Depression im Alter Stefan Klöppel Universitätsklinik für Alterspsychiatrie und Psychotherapie - Psychiatrische Universitätsklinik Zürich

 
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Depression im Alter Stefan Klöppel Universitätsklinik für Alterspsychiatrie und Psychotherapie - Psychiatrische Universitätsklinik Zürich
UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD ) AG
K l i n i k f ü r A l t e r s p s yc h i a t r i e u n d P s yc h o t h e r a p i e

                                                      Depression im Alter
                                                                                      Stefan Klöppel

                      Universitätsklinik für Alterspsychiatrie und Psychotherapie
Depression im Alter Stefan Klöppel Universitätsklinik für Alterspsychiatrie und Psychotherapie - Psychiatrische Universitätsklinik Zürich
Übersicht

• Bedeutung des Krankheitsbildes

• Klinische Manifestation und Diagnostik

• Behandlung von Depressionen
  • Psychotherapie
  • Medikamentös
  • EKT
  • Rolle von e-mental Health

• Vorbeugung von Depressionen

• Zusammenfassung

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Depression im Alter Stefan Klöppel Universitätsklinik für Alterspsychiatrie und Psychotherapie - Psychiatrische Universitätsklinik Zürich
Gesundheit in der Schweiz 55+

                                                                 https://www.unil.ch/share/de/home/menuinst/share.html

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Lebensqualität im Alter

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Depression im Alter Stefan Klöppel Universitätsklinik für Alterspsychiatrie und Psychotherapie - Psychiatrische Universitätsklinik Zürich
Abnahme „Schwerer Depression“,
Zunahme leichterer Symptome
                                 Depression

                 http://comicsalliance.com/aging-super-heroes-cartoons-by-donald-soffritti/

      Byers et al., 2010, Arch Gen Psychiatry

      Byers et al., 2010, Arch Gen Psychiatry.                                                             Sutin et al. JAMA Psych 2013

• Abnahme mit dem Alter, auch weil Diagnosekriterien nicht mehr erreicht werden.
• Prävalenz von 7,2% für Major Depression und ca. 14% für depressive Symptome
  bei über 75-Jährigen. 40% mit chron. oder rez. Verlauf (Luppa et al. 2012 )
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Selbstwahrnehmung und Alter

      Hohes Energie- und                                                                       Einsamkeitsgefühle
        Vitalitätniveau                          Hohe Kontrollüberzeugung             45

60                                                                                    40
                                        60
                                                                                      35
50                                      50
                                                                                      30
40                                      40                                            25
                                                                                      20
30                                      30
                                                                                      15
20                                      20
                                                                                      10
10                                      10                                            5

                                         0                                            0
0
                                               15-34      35-49         50-64   65+        15-34   35-49   50-64    65+
     15-34   35-49   50-64     65+
                                                          Frauen      Männer

      Unterscheidung 3. und 4. Lebensalter wichtig

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Suizide, mit vs. ohne assist. Suizid

   Männer

   Gesamt

   Frauen

                                        Ohne ass. Suizid
                                                           Mit ass. Suizid

                                                                             Minder et al, SMF 2018

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Element der Depression im Alter

                     Antrieb
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                Sozialer Rückzug
                                                                                 Reizbarkeit
         Antriebsminderung (Nahrung,
          Körperpflege, Arztbesuche)
               Interessenlosigkeit

                                                             Unspezifische körperliche Symptome

                   Denken
                 Gedächtnis
    Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit
Gefangen in Denkschlaufen (Lebensbilanzierung)
               Psychot. Inhalte

                                                                  Suizidalität

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Geriatric Depression Scale

                                                Yesavage et al. J of Psych Res 1983

                  Items 3, 7, 11, 12, 14 erlauben eine Einschätzung
                  der Suizidalität Heisel et al. Am J Geriatr Psychiatry 2005

                                                                           9·
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Depression und körperl. Erkrankung

