DAS OSTERHOLZER KONZEPT FÜR DEN ÜBERGANG VOM KINDERGARTEN IN DIE GRUNDSCHULE

Die Seite wird erstellt Merlin Geißler
 
WEITER LESEN
DAS OSTERHOLZER KONZEPT FÜR DEN ÜBERGANG VOM KINDERGARTEN IN DIE GRUNDSCHULE
DER LANDKREIS OSTERHOLZ

       DAS
OSTERHOLZER KONZEPT

 FÜR DEN ÜBERGANG
VOM KINDERGARTEN
IN DIE GRUNDSCHULE

  www.landkreis-osterholz.de
DAS OSTERHOLZER KONZEPT FÜR DEN ÜBERGANG VOM KINDERGARTEN IN DIE GRUNDSCHULE
WARUM EIGNET SICH DIE
STAFFELLAUF-METAPHER
FÜR DAS BRÜCKENJAHR?
■ Beide sind sich der Anstrengung bewusst.
■ Beide erbringen für diesen Prozess Höchstleistung.
■ Beide wissen um das „Scheitern-Können“, was sie auf jeden Fall verhindern wollen.
■ Der „Abgebende“ tut alles, damit der „Übernehmende“ erfolgreich ist.
■ Der „Übernehmende“ läuft rechtzeitig parallel an und übernimmt das Holz,
  sobald er synchrone Geschwindigkeit erreicht hat.
■ Der Erfolg wird als gemeinsamer Erfolg gefeiert.

                                                            Dr. Herbert Asselmeyer
DAS OSTERHOLZER KONZEPT FÜR DEN ÜBERGANG VOM KINDERGARTEN IN DIE GRUNDSCHULE
DAS OSTERHOLZER KONZEPT

                                                                 INHALT

Kindergarten und Grundschule in gemeinsamer Bildungsverantwortung
beim Übergang vom Elementarbereich in den Primarbereich

                                                                                       Seite

Vorwort des Kultusministers                                                             4
Vorwort des Landrates                                                                   5

Einleitung                                                                              6

1. Ausgangslage im Landkreis Osterholz                                                  6
   1.1. Bisherige Entwicklung
   1.2. Kooperationsverbünde in der Stadt Osterholz-Scharmbeck,
         der SG Hambergen und den Gemeinden Ritterhude,
         Schwanewede, Lilienthal und Worpswede
   1.3. Ist-Stand der Kooperation

2. Gemeinsame Bildungsarbeit von Kindergarten und Grundschule                           15
   2.1. Gemeinsames Bildungsverständnis
   2.2. Inhaltliche Schwerpunkte
   2.2.1. Zusammenarbeit mit Familien (Erziehungs- und Bildungspartnerschaft)
   2.2.2. Beobachtung, Analyse und Dokumentation

3. Kooperations- und Vernetzungsstrukturen                                              18
   3.1. Kooperationselemente
   3.2. Sprachförderung und Sprachstandsfeststellung
   3.3. Verfahren der sozialmedizinischen Schuleingangsuntersuchung
   3.4. „Kann-Kinder“
   3.5. „Hauskinder“
   3.6. Inklusionsberatung
   3.6.1. Mobiler Dienst
   3.6.2. Obus
   3.6.3. Förderzentrum geistige Entwicklung
   3.7. Netzwerke

4. Rechtliche Grundlagen und sonstige Regelungen                                        24
   4.1. Kindertageseinrichtungen
   4.2. Grundschulen
   4.3. Inklusion

5. Ausblick                                                                             25

6. Praxismaterialien zum Übergang                                                       26
DAS OSTERHOLZER KONZEPT FÜR DEN ÜBERGANG VOM KINDERGARTEN IN DIE GRUNDSCHULE
DER NIEDERSÄCHSISCHE KULTUSMINISTER

                                                                    VORWORT

                                                       onsveranstaltungen ein und begleiteten die
                                                       Modellprojekte in ihrer Arbeit. Sie organisierten
                                                       eine Vielzahl an Fortbildungen zu übergangs-
                                                       relevanten Fragen, wie Sprache und Bewegung,
                                                       Verständnis von Lernprozessen bei Kindern,
                                                       erstes naturwissenschaftliches Forschen in Kin-
                                                       dertagesstätte und Grundschule, Elterngesprä-
                                                       che führen, Jungen-Pädagogik und vielem
                                                       mehr. Gemeinsam mit den Einrichtungen und
                                                       Institutionen, die mit dem Übergang vom Kin-
                                                       dergarten zur Grundschule befasst sind, wie Ju-
                                                       gendämter, Fachberatungen, Träger, Gesund-
                                                       heitsämter, Schulleitungen, Leitungen der Kin-
                                                       dertagesstätten, Dezernenten der Landesschul-
    Das Programm „Das letzte Kindergartenjahr als      behörde und Fachdienste in ihrer Region haben
    Brückenjahr zur Grundschule“ hat die Bil-          die Beratungsteams ein Regionales Konzept zur
    dungs- und Erziehungsarbeit in Kindertagesein-     Übergangsgestaltung erstellt, das ein wichtiger
    richtungen und Grundschulen im letzten Jahr        Baustein für die künftige Arbeit in den Regio-
    vor der Einschulung gestärkt. Es hat einen wich-   nen sein wird. Mit diesem Konzept vernetzen
    tigen Beitrag zur Anschlussfähigkeit der beiden    sie alle wichtigen Beteiligten, schaffen Bera-
    Bildungsbereiche geleistet.                        tungs- und Unterstützungsmöglichkeiten für
                                                       Fach- und Lehrkräfte und vereinbaren sie Min-
    Landesweit wurde in über 500 Modellprojek-         deststandards für die Gestaltung des Übergangs
    ten flächendeckend in allen Regionen Nieder-       vom Kindergarten in die Grundschule.
    sachsens erprobt, wie der Übergang vom
    Kindergarten in die Grundschule am besten ge-      Ausdrücklich möchte ich mich bei allen Bera-
    lingen kann. Es wurden ein gemeinsames Bil-        tungsteams, allen Fachkräften der Kindertages-
    dungsverständnis erarbeitet, Konzepte für die      stätten und Lehrkräften aus den Modellprojekten
    Förderung der Kinder im letzten Kindergarten-      und allen weiteren Akteuren der Übergangsge-
    jahr auf der Grundlage qualifizierter Beobach-     staltung, die sich an dem Modellprojekt betei-
    tungen der Kinder erstellt und umgesetzt und       ligt haben, bedanken. Ihr außergewöhnlicher
    die Zusammenarbeit mit den Eltern vertieft.        Einsatz hat zum Erfolg des Brückenjahrs we-
    Auch Kinder, die keine Kindertageseinrichtung      sentlich beigetragen. Mit dem Regionalen Kon-
    besuchten, wurden in die Brückenjahrangebote       zept wurde ein Grundstein der Verstetigung des
    einbezogen. In vielen Fällen wurde erreicht,       in der vierjährigen Projektphase Erreichten ge-
    dass weniger Kinder vom Schulbesuch                legt. Es ist ein gewichtiger Beitrag dafür, dass
    zurückgestellt und Kinder mit Entwicklungsvor-     mehr Kinder in Niedersachsen den Übergang
    sprung früher eingeschult wurden.                  von der Kindertagesstätte in die Grundschule
                                                       angstfrei, selbstbewusst und lernkompetent be-
    Zu dieser erfreulichen Entwicklung in Nieder-      wältigen.
    sachsen haben die 48 Beratungsteams, jeweils
    eine Person aus einer Kindertageseinrichtung
    und aus einer Grund- oder Förderschule, maß-
    geblich beigetragen. Sie standen in Kontakt mit
    den Fachkräften der Kindertagesstätten und den     Dr. Bernd Althusmann
    Lehrkräften ihrer Region, luden zu Informati-      Niedersächsischer Kultusminister

4
DER LANDRAT

                                                                 VORWORT

                                                    Kinder ein positives Selbstbild entwickeln,
                                                    einen guten Schulabschluss erreichen, Arbeit
                                                    finden und behalten, sich ein Interesse am le-
                                                    benslangen Lernen bewahren und zu eigenver-
                                                    antwortlichen und gemeinschaftsfähigen
                                                    Mitgliedern der Gesellschaft werden. Gründe
                                                    genug, den Schulstart unserer Kinder so zu be-
                                                    gleiten, dass er gelingt. Dieses ist nicht allein
                                                    Aufgabe des Kindes, sondern des gesamten so-
                                                    zialen Systems.

                                                    In diesem Sinne leistet das Osterholzer Konzept
                                                    für den Übergang einen wichtigen Beitrag, die
                                                    Kontinuität der kindlichen Bildungsbiographie
Sehr geehrte Damen und Herren,                      zu sichern.

