DAS OSTERHOLZER KONZEPT FÜR DEN ÜBERGANG VOM KINDERGARTEN IN DIE GRUNDSCHULE
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
DER LANDKREIS OSTERHOLZ DAS OSTERHOLZER KONZEPT FÜR DEN ÜBERGANG VOM KINDERGARTEN IN DIE GRUNDSCHULE www.landkreis-osterholz.de
WARUM EIGNET SICH DIE STAFFELLAUF-METAPHER FÜR DAS BRÜCKENJAHR? ■ Beide sind sich der Anstrengung bewusst. ■ Beide erbringen für diesen Prozess Höchstleistung. ■ Beide wissen um das „Scheitern-Können“, was sie auf jeden Fall verhindern wollen. ■ Der „Abgebende“ tut alles, damit der „Übernehmende“ erfolgreich ist. ■ Der „Übernehmende“ läuft rechtzeitig parallel an und übernimmt das Holz, sobald er synchrone Geschwindigkeit erreicht hat. ■ Der Erfolg wird als gemeinsamer Erfolg gefeiert. Dr. Herbert Asselmeyer
DAS OSTERHOLZER KONZEPT INHALT Kindergarten und Grundschule in gemeinsamer Bildungsverantwortung beim Übergang vom Elementarbereich in den Primarbereich Seite Vorwort des Kultusministers 4 Vorwort des Landrates 5 Einleitung 6 1. Ausgangslage im Landkreis Osterholz 6 1.1. Bisherige Entwicklung 1.2. Kooperationsverbünde in der Stadt Osterholz-Scharmbeck, der SG Hambergen und den Gemeinden Ritterhude, Schwanewede, Lilienthal und Worpswede 1.3. Ist-Stand der Kooperation 2. Gemeinsame Bildungsarbeit von Kindergarten und Grundschule 15 2.1. Gemeinsames Bildungsverständnis 2.2. Inhaltliche Schwerpunkte 2.2.1. Zusammenarbeit mit Familien (Erziehungs- und Bildungspartnerschaft) 2.2.2. Beobachtung, Analyse und Dokumentation 3. Kooperations- und Vernetzungsstrukturen 18 3.1. Kooperationselemente 3.2. Sprachförderung und Sprachstandsfeststellung 3.3. Verfahren der sozialmedizinischen Schuleingangsuntersuchung 3.4. „Kann-Kinder“ 3.5. „Hauskinder“ 3.6. Inklusionsberatung 3.6.1. Mobiler Dienst 3.6.2. Obus 3.6.3. Förderzentrum geistige Entwicklung 3.7. Netzwerke 4. Rechtliche Grundlagen und sonstige Regelungen 24 4.1. Kindertageseinrichtungen 4.2. Grundschulen 4.3. Inklusion 5. Ausblick 25 6. Praxismaterialien zum Übergang 26
DER NIEDERSÄCHSISCHE KULTUSMINISTER VORWORT onsveranstaltungen ein und begleiteten die Modellprojekte in ihrer Arbeit. Sie organisierten eine Vielzahl an Fortbildungen zu übergangs- relevanten Fragen, wie Sprache und Bewegung, Verständnis von Lernprozessen bei Kindern, erstes naturwissenschaftliches Forschen in Kin- dertagesstätte und Grundschule, Elterngesprä- che führen, Jungen-Pädagogik und vielem mehr. Gemeinsam mit den Einrichtungen und Institutionen, die mit dem Übergang vom Kin- dergarten zur Grundschule befasst sind, wie Ju- gendämter, Fachberatungen, Träger, Gesund- heitsämter, Schulleitungen, Leitungen der Kin- dertagesstätten, Dezernenten der Landesschul- Das Programm „Das letzte Kindergartenjahr als behörde und Fachdienste in ihrer Region haben Brückenjahr zur Grundschule“ hat die Bil- die Beratungsteams ein Regionales Konzept zur dungs- und Erziehungsarbeit in Kindertagesein- Übergangsgestaltung erstellt, das ein wichtiger richtungen und Grundschulen im letzten Jahr Baustein für die künftige Arbeit in den Regio- vor der Einschulung gestärkt. Es hat einen wich- nen sein wird. Mit diesem Konzept vernetzen tigen Beitrag zur Anschlussfähigkeit der beiden sie alle wichtigen Beteiligten, schaffen Bera- Bildungsbereiche geleistet. tungs- und Unterstützungsmöglichkeiten für Fach- und Lehrkräfte und vereinbaren sie Min- Landesweit wurde in über 500 Modellprojek- deststandards für die Gestaltung des Übergangs ten flächendeckend in allen Regionen Nieder- vom Kindergarten in die Grundschule. sachsens erprobt, wie der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule am besten ge- Ausdrücklich möchte ich mich bei allen Bera- lingen kann. Es wurden ein gemeinsames Bil- tungsteams, allen Fachkräften der Kindertages- dungsverständnis erarbeitet, Konzepte für die stätten und Lehrkräften aus den Modellprojekten Förderung der Kinder im letzten Kindergarten- und allen weiteren Akteuren der Übergangsge- jahr auf der Grundlage qualifizierter Beobach- staltung, die sich an dem Modellprojekt betei- tungen der Kinder erstellt und umgesetzt und ligt haben, bedanken. Ihr außergewöhnlicher die Zusammenarbeit mit den Eltern vertieft. Einsatz hat zum Erfolg des Brückenjahrs we- Auch Kinder, die keine Kindertageseinrichtung sentlich beigetragen. Mit dem Regionalen Kon- besuchten, wurden in die Brückenjahrangebote zept wurde ein Grundstein der Verstetigung des einbezogen. In vielen Fällen wurde erreicht, in der vierjährigen Projektphase Erreichten ge- dass weniger Kinder vom Schulbesuch legt. Es ist ein gewichtiger Beitrag dafür, dass zurückgestellt und Kinder mit Entwicklungsvor- mehr Kinder in Niedersachsen den Übergang sprung früher eingeschult wurden. von der Kindertagesstätte in die Grundschule angstfrei, selbstbewusst und lernkompetent be- Zu dieser erfreulichen Entwicklung in Nieder- wältigen. sachsen haben die 48 Beratungsteams, jeweils eine Person aus einer Kindertageseinrichtung und aus einer Grund- oder Förderschule, maß- geblich beigetragen. Sie standen in Kontakt mit den Fachkräften der Kindertagesstätten und den Dr. Bernd Althusmann Lehrkräften ihrer Region, luden zu Informati- Niedersächsischer Kultusminister 4
DER LANDRAT VORWORT Kinder ein positives Selbstbild entwickeln, einen guten Schulabschluss erreichen, Arbeit finden und behalten, sich ein Interesse am le- benslangen Lernen bewahren und zu eigenver- antwortlichen und gemeinschaftsfähigen Mitgliedern der Gesellschaft werden. Gründe genug, den Schulstart unserer Kinder so zu be- gleiten, dass er gelingt. Dieses ist nicht allein Aufgabe des Kindes, sondern des gesamten so- zialen Systems. In diesem Sinne leistet das Osterholzer Konzept für den Übergang einen wichtigen Beitrag, die Kontinuität der kindlichen Bildungsbiographie Sehr geehrte Damen und Herren, zu sichern. Bildung wird im Landkreis groß geschrieben! Das Bildungskontor des Landkreises hat das Von der Elternschule über Kindertageseinrich- Thema Übergang vom Elementar- in den Pri- tungen und Schulen bis hin zu den zahlreichen marbereich in seine Aktivitäten einbezogen und Einrichtungen der Erwachsenenbildung steht wird die Akteure bei der Weiterentwicklung des den Einwohnern des Landkreises ein umfassen- Konzeptes unterstützen. des, differenziertes und zukunftsfähiges Ange- bot für lebensbegleitendes Lernen zu Verfügung. Allen, die mit großem Engagement am Oster- holzer Konzept für den Übergang mitgearbeitet Als erster Bildungsinstitution kommt den Kin- haben, danke ich herzlich. dertageseinrichtungen eine große Bedeutung zu. Deswegen arbeiten im Landkreis Osterholz Ihr alle Kindertageseinrichtungen mit systemati- schen Qualitätsentwicklungsprogrammen. Aus wissenschaftlichen Untersuchungen wissen wir, dass der Schritt in die nächste Bildungseinrich- tung, der Schule, gut abgestimmt sein sollte. Ein Dr. Jörg Mielke guter Start erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Landrat 5
