DER VOD-MARKT DEUTSCHLAND

 
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DER VOD-MARKT DEUTSCHLAND
Der VoD-Markt Deutschland
   Fakten und Einschätzungen zur Entwicklung von
                 Video-on-Demand
DER VOD-MARKT DEUTSCHLAND
Der VoD-Markt Deutschland
      Fakten und Einschätzungen zur Entwicklung von Video-on-Demand

      Forschungsbericht:
      House of Research GmbH
      Fischerhüttenstraße 81a
      14163 Berlin

      Im Auftrag von:
      Filmwerte GmbH
      Dianastraße 44
      14482 Potsdam

      Autoren:
      Dirk Martens
      Jan Herfert

      Redaktion und Gestaltung:
      Miryam Merk
      Silke Kandzora

      Berlin, 12. März 2013

© House of Research 2013
DER VOD-MARKT DEUTSCHLAND
Inhalt
1      Einleitung .............................................................................................................................. 1
2      Grundlagen ............................................................................................................................ 2
       2.1       VoD im Bewegtbilduniversum.................................................................................... 2
       2.2       Die Geschäftsmodelle ................................................................................................. 3
3      Der VoD-Markt in Deutschland ............................................................................................ 5
       3.1       Umsatz......................................................................................................................... 5
       3.2       Absatz und Preise ........................................................................................................ 8
       3.3       Käufer, Leiher und Ausgaben ..................................................................................... 9
       3.4       Konkurrenzfähigkeit der VoD-Geschäftsmodelle..................................................... 10
                 3.4.1        Kaufmarkt.................................................................................................... 10
                 3.4.2        Leihmarkt .................................................................................................... 10
                 3.4.3        Subscription-Markt ..................................................................................... 11
                 3.4.4        A-VoD-Markt .............................................................................................. 12
       3.5       Anbieterübersicht ...................................................................................................... 13
                 3.5.1        Maxdome ..................................................................................................... 13
                 3.5.2        Lovefilm ...................................................................................................... 16
                 3.5.3        Videoload .................................................................................................... 18
                 3.5.4        MSN Movies ............................................................................................... 19
                 3.5.5        iTunes Store ................................................................................................ 20
                 3.5.6        Media Markt Video-on-Demand ................................................................. 21
                 3.5.7        Watchever ................................................................................................... 22
                 3.5.8        Weitere Anbieter auf dem deutschen Markt ............................................... 23
                 3.5.9        USA: Netflix ............................................................................................... 24
                 3.5.10       USA: Hulu................................................................................................... 25
                 3.5.11       Übersicht VoD-Anbieter ............................................................................. 26
4      Marktpotenzial der VoD-Branche ....................................................................................... 27
       4.1       Videomarkt ................................................................................................................ 27
       4.2       Kinomarkt ................................................................................................................. 27
       4.3       Pay-TV-Markt Deutschland ...................................................................................... 28
       4.4       Übersicht potenzielle Märkte .................................................................................... 28
       4.5       Der US-Markt als Trendindikator ............................................................................. 29
       4.6       Zukunftsmarkt VoD?................................................................................................. 31
                 4.6.1        Gründe mangelnder VoD-Akzeptanz .......................................................... 32
                 4.6.2        Treiber des Wachstums des VoD-Marktes ................................................. 34
                 4.6.3        Perspektiven für die künftige Entwicklung ................................................. 36
5      Fazit ..................................................................................................................................... 37
Abbildungsverzeichnis ................................................................................................................ 38
Tabellenverzeichnis .................................................................................................................... 39
Glossar ........................................................................................................................................ 40
Literaturverzeichnis .................................................................................................................... 43
Zum durchführenden Institut....................................................................................................... 46

                                                                                                                          © House of Research 2013
DER VOD-MARKT DEUTSCHLAND
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1

1 Einleitung
Eine annährende Verdopplung der Jahres-                    kaum oder gar kein Geld ausgibt, wie bei-
umsätze seit 2005 lässt erahnen, wie sich die              spielsweise die Nutzer illegaler Filmportale.
Branche der Video-on-Demand-Produkte in                    Nicht zuletzt kann VoD auch Personen für
Zukunft entwickeln könnte. Noch macht ein                  Filme begeistern, die bislang aus Geldman-
Umsatz von 124 Mio. Euro im Jahr                           gel oder anderen Gründen nicht zur Ziel-
2012 in Deutschland lediglich einen An-                    gruppe der Filmnutzer gehörten. Mit ande-
teil von 7,2 Prozent am Gesamtumsatz des                   ren Worten: VoD kann neue Nachfrage-
Home-Video-Marktes von gut 1,7 Mrd. Euro                   segmente erschließen, da es die Mög-
aus. Gegenüber dem Vorjahr ist dies jedoch                 lichkeit bietet, zu geringen Kosten und
ein gewaltiges Plus von 59 Prozent1. Den-                  auf neuen Wegen, Filme ins Wohnzim-
noch ist das Verfahren des Video-on-                       mer zu tragen.
Demand (VoD) in der breiten Bevölkerung
                                                           Vom Erfolg des US-amerikanischen Bran-
noch nicht etabliert, dies wohl auch, weil
                                                           chenprimus Netflix werden zunehmend
übersichtliche, leicht zugängliche Plattfor-
                                                           auch Europäische Medienkonzerne angezo-
men, die ein breites Filmspektrum zu güns-
                                                           gen: Im Januar 2012 startete das französi-
tigen Preisen anbieten, bislang nur schwer
                                                           sche Unternehmen Vivendi den VoD-Dienst
auffindbar sind. Von einem funktionieren-
                                                           Watchever, der als Generalist mit interna-
den Markt, auf dem ein hoher Qualitäts- und
                                                           tionalen Filmen und Serien gegen Maxdo-
Preiswettbewerb besteht, kann noch keine
                                                           me, Lovefilm und iTunes antritt. Mit ihnen
Rede sein. Die großen Anbieter – das sind
                                                           konkurrieren darüber hinaus auch Kabel-
der iTunes Store, Videoload, Maxdome und
                                                           und Telekommunikationsanbieter wie Kabel
Lovefilm – teilen sich gut 90 Prozent des
                                                           Deutschland, Unitymedia, Deutsche Tele-
VoD-Marktes. Lediglich 2,5 Mio. Perso-                     kom und Vodafone sowie einige konzernun-
nen zählten 2011 zu den Nutzern von                        abhängige Nischenanbieter. Neben der ge-
VoD-Angeboten und diese gaben kaum                         stiegenen Anbieterzahl wird der Markt vor
mehr als zwei Euro monatlich für on-                       allem durch die technologische Entwicklung
line abgerufene Filme aus.                                 angetrieben. VoD kann nicht nur auf dem
Dabei birgt die gesamte Filmbranche großes                 Computer genutzt werden, aktuelle internet-
Potenzial: Summiert man sämtliche Umsät-                   fähige Fernsehgeräte (Connected-TV) ver-
ze, die aus dem Verkauf oder Verleih von                   fügen in der Regel über vorinstallierte Apps
Filmen an den Endverbraucher resultieren                   von einem oder zwei VoD-Angeboten. Da-
(inklusive der Pay-TV-Abos und der ver-                    rüber hinaus sind einige Dienste auch auf
kauften Kinokarten), erhält man ein Volu-                  mobilen Endgeräten, nicht nur per Browser,
men von etwa 4,4 Mrd. Euro, das die                        sondern komfortabler über dezidierte Apps
deutschen Verbraucher jährlich für                         nutzbar. Die hohe und weiter steigende
Filme ausgeben (Näheres weiter unten).                     technische Verfügbarkeit entsprechender
Hinzu kommt die große Gruppe von Perso-                    Endgeräte und HD-tauglicher Breitbandan-
nen, die zwar sehr filmaffin ist und auch                  schlüsse (mindestens 6 Mbit/s) werden auch
sehr viele Filme schaut, dafür aber bislang                in den nächsten Jahren für eine deutlich
                                                           steigende Nachfrage sorgen.
1
    Vgl. Filmförderungsanstalt (FFA) (Hrsg.) (2013): Der   Die hier vorgestellte Untersuchung wurde
    Videomarkt 2012. Entwicklung Kino und Homevideo.
    Rekordjahr 2012.S. 11, 13. (unveröffentlicht, 2013).   im Auftrag der filmwerte GmbH, Potsdam,