Bildung wird im Landkreis groß geschrieben!         Das Bildungskontor des Landkreises hat das
Von der Elternschule über Kindertageseinrich-       Thema Übergang vom Elementar- in den Pri-
tungen und Schulen bis hin zu den zahlreichen       marbereich in seine Aktivitäten einbezogen und
Einrichtungen der Erwachsenenbildung steht          wird die Akteure bei der Weiterentwicklung des
den Einwohnern des Landkreises ein umfassen-        Konzeptes unterstützen.
des, differenziertes und zukunftsfähiges Ange-
bot für lebensbegleitendes Lernen zu Verfügung.     Allen, die mit großem Engagement am Oster-
                                                    holzer Konzept für den Übergang mitgearbeitet
Als erster Bildungsinstitution kommt den Kin-       haben, danke ich herzlich.
dertageseinrichtungen eine große Bedeutung
zu. Deswegen arbeiten im Landkreis Osterholz        Ihr
alle Kindertageseinrichtungen mit systemati-
schen Qualitätsentwicklungsprogrammen. Aus
wissenschaftlichen Untersuchungen wissen wir,
dass der Schritt in die nächste Bildungseinrich-
tung, der Schule, gut abgestimmt sein sollte. Ein   Dr. Jörg Mielke
guter Start erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass     Landrat

                                                                                                        5
DAS OSTERHOLZER KONZEPT   - KAPITEL 1

                                                              Ausgangslage im
                                                             Landkreis Osterholz

    Einleitung
    Im Landkreis Osterholz beteiligten sich im Rah-    Übergang für die Kinder und deren Familien er-
    men des Landesprojektes „Das letzte Kinder-        folgreich zu gestalten, sind die Verbünde so ein
    gartenjahr als Brückenjahr zur Grundschule“        gutes Stück näher gekommen.
    14 Grundschulen und 23 Kindertageseinrich-
    tungen. Diese Modellprojekte wurden vom            Bildungsprozesse können damit in enger Part-
    Brückenjahrberatungsteam unterstützt. Das Be-      nerschaft ohne institutionelle Brüche fortgeführt
    ratungsteam hatte auch die Aufgabe ein regio-      werden. Für die Kinder bedeutet dieses, dass
    nales Konzept für den Übergang vom                 Ängste vor der Schule abgebaut werden und
    Kindergarten in die Grundschule zu erstellen.      die Freude und Neugier auf den bevorstehen-
    Die Kooperationsbeauftragten der Modellpro-        den Schulbeginn die Oberhand gewinnen. Es
    jekte sowie eine Kerngruppe wichtiger Akteure      können Beziehungen zu älteren Schulkindern
    leisteten einen wichtigen Beitrag zur Entwick-     sowie zu Lehrkräften angebahnt und die emo-
    lung des nun vorliegenden Osterholzer Kon-         tionale Sicherheit der kommenden Schulkinder
    zeptes, das den folgenden Leitgedanken hat:        gestärkt werden.
    Jedes Kind kommt gut und gerne zu uns in die
    Kindertageseinrichtungen und Grundschulen          Die Entwicklung und Umsetzung der Kooperati-
    im Landkreis Osterholz.                            onsarbeit ist ein Prozess, der Zeit braucht! Eine
                                                       wichtige Grundlage für eine gute Kooperation ist
    Angebote, die den Übergang gestalten sind be-      ein gemeinsam entwickeltes Bildungsverständ-
    reits in vielen Verbünden, also Grundschulen       nis, das sowohl in der Schule als auch im Kin-
    und Kitas, die eng zusammen arbeiten, ein etab-    dergarten anerkannt und gelebt werden kann.
    liertes Element im pädagogischen Alltag. Ver-
    bünde, die es geschafft haben, ihre Kooperation    Im Osterholzer Konzept für den Übergang wer-
    zu institutionalisieren und in den Arbeitsalltag   den Empfehlungen und Standards formuliert,
    zu integrieren, können sich vom Engagement         die sich in der Praxis bewährt haben und als
    Einzelner unabhängig machen. Dem Ziel, den         Rahmen für die Weiterentwicklung auf kom-
                                                       munaler Ebene dienen können.

    1. Ausgangslage im Landkreis Osterholz
    1.1. Die bisherige Entwicklung der                 Landkreises beachteten Kongress „Kita-Familie-
    Übergangsgestaltung im Landkreis Osterholz         Schule“ 2008 einen Höhepunkt erreichte.
    Für viele Kindertageseinrichtungen und Grund-
    schulen im Landkreis Osterholz gehört die Zu-      Im Sommer 2007 startete das Land Niedersach-
    sammenarbeit schon seit vielen Jahren zum          sen das Landesprojekt „Das letzte Kindergar-
    pädagogischen Alltag. Über lange Zeit fehlte al-   tenjahr als Brückenjahr zur Grundschule“, das
    lerdings ein verbindendes und verbindliches        auf vier Jahre angelegt war und für den Land-
    Strukturelement, welches diese schon „gelebte“     kreis Osterholz mit dem nun vorliegenden
    Kooperation zum Qualitätsstandard machte.          Osterholzer Konzept für den Übergang ein
    Durch die Ergebnisse der PISA-Studien sensibi-     Etappenziel erreicht hat.
    lisiert, machten sich daher zunächst die Verant-
    wortlichen der Stadt Osterholz-Scharmbeck          1.2. Verbünde in den Gemeinden Grasberg,
    zusammen mit allen Akteuren auf den Weg, diese     Ritterhude, Lilienthal, Worpswede, Schwane-
    Zusammenarbeit weiter zu entwickeln und Stan-      wede, der Samtgemeinde Hambergen und der
    dards für die partnerschaftliche Kooperation von   Stadt Osterholz-Scharmbeck
    Kindertageseinrichtungen und Grundschulen zu       Dort wo die Kooperationsverbünde mindestens
    formulieren. So begann die Bildungs-Werk-Stadt     einmal im Jahr zu einem Treffen (Runder Tisch)
    (BWS) bereits im Frühjahr 2006 einen zweijäh-      auf Gemeindeebene zusammen kommen, um
    rigen intensiven Prozess, der mit der Veröffent-   die Zusammenarbeit in der Gemeinde/Stadt
    lichung des Orientierungs- und Gestaltungs-        weiter zu entwickeln, sprechen wir von einem
    rahmens und dem weit über die Grenzen des          Netzwerk. Die Modellprojekte sind farblich
                                                       blau ausgewiesen.

6
DAS OSTERHOLZER KONZEPT   - KAPITEL 1

                                                                           Ausgangslage im
                                                                          Landkreis Osterholz

Netzwerk in der Gemeinde Grasberg

                                           Kita
                                        Gefkensweg

                            Integrations-Kiga                           GS
                                Grasberg                              Grasberg

                                           Kiga
                                     Hof Langenmoor

                    Kiga                                                    Förderzentrum
                 Seehausen                                               geistige Entwicklung
                                               GS
                                            Rautendorf
                   Kiga
                                                                                     Förderzentrum
                  Huxfeld
                                                                                    Christoph-Torneé-
                                                                                          Schule

                          Runder Tisch: Übergangsgestaltung
                         „AK Schulen + Kitas“ (Treffen min. 4 mal im Jahr)

   In Grasberg ist die Zahl der Akteure überschaubar. Es existiert bereits eine lebendige „Übergangskultur“.

                                                                                                                   7
DAS OSTERHOLZER KONZEPT   - KAPITEL 1

                                                                            Ausgangslage im
                                                                           Landkreis Osterholz

    Kooperationsverbünde in der Samtgemeinde Hambergen

                                      Integrations-Kiga
                                   „Hand in Hand“ Axstedt

                            Spielkreis                           GS
                           Lübberstedt                         Axstedt

                                         Kleine Kita
                                           Holste

                                                          Integrations-Kiga                      GS
                                                             Wallhöfen                        Wallhöfen

        Freie Schule               Waldorfkiga
        Lübberstedt               Bilohe (OHZ)

                                                                                        Förderzentrum
                                                                                       Pestalozzischule

              Integrations-Kiga
                  „Arche“
                                               GS                                Förderzentrum
                                            Hambergen                         geistige Entwicklung
                    Kiga
                „Sonnentau“

                                       Kiga                            GS
                                  „Am Zauberwald“            Ströhe (Eingangsstufe)

                            In der Samtgemeinde Hambergen bestehen für die Fachkräfte
                       aufgrund der sehr ländlichen Strukturen besondere Herausforderungen.