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 1 Ausgangslage im Landkreis Osterholz Einleitung Im Landkreis Osterholz beteiligten sich im Rah- Übergang für die Kinder und deren Familien er- men des Landesprojektes „Das letzte Kinder- folgreich zu gestalten, sind die Verbünde so ein gartenjahr als Brückenjahr zur Grundschule“ gutes Stück näher gekommen. 14 Grundschulen und 23 Kindertageseinrich- tungen. Diese Modellprojekte wurden vom Bildungsprozesse können damit in enger Part- Brückenjahrberatungsteam unterstützt. Das Be- nerschaft ohne institutionelle Brüche fortgeführt ratungsteam hatte auch die Aufgabe ein regio- werden. Für die Kinder bedeutet dieses, dass nales Konzept für den Übergang vom Ängste vor der Schule abgebaut werden und Kindergarten in die Grundschule zu erstellen. die Freude und Neugier auf den bevorstehen- Die Kooperationsbeauftragten der Modellpro- den Schulbeginn die Oberhand gewinnen. Es jekte sowie eine Kerngruppe wichtiger Akteure können Beziehungen zu älteren Schulkindern leisteten einen wichtigen Beitrag zur Entwick- sowie zu Lehrkräften angebahnt und die emo- lung des nun vorliegenden Osterholzer Kon- tionale Sicherheit der kommenden Schulkinder zeptes, das den folgenden Leitgedanken hat: gestärkt werden. Jedes Kind kommt gut und gerne zu uns in die Kindertageseinrichtungen und Grundschulen Die Entwicklung und Umsetzung der Kooperati- im Landkreis Osterholz. onsarbeit ist ein Prozess, der Zeit braucht! Eine wichtige Grundlage für eine gute Kooperation ist Angebote, die den Übergang gestalten sind be- ein gemeinsam entwickeltes Bildungsverständ- reits in vielen Verbünden, also Grundschulen nis, das sowohl in der Schule als auch im Kin- und Kitas, die eng zusammen arbeiten, ein etab- dergarten anerkannt und gelebt werden kann. liertes Element im pädagogischen Alltag. Ver- bünde, die es geschafft haben, ihre Kooperation Im Osterholzer Konzept für den Übergang wer- zu institutionalisieren und in den Arbeitsalltag den Empfehlungen und Standards formuliert, zu integrieren, können sich vom Engagement die sich in der Praxis bewährt haben und als Einzelner unabhängig machen. Dem Ziel, den Rahmen für die Weiterentwicklung auf kom- munaler Ebene dienen können. 1. Ausgangslage im Landkreis Osterholz 1.1. Die bisherige Entwicklung der Landkreises beachteten Kongress „Kita-Familie- Übergangsgestaltung im Landkreis Osterholz Schule“ 2008 einen Höhepunkt erreichte. Für viele Kindertageseinrichtungen und Grund- schulen im Landkreis Osterholz gehört die Zu- Im Sommer 2007 startete das Land Niedersach- sammenarbeit schon seit vielen Jahren zum sen das Landesprojekt „Das letzte Kindergar- pädagogischen Alltag. Über lange Zeit fehlte al- tenjahr als Brückenjahr zur Grundschule“, das lerdings ein verbindendes und verbindliches auf vier Jahre angelegt war und für den Land- Strukturelement, welches diese schon „gelebte“ kreis Osterholz mit dem nun vorliegenden Kooperation zum Qualitätsstandard machte. Osterholzer Konzept für den Übergang ein Durch die Ergebnisse der PISA-Studien sensibi- Etappenziel erreicht hat. lisiert, machten sich daher zunächst die Verant- wortlichen der Stadt Osterholz-Scharmbeck 1.2. Verbünde in den Gemeinden Grasberg, zusammen mit allen Akteuren auf den Weg, diese Ritterhude, Lilienthal, Worpswede, Schwane- Zusammenarbeit weiter zu entwickeln und Stan- wede, der Samtgemeinde Hambergen und der dards für die partnerschaftliche Kooperation von Stadt Osterholz-Scharmbeck Kindertageseinrichtungen und Grundschulen zu Dort wo die Kooperationsverbünde mindestens formulieren. So begann die Bildungs-Werk-Stadt einmal im Jahr zu einem Treffen (Runder Tisch) (BWS) bereits im Frühjahr 2006 einen zweijäh- auf Gemeindeebene zusammen kommen, um rigen intensiven Prozess, der mit der Veröffent- die Zusammenarbeit in der Gemeinde/Stadt lichung des Orientierungs- und Gestaltungs- weiter zu entwickeln, sprechen wir von einem rahmens und dem weit über die Grenzen des Netzwerk. Die Modellprojekte sind farblich blau ausgewiesen. 6
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 1 Ausgangslage im Landkreis Osterholz Netzwerk in der Gemeinde Grasberg Kita Gefkensweg Integrations-Kiga GS Grasberg Grasberg Kiga Hof Langenmoor Kiga Förderzentrum Seehausen geistige Entwicklung GS Rautendorf Kiga Förderzentrum Huxfeld Christoph-Torneé- Schule Runder Tisch: Übergangsgestaltung „AK Schulen + Kitas“ (Treffen min. 4 mal im Jahr) In Grasberg ist die Zahl der Akteure überschaubar. Es existiert bereits eine lebendige „Übergangskultur“. 7
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 1 Ausgangslage im Landkreis Osterholz Kooperationsverbünde in der Samtgemeinde Hambergen Integrations-Kiga „Hand in Hand“ Axstedt Spielkreis GS Lübberstedt Axstedt Kleine Kita Holste Integrations-Kiga GS Wallhöfen Wallhöfen Freie Schule Waldorfkiga Lübberstedt Bilohe (OHZ) Förderzentrum Pestalozzischule Integrations-Kiga „Arche“ GS Förderzentrum Hambergen geistige Entwicklung Kiga „Sonnentau“ Kiga GS „Am Zauberwald“ Ströhe (Eingangsstufe) In der Samtgemeinde Hambergen bestehen für die Fachkräfte aufgrund der sehr ländlichen Strukturen besondere Herausforderungen. 8
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 1 Ausgangslage im Landkreis Osterholz Kooperationsverbünde in der Gemeinde Schwanewede Kiga Reekens Kamp GS Michaelkindergarten Neuenkirchen Bauernhofkindergarten Aschwarden Kiga GS Meyenburg Meyenburg Kiga Poselino Heideschule mit Kooperationsklasse; Ganztagsschule im Integrations-Kiga Joki Aufbau St. Johannes Förderzentrum Dammschule Kiga Worpsweder Straße Förderzentrum Dreienkampschule geistige Entwicklung mit Integrationsklasse Kiga (Ganztagsschule) Dreienkamp Kiga Beckedorfer Butjer GS Beckedorf Kiga Löhnhorst Die Verbünde der Gemeinde Schwanewede waren mit 4 Modellprojekten besonders aktiv und konnten viele Ideen entwicklen. 9
