DEMOGRAFIEFESTE PERSONALPOLITIK - EIN ERFOLGSFAKTOR

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DEMOGRAFIEFESTE PERSONALPOLITIK - EIN ERFOLGSFAKTOR
DEMOGRAFIEFESTE PERSONALPOLITIK
EIN ERFOLGSFAKTOR
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Inhalt

Demografiefeste personalpolitik erhält die Wettbewerbs-­­
fähigkeit der Unternehmen .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 3

Handlungsfelder einer vorausschauenden,
demografiefesten Personalpolitik .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 10

Weiterführende Links und Literaturhinweise .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 31
DEMOGRAFIEFESTE PERSONALPOLITIK - EIN ERFOLGSFAKTOR
Demografiefeste Personalpolitik erhält die
Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen
Der durch die BDA angestoßene politische Para­         ihrer regionalen Lage oder ihrer Unternehmens­
digmenwechsel weg von der früheren Frühver­            größe bei potenziellen Bewerbern nicht so stark im
rentungspraxis hin zu einer höheren Beschäfti­         Fokus stehen und somit noch nicht als „employer of
gung Älterer war und ist höchst erfolgreich. Die       choice“ gelten. Die noch bessere Erschließung der
Erwerbstätigenquote der 55- bis unter 65-Jähri­        Potenziale älterer Arbeitnehmer ist daher gerade
gen ist zwischen 2000 und 2012 um mehr als die         für sie unerlässlich.
Hälfte gestiegen – von 37,4 % auf 61,5 % (Eurostat,
2013). Die Erwerbstätigenquote der 60- bis unter              In der Wirtschaft gibt es dazu zahlreiche Bei­
65-Jährigen hat sich in diesem Zeitraum sogar          spiele guter Praxis. Die ganz überwiegende Mehr­
mehr als verdoppelt (von 19,6 % auf 44,2 %). Damit     heit der Unternehmen weiß um die strategische
hat sich die Erwerbstätigkeit Älterer in Deutschland   Bedeutung, die eine demografiefeste Personalpo­
positiver entwickelt als in vielen anderen Ländern.    litik für ihre Wettbewerbs- und Innovationsfähig­
Dies ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass nicht   keit hat. Diese Broschüre soll auf diese Beispiele
zuletzt zur Überwindung von Fachkräfteengpässen        insbesondere aus kleinen und mittleren Unterneh­
immer mehr Unternehmen verstärkt auch auf ältere       men aufmerksam machen und Unternehmen, aber
Arbeitnehmer setzen.                                   auch die Arbeitnehmer selbst für die Chancen und
                                                       Potenziale einer demografiefesten Personalpolitik
     Der demografische Wandel gehört aber nach         weiter sensibilisieren.
wie vor zu den zentralen Herausforderungen für den
Wirtschaftsstandort Deutschland. Dieser wird dazu
führen, dass die Zahl der Personen im erwerbsfä­
higen Alter (20 bis 65 Jahre) bis 2030 von aktuell
ca. 50 Mio. um rd. 8 Mio. abnehmen wird. Auch
deswegen droht eine Fachkräftelücke bis 2030 von
rd. 5 Mio. Arbeitskräften. Für die betriebliche Per­
sonalpolitik bedeutet dies, mit insgesamt alternden
Belegschaften und einem sinkenden Potenzial an
Fach- und Führungskräften die betriebliche Leis­
tungsfähigkeit im globalen Wissens- und Innova­
tionswettbewerb zu erhalten bzw. zu stärken. Das
geringere Angebot an Fach- und Führungskräften
bekommen insbesondere die Unternehmen zu
spüren, die aufgrund ihrer Branchenzugehörigkeit,

                                                              BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor   3
DEMOGRAFIEFESTE PERSONALPOLITIK - EIN ERFOLGSFAKTOR
Das Leistungsspektrum älterer Mitarbeiter: Altern ist kein Defizit –
    ­Kompetenzen wandeln sich

    Die Personalverantwortlichen und Führungskräfte                  Ältere Mitarbeiter galten lange als unterdurch­               Erwerbsbiografie aktiv gestalten
    wissen um die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft          schnittlich produktiv, anfällig für Krankheiten und
    älterer Mitarbeiter.                                        wenig leistungsfähig. Nach einer Studie des GfK-
                                                                Marktforschungsinstituts (2010) haben inzwischen
                                                                gut acht von zehn Arbeitgebern ein gutes oder halb­                                                    Einflussfaktoren auf Leistungsfähigkeit:
                                                                wegs gutes Altersbild. Danach halten die Firmen
                                   _

                                                                                                                         psychische und physische Leistungsfähigkeit
                                                                ihre älteren Beschäftigten für besonders erfahren                                                      ■■   private Lebensführung
                                                                (95 %), verantwortungsbewusst (94 %), loyal (87 %)                                                     ■■   Sozialisation, Ausbildung
       Wer gilt als älterer Mitarbeiter?                        und schreiben ihnen eine positive Wirkung auf das                                                      ■■   Selbstkonzept, Fremdkonzept
                                                                Betriebsklima zu. Acht von zehn Unternehmen fin­                                                       ■■   bisherige Tätigkeiten (Belastung, Training)
       Ältere Mitarbeiter sind laut OECD Mitarbeiter,           den die älteren Beschäftigten genauso produktiv                                                        ■■   Leistungsanforderungen in der Arbeit
       die sich in der zweiten Hälfte ihres Berufsle­           wie die jüngeren und 70 % halten sie für ebenso                                                        ■■   Lernanregungen durch die Arbeit
       bens befinden, gesund bzw. arbeitsfähig und              innovativ.
       noch nicht pensioniert sind. Die OECD unter­
       scheidet weiterhin zwischen alternden Mitar­                   Bestimmte physische und psychische Fähig­
       beitern (40–55 Jahre) und älteren Mitarbeitern,          keiten werden mit zunehmendem Alter weniger                                                                                                                                                        interindividuelle
       welche sich zwischen dem 55. Lebensjahr                  (u. a. Muskelkraft, Resistenz gegenüber Dauer­                                                                                                                                                       Unterschiede
       und der Pensionierung befinden. Das Institut             belastungen, Kurzzeitgedächtnis). Neben gleich
       für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)              bleibend ausgeprägten Fähigkeiten (u. a. Resis­
       bei der Bundesagentur für Arbeit benennt eine            tenz gegenüber arbeitsüblichen Belastungen,
       fließende Untergrenze von 45 bis 55 Jahren.              Allgemein­wissen) können sich bei älteren Mitarbei­
                                                                tern bestimmte Fähigkeiten aber ebenso verbes­
                                                                sern (u. a. soziale Kompetenz, Ausdrucksvermö­
                                                                gen, Selbstständigkeit, Entscheidungsfähigkeit).
                                                                Langjährige Erfahrung und Soft Skills gleichen                                                                                                     Lebensalter
                                                                daher vieles aus. Ein Zuwachs an Fähigkeiten und
                                                                Kompetenzen ist aber kein Automatismus, denn                     Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an Buck/Kistler/Mendius
                                                                es gilt auch: „Den“ älteren Mitarbeiter gibt es nicht.           Hartmut Buck | Ernst Kistler | Hans Gerhard Mendius: Demografischer Wandel in der Arbeitswelt
                                                                Die individuelle Erwerbsbiografie, die persönliche
                                                                Lebensweise, die gesundheitliche Grundkonsti­
                                                                tution, das private Umfeld, die Sozialisation etc.
                                                                bestimmen die individuelle Gesundheit sowie die
                                                                Lern- und Leistungsfähigkeit bzw. -bereitschaft:

