : ( U N T E N ) D E U T S C H L A N D R A D I O/C H R I S T I A N K R U P PA , ( O B E N R E C H T S ) U L L S T E I N B I L D / H E R I TA G E I M A G E S /J A Z Z S E R V I C E S

                                                                                                                                                                                             und Berlin arbeiten, rücken noch näher zusammen und bündeln ihre Kräfte: Das gilt                 11./14./18.1.
                                                                                                                                                                                             für die Nachrichten, den Sport, die Literatur, die Wissenschaft, die Musik und den            Diversität in Arbeit
                                                                                                                                                                                             Bereich Hörspiel und Feature. Wir haben viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit        Digitalveranstaltungsreihe
                                                                                                                                                                                                                                                                                         stiftung-genshagen.de
                                                                                                                                                                                             großer Erfahrung und großer Fachkenntnis. Beides soll nun auf allen Ausspielwegen
                                                                                                                                                                                             noch besser zur Geltung kommen – egal, ob Sie unsere Radioprogramme hören oder
                                                                                                                                                                                                                                                                                         Ausgewählte Veranstal-
                                                                                                                                                                                             einen unserer Podcasts, ob Sie in unseren Online-Angeboten stöbern oder uns in den            tungen und Konzerte
                                                                                                                                                                                             sozialen Medien folgen.                                                                       werden bei Deutsch-
                                                                                                                                                                                                                                                                                        landradio ohne Publikum
                                                                                                                                                                                                                                                                                           aufgezeichnet. Diese
                                                                                                                                                                                             Die Berichterstattung aus den Bundesländern ist für uns in den letzten Jahren immer
                                                                                                                                                                                                                                                                                          können Sie in unseren
                                                                                                                                                                                             wichtiger geworden – deshalb haben wir das neue Ressort Länder gegründet, auch              drei Programmen, in der
                                                                                                                                                                                             um die Arbeit unserer Landeskorrespondentinnen und -korrespondenten besser zu                Dlf Audiothek App und
                                                                                                                                                                                                                                                                                         online auf unseren Web-
                                                                                                                                                                                             bündeln. Und: Im Frühjahr kommt die neue Redaktion „Meinung und Diskurs“ dazu,
                                                                                                                                                                                                                                                                                       seiten nachhören. Weitere
                                                                                                                                                                                             denn wir wollen mit Ihnen noch mehr ins Gespräch kommen und verstärkt unseren              Informationen hierzu auf
                                                                                                                                                                                             Beitrag zu Pluralität und Meinungsbildung leisten. Das wird man dann in den nächsten         deutschlandradio.de.
                                                                                                                                                                                             Monaten wohl doch hören – oder lesen. Denn wir wollen Kräfte freisetzen, um unsere
                                                                                                                                                                                                                                                                                         Aktuelle Konzertauf-
                                                                                                                                                                                             Angebote noch zielgenauer in die digitale Welt zu tragen. Die Dlf Audiothek ist eine       zeichnungen finden Sie
                                                                                                                                                                                             Erfolgsgeschichte, und noch nie wurden unsere digitalen Angebote so stark abgeru-            gebündelt im Portal
                                                                                                                                                                                             fen wie in der Corona-Zeit. Diesen Weg wollen wir weitergehen, ohne bei der Qualität        „Unsere Mikros, Ihre
                                                                                                                                                                                                                                                                                            Konzerte“ unter
                                                                                                                                                                                             der Deutschlandradio-Angebote Abstriche zu machen. Die gewohnte Deutschland-
                                                                                                                                                                                                                                                                                        deutschlandfunkkultur.
                                                                                                                                                                                             radio-Qualität bekommen Sie auch 2021 – versprochen.                                            de/konzerte.

                                                                                                                                                                                             In diesem Sinne alles Gute – und bleiben Sie gesund!                                      Änderungen vorbehalten

                                                                                                                                                                                                       Andreas-Peter Weber,                                                            Weitere Veranstaltungen
                                                                                                                                                                                                                                                                                           finden Sie unter:
                                                                                                                                                                                                       Programmdirektor                                                                 deutschlandradio.de/
                                                                                                                                                                                                                                                                                           veranstaltungen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    3
Das Magazin - Festival für neue Musik - #01
Themen
                                          im Januar
                      Inhalt

    3	Editorial

    4	Themen im Januar
       1.700 Jahre jüdisches Leben in
       Deutschland, Denkfabrik 2021

    T ITELTHEMEN
    8	Kein Jahreswechsel wie
        jeder andere
        Mit Deutschlandfunk Nova
        musikalisch ins neue Jahr
    10	Zauber und Schrecken der
        Polarwelt
        Die „Lange Nacht“ über den
        Polarforscher Alfred Wegener
    12	Ultraschall Berlin
        Das Festival als „fluides“
        Ereignis

    14	Gastbeitrag
        Gerhart Baum: Kultur und
        Demokratie

    PROGRAMM
    15	Intro
        Die Textilkünstlerin Caroline
        Achaintre im Gespräch
    16	Hörspiel und Feature
        Die Empfehlungen des
        Monats auf einen Blick
    18	Programmkalender
    80	Kakadu-Kinderseite
        Ab wann darf ich ein Handy
        haben?

    81      Forum/Impressum

    82	Radiomenschen
        Alexander Moritz, Landeskorres­
        pondent Sachsen
                                           F OTO : I M A G O I M A G E S / P E T E R S C H I C K E R T

                                                                                                         Faszination Dinosaurier:
                                                                                                         die Rekonstruktion
         Das Trio Catch ist zu Gast bei                                                                  eines Tyrannosaurus Rex
               Ultraschall Berlin                                                                        im Naturhistorischen
             Foto: Lennard Rühle                                                                         Museum in Wien

4
Das Magazin - Festival für neue Musik - #01
D-Day für Dinosaurier

Vor 66 Millionen Jahren raste ein
Asteroid in die Erde. Dieser Ein­
schlag hat, so die in den 1980er-
Jahren von Luis und Walter Alvarez
vorgebrachte Hypothese, das fünfte
und bislang jüngste Massenausster­
ben der Erdgeschichte ausgelöst.
Das Schicksal der Dinosaurier war
besiegelt. Inzwischen lässt sich
recht genau nachvollziehen, was
passiert ist. WISSENSCHAFT IM
BRENNPUNKT, FR., 1.1., 16.30 UHR

                                     5
Das Magazin - Festival für neue Musik - #01
Themen
    im Januar

                                                                                                            MEHR ZUM THEMA

                                                                                                      Fr., 1.1., 8.35 Uhr
                                                                                                   Tag für Tag: Jesus und die Beschneidung –
                                                                                                   Was Juden und Christen heute verbindet

                                                                                                      Mi., 6.1., 20.10 Uhr
                                                                                                   Aus Religion und Gesellschaft: Aufbruch
Grundstein-Enthüllung auf der Baustelle                                                            nach Germanja – 30 Jahre jüdische Kontin-
des „MiQua. LVR-Jüdisches Museum im                                                                gentflüchtlinge in Deutschland
Archäologischen Quartier Köln“ (Juni 2018)
                                                                                                      So., 10.1., 14.05 Uhr
                                                                                                   Religionen: Schwerpunkt „1.700 Jahre
                                                                                                   jüdisches Leben“

    GESCHICHTE

      1.700 Jahre jüdisches
    Leben in Deutschland
    Kaiser Konstantin erließ im Jahr 321 ein Edikt. Es regelte die mögliche
    Übernahme von städtischen Ämtern durch Juden. Das gilt als früheste Urkunde
    zur Existenz städtischer jüdischer Gemeinschaften nördlich der Alpen.

                             Im Jahr 2021 wird daher nicht nur auf die 1.700-jähri­   Wort kommen ein Archäologe, ein Historiker,
                             ge Geschichte zurückgeblickt, sondern auch auf jü­       ein Zentralratsvertreter und eine Schauspielerin.
                             disches Leben in Deutschland vorausgeblickt. Das         Am Ende formulieren sie ihren Wunsch für 2021.
                             bundesweite Jubiläumsjahr bietet dazu zahlreiche         In Gesprächen zu Beginn dieses Jubiläumsjahres
                             Veranstaltungen. Eine besondere Rolle bei den Akti­      geht es dabei nicht nur um Ausgrenzung und Ver­
                             vitäten und Ausstellungen nimmt die Archäologische       treibung, Pogrome und Ermordung, sondern neben
                                                                                                                                               F OTO : I M A G O I M A G E S / K L A U S W. S C H M I DT

                             Zone in der Altstadt von Köln ein. Dort wurde eine       Geschichte auch um Gegenwart und Zukunft jüdi­
                             Mikwe, ein jüdisches Ritualbad aus dem 11. Jahrhun­      schen Lebens in Deutschland: Mikwe und Moderne.
                             dert, an zentraler Stelle gefunden. Der Schwerpunkt      INFORMATION UND MUSIK FR., 1.1., 7.05 UHR
                             dieser Sendung liegt daher auf der nicht ungebro­
                             chenen mittelalterlichen Geschichte als Zeugnis jü­
                             dischen Lebens auf deutschem Boden. Die Sendung
                             versteht sich als eine Art Auftakt des Aktionsjahres
                             und als Klärung der Bedingungen, wenn wir heute
                             über jüdisches Leben in Deutschland sprechen. Zu