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 1 Ausgangslage im Landkreis Osterholz Kooperationsverbünde in der Stadt Osterholz-Scharmbeck Kiga GS Scharmbeckstotel Scharmbeckstotel Spielkreis Sandhausen GS Sandhausen Spielkreis Freißenbüttel Spielkreis Garlstedt GS Heilshorn Spielkreis Kiga Ohlenstedt Heilshorn GS Ohlenstedt Waldorf Kiga Bilohe Integrations-Kiga Spielkreis Sandhausen St. Marien Montessori Kiga Moorblick Findorffschule mit Schneckenhaus Integration Kooperationsklasse Kiga GS Buschhausen Kiga Buschhausen mit Integrationsklasse Malletstraße Kiga Käthe-Kollwitz-Straße Kiga Astrid-Lindgren GS Integrations-Kiga Spielkreis Integration Pennigbüttel Sandhausen Moorblick Kiga Menckeschule Wiesenstraße Förderzentrum Kiga geistige Entwicklung Käthe-Kollwitz-Straße Förderzentrum Pestalozzischule Kiga Berliner Straße GS Beethovenstr. mit Integrationsklasse Kiga Ritterhuder Straße Durch die Bildungs-Werk-Stadt (BWS) ist die Kooperationsarbeit der Stadt Osterholz-Scharmbeck gut entwickelt. Schwierig wird es, wenn Kinder in Schulen anderer Kooperationsverbünde wechseln. 10
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 1 Ausgangslage im Landkreis Osterholz Netzwerk in der Gemeinde Worpswede Kiga Hüttenbusch GS Hüttenbusch Förderzentrum Christoph-Torneé- Schule Förderzentrum geistige Entwicklung Kiga Südwede Kiga Neu St. Jürgen Spielkreis Mevenstedt Kiga Kirchenmäuse GS Worpswede (mit Eingangsstufe) Integrations-Kita Am Wurth Wald Integrations- Kindergarten Worpswede Kiga SOS-Kinderdorf Runder Tisch: Übergangsgestaltung (Treffen 2 mal im Jahr) Im Kooperationsverbund Worpswede kooperieren 8 Kindertageseinrichtungen und eine Grundschule. 11
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 1 Ausgangslage im Landkreis Osterholz Netzwerk in der Gemeinde Ritterhude Kita Platjenwerbe GS Platjenwerbe Kita Stendorf Kita Bunkenburgsweg Integrations-Kita Moormannskamp Förderzentrum Pestalozzischule GS Ritterhude Integrations-Kita (Ganztagsschule; Eingangsstufe, Lehmbarg Integrationsklasse)) Förderzentrum Kita geistige Entwicklung Stettiner Straße Kita Goethestraße Integrations-Kita Ihlpohl GS Ihlpohl Kita Werschenrege Runder Tisch: Übergangsgestaltung In der Gemeinde Ritterhude hat die Übergangsgestaltung bereits eine lange Tradition. 12
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 1 Ausgangslage im Landkreis Osterholz Netzwerk in der Gemeinde Lilienthal Kiga GS Seebergen Seebergen Heidberger Rappelkiste Förderzentrum Integrations-Kita Christoph-Torneé- GS Schule Trupermoorer Trupermoor Kinderkahn Kiga „Wir werden Förderzentrum immer größer“ geistige Entwicklung Integrations-Kita Wümmekieker Kita Schoofmoor Kita am Wald Kita GS Ostlandstraße Falkenberg Schröterschule Ev.-luth. Kiga Kiga St. Marien Haus Pape Kiga Jan Reiners Kiga GS Wiesenbuttjer St. Jürgen Frankenburg Kiga GS Worphausen Worphausen Freie Schule Moorende Wurzelkindergarten Runder Tisch: Übergangsgestaltung (Treffen 1-2 mal im Jahr) Mit 4 Modellprojekten war die Gemeinde Lilienthal intensiv am Landesprojekt beteiligt. 13
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 1 Ausgangslage im Landkreis Osterholz Eingangsstufen Modellprojekte gemeinsame Fortbildung Sprachstandsfeststellung im Kindergarten Einbeziehung von Portfolios in den Anfangsunterricht Bestimmung der Lernausgangslage Übergabegespräche gemeinsame Projekte gemeinsamer Elternabend gemeinsame Dienstbesprechungen Koopbeauftrage Koopkalender Koopvertrag schriftlich fixiertes, gemeinsames Bildungsverständnis 0 5 10 15 20 25 30 35 Befragungsergebnis zum Ist-Stand der Zusammenarbeit 1.3 Der Ist-Stand der Kooperation Eine Anfang 2011 vom Brückenjahr-Beratungs- kräften ist jedoch zu schließen, dass Eltern und team durchgeführte Befragung über den Ist- Kinder in der Regel nicht einbezogen sind. Auf Stand der Zusammenarbeit zeigt deutlich, dass der Grundlage der Schweigepflichtsentbindun- die Mehrheit der Verbünde wichtige Koopera- gen der Eltern handelt es sich eher um einen tionselemente einbezieht. Fachaustausch der Fachkräfte untereinander. Von 32 Kooperationsverbünden haben inzwi- Dass erst 9 Verbünde angeben, ein gemeinsames schen 24 Verbünde schriftliche Verträge ge- Bildungsverständnis schriftlich formuliert zu schlossen bzw. arbeiten daran. haben, passt zu den Erfahrungen während der Modellprojektphase. Zunächst geht es für die Alle 32 Verbünde geben an, Übergabegesprä- Verbünde darum in die praktische Zusammen- che durchzuführen. Hier wurde nicht genauer arbeit einzusteigen, daraus ergibt sich dann die nachgefragt, in welcher Form diese Gespräche Notwendigkeit der inhaltlichen Fundierung. stattfinden. Aus den Gesprächen mit den Fach- Dieser Prozess steht also noch am Anfang. 14
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 2 Gemeinsame Bildungsarbeit von Kindergarten und Grundschule 2. Gemeinsame Bildungsarbeit von Kindergarten und Grundschule 2.1. Gemeinsames Bildungsverständnis Vielfältige Formen der Kommunikation, Partizi- Der Übergangs von der Kita in die Schule ist pation und Kooperation „auf Augenhöhe“ sind für die Bildungsbiografie des Kindes von hoher für eine erfolgreiche Übergangsgestaltung er- Bedeutung. Eltern, Kindergarten, Grundschule forderlich. Einer respektvollen und achtvollen und das soziale Umfeld müssen in gemeinsa- Haltung und dem gegenseitigen Wissen mer Bildungsverantwortung zusammenwirken, voneinander kommt dabei grundlegende Be- um eine umfassende und individuelle Beglei- deutung zu. Die Entwicklung gemeinsamen tung der Lern- und Entwicklungsprozesse der Bildungsverständnisses der beiden Institutionen Kinder zu erreichen. Von einem gelungenen Kindergarten und Grundschule lässt sich nicht Übergang kann gesprochen werden, wenn sich von heute auf morgen bewerkstelligen, sondern ein Kind in der Schule wohl fühlt, die gestellten muss als Prozess gesehen werden. Anforderungen bewältigen und die Bildungs- angebote für sich optimal nutzen kann. Das gemeinsame Bild vom Kind ist Grundlage dieses Prozesses. Das Kind im Zentrum ■ Das aktive, kreative Kind: Kinder sind Forscher, Entdecker und Erfinder, die sich aktiv und kreativ mit ihrer Umwelt aus- einandersetzen. Kinder können und wollen Verantwortung für das