                                                                                      © House of Research 2013
DER VOD-MARKT DEUTSCHLAND
2                                                                                                                      1. Einleitung

      durchgeführt. Die Gesellschaft ist für den                   gel gegründet und ist seit 12. Februar 2013
      Betrieb und die Lizenzakquisition des VoD-                   online.
      Portals www.alleskino.de verantwortlich.
                                                                   In den folgenden Abschnitten werden die
      Alleskino.de – das Portal für deutsche Kino-
                                                                   verschiedenen Vermarktungsmodelle vorge-
      filme – wurde von den Produzenten Hans
                                                                   stellt, die einzelnen Anbieter untersucht und
      W. Geißendörfer, Joachim von Vietinghoff
                                                                   schließlich der potenzielle Markt abge-
      und dem Medienunternehmer Andreas Vo-
                                                                   schätzt.

      2 Grundlagen
      2.1 VoD im                                                   als auch solche, für die so genannte Set-
                                                                   Top-Boxen nötig sind. Abzugrenzen ist VoD
          Bewegtbilduniversum                                      von linearen und offen zugänglichen Online-
                                                                   Videodiensten (wie den Web-TV-Portalen)
      Unter Video-on-Demand, kurz VoD, sind
                                                                   und von linearen und priorisierten Video-
      nach der hier verwendeten Definition sämt-
                                                                   diensten, die nur über geschlossene Netz-
      liche Online-Videoangebote zu fassen, die
                                                                   werke und mithilfe spezieller technischer
      non-linear abrufbar sind. Zu ihnen gehören
                                                                   Einrichtungen genutzt werden können
      sowohl Videodienste, die offen für jeden
                                                                   (IPTV).
      Anwender über den Browser nutzbar sind,
      Abbildung 1: VoD – Begriffsbestimmung und Abgrenzung vom Web-TV und IPTV

                                                      auf Abruf

                           Video on Demand (offen):             Video on Demand (geschlossen):
                      sämtliche über das Internet und         Video-Inhalte, die nicht linear, son-
                      einen beliebigen Browser abrufbare      dern auf „Anforderung“ zur Verfügung
                      Video-Inhalte, die nicht linear, son-   stehen. Zur Nutzung benötigt man
                      dern auf „Anforderung“ zur Verfügung    jedoch eine Set-Top-Box, da nur über
                      stehen.                                 ein geschlossenes Netzwerk gesen-
                                                              det. wird.
                                                                                                         geschlossen
              offen

                                    Web-TV:                                    IPTV:
                      Video-Inhalte, die über ein offenes     priorisierte Video-Inhalte, die über ein
                      Netzwerk und linear verbreitet wer-     geschlossenes Netzwerk und linear
                      den.                                    verbreitet werden.

                                                         linear
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2. Grundlagen                                                                                                                    3

      2.2 Die Geschäftsmodelle                                       Mittlerweile gibt es in Deutschland mehr als
                                                                     30 Online-Plattformen, die Filme legal
      Die VoD-Branche entwickelt sich seit unge-                     anbieten. Maxdome führt dabei mit einem
      fähr 2005 in rasantem Tempo, sowohl was                        Jahresumsatz von 21 Mio. Euro und einer
      die wirtschaftliche als auch technische Ent-                   durchschnittlichen monatlichen Nutzerzahl
      wicklung angeht. Allerdings hinken dabei                       von 720.000 Personen den Markt an (Stand:
      die kommerziellen Filmplattformen mit                          2011)4. Die einzelnen Anbieter unterschei-
      ihren Geschäftsmodellen den zahlreichen                        den sich dabei einerseits in der Auswahl der
      Angeboten kostenloser und illegaler Film-                      Filme. Für die Nutzer nicht weniger wichtig
      portale hinterher. Bereits seit 2001 lassen                    sind aber wohl die Bezugsarten, die Be-
      sich Filme und Filmausschnitte im Internet                     zahlwege und die Nutzungsrechte, woraus
      illegal herunterladen oder „streamen“. Por-                    sich letztlich die unterschiedlichen Ver-
      tale wie YouTube sind zwar größtenteils                        marktungsmodelle ergeben. Das Gesamt-
      legal, für den Nutzer jedoch ebenfalls kos-                    produkt VoD setzt sich allerdings noch aus
      tenlos. Illegale Streaming-Portale wie mo-                     weiteren       Komponenten        zusammen
      vie2k.to oder kinox.to ermöglichen den Zu-                     (vgl.Tabelle 1).
      griff und die Nutzung einer Vielzahl von
      Filmen aller Genres, höchster Aktualität,
      meist in guter Qualität und dies ohne Warte-
      zeiten. 39 Mio. Filme wurden 2010 auf
      diesen Websites in Deutschland ge-
      schaut. Weitere 54 Mio. Filme wurden
      2010 illegal und meist kostenlos von
      Filehostern heruntergeladen.2 Die Nach-
      frage, Filme online zu beziehen, ist also
      gegeben und ebenso sind es die technischen
      Voraussetzungen. Die Nutzer dieser illega-
      len Angebote bilden zudem einen besonde-
      ren Zukunftsmarkt des VoD, da die Bezugs-
      form eine ganz ähnliche ist. Mit 19,5 Mio.
      verkauften und verliehenen Einheiten im
      Jahr 2012 bleibt der Absatz auf dem legalen
      VoD-Markt noch weit hinter dem illegalen
      zurück.3

      2
        Vgl. Gesellschaft zur Verfolgung von
        Urheberrechtsverletzungen e.V. (GVU) / Gesellschaft für
        Konsumforschung (GfK) (Hrsg.) (2011): Studie zur digitalen
        Content-Nutzung (DCN-Studie) 2011. URL:
        http://www.musikindustrie.de/uploads/media/DCN-
                                                                     4
        Studie_2011_Presseversion_FINAL_02.pdf (26.8.2011).              Vgl. ProSiebenSat.1 Media AG (Hrsg.) (2012):
      3
        Vgl. Filmförderungsanstalt (FFA) (Hrsg.): Der Videomarkt         Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2011 bis
        2012. S. 10, 14 (Anm. 1).                                        zum 31.12.2011. Unterföhring. S. 110.