6
Das Magazin - Festival für neue Musik - #01
MUSIK

                                                                                                                                                                                                                PopCamp 2020 – Bandcoaching
                                                                                                                                                                                                              für den Musik-Nachwuchs
                                                                                                                                                                                                              Wie wird man eigentlich als Band so richtig erfolgreich? Wie begegnet
                                                                                                                                                                                                              man den Herausforderungen der digitalen Welt? Wie wichtig sind Spoti­                                         In Zeiten von
                                                                                                                                                                                                              fy-Streams? Wie gehen gute Texte, wie klingt ein Hit, was ist das passen­                                     permanenter Selbst-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            optimierung wird
                                                                                                                                                                                                              de Image – und wie baut man das auf? Der Deutsche Musikrat lud wie                                            das natürliche Altern
                                                                                                                                                                                                              jedes Jahr auch 2020 fünf Bands ins PopCamp ein. Mit dabei waren:                     GESELLSCHAFT            immer schwieriger
                                                                                                                                                                                                              Elena Rud, Wenn einer lügt, Lin, Mele und Leopold. Zwei Wochen lang
                                                                                                                                                                                                              haben sie mit Popmusik-Profis an der eigenen Karriere gearbeitet und                     Forever young
                                                                                                                                                                                                              konnten sich in dieser Zeit frei ausprobieren, experimentieren, neue
                                                                                                                                                                                                              Songs schreiben und Formate testen. Unterstützt wurden sie von den                    Die klassischen Werte des Alters sind
                                                                                                                                                                                                              Dozierenden in Produktion und Gesang oder auch mit psychologischen                    heute wenig gefragt: Erfahrung, Weisheit,
                                                                                                                                                                                                              Tipps. In der Pandemie sah alles aber ein bisschen anders aus. Viel                   Geduld. Äußerlichkeiten haben weiterhin
                                                                                                                                                                                                              gelernt und musi­                                                                     einen hohen Stellenwert. Ältere Männer
                                                                                                                                                                                                              ziert wurde trotz­                                                                    sind trotz lichtem Haar noch angesehen,
                                                                                                                                                                                                              dem. Und „Corso“                                                                      ältere Frauen halten mit Blondierung
                                                                                                                                                                                                              war mittendrin – mit                                                                  dagegen und glauben wider besseres
                                                                                                                                                                                                              Abstand, versteht                                                                     Wissen gerne an die Anti-Aging-Prophe­
                                                                                                                                                                                                              sich. CORSO SPEZIAL,                                                                  ten. Margot Litten und Mechthild Müser
                                                                                                                                                                                                              SA., 2.1., 15.05 UHR                                                                  surfen durch die Kulturgeschichte des
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Alterns – zwischen schönem Schein und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    wahrem Sein. FEATURE, SA., 16.1., 18.05 UHR

                                                                                                                                                                                                                         Mit Abstand:
                                                                                                                                                                                                                        das PopCamp
                                                                                                                                                                                                                                2020
F OTO : ( O B E N R E C H T S ) I M A G O I M A G E S / W E S T E N D 6 1, ( M I T T E ) S A N D R A L U D E W I G , ( U N T E N L I N K S ) C R O L L A LO W I S & PA R T N E R / K S E N I A V O M E N DT

                                                                                                                                                                                                                                                                                                           P O D CAST D E S M O N ATS

                                                                                                                                                                                                                           DENKFABRIK

                                                                                                                                                                                                                            Serie in „Studio 9“:
                                                                                                                                                                                                                           Auf der Suche nach dem „Wir“
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      LEBEN
                                                                                                                                                                                                                                                             Auf große Fragen gibt es selten die
                                                                                                                                                                                                                                                             eine Antwort. Was hält die Gesell­                      Achtsam
                                                                                                                                                                                                                                                             schaft zusammen? Gibt es über­
                                                                                                                                                                                                                                                             haupt noch ein „Wir“ oder ist es ir­    Neues Jahr – neue Vorsätze: Wir
                                                                                                                                                                                                                                                             gendwo verloren gegangen?               wollen achtsamer und stressfreier
                                                                                                                                                                                                                                                             Grenzt, wer „wir“ sagt, automatisch     durchs Leben gehen. Dabei begleiten
                                                                                                                                                                                                                                                             andere aus? Lohnt es sich, für ein      uns die Psychologin Main Huong
                                                                                                                                                                                                                                                             neues Wir-Gefühl zu kämpfen?            Nguyen und Deutschlandfunk Nova-
                                                                                                                                                                                                                                                             Forscher, Philosophinnen und Politi­    Moderatorin Diane Hielscher. In ihrem
                                                                                                                                                                                                              Illustration zur Denk-
                                                                                                                                                                                                              fabrik 2021: Wer baut die
                                                                                                                                                                                                                                                             kerinnen geben Denkanstöße und          Podcast beantworten die beiden all­
                                                                                                                                                                                                              Brücken in der heutigen                        liefern streitbare Thesen zu einem      tagsnahe Fragen und geben konkrete
                                                                                                                                                                                                              Gesellschaft?                                  Thema, das Deutschlandradio die­        Tipps. Es geht um die Warnsignale
                                                                                                                                                                                                                                               ses Jahr besonders beschäftigten wird.                des Körpers, Stressreduktion, den Um­
                                                                                                                                                                                                                                               Im Gespräch sind u.a. der Soziologe Heinz Bude,       gang mit Ängsten, einen bewussteren
                                                                                                                                                                                                                                               die schwarze queere Aktivistin Peggy Piesche          Alltag oder verschiedene Meditations­
                                                                                                                                                                                                                                               und die Philosophin Sabine Döring. Ergänzt wer­       arten. Journalistisch und wissen­
                                                                                                                                                                                                                                               den die Interviews durch Reportagen über Ini-         schaftlich fundiert – inklusive Acht­
                                                                                                                                                                                                                                               tiativen in ganz Deutschland, die sich dem Zu­        samkeitsübung am Ende jeder Folge.
                                                                                                                                                                                                                                               sammenwachsen der Gesellschaft widmen.                Immer donnerstags neu.
                                                                                                                                                                                                                                               STUDIO 9, 4. BIS 9.1., 5.05 UHR/6.05 UHR/23.05 UHR

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    7
Das Magazin - Festival für neue Musik - #01
Titelthema

    Zu Gast bei „Auf der Bühne“:
    Anton Bruch und Bennet
    Seuss von AB Syndrom

                      Kein Jahreswechsel
                       wie jeder andere
                                                                                                                          F OTO : D E U T S C H L A N D R A D I O/C H R I S T I A N K R U P PA

                                             Mit Deutschlandfunk Nova ins Jahr 2021

                                   VO N C H R I ST I A N M OST E R, R E DA K T E U R, D E U TSC H L A N D F U N K N OVA

8
Das Magazin - Festival für neue Musik - #01
Deutschlandfunk Nova

                                                                                                                                                                        nicht selten bei Deutschlandfunk Nova ihre ersten Auf-
                                                                                                                                                                        tritte im Radio hatten. Und es geht um „erste Dinge“:
                                                                                                                                                                        Wann hat man zum ersten Mal daran gedacht, die Mu-
                                                                                                                                                                        sik zum Beruf zu machen? Was hat man mit der ersten
                                                                                                                                                                        Gage gemacht? Aber auch: Das erste Konzert im neu-
                                                                                                                                                                        en Jahr, wenn es denn endlich so weit sein wird, wie
                                                                                                              Da Silvester in diesem Pandemiewinter                     großartig wird sich das wohl anfühlen? „Erster“ erfreut
                                                                                                              nicht im großen Stil gefeiert werden                      sich bei Deutschlandfunk Nova schon länger im Sozia-
                                                                                                                                                                        len Netzwerk Instagram großer Beliebtheit. Jetzt findet
                                                                                                              kann: Wie wär’s dann mit einer Radio-
                                                                                                                                                                        das Format zum ersten Mal auch im Radio statt. In jeg-
                                                                                                              Silvesterparty bei Deutschlandfunk                        licher Hinsicht also eine Premiere.
                                                                                                              Nova?                                                          Kurze, schnelle Fragen am Morgen – am Neujahrs-
                                                                                                                                                                        abend nehmen wir uns Zeit fürs Nachfragen und für
                                                                                                              Wir machen das ja eigentlich das ganze Jahr hindurch.     Hintergründe. In ausführlichen Interviews sprechen
                                                                                                              Abends trifft man sich bei Deutschlandfunk Nova           wir ab 21.00 Uhr mit Musikerinnen und Bands wie
                                                                                                              in geselliger Runde unter dem Motto „Ab 21” auf ein       Giant Rooks, Mavi Phoenix oder Rapperin Ace Tee
                                                                                                              Getränk und plaudert in entspannter Atmosphäre            über dieses denkwürdige zurückliegende (Musik-)Jahr
                                                                                                              über den Alltag. Wenn wir dieses Jahr nun schon nicht     2020, über Lockdown-Erfahrungen, Konzertabsagen,
                                                                                                              alle unsere Freunde zu uns nach Hause einladen            finanzielle Engpässe und Streaming-Auftritte aus dem
                                                                                                              können, dann feiern wir doch einfach Silvester im         eigenen Wohnzimmer, aber auch über die positiven
                                                                                                              Radio! Die „Ab 21“-Silvesterparty hat ab 21.00 Uhr jede   Aspekte der Einschränkungen, die vielen Musikschaf-
                                                                                                              Menge interessanter Gäste – rein virtuell natürlich –     fenden gleichzeitig kreativen Freiraum, Zeit und Muße
                                                                                                              und einen Moderator, der die nötige Portion Silvester-    zum Komponieren und Produzieren beschert haben.
                                                                                                              Glamour mitbringt. Tom Westerholt ist bei Deutsch-
                                                                                                              landfunk Nova sonst zuständig für die Sendung „Eine
                                                                                                              Stunde Film“, roter Teppich ist quasi sein Geschäft.
                                                                                                                  Nach der gepflegten Plauderei schalten wir um
                                                                                                              Mitternacht, pünktlich zum Jahreswechsel, in den
                                                                                                              Feier-Modus. Hierfür ist bei Deutschlandfunk Nova
                                                                                                              traditionell der „Club der Republik“ zuständig. Mode-
                                                                                                              rator Mike Litt präsentiert jeden Samstag elektroni-
                                                                                                              sche Tanzmusik und lädt Gast-DJs zum Auflegen ins
                                                                                              In vielen Ge-   Radio ein. Zu Neujahr veranstalten wir, wie in den ver-
                                                                                              sprächen mit    gangenen Jahren auch, eine „Club der Republik“-Son-
                                                                                              Ihnen haben     derausgabe, die mit housigem Elektro den Soundtrack
                                                                                              wir erfahren,
                                                                                              was Sie an      liefert für den weiteren Verlauf der Silvesternacht.