                                                             Gold et al. Nature Reviews Disease 2020

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Demenz oder Depression?
•   Therapeutisch und prognostisch hochrelevante Unterscheidung
-   Depressive Symptome und Demenz im Alter relativ häufig
-   Bei beiden Erkrankungen treten Gedächtnisprobleme auf!
-   Patienten mit Demenz haben besonders im Frühstation Depressionen
-   Suizidrisiko nach Diagnose MCI (HR 1.7) und Demenz (HR 1.4) erhöht
    [Günak al. Jama Psych 2021]

                                         Zerebrale
                                       Durchblutungs-
                                          störung

                          Soziale Isolation; Antriebsstörung; Stresshormone
    Depression                      und Hippocampus-Atrophie??                 Demenz

                          Wahrnehmung von Defiziten (früh); unbewusster auch
                                        in späten Phasen?
                                                                                        11 ·
Besonderheiten im Alter
   (zusammengefasst)

  Häufig leichte und mittelschwere Depressionen. Mit >85 Jahren eher wieder
  Anstieg schwerer Depressionen (insb. in Pflegeheimen)

  Depressive Symptome auch als Folge einer anderen Erkrankung (z.B. sozialer
  Rückzug wg. Inkontinenz, Sturzangst und Immobilität) oder sedierender
  Medikamente (Interessenlosigkeit, Antriebsarmut)

  Vom Patienten (übertrieben) wahrgenommene kognitive Symptome werden als
  „Beweis“ für beginnende Demenz fehlgedeutet.  Abwärtsspirale

  Deutliche Zunahme von Suiziden (insb. alleinstehende Männer)

 Weniger Niedergestimmtheit, mehr Interessenlosigkeit, sozialer Rückzug und
  unspezifische Körpersymptome, schlechte Prognose (da oft keine geeignete Therapie)

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Therapie

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Schlechte Behandlungsaussichten
                  Depression im Alter
                      USA:
Informationsvermittlung!
     •     Depression ist nicht Demenz und keine Charakterschwäche
     •     Suizidgedanken als Teil der Erkrankung
     •     Vermeintliches Abhängigkeitspotential von Antidepressiva
     •     Wirklosigkeit/ Unverträglichkeit von Antidepressiva bei inkonstanter Einnahme

      • Evtl. Verweis auf Internetressourcen (Angehörige)

                                                                            http://entscheidungshilfen.psychenet.de
     https://www.patienten-
     information.de/patientenleitlinien/patientenleitlinien-
     nvl/html/depression

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Psychotherapie im Alter

„Das Alter der Kranken spielt bei der Auswahl zur psychoanalytischen
Behandlung insofern eine Rolle, als bei Personen nahe an oder über
fünfzig Jahre einerseits die Plastizität der seelischen Vorgänge zu fehlen
pflegt, auf welche die Therapie rechnet - alte Leute sind nicht mehr
erziehbar -, und als andererseits das Material, welches durchzuarbeiten
ist, die Behandlungsdauer ins Unabsehbare verlängert“
[Freud 1905, Über Psychotherapie]

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Psychotherapie im Alter
• Wirksamkeit auch bei kognitiven Beeinträchtigungen bis hin zur
  Demenz.
  • Anpassungsmöglichkeiten: Verkürzte Sitzungen, angepasste
     kognitive Elemente (Psychoedukation, Erkennung dysfunktionaler
     Gedanken), Fokus aus positive Aktivitäten (Reminiszenztherapie)

                                                                  Wirksamkeit der Psychotherapie
                                                                  nicht vom Alter abhängig

                                                                                Aber: Psychotherapeuten i.A. sind
                                                                                negativer gegenüber älteren Pat.
                                                                                und den Behandlungschancen
                                                                                Kessler&Blachetta Aging Ment Health 2020

                                              Cuijpers et al. JAMA Psych 2020

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Med. Therapie
• 20% der Menschen >70 Jahre nimmt regelmäßig Psychopharmaka
• Aus somatischer und psychiatrischer Sicht sehr heterogene Gruppe
  (Arzneimittelverträglichkeit)

Biologisches statt chronologisches Alter
65-85 junge Alte; 85+ als alte Alte

  „Go Go“                                      „Slow-Go“           No-Go“

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Medikamente und Adhärenz

- 50% der chronisch Kranken nimmt Medis korrekt

- Knapp 20% der ohne bekannte Demenz zuhause lebenden kann Dosiersystem
  nicht nutzen