4   BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor                                                                                                                                                                    BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor   5
DEMOGRAFIEFESTE PERSONALPOLITIK - EIN ERFOLGSFAKTOR
Bei der Gestaltung von Personalmaßnahmen         Altersstrukturrisiken – oder wie sie                    Selbstcheck – alter(n)sstrukturelle
                                                                und -instrumenten ist diese Unterschiedlichkeit zu     gar nicht erst entstehen                                Herausforderungen erkennen
                                                                beachten. Sicher ist: Die Beschäftigungsdauer,
                                                                -fähigkeit und -bereitschaft werden nicht durch das
                                                                biologische Alter bestimmt. Generelle Aussagen         Die altersstrukturellen Risiken Dequalifikation,        Ein erster wichtiger Schritt ist die Altersstruktur­
                                                                zum Fähigkeitenspektrum lassen sich daher oft          Demotivation und ein schlechterer Gesundheits­          analyse. Diese liefert erste und wichtige Informa­
                                                                nur schwer treffen. Im Vordergrund der betriebli­      zustand treten nicht zwangsläufig auf. Strategisch      tionen darüber, in welchen demografiesensiblen
                                                                chen Personalpolitik müssen vorrangig individuelle     orientierte und ganzheitliche Ansätze einer demo­       Handlungsfeldern das Unternehmen demogra­
                                                                Fähigkeiten und Potenziale stehen. Die Führungs­       grafiefesten Personalpolitik sind ein guter Weg, um     fisch fit gemacht werden muss. Die Unternehmen
                                                                kraft spielt hier eine entscheidende Rolle.            den Folgen des demografischen Wandels frühzeitig        können ihre spezifischen Risikopotenziale ana­
                                                                                                                       und wirkungsvoll zu begegnen. Anhaltspunkte für         lysieren und dann personalpolitische Strategien
                                                                                                                       die unternehmensspezifische Gestaltung liefert der      im Umgang mit den Folgen des demografischen
                                                                                                                       Selbstcheck zur Identifikation alter(n)sstruktureller   Wandels ableiten.
                                                                                                                       Herausforderungen.

                                                                 M         Auf einen Blick
                                                                                                                        M        Auf einen Blick
                                                                  Fragen in der Personalpolitik
                                                                                                                         Fragen zur internen Demografie
                                                                  Wichtige und richtige Fragen sind daher nicht
                                                                  die nach dem Alter, sondern z. B.:                     Wichtige Fragen für Unternehmen zur internen Demografie sind z. B.:

                                                                  ■■   Welche Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähig­        ■■   Wie sieht die interne Demografie heute, in fünf und in zehn Jahren aus?
                                                                       keiten sind für die Tätigkeit erforderlich?       ■■   Welche relevanten Unternehmensbereiche sind von einer Überalterung bedroht?
                                                                  ■■   Was ist an individuellem Können und Wol­          ■■   Wer sind relevante Erfahrungswissensträger im Unternehmen und wann scheiden diese alters­
                                                                       len vorhanden?                                         bedingt aus dem Unternehmen aus?
                                                                  ■■   Wie können eventuelle Defizite bei der Quali­     ■■   In welchen relevanten Unternehmensbereichen entsteht wann Nachbesetzungs­bedarf?
                                                                       fikation, Gesundheit oder Motivation ausge­       ■■   Ist ein systematischer Erfahrungswissenstransfer zwischen Wissensgeber und Wissensnehmer
                                                                       glichen werden?                                        gewährleistet?

6   BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor                                                                                                                         BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor   7
DEMOGRAFIEFESTE PERSONALPOLITIK - EIN ERFOLGSFAKTOR
Denn: Gelingt in der betrieblichen Personal­          unternehmensspezifischen Situation bzw. der demo­
    politik keine ausgewogene Altersdiversität, so altern       grafierelevanten Chancen und Risiken. Besonderer
    ggf. ganze Belegschaftssegmente gemeinsam.                  Aufmerksamkeit bedarf auch die Identifikation der
    Dies bedeutet ein zunehmendes Durchschnittsalter            für das Unternehmen relevanten Leistungs- und
    in den betroffenen Unternehmen und eine abseh­              Wissensträger. Der Prozess der Übergabe an einen
    bare Verrentungswelle bei großen Teilen der Beleg­          Nachfolger ist hier für das Unternehmen von strate­
    schaft. Gegebenenfalls müssen Unternehmen aus               gischer Bedeutung. Wichtig ist, langfristig zu pla­
    Altersgründen ausscheidende Mitarbeiter en bloc             nen. Im Fokus der Analyse stehen dabei altersun­
    ersetzen. Dies wird wiederum durch ein weiter               abhängig alle Mitarbeiter des Unternehmens,
    schrumpfendes Angebot an Fach- und Führungs­                da ein altersintegratives „Age Management“ alle
    kräften erheblich erschwert werden. Zielsetzung             Generationen und Lebensphasen umfassen sollte.
    sollte es daher sein, junge Nachwuchskräfte mit
    erfahrenen Experten ausgewogen zu mischen.                  Nähere Informationen unter www.inqa.de >
                                                                Chancen­gleichheit und Diversity > Publikationen >
         Weitere wichtige Analysefelder sind neben              Altersstrukturanalysen und Demografiechecks
    der Darstellung der (jetzigen und prognostizier­
    ten) Altersstruktur die demografiesensiblen Berei­
    che Nachwuchskräftesicherung, Personalent­
    wicklung (insbesondere Aus- und Weiterbildung),
    Gesundheits- und Arbeitsschutz, Arbeitsorganisa­
    tion (insbesondere Arbeitszeit) und Arbeits(platz)
    gestaltung, aber auch Führung und die gelebte
    Unternehmenskultur.

           Zielsetzung ist die Einleitung nachhaltiger
    und eher langfristig orientierter Maßnahmen zur
    Gestaltung einer ausgewogenen Altersstruktur in
    den Unternehmen. Neben der Ermittlung des Alters
    der Mitarbeiter sollten dementsprechend auch qua­
    litative Fragen zur Weiterbildungs- und Gesund­
    heitssituation der Mitarbeiter Teil der Analyse
    sein. Eine Kombination der so gewonnenen Daten
    erlaubt eine mehrdimensionale Darstellung der

8   BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor                                                         BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor   9
DEMOGRAFIEFESTE PERSONALPOLITIK - EIN ERFOLGSFAKTOR
Handlungsfelder einer vorausschauenden,
     ­demografiefesten Personalpolitik
                                                                                                                             Längerfristige Orientierung des Personalmanagements sinnvoll
     Im Mittelpunkt einer vorausschauenden und somit                      entscheidende demografische Variable tritt immer
     demografiefesten Personalpolitik steht nicht das                     mehr in den Hintergrund. Mitarbeiter unterschei­
     Alter, sondern der Alterungsprozess selbst. Damit                    den sich letztendlich eher durch ihre Leistungs­
     eng verbunden sind unterschiedliche Lebenspha­                       bereitschaft und -fähigkeit. Somit wird auch                        Phase I                                         Phase II                                            Phase III                          Phase IV
     sen, in denen sich der Mitarbeiter alternsbedingt                    vermieden, dass eine Altersgruppe in den Vorder­                    Finden                                    Binden und entwickeln                                   Repositionieren                    Wiedereinstieg
     befindet. Je aktiver Unternehmen und Mitarbeiter                     grund rückt und somit eine besondere Behandlung
     die Gesundheit, die Qualifikation und die Moti­                      erfährt. Dies ist unbedingt zu vermeiden, um die
     vation positiv beeinflussen, umso mehr verlieren                     Motivation altersübergreifend auf hohem Niveau
     Altersunterschiede an Bedeutung. Das Alter als                       zu erhalten.