                                                                                                              An Neujahr sind wir „Erster“

                                                                                                              Die erste Sendung des neuen Tages ab 8.00 Uhr ist
                                                                                                              gleichzeitig die erste des Jahres und sogar des Jahr-
                                                                                                              zehnts. Doch das ist längst nicht der einzige Grund,
                                                                                                              warum sie „Erster“ heißt. Markus Dichmann spricht
                                                                                                              mit jungen Musikerinnen und Musikern, wie AB Syn-
                                                                                                              drom, Nosoyo, Tiflis Transit, Noova oder Ätna, die
F OTO : ( O B E N ) Y V O N N E H A R T M A N N , ( U N T E N ) N H I T R A N T H I T H U Y

                                                                                              „Die erste Sendung des
                                                                                              neuen Tages ab 8.00 Uhr                                                          Auch Nosoyo (oben) und Tiflis

                                                                                              ist gleichzeitig die erste
                                                                                                                                                                               Transit hatten bei Deutschandfunk
                                                                                                                                                                               Nova ihre ersten Radioauftritte

                                                                                              des Jahres und sogar des
                                                                                              Jahrzehnts.“

                                                                                                                                                                                                                                  9
Das Magazin - Festival für neue Musik - #01
Titelthema

                        Ein wunderbarer
                      Traum von Schönheit
                           und Anmut
                                  Die Lange Nacht über den Polarforscher Alfred Wegener

                                                   VO N G Ü N T H E R W E SS E L

     Blick vom Kamarujuk-Gletscher
     auf den Kamarujuk-Fjord. Links
     auf dem Schlitten sitzend Alfred
     Wegener, rechts eine Gruppe
     von Expeditionsteilnehmern, u.a.
     Grönländer

                                                                                                 LANGE NACHT

                                                                                   So., 23.1., 0.05/23.05 Uhr
                                                                                   „Der Traum eines großen Poeten“
                                                                                   Die Lange Nacht über den Polarforscher
                                                                                   Alfred Wegener

10
Polarwelt

                                                                                                                                                                                                                                                          O
                                                                                                                                                                                                                                                                       ffene Augen, freundlicher Blick, wie
                                                                                                                                                                                                                                                                       stets im Leben. Die Gesichtszüge ruhig,
                                                                                                                                                                                                                                                                       entspannt, ohne jedes Anzeichen von
                                                                                                                                                                                                                                                                       Krampf.“ So beschreibt der Polarforscher
                                                                                                                                                                                                                                                          Ernst Sorge 1932 im Deutschen Rundfunk, wie er
                                                                                                                                                                                                                                                          im Mai 1931 Alfred Wegener fand: eingenäht in einen
                                                                                                                                                                                                                                                          Schlafsack, einen guten Meter tief in Eis und Schnee
                                                                                                                                                                                                                                                          vergraben.
                                                                                                                                                                                                                                                              Am 1. November 1930, seinem 50. Geburtstag,
                                                                                                                                                                                                                                                          macht sich Alfred Wegener mit dem Grönländer Ras-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Grönland: Eisberg
                                                                                                                                                                                                                                                          mus Villumsen auf den Weg. Sie ziehen los von der           mit Tor, Aufnahme
                                                                                                                                                                                                                                                          Überwinterungsstation „Eismitte“, gelegen im Zent-          von 1930. Vier
                                                                                                                                                                                                                                                          rum des grönländischen Eisschildes. Ernst Sorge ver-        Expeditionen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      unternahm Alfred
                                                                                                                                                                                                                                                          bringt dort gemeinsam mit zwei weiteren Wissen-             Wegener dorthin
                                                                                                                                                                                                                                                          schaftlern den Winter. Als Wegener und Villumsen zur
                                                                                                                                                                                                                                                          Küste ins 400 Kilometer entfernte Hauptquartier der
                                                                                                                                                                                                                                                          Expedition losziehen, liegen die Temperaturen bei mi-
                                                                                                                                                                                                                                                          nus 50 Grad Celsius. Sie erreichen ihr Ziel nicht. We-
                                                                                                                                                                                                                                                          gener stirbt vermutlich am 16. November an Herzver-
                                                                                                                                                                                                                                                          sagen, Rasmus Villumsen, der ihn im Eis bestattet,
F OTO : ( L I N K S ) B L I C K V O M K A M A R U J U K- G L E T S C H E R , C A .19 3 0 , N L 3 F N R . 4 , ( R E C H T S V O N O B E N N A C H U N T E N ) E I S B E R G M I T TO R , N L 4 F N R . 3 0 U N D A L F R E D W E G E N E R , AW I /A D P

                                                                                                                                                                                                                                                          bleibt verschollen.

                                                                                                                                                                                                                                                          Die Theorie der Kontinentaldrift

                                                                                                                                                                                                                                                          Wegeners kurzem Forscherleben verdankt die                  für geologische Landesaufnahme, Pierre-Marie Temier:
                                                                                                                                                                                                                                                          Menschheit eine Theorie, die er abseits seiner Fach-        „Seine Theorie ist ein wunderbarer Traum von Schön-
                                                                                                                                                                                                                                                          gebiete – er war Meteorologe, Klimawissenschaftler,         heit und Anmut. Der Traum eines großen Poeten.“
                                                                                                                                                                                                                                                          Polarforscher und Physiker – aufstellte: die der                Heute wissen wir, dass Wegener irrte und nicht irr-
                                                                                                                                                                                                                                                          Kontinentaldrift.                                           te. Die moderne Geologie spricht von Plattentektonik,
                                                                                                                                                                                                                                                              Wegener war aufgefallen, was jeder am Globus se-        nicht Kontinentaldrift. Denn nicht die Kontinente wan-
                                                                                                                                                                                                                                                          hen kann: „Passt nicht die Ostküste Südamerikas ge-         dern, sondern sehr viel größere Teile der Erdkruste.
                                                                                                                                                                                                                                                          nau an die Westküste Afrikas, als ob sie früher zusam-      Auf den sich bewegenden Platten liegen die Kontinen-
                                                                                                                                                                                                                                                          mengehangen hätten?“, schreibt er 1911 in einem             te und die Ozeane, und die Plattentektonik erklärt, wie
                                                                                                                                                                                                                                                          Brief. Er ist natürlich nicht der Erste, der merkt, was     sich unsere Kontinente in Jahrmillionen herausbilde-
                                                                                                                                                                                                                                                          Geologen bis dahin als Zufall abtun. Aber es lässt ihn      ten, warum in Regionen wie der Antarktis oder der
                                                                                                                                                                                                                                                          nicht mehr los: Er schaut auf Fossilien, die dies- und      Arktis fossile Bodenschätze vermutet werden und wie
                                                                                                                                                                                                                                                          jenseits des Atlantiks gefunden werden, auf Gesteins-       sich in Jahrmillionen das Klima wandelte.
                                                                                                                                                                                                                                                          adern, die beiderseits des Atlantiks verlaufen, auf Tier-
                                                                                                                                                                                                                                                          und Pflanzenarten, die nur an diesen gegenüberlie-          Zauber und Schrecken der Polarwelt
                                                                                                                                                                                                                                                          genden Küsten vorkommen. Irgendetwas muss dafür
                                                                                                                                                                                                                                                          verantwortlich sein. Versunkene Landbrücken, wie die        Die „Lange Nacht“ erzählt anhand von Tagebüchern,
                                                                                                                                                                                                                                                          Geologen mehrheitlich behaupten, sind es nicht, da          Briefen, wissenschaftlichen und literarischen Zeugnis-
                                                                                                                                                                                                                                                          deren leichteres Gestein im schwereren Untergrund           sen vom Zauber und Schrecken der Polarwelt, von der
                                                                                                                                                                                                                                                          der Ozeanböden niemals versinken könnte. Und so             Anziehungskraft des ewigen Eises, der Bedeutung und
                                                                                                                                                                                                                                                          formuliert er seine Theorie: Die Kontinente hätten          Faszination von Wissenschaft und der wohl starken
                                                                                                                                                                                                                                                          einst zusammengehangen. Sie seien in Bewegung.              Sehnsucht nach einem Leben jenseits des geordneten
                                                                                                                                                                                                                                                          Sie brächen auseinander. Sie kollidierten und schöben       Schreibtisches. Warum bricht ein wohlbestallter Pro-
                                                                                                                                                                                                                                                          Gebirge auf. Und im Paläozoikum, also vor mehr als          fessor von fast 50 Jahren auf, um auf Grönland zu
                                                                                                                                                                                                                                                          250 Millionen Jahren, hätte es einen Superkontinent         überwintern? Macht die Arktis süchtig?
                                                                                                                                                                                                                                                          gegeben, den Wegener Pangaea – „Alles Land“ –                   In den drei Stunden der Sendung wird viel pas-
                                                                                                                                                                                                                                                          nennt. Eine These, die in der Geologenzunft auf har-        sieren. Europa wird sich etwa 0,004 Millimeter nach
                                                                                                                                                                                                                                                          sche Ablehnung stößt. Eine der freundlicheren Ableh-        Osten bewegen, der Atlantik um 0,01 Millimeter wach-
                                                                                                                                                                                                                                                          nungen kommt vom Direktor des französischen Amtes           sen, der Pazifik minimal schrumpfen und Indien wird
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      sich den Bruchteil eines Millimeters weiter in den
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Eurasischen Kontinent hineinschieben. Dank Alfred
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wegener und anderer Forscher wissen wir, warum.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                11
Titelthema

     Der niederländische Diri-
     gent Bas Wiegers ist bei
     den Veranstaltern Neuer
     Musik ein begehrter Gast

                 Ultraschall                                                                                              SENDEHINWEIS

                                                                                                             DO., 21.1., 20.03 Uhr
                                                                                                             Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin,
                                                                                                             Bas Wiegers

                    Berlin
                                                                                                             Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
                                                                                                             Nils Mönkemeyer, Marie Jacquot

                                                                                                             FR, 22.1., 20.03 Uhr
                                                                                                             Sarah Maria Sun, Nina Janßen-Deinzer

                                                                                                             SA, 23.1., 19.05 Uhr
                                                                                                             Ensemble KNM Berlin, Titus Engel, Emre
                                                                                                             Dündar, Ensemble ascolta, Daniel Eichholz,
                                      Festival für neue Musik                                                Stefan Keller, Juliet Fraser

                             VO N R A I N E R P Ö L L M A N N , R E DA K T I O N S L E I T E R               DI., 26.1., 20.03 Uhr
            M U S I K J O U R N A L I S M U S A K T U E L L , D E U TSC H L A N D F U N K KU LT U R, U N D   Deutsches Symphonie-Orchester Berlin,
                                                                                                             Séverine Ballon, Lothar Zagrosek
                                KÜ N ST L E R I SC H E R L E I T E R U LT R ASC H A L L
                                                                                                             DO., 28.1., 20.03 Uhr
                                                                                                             Trio Catch