                                                                                                           © House of Research 2013
DER VOD-MARKT DEUTSCHLAND
4                                                                                                                                              2. Grundlagen

      Tabelle 1:            Übersicht Geschäftsmodelle
                                                                                Bezugs-           Bezahl-           Ausmaß der
                                                Kurzbeschreibung                                                                           Anbieter
                                                                                 form              form            Nutzungsrechte
                                            Frei abrufbare Inhalte, die
                                            in der Regel (nur) der                                               Leihen, Nutzungs-
                                                                                                                                       Maxdome,
       Free VoD                             Kundenbindung sowie der            Stream           kostenlos        zahl und Dauer je
                                                                                                                                       Videoload
                                            Gewöhnung der Zuschauer                                              nach Anbieter
                                            an VoD als Dienst dienen
                                            Elektronischer Erwerb
                                            eines Films mit anschlie-                                            Kaufen, sämtliche
       EST (DTB)                                                                                Einmal-
                                            ßender Möglichkeit zum                                               Nutzungsrechte        Videoload,
       Electronic Sell Through                                                 Download         zahlung pro
                                            Download und zur uneinge-                                            einschließlich DVD-   Media Markt
       (Download to Burn)                                                                       Filmerwerb
                                            schränkten Nutzung inklu-                                            Brennen
                                            sive DVD-Brennens
                                            Elektronischer Erwerb
                                            eines Films mit anschlie-                                            Kaufen, sämtliche     iTunes Store,
       EST (DTO)                                                                                Einmal-
                                            ßender Möglichkeit zum                                               Nutzungsrechte        Videoload,
       Electronic Sell Through                                                 Download         zahlung pro
                                            Download und zur uneinge-                                            ausschließlich        Maxdome,
       (Download to Own)                                                                        Filmerwerb
                                            schränkten Nutzung exklu-                                            DVD-Brennen           Media Markt
                                            sive DVD-Brennens

                                            Elektronischer Erwerb
                                            eines Films mit anschlie-                                            Kaufen, unbegrenz-
       EST (DTR)                                                                                Einmal-
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       Electronic Sell Through                                                 Download         zahlung pro                            -
                                            Download und zur uneinge-                                            für eine begrenzte
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                                            einen begrenzten Zeitraum
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       A-VoD                                                                                    Kostenlos        Leihen, Nutzungs-
                                            dung von Pre‐, Mid‐,
       Ad‐supported Video-on-                                                  Stream           mit Wer-         zahl und Dauer je     MSN Movies
       Demand                               Postroll‐ oder Player‐                              bung             nach Anbieter
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                                            Auswahl aus einem um-                                                Leihen oder Kau-
       S-VoD                                                                   Stream           Monatliche
                                            fangreichen Produktkatalog                                           fen, Nutzungszahl     Lovefilm,
       Subscription Video-on-                                                  oder             Grundge-
                                            zu einem monatlichen                                                 und Dauer je nach     Maxdome
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                                            oder 48 Stunden das Recht,                                           Leihen, einmalige
                                                                                                                                       Videoload,
       T-VoD                                den Film je nach Anbieter          Stream                            oder mehrmalige
                                                                                                Pay-per-                               Maxdome,
       Transactional Video-on-              einmal oder so oft wie             oder                              Nutzung innerhalb
                                                                                                view                                   iTunes Store,
       Demand                               gewünscht anzuschauen.             Download                          eines Zeitfensters
                                                                                                                                       Lovefilm
                                                                                                                 (24h oder 48h)

      Quelle: Thebrainbehind GmbH (Hrsg.) (2012): Hybride Welten. Der Kampf ums Wohnzimmer und die Business-Modelle. München. S. 4.
              Eigene Darstellung, Deskresearch

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DER VOD-MARKT DEUTSCHLAND
5

3 Der VoD-Markt in Deutschland
Im Folgenden soll die VoD-Branche genau-                                             zelnen Anbieter zu ihren Umsatz- und Nut-
er untersucht werden. Die Daten hierzu sind                                          zerzahlen sind äußerst begrenzt. Aus diesem
allerdings lückenhaft: Der Wirtschaftszweig                                          Grund muss hier häufig auf die Nachfrage-
ist noch recht jung; gesicherte Fakten sind                                          seite zurückgegriffen werden, also auf Be-
schwer zu ermitteln und Angaben der ein-                                             fragungen der Konsumenten.
3.1 Umsatz
Abbildung 2: Umsätze mit VoD-Angeboten über Nachfrageseite, Deutschland 2004 – 2011
              ohne Einnahmen aus Werbung
             140 Mio. €

             120 Mio. €

             100 Mio. €

              80 Mio. €
    Umsatz
              60 Mio. €

              40 Mio. €

              20 Mio. €

                0 Mio. €
                                2004          2005           2006          2007           2008          2009           2010          2011          2012
                  S-VoD                                                                                                            13 Mio. €     22 Mio. €
                  T-VOD       1 Mio. €       1 Mio. €      2 Mio. €       3 Mio. €      6 Mio. €      13 Mio. €      21 Mio. €     32 Mio. €     55 Mio. €
                  EST                                                                   2 Mio. €       8 Mio. €      22 Mio. €     33 Mio. €     46 Mio. €
                  Gesamt      1 Mio. €       1 Mio. €      2 Mio. €       3 Mio. €      8 Mio. €      21 Mio. €      43 Mio. €     78 Mio. €     124 Mio. €
Quelle: Bundesverband Audiovisuelle Medien e.V. (BVV) (Hrsg.) (2011): Der deutsche Videomarkt 2011. BVV Business Report. S. 27, 36. Filmförderungsanstalt
        (FFA) (Hrsg.) (2013): Der Videomarkt 2012. Entwicklung Kino und Homevideo. Rekordjahr 2012.S. 13. (unveröffentlicht). Eigene Darstellung
Anmerkung: Die Abo-Einnahmen (S-VoD-Umsätze) werden erst sein 2011 explizit erfasst. Anmerkung: Rundungsdifferenzen beim Aussummieren der einzelnen
        Formate zur Gesamtumsatzmenge.

Laut der GfK, die ihre Zahlen über ein Panel                                         und 2012 haben sowohl die Umsätze auf
von 25.000 deutschen Konsumenten ab 10                                               dem Leihmarkt als auch die Umsätze auf
Jahren ermittelt, liegt der Umsatz mit Vi-                                           dem Kaufmarkt zugenommen. Eine Be-
deo-on-Demand-Produkten 2012 bei                                                     trachtung der jährlichen Wachstumsra-
124 Mio. Euro. Seit 2005 verdoppeln                                                  ten lässt allerdings einen Trend in Rich-
sich die Umsätze also annährend jähr-                                                tung des Leihmarktes vermuten (siehe
lich (siehe Abbildung 2). Die GfK erhebt                                             Abbildung 3). Dies deckt sich mit Beobach-
ihre Daten jedoch ausschließlich über die                                            tungen in anderen Mediengattungen wie der
Umsätze der Nachfrageseite und kann des-                                             Musik, wo zunehmend mehr für die Nutzung
halb keine Aussagen über die Werbeein-                                               von Medien als für deren Besitz gezahlt
nahmen treffen, die auf den VoD-                                                     wird.
Plattformen erzielt werden. Zwischen 2007

                                                                                                                                  © House of Research 2013
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      Abbildung 3: Wachstum T-VoD und EST
                              350 %
                                                                                              300 %
                              300 %

                              250 %

                       200 %                                                                               175 %
            Wachstums-                                                                                                                             Wachstumsrate
               rate                                                                                                                                EST
                       150 %                                                                  117 %
                                                               100 %                100 %                                                          Wachstumsrate
                              100 %                                                                      62 %                  72 %                T-VoD
                                                                          50 %
                                50 %                                                                              52 %
                                                      0%                                                             50 %       39 %
                                  0%
                                           2004       2005      2006      2007       2008      2009       2010       2011      2012
      Quelle: Bundesverband Audiovisuelle Medien e.V. (BVV) 2011, S.27, 36. Filmförderungsanstalt (FFA) 2013, S.13. (unveröffentlicht) Eigene Darstellung