8
DAS OSTERHOLZER KONZEPT   - KAPITEL 1

                                                                        Ausgangslage im
                                                                       Landkreis Osterholz

Kooperationsverbünde in der Gemeinde Schwanewede

                                          Kiga
                                      Reekens Kamp

                                                                 GS
                       Michaelkindergarten
                                                             Neuenkirchen

                                  Bauernhofkindergarten
                                       Aschwarden

                                                         Kiga                          GS
                                                       Meyenburg                    Meyenburg

            Kiga
          Poselino                Heideschule
                             mit Kooperationsklasse;
                               Ganztagsschule im
    Integrations-Kiga Joki
                                    Aufbau
         St. Johannes
                                                                            Förderzentrum
                                                                             Dammschule

                 Kiga
           Worpsweder Straße                                                     Förderzentrum
                                     Dreienkampschule                         geistige Entwicklung
                                    mit Integrationsklasse
                  Kiga                (Ganztagsschule)
               Dreienkamp

                                     Kiga
                               Beckedorfer Butjer
                                                                   GS
                                                                Beckedorf
                                     Kiga
                                   Löhnhorst

                 Die Verbünde der Gemeinde Schwanewede waren mit 4 Modellprojekten
                          besonders aktiv und konnten viele Ideen entwicklen.

                                                                                                               9
DAS OSTERHOLZER KONZEPT   - KAPITEL 1

                                                                                   Ausgangslage im
                                                                                  Landkreis Osterholz

       Kooperationsverbünde in der Stadt Osterholz-Scharmbeck

                                                Kiga                   GS
                                          Scharmbeckstotel       Scharmbeckstotel

                         Spielkreis
                        Sandhausen
                                                      GS
                                                  Sandhausen
                          Spielkreis
                        Freißenbüttel
                                                                            Spielkreis
                                                                            Garlstedt
                                                                                                          GS
                                                                                                       Heilshorn
          Spielkreis                                                          Kiga
          Ohlenstedt                                                        Heilshorn
                                      GS
                                   Ohlenstedt
           Waldorf
          Kiga Bilohe
                                                                                          Integrations-Kiga
                                                                                              Spielkreis
                                                                                             Sandhausen
                                                                                              St. Marien
                     Montessori                                         Kiga Moorblick                        Findorffschule mit
                   Schneckenhaus                                          Integration                         Kooperationsklasse
         Kiga                        GS Buschhausen                                            Kiga
     Buschhausen                   mit Integrationsklasse                                   Malletstraße
                       Kiga
               Käthe-Kollwitz-Straße

                                                                             Kiga Astrid-Lindgren                 GS
                           Integrations-Kiga
                               Spielkreis                                        Integration                  Pennigbüttel
                              Sandhausen
                               Moorblick
               Kiga
                                                 Menckeschule
           Wiesenstraße                                                       Förderzentrum
                                Kiga                                       geistige Entwicklung
                        Käthe-Kollwitz-Straße
                                                                                            Förderzentrum
                                                                                           Pestalozzischule
                                              Kiga
                                         Berliner Straße
                                                               GS Beethovenstr.
                                                             mit Integrationsklasse
                                               Kiga
                                        Ritterhuder Straße

      Durch die Bildungs-Werk-Stadt (BWS) ist die Kooperationsarbeit der Stadt Osterholz-Scharmbeck gut entwickelt.
                   Schwierig wird es, wenn Kinder in Schulen anderer Kooperationsverbünde wechseln.

10
DAS OSTERHOLZER KONZEPT   - KAPITEL 1

                                                                       Ausgangslage im
                                                                      Landkreis Osterholz

Netzwerk in der Gemeinde Worpswede

                             Kiga
                         Hüttenbusch

                                                   GS
                                               Hüttenbusch                     Förderzentrum
                                                                              Christoph-Torneé-
                                                                                    Schule

                                                                                       Förderzentrum
                                                                                    geistige Entwicklung

                                          Kiga
                                        Südwede
                                                                 Kiga
                                                             Neu St. Jürgen
                        Spielkreis
                        Mevenstedt

              Kiga
         Kirchenmäuse                                     GS Worpswede
                                                        (mit Eingangsstufe)
                    Integrations-Kita
                    Am Wurth Wald

                                     Integrations-
                                     Kindergarten
                                      Worpswede

                                                       Kiga
                                                  SOS-Kinderdorf

                        Runder Tisch: Übergangsgestaltung
                                        (Treffen 2 mal im Jahr)

              Im Kooperationsverbund Worpswede kooperieren 8 Kindertageseinrichtungen
                                      und eine Grundschule.

                                                                                                               11
DAS OSTERHOLZER KONZEPT   - KAPITEL 1

                                                                              Ausgangslage im
                                                                             Landkreis Osterholz

     Netzwerk in der Gemeinde Ritterhude

                                                    Kita
                                               Platjenwerbe
                                                                                 GS
                                                                           Platjenwerbe
                                                     Kita
                                                   Stendorf

                                       Kita
                                  Bunkenburgsweg

                    Integrations-Kita
                    Moormannskamp                                                              Förderzentrum
                                                                                              Pestalozzischule
                                                           GS Ritterhude
       Integrations-Kita
                                                   (Ganztagsschule; Eingangsstufe,
          Lehmbarg
                                                        Integrationsklasse))
                                                                                                Förderzentrum
                           Kita                                                              geistige Entwicklung
                     Stettiner Straße

                                        Kita
                                    Goethestraße

                                             Integrations-Kita
                                                  Ihlpohl
                                                                                GS
                                                                              Ihlpohl
                                                   Kita
                                               Werschenrege

                              Runder Tisch: Übergangsgestaltung

                 In der Gemeinde Ritterhude hat die Übergangsgestaltung bereits eine lange Tradition.

12
DAS OSTERHOLZER KONZEPT   - KAPITEL 1

                                                                             Ausgangslage im
                                                                            Landkreis Osterholz

Netzwerk in der Gemeinde Lilienthal

                                             Kiga                          GS
                                          Seebergen                     Seebergen

                           Heidberger
                           Rappelkiste
                                                                                  Förderzentrum
         Integrations-Kita                                                       Christoph-Torneé-
                                                       GS                              Schule
          Trupermoorer
                                                   Trupermoor
            Kinderkahn
                             Kiga
                          „Wir werden                                                      Förderzentrum
                         immer größer“                                                  geistige Entwicklung

               Integrations-Kita
                Wümmekieker                                                         Kita
                                                                                 Schoofmoor
       Kita
     am Wald                                                          Kita                                     GS
                                                                 Ostlandstraße                             Falkenberg
                                  Schröterschule
   Ev.-luth. Kiga
                                                                                   Kiga
    St. Marien
                                                                                 Haus Pape
                       Kiga
                    Jan Reiners
                                                            Kiga                              GS
                                                        Wiesenbuttjer               St. Jürgen Frankenburg

                       Kiga                           GS
                    Worphausen                     Worphausen

                                                                        Freie Schule
                                                                         Moorende

                                            Wurzelkindergarten

                             Runder Tisch: Übergangsgestaltung
                                           (Treffen 1-2 mal im Jahr)

           Mit 4 Modellprojekten war die Gemeinde Lilienthal intensiv am Landesprojekt beteiligt.

                                                                                                                        13
DAS OSTERHOLZER KONZEPT        - KAPITEL 1

                                                                          Ausgangslage im
                                                                         Landkreis Osterholz

                                            Eingangsstufen
                                            Modellprojekte
                                  gemeinsame Fortbildung
                 Sprachstandsfeststellung im Kindergarten
       Einbeziehung von Portfolios in den Anfangsunterricht
                       Bestimmung der Lernausgangslage
                                       Übergabegespräche
                                     gemeinsame Projekte
                                gemeinsamer Elternabend
                       gemeinsame Dienstbesprechungen
                                           Koopbeauftrage
                                             Koopkalender
                                               Koopvertrag
      schriftlich fixiertes, gemeinsames Bildungsverständnis
                                                               0   5      10      15       20       25        30       35

                                                                         Befragungsergebnis zum Ist-Stand der Zusammenarbeit

     1.3 Der Ist-Stand der Kooperation

     Eine Anfang 2011 vom Brückenjahr-Beratungs-                   kräften ist jedoch zu schließen, dass Eltern und
     team durchgeführte Befragung über den Ist-                    Kinder in der Regel nicht einbezogen sind. Auf
     Stand der Zusammenarbeit zeigt deutlich, dass                 der Grundlage der Schweigepflichtsentbindun-
     die Mehrheit der Verbünde wichtige Koopera-                   gen der Eltern handelt es sich eher um einen
     tionselemente einbezieht.                                     Fachaustausch der Fachkräfte untereinander.