12
Ultraschall Berlin

                                                                                                                                                                            W
                                                                                                                                                                                            ie plant man ein Fes-   lich sind. Das alles, wie immer,
                                                                                                                                                                                            tival in Zeiten einer   kompetent präsentiert und ergänzt
                                                                                                                                                                                            weltweiten Pande-       durch Gespräche und
                                                                                                                                                                                            mie, in Zeiten von      Diskussionen.
                                                                                                                                                                            Reise- und Auftrittsbeschränkun-             Seit über 20 Jahren versteht
                                                                                                                                                                            gen, unter den Bedingungen von          sich Ultraschall Berlin als ein Fo-
                                                                                                                                                                            sich verändernden Hygiene-Aufla-        rum, das die zeitgenössische Musik
                                                                                                                                                                            gen? Seit 1999 gibt es Ultraschall      als Gegenwartskunst mit ihren zen-
                                                                                                                                                                            Berlin, das Festival für neue Musik     tralen Strömungen und wesentli-
                                                                                                                                                                            von Deutschlandfunk Kultur und          chen Entwicklungen abbildet, be-
                                                                                                                                                                            rbbKultur. Aber nie war es so           fragt und in neue Zusammenhänge
                                                                                                                                                                            schwer, ein Programm zu entwi-          stellt. Die Balance aus Ur- und Erst-
                                                                                                                                                                            ckeln, das auch nur die nächsten        aufführungen und die Beleuchtung
                                                                                                                                                                            Wochen überdauert. Die drama-           von Werken der jüngeren Vergan-
                                                                                                                                                                            tisch gestiegenen Infektionszahlen      genheit in verändertem, aktuellem
                                                                                                                                                                            im Herbst 2020 und der Lockdown         Kontext ist ein zentrales Markenzei-
                                                                                                                                                                            für alle Kultur-Veranstaltungen ab      chen von Ultraschall Berlin. Und
                                                                                                                                                                            November haben die Lage noch            das gilt auch für das Festival im Ja-
                                                                                                                                                                            einmal verschärft.                      nuar 2021.
                                                                                                                                                                                Im Laufe des Jahres 2020 hat             So setzt der türkische Kompo-
                                                                                                                                                                            das Programm etliche grundlegen-        nist Emre Dündar, derzeit Gast des
                                                                                                                                                                                                                                                            Zu Gast bei
                                                                                                                                                                            de Metamorphosen durchlaufen.           Berliner Künstlerprogramms des          Ultraschall
                                                                                                                                                                            Konzerte wurden auf 2022 ver-           DAAD, der ubychischen Sprache           Berlin: das Trio
                                                                                                                                                                            schoben, aufwendige Projekte ab-        aus dem Nord-Kaukasus, deren            Catch und das      chester Berlin und das Rundfunk-
                                                                                                                                                                                                                                                            Ensemble
                                                                                                                                                                            gespeckt. Anderes kam neu hinzu,        letzter Sprecher 1992 starb, ein eh-    ascolta
                                                                                                                                                                                                                                                                               Sinfonieorchester Berlin mit von der
                                                                                                                                                                            unerwartet ergaben sich auch            rendes Angedenken – ein Plädoyer                           Partie. Am Pult des RSB steht erst-
                                                                                                                                                                            neue Möglichkeiten.                     für Vielfalt und Nuancen. Der aus                          mals der niederländische Dirigent
                                                                                                                                                                                Ein Festival als „fluides“ Ereig-   der Schweiz stammende, in Berlin                           Bas Wiegers, heiß begehrt bei allen
F OTO : ( L I N K S ) M A R C O B O R G G R E V E , ( R E C H T S O B E N ) L E N N A R D R Ü H L E , ( R E C H T S U N T E N ) K L A U S S T E F F E S H O L L Ä N D E R

                                                                                                                                                                            nis – der Traum vieler Musikerinnen     lebende Komponist Stefan Keller                            Veranstaltern Neuer Musik. Beide
                                                                                                                                                                            und Musiker sowie Kuratorinnen          hat sich über viele Jahre der Kunst                        Orchester sind auf Kammerorches-
                                                                                                                                                                            und Kuratoren – wird Realität, unter    des Tabla-Spiels genähert – auch                           ter-Größe verdichtet, mit gegen-
                                                                                                                                                                            denkbar schwierigen Umständen.          das ein Plädoyer für transkulturel-                        über der ursprünglichen Planung
                                                                                                                                                                                Eines war für uns immer klar:       len Austausch und Offenheit. Bei-                          komplett verändertem Programm.
                                                                                                                                                                            Ultraschall Berlin soll stattfinden,    den Komponisten sind Porträtkon-                           Und manches dieser neuen Werke
                                                                                                                                                                            wie üblich an fünf Tagen Ende Ja-       zerte gewidmet, die ihre Individua-                        offenbart ganz unvermuteten Hin-
                                                                                                                                                                            nuar. Anfang Dezember wird aber         lität in teils höchst unterschiedli-                       tersinn. Wie etwa die schwedische
                                                                                                                                                                            auch klar: Es wird wohl ein Festival    chen Werken beleuchten.                                    Komponistin Lisa Streich mit ihrem
                                                                                                                                                                            ohne Publikum sein. Genauer ge-              Das Trio Catch wartet mit sie-                        Stück „Händeküssen“. Derzeit eine
                                                                                                                                                                            sagt: ohne Publikum im Saal. Denn       ben Kompositionen aus den letz-                            geradezu utopische körperliche
                                                                                                                                                                            jetzt schlägt die Stunde des Ra-        ten Jahren auf, in denen Vielfalt                          Nähe.
                                                                                                                                                                            dios. Wie in den vergangenen Jah-       und Einfallsreichtum einer (vorwie-                            Das alles an drei Abenden live im
                                                                                                                                                                            ren, so senden wir auch im Januar       gend) jungen Komponistinnen- und                           Deutschlandfunk Kultur. Und danach
                                                                                                                                                                            2021 in Deutschlandfunk Kultur live     Komponisten-Generation plastisch                           30 Tage zum Nachhören auf
                                                                                                                                                                            vom Festival. „Geisterkonzerte“         hörbar wird. Die Sopranistin Sarah                         deutschlandfunkkultur.de und auf
                                                                                                                                                                            hieß das zu Beginn der Pandemie.        Maria Sun und die Klarinettistin                           der Website des Festivals: ultra-
                                                                                                                                                                            Wir sprechen lieber von „Radiokon-      Nina Janßen-Deinzer erkunden die                           schallberlin.de. Dort finden Sie auch
                                                                                                                                                                            zerten“. „Echte“ Konzerte mit „ech-     Möglichkeiten einer eher unge-                             ausführliche Informationen zum Pro-
                                                                                                                                                                            ten“ Musikerinnen und Musikern,         wöhnlichen Duo-Besetzung. Ein                              gramm, zu Komponistinnen und
                                                                                                                                                                            real „on stage“, live im Radio.         Solo-Recital, nur begleitet von Elek-                      Komponisten, Interpretinnen und In-
                                                                                                                                                                            Selbstverständlich unter penibler       tronik, gibt die englische Stimmvir-                       terpreten sowie zu den einzelnen
                                                                                                                                                                            Einhaltung aller Vorschriften. Dazu     tuosin Juliet Fraser.                                      Werken. Und natürlich auch gegebe-
                                                                                                                                                                            Studioproduktionen von Werken,               Und natürlich sind auch dieses                        nenfalls notwendig werdende
                                                                                                                                                                            die live auf der Bühne nicht mög-       Jahr das Deutsche Symphonie-Or-                            Programmänderungen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       13
Gastbeitrag

     KULTUR UND DEMOKRATIE

     Kulturinteressiert zu sein, heißt neugierig sein.
     Kultur kann aber nur gedeihen, wenn die Gesell-
     schaft sie akzeptiert, respektiert und fördert.
     Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk als Förde-
     rer und Vermittler von Kultur kommt hierbei
     eine besondere Rolle zu.