      Wie
      Abbildung 4 verdeutlicht, zeigt sich inner-                                            kauf und Verleih von DVDs zwischen 2005
      halb des gesamten Videomarktes, dass die                                               und 2012 um rund 20 Prozent zurückgegan-
      VoD-Umsätze im Vergleich zu den Erlösen                                                gen sind, verzeichnen Blu-ray- und VoD-
      aus Verkauf und Verleih von DVDs und                                                   Angebote seitdem einen horrenden Zu-
      Blu-rays nach wie vor sehr gering ausfallen.                                           wachs. Es lässt sich also ein eindeutiger
      Die VoD-Einnahmen machen 2012 ca.                                                      Trend auf dem Videomarkt weg vom
      sieben Prozent des gesamten Video-                                                     DVD-Format und hin zu Blu-ray und
      marktes von 1,7 Mrd. Euro aus. Wäh-                                                    VoD-Produkten ausmachen.
      rend jedoch die Einnahmen aus dem Ver-

      Abbildung 4: Umsätze mit den einzelnen Formaten im Videomarkt, Deutschland 2000 – 2011
                      2000 Mio. €
                      1800 Mio. €
                      1600 Mio. €
                      1400 Mio. €
                      1200 Mio. €

          Umsatz      1000 Mio. €
                        800 Mio. €
                        600 Mio. €
                        400 Mio. €
                        200 Mio. €
                          0 Mio. €
                                        2000      2001       2002     2003      2004      2005      2006      2007      2008      2009      2010      2011     2012
                VoD                                                              1         1         2          3        8         21         43       78       124
                Blu-ray                                                                                        15        53       134        217       305      392
                DVD                      183      448         854     1265      1595      1637      1578      1586      1500      1500      1407      1321     1194
                VHS                      751      698         545     289        151       49        13         4        1          1         1         0        0
                Videomarkt gesamt        934      1146       1399     1554      1747      1687      1593      1608      1562      1656      1668      1704     1710
      Quelle: Bundesverband Audiovisuelle Medien e.V. (BVV) 2011. , S. 27, 36; Filmförderungsanstalt (FFA) 2013, S.13. (unveröffentlicht) Eigene Darstellung

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3. Der VoD-Markt in Deutschland                                                                                                                             7

      Wie groß dabei der Anteil der einzelnen                                            die Marktanteile der großen Anbieter für
      Anbieter ist, lässt sich allerdings nur ab-                                        das Jahr 2010 beziffert. Anhand dieser Um-
      schätzen. Verlässliche Zahlen finden sich                                          satzanteile lassen sich folgende Umsatzvo-
      lediglich zu Maxdome und Lovefilm. Im                                              lumina für die einzelnen Anbieter schätzen
      Jahresabschlussbericht    der     Maxdome                                          (siehe Abbildung 5).
      GmbH werden
             5

      Abbildung 5: Umsätze der großen Anbieter, Deutschland 2010
                    inkl. Einnahmen aus Abonnements und Werbung über Angebotsseite

                                                                        7 Mio. €

                                                                                       20 Mio. €                                        Maxdome
                                                               12 Mio. €
                                                                                                                                        Videoload
                                                                                                                                        Lovefilm
                                                                 15 Mio. €                                                              iTunes
                                                                                     18 Mio. €                                          Rest

                                                                  Gesamt: ca. 71 Mio. Euro
      Quelle: LOVEFiLM Deutschland GmbH (Hrsg.) (2012): Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010. München. S. 2. Maxdome
             GmbH & Co. KG (Hrsg.) (2010): Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2010 bis zum 31.12.2010. Unterföhring. S. 5.
             Eigene Darstellung und eigene Hochrechnung

      Diese Zahlen beziehen sich zwar auf das                                            und schließlich iTunes Store mit
      Jahr 2010, die Umsätze haben seitdem ins-                                          17 Prozent. Die vier großen Anbieter teilen
      gesamt zugenommen, doch dürften sich die                                           damit gut 90 Prozent des Marktes unter sich
      Anteile bis heute nicht wesentlich geändert                                        auf. Das restliche Zehntel entfällt auf kleine-
      haben. Mit etwa 20 Mio. Euro hat Max-                                              re Anbieter (siehe Kapitel 3.5). Sie erzielten
      dome 2010 einen Marktanteil von                                                    2010 zusammen einen Umsatz von ca.
      28 Prozent, gefolgt von Videoload mit                                              7 Mio. Euro.
      25 Prozent, Lovefilm mit 21 Prozent

      5
          Vgl. Maxdome GmbH & Co. KG (Hrsg.) (2010):
          Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2010 bis zum
          31.12.2010. Unterföhring.

                                                                                                                                      © House of Research 2013
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      3.2 Absatz und Preise
      Abbildung 6: Absatz von T-VoD- und EST-Filmen, Deutschland 2008 – 2012

                      25 Mio.

                      20 Mio.

                 15 Mio.
         Absatz
        in Stück 10 Mio.

                       5 Mio.

                       0 Mio.
                                           2008                        2009                       2010                       2011                        2012
                       T-VoD              1,8 Mio.                    3,8 Mio.                   6,1 Mio.                   9,7 Mio.                   14,6 Mio.
                       EST                0,4 Mio.                    1,0 Mio.                   2,7 Mio.                   4,2 Mio.                    4,9 Mio.
                       Gesamt             2,2 Mio.                    4,8 Mio.                   8,7 Mio.                  13,9 Mio.                   19,5 Mio.

      Quelle: Bundesverband Audiovisuelle Medien e.V. (BVV) 2011, S.27, 36. Filmförderungsanstalt (FFA) (Hrsg.) (2012): Der digitale Videomarkt. Key facts.S. 6, 7.
              Eigene Darstellung
      Anmerkung: Absatz berechnet sich als Quotient der Jahresumsätze und des Preisniveaus.

      Was den Absatz von VoD-Filmen betrifft,                                                Leihfilmen profitieren (vgl. Abbildung 6
      können auf Basis der BVV-Erhebungen                                                    und Abbildung 7). Bemerkenswert ist einer-
      lediglich die Absatz- und Nutzerzahlen von                                             seits, dass der Kaufmarkt trotz explodieren-
      EST-Filmen und T-VoD-Filmen angegeben                                                  der Durchschnittspreise zwischen 2008 und
      werden; außer Acht gelassen werden die im                                              2012 ein jährliches durchschnittliches Ab-
      Rahmen eines Abonements genutzten Filme                                                satzwachstum von 94 Prozent erzielte (71 %
      sowie die über Werbemodelle angebotenen                                                auf dem Leihmarkt). Andererseits scheint
      und genutzten Filme. Zwischen 2008 und                                                 sich dieses Wachstum seit 2011 bei Re-
      2012 hat sich die Zahl online bezogener                                                kordpreisen von fast 10 Euro pro Film
      Filme (T-VoD, EST) trotz gestiegener                                                   im Jahr 2012 deutlich abzuschwächen.
      Durchschnittspreise von 2,2 Mio. Stück                                                 Leihfilme können dagegen mit einem relativ
      auf 19,5 Mio. Stück erhöht. Auch hier                                                  konstanten Preisniveau auch ein stabiles
      kann seit 2011 vor allem der Absatz von                                                Absatzwachstum verzeichnen.