eigene Lernen übernehmen (Selbstbildung). ■ Das konstruierende Kind: In der Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt und im Dialog mit ihren Bezugspersonen konstru- ieren Kinder ihr Weltwissen (Ko-Konstruktion). In diesen Prozessen sind Pädagoginnen und Pädagogen gefordert, die Lernwege eines Kindes zu verstehen und aktiv mit zu gestalten. ■ Das lernende, kompetente Kind: Kinder haben Stärken, Potentiale, Ressourcen und Kompetenzen. Kinder sind kompetente Lerner. Sie können ihr Wissen durch neue Erfahrungen differenzieren und erweitern. ■ Das soziale Kind: Kinder sind soziale Wesen, die mit anderen Menschen in Kontakt treten, Beziehungen suchen und benötigen. In der Wechselseitigkeit mit den Bezugspersonen erhält das Kind Rückmeldung über sich, es integriert diese Erfahrungen in die Entwicklung seines Selbstbildes und in die Gestal- tung der eigenen Identität. ■ Das selbständige, starke Kind: Kinder brauchen ein Bildungsumfeld, das ihren Autonomiebestrebungen Raum gibt, ihnen anderer- seits aber auch genügend Sicherheit, Schutz und Unterstützung bietet, damit sie ihre Fragestellung herausfinden und Lösungsversuche ausprobieren können. Kinder, die stärkende Kräfte in sich selbst, in ihren Familien, in den vertrauten Freunden wie auch in neuen Bezugspersonen erfahren, haben wichtige Ressourcen für den Schulanfang und auch für spätere Übergänge. ■ Das einzigartige Kind Kinder haben ein Recht auf die Achtung ihrer Individualität. Die Würde des Kindes ist unantastbar. Individuelle Unterschiede der Kinder stellen eine Chance dar, von- und miteinander zu lernen und sind somit ein wichtiges Bildungspotenzial. (Formulierungsvorschlag des MK; 5/ 2009) Hilfestellung für die Verbünde bei der Erarbeitung eines gemeinsamen Bildungsverständnisses geben die Orientierungslinien für Pädagogische Maßnahmen zur Übergangsgestaltung, die im Landesbrückenjahrordner zu finden sind oder unter http://www.nibis.de/~bjteamohz/ . 2.2. Inhaltliche Schwerpunkte Durch eine gemeinsame Gestaltung des Über- Schlüssel dafür ist die Beobachtung, Analyse und gangs kann sichergestellt werden, dass auf den Dokumentation der kindlichen Entwicklung Ressourcen der Kinder aufgebaut wird. Der sowie die Zusammenarbeit mit den Familien. 15
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 2 Gemeinsame Bildungsarbeit von Kindergarten und Grundschule 2.2.1. Zusammenarbeit mit Familien richtungen entwickeln geeignete strukturelle Rah- Zusammenarbeit mit Eltern im Brückenjahr hat menbedingungen für die Information, Beratung zum Ziel, die Übergangszeit von der Kindertages- und Beteiligung von Eltern zur Stärkung der elter- einrichtung in die Grundschule für die Kinder, lichen Erziehungskompetenz.“ ihre Eltern und die Pädagoginnen und Pädagogen im Elementar- und Primarbereich transparent zu Für den Übergang von der Kita in die Grund- gestalten. Das Bewährte aus der Zeit der Zusam- schule wird in den Handlungsempfehlungen der menarbeit in Kindertageseinrichtungen soll wert- Bildungs-Werk-Stadt festgestellt: „… Eltern ma- geschätzt und als Ressource mitgenommen chen beim Wechsel von der Tageseinrichtung in werden. die Schule einen Bewältigungsprozess mit und zeigen teilweise Unsicherheiten beim Hinein- Für die Kindertageseinrichtungen wird in der Ju- wachsen in die Rolle von Eltern eines Schulkin- gendhilfevereinbarung, die der Landkreis mit den des. Hier ist eine starke Einbindung im Vorfeld Gemeinden geschlossen hat, folgender Standard unumgänglich.“(s. BWS C 2.3.2) formuliert: „Im Rahmen einer guten Erziehungs- und Bildungspartnerschaft arbeiten alle Kinderta- Darüber hinaus machen die Ergebnisse einer El- geseinrichtungen zum Wohle des Kindes mit den ternbefragung des Landesprojektes Brückenjahr Eltern zusammen, mit dem Ziel, die Erziehungs- im Jahr 2010 deutlich, dass Eltern eine stärkere und Bildungsprozesse des Kindes gemeinsam zu Einbeziehung in die Übergangsgestaltung für ihre begleiten und zu gestalten. Die Kindertagesein- Kinder wünschen. Für die Gestaltung des Übergangs im Landkreis Osterholz bedeuten diese Erkenntnisse in Bezug auf die Zusammenarbeit mit den Eltern, dass ■ ein gemeinsam gestalteter Elternabend vor der Sprachstandsfeststellung stattfinden sollte. Inhalte sollten sein: ❑ Information über die Sprachstandsfeststellung; ❑ Vorstellung der konkreten Planung für das bevorstehende Brückenjahr gemeinsam durch die Fachkräfte ❑ Informationen über die gemeinsame Schuleingangsdiagnostik Darüber hinaus haben sich folgende Maßnahmen bewährt: ■ Transparenz durch einen „Übergangsflyer“ ■ Beteiligung der Eltern an der Planung und Durchführung von Übergangsprojekten ■ „Kennenlerntag“ für alle Eltern, Kinder, Erzieherinnen und Lehrpersonen der neuen ersten Klassen ■ Eltern mit Übergangserfahrung „coachen“ die „neuen“ Eltern ■ gemeinsame Fortbildung und Vortragsveranstaltungen ■ Gute Erfahrungen wurden mit Übergabegesprächen gemacht. Die Erstklasslehrerin, die Erzieherin, die Eltern und das Kind nehmen an diesem Gespräch teil. Vorraussetzung des Gelingens ist die sehr gute Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Grundschule. Es hat sich bewährt, dass die Schule die Einladung zum Übergabegespräch versendet. Die Akzeptanz bei Eltern und Kindern ist sehr hoch. Kernstück des Übergabegespräches könnte ein Übergabebrief des Kindergartens in Form einer Bildungs- und Lerngeschichte sein. Insbesondere bei Familien mit großer Distanz zu den Bildungseinrichtungen sind persönliche Gespräche erfolgreich und können Ängste abbauen. Viele praktische Beispiele für die Zusammenarbeit mit Eltern sind im Handbuch „Zusammenarbeit mit Eltern im Brückenjahr“ zu finden. ( http://www.nibis.de/~bjteamohz/ 2.2.2. Beobachtung, Analyse u. Dokumentation So wird in der Jugendhilfevereinbarung für den Beobachtung, Analyse und Dokumentation Landkreis Osterholz festgelegt: schaffen die Voraussetzung für ein differenzier- „Kindertageseinrichtungen im Landkreis Oster- tes Handeln der Pädagoginnen und Pädago- holz dokumentieren auf der Grundlage wissen- gen, das gezielt an den Bildungsbedürfnissen schaftlicher Erkenntnisse die Entwicklung der des einzelnen Kindes ansetzt und im Übergang von ihnen betreuten und geförderten Kinder re- anschlussfähige Bildungsprozesse ermöglicht. gelmäßig, d. h. mindestens einmal im Jahr.“ 16