     Kultur war und ist für mein Leben unverzichtbar –                                    respektiert und fördert. Kultur ist und war immer ein
     in allen ihren Bereichen. Von der Literatur über die                                 Interesse von Minderheiten. Aber sie muss durch die
     bildende Kunst, die Musik bis zu Theater und Film.                                   Mehrheit geschützt werden – so steht es auch in un-
     Ein Leben ohne Kultur könnte ich mir nicht vorstel-                                  serer Verfassung. Unsere Gesellschaft wird heute
     len. Sie hat mich bereichert, hat mich beglückt,                                     gern durch ökonomisches Effizienzdenken bestimmt.
     manchmal auch abgestoßen und verstört. Kulturinte-                                   Umso wichtiger ist es, den Menschen auch als kultu-
     ressiert zu sein, heißt für mich vor allem neugierig                                 relles Wesen zu begreifen und das kreative Potenzial
                                                                  GERHART BAUM
     sein. Auch neugierig auf das, was Zeitgenossen                                       jedes Einzelnen sich entwickeln zu lassen. „Jeder
                                                                 Bundesminister a. D.
     schaffen. Nicht nur verharren in der etablierten          Gerhart Baum, geboren      Mensch ist ein Künstler“, hat Joseph Beuys gesagt
     Kultur – obwohl die Neuinterpretation einer Bach-          1932, war von 1978 bis    und hat genau dieses ausdrücken wollen: In jedem
                                                                  1982 Bundesinnen-
     Passion auch immer wieder tief berühren kann –,                                      Menschen steckt ein kreatives Potenzial, das im Inte-
                                                               minister. In den Jahren
     sondern auch das wahrnehmen, was neu entsteht             danach befasste er sich    resse der Zukunft unserer Gesellschaft entwickelt
     und im ersten Moment vielleicht fremd erscheint.          als Politiker und Anwalt   werden muss. „... was uns unter dem ungeheuren
                                                                mit Fragen der Kultur,
     Das gilt ganz besonders für die zeitgenössische Mu-                                  Begriff Kunst als Nachricht von Geist und kreativer
                                                               mit Bürgerrechten und
     sik, der ich mich in den letzten Jahrzehnten geöffnet        mit internationaler     Freiheit anvertraut ist ...“ – wie Helmut Lachenmann
     habe und die mein Leben nun ungemein bereichert.          Menschenrechtspolitik.     den Stellenwert von Kunst wunderbar beschreibt –
                                                                Ab 1992 war er für die
     So bin ich zum Beispiel seit vielen Jahren regelmäßig                                deshalb ist kulturelle Bildung so wichtig.
                                                                  UNO tätig. Gerhart
     Gast bei „Ultraschall Berlin“, bekomme viele Impulse          Baum erhielt viele         Jetzt in der Zeit der Pandemie erleben wir,
     durch neue Kompositionen und interessante Inter-            Auszeichnungen, er       wie Kultur vermisst wird. Es wächst das Bewusstsein,
                                                                 ist Autor zahlreicher
     preten. Ich kann nur schwer begreifen, dass Men-                                     dass Kultur Lebenselixier ist nicht nur für uns, son-
                                                                        Bücher.
     schen, die sonst offen sind für vieles, was die Gesell-                              dern insgesamt für die Gesellschaft. Nicht von unge-
     schaft aktuell bewegt, sich nicht auch neuen Klang-                                  fähr ist die Kunstfreiheit im Grundgesetz besonders
     formen öffnen mögen. Es ist offensichtlich einfacher,                                geschützt. In Diktaturen wird sie unterdrückt. Sie ist
     durch eine Ausstellung moderner Kunst von Bild zu                                    eben, wie Schiller sie bezeichnete, „eine Tochter der
     Bild zu schlendern, als im Konzertsaal auszuharren.                                  Freiheit“. Kunst und Kultur geben gerade heute Ori-
     Man muss nur seine Ohren öffnen und bewusst zu-                                      entierung, stoßen an, sind zukunftsorientiert und
     hören und sich dem Unvertrauten stellen. Und hier                                    weltoffen. Es wird zurzeit viel und streitig über den
     spielen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten                                 öffentlich-rechtlichen Rundfunk diskutiert, der übri-
     eine herausgehobene Rolle. Ich nenne ein Beispiel:                                   gens auch eine Verfassungsgarantie hat. Neben dem
     eine Sendereihe in Deutschlandfunk Kultur von Rai-                                   Informationsauftrag ist leider selten vom Kulturauf-
     ner Pöllmann über Helmut Lachenmann. Durch Ge-                                       trag die Rede. Aber: Wir hätten keine solch reiche
     spräche und viele Werk­beispiele konnte das Wesen                                    Kulturlandschaft ohne den Rundfunk. Für die Kultur-
     der Klangwelt dieses bedeutenden Komponisten                                         entwicklung in unserem Lande sind öffentlich-recht-
                                                                                                                                                   F OTO : A M A C G A R B E

     nachhaltig vermittelt werden.                                                        liche Sender unverzichtbar. Und auch im Kampf um
          Eine moderne demokratische Gesellschaft ist für                                 die Freiheit der Kunst und gegen alle Versuche von
     mich ohne Kultur nicht vorstellbar. Aber Kultur kann                                 rechts, sie in ihrer Freiheit zu begrenzen.
     nur gedeihen, wenn die Gesellschaft sie akzeptiert,

14
Januar
                                                                                      Programm

                                                                                                                                     ZWISCHENTÖNE

                                                                                                                                  So., 10.1., 13.30 Uhr

                                                                                                                               Die Wandbehänge von
                                                                                                                               Caroline Achaintre erinnern
                                                                                                                               an Karneval, Horrorfilm und
                                                                                                                               Masken indigener Völker
                                                                                                                               gleichermaßen. Es sind
                                                                                                                               dreidimensionale Objekte,
                                                                                                                               die mit der Tuftpistole her-
                                                                                                                               gestellt werden. Das Gerät –
                                                                                                                               eine Pistole, mit der Woll-
                                                                                                                               schlingen in ein Gewebe
                                                                                                                               geschossen werden – fiel
                                                                                                                               ihr während des Studiums
                                                                                                                               in London in die Hände.
                                                                                                                               Marietta Schwarz spricht
                                                                                                                               mit der Künstlerin und
                                                                                                                               Professorin über das Hand-
                                                                                                                               werkliche und die Bedeu-
                                                                                                                               tung des Textilen in der
                                                                                                                               aktuellen Kunst.

                                   Textilkünst-
                                   lerin Caroline
                                   Achaintre vor
                                   ihrem Kunst-
                                   werk „Spitfire“

                                       Leckere Wurst ohne Fett:               Was ist eigentlich ein                  Wasserstoff: Produkte
F OTO : J E N N A B A R B E R OT

                                       Ernährung der Zukunft                  Sanguiniker?                            und Ideen
                                       Wissenschaftler und Start-ups erfor-   Und können wir uns von seiner nahe-     Es wird viel investiert in das flüchtige
                                       schen Trends und entwickeln neue       zu grenzenlos positiven Sicht auf die   Gas. Es gilt als großer Hoffnungsträ-
                                       Lebensmittel. S. 27                    Dinge etwas abgucken? S. 37             ger bei der Energiewende. S. 54

                                                                                                                                                                 15
Hörspiel & Feature

                                                                                                HÖRSPIEL

                                                                                                  Anarchie und Frisur
                                                                                                „Und, bist du auch Anarchist?“, fragt
                                                                                                der coole Typ mit dem Iro. Keine Ah­
                                                                                                nung, was ein Anarchist ist. Ich sage
                                                             Henri Michaux‘ Werke               ja, gleichgültig und aufgeregt bis un­
                                                             lassen sich auch akus-
                                                                                                ter die Zehenspitzen. Ich ziehe mir
                                                             tisch erfahrbar machen
                                                                                                die Anarchie an wie meine Lederjacke
     KLANGKUNST                                                                                 mit den Sicherheitsnadeln. Sich ein
                                                                                                Verhalten zulegen, sich vom Verhal­

       Hörstück in 9 Bildern mit                                                                ten frisieren lassen, sich von den Ver­
                                                                                                hältnissen frisieren lassen. – Eine ju­
                                                                                                gendliche Punkerin spricht am Ende

     Texten von Henri Michaux

                                                                                                                                          F OTO : ( O B E N L I N K S ) A KG - I M A G E S / M A U R I C E B A B E Y/ V G - B I L D K U N S T, B O N N 2 0 2 0 ( M I C H A U X : B ATA I L L E /G O U A C H E ) , ( O B E N R E C H T S ) I M A G O I M A G E S / D I E T E R M AT T H E S , ( U N T E N ) U L L S T E I N
                                                                                                der DDR über ihr Leben und ihre Er­
                                                                                                fahrungen. GENAUSO BLOSS ANDERS,
                                                                                                VON ANTJE MEICHSNER, SA., 16.1.,
     Maler, Dichter, Einzelgänger: Henri Michaux war eine präg­                                 20.05 UHR

     nante Persönlichkeit. Der Komponist Heiner Goebbels nähert
     sich dessen Werk über das Hören.

     „Ich reise nicht mehr. Reisen, was für ein    kommen: „Ich kann nicht einmal sagen,
     Interesse sollte das für mich haben?“ Das     was mich am Werk dieses Künstlers mehr
     schreibt der Maler und Dichter Henri          fasziniert: die Texte oder die Bilder, die
     Michaux. Der große Eigenbrötler in der        Zeichnungen. Vielleicht versuche ich, ihm
     Kunst des 20. Jahrhunderts betrachtet         in einem dritten, akustischen Medium nä­
     die Welt mit radikaler Subjektivität: „Ber­   herzukommen: mit einer Klangkomposi­
     ge stelle ich mir hin, wann es mir passt      tion, die ausschließlich auf der Stimme
     und wo es mir passt, falls der Zufall oder    von David Bennent und meinem Klavier­
     geheime Neigungen mich einmal nach            spiel beruht.“ – Heiner Goebbels (*1952)     HÖRSPIEL
     Bergen gierig gemacht haben.“ Michaux         hat insbesondere das deutsche Musik­           Dürrenmatts Parabel über
     betreibt „mit seinen poetischen, nach­        theater nachhaltig geprägt. Neben seiner
     denklichen, beschwörenden und explosi­        Arbeit als Komponist war er Professor für    Schuld und Sühne
     ven Texten eine Art Exorzismus gegen          Angewandte Theaterwissenschaft in Gie­       Als das Auto des Textilvertreters
     sich und den Rest der Welt. Mit seinen        ßen und Intendant der Ruhrtriennale. Sei­    Alfredo Traps in einem Dorf spät
     Bildern sucht er das Unsagbare auszudrü­      ne Werke wurden ausgezeichnet, u.a. mit      abends liegen bleibt und dort kein
     cken.“ Das fasziniert den Komponisten         dem Internationalen Ibsen-Preis, dem Prix    Zimmer mehr frei ist, verbringt er die
     Heiner Goebbels. Während einer Zeit auf­      Italia, dem Karl-Sczuka-Preis, dem Hör­      Nacht im Haus eines pensionierten
     gezwungener Ruhe hat er versucht,             spielpreis der Kriegsblinden. GEGENWÄR-      Richters und genießt mit weiteren
     Michaux‘ Werk auf seine Weise näherzu­        TIG LEBE ICH ALLEIN., MI, 13.1., 22.03 UHR   Ruheständlern, Staatsanwalt Zorn,
                                                                                                Verteidiger Kummer und Henker Pilet,
                                                                                                ein üppiges Mahl. Die Einladung ist
                                                                                                aber an eine Bedingung geknüpft:
                                                                                                                                          B I L D / R D B R Ü D I G E R B L I G G E N S TO R F E R

                                                                                                Traps soll in einem fiktiven Prozess,
                                                                                                bei dem die Greise ihre alten Berufe
                                                                                                spielen, die Rolle des Angeklagten
                                                                                                übernehmen. DIE PANNE, VON FRIED-
                    Alle Hörspiele und Features online:                                         RICH DÜRRENMATT, SO., 3.1., 18.30 UHR
                          hoerspielundfeature.de