               Praxisbeispiel

        Nachhaltige Personalstrategie bei der Deutschen Bahn AG

        „Mit dem demografischen Wandel verändert sich die deutsche Bevölkerung. Wir werden weniger, älter
        und in der gesellschaftlichen Zusammensetzung bunter. Das spüren wir als Unternehmen sowohl in
        Bezug auf unsere Mitarbeiter, auf die Arbeitsmärkte als auch mit Blick auf unsere Kunden. Um als Unter­
        nehmen nachhaltig erfolgreich zu sein, müssen wir ökonomische, soziale und ökologische Aspekte
        gleichrangig betrachten. Diese Überzeugung kommt in unserer Unternehmensstrategie DB 2020 zum
        Ausdruck. Eine demografiefeste Personalpolitik ist wesentlicher Bestandteil der DB 2020. Gemeinsam
        mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben wir uns auf einen Demografietarifvertrag
        (DemografieTV) verständigt. Die Beschäftigungsbedingungen werden individueller und flexibler, so
        dass die jeweiligen Berufs- und Lebenszyklen des Einzelnen stärker berücksichtigt werden können. Der
        DemografieTV beschreibt den gesamten Weg von der Ausbildung über die verschiedenen Phasen des
        Berufslebens bis zum gleitenden Übergang in die Rente. Im Zentrum steht das Lebensphasenmodell,                             z. B. Rekrutierung, Integrations­            z. B. attraktive Arbeit, Arbeitszeit, Vergütung,          z. B. Ausstieg begleiten, Tätig­   z. B. temporären Wiedereinstieg
        das Perspektiven für ein gesamtes Berufsleben bei der DB aufzeigt. Dazu zählen die Gewinnung und                            management, Netzwerke generieren             ­Beteiligung, individuelle Kompetenzentwicklung           keitswechsel ermöglichen, Netz­    ­erfahrener Experten ermöglichen
        Bindung von Nachwuchskräften, die lebenslange Förderung von Potenzialentwicklung, die Gesund­                                                                            fordern und fördern                                       werke mit Ehemaligen pflegen
        heitsförderung, der Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit, die Beschäftigungssicherheit und die Verein­
        barkeit von Beruf und Familie. Eine zukunftsorientierte Personalpolitik muss bei den Nachwuchskräften                Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an Frauenhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
        beginnen und alle Mitarbeiter in allen Lebens- und Berufsphasen einschließen.“
        Sigrid Heudorf | Leiterin Beschäftigungsbedingungen und Sozialpolitik

10   BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor                                                                                                                                                        BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor    11
DEMOGRAFIEFESTE PERSONALPOLITIK - EIN ERFOLGSFAKTOR
Personalauswahl – Wettbewerb
                                                                 um ältere und jüngere Talente                                  Praxisbeispiel

                                                                                                                          Gezielte Ansprache Älterer bei der
                                                                 Im Zuge des zunehmenden Fachkräftemangels ist            ­Fahrion Engineering GmbH & Co. KG
                                                                 eine Neuausrichtung der Rekrutierungsstrategie
                                                                 notwendig: Unternehmen können einen zusätzli­            „Wir haben uns bezüglich des Fähigkeiten­
                                                                 chen Wettbewerbsvorteil erzielen, indem sie bei          profils unserer Projektleiter gefragt, welche
                                                                 der Personalsuche verstärkt den Fokus auch auf           essentiellen Kompetenzen bei dieser Tätigkeit
                                                                 ältere Bewerber lenken, die in vielen Bereichen          benötigt werden. Entscheidende Charakte­
                                                                 eine qualifizierte und motivierte Alternative darstel­   ristika wie Verhandlungsgeschick, Eloquenz,
                                                                 len. Gleichzeitig sollten die Unternehmen versu­         Bereitschaft zu Dienstreisen, eine geringere
                                                                 chen, die relevanten und motivierten Erfahrungs­         Wechselneigung aufgrund von Karrieremo­
                                                                 wissensträger möglichst lange im Unternehmen             tiven sowie verantwortungsbewusstes Han­
                                                                 zu halten. Ein langfristiges Ziel aber sollte es sein,   deln fanden wir in der Summe am ehesten
                                                                 einen ausgewogenen Generationenmix innerhalb             in der Bewerbergruppe 50+ angesiedelt.
                                                                 der Belegschaft zu realisieren. Daher dürfen Per­        Aufgrund dieser Überlegungen haben wir
                                                                 sonalmarketingmaßnahmen an Schulen und Hoch­             seitdem bewusst ältere Ingenieure und Tech­
                                                                 schulen oder die Ausbildung nicht vernachlässigt         niker durch eine gezielte Ansprache in Stel­
                                                                 werden. Gleichzeitig gewährleistet die Rekrutie­         lenanzeigen aktiv rekrutiert. Eine gezielte
                                                                 rung jüngerer Nachwuchskräfte die Erneuerung             Ansprache war auch deshalb notwendig, weil
                                                                 des Unternehmens durch den Import neuer Ideen            sich herausgestellt hat, dass sich viele Ältere
                                                                 und neuen Wissens.                                       nicht mehr bewerben und wir diese Zielgruppe
                                                                                                                          sonst nicht ausreichend erreicht hätten.“
                                                                                                                          Jens Fahrion