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3. Der VoD-Markt in Deutschland                                                                                                                               9

      Abbildung 7: Durchschnittspreise für T-VoD- und EST-Filme, Deutschland 2008-2012
                          10 €
                           9€
                           8€
                           7€
                           6€
       Durchschnittspreis
                           5€
           pro Stück
                           4€
                           3€
                           2€
                           1€
                           0€
                                                    2008                     2009                     2010                2011                2012
                    Preis Kauf                      4,68 €                   7,90 €                   8,25 €              7,80 €              9,41 €
                    Preis Leih                      3,36 €                   3,46 €                   3,47 €              3,41 €              3,79 €
                    Durchschnittspreis              3,61 €                   4,40 €                   4,93 €              4,61 €              5,20 €

      Quelle: Filmförderungsanstalt (FFA) 2013, S.10, 14. Filmförderungsanstalt (FFA) 2012, S.6, 7. Eigene Darstellung

      3.3 Käufer, Leiher und                                                                 Preislich sind die VoD-Dienste, wie noch
                                                                                             gezeigt wird, nicht durchgehend konkur-
          Ausgaben                                                                           renzfähig. Die geringere Zahlungsbereit-
                                                                                             schaft der VoD-Nutzer ist also nicht auf ein
      Die Gesamtzahl der Käufer und Leiher von
                                                                                             geringeres Preisniveau zurückzuführen.
      VoD-Filmen beträgt 2011 2,5 Mio. Personen
                                                                                             Eher ist zu vermuten, dass VoD-Dienste den
      (3 % der Gesamtbevölkerung). Damit nutzen
                                                                                             klassischen DVD-, Blu-ray-Leih oder -Kauf
      rund    11 Prozent   der     Home-Video-
                                                                                             noch nicht wirklich ersetzen können. Dies
      Konsumenten VoD-Angebote. Die Nutzer
                                                                                             mag auch daran liegen, dass der PC, als
      der VoD-Plattformen geben monatlich
                                                                                             häufig genutztes Endgerät für VoD-Filme,
      allerdings nur 2,13 Euro im Durch-
                                                                                             noch nicht das Filmerlebnis bietet, wie es
      schnitt aus (siehe Abbildung 8). Die                                                   das Fernsehgerät verspricht6.
      durchschnittlichen Ausgaben der Käu-
      fer und Leiher im gesamten Home-
      Video-Markt betragen 2011 dagegen
      mehr als fünf Euro monatlich.

                                                                                             6   Vgl. Deloitte & Touche GmbH (Hrsg.) (2012): TV of the
                                                                                                 Future. Aussichten für IP-Video in Deutschland. URL:
                                                                                                 http://www.deloitte.com/multifiledownload?solutionName=del
                                                                                                 oit-
                                                                                                 te.com&fileIds=fc116c4836bd7310VgnVCM2000001b56f00
                                                                                                 aSTFL (5.7.2012). S. 19.

                                                                                                                                   © House of Research 2013
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      Abbildung 8: Käufer und Leiher von VoD-Filmen (EST und T-VoD) und monatliche Ausgaben
                    Deutschland 2009 bis 2011
                                              3 Mio.
                                              3 Mio.
                                              2 Mio.
                Anzahl Leiher und
                                              2 Mio.
                     Käufer
                                              1 Mio.
                                              1 Mio.
                                              0 Mio.
                                                            2009                        2010                         2011
               Leiher/Käufer von VoD-Filmen               1,1 Mio.                    1,6 Mio.                     2,5 Mio.
               Ausgaben pro Person und pro Monat           1,59 €                      2,24 €                       2,13 €
      Quelle: Bundesverband Audiovisuelle Medien e.V. (BVV) 2011, S.22. Eigene Berechnungen und eigene Darstellung

      3.4 Konkurrenzfähigkeit der                                        Tabelle 2:              EST und physische Datenträger
                                                                                                  2012
          VoD-Geschäftsmodelle                                                                                 Durchschnittspreis

      Im Folgenden wird ein Blick auf die preisli-                       EST                                                         9,78 €
      che Konkurrenzfähigkeit der einzelnen                              DVD-Kauf                                                   11,17 €
      VoD-Geschäftsmodelle und deren physische                           Blu-ray-Kauf                                               15,72 €
      Konkurrenten geworfen.                                             Quelle: Filmförderungsanstalt (FFA) 2013, S.10.

      3.4.1 Kaufmarkt                                                    3.4.2 Leihmarkt
      Der elektronische Erwerb einer Videodatei                          Mit „Transactional Video-on-Demand“ wird
      mit Nutzungsrechten stellt im Kaufmarkt die                        das Zugriffsrecht auf eine Videodatei über
      Analogie zum Erwerb einer DVD oder Blu-                            einen vorher festgelegten Zeitraum und Um-
      ray dar. Die Kaufpreise für einen Down-                            fang bezeichnet. Die Nutzer erwerben das
      load liegen zwischen 3,99 Euro und                                 Recht, in einem Zeitraum von 24 oder
      16,99 Euro (im Durchschnitt 9,78 €).                               48 Stunden ein Video als Stream oder
      Bei Durchschnittspreisen von 15,72 Euro                            Download je nach Anbieter einmal oder so
      (Blu-Ray) bzw. 11,17 Euro7 (DVD) ist EST                           oft wie gewünscht anzuschauen (auch Pay-
      im Vergleich zu den physischen Entspre-                            per-View bzw. PPV genannt). Dies stellt die
      chungen immer noch konkurrenzfähig.                                am häufigsten verfügbare und von den Nut-
      Fraglich ist allerdings, ob in Zukunft der                         zern am stärksten nachgefragte Variante des
      Besitz einer digitalen Datei überhaupt noch                        Video-on-Demand dar. Alle marktrelevanten
      einen derart hohen Aufpreis im Vergleich                           kostenpflichtigen Anbieter stellen dies den
      zum Stream rechtfertigen kann. Schließlich                         Nutzern zur Verfügung.
      waren die höheren Preise für den Besitz
      eines physischen Produktes auch mit einem
      gewissen Prestigewert begründbar, was bei
      einer Datei auf der Festplatte weitestgehend
      entfällt.

      7
          Berauer, Wilfried / Flechsig, Norbert u. a. (Hrsg.) (2012):
          Filmstatistisches Jahrbuch 2011, Band 22. Baden-Baden.

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     Tabelle 3:              T-VoD und physischer Verleih                          zahlen monatlich einen Betrag und sind je
                               2012                                                nach Anbieter an eine Vertragslaufzeit ge-
                                             Durchschnittspreis                    bunden oder können ihr Abonnement mo-
     T-VoD                                                              3,77 €     natlich beenden. Die Anbieter Maxdome
                                                                                   und Videoload geben einen unbegrenzten
     DVD-Verleih                                                        2,36 €
                                                                                   Zugang auf das Archiv mit älteren Filmen,
     Blu-ray-Verleih                                                    2,67 €     Serien und Dokumentationen – der Zugriff
     Quelle: Filmförderungsanstalt (FFA) 2012, S.11. Filmförderungsanstalt (FFA)   auf aktuelle Blockbuster ist auf eine be-
             2013, S.14.                                                           stimmte Anzahl limitiert. Die Bezugsform
     Die Preise für VoD-Leihfilme liegen                                           ist im Regelfall der Stream, nur in wenigen
     zwischen 0,99 Euro und 4,99 Euro                                              Fällen bieten die Portale im Abonnement
     (durchschnittlich 3,77 €). Überraschender-                                    Filme zum Download an.
     weise liegt der durchschnittliche Preis für                                   Die monatliche Grundgebühr für einen Abo-
     einen VoD-Leihvorgang erheblich über                                          Vertrag, der eine ausgiebige Nutzung großer
     dem Preis für den physischen Leihvor-                                         Filmpaletten bietet, liegt je nach Anbieter
     gang einer DVD (2,36 €) oder sogar                                            und Nutzungsumfang zwischen 3,49 Euro
     einer Blu-ray (2,67 €).                                                       und 17,99 Euro. Der durchschnittliche mo-
     Die Zukunft des T-VoD-Modells ist den-                                        natliche Abo-Preis beträgt für das Pay-TV-
     noch optimistisch einzuschätzen. Die Preis-                                   Angebot      zwischen     16,90 Euro    und
     entwicklung hängt eng mit dem Fortschritt                                     65,90 Euro (siehe Tabelle 4).
     an Professionalisierung und Spezialisierung                                   Tabelle 4:              S-VoD und Pay-TV
     der Anbieter zusammen. In Zukunft dürfte                                            Anbieter                     Monatlicher Grundpreis
     also ein Absinken der Preise und damit eine
                                                                                    Maxdome                          9,99 €           -    14,99 €
     Absatzzunahme zu erwarten sein, da bisher
     trotz der mangelnden preislichen Konkur-                                       Videoload                        4,99 €           -     9,99 €
     renzfähigkeit der T-VoD-Markt einen konti-                                     Lovefilm                         3,49 €           -    17,99 €
     nuierlichen Nachfrageanstieg verzeichnen                                       Sky (Pay-TV)                    16,90 €           -    65,90 €
     konnte. Eine steigende Verbreitung von                                        Quelle: House of Research (Juli 2013)