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Programm

                                                                                                                                                                                                                                   FEATURE

                                                                                                                                                                                                                                     Fernverbindung in den
                                                                                                                                                                                                                                   Alltag
                                                                                                                                                                                                                                   Eine „gewöhnliche“ Frau erzählt am
                                                                                                                                                                                                                                   Telefon aus ihrem Leben: von Arbeits­
                                                                                                                                                                                            Bernd Eichinger (li.) und Sean         kampf und Altersarmut, Westreisen
                                                                                                                                                                                            Connery bei den Dreharbeiten           zu DDR-Zeiten, Vertrauen und Verlus­
                                                                                                                                                                                            zu „Der Name der Rose“
                                                                                                                                                                                                                                   ten und von einer Kugelschreiber­
                                                                                                                                            DAS FEATURE                                                                            sammlung. – Das Feature erinnert an
                                                                                                                                                                                                                                   die Live-Sendung „Porträt per

                                                                                                                                                 Erfolg um jeden Preis?
                                                                                                                                                                                                                                   Telefon“, die von 1969 bis 1990 im
                                                                                                                                                                                                                                   DDR-Fern­sehen lief, moderiert vom
                                                                                                                                                                                                                                   bekannten Sportreporter Heinz Florian
                                                                                                                                                                                                                                   Oertel. PORTRÄT PER TELEFON, VON
                                                                                                                                            „Christiane F.“, „Der Name der Rose“, „Das Parfüm“ – Bernd                             MATTHIAS DELL, DI., 19.1., 22.03 UHR

                                                                                                                                            Eichinger steht für einige der größten Kinoerfolge der 1980er-
                                                                                                                                            und 1990er-Jahre. Sein Name ist aber auch verbunden mit
                                                                                                                                            der Abkehr von cineastischen Wagnissen.                                                DAS FEATURE

                                                                                                                                                                                                                                     Zehn Jahre nach dem
                                                                                                                                            Anlässlich des zehnten Todestages dieser   und Hollywood, zwischen Kunst und           Arabischen Frühling
                                                                                                                                            Münchner Kinolegende gehen Markus          Kommerz, zwischen Politik und Blockbus­     Hunderttausende Ägypter ziehen
                                                                                                                                            Metz und Georg Seeßlen der Frage nach,     ter – eine Persönlichkeit, die gegen alle   im Januar 2011 auf den Kairoer Tahrir-
                                                                                                                                            wer Bernd Eichinger eigentlich war. Der    Widerstände stets ihr eigenes Ding dreh­    Platz, schaffen das schier Unmög­
                                                                                                                                            Produzent, der das deutsche Kino rettete   te? Das Feature rekonstruiert anhand von    liche: Sie stürzen Langzeitdiktator
                                                                                                                                            und auf die internationale Bühne zurück­   Zeitzeugen und engen Weggefährten den       Hosni Mubarak. Zehn Jahre danach:
                                                                                                                                            brachte? Oder war er derjenige, der das    Wandel vom kunstwilligen Cineasten zum      Wer nicht im Gefängnis landen will,
                                                                                                                                            deutsche Autorenkino dem kommerziel­       Blockbusterproduzenten und unterfüttert     flieht, denn Machthaber Abdel Fattah
                                                                                                                                            len Erfolg und dem Publikumsgeschmack      diese biografische Annährung mit Aus­       al-Sisi regiert mit eiserner Hand –
                                                                                                                                            opferte? Oder, die dritte Version dieses   schnitten seiner bekanntesten und seiner    gestützt auch von Deutschland.
F OTO : ( O B E N L I N K S ) I M A G O I M A G E S / M A R Y E VA N S , ( O B E N R E C H T S ) U L L S T E I N B I L D / B L E N D E 11

                                                                                                                                            Biografieversuchs: War er ein Wanderer     unbekannten Werke. DIE KINOLEGENDE          VOM TAHRIR INS EXIL, VON ELISABETH
                                                                                                                                            zwischen den Welten, zwischen München      BERND EICHINGER, FR., 22.1., 20.05 UHR      LEHMANN, DI., 19.1., 19.15 UHR

                                                                                                                                            HÖRSPIEL                                   HÖRSPIEL DES MONATS                         KLANGKUNST

                                                                                                                                              Asyl für einen Virus                        Unbekannte Landschaft                     „Ein Gehetz und ein
                                                                                                                                            Auf einem verwilderten Flurstück im        Das vom britischen Geografen James          Gewürg“
                                                                                                                                            Wedding wird die erste Berliner Orga­      Rennell im 18. Jahrhundert erfundene        Die fast 70-jährige Tochter besucht
                                                                                                                                            nismendemokratie gegründet. Allen          Gebirgsmassiv „Kong-Berge“ taucht           ihre im Koma liegende Mutter und
                                                                                                                                            Bewohnern, gleich welcher Spezies,         150 Jahre lang in beinahe allen Dar­        spricht vom Leben und Sterben in
                                                                                                                                            werden die gleichen Rechte zuer­           stellungen des afrikanischen Konti­         der dörflichen Großfamilie. In ihrem
                                                                                                                                            kannt. Als das Gerücht aufkommt,           nents auf. Mit dieser Geschichte ver­       bildreichen Monolog lässt sie ihr Le­
                                                                                                                                            die Volksherrschaft habe einem aus­        knüpft Magdalena Schrefel die Be­           ben und die großen politischen Ent­
                                                                                                                                            gestorbenen Virus Asyl gewährt,            gegnung einer Hörspielautorin mit           wicklungen deutscher Geschichte
                                                                                                                                            legen Sergeant Brook und Lieutenant        dem „Sandflüchtling“ Ismael, der sie        Revue passieren. Die Zuhörerin
                                                                                                                                            Richards eine verhängnisvolle Nacht­       zu einem Lager namens Mount Kong            bleibt stumm, und doch scheint sie
                                                                                                                                            schicht ein. OSLOWER STRASSE, VON          führt. EIN BERG, VIELE, VON MAGDALE-        zu antworten. MUTTER SPRACHE, VON
                                                                                                                                            DAVID LINDEMANN, MI., 27.1., 22.03 UHR     NA SCHREFEL, SA., 2.1., 20.05 UHR           WERNER FRITSCH, DO., 7.1., 22.03 UHR

                                                                                                                                                                                                                                                                            17
Freitag 1.1.

     		    0.00 Glocken aus Europa
      0.05 Deutschlandfunk Radionacht
     		    0.05 ProSwing Neujahr Fortsetzung.
           Am Mikrofon: Götz Alsmann 2.05 Sternzeit
     		    3.05 Jazz
           May The Groove Be With You. Highlights aus Jazz, Funk, Fusion
           und Latin. Am Mikrofon: Harald Rehmann 3.55 Kalenderblatt
      6.05 Geistliche Musik Johann Schelle: Lobe den Herrn, meine
           Seele. Geistliches Konzert. Choir of the King’s Consort London.
           The King’s Consort. Johannes Eccard: Selig ist der gepreiset.
           Geistliches Lied. Staats- und Domchor Berlin. Lautten Com-
           pagney Berlin. Heinrich Schütz: Herr unser Herrscher, wie
           herrlich ist dein Nam. SWV 343. Capella Fidicinia Leipzig.
           Johann Sebastian Bach: Konzert für Orgel d-Moll, BWV 596.
           Ton Koopman, Orgel. Singet dem Herrn ein neues Lied. Kan-
           tate, BWV 190. Monteverdi Choir. The English Baroque Soloists
      7.05 Information und Musik
           Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
           Mikwe und Moderne. 1.700 Jahre jüdisches Leben in
                                                                                                                    Energie und Entdecker-
           Deutschland
                                                                                                                    freude zeichnen das Aris
      8.35 Tag für Tag Aus Religion und Gesellschaft
                                                                                                                    Quartett aus
           Jesus und die Beschneidung. Was Juden und Christen
           heute verbindet. Jan-Heiner Tück, Dogmatiker in Wien, im          11.05 MUSIK
           Gespräch mit Andreas Main
      9.05 Kalenderblatt Vor 125 Jahren:
           Die Zeitschrift Jugend erscheint erstmals
                                                                               Musik-Panorama: Das Aris
      9.10 Die neue Platte Vokalmusik
      9.30 Essay und Diskurs Belarus – Texte und Stimmen (5/7).              Quartett spielt Johannes
                                                                             Brahms
           Die Frage der Nation. Mit Texten von Valentin Akudowitsch
           und einem Gespräch mit Martin Pollack. (Teil 6 am 3.1.2021)
     10.05 Katholischer Gottesdienst Übertragung aus dem
           Benediktinerstift Göttweig in Niederösterreich
     11.05 Musik-Panorama Neue Produktionen aus dem Deutschland-             Wer den vier Musikerinnen und Musikern zuhört, wird schnell
           funk Kammermusiksaal. Johannes Brahms: Quartett für 2             in den Bann gezogen von ihrer zupackenden Energie und
           Violinen, Viola und Violoncello Nr. 1 c-Moll, op. 51 Nr. 1.       Entdeckerfreude. Seit sie sich vor elf Jahren in Frankfurt als
           Quintett für Klarinette, 2 Violinen, Viola und Violoncello
                                                                             Aris Quartett gegründet haben, spielen sie in unveränderter
           h-Moll, op. 115. Thorsten Johanns, Klarinette. Aris Quartett.
           Aufnahme vom Februar 2020. Am Mikrofon: Thilo Braun
                                                                             Formation. Regelmäßig stehen sie auf den großen Bühnen, in
     13.05 Informationen am Mittag Berichte, Interviews, Musik               dieser Saison als „Rising Stars” der europäischen Konzert-
     13.30 Mikrokosmos – Die Kulturreportage                                 haus-Organisation (ECHO). Auch auf seiner vierten CD mit
           Drei Künstlerinnen und Künstler über ihre selbstgewählte          Werken von Johannes Brahms präsentiert sich das Ensemble
           Isolation. Hunger nach Einsamkeit.
                                                                             als eines der besten Quartette seiner Generation. Zwischen
           Von Gaby Hartel. Deutschlandfunk 2020
     14.05 Das Feature
                                                                             greller Schärfe und beinahe schüchterner Träumerei reichen
           Das Geld der anderen. Ein Einkommensexperiment. Von               die spielerischen Extreme im ersten Streichquartett op. 51.
           Philine Velhagen. Regie: die Autorin. Deutschlandfunk 2020
     15.05 Corso Spezial Von humoristischen Grenzüberschreitungen –
           Darf man das? Von Tim Baumann
     15.52 Schalom Jüdisches Leben heute
     16.05 Büchermarkt
     16.30 Forschung aktuell Wissenschaft im Brennpunkt. D-Day.
           Der Anfang vom Ende der Dinosaurier. Von Dagmar Röhrlich          18.30 HÖRSPIEL
     17.05 Kulturfragen Debatten und Dokumente
     17.30 Kultur heute Berichte, Meinungen, Rezensionen
     18.10 Informationen am Abend Mit Sporttelegramm
                                                                               Eine ältere Frau bezieht ein
     18.40 Hintergrund
     19.04 Nachrichtenleicht Der Wochen-Rückblick in einfacher               abgeschiedenes Haus. Sie
           Sprache aus der Deutschlandfunk-­Nachrichtenredaktion
     19.09 Sport am Feiertag
     20.05 Das Feature
                                                                             genießt die Stille. Doch dieser
           Ad Absurdum. Der Realismus des Andrej Platonow.
           Von Mario Bandi. Regie: der Autor. Deutschlandfunk 2020
                                                                             selbstbestimmte Rückzug
                                                                             währt nicht lange. Ein unauf-
     21.05 On Stage Als wäre ich ein Alien. Fantastic Negrito and Band.
           Aufnahme vom 8.6.2019 beim Bluesfestival Schöppingen.
           Am Mikrofon: Tim Schauen
     22.05 Lied- und Folkgeschichte(n) Die Klangwelt des Dichters.
                                                                             geregtes Hörspiel, das die
                                                                                                                                               F OTO : S O P H I E W O LT E R