12   BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor                                                                BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor   13
DEMOGRAFIEFESTE PERSONALPOLITIK - EIN ERFOLGSFAKTOR
Personaleinsatz lebensphasen­orientiert planen                                                                                Ältere und Jüngere im Team –                          Teams und befürchten Defizite oder Bevormundung
                                                                                                                                   ­altersspezifisches Wissen                            durch ältere Kollegen. Zum Teil altersbedingt unter­
     Der Personaleinsatz, der den demografischen                         Demografiefeste Personalpolitik optimiert den                                                                   schiedliche Lebens­situationen und -stile sowie dif­
     Faktor Alter berücksichtigt, orientiert sich an den                 Personaleinsatz älterer und jüngerer Mitarbei­
                                                                                                                                    ­kombinieren                                         ferierende Wertvorstellungen erfordern von allen
     unterschiedlichen Lebensphasen der Mitarbei­                        ter in qualitativer, quantitativer, örtlicher und zeit­                                                         Mitarbeitern intergenerative Kompetenz. Generati­
     ter. Zielsetzung ist der Erhalt der Leistungsfähig­                 licher Hinsicht. Wesentliche Handlungsfelder sind         Mitarbeiter sind Know-how-Träger. Es droht ein        onentandems oder Mentoring sind weitere Möglich­
     keit und -bereitschaft des Mitarbeiters über die                    Arbeitsorganisation und Arbeitszeitgestaltung.            Verlust an Erfahrungswissen, wenn ein Mitarbeiter     keiten der produktiven Zusammenarbeit zwischen
     unternehmensbezogene Erwerbsbiografie hinweg.                                                                                 das Unternehmen z. B. aus Altersgründen verlässt      Älteren und Jüngeren.
                                                                                                                                   und die Personalpolitik nicht frühzeitig Maßnahmen
                                                                                                                                   ergreift, um dieses Erfahrungswissen zu erhalten.
                                                                                                                                   Ein informeller Wissenstransfer im Kontext alters­
                                                                                                                                   gemischter Teams gewährleistet den rechtzeitigen              Praxisbeispiel
               Praxisbeispiel
                                                                                                                                   Austausch und die Kombination von altersspezifi­
                                                                                                                                   schem Wissen (Austausch von Erfahrungswissen            Altersgemischte Teams bei der
        Lebensphasenorientierung in der REWE Group                                                                                 und aktuellem Ausbildungswissen). Alt und Jung          Schumann Haustechnik GmbH & Co.
                                                                                                                                   profitieren hier gleichermaßen. Der Jüngere kann
        „Lebensphasenorientierung ist ein fester Bestandteil des nachhaltigen Personalmanagements der                              von den erfahrungswissensbasierten Fähigkeiten          „Um Erfahrungs- und aktuelles Ausbildungs­
        REWE Group. Im Rahmen der lebensphasenorientierten Personalpolitik wurden zahlreiche Maßnah­                               der Älteren profitieren: z. B. von dem routinierten     wissen im Unternehmen generationenübergrei­
        men entwickelt. Hierzu gehört der Ausbau der Arbeitszeitmodelle, welche den Beschäftigten mehr zeit­                       Umgang mit Maschinen, Arbeitsabläufen oder Kun­         fend zu verankern, setzen wir bei Schumann
        liche Flexibilität bieten. So wurden u. a. Modelle für eine Pflege-Auszeit und ein Sabbatical entwickelt.                  den. Aufgrund seines angesammelten Wissens              Haustechnik insbesondere auf altersgemischte
        Das Angebot von Home-Office ermöglicht zudem eine hohe örtliche Flexibilität. Um die Beschäftigten                         über das Unternehmen ist der erfahrene Mitarbei­        Teams. Die von uns eingesetzten Montage­
        in kritischen Lebensphasen und -ereignissen zu unterstützen, wurden im Rahmen des Projektes LoS!                           ter oftmals besonders gut in der Lage, flexibel mit     teams im Bereich Heizung, Lüftung und Sanitär
        (Lebensphasenorientierte Selbsthilfekompetenz) zahlreiche Medien erarbeitet (z. B. Anbieter-Naviga­                        unerwarteten Situationen umzugehen (Material-           sowie bei der Installation von alternativen Ener­
        tor, Kurz-Check Pflege/Scheidung/Finanzen, …). Zudem wurden über die gesamte Bundesrepublik                                oder Personalengpässe, Zusatzaufträge, Änderun­         gieanlagen bestehen aus jüngeren und älteren
        Deutschland Multiplikatoren ausgebildet, die Beschäftigten in den unterschiedlichen Lebenssituatio­                        gen im Zeitplan etc.) und zu improvisieren. Gleich­     Kollegen. Dies fördert den Wissenstransfer
        nen eine Erstberatung anbieten. Weitere Maßnahmen, welche die Beschäftigten der REWE Group in                              zeitig ist in der Regel ein Gespür für das Klima        innerhalb der Belegschaft insbesondere von
        ihren unterschiedlichen Lebensphasen unterstützen, sind unter anderem: die Eröffnung einer eigenen                         im Unternehmen vorhanden, Konflikte können so           Alt zu Jung und führt im Endergebnis zu einer
        Kindertagesstätte, Eltern-Kind-Büros, der Ausbau des Audits ‚Beruf und Familieʼ und diverse Informa­                       schneller erkannt und gelöst werden. Umgekehrt          höheren Qualität und Quantität der Arbeit und
        tionsveranstaltungen.“                                                                                                     profitiert der Ältere vom häufig besseren Zugang        somit nicht zuletzt zu zufriedeneren Kunden.“
        Berndfried Dornseifer | Leiter Personal/Personalentwicklung Konzern                                                        jüngerer Kollegen zu neuen Technologien. Alters­        Detlef Schumann
                                                                                                                                   heterogene Teams bergen aber auch Risiken.
                                                                                                                                   Ältere setzen sich unter Leistungsdruck, Jüngere
                                                                                                                                   vergleichen ihr altersgemischtes Team mit jüngeren

14   BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor                                                                                                                                  BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor   15
M         Auf einen Blick

        Know-how-Tandems

        Erfolgreiche Gestaltung von Know-how-­Tandems:

        ■■   Eine schriftliche Vereinbarung zwischen W ­ issensgeber und Wissensnehmer verdeutlicht deren
             ­Commitment im Transferprozess.
        ■■    Die Festlegung von Meilensteinen strukturiert den Transferprozess und sichert somit Effektivität
              und Effizienz bei der Wissens­vermittlung.
        ■■    Meilensteingespräche zu Beginn, in der Mitte und am Ende des Transferprozesses dokumentieren
              Handlungsbedarf, das bereits Erreichte und noch offene Fragen.
        ■■    Nach Abschluss des Transferprozesses kann ein Unterstützungsvertrag geschlossen werden, um auch
              nach Ausscheiden des Erfahrungswissensträgers aus dem Unternehmen dessen Know-how an das
               Unternehmen zu binden, z. B. als Senior-Experte.
        ■■    Erfahrungswissen muss hinsichtlich seines Nutzens für den betrieblichen Alltag hinterfragt werden –
              ­Erfahrungswissen ist nicht unantastbar.