     Streamingplattformen insgesamt lässt zudem                                    Der Preis für Pay-TV-Angebote liegt damit
     einen allgemeinen Trend in Richtung eines                                     deutlich über den Preisen der VoD-Abos.
     flexibilisierten, nicht auf bestimmte Ver-                                    Auch wenn das lineare TV-Angebot des
     triebskanäle fixierten Nutzers vermuten.                                      Pay-TV-Senders Sky nicht direkt mit VoD
     Dieser bleibt bei seiner Konsumentschei-                                      vergleichbar ist, so besteht hier dennoch
     dung mobil und vertraglich ungebunden.                                        eine Konkurrenzsituation, da, neben Sport-
     Diesen Anforderungen entspricht das T-                                        übertragungen, gerade deren Angebot an
     VoD-Modell am ehesten.                                                        aktuellen internationalen Kinofilmen für
     3.4.3 Subscription-Markt                                                      viele Sky-Kunden zu den Hauptvorteilen
                                                                                   zählt. Um am entstehenden VoD-Markt zu
     Subscription-Video-on-Demand (kurz: S-                                        partizipieren, hat auch der Pay-TV-Sender
     VoD) ist das klassische Modell, um Konsu-                                     ein eigenes VoD-Angebot unter dem Namen
     menten langfristig zu binden und Einnah-                                      Sky Go auf den Markt gebracht – auch wenn
     men zu verstetigen. Die Anbieter ermögli-                                     es dem Geschäftsmodell des Pay-TV zu-
     chen durch fest vereinbarte Rahmenbedin-                                      nächst zuwiderläuft. Andererseits bietet die
     gungen einen dauerhaften Zugang zu einer                                      bestehende Adressbasis zahlungswilliger,
     umfangreichen Filmauswahl. Die Nutzer                                         filmaffiner Pay-TV-Kunden eine sehr gute

                                                                                                                                © House of Research 2013
3. Der VoD-Markt in Deutschland                                                                                                                             12

      Startposition für eine rasche und erfolgrei-                                     nur ein kleiner Teil der „Home-Video-
      che Marktplatzierung ihres VoD-Angebotes.                                        Konsumenten“ das Abo-Modell bevorzugen
                                                                                       würde (siehe Abbildung 9). Dennoch kön-
      Die Zukunft des Subscription-Modells ist
                                                                                       nen Abo-Modelle nach einer ersten Heran-
      schwer zu prognostizieren. Bei den sehr
                                                                                       führung über T-VoD, das eine geringere
      filmaffinen Nutzern könnte sich das Modell
                                                                                       Zugangshürde für neue Nutzer darstellt,
      etablieren. Wenn allerdings nicht alle VoD-
                                                                                       insbesondere bei Anbietern mit einem sehr
      Portale alle Filme anbieten, sondern die
                                                                                       umfangreichen Angebot über die Zeit auf
      Nutzer sich die gewünschten Inhalte immer

                                                                                                     Ich kann einzelne Filme
                                                                                                     zeitlich flexibel auswählen
                                                                                                     und bezahle diese
                                       26 %                                                          jeweils pro Film.

                                                                                                     Ich kann eine unbegrenzte
                                                       74 %
                                                                                                     Anzahl an aktuellen Filmen,
                                                                                                     Filmklassikern und TV-Serien
                                                                                                     ansehen und schließe hierfür
                                                                                                     ein festes Abonnement mit
                                                                                                     einer monatlichen Gebühr ab.

      von unterschiedlichen Quellen beschaffen                                         wachsende Nachfrage stoßen.
      müssen, so schafft ein Abo bei einem einzi-
      gen Anbieter Rigidität, die dem auf Flexibi-
      lität ausgerichteten Nutzer nicht gerecht
      wird. Aus der BVV-Studie ergibt sich, dass
      Abbildung 9: Welche der zwei folgenden Möglichkeiten würden Sie bevorzugen?
      Basis: n=1345 Home-Video Konsumenten die Kenner/Nutzer von Filmabruf-Diensten sind.
      Quelle: Bundesverband Audiovisuelle Medien e.V. (BVV) 2011, S.25.

                                                                                       VoD-Portalen versammelt werden. Um aus-
      3.4.4 A-VoD-Markt
                                                                                       reichend Nutzer für das Angebot zu begeis-
      MSN Movies war 2008 das erste werbefi-                                           tern, müssen aber ansprechende Filme vor-
      nanzierte Video-on-Demand-Portal auf dem                                         handen sein, die wiederum mit hohen Kos-
      deutschen Markt, hat seinen Betrieb aber                                         ten verbunden sind.
      mittlerweile eingestellt, bzw. eingeschränkt
                                                                                       Potenzial hat das A-VoD-Modell dennoch.
      und bietet, ähnlich wie. Clipfish und MyVi-
                                                                                       Laut Bundesverband Digitale Wirtschaft
      deo, die von der RTL- bzw. ProSiebenSat.1-
                                                                                       (BVDW) betrugen die Umsätze aus Online-
      Gruppe finanziert      werden,
                Insges. 80 % der        hauptsächlich
                                 „Home-Video-Konsumenten“
                                                                                       video-Werbung, also aus in Onlinevideos
      TV-Inhalte als einzelne Clips und keine
                                                                                       integrierten Werbeschaltungen, im Jahr
      Spielfilme an. Portale, die ein Angebot an
                                                                                       2011 rund 195 Mio. Euro8. Die Umsätze
      Spielfilmen hauptsächlich über Werbung
                                                                                       haben sich seit 2008 damit mehr als ver-
      finanzieren, konnten nach unseren Recher-
                                                                                       zehnfacht, und es ist auch in Zukunft mit
      chen nicht ausfindig gemacht werden. Über
      die Gründe für den Mangel an erfolgreichen                                       8
                                                                                           OVK: Nielsen Online-Werbestatistik. In: Bundesverband Digitale
      A-VoD-Portalen kann nur spekuliert wer-                                              Wirtschaft (BVDW) (Hrsg.): Trends der digitalen Wirtschaft in
      den: Um für die Werbepartner interessant zu                                          Zahlen, 2012, S. 30, URL: http://bvdw.org/fileadmin/bvdw-
      sein, muss eine kritische Masse auf den                                              shop/bvdw_studie_trends_der_digitalen_wirtschaft.pdf
                                                                                           (30.1.2013).