     Von 32 Kooperationsverbünden haben inzwi-                     Dass erst 9 Verbünde angeben, ein gemeinsames
     schen 24 Verbünde schriftliche Verträge ge-                   Bildungsverständnis schriftlich formuliert zu
     schlossen bzw. arbeiten daran.                                haben, passt zu den Erfahrungen während der
                                                                   Modellprojektphase. Zunächst geht es für die
     Alle 32 Verbünde geben an, Übergabegesprä-                    Verbünde darum in die praktische Zusammen-
     che durchzuführen. Hier wurde nicht genauer                   arbeit einzusteigen, daraus ergibt sich dann die
     nachgefragt, in welcher Form diese Gespräche                  Notwendigkeit der inhaltlichen Fundierung.
     stattfinden. Aus den Gesprächen mit den Fach-                 Dieser Prozess steht also noch am Anfang.

14
DAS OSTERHOLZER KONZEPT         - KAPITEL 2

                                                             Gemeinsame Bildungsarbeit
                                                       von Kindergarten und Grundschule

2. Gemeinsame Bildungsarbeit von Kindergarten und Grundschule

2.1. Gemeinsames Bildungsverständnis                                     Vielfältige Formen der Kommunikation, Partizi-
Der Übergangs von der Kita in die Schule ist                             pation und Kooperation „auf Augenhöhe“ sind
für die Bildungsbiografie des Kindes von hoher                           für eine erfolgreiche Übergangsgestaltung er-
Bedeutung. Eltern, Kindergarten, Grundschule                             forderlich. Einer respektvollen und achtvollen
und das soziale Umfeld müssen in gemeinsa-                               Haltung und dem gegenseitigen Wissen
mer Bildungsverantwortung zusammenwirken,                                voneinander kommt dabei grundlegende Be-
um eine umfassende und individuelle Beglei-                              deutung zu. Die Entwicklung gemeinsamen
tung der Lern- und Entwicklungsprozesse der                              Bildungsverständnisses der beiden Institutionen
Kinder zu erreichen. Von einem gelungenen                                Kindergarten und Grundschule lässt sich nicht
Übergang kann gesprochen werden, wenn sich                               von heute auf morgen bewerkstelligen, sondern
ein Kind in der Schule wohl fühlt, die gestellten                        muss als Prozess gesehen werden.
Anforderungen bewältigen und die Bildungs-
angebote für sich optimal nutzen kann.                                   Das gemeinsame Bild vom Kind ist Grundlage
                                                                         dieses Prozesses.

Das Kind im Zentrum
■ Das aktive, kreative Kind:
   Kinder sind Forscher, Entdecker und Erfinder, die sich aktiv und kreativ mit ihrer Umwelt aus-
   einandersetzen. Kinder können und wollen Verantwortung für das eigene Lernen übernehmen
   (Selbstbildung).
■ Das konstruierende Kind:
   In der Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt und im Dialog mit ihren Bezugspersonen konstru-
   ieren Kinder ihr Weltwissen (Ko-Konstruktion). In diesen Prozessen sind Pädagoginnen und
   Pädagogen gefordert, die Lernwege eines Kindes zu verstehen und aktiv mit zu gestalten.
■ Das lernende, kompetente Kind:
   Kinder haben Stärken, Potentiale, Ressourcen und Kompetenzen. Kinder sind kompetente Lerner.
   Sie können ihr Wissen durch neue Erfahrungen differenzieren und erweitern.
■ Das soziale Kind:
   Kinder sind soziale Wesen, die mit anderen Menschen in Kontakt treten, Beziehungen suchen
   und benötigen. In der Wechselseitigkeit mit den Bezugspersonen erhält das Kind Rückmeldung
   über sich, es integriert diese Erfahrungen in die Entwicklung seines Selbstbildes und in die Gestal-
   tung der eigenen Identität.
■ Das selbständige, starke Kind:
   Kinder brauchen ein Bildungsumfeld, das ihren Autonomiebestrebungen Raum gibt, ihnen anderer-
   seits aber auch genügend Sicherheit, Schutz und Unterstützung bietet, damit sie ihre Fragestellung
   herausfinden und Lösungsversuche ausprobieren können. Kinder, die stärkende Kräfte in sich selbst,
   in ihren Familien, in den vertrauten Freunden wie auch in neuen Bezugspersonen erfahren, haben
   wichtige Ressourcen für den Schulanfang und auch für spätere Übergänge.
■ Das einzigartige Kind
   Kinder haben ein Recht auf die Achtung ihrer Individualität. Die Würde des Kindes ist unantastbar.
   Individuelle Unterschiede der Kinder stellen eine Chance dar, von- und miteinander zu lernen
   und sind somit ein wichtiges Bildungspotenzial.
   (Formulierungsvorschlag des MK; 5/ 2009)

Hilfestellung für die Verbünde bei der Erarbeitung eines gemeinsamen Bildungsverständnisses geben die Orientierungslinien für Pädagogische
Maßnahmen zur Übergangsgestaltung, die im Landesbrückenjahrordner zu finden sind oder unter http://www.nibis.de/~bjteamohz/ .

2.2. Inhaltliche Schwerpunkte
Durch eine gemeinsame Gestaltung des Über-                               Schlüssel dafür ist die Beobachtung, Analyse und
gangs kann sichergestellt werden, dass auf den                           Dokumentation der kindlichen Entwicklung
Ressourcen der Kinder aufgebaut wird. Der                                sowie die Zusammenarbeit mit den Familien.

                                                                                                                                             15
DAS OSTERHOLZER KONZEPT       - KAPITEL 2

                                                             Gemeinsame Bildungsarbeit
                                                       von Kindergarten und Grundschule

     2.2.1. Zusammenarbeit mit Familien                                 richtungen entwickeln geeignete strukturelle Rah-
     Zusammenarbeit mit Eltern im Brückenjahr hat                       menbedingungen für die Information, Beratung
     zum Ziel, die Übergangszeit von der Kindertages-                   und Beteiligung von Eltern zur Stärkung der elter-
     einrichtung in die Grundschule für die Kinder,                     lichen Erziehungskompetenz.“
     ihre Eltern und die Pädagoginnen und Pädagogen
     im Elementar- und Primarbereich transparent zu                     Für den Übergang von der Kita in die Grund-
     gestalten. Das Bewährte aus der Zeit der Zusam-                    schule wird in den Handlungsempfehlungen der
     menarbeit in Kindertageseinrichtungen soll wert-                   Bildungs-Werk-Stadt festgestellt: „… Eltern ma-
     geschätzt und als Ressource mitgenommen                            chen beim Wechsel von der Tageseinrichtung in
     werden.                                                            die Schule einen Bewältigungsprozess mit und
                                                                        zeigen teilweise Unsicherheiten beim Hinein-
     Für die Kindertageseinrichtungen wird in der Ju-                   wachsen in die Rolle von Eltern eines Schulkin-
     gendhilfevereinbarung, die der Landkreis mit den                   des. Hier ist eine starke Einbindung im Vorfeld
     Gemeinden geschlossen hat, folgender Standard                      unumgänglich.“(s. BWS C 2.3.2)
     formuliert: „Im Rahmen einer guten Erziehungs-
     und Bildungspartnerschaft arbeiten alle Kinderta-                  Darüber hinaus machen die Ergebnisse einer El-
     geseinrichtungen zum Wohle des Kindes mit den                      ternbefragung des Landesprojektes Brückenjahr
     Eltern zusammen, mit dem Ziel, die Erziehungs-                     im Jahr 2010 deutlich, dass Eltern eine stärkere
     und Bildungsprozesse des Kindes gemeinsam zu                       Einbeziehung in die Übergangsgestaltung für ihre
     begleiten und zu gestalten. Die Kindertagesein-                    Kinder wünschen.

     Für die Gestaltung des Übergangs im Landkreis Osterholz bedeuten diese Erkenntnisse in Bezug
     auf die Zusammenarbeit mit den Eltern, dass
     ■ ein gemeinsam gestalteter Elternabend vor der Sprachstandsfeststellung stattfinden sollte. Inhalte
       sollten sein:
       ❑ Information über die Sprachstandsfeststellung;
       ❑ Vorstellung der konkreten Planung für das bevorstehende Brückenjahr gemeinsam durch die
           Fachkräfte
       ❑ Informationen über die gemeinsame Schuleingangsdiagnostik

     Darüber hinaus haben sich folgende Maßnahmen bewährt:
     ■ Transparenz durch einen „Übergangsflyer“
     ■ Beteiligung der Eltern an der Planung und Durchführung von Übergangsprojekten
     ■ „Kennenlerntag“ für alle Eltern, Kinder, Erzieherinnen und Lehrpersonen der neuen ersten Klassen
     ■ Eltern mit Übergangserfahrung „coachen“ die „neuen“ Eltern
     ■ gemeinsame Fortbildung und Vortragsveranstaltungen
     ■ Gute Erfahrungen wurden mit Übergabegesprächen gemacht. Die Erstklasslehrerin, die Erzieherin,
       die Eltern und das Kind nehmen an diesem Gespräch teil. Vorraussetzung des Gelingens ist die sehr
       gute Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Grundschule. Es hat sich bewährt, dass die
       Schule die Einladung zum Übergabegespräch versendet. Die Akzeptanz bei Eltern und Kindern ist
       sehr hoch. Kernstück des Übergabegespräches könnte ein Übergabebrief des Kindergartens in Form
       einer Bildungs- und Lerngeschichte sein. Insbesondere bei Familien mit großer Distanz zu den
       Bildungseinrichtungen sind persönliche Gespräche erfolgreich und können Ängste abbauen.