                                 Nikolaus et al 1996
Auswahl Antidepressiva
•    Medikamente indiziert?
•    Frühere erfolgreiche Therapien (z.B. Lithium)
•    Symptomspektrum (Antriebsförderung vs. Schlafförderung)
•    Komorbiditäten

    Kardial: Sertralin bevorzugt vor (Es-)citalopram

    Post-Stroke: 30% betroffen (Diskussion der Prophylaxe). Hohe Suizidrate insb.
     bei kurzer Hospitalisierungsdauer

    Metabolisches Syndrom: SSRI bevorzugt. Evtl. Agomelatin

    M. Parkinson: Primär optimale Dopaminersatztherapie.
     TZA bei gewünschter anticholinerger Wirkung.

                                                                                    20 ·
Medikamentöse Standardtherapie

                                                                                        Bei zumindest geringem
  1. Medikament: Z.B.                6-10 Wochen              Dosiserhöhungen besser   Effekt Kombinations- oder
  Selektiver Serotonin             Reaktion abwarten           als Substanzwechsel      Augmentationstherapie
Wiederaufnahmehemmer

• Bei schwerer Depression, drängenden Suizidgedanken oder fehlender Reaktion
  auf Therapie mit nur einem Medikament nach 6 Monaten: Zuweisung an
  Psychiatrie erwägen

• Mirtazapin und RLS aktiv abfragen

• SNRI (Bupropion, Duloxetin) klar mehr UAWs als SSRI
       https://effectivehealthcare.ahrq.gov/products/depression-harms/research

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Erhaltungstherapie

Über die Hälfte der depressiven Episoden verläuft rezidivierend
Med. Prophylaxe halbiert Risiko eines Rückfalls insb. in ersten 6-12 Monaten

                                                  Remission seit einem Jahr.
                                                 Fortsetzung Antidepressiva?

    1. Episode                                        2. Episode                       3. Episode
Langsames Absetzen                                 Weiterführung für           Weiterführung für >2 Jahre
     überlegen                                     ein weiteres Jahr                evtl. lebenslang

                                                                               Kok & Reynolds JAMA 2017

Psychotherapie ähnlich gut prophylaktisch

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Assoziationen mit Langzeit-
Einnahme von Antidepressiva

• Antidepressiva für >24 Monate erhöhen Wahrscheinlichkeit für
  Diabetes m. um Faktor 1.7. Leicht mehr bei SSRI als bei TZA.
  Hinweise auf direkten Therapieeffekt [Andersohn et al. AJP 2009]

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Depression, SSRI und Osteoporose

• Depression  Osteoporose
   • Verhalten (Inaktivität, Mangel Tageslicht, etc.)
   • Biologie (Hypercortisolismus, etc.)
   • Antidepressiva

• Einzelstudie SSRI vs. andere AD mit sehr grosser Fallzahl: SSRI  Osteoporose
  [Haney et al. Arch Int Medicine 2007; Zhou et al., Osteoporosis International 2018]

• Kausaler Zusammenhang zwischen Stürzen und SSRI noch nicht belegt
  [https://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S1064-7481(14)00345-5]

• Klinische Relevanz: Frakturen
   • 100 Menschen über >65 Jahre und 5 Jahre Beoachtung/ Behandlung
    8 ohne und 12 mit SSRI erleiden eine Fraktur (RR=1.6)

                                                        Khanassov et al. Int J Geriatr Psychiatry. 2018
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Therapieresistenz

                                                17.11.2021
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Lithium Augmentation
bei Therapieresistenz

                                                                  - Antidepressive Grundbehandlung
                                                                    zumeinst SSRI oder SNRI

          HR: 1.91                                               Buspavanich et al.; J. Aff. Dis. 2019

Im Alter 0,5 (anstatt 0,6) mmol/l für Phasenprophylaxe
und 0,4 (anstatt 0,6) mmol/l für Augmentation ausreichend
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Aripirazole Augmentation

• Inclusion: Failing to respond to venlafaxin (12 weeks, 4 at max. dose 300mg)
• Aripirazole: 2 mg Startdosis; 7 mg (2-15) in remitters, 10 mg (2-15) in non-
  remitters. Group sizes: Ca. 90 to placebo, 90 to verum; 12 weeks FU