           Der französische Gitarrist Titi Robin. Von Grit Friedrich
     22.50 Sport aktuell
     23.05 JazzFacts Ausblick. Die neuesten Produktionen aus dem             Frage nach der Bevormun-
           Kammermusiksaal. Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer
     23.57 National- und Europahymne                                         dung im Alter stellt.
18
Freitag 1.1.

                                                                                                                       0.00 Neujahrsglocken
                                                     15.05 GESELLSCHAFT
                                                                                                                       0.01 Fazit Kultur vom Tage

                                                       Corso Spezial: 2020                                             1.05
                                                                                                                       4.05
                                                                                                                            Tonart Weltmusik. Moderation: Olga Hochweis
                                                                                                                            Tonart Klassik.

                                                     stand für die deutsche
                                                                                                                            Orchestermusik von Hans Rott. Gürzenich Orchester Köln.
                                                                                                                            Leitung: Christopher Ward. Musik von Jean Rivier und Fernand
                                                                                                                            de la Tombelle. Mandelring Quartett. Moderation: Stefan Lang

                                                     Comedyszene eine                                                  6.55 Wort zum Tage Hindu-Gemeinde
                                                                                                                       7.05 Feiertag Katholische Kirche.

                                                     Frage im Vordergrund:
                                                                                                                            Wir sind die Treibenden … Geistliche Gedanken zum
                                                                                                                            Jahreswechsel. Von Joachim Opahle, Berlin

                                                     Darf man das? Denn
                                                                                                                       7.30 Kakadu für Frühaufsteher Und plötzlich weißt du:
                                                                                                                            Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen. Von Stephanie Menge.
                                                                                                                            Deutschlandfunk Kultur 2020. Moderation: Tim Wiese

                                                     die Debatten um                                                   8.05 Kakadu Kinderhörspiel. Australien, ich komme.
                                                                                                                            Von Thilo Reffert. Regie: Oliver Sturm.

                                                     Blackfacing, Rassis-
                                                                                                                            Komposition: Sabine Worthmann.
                                                                                                                            DKultur 2010/52’25. Moderation: Tim Wiese
                                                                                                                       9.05 Kakadu Magazin 08 00 22 54 22 54. Moderation: Tim Wiese

                                                     mus und Frauenver-                                               10.05 Im Gespräch
                                                                                                                      12.05 Studio 9 kompakt Themen des Tages

                                                     achtung markieren
                                                                                                                      12.30 Die Reportage
                                                                                                                      13.05 Literatur Artenkatalog einer beredten Kulturtechnik.

                                                     neue Grenzen.
                                                                                                                            Still, das Schweigen spricht! Von Dagmar Just
                                                                                                                      14.05 Musik im Gespräch Was jetzt?!? Auf der Suche nach der
                                                                                                                            Relevanz von morgen. Schlaglichter von der Heidelberg
                                                                                                                            Music Conference 2020. Moderation: Holger Hettinger
                                                                                                                      17.05 Studio 9 kompakt Themen des Tages
                                                                                                                      17.30 Die besondere Aufnahme
                                                                                                                            Jesus-Christus-Kirche Berlin. Deutschlandfunk Kultur 2020.
                                                                                                                            Kinderszenen. Klavierstücke von Muzio Clementi, Sergej
                                                                                                                            Prokofjew und Georg Friedrich Händel. Corinna Simon, Klavier
                                                                                                                      18.05 Aus der jüdischen Welt mit Shabbat
                                                                                                                      18.30 Hörspiel Von der Schwierigkeit, auf die richtige Art lebendig
                                                                                                                            zu sein. Von Anne Dorn. Regie: Rainer Clute. Mit Hannelore
                                                                                                                            Hoger, Walter Gontermann, Günter Stahl, Karlheinz Tafel,
                                                                                                                            Arno Görke, Nina Herting, Wolfgang Condrus.
                                                                                                                            Ton: Klaus Krüger. RIAS Berlin/SWF 1985/88’22
                                                                                                                      20.03 Konzert Live aus dem Großen Sendesaal im Haus des
                                                                                                                            Rundfunks Berlin. Georg Friedrich Händel: Dixit Dominus
                                                                                                                            Geistliches Konzert für Soli, Chor, Streicher und Basso
                                                                                                                            continuo g-Moll HWV 232. Ca. 20.30 Konzertpause.
                                                                                                                            Chefdirigent Justin Doyle im Gespräch. Georg Friedrich
                                                                                                                            Händel: Nisi Dominus Psalm 127 für Soli, Chor und Orchester
                                                                                                                            HWV 238. Francesco Durante: Magnificat B-Dur für Soli,
                                                                                                                            Chor und Orchester. RIAS Kammerchor Berlin. Akademie für
                                                                                            Der Schriftsteller              Alte Musik Berlin. Leitung: Justin Doyle.
                                                                                            Andrej Platonow
                                                                                                                      23.05 Fazit Kultur vom Tage
                                                                                                                            u.a. mit Kulturnachrichten, Kulturpresseschau
                                                     20.05 LITERATUR

                                                      Das Feature: Der Realis-
                                                     mus des Andrej Platonow
                                                     „Der erste Surrealist der Literatur“ war er für Josef Brodski.
                                                     Stalin nannte ihn Abschaum, Gorki ein ungehobeltes Talent.        0.00 Soundtrack Let the music do the talking.
                                                                                                                       6.30 Hielscher oder Haase Aufwachen mit Diane Hielscher oder
                                                     Dabei wollte Andrej Platonow nichts als ein ehrlicher Kommu-
                                                                                                                            Till Haase! Wissen, was heute wichtig ist.
                                                     nist sein, der die Wirklichkeit beschreibt. Heute gelten seine         Von Netz bis Politik, von Pop bis Wissenschaft.
                                                     Werke vielen Russen als Metaphern der Absurdität des sowje-      10.00 Grünstreifen Kommt gut durch den Tag!
                                                     tischen Alltags und der Putin‘schen Geschichtsrevision.                Wir begleiten euch. Mit News, Wissen und Musik.
F OTO : I N T E R F OTO/ F I N E A R T I M A G E S

                                                     Platonow, geboren 1899 in der russischen Provinz, Ingenieur      18.00 Update Was war los heute? Wir schaffen den Überblick.
                                                                                                                            Unsere Nachrichten des Tages plus Hintergrundwissen.
                                                     von Beruf, starb im Januar 1951. Zwei Jahrzehnte nach seinem
                                                                                                                            Unterhaltsam und zum Weiterdiskutieren.
                                                     Tod erschien sein erster Roman – in Paris. In der Sowjetunion    20.00 Eine Stunde Liebe Über Liebe, Beziehungen und Sex wissen
                                                     dauerte es bis zur Perestroika. Mario Bandi hat in Moskau              wir natürlich alles. Ja? Lasst uns mal drüber reden.
                                                     neue Kapitel aus Platonows literarischem Schaffen aufgetan       21.00 Ab 21 – Willkommen im Nova-Club Die Getränke sind kalt.
                                                     und Übersetzer aus Schweden, Spanien, Japan, Deutschland               Die Musik ist startklar. Es gibt viel zu erzählen.
                                                                                                                            Willkommen im Nova-Club! Live aus Berlin.
                                                     und Korea getroffen.

                                                                                                                                                                                            19
Samstag 2.1.

      0.00 Nachrichten*
                                                                          19.05 MUSIK
      0.05 Blue Crime
           Das Versprechen – Der Fall Jens Söring (1 + 2/7).
           Von Karin Steinberger und Marcus Vetter.                          Präsent sind seine Verdienste allein unter
           Komposition: Jens Ole Huerkamp.
           Regie: Iris Drögekamp.                                         wenigen Fachleuten, aus dem Bewusstsein
           Mit Lilith Stangenberg, Julian Greis, Maja Schöne, Christian   der Öffentlichkeit jedoch ist er verschwun-
           Redl, Sebastian Rudolph, Wolf-Dietrich Sprenger, Mira
           Partecke, Stephan Schad u.a.                                   den: Alfred Szendrei – der Gründungsdiri-
           NDR Kultur/NDR 2/SWR 2 2018/22’11/27‘09.
           Am Mikrofon: Pascal Fischer. (Teil 3 + 4 am 9.1.2021)
                                                                          gent des Leipziger Rundfunkchores und des
      1.05 Deutschlandfunk Radionacht Lied & Chanson                      Leipziger Rundfunk-Sinfonieorchesters.
           Zu Gast: Der Musikjournalist Enrico Deregibus.
           Liederbestenliste: die Platzierungen im Januar.
           Global Sound: neue internationale Singer-Songwriter-Alben.
           Original im Ohr: ungewöhnliche Coverversionen.
           Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause 2.05 Sternzeit
           3.55 Kalenderblatt 5.35 Presseschau Aus deutschen
           Zeitungen 6.05 Kommentar
      6.10 Informationen am Morgen Berichte, Interviews, Reportagen
                                                                          11.05 GESCHICHTE