     Viele praktische Beispiele für die Zusammenarbeit mit Eltern sind im Handbuch „Zusammenarbeit mit Eltern im Brückenjahr“ zu
     finden. ( http://www.nibis.de/~bjteamohz/

     2.2.2. Beobachtung, Analyse u. Dokumentation                       So wird in der Jugendhilfevereinbarung für den
     Beobachtung, Analyse und Dokumentation                             Landkreis Osterholz festgelegt:
     schaffen die Voraussetzung für ein differenzier-                   „Kindertageseinrichtungen im Landkreis Oster-
     tes Handeln der Pädagoginnen und Pädago-                           holz dokumentieren auf der Grundlage wissen-
     gen, das gezielt an den Bildungsbedürfnissen                       schaftlicher Erkenntnisse die Entwicklung der
     des einzelnen Kindes ansetzt und im Übergang                       von ihnen betreuten und geförderten Kinder re-
     anschlussfähige Bildungsprozesse ermöglicht.                       gelmäßig, d. h. mindestens einmal im Jahr.“

16
DAS OSTERHOLZER KONZEPT   - KAPITEL 2

                                                Gemeinsame Bildungsarbeit
                                          von Kindergarten und Grundschule

 Bezüglich der Lern- und Entwicklungsdoku-             Ein Portfolio, in dem die Kinder gemeinsam mit
 mentation im Übergang vom Kindergarten in             den Pädagoginnen und Pädagogen ihre Per-
 die Grundschule gibt es im Landkreis Osterholz        sönlichkeits- und Kompetenzentwicklung dar-
 vielfältige Verfahren. In der Samtgemeinde            stellen, könnte die Dokumentationsmethode
 Hambergen z.B. haben sich die Einrichtungen           sein, die sich gerade im Übergang als sinnvoll
 auf ein kommuneweit einheitliches Verfahren           und handhabbar erweist.
 (Leni-Bogen) geeinigt. In der Stadt Osterholz-
 Scharmbeck wird im Kindergarten für jedes             Es bietet die Möglichkeit, Bildungs- und Lern-
 Kind ein Portfolio angelegt, in dem ausge-            geschichten zu integrieren. Es ist Ausdruck von
 wählte Entwicklungsdokumente gesammelt                Vertrauen und Anerkennung, wenn Eltern und
 werden. Die Portfolios werden zusammen mit            Kinder die Portfolios zur Einschulung an die
 den Kindern erstellt und sollen mit Einwilligung      Grundschullehrkraft übergeben, und dies sollte
 der Eltern an die aufnehmende Schule durch            von der Schule entsprechend gewürdigt wer-
 die Kinder weitergegeben         werden. Den          den. Schließlich beinhalten die Portfolios wert-
 Grundschulen wird empfohlen daran anzu-               volle Anregungen für die Lehrkräfte, da sie der
 knüpfen. (s. BWS C 1.3.1)                             Spiegel des bisherigen Bildungsprozesses und
                                                       der Persönlichkeit des Kindes sind.

 Unabhängig davon, wie die Lern- und Entwicklungsdokumentation im Übergang im Verbund ver-
 abredet wird, sollten folgende Grundsätze auf jeden Fall beachtet werden:
 ■ Es werden nur Daten gewonnen, die den Lernprozess des Kindes stärken und Fördermöglichkeiten
   erschließen; der Fokus wird auf die Ressourcen des Kindes gerichtet.
 ■ Das Verfahren ist wissenschaftlich fundiert.
 ■ Das Verfahren sollte gemeindeweit einheitlich verwirklicht werden.

 Die Grundschulen sind verpflichtet, die indivi-       tritt Fördernotwendigkeiten wahrzunehmen
 duelle Lernausgangslage zu Beginn der Schul-          und im Kindergarten umzusetzen sowie die pä-
 zeit zu erheben. In den letzten Jahren wurde          dagogisch sinnvolle Zusammensetzung der zu-
 die Bestimmung der Lernausgangslage von vie-          künftigen Klassen sicher zu stellen.
 len Verbünden in den Frühling vor Schuleintritt
 verlegt. Mit Einverständnis der Eltern wird das       In vielen Verbünden werden Verfahren wie z.B.
 Verfahren gemeinsam durch Erzieherinnen und           „Hexe Mirola“, „Fee Anastasia“, „Startklar“
 Grundschullehrkräfte durchgeführt. Über die           oder „Käferlauf“ zur Feststellung der Lernaus-
 Ergebnisse werden die Eltern in den meisten           gangslage eingesetzt. Zeitpunkt und die genaue
 Verbünden durch die Erzieherinnen unterrichtet.       Ausgestaltung werden unterschiedlich gehand-
 Ziel dieser Vorverlegung ist, noch vor Schulein-      habt.

Empfehlungen für die Feststellung der Lernausgangslage im Landkreis Osterholz sind:
■ Die Lernausgangslage wird gemeinsam durch Erzieherin und Lehrkraft bestimmt, sofern sie vor
   Schuleintritt stattfindet. Alle weitergegebenen Informationen müssen den Eltern bekannt sein.
■ Das Verfahren wird nicht als Selektionsinstrument genutzt, sondern als Grundlage der Förderung.
■ Im jeweiligen Netzwerk wird ein einheitliches Verfahren angestrebt.

Wenn die Kooperation zwischen Grundschule             Im Rahmen der Landkreisinitiative „Beste Bil-
und Kindergarten gelingt, wird die Bestimmung         dung“ ist geplant, pädagogische Diagnoseverfah-
der Lernausgangslage vor Schuleintritt nicht mehr     ren zur Erfassung des individuellen Lernstandes
nötig sein. Durch Übergangsprojekte wie z.B.          gemeinsam zu entwickeln.
Lernwerkstätten können die individuellen Bil-
dungsprozesse der Kinder im Übergang optimal
begleitet werden.

                                                                                                          17
DAS OSTERHOLZER KONZEPT   - KAPITEL 3

                                                              Kooperations- und
                                                             Vernetzungsstrukturen

     3. Kooperations- und Vernetzungsstrukturen

     3.1. Kooperationselemente
     Die Kooperationsvereinbarung und der Koope-         Kooperation dann besonders gut gelingt, wenn
     rationskalender sorgen für den erfolgreichen        die Kooperationsbeauftragten konstant beteiligt
     Übergang der Osterholzer Kinder und für Trans-      bleiben.
     parenz bei den Eltern. Es hat sich gezeigt, dass

     Die Kooperationsvereinbarung enthält mindestens folgende Vereinbarungspunkte:

     ■   Ziele der Kooperation
     ■   Eckpunkte der inhaltlichen Zusammenarbeit
     ■   Benennung der Kooperationsbeauftragten
     ■   Anzahl der Arbeitstreffen
     ■   Dauer und Gültigkeit der Vereinbarung

     Im Kooperations- und Netzwerkkalender sind Zeiten und Termine festgehalten für:

     ■   Übergangsaktionen und -projekte
     ■   gegenseitige Hospitationen der Fachkräfte mit festgelegten Terminen
     ■   Termine der Übergabegespräche
     ■   gemeinsam gestalteter Elternabend vor der Sprachstandsfeststellung
     ■   Sprachstandsfeststellung
     ■   Zeitpunkt der gemeinsamen Bestimmung der Lernausgangslage
     ■   Schuleingangsuntersuchung des Gesundheitsamtes
     ■   Zeitpunkte von Schulfesten auch für Kindergartenkinder
     ■   die Rückmeldegespräche nach der Einschulung

     Inhalte von Übergangsprojekten sollten schrift-     Erfolge der Kooperationsarbeit sollten wahrge-
     lich fixiert werden, damit sie nicht immer wie-     nommen, entsprechend gewürdigt und veröf-
     der neu definiert werden müssen.                    fentlicht werden. Misserfolge sollten nicht
                                                         überbewertet, sondern als Chance auf Weiter-
                                                         entwicklung gesehen werden.