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 2 Gemeinsame Bildungsarbeit von Kindergarten und Grundschule Bezüglich der Lern- und Entwicklungsdoku- Ein Portfolio, in dem die Kinder gemeinsam mit mentation im Übergang vom Kindergarten in den Pädagoginnen und Pädagogen ihre Per- die Grundschule gibt es im Landkreis Osterholz sönlichkeits- und Kompetenzentwicklung dar- vielfältige Verfahren. In der Samtgemeinde stellen, könnte die Dokumentationsmethode Hambergen z.B. haben sich die Einrichtungen sein, die sich gerade im Übergang als sinnvoll auf ein kommuneweit einheitliches Verfahren und handhabbar erweist. (Leni-Bogen) geeinigt. In der Stadt Osterholz- Scharmbeck wird im Kindergarten für jedes Es bietet die Möglichkeit, Bildungs- und Lern- Kind ein Portfolio angelegt, in dem ausge- geschichten zu integrieren. Es ist Ausdruck von wählte Entwicklungsdokumente gesammelt Vertrauen und Anerkennung, wenn Eltern und werden. Die Portfolios werden zusammen mit Kinder die Portfolios zur Einschulung an die den Kindern erstellt und sollen mit Einwilligung Grundschullehrkraft übergeben, und dies sollte der Eltern an die aufnehmende Schule durch von der Schule entsprechend gewürdigt wer- die Kinder weitergegeben werden. Den den. Schließlich beinhalten die Portfolios wert- Grundschulen wird empfohlen daran anzu- volle Anregungen für die Lehrkräfte, da sie der knüpfen. (s. BWS C 1.3.1) Spiegel des bisherigen Bildungsprozesses und der Persönlichkeit des Kindes sind. Unabhängig davon, wie die Lern- und Entwicklungsdokumentation im Übergang im Verbund ver- abredet wird, sollten folgende Grundsätze auf jeden Fall beachtet werden: ■ Es werden nur Daten gewonnen, die den Lernprozess des Kindes stärken und Fördermöglichkeiten erschließen; der Fokus wird auf die Ressourcen des Kindes gerichtet. ■ Das Verfahren ist wissenschaftlich fundiert. ■ Das Verfahren sollte gemeindeweit einheitlich verwirklicht werden. Die Grundschulen sind verpflichtet, die indivi- tritt Fördernotwendigkeiten wahrzunehmen duelle Lernausgangslage zu Beginn der Schul- und im Kindergarten umzusetzen sowie die pä- zeit zu erheben. In den letzten Jahren wurde dagogisch sinnvolle Zusammensetzung der zu- die Bestimmung der Lernausgangslage von vie- künftigen Klassen sicher zu stellen. len Verbünden in den Frühling vor Schuleintritt verlegt. Mit Einverständnis der Eltern wird das In vielen Verbünden werden Verfahren wie z.B. Verfahren gemeinsam durch Erzieherinnen und „Hexe Mirola“, „Fee Anastasia“, „Startklar“ Grundschullehrkräfte durchgeführt. Über die oder „Käferlauf“ zur Feststellung der Lernaus- Ergebnisse werden die Eltern in den meisten gangslage eingesetzt. Zeitpunkt und die genaue Verbünden durch die Erzieherinnen unterrichtet. Ausgestaltung werden unterschiedlich gehand- Ziel dieser Vorverlegung ist, noch vor Schulein- habt. Empfehlungen für die Feststellung der Lernausgangslage im Landkreis Osterholz sind: ■ Die Lernausgangslage wird gemeinsam durch Erzieherin und Lehrkraft bestimmt, sofern sie vor Schuleintritt stattfindet. Alle weitergegebenen Informationen müssen den Eltern bekannt sein. ■ Das Verfahren wird nicht als Selektionsinstrument genutzt, sondern als Grundlage der Förderung. ■ Im jeweiligen Netzwerk wird ein einheitliches Verfahren angestrebt. Wenn die Kooperation zwischen Grundschule Im Rahmen der Landkreisinitiative „Beste Bil- und Kindergarten gelingt, wird die Bestimmung dung“ ist geplant, pädagogische Diagnoseverfah- der Lernausgangslage vor Schuleintritt nicht mehr ren zur Erfassung des individuellen Lernstandes nötig sein. Durch Übergangsprojekte wie z.B. gemeinsam zu entwickeln. Lernwerkstätten können die individuellen Bil- dungsprozesse der Kinder im Übergang optimal begleitet werden. 17
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 3 Kooperations- und Vernetzungsstrukturen 3. Kooperations- und Vernetzungsstrukturen 3.1. Kooperationselemente Die Kooperationsvereinbarung und der Koope- Kooperation dann besonders gut gelingt, wenn rationskalender sorgen für den erfolgreichen die Kooperationsbeauftragten konstant beteiligt Übergang der Osterholzer Kinder und für Trans- bleiben. parenz bei den Eltern. Es hat sich gezeigt, dass Die Kooperationsvereinbarung enthält mindestens folgende Vereinbarungspunkte: ■ Ziele der Kooperation ■ Eckpunkte der inhaltlichen Zusammenarbeit ■ Benennung der Kooperationsbeauftragten ■ Anzahl der Arbeitstreffen ■ Dauer und Gültigkeit der Vereinbarung Im Kooperations- und Netzwerkkalender sind Zeiten und Termine festgehalten für: ■ Übergangsaktionen und -projekte ■ gegenseitige Hospitationen der Fachkräfte mit festgelegten Terminen ■ Termine der Übergabegespräche ■ gemeinsam gestalteter Elternabend vor der Sprachstandsfeststellung ■ Sprachstandsfeststellung ■ Zeitpunkt der gemeinsamen Bestimmung der Lernausgangslage ■ Schuleingangsuntersuchung des Gesundheitsamtes ■ Zeitpunkte von Schulfesten auch für Kindergartenkinder ■ die Rückmeldegespräche nach der Einschulung Inhalte von Übergangsprojekten sollten schrift- Erfolge der Kooperationsarbeit sollten wahrge- lich fixiert werden, damit sie nicht immer wie- nommen, entsprechend gewürdigt und veröf- der neu definiert werden müssen. fentlicht werden. Misserfolge sollten nicht überbewertet, sondern als Chance auf Weiter- entwicklung gesehen werden. 18
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 3 Kooperations- und Vernetzungsstrukturen 3.2. Sprachförderung Die niedersächsische Kommission für Sprach- wird u. a. die „Kooperation mit Grundschullehr- förderung im Elementarbereich formulierte kräften bei Sprachförderung im letzten Jahr vor 2010: „Sprachbildung und Sprachförderung in der Einschulung“ vorgeschrieben. der Grundschule bauen auf den Konzepten des Elementarbereiches auf. Sprachförderung im Die gemeinsame Verantwortung für die dringliche letzten Jahr vor der Einschulung wird durch Aufgabe der Sprachförderung im Brückenjahr er- Grundschullehrkräfte ergänzt und verstärkt, fordert von den Fachkräften beider Institutionen nicht ersetzt.