16   BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor                                                      BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor   17
      Praxisbeispiel
                                                                 Tätigkeitswechsel gezielt nutzen                        Gesund länger arbeiten
               Praxisbeispiel
                                                                                                                                                                                Entwicklung einer Gesundheitsvision mit
                                                                 Ein geplanter Tätigkeitswechsel erhält und erwei­       Maßnahmen des Gesundheitsmanagements tra­              dem Institut für angewandte Arbeitswis-
        Abwechslung als personalpolitisches                      tert funktionale sowie funktionsübergreifende           gen dazu bei, die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter     senschaft e. V. (Ifaa)
        ­Instrument in der tesa Werk Offenburg                   Kompetenzen (z. B. der Erhalt bzw. die Erhöhung         über die gesamte Erwerbsbiografie zu erhalten.
         GmbH                                                    der Veränderungsfähigkeit). Jobrotation hat somit       Dementsprechend kann die Beschäftigungsdauer           „Im Rahmen des Projektes „g.o.a.l. (Gesunde
                                                                 positive Lerneffekte und verbessert letztendlich        älterer Mitarbeiter bis zum gesetzlichen Renten­       Organisation – Strategien zur Förderung der
        „Unser größter Erfolgsfaktor ist der Mensch. Mit         die Einsatzflexibilität des Mitarbeiters. Ein Vorteil   eintrittsalter reichen oder ggf. darüber hinaus ver­   Leistungsfähigkeit von Beschäftigten) beglei­
        der Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre               gegenüber dem „training off the job“ ist die bessere    längert werden. Denn: Der Gesundheitszustand           ten wir fünf mittelständische Unternehmen –
        wurden wir vor die Aufgabe gestellt, für unsere          Anpassung an unternehmensspezifische Bildungs­          Älterer war nie besser als heute. So ist ein 60-Jäh­   drei aus der Metall- und Elektroindustrie und 2
        Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rahmenbe­               bedürfnisse. Jobrotation bezieht sich auf einen         riger heute so fit wie ein höchstens 55-Jähriger der   aus der Chemie-Industrie – über einen Zeit­
        dingungen zu schaffen, damit diese gesund                attraktiven Tätigkeitswechsel ohne zwingenden           Vorgängergeneration. Ebenso sind Ältere seltener       raum von 2,5 Jahren bei der Einführung eines
        bis zur Rente arbeiten können. Dazu haben                hierarchischen Aufstieg. Entscheidend ist auch hier     krank als Jüngere, auch weil sie häufig ein hohes      Betrieblichen Gesundheitsmanagements.
        wir u. a. das Arbeiten im Team gepaart mit               die Veränderungsbereitschaft des Mitarbeiters,          Maß an Verantwortungs- und Pflichtgefühl mit­
        einem hohen Abwechslungs- und Verantwor­                 sich auf neue Arbeitssituationen und neue Heraus­       bringen. Im statistischen Durchschnitt sind Ältere     Ganz wichtig: Eine Pauschallösung gibt es
        tungsgrad als personalpolitisches Instrument             forderungen einzustellen.                               aber (bezogen auf den Einzelfall) deutlich länger      nicht, vielmehr muss ein unternehmensspe­
        etabliert. Durch diesen Wechsel gelingt es uns,                                                                  krank. Problematisch sind insbesondere Muskel-         zifisches Gesundheitsmanagement aufge­
        einseitige Belastungen zu vermeiden und somit                                                                    Skelett- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hier       baut werden. Nach einer Analyse des Ist-
        die individuelle Gesundheit zu erhöhen. Zudem                                                                    besteht jedoch kein altersbezogener Automatis­         Zustands der Unternehmen, haben wir mit den
        gibt es bei uns das Instrument „E-Flex – 5 Tage                                                                  mus. Maßnahmen der Arbeitsgestaltung und der           Geschäftsführungen eine Gesundheitsvision
        im Jahr einen anderen Job machen“. Diese fünf                                                                    Arbeitsorganisation ermöglichen es alterskritische     entwickelt. Erst dann lassen sich gezielte Maß­
        Tage können über das Jahr verteilt oder in ver­                                                                  Belastungen zu verringern bzw. weitestgehend           nahmen der Gesundheitsförderung ableiten,
        schiedenen Bereichen absolviert werden und                                                                       zu vermeiden. Der Fokus eines strategischen            die tatsächlich die Gesundheit der Beschäf­
        ermöglichen einen Blick über den eigenen Tel­                                                                    Gesundheitsmanagements liegt daher nicht auf           tigten in den jeweiligen Unternehmen langfris­
        lerrand und fördern die Flexibilität des eigenen                                                                 den älteren Mitarbeitern allein, alle Mitarbeiter­     tig verbessern. Eine Gesundheits-Scorecard
        Denkens und Handelns.“                                                                                           gruppen werden einbezogen, denn auch schon             unterstützt die Führungskräfte bei der Reali­
        Nadja Prinz | Personalteamleiterin                                                                               in jungen Jahren sollten gesundheitsorientierte        sierung einer nachhaltigen Gesundheitskultur.
                                                                                                                         Themen berücksichtigt werden. Die Vielfalt und
                                                                                                                         Komplexität der Maßnahmen, die von den Unter­          Die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Projekt
                                                                                                                         nehmen im Rahmen betrieblicher Gesundheitsför­         sollen als allgemeingültige Vorgehensweise für
                                                                                                                         derung ergriffen und praktiziert werden, sind groß.    Unternehmen aller Branchen zugänglich und
                                                                                                                         Die Unternehmen können durch regelmäßige               übertragbar gemacht werden.“
                                                                                                                         Gesundheits-Checks, Beratung der Mitarbeiter in        Timo Marks (Projektleiter) & Anna Peck

18   BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor                                                                                                                       BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor   19
Gesundheitsfragen, eine ergonomische Gestal­                     Maßgeblich muss der Mitarbeiter eigeninitiiert
     tung der Arbeitsplätze und -systeme oder geplante           und direkt Einfluss nehmen auf seine Leistungsfä­                            _
     Arbeitsplatzwechsel (Jobrotation) ein strategi­             higkeit. Das betriebliche Gesundheitsmanagement
     sches Gesundheitsmanagement implementieren.                 muss daher beteiligungsorientiert gestaltet wer­       Arbeitsfähigkeit: Work Ability Index
                                                                 den und den Mitarbeiter motivieren, sich eigen­        ­(Arbeitsfähigkeitsindex, WAI)
          Die individuelle Gesundheit kann von den               verantwortlich gesund zu halten. Eine Reduktion
     Unternehmen aber nur zu einem Teil durch betrieb­           potenzieller Risikofaktoren (Übergewicht, Rau­         Der Work Ability Index (WAI) ist ein Instrument
     liche Gesundheitspolitik positiv beeinflusst werden.        chen, Bewegungsmangel) unterstützt dementspre­         zur Erfassung der Arbeitsfähigkeit von Erwerbs­
     Vielmehr wird diese in erster Linie vom Verhalten           chend die Maßnahmen der Unternehmen und wirkt          tätigen. Es handelt sich um ein Fragebogen­
     des Einzelnen maßgeblich selbst bestimmt. Unab­             gesundheitlichen Beeinträchtigungen entgegen.          instrument, das entweder von den Befragten
     dingbare Voraussetzung und notwendiger Beitrag              Insbesondere bei körperlich anspruchsvollen Tätig­     selbst oder von Dritten, z. B. Betriebsärzten
     zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit sind daher           keiten ist der Erhalt der physischen Fitness wichtig   bei der betriebsärztlichen Untersuchung, aus­
     die Eigenverantwortung jedes einzelnen Mitar­               und herausfordernd.                                    gefüllt wird. Dieses arbeitsmedizinische Inst­
     beiters und dessen Bewusstsein für die eigene                                                                      rument wurde in Finnland entwickelt und dort
     Gesundheit.                                                                                                        über Jahre erfolgreich eingesetzt. Es wurde
                                                                                                                        inzwischen in 21 weitere Sprachen übersetzt.
                                                                                                                        Der WAI betrachtet die mentalen und physi­
                                                                                                                        schen Arbeitsanforderungen zusammen mit
                                                                                                                        den gesundheitlichen Voraussetzungen des
       M        Auf einen Blick
                                                                                                                        Beschäftigten. Daraus können wertvolle Hin­
                                                                                                                        weise auf eine gesundheitsfördernde Lebens­
        Beispiele für Gesundheitsmanagement                                                                             führung oder eine ergonomische Arbeitsplatz­
                                                                                                                        gestaltung abgeleitet werden.
        Beispiele für ein aktives, systematisches und umfassendes betriebliches Gesundheitsmanagement
                                                                                                                        Weitere Informationen:
        ■■   Gesundheits- und Rückkehrgespräche                                                                         www.arbeitsfaehigkeit.net
        ■■   Mitarbeiterbefragungen
        ■■   Medizinische Präventionsprogramme (Vorsorgeuntersuchungen, Beratung, Impfungen)
        ■■   Suchtpräventionsprogramme
        ■■   Programme zur körperlichen Aktivität (Rückenschule, Kreislauftraining)
        ■■   Ernährungsberatung und -programme (Neuausrichtung der Kantine)
        ■■   Kooperation mit Krankenkassen