18
DAS OSTERHOLZER KONZEPT   - KAPITEL 3

                                                         Kooperations- und
                                                        Vernetzungsstrukturen

3.2. Sprachförderung
Die niedersächsische Kommission für Sprach-         wird u. a. die „Kooperation mit Grundschullehr-
förderung im Elementarbereich formulierte           kräften bei Sprachförderung im letzten Jahr vor
2010: „Sprachbildung und Sprachförderung in         der Einschulung“ vorgeschrieben.
der Grundschule bauen auf den Konzepten des
Elementarbereiches auf. Sprachförderung im          Die gemeinsame Verantwortung für die dringliche
letzten Jahr vor der Einschulung wird durch         Aufgabe der Sprachförderung im Brückenjahr er-
Grundschullehrkräfte ergänzt und verstärkt,         fordert von den Fachkräften beider Institutionen
nicht ersetzt.“ und in der „Richtlinie über die     ein hohes Maß an Kooperation. Landesweit steht
Gewährung von Zuwendungen zur Förderung             die Zusammenarbeit der Fachkräfte und deren
des Erwerbs der deutschen Sprache im Elemen-        Zusammenarbeit mit den Eltern in diesem wich-
tarbereich in Niedersachsen vom 1.4.2011“           tigen Bereich noch am Anfang.

Aus der jetzigen Praxis/Gesetzgebung heraus ergeben sich zur Zeit folgende Eckpunkte:

■ Sprachstandsfeststellungen finden im Kindergarten statt und werden gemeinsam durch die für
   das jeweilige Kind zuständige Erzieherin und eine Lehrkraft durchgeführt

■ Je nach Absprache findet die vorschulische Sprachförderung in der Schule oder im Kindergarten
   statt.

■ Der Austausch zwischen Erzieherin, Eltern und der Lehrkraft, die die Sprachförderung durchführt,
   ist für den Erfolg der Unterstützung wichtig.

■ Um die Kooperation von Kitas und Grundschulen bezüglich der Sprachbildung und Sprach-
   förderung im Landkreis Osterholz im Brückenjahr zu entwickeln, wird durch das Brückenjahr-
   beratungsteam bis Sommer 2012 eine Arbeitsgruppe „Sprachbildung/ Sprachförderung im
   Übergang“ gegründet, die aus Grundschullehrpersonen, Fachkräften der Kitas, der Fachberatung
   und den Sprachförderkräften des Landkreises sowie dem Brückenjahrberatungsteam besteht.

                                                                                                       19
DAS OSTERHOLZER KONZEPT   - KAPITEL 3

                                                                    Kooperations- und
                                                                   Vernetzungsstrukturen

     3.3. Verfahren der sozialmedizinischen Schulein-         Seit einiger Zeit wird im Rahmen des Untersu-
     gangsuntersuchung durch das Gesundheitsamt               chungskonzeptes nicht mehr die gleiche Über-
                                                              prüfung für alle Kinder durchgeführt. Jedes Kind
     Aktuelle Ziele der Schuleingangsuntersuchung             soll vielmehr die individuelle Untersuchung
     Die Schuleingangsuntersuchung (SEU) im Ge-               bekommen, die es braucht. Zu diesem Zweck
     sundheitsamt des Landkreises Osterholz soll              wurden Erhebungsbögen entwickelt, die je-
     dazu dienen, den Entwicklungsstand der ein-              weils von den Eltern, den Erzieher/innen in den
     zuschulenden Kinder festzustellen und mögli-             Kindertagesstätten und den pädagogischen
     che gesundheitliche Probleme aufzudecken.                Fachkräften der Schulkindergärten für jedes
     Sie ist eine Früherkennungsuntersuchung mit              Kind ausgefüllt werden. Aufgrund der darin ent-
     dem Ziel, den individuellen Förderbedarf eines           haltenden Informationen sowie weiterer vor-
     Kindes festzustellen und ggf. rechtzeitig vor der        liegender Unterlagen entscheidet sich, ob und
     Einschulung eine bisher fehlende Förderung               zu welcher persönlichen Untersuchung das
     anzubahnen.                                              Kind eingeladen wird.

     Das Verfahren der Schuleingangsuntersuchung
     Stufe 1
     In Stufe 1 der SEU werden alle Fragebögen                fähigkeit möglich ist und auch von Seiten der
     sowie weitere Unterlagen, die im Gesundheits-            Eltern keine Fragen bestehen oder Beratung ge-
     amt bis zu einem bestimmten Stichtag vorlie-             wünscht wird, kann die SEU nach der Stufe 1
     gen, ärztlich ausgewertet. Wenn anhand der               beendet sein und die Schule und die Eltern
     Angaben aus den drei Erhebungen eine klare               werden schriftlich informiert.
     und eindeutige ärztliche Empfehlung zur Schul-

     Stufe 2
     In Stufe 2 der SEU werden alle Kinder persönlich untersucht, bei denen:
     ■ der Elternbogen fehlt, oder
     ■ die U 8 bzw. U 9 nicht erfolgt sind, oder
     ■ noch kein Seh- und Hörtest durchgeführt wurde, oder
     ■ die Eltern Fragen haben oder Beratung wünschen, oder
     ■ von der Schule oder der Kindertagesstätte Fragen zur Schulfähigkeit oder zu möglichem
         Förderbedarf mitgeteilt wurden, oder
     ■ aus anderen Gründen eine klare und eindeutige ärztliche Empfehlung zur Schulfähigkeit
         anhand der vorliegenden Bögen noch nicht möglich war.

     Nachfolgende Abbildung verdeutlicht den Ablauf der SEU im Gesundheitsamt des Landkreises
     Osterholz:

     Stufe 1                                Auswertung der Erhebungsbögen
                                                         ➡ ➡

                                                            Fragen
                                                                                                         Keine Fragen

                                   Grund-           Heilpädagogische           Ärztliche
     Stufe 2                    untersuchung         Untersuchung            Untersuchung

                                                         Fragen geklärt

     Stufe 3                                Empfehlung zur Schulbereitschaft
                                                                                                  ➡
20
DAS OSTERHOLZER KONZEPT   - KAPITEL 3

                                                           Kooperations- und
                                                          Vernetzungsstrukturen

Die schulärztliche Empfehlungen

Die Schuleingangsuntersuchung entscheidet             entwickelt ist, dass es wirklich gute Chancen
nicht über die Aufnahme oder Zurückstellung           hat, erfolgreich am Unterricht der 1. Klasse teil-
eines Kindes von der Einschulung. Diese Ent-          zunehmen und gegenüber den älteren Mitschü-
scheidung obliegt seit jeher der Schule.              lern zu bestehen, wird der Schule die
                                                      Empfehlung „von der Einschulung des noch
Die Schuleingangsuntersuchung ist eine gut-           nicht schulpflichtigen Kindes wird abgeraten“
achterliche Untersuchung mit dem Ziel, der            mitgeteilt. Das betrifft auch Kinder, die kognitiv
Schule eine ärztliche Beurteilung der schulre-        bereits gut entwickelt, aber emotional noch
levanten Entwicklung der Kinder zu geben. Sie         nicht gefestigt sind.
soll feststellen, ob die Kinder körperlich, geistig
und sozio-emotional voraussichtlich in der            Die Empfehlung an die Schule wird den Eltern
Lage sein werden, den Anforderungen der               /Erziehungsberechtigten zu deren Information
Schule gerecht zu werden.                             unmittelbar nach Abschluss der Untersuchun-
                                                      gen in Kopie ausgehändigt. Eine zweite Kopie
Das Ergebnis jeder Schuleingangsuntersuchung          für den Kindergarten/Spielkreis wird den Eltern
ist eine ärztliche Empfehlung zur Schulbereit-        mitgegeben, sofern der Kindergarten/Spielkreis
schaft, anhand derer sich die Schule auf die          an der Schuleingangsuntersuchung durch Aus-
Aufnahme des einzelnen Kindes vorbereiten             füllen des Erhebungsbogens für Kindertages-
kann.                                                 stätten mitgewirkt hat.

Sofern die Schuleingangsuntersuchung eines            Gleichzeitig mit der Empfehlung an die Schule
noch nicht schulpflichtigen, sogenannten              werden alle Eltern darüber beraten, in welcher
„Kann-Kindes“ ergibt, dass dieses Kind entge-         Weise eventuelle, kleinere oder größere Ent-
gen den Erwartungen seiner Eltern, körperlich,        wicklungsrückstände bis zur Einschulung auf-
geistig oder sozio-emotional noch nicht so weit       geholt werden könnten.