                                                                           Gesichter Europas:
           6.35 Morgenandacht Katharina Pomm, Apolda. Katholische
           Kirche 6.50 Interview 7.05 Presseschau Aus deutschen
           Zeitungen 7.15 Interview 7.56 Sport 8.10 Interview
           8.35 Börse 8.47 Sport 8.50 Presseschau Aus deutschen und
           ausländischen Zeitungen
                                                                          Umstrittenes Gedenken
      9.05 Kalenderblatt Vor 50 Jahren: In den USA wird die
           Tabakwerbung in Rundfunk und Fernsehen verboten                Im Frühjahr 1966 überflog ein sowjetischer Militärjet West-
      9.10 Das Wochenendjournal                                           berlin, als die Triebwerke versagten. Die beiden Piloten steu-
     10.05 Klassik-Pop-et cetera                                          erten das Flugzeug in den Spandauer Stößensee – und ver-
           Am Mikrofon: Die Akkordeonistin Viviane Chassot
                                                                          hinderten womöglich eine größere Katastrophe. Eine Helden-
     11.05 Gesichter Europas
           Umstrittenes Gedenken.
                                                                          geschichte mitten im Kalten Krieg, die bis heute Fragen auf-
           Die verhinderten Helden vom Stößensee.                         wirft. Eine Sendung von Gesine Dornblüth.
           Von Gesine Dornblüth.
           Deutschlandfunk 2020
     12.10 Informationen am Mittag Berichte, Interviews, Musik
           12.50 Internationale Presseschau
     13.10 Themen der Woche
     13.30 Eine Welt Auslandskorrespondenten berichten
     14.05 Campus & Karriere Das Bildungsmagazin
           campus@deutschlandfunk.de
     15.05 Corso – Kunst & Pop Spezial
           PopCamp 2020 – Bandcoaching für den Musik-Nachwuchs.
           Von Ramona Westhof
     16.05 Büchermarkt Bücher für junge Leser
     16.30 Forschung aktuell Computer und Kommunikation
     17.05 Streitkultur
     17.30 Kultur heute Berichte, Meinungen, Rezensionen
     18.10 Informationen am Abend Mit Sporttelegramm
     18.40 Hintergrund
     19.05 Kommentar                                                                                              Die britische
     19.10 Sport am Samstag                                                                                       Band Roxy
                                                                                                                  Music, aufge-
     20.05 Hörspiel des Monats
                                                                                                                  nommen im Mai
           Ein Berg, viele.
                                                                                                                  1973
           Von Magdalena Schrefel.
           Mit Leonie Benesch, Richard Djif, Matthias Brandt u.a.
                                                                          0.05/23.05 LANGE NACHT

                                                                              Fünf Jahrzehnte Rock-
           Regie: Teresa Fritzi Hoerl.
           BR/ORF 2020
     22.05 Atelier neuer Musik
           Was mich berührt, wird Musik.
           Der Komponist Martin Herchenröder.
                                                                          und Pop-Musik
           Von Egbert Hiller
     22.50 Sport aktuell                                                  1970 bis 2020: ein halbes Jahrhundert Rock- und Pop-Musik.
     23.05 Lange Nacht                                                    Fünf Jahrzehnte, in denen die Rock- und Popmusik langsam,
                                                                                                                                           F OTO : P I C T U R E- A L L I A N C E / D PA

           Von 1970 bis 2020                                              aber stetig ursprünglich vorhandene Altersschranken durch-
           Die Lange Nacht über fünf Jahrzehnte Rock- und Pop-Musik.
                                                                          brach. Längst ist diese Musik nicht nur bei den Jüngeren fes-
           Von Rainer Praetorius.
           Regie: Fabian von Freier
                                                                          ter Bestandteil des Alltages. Auch bei den 50-, 60- und sogar
     		    23.57 National- und Europahymne                                bei den 70-Jährigen gehört sie dazu. Wie vielfältig die Klang-
                                                                          kunst der vergangenen Jahrzehnte war, zeigt diese „Lange
                                                                          Nacht“, u.a. mit David Bowie, Roxy Music und Patti Smith.

20
Samstag 2.1.

                                                                                                                                             0.00 Nachrichten*
                                                                                                                                             0.05 Lange Nacht
                                                                                                                                                  Von 1970 bis 2020
                                                                                                                                                  Die Lange Nacht über fünf Jahrzehnte Rock- und Pop-Musik.
                                                                                                                                                  Von Rainer Praetorius. Regie: Fabian von Freier
                                                                                                                                             3.05 Tonart Filmmusik
                                                                                                                                                  Jerry Goldsmith: The Swarm (Der tödliche Schwarm).
                                                                                                                                                  James Newton Howard: Outbreak (Outbreak – Lautlose Killer).
                                                                                                                                                  Leitung: Artie Kane.
                                                                                                                                                  John Williams: Earthquake (Erdbeben).
                                                                                                                                                  Moderation: Birgit Kahle
                                                                                                                                             5.05 Aus den Archiven
                                                                                                                                                  Erinnerungen an Christian Bienert.
                                                                                                                                                  Das klingende Sonntagsrätsel, seine erste und seine letzte
                                                                                                                                                  Sendung.
                                                                                                                                                  RIAS Berlin 1986/DKultur 2012.
                                                                                                                                                  Vorgestellt von Michael Groth
                                                                                                                                             6.05 Studio 9 Kultur und Politik am Morgen 6.20 Wort zum Tage
                                                                                                                                                  Marie Anne Subklew, Berlin. Evangelische Kirche
                                                                                                                                                  6.40 Aus den Feuilletons 7.40 Interview 8.50 Buchkritik
                                                                                                                                             9.05 Im Gespräch Live mit Hörern. 008 00 22 54 22 54.
                                                                                                                                                  gespraech@deutschlandfunkkultur.de
                                                                                                                                            11.05 Lesart Das politische Buch
                                                                                                                    Viviane Chassot ist     12.05 Studio 9 – Der Tag mit …
                                                                                                                    als Solistin und        13.05 Breitband Medien und digitale Kultur
                                                                                                                    Kammermusikerin         14.05 Rang 1 Das Theatermagazin
                                                                                                                    international gefragt
                                                                                                                                            14.30 Vollbild Das Filmmagazin
                                                                            10.05 GESPRÄCH                                                  16.05 Echtzeit Das Magazin für Lebensart
                                                                                                                                            17.05 Studio 9 kompakt Themen des Tages
                                                                              Klassik-Pop-et cetera:                                        17.30 Tacheles
                                                                                                                                            18.05 Feature

                                                                            Viviane Chassot                                                       Tante Friedel. Besuch auf dem norddeutschen Land.
                                                                                                                                                  Von Lorenz Rollhäuser. Regie und Ton: der Autor.
                                                                                                                                                  Mit Bernhard Schütz. NDR 2012/52’57
                                                                            Mutig, zart und höchst musikalisch: Viviane Chassot taucht      19.05 Konzert
                                                                                                                                                  Chronik einer enttäuschten Liebe. Alfred Szendrei und das
                                                                            Akkordeonklänge in ein verblüffend sinnliches Licht. Neben
                                                                                                                                                  musikalische Leipzig.
                                                                            Originalwerken für ihr Instrument spielt sie Klavierwerke von         Von Georg Beck
                                                                            Haydn, Mozart, Rameau und verbindet Klassik, Jazz, neue Mu-     21.30 Die besondere Aufnahme
                                                                            sik und Improvisation. Viviane Chassot wurde 1979 in Zürich           Pierre Boulez – Sämtliche Klavierwerke (1/3).
                                                                            geboren. Mit zwölf Jahren erhielt sie ihren ersten Akkordeon-         Douze Notations (1945). Première sonate (1946), Première
                                                                                                                                                  sonate: Erstfassung des 1. Satzes (1946). Deuxième sonate
                                                                            unterricht und studierte später an der Hochschule der Küns-
                                                                                                                                                  (1946– 1948). Michael Wendeberg, Klavier. Deutschlandfunk
                                                                            te Bern bei Teodoro Anzellotti. Mit ihrem Instrument in der           Kultur/bastille musique & Pierre Boulez Saal 2018 – 2020.
                                                                            Klassikszene Fuß zu fassen, sei äußerst schwierig gewesen,            Moderation: Olaf Wilhelmer. (Teil 2 am 9.1.2021)
                                                                            erzählt Chassot im Deutschlandfunk. Eine überraschende          23.05 Fazit Kultur vom Tage u.a. mit Kulturnachrichten,
                                                                            Postkarte des berühmten Pianisten Alfred Brendel habe ihr             Kulturpresseschau – Wochenrückblick
                                                                            Durchhaltevermögen gestärkt. Heute lebt die Musikerin in Ba-
                                                                            sel und tritt weltweit als Solistin und Kammermusikerin auf.

                                                                            18.05 FEATURE

                                                                              Tante Friedel ist ge-
F OTO : M A R C O B O R G G R E V E , 2 0 18 / V I V I A N E C H A S S OT

                                                                                                                                             0.00 Soundtrack Let the music do the talking.

                                                                            storben. Nun steht ihr                                           9.00 Early Bird Was ist los in der Welt an diesem Samstag?
                                                                                                                                                  Der frühe Vogel kommt weit herum.

                                                                            Sarg in der kleinen, kar-
                                                                                                                                            10.00 Endlich Samstag Die Woche ist vorbei.
                                                                                                                                                  Endlich Zeit, die letzten Tage mal anders zu sehen!
                                                                                                                                            14.00 Grünstreifen Kommt gut durch den Tag!

                                                                            gen Dorfkirche. Nur eine                                              Wir begleiten euch. Mit News, Wissen und Musik.
                                                                                                                                            18.00 Hörsaal Mal hören, wohin uns die Wissenschaft bringt. Was

                                                                            Handvoll Menschen ist                                                 Forscherinnen und Forscher über unser Leben herausfinden.
                                                                                                                                                  Welche Antworten sie für unsere Zukunft haben.

                                                                            gekommen.
                                                                                                                                            19.00 Club der Republik Mit Mike Litt ausgehen und aufdrehen!
                                                                                                                                                  Dieser Abend gehört der elektro­nischen Musik.

                                                                                                                                                                                                                21
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