20   BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor                                                                                                            BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor   21
(Lebens-)Arbeitszeit entlang der                            Tätigkeit nachgehen, tun dies weniger des Geldes
     Erwerbsbiografie gestalten                                  wegen. Im Vordergrund steht vielmehr der Wunsch,              Praxisbeispiel
                                                                 aktiv zu bleiben, soziale Kontakte in der Arbeitswelt
                                                                 zu halten sowie sich persönlich weiterzuentwickeln.     In der Berufsmitte Karriere neu denken bei der BASF
     Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie berück­             Silver Workers stellen aber auch Bedingungen an
     sichtigt die unterschiedliche Lebenssituation der           die Weiterbeschäftigung: Hohe Flexibilität und ein      „Seit 2012 berät unser Lernzentrum mit der ‚Laufbahnorientierung der BASF‘ die Mitarbeiter jeden
     Mitarbeiter: Neben Müttern und Vätern sind dies             gewisses Maß an Freiwilligkeit sind Koordinaten,        Alters zu Themen der beruflichen Weiterentwicklung. Die Laufbahnorientierung bietet Orientierungs­
     verstärkt Mitarbeiter, die sich um pflegebedürftige         die die Personalverantwortlichen beachten müs­          hilfe für die Vielfalt der Möglichkeiten innerhalb der BASF: von der Analyse der Stärken und Potenziale
     Verwandte kümmern müssen und wollen. Für die                sen.                                                    der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen über die Vorbereitung auf das Mitarbeiter- und Entwicklungsge­
     präsente Gruppe der Babyboomer werden zukünf­                                                                       spräch bis hin zu möglichen Folgemaßnahmen zur beruflichen Orientierung und weiteren Qualifizie­
     tig Pflegeverpflichtungen zunehmen. Die individu­                                                                   rungsangeboten. Speziell für Mitarbeiter in der Berufsmitte, die ihren bisherigen Werdegang reflektie­
     ellen Zeitbedürfnisse orientieren sich daher an den                                                                 ren und ihre kommenden beruflichen Herausforderungen aktiv gestalten wollen, bietet die BASF das
     unterschiedlichen Lebensphasen des Mitarbeiters.                                         9                          Seminar ‚Standortbestimmung 45+‘.“
     Erziehung, Pflege und insbesondere Weiterbildung                                                                    Jörg von Walcke-Wulffen | Labor Law and Legal
     sind wichtige Handlungsparameter bei der Gestal­              „Ältere Mitarbeiter sind inzwischen für viele
     tung einer flexiblen Arbeitszeitregelung.                     Unternehmen ein wertvoller Schatz, der gehegt
                                                                   und gepflegt wird. Und das auch noch nach
           Der Übergang zwischen Erwerbsleben und                  deren altersbedingtem Ausscheiden aus dem
     Ruhestand sollte weiter individualisiert und flexi­           Unternehmen. Diese Silver Workers haben
     bilisiert werden. Hier können Unternehmen einen               Spaß an der Arbeit und sind mit ihrem Erfah-
     wichtigen Beitrag leisten. Vertragliche Gestaltun­            rungswissen ein Gewinn für Kunden, Kollegen
     gen mit individuell vereinbarten und flexibel gestalt­        und Unternehmen.“
     baren Zeitvolumina können hilfreiche Instrumente
     der Lebensarbeitszeitflexibilisierung sein – auch              Prof. Jürgen Deller, Universität Lüneburg
     über die Verrentungsgrenze hinaus.

          Warum nicht länger als bis 67 arbeiten, wenn
     unternehmerische Bedarfe und individuelle Bedürf­
     nisse dafür sprechen? Die Einbindung pensio­
     nierter Experten, der „Silver Workers“, kann den
     Rückfluss von Erfahrungswissen in das Unterneh­
     men ermöglichen. Diese aktiven Ruheständler, die
     nach Erreichen der Verrentungsgrenze noch einer