3.4 „Kann-Kinder“

„Kann-Kinder“, die in der Schule angemeldet sind,
■ werden im Frühjahr des Einschulungsjahres zur schulärztlichen Untersuchung ins Gesundheits-
  amt eingeladen.
■ nehmen an den Übergangsprojekten teil, sobald die Entscheidung für die Einschulung gefallen
  ist.
■ werden bei der Feststellung der Lernausgangslage berücksichtigt, wenn diese vor Schuleintritt
  stattfindet.

Über die Einschulung entscheidet die zustän-          mit den Eltern und den Fachkräften aus der Kin-
dige Schulleitung möglichst im Einvernehmen           dertageseinrichtung.

                                                                                                           21
DAS OSTERHOLZER KONZEPT   - KAPITEL 3

                                                              Kooperations- und
                                                             Vernetzungsstrukturen

     3.5. „Hauskinder“
     Kinder, die keine Kindertageseinrichtung besu-      dergartenbesuch ihres Kindes zu gewinnen,
     chen werden „Hauskinder“ genannt. Der erste         sollten die Hauskinder auf jeden Fall durch die
     Kontakt kann bei der Sprachstandsfeststellung       Schule zu den Übergangsprojekten eingeladen
     hergestellt werden. Sollte es bei dieser Gele-      werden.
     genheit nicht gelingen, die Eltern für einen Kin-

     3.6. Inklusionsberatung
     Sonderpädagogische Förderung ist notwendige         Kitas und aufnehmenden Schulen besonders
     Ergänzung der allgemeinen Förderung der Kin-        wichtig. Hiefür stehen im Landkreis folgende
     der. Beim Übergang vom Kindergarten in die          Beratungsdienste zur Verfügung:
     Grundschule ist eine gute Beratung der Eltern,

     3.6.1. Mobiler Dienst
     Im Brückenjahr stehen den Kitas und Grund-          Grundschule vor, schreiben Gutachten, beraten
     schulen die Fachkräfte des Mobilen Dienstes         Eltern sowie Schulen bei baulichen Verände-
     der Landesschulbehörde mit den Förder-              rungen und sorgen für die notwendige Ausstat-
     schwerpunkten körperliche und motorische            tung mit (technischen) Hilfsmitteln.
     Entwicklung, Hören und Sehen beratend und
     unterstützend zur Verfügung. Für Kinder mit         Die Fachkräfte für den Förderschwerpunkt
     einer                                               „Sehen und körperliche und motorische Ent-
     ■ körperlichen Behinderung,                         wicklung“ sind über die Schule am Klosterplatz
     ■ chronischen Erkrankung,                           zu erreichen, die Fachkraft für den Förder-
     ■ Hör- oder Sehschädigung                           schwerpunkt „Hören“ über die Pestalozzi-
     bereiten die Lehrkräfte den Übergang in die         schule Osterholz-Scharmbeck.

     3.6.2. Osterholzer Beratungs-
     und Unterstützungssystem (OBUS)                     Zum Angebot von OBUS gehören zum Beispiel
     Ziel von OBUS ist eine präventive pädagogische      Hospitationen, Gespräche mit Erzieher/innen
     Intervention bei Schülerinnen und Schülern          Lehrkräften und Eltern und anderen Beteiligten,
     mit Problemen im Bereich der emotionalen            sonderpädagogische Diagnostik, Beratung und
     und sozialen Entwicklung. Zu diesem Zweck           Unterstützung bei der Planung von Fördermaß-
     kommen Lehrkräfte mit dem fachlichen                nahmen sowie Überprüfung der angebahnten
     Schwerpunkt emotionalsoziale Entwicklung            Fördermaßnahmen nach einem angemessenen
     zur Beratung in die Schule und im Brückenjahr       Zeitraum.
     auch in die Kita.                                   Kontakt: obus-ohz@gmx.de

     3.6.3. Förderzentrum geistige Entwicklung
     Im Brückenjahr besteht für die Kitas die Mög-       Ebenso besteht die Möglichkeit Fachkräfte zur
     lichkeit, bei Beratungsbedarf, Kontakt mit Fach-    Beratung in eine Teamsitzung oder zu Elternge-
     kräften der Schule am Klosterplatz aufzunehmen.     sprächen einzuladen.
     Die Beratungskräfte informieren
     ■ über aktuelle Beschulungsmöglichkeiten            Die zuständigen Kontaktpersonen sind über das
     ■ über das Gutachtenverfahren                       Büro der Schule am Klosterplatz zu erreichen.
     ■ über rechtliche Grundlagen und Antragsfristen

22
DAS OSTERHOLZER KONZEPT   - KAPITEL 3

                                                          Kooperations- und
                                                         Vernetzungsstrukturen

3.7. Netzwerke
Um die Kooperationsarbeit auf eine breite Basis      wie schon in vielen Kommunen geschehen,
zu stellen, ist die Bildung eines Netzwerkes,        sinnvoll.

■ Die Verbünde einer Gemeinde bilden ein Netzwerk und stellen die gemeindeweite Zusammen-
   arbeit und Weiterentwicklung der Kooperationsarbeit sicher (Runder Tisch).
■ Netzwerktreffen finden mit den Kooperationsbeauftragten und möglichst auch Elternvertretern
  einmal im Jahr statt und bieten Raum für Austausch, ggf. themenzentriertes Arbeiten, Planung
  gemeinsamer Fortbildungen und die Erstellung bzw. Weiterentwicklung des kommunalen
  Übergangskonzeptes.
■ Die Schulleiterdienstbesprechungen sowie die Kitaleitungskonferenzen sollten genutzt werden,
  Themen des Übergangs einmal jährlich zu behandeln, um neue Entwicklungen und gute
  Praxisbeispiele gemeindeübergreifend zu transportieren. Das Beratungsteam könnte hierzu
  eingeladen werden.
■ Einmal im Jahr findet eine thematisch ausgerichtete Fachveranstaltung der Netzwerke auf Kreis-
  ebene statt, die auch dazu beitragen kann, das Osterholzer Konzept für den Übergang weiter
  zu entwickeln.

3.8. Beratungsteam Brückenjahr
Durch das Landesprojekt Brückenjahr wird die         ■   Prozessbegleitung für Verbünde und Netz-
Arbeit des Beratungsteams bis 2012 sicherge-             werke im Aufbau
stellt. Eine Verstetigung über 2012 hinaus ist ge-   ■   Konfliktberatung und Vermittlung von
plant.                                                   Mediatoren
Aufgaben des Beratungsteams:                         ■   Begleitung der Netzwerktreffen auf Wunsch
■ Fortschreibung des Osterholzer Konzeptes           ■   Zusammenarbeit z.B. mit der BIOS,
    für den Übergang                                     Tagungshaus Bredbeck, VHS
■ Entwicklung der Zusammenarbeit mit                 ■   Organisation einer jährlichen Fachveran-
    „Beste Bildung“                                      staltung aller Netzwerke im Landkreis
■ Organisation gemeinsamer Fortbildungen             ■   Pflege der Homepage
    für Verbünde und Netzwerke ausgehend
    von deren Ideen und Vorschlägen

                                                                                                     23
DAS OSTERHOLZER KONZEPT            - KAPITEL 4

                                                                             Rechtliche Grundlagen
                                                                            und sonstige Regelungen

     4. Rechtliche Grundlagen und sonstige Regelungen

     4.1. Kindertageseinrichtungen
     „Die Tageseinrichtungen sollen mit solchen                          die im Kontakt mit den Eltern realisiert werden,
     Einrichtungen ihres Einzugsbereichs, insbeson-                      sind für die Elternarbeit unerlässlich.“
     dere mit den Grundschulen, zusammenarbei-                           Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich
                                                                         niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder (2005)
     ten, deren Tätigkeit im Zusammenhang mit
     dem Bildungs- und Erziehungsauftrag der Ta-                         „Alle Kindertageseinrichtungen vereinbaren
     geseinrichtung stehen.“                                             mit den Grundschulen ihres jeweiligen Ein-
     § 3 Abs. 5 Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder (KiTaG)        zugsgebietes Standards zum Übergang und do-
                                                                         kumentieren diese auch in ihren jeweiligen
     „Notwendig ist die Übereinkunft zwischen Kin-                       Einrichtungskonzeptionen. Die Standards wer-
     dertagesstätte und Grundschule, dass Eltern                         den kontinuierlich reflektiert und weiterentwi-
     selbstverständlich einbezogen werden müssen.                        ckelt. Dazu erfasst der Landkreis die o. g.
     Gegenseitige Wertschätzung sowie grundlegende                       vereinbarten Standards mit dem Ziel, mit allen
     gemeinsame Positionen und Leitvorstellungen,                        Beteiligten ein gemeinsames Konzept zur Gestal-
                                                                         tung des Übergangs bis Ende 2013 zu erstellen“.
                                                                         Jugendhilfevereinbarung im Landkreis Osterholz 2010