“ und in der „Richtlinie über die ein hohes Maß an Kooperation. Landesweit steht Gewährung von Zuwendungen zur Förderung die Zusammenarbeit der Fachkräfte und deren des Erwerbs der deutschen Sprache im Elemen- Zusammenarbeit mit den Eltern in diesem wich- tarbereich in Niedersachsen vom 1.4.2011“ tigen Bereich noch am Anfang. Aus der jetzigen Praxis/Gesetzgebung heraus ergeben sich zur Zeit folgende Eckpunkte: ■ Sprachstandsfeststellungen finden im Kindergarten statt und werden gemeinsam durch die für das jeweilige Kind zuständige Erzieherin und eine Lehrkraft durchgeführt ■ Je nach Absprache findet die vorschulische Sprachförderung in der Schule oder im Kindergarten statt. ■ Der Austausch zwischen Erzieherin, Eltern und der Lehrkraft, die die Sprachförderung durchführt, ist für den Erfolg der Unterstützung wichtig. ■ Um die Kooperation von Kitas und Grundschulen bezüglich der Sprachbildung und Sprach- förderung im Landkreis Osterholz im Brückenjahr zu entwickeln, wird durch das Brückenjahr- beratungsteam bis Sommer 2012 eine Arbeitsgruppe „Sprachbildung/ Sprachförderung im Übergang“ gegründet, die aus Grundschullehrpersonen, Fachkräften der Kitas, der Fachberatung und den Sprachförderkräften des Landkreises sowie dem Brückenjahrberatungsteam besteht. 19
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 3 Kooperations- und Vernetzungsstrukturen 3.3. Verfahren der sozialmedizinischen Schulein- Seit einiger Zeit wird im Rahmen des Untersu- gangsuntersuchung durch das Gesundheitsamt chungskonzeptes nicht mehr die gleiche Über- prüfung für alle Kinder durchgeführt. Jedes Kind Aktuelle Ziele der Schuleingangsuntersuchung soll vielmehr die individuelle Untersuchung Die Schuleingangsuntersuchung (SEU) im Ge- bekommen, die es braucht. Zu diesem Zweck sundheitsamt des Landkreises Osterholz soll wurden Erhebungsbögen entwickelt, die je- dazu dienen, den Entwicklungsstand der ein- weils von den Eltern, den Erzieher/innen in den zuschulenden Kinder festzustellen und mögli- Kindertagesstätten und den pädagogischen che gesundheitliche Probleme aufzudecken. Fachkräften der Schulkindergärten für jedes Sie ist eine Früherkennungsuntersuchung mit Kind ausgefüllt werden. Aufgrund der darin ent- dem Ziel, den individuellen Förderbedarf eines haltenden Informationen sowie weiterer vor- Kindes festzustellen und ggf. rechtzeitig vor der liegender Unterlagen entscheidet sich, ob und Einschulung eine bisher fehlende Förderung zu welcher persönlichen Untersuchung das anzubahnen. Kind eingeladen wird. Das Verfahren der Schuleingangsuntersuchung Stufe 1 In Stufe 1 der SEU werden alle Fragebögen fähigkeit möglich ist und auch von Seiten der sowie weitere Unterlagen, die im Gesundheits- Eltern keine Fragen bestehen oder Beratung ge- amt bis zu einem bestimmten Stichtag vorlie- wünscht wird, kann die SEU nach der Stufe 1 gen, ärztlich ausgewertet. Wenn anhand der beendet sein und die Schule und die Eltern Angaben aus den drei Erhebungen eine klare werden schriftlich informiert. und eindeutige ärztliche Empfehlung zur Schul- Stufe 2 In Stufe 2 der SEU werden alle Kinder persönlich untersucht, bei denen: ■ der Elternbogen fehlt, oder ■ die U 8 bzw. U 9 nicht erfolgt sind, oder ■ noch kein Seh- und Hörtest durchgeführt wurde, oder ■ die Eltern Fragen haben oder Beratung wünschen, oder ■ von der Schule oder der Kindertagesstätte Fragen zur Schulfähigkeit oder zu möglichem Förderbedarf mitgeteilt wurden, oder ■ aus anderen Gründen eine klare und eindeutige ärztliche Empfehlung zur Schulfähigkeit anhand der vorliegenden Bögen noch nicht möglich war. Nachfolgende Abbildung verdeutlicht den Ablauf der SEU im Gesundheitsamt des Landkreises Osterholz: Stufe 1 Auswertung der Erhebungsbögen ➡ ➡ Fragen Keine Fragen Grund- Heilpädagogische Ärztliche Stufe 2 untersuchung Untersuchung Untersuchung Fragen geklärt Stufe 3 Empfehlung zur Schulbereitschaft ➡ 20
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 3 Kooperations- und Vernetzungsstrukturen Die schulärztliche Empfehlungen Die Schuleingangsuntersuchung entscheidet entwickelt ist, dass es wirklich gute Chancen nicht über die Aufnahme oder Zurückstellung hat, erfolgreich am Unterricht der 1. Klasse teil- eines Kindes von der Einschulung. Diese Ent- zunehmen und gegenüber den älteren Mitschü- scheidung obliegt seit jeher der Schule. lern zu bestehen, wird der Schule die Empfehlung „von der Einschulung des noch Die Schuleingangsuntersuchung ist eine gut- nicht schulpflichtigen Kindes wird abgeraten“ achterliche Untersuchung mit dem Ziel, der mitgeteilt. Das betrifft auch Kinder, die kognitiv Schule eine ärztliche Beurteilung der schulre- bereits gut entwickelt, aber emotional noch levanten Entwicklung der Kinder zu geben. Sie nicht gefestigt sind. soll feststellen, ob die Kinder körperlich, geistig und sozio-emotional voraussichtlich in der Die Empfehlung an die Schule wird den Eltern Lage sein werden, den Anforderungen der /Erziehungsberechtigten zu deren Information Schule gerecht zu werden. unmittelbar nach Abschluss der Untersuchun- gen in Kopie ausgehändigt. Eine zweite Kopie Das Ergebnis jeder Schuleingangsuntersuchung für den Kindergarten/Spielkreis wird den Eltern ist eine ärztliche Empfehlung zur Schulbereit- mitgegeben, sofern der Kindergarten/Spielkreis schaft, anhand derer sich die Schule auf die an der Schuleingangsuntersuchung durch Aus- Aufnahme des einzelnen Kindes vorbereiten füllen des Erhebungsbogens für Kindertages- kann. stätten mitgewirkt hat. Sofern die Schuleingangsuntersuchung eines Gleichzeitig mit der Empfehlung an die Schule noch nicht schulpflichtigen, sogenannten werden alle Eltern darüber beraten, in welcher „Kann-Kindes“ ergibt, dass dieses Kind entge- Weise eventuelle, kleinere oder größere Ent- gen den Erwartungen seiner Eltern, körperlich, wicklungsrückstände bis zur Einschulung auf- geistig oder sozio-emotional noch nicht so weit geholt werden könnten. 3.4 „Kann-Kinder“ „Kann-Kinder“, die in der Schule angemeldet sind, ■ werden im Frühjahr des Einschulungsjahres zur schulärztlichen Untersuchung ins Gesundheits- amt eingeladen. ■ nehmen an den Übergangsprojekten teil, sobald die Entscheidung für die Einschulung gefallen ist. ■ werden bei der Feststellung der Lernausgangslage berücksichtigt, wenn diese vor Schuleintritt stattfindet. Über die Einschulung entscheidet die zustän- mit den Eltern und den Fachkräften aus der Kin- dige Schulleitung möglichst im Einvernehmen dertageseinrichtung. 21