22   BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor                                                                                                                       BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor   23
Arbeits- und Beschäftigungs­                            Älterer bedeuten, um deren Wissensstand zu aktu­
               Praxisbeispiel
                                                                                                                    fähigkeit durch lebenslanges                            alisieren. Ziel muss es aber sein, die Mitarbeiter mit
                                                                                                                                                                            ihren fachlichen und persönlichen Kompetenzen
        Flexibler Einstieg in die Rente bei der Continental AG, Rubber Group Deutschland                            ­Lernen erhalten                                        auf die aktuellen und zukünftigen Anforderungen
                                                                                                                                                                            im Unternehmen vorzubereiten. Langfristig sollten
        „Bei Continental unterstützen wir den flexiblen Einstieg unserer Mitarbeiter in die Rente mit einer Viel­   Eigeninitiiertes und lebenslanges Lernen sollte zu      Anpassungsqualifizierungen überflüssig werden,
        zahl von Konzepten. Mit dem ContiTIME Langzeitkonto können unsere Mitarbeiter heute schon Zeit­             einem festen Bestandteil der betrieblichen Erwerbs­     da der aktuelle Wissensstand immer den tatsäch­
        guthaben, Überstunden, Urlaub und übertarifliche Entgeltbestandteile ansparen, um später vor dem            biografie aller Mitarbeiter werden. Jeder Mitarbeiter   lichen Anforderungen entspricht.
        gesetzlichen Rentenbeginn bezahlt in den Ruhestand zu gehen. Weiterhin können seit 2013 unsere              sollte sich der Notwendigkeit einer möglichst eigen­
        Mitarbeiter, die unter den Tarif der chemischen Industrie fallen, auf der Grundlage des Tarifvertrags und   in­itiierten Kompetenzerneuerung bewusst sein. Die
        einer Betriebsvereinbarung ihren flexiblen Übergang in den Ruhestand gestalten. Dazu verzichtet der         Lernmotivation kann sinken, wenn der Erfahrene
        Mitarbeiter z. B. ab dem 55. Lebensjahr fünf Jahre lang auf die ihm wöchentlich zustehenden 2,5 Stun­       keinen Lernbedarf (mehr) sieht. Lernangebote, die
        den Altersfreizeit. Im Gegenzug muss er ab dem 60. Lebensjahr bis zum Eintritt in den Ruhestand mit         nicht alternsgerecht ausgestaltet sind, tun ihr Übri­
        65 nur noch vier Tage in der Woche arbeiten – bei vollem Entgelt. Finanziert wird das Konzept durch         ges. Das funktionale Wissen veraltet, die Dequali­
        einen arbeitgeberfinanzierten Fonds, in den wir pro tariflichen Arbeitnehmer jeweils 200 € im Jahr          fikation setzt ein. Betriebliche Personalpolitik muss
        einzahlen. Sofern die lokalen Betriebsparteien dies vereinbaren, können Teile des Fonds auch für eine       gezielt Lernanreize setzen, um den älteren Mitar­
        lebensphasenorientierte Arbeitszeitgestaltung genutzt werden. So können Mitarbeiter z. B. für Wei­          beiter im Bereich Qualifikation „anschlussfähig-
        terbildung, Kindererziehung, Pflege der Angehörigen für eine begrenzte Zeit die Arbeitszeit ohne Ent­       und -bereit“ zu halten. Die zielgruppenorientierte
        gelteinbußen reduzieren. Zusätzlich erhöhen wir bei Continental kontinuierlich den Anteil sog. alters­      Gestaltung von Weiterbildungsmaßnahmen ist hier
        stabiler Arbeitsplätze in der Produktion: Seit 2005 arbeiten wir in einem deutschlandweiten präventiven     ein entscheidender Erfolgsfaktor. Zur Überwindung
        Ergonomieprojekt. Mit Hilfe unseres Belastungsdokumentsystems – kurz BDS genannt – analysieren              von Lern- und Motivationsbarrieren älterer Mitarbei­
        wir systematisch unsere Arbeitsplätze in den Produktionsbereichen und leiten so die Gestaltung der          ter bei der Weiterbildung sollten geeignete Lehr- und
        Rahmenbedingungen ein. Auf diese Weise können wir sicherstellen, dass wir ältere Mitarbeiter im             Lernmethoden zum Einsatz kommen, um den Ler­
        Erwerbsprozess halten, und investieren damit sowohl in ältere als auch in nachkommende Mitarbeiter.         nerfolg sicherzustellen. Nutzt ein Unternehmen im
        Die Arbeitsplätze müssen prinzipiell von Mitarbeitern jeden Alters auszuüben sein; wir sprechen daher       Rahmen der Arbeitsorganisation aber lediglich das
        auch von alternsgerechten Arbeitsplätzen. In einem nächsten Schritt planen wir, BDS zunächst euro­          Erfahrungswissen der Älteren durch deren Einsatz
        paweit und dann weltweit einzusetzen.“                                                                      in immer gleichen Zusammenhängen, ohne den
        Holmer Struck | Head of HR ContiTech                                                                        Wissensstand zu aktualisieren oder zu erweitern,
                                                                                                                    verlernt der (ältere) Mitarbeiter das Lernen. Einmal
                                                                                                                    in der Spezialistenfalle kann neues Wissen aber nur
                                                                                                                    mit einem höheren Aufwand erlernt werden – das
                                                                                                                    Lernen selbst muss neu erlernt werden. Kurzfris­
                                                                                                                    tig kann dies auch eine Anpassungsqualifizierung

24   BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor                                                                                                                     BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor   25
        Praxisbeispiel

                                                                 Höher und weiter qualifiziert im Alter bei der Hering Bau GmbH & Co. KG

                                                                 „Unsere Mitarbeiterbefragungen haben ergeben, dass nicht wenige Beschäftigte sich Sorgen machen,
                                                                 ob sie bis zur Rente einsatzfähig bleiben können. Für uns als Unternehmen ist daher von großer
                                                                 Bedeutung, diese Sorgen ernst zu nehmen und die Leistungsfähigkeit der Belegschaft möglichst lange
                                                                 zu erhalten, auch indem z. B. die Lernbereitschaft gefördert wird oder wir kontinuierlich Maßnahmen
                                                                 der Personalentwicklung durchführen. Dabei forcieren wir insbesondere die Höher- und Weiterqualifi­
                                                                 zierung der älteren Kollegen mit dem Ziel, dass diese zukünftig komplexere und somit physisch weniger
                                                                 belastende Aufgaben übernehmen können, z. B. im Projektmanagement.“
                                                                 Nicole Trettner | Leitung Personalmanagement

                                                                 M        Auf einen Blick

                                                                 Was sind Lernbarrieren für Ältere?

                                                                 ■■   Die Lernsituation „älterer Lernender und jüngerer Lehrender“ kann die Älteren bei der Formulierung von
                                                                      Verständnisfragen hemmen oder Akzeptanzprobleme verursachen.
                                                                 ■■   Eine jahrelange Lernentwöhnung kann die Aufnahme und Verarbeitung neuen Wissens erschweren, ist
                                                                      aber nicht Ausdruck altersbedingt nachlassender Lernfähigkeit.
                                                                 ■■   Je praxisorientierter und näher am Job, desto höher ist meist der Lerntransfer.
                                                                 ■■   Das Erfahrungswissen Älterer ist der Maßstab, an dem neues Wissen gemessen und häufig kritisch
                                                                      hinterfragt wird, z. B. hinsichtlich des Nutzens.