     4.2. Grundschulen
     „Die Grundschule arbeitet mit den Erziehungsberechtigen, dem Kindergarten und den weiterführen-
     den Schulen zusammen.“
     § 6 Abs. 1 Niedersächsisches Schulgesetz (NSchG)

      „Die Zusammenarbeit erstreckt sich auf
      ■ gegenseitige Informationen und Abstimmung über Ziele, Aufgaben, Arbeitsweisen und
        Organisationsformen der jeweiligen Bereiche,
      ■ Verständigung über elementare Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die eine Grundlage
        für die Arbeit in der Grundschule darstellen.
      ■ regelmäßigen Austausch über Fragen im Zusammenhang mit dem Übergang vom Kindergarten
        in die Grundschule,
      ■ wechselseitige Hospitationen,
      ■ gemeinsame Veranstaltungen und Projekte,
      ■ gegenseitige Besuche von Kindergartengruppen und Schulgruppen sowie
      ■ gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen.“
        Nr. 3 im Erlass „Die Arbeit in der Grundschule“ vom 03.02.2004

     4.3. Inklusion
     Im Artikel 24 der UN-Konvention über die                            schulischen Bereich die Überwindung der Se-
     Rechte von Menschen mit Behinderungen ist                           lektion und des Zwanges zur Sonderbeschulung.
     das Recht auf Bildung festgeschrieben. Dieses                       Jedes Kind soll entsprechend seiner individuel-
     Recht bezieht sich auf ein inklusives Bildungs-                     len Fähigkeiten lernen und den selbstverständ-
     system auf allen Ebenen und fordert sehr eindeu-                    lichen Umgang mit Vielfalt im gemeinsamen
     tig, dass die Vertragsstaaten allen Schülerinnen                    Unterricht erproben können. Artikel 24 der UN-
     und Schülern mit Behinderungen den Zugang                           Konvention über die Rechte von Menschen mit
     zu einer inklusiven Schule, einer Schule für alle,                  Behinderungen schafft Möglichkeiten, Poten-
     ermöglichen müssen. Mit der Ratifikation der                        ziale von Kindern mit Behinderungen auszu-
     UN-Konvention über die Rechte von Menschen                          schöpfen und soziale Inklusion zu realisieren.
     mit Behinderungen hat Deutschland sich ver-
     pflichtet, das Recht auf inklusive Bildung pro-                     Die geplanten Gesetzesänderungen sind abzu-
     gressiv zu verwirklichen. Die Umsetzung der                         warten und werden im Osterholzer Konzept für
     sozialen Inklusion und der vollen Teilhabe von                      den Übergang berücksichtigt.
     Menschen mit Behinderung erfordert gerade im

24
DAS OSTERHOLZER KONZEPT   - KAPITEL 5

                                                                  Ausblick

5. Ausblick

Die „Brückenarbeiten“ zwischen Kindertages-       Die pädagogisch inhaltliche Arbeit der Einrich-
einrichtungen und Grundschulen im Landkreis       tungen ist durch ein auf Nachhaltigkeit ausge-
Osterholz sind auf einem guten Weg. In vielen     richtetes Curriculum für Kinder von 0 bis 10
Verbünden ist der Brückenschluss vollzogen.       Jahre strukturiert worden, das in einem gemein-
Zukünftig wird es darum gehen, diese Brücken      samen Prozess von Schule und Kita zu Arbeits-
zu stabilisieren und zu verbreitern.              plänen weiterentwickelt wurde. Für Kinder die
                                                  besonders gefördert oder gefordert werden
In einem Treffen des Kernteams Brückenjahr        müssen, stehen spezialisierte Fachkräfte in aus-
wurden Ideen formuliert, aus denen die fol-       reichender Zahl zentral zur Verfügung und kön-
gende Vision entstand:                            nen nach Bedarf von beiden Institutionen
                                                  angefordert werden. Die Fachkräfte der Kitas
Die elementar- und primarpädagogische             und Grundschulen haben Teile ihre Ausbildung
Bildungslandschaft im Landkreis Osterholz         gemeinsam absolviert. Mit jedem Kind und sei-
im Jahre 2031                                     nen Eltern werden individuelle Bildungspläne
                                                  erstellt und zur Vorbereitung des Übergangs in
Wir schreiben das Jahr 2031; „Hauskinder“ gibt    die Grundschule findet ein Kennenlernge-
es nicht mehr. Alle Kinder besuchen ab dem        spräch statt, an dem die Erzieherin, die zukünf-
dritten Lebensjahr eine vorschulische Bildungs-   tige Erstklasslehrerin, die Eltern und das Kind
einrichtung, die inklusiv arbeitet, mit Gruppen   teilnehmen; die Einschulung ist halbjährlich
von max. 12 Kindern. Alle Grundschulen im         möglich.
Landkreis haben Eingangsstufen sowie alters-
gemischte Lerngruppen und die meisten Kinder-     Alle Grundschulen haben sich inzwischen zu
gärten liegen direkt neben den Grundschulen.      gebundenen Ganztagsschulen entwickelt, in
Es gibt nicht mehr so viele Einrichtungen wie     denen die pädagogische Arbeit von Fachkräften
vor zwanzig Jahren, die Geburtenraten haben       geleistet wird. Im letzten Kindergartenjahr und
sich stabilisiert und die Kinder werden durch     in der ersten Klasse arbeiten die Kita- und
ihre Eltern oder Fahrdienste aus den ländlichen   Grundschulpädagoginnen im Team zusammen.
Gebieten in die Einrichtungen befördert.

                                                                                                     25
DAS OSTERHOLZER KONZEPT   - KAPITEL 6

                                                                    Praxismaterialien
                                                                     zum Übergang

     6. Praxismaterialien zum Übergang

     ■   Beispiel einer Formulierung des gemeinsamen Bildungsverständnisses
     ■   Handbuch: Zusammenarbeit mit Eltern im Brückenjahr
     ■   Orientierungslinien
     ■   Kompendium der Bildungs-Werk-Stadt (zu beziehen über die Stadt OHZ)
     ■   Beispiel für eine Kooperationsvereinbarung
     ■   Beispiel für einen Kooperationskalender
     ■   Beispiel Lernwerkstatt im Übergang
     ■   Beispiel Eltern- und Kinderinterviews zur Evaluation der Kooperationsarbeit
     ■   Beispiel für einen Übergangsflyer

     An diesem Konzept haben mitgearbeitet:

     ■ Kerngruppe: Angelika Krause (Geschäftsführerin DRK-Kreisverband), Katrin Hirsch (Leitung Kita
         Ostlandstr. der Lebenshilfe in Lilienthal), Mechthild Schröter (Leitung Kita Grasberg), Lisa Meier
         -Beckmann (Grundschule Worpswede), Ester Kagel-Nützsche (DRK - Kita Moormannskamp,
         Ritterhude), Beke Hennemann (Direktorin der Grundschule Ohlenstedt), Renate Schiefler
         (Kita-Fachberatung des Landkreises Osterholz), Harald Schlottmann (Landesschulbehörde),
         Andreas Cordes (Gemeinde Lilienthal), Rolf Tigges (Leiter der Grundschule Dreienkamp),
         Britta Weidling (Amt für Bildung des Landkreises Osterholz) , Dr. Markus Stöckl („Beste Bildung“,
         Landkreis Osterholz), Sonja Schulz und Hanne Schulz-Ketelsen (GS Ritterhude)

     ■ Dr. Herbert Asselmeyer (Universität Hildesheim Direktor | organization studies), als Moderator
         der Auftaktveranstaltung des Kernteams

     ■ die Kooperationsbeauftragten der Modellprojekte Meyenburg, Neuenkirchen, Hambergen,
         OHZ-Findorff, Schwanewede-Mitte, Worphausen und Heilshorn

     ■ Hanna Ahrens, stellv. Leiterin des Jugendamtes Osterholz und Sachgebietsleiterin
         „Kindertagesbetreuung und Familienförderung“

     Wir bedanken uns für die unermüdliche und ergebnisorientierte Zusammenarbeit.

     Das Osterholzer Brückenjahrberatungsteam

                                                                            den Übergang
                                                  Die Praxismaterialien für
                                                             finden Sie unter:
                                                                            bjteamohz/
                                                    http://www.nibis.de/~

26
Landkreis Osterholz
   Osterholzer Straße 23
27711 Osterholz-Scharmbeck

   Telefon 0 47 91 / 9 30 - 0
Telefax 0 47 91 / 9 30 - 11 538

 info@landkreis-osterholz.de
 www.landkreis-osterholz.de

    DAS LICHT DES NORDENS
Sie können auch lesen