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 3 Kooperations- und Vernetzungsstrukturen 3.5. „Hauskinder“ Kinder, die keine Kindertageseinrichtung besu- dergartenbesuch ihres Kindes zu gewinnen, chen werden „Hauskinder“ genannt. Der erste sollten die Hauskinder auf jeden Fall durch die Kontakt kann bei der Sprachstandsfeststellung Schule zu den Übergangsprojekten eingeladen hergestellt werden. Sollte es bei dieser Gele- werden. genheit nicht gelingen, die Eltern für einen Kin- 3.6. Inklusionsberatung Sonderpädagogische Förderung ist notwendige Kitas und aufnehmenden Schulen besonders Ergänzung der allgemeinen Förderung der Kin- wichtig. Hiefür stehen im Landkreis folgende der. Beim Übergang vom Kindergarten in die Beratungsdienste zur Verfügung: Grundschule ist eine gute Beratung der Eltern, 3.6.1. Mobiler Dienst Im Brückenjahr stehen den Kitas und Grund- Grundschule vor, schreiben Gutachten, beraten schulen die Fachkräfte des Mobilen Dienstes Eltern sowie Schulen bei baulichen Verände- der Landesschulbehörde mit den Förder- rungen und sorgen für die notwendige Ausstat- schwerpunkten körperliche und motorische tung mit (technischen) Hilfsmitteln. Entwicklung, Hören und Sehen beratend und unterstützend zur Verfügung. Für Kinder mit Die Fachkräfte für den Förderschwerpunkt einer „Sehen und körperliche und motorische Ent- ■ körperlichen Behinderung, wicklung“ sind über die Schule am Klosterplatz ■ chronischen Erkrankung, zu erreichen, die Fachkraft für den Förder- ■ Hör- oder Sehschädigung schwerpunkt „Hören“ über die Pestalozzi- bereiten die Lehrkräfte den Übergang in die schule Osterholz-Scharmbeck. 3.6.2. Osterholzer Beratungs- und Unterstützungssystem (OBUS) Zum Angebot von OBUS gehören zum Beispiel Ziel von OBUS ist eine präventive pädagogische Hospitationen, Gespräche mit Erzieher/innen Intervention bei Schülerinnen und Schülern Lehrkräften und Eltern und anderen Beteiligten, mit Problemen im Bereich der emotionalen sonderpädagogische Diagnostik, Beratung und und sozialen Entwicklung. Zu diesem Zweck Unterstützung bei der Planung von Fördermaß- kommen Lehrkräfte mit dem fachlichen nahmen sowie Überprüfung der angebahnten Schwerpunkt emotionalsoziale Entwicklung Fördermaßnahmen nach einem angemessenen zur Beratung in die Schule und im Brückenjahr Zeitraum. auch in die Kita. Kontakt: obus-ohz@gmx.de 3.6.3. Förderzentrum geistige Entwicklung Im Brückenjahr besteht für die Kitas die Mög- Ebenso besteht die Möglichkeit Fachkräfte zur lichkeit, bei Beratungsbedarf, Kontakt mit Fach- Beratung in eine Teamsitzung oder zu Elternge- kräften der Schule am Klosterplatz aufzunehmen. sprächen einzuladen. Die Beratungskräfte informieren ■ über aktuelle Beschulungsmöglichkeiten Die zuständigen Kontaktpersonen sind über das ■ über das Gutachtenverfahren Büro der Schule am Klosterplatz zu erreichen. ■ über rechtliche Grundlagen und Antragsfristen 22
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 3 Kooperations- und Vernetzungsstrukturen 3.7. Netzwerke Um die Kooperationsarbeit auf eine breite Basis wie schon in vielen Kommunen geschehen, zu stellen, ist die Bildung eines Netzwerkes, sinnvoll. ■ Die Verbünde einer Gemeinde bilden ein Netzwerk und stellen die gemeindeweite Zusammen- arbeit und Weiterentwicklung der Kooperationsarbeit sicher (Runder Tisch). ■ Netzwerktreffen finden mit den Kooperationsbeauftragten und möglichst auch Elternvertretern einmal im Jahr statt und bieten Raum für Austausch, ggf. themenzentriertes Arbeiten, Planung gemeinsamer Fortbildungen und die Erstellung bzw. Weiterentwicklung des kommunalen Übergangskonzeptes. ■ Die Schulleiterdienstbesprechungen sowie die Kitaleitungskonferenzen sollten genutzt werden, Themen des Übergangs einmal jährlich zu behandeln, um neue Entwicklungen und gute Praxisbeispiele gemeindeübergreifend zu transportieren. Das Beratungsteam könnte hierzu eingeladen werden. ■ Einmal im Jahr findet eine thematisch ausgerichtete Fachveranstaltung der Netzwerke auf Kreis- ebene statt, die auch dazu beitragen kann, das Osterholzer Konzept für den Übergang weiter zu entwickeln. 3.8. Beratungsteam Brückenjahr Durch das Landesprojekt Brückenjahr wird die ■ Prozessbegleitung für Verbünde und Netz- Arbeit des Beratungsteams bis 2012 sicherge- werke im Aufbau stellt. Eine Verstetigung über 2012 hinaus ist ge- ■ Konfliktberatung und Vermittlung von plant. Mediatoren Aufgaben des Beratungsteams: ■ Begleitung der Netzwerktreffen auf Wunsch ■ Fortschreibung des Osterholzer Konzeptes ■ Zusammenarbeit z.B. mit der BIOS, für den Übergang Tagungshaus Bredbeck, VHS ■ Entwicklung der Zusammenarbeit mit ■ Organisation einer jährlichen Fachveran- „Beste Bildung“ staltung aller Netzwerke im Landkreis ■ Organisation gemeinsamer Fortbildungen ■ Pflege der Homepage für Verbünde und Netzwerke ausgehend von deren Ideen und Vorschlägen 23
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 4 Rechtliche Grundlagen und sonstige Regelungen 4. Rechtliche Grundlagen und sonstige Regelungen 4.1. Kindertageseinrichtungen „Die Tageseinrichtungen sollen mit solchen die im Kontakt mit den Eltern realisiert werden, Einrichtungen ihres Einzugsbereichs, insbeson- sind für die Elternarbeit unerlässlich.“ dere mit den Grundschulen, zusammenarbei- Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder (2005) ten, deren Tätigkeit im Zusammenhang mit dem Bildungs- und Erziehungsauftrag der Ta- „Alle Kindertageseinrichtungen vereinbaren geseinrichtung stehen.“ mit den Grundschulen ihres jeweiligen Ein- § 3 Abs. 5 Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder (KiTaG) zugsgebietes Standards zum Übergang und do- kumentieren diese auch in ihren jeweiligen „Notwendig ist die Übereinkunft zwischen Kin- Einrichtungskonzeptionen. Die Standards wer- dertagesstätte und Grundschule, dass Eltern den kontinuierlich reflektiert und weiterentwi- selbstverständlich einbezogen werden müssen. ckelt. Dazu erfasst der Landkreis die o. g. Gegenseitige Wertschätzung sowie grundlegende vereinbarten Standards mit dem Ziel, mit allen gemeinsame Positionen und Leitvorstellungen, Beteiligten ein gemeinsames Konzept zur Gestal- tung des Übergangs bis Ende 2013 zu erstellen“. Jugendhilfevereinbarung im Landkreis Osterholz 2010 4.2. Grundschulen „Die Grundschule arbeitet mit den Erziehungsberechtigen, dem Kindergarten und den weiterführen- den Schulen zusammen.