26   BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor                                                                   BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor   27
Laufbahn aktiv und lebensphasen­                            knüpfen. Um Demotivation zu vermeiden, müssen            zu identifizieren und zu entwickeln. Dies bedeutet
     orientiert gestalten                                        in Laufbahngesprächen realistische Karriereziele         unter Umständen auch die Teilnahme eines älteren
                                                                 vereinbart werden. Verhindert werden muss die            Mitarbeiters an einem Assessment-Center mit Ent­
                                                                 Abwanderung jüngerer und älterer Potenzialträger         wicklungscharakter. Mitarbeitergespräche machen
     Zur Vermeidung von Demotivation gerade in der               mangels betrieblicher Alternativen. Ziel ist ein lang­   die individuellen Karriereerwartungen transparent,
     Gruppe der Fach- und Führungskräfte 40+ (hier ist           fristiges, altersübergreifendes Commitment.              ergänzen somit eine die Erwerbsbiografie beglei­
     oft kein beruflicher Auf- oder Umstieg mehr möglich)                                                                 tende Laufbahnplanung und sollten auch Fragen
     kann die Personalplanung eine individuelle Lauf­                 Die Unternehmen sollten gemeinsam mit den           zur gesundheitlichen Situation umfassen. Die Ein­
     bahnplanung unterstützen. Berücksichtigt werden             Mitarbeitern deren Erwerbsverlauf aktiv gestalten        bindung des ausscheidenden Mitarbeiters in die
     sollte, dass bei flacher werdenden Hierarchien ver­         unter Berücksichtigung ihrer Leistungsfähigkeit.         (eigene) Nachfolgeplanung schließt die individuelle
     tikale Karrieremöglichkeiten seltener werden. Eine          Dies kann den Wechsel aus physisch anstrengen­           Erwerbsbiografie auf betrieblicher Ebene erfolg­
     Aufwertung von Fachkarrieren wird daher wichti­             den Tätigkeiten bedeuten, ohne auf motivations­          reich ab.                                                    Praxisbeispiel
     ger, Fach- und Projektkarrieren als Alternative zum         schädliche Schonarbeitsplätze ausweichen zu müs­
     traditionellen Aufstieg bekommen mehr Bedeutung.            sen. Ein veränderter Personaleinsatz orientiert sich                                                           Mehr Respekt vor der Leistung Älterer bei
     Es ist aber darauf zu achten, dass die Mitarbeiter          dabei an den individuellen Fähigkeiten und Kennt­        Altersneutrale Unternehmens­kultur                    der Grunewald GmbH & Co. KG
     auch an horizontale Karriereverläufe Erwartungen            nissen. Dazu ist es erforderlich, die Potenziale, ins­   und alter(n)sgerechte Führung
     hinsichtlich des Gehalts und des Statusgewinns              besondere auch der älteren Mitarbeiter, permanent                                                              „Auslöser für die Verstärkung unserer Akti­
                                                                                                                          ­stärken                                              vitäten im Bereich Age Management war die
                                                                                                                                                                                Tatsache, dass wir die Zusammenarbeit zwi­
                                                                                                                          Eine die älteren Arbeitnehmer wertschätzende          schen Jung und Alt im Bereich der Fertigung
               Praxisbeispiel
                                                                                                                          Unternehmenskultur beeinflusst deren Leistungsfä­     verbessern wollten. Daraufhin haben wir mit
                                                                                                                          higkeit und Lernfähigkeit positiv. Neben der Bran­    der Hilfe eines mediativen Beraters eine neue
        Bogenkarriere bei der Karl Otto Braun GmbH & Co. KG                                                               che, den Produkten, dem Unternehmensstandort          Kommunikationsstruktur in den Teams etab­
                                                                                                                          oder der Unternehmensgeschichte beeinflusst das       liert. Diese sieht vor, dass sich die Mitarbeite­
        „Durch die Einführung des personalpolitischen Instruments aKrOBat (Artikulieren, Rückmeldung, Akzep­              Management die Unternehmenskultur. Aufgabe des        rinnen und Mitarbeiter wöchentlich zu einem
        tanz und Transparenz) ist es uns gelungen, die spezifischen Lebensphasen, die unsere Mitarbeiter in der           Unternehmens ist es, den Wert älterer Mitarbeiter     intensiven Erfahrungsaustausch treffen. Wir
        jeweiligen beruflichen Phase durchlaufen (Betreuung von Kindern, Pflegen von Angehörigen), eng mit                gegenüber den eigenen (jüngeren) Mitarbeitern,        konnten dadurch ein höheres gegenseitiges
        den vereinbarten Personalentwicklungszielen zu verknüpfen. Wenn sich in den verschiedenen Lebens­                 aber auch gegenüber Kunden, Lieferanten und der       Verständnis und eine höhere gegenseitige
        phasen die private Situation des Mitarbeiters ändert, müssen wir darauf flexibel reagieren. So leisten wir        Öffentlichkeit zu kommunizieren.                      Akzeptanz erreichen. Erfahrungswissen wird
        einen aktiven Beitrag zur Steigerung der Motivation und somit auch zur Leistungsfähigkeit der Mitarbei­                                                                 nun mehr geschätzt, aber auch weitergege­
        ter.“                                                                                                                  Ein alter(n)sgerechtes Führungsverhalten ist     ben und angenommen.“
        Michael Bohrmann | Chief Human Resources Officer                                                                  ein entscheidender Erfolgsfaktor bei dem Erhalt       Dr.-Ing. Jörg Detering | Betriebsleiter
                                                                                                                          der Arbeitsfähigkeit älterer Mitarbeiter. Eine

28   BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor                                                                                                                       BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor   29
Weiterführende Links und L
                                                                                          ­ iteraturhinweise:

     Unternehmenskultur, die demografiebewusst und               Informationen und Hilfen:                     Literaturhinweise:
     altersneutral die leistungsorientierten und -fähigen
     Mitarbeiter wertschätzt, ist die Basis für die erfolg­      INQA Initiative Neue Qualität der Arbeit      Bertelsmann Stiftung und Bundesvereinigung
     reiche Bewältigung der demografischen Heraus­               www.inqua.de                                  der Deutschen Arbeitgeberverbände (Hrsg.):
     forderungen.                                                                                              ­Demografiebewusstes Personalmanagement –
                                                                 Institut für angewandte Arbeits-               Strategien und Beispiele für die betriebliche ­Praxis,
          Ein erster wichtiger Schritt in den Unterneh­          wissenschaft (Ifaa)                           Gütersloh 2008
     men sind die Sensibilisierung und Qualifizierung            www.arbeitswissenschaft.net
     der Führungskräfte auf allen Hierarchieebenen                                                             Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW):
     für demografierelevante Themen (z. B. die Füh­              Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)   Effiziente Personalpolitik bei alternden ­Belegschaften,
     rungskraft als „Gesundheitsmanager“) und deren              www.iwkoeln.de                                Köln 2010
     strategische Bedeutung für das Unternehmen. Der
     Mitarbeiter selbst spielt als „Unternehmer in eige­         Work Ability Index/Arbeitsfähigkeit           Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) (Hrsg.):
     ner Sache“ eine ebenso wichtige Rolle. Die bereits          www.arbeitsfaehigkeit.net                     Personalkompass. Demografiemanagement
     genannte hohe Eigen- und Mitverantwortung in den                                                          mit Lebenszyklusorientierung, Köln 2011
     Bereichen Gesundheit und des berufsbegleitenden             Das Demografienetzwerk                        kostenloser Download unter: www.iwkoeln.de
     Lernens sind wichtige Erfolgsbausteine für einen            www.ddn.de
     erfolgreichen Transfer einer demografiefesten Per­                                                        DGFP (Hrsg.):
     sonalpolitik in die betriebliche Praxis.                                                                  Lebensereignisorientiertes Personal­management.
                                                                                                               Eine Antwort auf die ­demografische Herausforderung,
                                                                                                               Düsseldorf 2009

                                                                                                               Institut für angewandte Arbeitswissen-
                                                                                                               schaft e. V. (Ifaa) (Hrsg.): Der demografiefeste Betrieb,
                                                                                                               Düsseldorf 2009

                                                                                                               Institut für angewandte Arbeitswissen-
                                                                                                               schaft e. V. (Ifaa) (Hrsg.): Demografie meistern
                                                                                                               Standpunkte | Praxisbeispiele, Düsseldorf 2012
                                                                                                               kostenloser Download unter: www.arbeitswissenschaft.net/­
                                                                                                               Downloads-und-Services.811.0.html

30   BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor                                                        BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor   31
BDA | Bundesvereinigung der
     Deutschen Arbeitgeberverbände

     Mitglied von BUSINESSEUROPE

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     Breite Straße 29 | 10178 Berlin

     Briefadresse:
     11054 Berlin

     T +49 30 2033-1400
     F +49 30 2033-1405

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     www.arbeitgeber.de

     Stand: Juni 2013

     Redaktion:
     Dr. Alexander Böhne

     Fotografie:
     Titel: Marcel Weber | Getty Images
     S. 6 sebastianreuter, S. 9 Monkey Business, S. 17 Gina Sanders, S. 21 Robert Kneschke,
     S. 23 WavebreakmediaMicro, S. 25 Markus Bechtle, S. 26 Yuri Arcurs | Fotolia.com
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32   BDA | Demografiefeste Personalpolitik – ein Erfolgsfaktor
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