   NNT: 6.6
                                                                   Gewicht +2kg mit Aripiprazol; 0 kg mit Placebo
                                                                   keine Unterschiede beim Körperfett; Lipide

                                                                                     Lenze et al. Lancet 2015
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Elektrokrampftherapie
• Beste Ansprache in der Gruppe 70-79 J. aber >80 J. immer noch leicht
  besser als 55 J. (Response rate: 86.9
  versus 67.3%) obwohl z.B. geringerer MMSE vor EKT! [Dols et al. AJGP 2017]

• Vermutlich langsame (1-2 Monate) aber vollständige Erholung auf das
  Level vorbestehender kognitiver Defizite [van Schaik et al. 2012]

• Nach EKT: Erhaltungs-EKT + Venlafaxin und Lithium besser als Medis
  alleine [McCall et. al. JPR 2018]

• Fallberichte zeigen gute Ergebnisse bei Verhaltensstörungen bei Demenz
   [Glass et al. Int PsychGer 2017]

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E Mental Health

Potenzielle Vorteile:
    Uneingeschränkte Erreichbarkeit
    Niederschwelliger Zugang
    Kostengünstig
    Zahlreiche Anwendungen in Diagnostik und Monitoring…

….auch in Therapie
     Telemedizin/Videotherapie (kein E-Mental Health i.e.S.)
     Self-Management Interventionen vs. blended Care

UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) AG   17.11.2021   29
Beispiel Depressionsbehandlung

UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) AG   30
SMI basierend auf CBT bei
Suizidgedanken

- Online Verfahren bei hoch-stigmatisierten Suizidgedanken vermutlich besonders
  sinnvoll
                                                                                           Büscherer et al. 2020 JAMA Netw.

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Vergleich: CBT Formen bei MDD

                                                                   - Nicht-Unterlegenheit von Guided self-help
                                                                     gegenüber Einzeltherapie

- Beste Akzeptanz von Guided self-help
                                                                                     Cuijpers P et al., JAMA Psych. 2019

  UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) AG   04.02.2021                                                 32
…und im Alter…..

                                                                 https://alzheimer.ch/de/alltag/technische-
                                                                 hilfen/magazin-detail/754/fit-im-netz/

• Online-Offline Grenze mittlerweile bei ca. 80 Jahren
• Baby Boomers (um 55 Jahre) offener als Millennials (
Behandlung von Suizidalität

• Feststellung von akuter Suizidalität muss zu klarem Handeln führen

• Ambulante oder stationäre Krisenintervention

• Beschränkung Zugang zur Suizidmethode (insb. auch nach Austritt)

• Ggf. BZP bis Eintritt Wirkung Antidepressivum, EKT

• Behandlung der Depression

• Im Falle Suizidversuch: ≪Attempted Suicide Short Intervention
  Program≫ (ASSIP)
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                                                                 Hatzinger et al. 201834
Vermeidung von Depressionen
im Alter

- Primärprävention: Vermeidung von Übergewicht, Inaktivität, Alkohol und Rauchen

- Massnahmen zur Vermeidung sozialer Isolation (Z.B. Besuchsdienste; Wohnform)

- Soweit möglich Korrektur von Seh- und Hörstörungen

- Niederschwellig Ansprechpartner z.B. Kirchengemeinen, Begegnungsstätten, etc.

- Weitere Gabe von Antidepressiva (ggf. 2-3 Jahre)

                                                                 Almaida Maturitas 2014
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Zusammenfassung

• Depressionen sind im Alter häufig und oft verbunden mit körperlichen
  Beschwerden

• Suizide, insb. von alleinstehenden älteren Männern sind häufig

• Depressionen im Alter werden relativ selten erfolgreich behandelt

• Es stehen wirksame medikamentöse und nicht-medikamentöse
  Therapien zur Verfügung

• Möglichkeiten der Vorbeugung (z.B. soziale Kontakte)

UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) AG   17.11.2021           36
Danke für das Zuhören
                                                    Fragen gerne an:
                                                    stefan.kloeppel@upd.ch
Weiteres Interesse?

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