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11                                                                          3. Der VoD-Markt in Deutschland

     einem wachsenden Markt zu rechnen. So            Kontext von Filmthemen oder einzelner
     ließe sich VoD für neue Formen des Targe-        Szenen – entsprechende Software zur auto-
     tings einsetzen, also einer Werbeeinblen-        matisierten Erkennung von Bewegtbildin-
     dung im Film, die nicht nur auf das Nutzer-      halten ist bereits verfügbar.
     profil abgestimmt ist, sondern auch auf den
     3.5 Anbieterübersicht
     Im Folgenden werden einige relevante VoD-        als sehr junges Unternehmen mit einem
     Anbieter (ohne Anspruch auf Vollständig-         verhältnismäßig großen Filmangebot und
     keit) vergleichend aufgestellt. Hierbei reprä-   einem relativ aggressivem Preis auf den
     sentieren iTunes, Videoload, Maxdome und         Markt getreten ist. Die US-Marktführer
     Lovefilm die deutschen Marktführer. MSN          Hulu und Netflix sollen an dieser Stelle den
     Movies steht hier für die sehr wenigen VoD-      sehr weit entwickelten US-Markt abbilden.
     Anbieter, die ausschließlich auf das A-VoD-
                                                      Eine nahezu vollständige und aktuelle Liste
     Modell setzen, sich also nur über Werbung
                                                      aller in den deutschsprachigen Ländern ak-
     finanzieren. Wie schon erwähnt, bietet MSN
                                                      tiven Anbieter wird von der zum Bundes-
     mittlerweile keine A-VoD-Filme mehr an.
                                                      verband Audiovisuelle Medien (BVV) gehö-
     Media Markt bietet als derzeit einziger Be-
                                                      renden Gesellschaft zur Förderung audiovi-
     treiber den Online-Verkauf von 3-D-Filmen
                                                      sueller Medien (FAM) unter der Webadres-
     an. Watchever wird hier mitaufgeführt, da es
                                                      se www.was-ist-vod.de angeboten.
     3.5.1 Maxdome
     Abbildung 10: Startseite Maxdome

     Das Video-on-Demand Portal Maxdome ist           2007 auf dem Markt. Die angebotenen
     ein Dienst der ProSiebenSat.1 AG und seit        45.000 Inhalte setzen sich deshalb zum Teil

                                                                                 © House of Research 2013
3. Der VoD-Markt in Deutschland                                                               12

      aus Serien, Eigenproduktionen der Gruppe   Verwertungszyklen der Verleiher allerdings
      sowie aus internationalen Kinofilmen zu-   begrenzt und – wie bei anderen Anbietern
      sammen. Des Weiteren befindet sich ein     auch – nur in bestimmten Zeiträumen ver-
      wechselndes Angebot aus Blockbustern bei   fügbar ist.
      Maxdome; deren Lizenzierung aufgrund der

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3. Der VoD-Markt in Deutschland                                                                                                                                         15

      Abbildung 11: Umsatzentwicklung Maxdome, Deutschland 2008 – 2011
                     24 Mio. €
                                                 23,1 Mio. €
                     23 Mio. €

                     22 Mio. €
                                                                                                                                          20,9 Mio. €
           Umsatz 21 Mio. €
                                                                                              20,0 Mio. €
                     20 Mio. €

                     19 Mio. €

                     18 Mio. €
                                                     2009                                        2010                                         2011
      Quelle: Maxdome GmbH & Co. KG 2010, S.1. ProSiebenSat.1 Media AG (Hrsg.) (2012): Konzernabschluss zum Geschäftsjahr
            vom 01.01.2011 bis zum 31.12.2011. Unterföhring. S. 110. Eigene Darstellung

      Abbildung 12: Durchschnittliche monatliche Nutzer (Unique User) und Besuche (Unique Visits)
                     bei Maxdome
                                3,5 Mio.
                                3,0 Mio.
                                2,5 Mio.
                                2,0 Mio.
           Anzahl montl. Nutzer 1,5 Mio.
               und Besuch       1,0 Mio.
                                0,5 Mio.
                                0,0 Mio.
                                                                   2010                                 2011                                 2012
                           Unique User                            1,1 Mio.                             0,7 Mio.                             0,8 Mio.
                           Unique Visits                          2,5 Mio.                             2,3 Mio.                             2,4 Mio.
                           Besuche pro Nutzer                       2,3                                  3,2                                  3,1
      Quelle: Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) (Hrsg.) (2012): Berichtsbände internet facts. Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von
              Werbeträgern e.V. (IVW) (Hrsg.) (2012): Aktuelle Nutzungsdaten IVW-geprüfter Online-Angebote. Eigene Darstellung

      Am Beispiel Maxdome lässt sich die Ent-                                               12). Insgesamt verzeichnete Maxdome seit
      wicklung und die Strategie der deutschen                                              2009      Umsatzeinbußen      von     rund
      Anbieter gut verdeutlichen. Der wirtschaft-                                           2,2 Mio. Euro und spätestens seit 2010
      liche Verlauf der Maxdome GmbH reprä-                                                 einen leichten Rückgang der Nutzer und
      sentiert eine anfangs gute bis überragende                                            Besuche. Über die Gründe des Rückgangs
      Entwicklung, die sich seit 2010 abflacht                                              kann nur spekuliert werden. Möglicherweise
      (vgl. Abbildung 11).                                                                  haben Direktmarketing-Aktionen im Jahr
                                                                                            2009 lediglich zu Einmaleffekten geführt,
      Die Anzahl der Unique Visits der Maxdome
                                                                                            ohne dass dabei langfristie Kundenbindun-
      Website stand im Mai 2012 bei 2,3 Mio.
                                                                                            gen aufgebaut werden konnten.
      Besuchen. Seit 2010 hat die durchschnittli-
      che monatliche Besucherzahl also um
      100.000 Visits abgenommen. Die Zahl der
      Nutzer konnte zwischen 2011 und 2012
      zwar einen leichten Anstieg verzeichnen, die
      Nutzungsintensität nahm jedoch von 3,2 auf
      3,1 Besuche pro Nutzer ab9 (vgl. Abbildung

      9
          Vgl. Informationsgemeinschaft zur Feststellung der                                 Aktuelle Nutzungsdaten IVW-geprüfter Online-Angebote.
          Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) (Hrsg.) (2012):                            URL: http://ausweisung.ivw-online.de/ (1.8.2012).