“ § 6 Abs. 1 Niedersächsisches Schulgesetz (NSchG) „Die Zusammenarbeit erstreckt sich auf ■ gegenseitige Informationen und Abstimmung über Ziele, Aufgaben, Arbeitsweisen und Organisationsformen der jeweiligen Bereiche, ■ Verständigung über elementare Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die eine Grundlage für die Arbeit in der Grundschule darstellen. ■ regelmäßigen Austausch über Fragen im Zusammenhang mit dem Übergang vom Kindergarten in die Grundschule, ■ wechselseitige Hospitationen, ■ gemeinsame Veranstaltungen und Projekte, ■ gegenseitige Besuche von Kindergartengruppen und Schulgruppen sowie ■ gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen.“ Nr. 3 im Erlass „Die Arbeit in der Grundschule“ vom 03.02.2004 4.3. Inklusion Im Artikel 24 der UN-Konvention über die schulischen Bereich die Überwindung der Se- Rechte von Menschen mit Behinderungen ist lektion und des Zwanges zur Sonderbeschulung. das Recht auf Bildung festgeschrieben. Dieses Jedes Kind soll entsprechend seiner individuel- Recht bezieht sich auf ein inklusives Bildungs- len Fähigkeiten lernen und den selbstverständ- system auf allen Ebenen und fordert sehr eindeu- lichen Umgang mit Vielfalt im gemeinsamen tig, dass die Vertragsstaaten allen Schülerinnen Unterricht erproben können. Artikel 24 der UN- und Schülern mit Behinderungen den Zugang Konvention über die Rechte von Menschen mit zu einer inklusiven Schule, einer Schule für alle, Behinderungen schafft Möglichkeiten, Poten- ermöglichen müssen. Mit der Ratifikation der ziale von Kindern mit Behinderungen auszu- UN-Konvention über die Rechte von Menschen schöpfen und soziale Inklusion zu realisieren. mit Behinderungen hat Deutschland sich ver- pflichtet, das Recht auf inklusive Bildung pro- Die geplanten Gesetzesänderungen sind abzu- gressiv zu verwirklichen. Die Umsetzung der warten und werden im Osterholzer Konzept für sozialen Inklusion und der vollen Teilhabe von den Übergang berücksichtigt. Menschen mit Behinderung erfordert gerade im 24
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 5 Ausblick 5. Ausblick Die „Brückenarbeiten“ zwischen Kindertages- Die pädagogisch inhaltliche Arbeit der Einrich- einrichtungen und Grundschulen im Landkreis tungen ist durch ein auf Nachhaltigkeit ausge- Osterholz sind auf einem guten Weg. In vielen richtetes Curriculum für Kinder von 0 bis 10 Verbünden ist der Brückenschluss vollzogen. Jahre strukturiert worden, das in einem gemein- Zukünftig wird es darum gehen, diese Brücken samen Prozess von Schule und Kita zu Arbeits- zu stabilisieren und zu verbreitern. plänen weiterentwickelt wurde. Für Kinder die besonders gefördert oder gefordert werden In einem Treffen des Kernteams Brückenjahr müssen, stehen spezialisierte Fachkräfte in aus- wurden Ideen formuliert, aus denen die fol- reichender Zahl zentral zur Verfügung und kön- gende Vision entstand: nen nach Bedarf von beiden Institutionen angefordert werden. Die Fachkräfte der Kitas Die elementar- und primarpädagogische und Grundschulen haben Teile ihre Ausbildung Bildungslandschaft im Landkreis Osterholz gemeinsam absolviert. Mit jedem Kind und sei- im Jahre 2031 nen Eltern werden individuelle Bildungspläne erstellt und zur Vorbereitung des Übergangs in Wir schreiben das Jahr 2031; „Hauskinder“ gibt die Grundschule findet ein Kennenlernge- es nicht mehr. Alle Kinder besuchen ab dem spräch statt, an dem die Erzieherin, die zukünf- dritten Lebensjahr eine vorschulische Bildungs- tige Erstklasslehrerin, die Eltern und das Kind einrichtung, die inklusiv arbeitet, mit Gruppen teilnehmen; die Einschulung ist halbjährlich von max. 12 Kindern. Alle Grundschulen im möglich. Landkreis haben Eingangsstufen sowie alters- gemischte Lerngruppen und die meisten Kinder- Alle Grundschulen haben sich inzwischen zu gärten liegen direkt neben den Grundschulen. gebundenen Ganztagsschulen entwickelt, in Es gibt nicht mehr so viele Einrichtungen wie denen die pädagogische Arbeit von Fachkräften vor zwanzig Jahren, die Geburtenraten haben geleistet wird. Im letzten Kindergartenjahr und sich stabilisiert und die Kinder werden durch in der ersten Klasse arbeiten die Kita- und ihre Eltern oder Fahrdienste aus den ländlichen Grundschulpädagoginnen im Team zusammen. Gebieten in die Einrichtungen befördert. 25
DAS OSTERHOLZER KONZEPT - KAPITEL 6 Praxismaterialien zum Übergang 6. Praxismaterialien zum Übergang ■ Beispiel einer Formulierung des gemeinsamen Bildungsverständnisses ■ Handbuch: Zusammenarbeit mit Eltern im Brückenjahr ■ Orientierungslinien ■ Kompendium der Bildungs-Werk-Stadt (zu beziehen über die Stadt OHZ) ■ Beispiel für eine Kooperationsvereinbarung ■ Beispiel für einen Kooperationskalender ■ Beispiel Lernwerkstatt im Übergang ■ Beispiel Eltern- und Kinderinterviews zur Evaluation der Kooperationsarbeit ■ Beispiel für einen Übergangsflyer An diesem Konzept haben mitgearbeitet: ■ Kerngruppe: Angelika Krause (Geschäftsführerin DRK-Kreisverband), Katrin Hirsch (Leitung Kita Ostlandstr. der Lebenshilfe in Lilienthal), Mechthild Schröter (Leitung Kita Grasberg), Lisa Meier -Beckmann (Grundschule Worpswede), Ester Kagel-Nützsche (DRK - Kita Moormannskamp, Ritterhude), Beke Hennemann (Direktorin der Grundschule Ohlenstedt), Renate Schiefler (Kita-Fachberatung des Landkreises Osterholz), Harald Schlottmann (Landesschulbehörde), Andreas Cordes (Gemeinde Lilienthal), Rolf Tigges (Leiter der Grundschule Dreienkamp), Britta Weidling (Amt für Bildung des Landkreises Osterholz) , Dr. Markus Stöckl („Beste Bildung“, Landkreis Osterholz), Sonja Schulz und Hanne Schulz-Ketelsen (GS Ritterhude) ■ Dr. Herbert Asselmeyer (Universität Hildesheim Direktor | organization studies), als Moderator der Auftaktveranstaltung des Kernteams ■ die Kooperationsbeauftragten der Modellprojekte Meyenburg, Neuenkirchen, Hambergen, OHZ-Findorff, Schwanewede-Mitte, Worphausen und Heilshorn ■ Hanna Ahrens, stellv. Leiterin des Jugendamtes Osterholz und Sachgebietsleiterin „Kindertagesbetreuung und Familienförderung“ Wir bedanken uns für die unermüdliche und ergebnisorientierte Zusammenarbeit. Das Osterholzer Brückenjahrberatungsteam den Übergang Die Praxismaterialien für finden Sie unter: bjteamohz/ http://www.nibis.de/~ 26
Landkreis Osterholz Osterholzer Straße 23 27711 Osterholz-Scharmbeck Telefon 0 47 91 / 9 30 - 0 Telefax 0 47 91 / 9 30 - 11 538 info@landkreis-osterholz.de www.landkreis-osterholz.de DAS LICHT DES NORDENS
Sie können auch lesen