                                                                                                                                          © House of Research 2013
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      3.5.2 Lovefilm
      Abbildung 13: Startseite Lovefilm

      Lovefilm ist ein Tochterunternehmen des         lich. Darin ist nicht allein das Video-on-
      Internet-Händlers Amazon. Das ursprüngli-       Demand-Geschäft enthalten, der DVD-
      che Modell dieser Dienstleistung seit 2005      Verleih sorgt für den größten Teil der Um-
      sieht vor, dass präverierte DVDs von den        sätze. Laut Geschäftsbericht 201010 betrug
      Nutzern auf eine Wunschliste gesetzt wer-       der Gesamtumsatz im Jahr 2009
      den und diese regelmäßig Filme per Post als     12,5 Mio. Euro und im Jahr 2010
      Ausleihe zugesandt bekommen. Es stehen          14,7 Mio. Euro.
      2.000 Titel als DVD oder Blu-ray – darunter
                                                      Die Besuchszahlen der Website haben sich
      aktuelle Videothekentitel, Serienstaffeln und
                                                      seit 2010 von 1,5 Mio. auf 2,7 Mio. Zugriffe
      Klassiker – zur Verfügung. Seit 2009 stehen
                                                      pro Monat11 stark erhöht. Ebenso die Zahl
      in einem Teil der Abonnements auch 1.900
                                                      der Personen, die Lovefilm monatlich nut-
      Filme als Video-on-Demand per Stream zum
                                                      zen. Ähnlich, wie bei Maxdome ging zwi-
      Abruf bereit. Ein Kaufangebot (EST) der
                                                      schen 2011 und 2012 die Nutzungsintensität
      digitalen Dateien wird nicht angeboten.
                                                      pro Nutzer leicht zurück, wofür auch hier
      Die Umsatzzahlen für das Gesamtgeschäft         wie bei Maxdome (s. o.) Einmaleffekte ver-
      der Lovefilm Deutschland GmbH sind in           antwortlich sein könnten.
      veröffentlichten Jahresabschlüssen zugäng-

                                                      10
                                                         LOVEFiLM Deutschland GmbH (Hrsg.) (2012):
                                                        Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010. München.
                                                      11
                                                         Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung
                                                         von Werbeträgern e.V. (IVW) 2012.

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3. Der VoD-Markt in Deutschland                                                                                                                               17

      Abbildung 14: Umsatzentwicklung Lovefilm (VoD und physischer Verleih)
                     Deutschland 2009 – 2010

                         16 Mio. €
                                                                                                                                14,7 Mio.
                         14 Mio. €
                                                                  12,5 Mio.
                         12 Mio. €
                         10 Mio. €
            Umsatz
                           8 Mio. €
                           6 Mio. €
                           4 Mio. €
                           2 Mio. €
                           0 Mio. €
                                                                    2009                                                          2010

      Quelle: LOVEFiLM Deutschland GmbH 2012, S.2. Eigene Darstellung

      Abbildung 15: Durchschnittliche monatliche Nutzer (Unique User)
                     und Besuche (Unique Visits) bei Lovefilm
                             4 Mio.

                             3 Mio.

             Besuche
            und Nutzer 2 Mio.

                             1 Mio.

                             0 Mio.
                                                        2010                                     2011                                        2012
              Unique User                              0,6 Mio.                                 0,6 Mio.                                    1,0 Mio.
              Unique Visits                            1,5 Mio.                                 1,7 Mio.                                    2,7 Mio.
              Besuche pro Nutzer                         2,4                                      2,9                                         2,6
      Quelle: Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) 2012. Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von
            Werbeträgern e.V. (IVW) 2012. Eigene Darstellung

                                                                                                                                         © House of Research 2013
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      3.5.3 Videoload
      Abbildung 16: Startseite Videoload

      Das     deutsche Video-on-Demand-Portal      Videoload rund 10.000 Inhalte zur Verfü-
      Videoload ist ein Angebot der deutschen      gung.
      Telekom. Seit 2007 steht der Dienst zur
                                                   2010 betragen die Umsätze von Video-
      Verfügung und bietet aktuelle Blockbuster,
                                                   load dem Geschäftsbericht der Pro-
      Spielfilme, Dokumentationen und komplette
                                                   SiebenSat.1       Group      zufolge
      Staffeln von TV-Serien an. Derzeit stellt
                                                   18 Mio. Euro.

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18                                                                      3. Der VoD-Markt in Deutschland

     3.5.4 MSN Movies
     Abbildung 17: Startseite MSN Movies

     MSN ist der Webportaldienst von Micro-        das Videoangebot bei MSN auf den Part
     soft. MSN Movies ist 2008 als erstes werbe-   MSN Videos, auf dem lediglich kurze Clips
     finanziertes Video-on-Demand-Portal (A-       und keine Spielfilme mehr zu finden sind.
     VoD) an den Markt gegangen. Die Erlöse        Nach Angaben von Microsoft verzeichnet
     wurden durch Werbeclips im Video-Player       MSN Videos im Jahr 2012 monatlich
     des Browsers erzielt. Die Benutzer sahen im   940.000 Unique Users, die monatlich 15
     Verlauf des Films kurze Werbeclips, die       Mio. Streams abrufen.
     sich nicht überspringen ließen. Auf MSN
                                                   Wie hoch die Einnahmen aus dem Adverti-
     Movies wurden ältere US-Kino-, Spiel-
                                                   sing-Modell für Microsoft sind, lässt sich
     (1970 - 1990er Jahre), Kinderfilme und Do-
                                                   nicht ermitteln.
     kus gezeigt. Mittlerweile beschränkt sich

                                                                             © House of Research 2013
20                                                                              3. Der VoD-Markt in Deutschland

      3.5.5 iTunes Store
      Abbildung 18: iTunes Store Charts im Bereich Movies

      Der iTunes Store ist ein Angebot der Apple            Kinofilme und Serien, zum anderen aber
      Inc. bzw. dereuropäischen Tochterfirma                auch um deutschsprachige Filme aus deut-
      iTunes S.à.r.l. (Sitz Luxemburg). Der Store           schen Verleihen.
      bietet neben Musik auch Filme und Serien-
                                                            Auch die iTunes-Umsätze können nur an-
      folgen zum Kauf (EST) und zum Verleih (T-
                                                            hand der Angaben des ProSiebenSat.1 Me-
      VoD) an. In Deutschland gibt es das Ange-
                                                            dienkonzerns abgeschätzt werden. Demnach
      bot von Spielfilmen und Serien seit 2009.
                                                            beträgt   der    Umsatz       2010   ca.
      Bei den angebotenen Inhalten handelt es
                                                            13 Mio. Euro.
      sich zum einen um US- bzw. internationale

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3. Der VoD-Markt in Deutschland                                                                       21

      3.5.6 Media Markt Video-on-Demand
      Abbildung 19: Startseite Media Markt Video-on-Demand

      Das VoD-Portal des Elektronikfachmarktes          4,99 Euro. Ein Abonnementmodell gibt es
      ist 2010 gestartet und kann als Versuch ge-       bei Media Markt nicht. Aufsehen erregte
      sehen werden, die sinkenden Einnahmen aus         Media Markt mit einem Modell des Down-
      dem Verkauf von DVDs bzw.Blu-ray zu               load-to-Burn, bei dem der Konsument einen
      kompensieren. Die Nutzer können aus 8.000         heruntergeladenen Film auch auf DVD
      Filmen in den Bereichen aktuelle Blockbus-        brennen kann.
      ter-Spielfilme, Serien und Musikkonzerte
                                                        Media Markt ist Teil des Metro-Konzerns.
      auswählen. Es besteht die Möglichkeit des
                                                        In den Jahresabschlüssen sind keine Um-
      Kaufs (EST) oder des Verleihs (T-VoD) für
                                                        satz- oder Nutzerzahlen für den einzelnen
      48 Stunden. Die Preise für einen Kauf-Film
                                                        Bereich Video-on-Demand von Media
      liegen zwischen 3,99 Euro und 13,99 Euro,
                                                        Markt ausgewiesen.
      für den Filmverleih bei 0,99 Euro bis

                                                                                 © House of Research 2013
22                                                                        3. Der VoD-Markt in Deutschland

      3.5.7 Watchever
      Abbildung 20: Startseite Watchever

      Watchever     ist ein Angebot des französi-    Blockbuster unbegrenzt oft geschaut werden
      schen Medienkonzern Vivendi, dessen Ab-        können. Auf mobilen Geräten ist auch eine
      leger Watchever GmbH den Streaming-            Offline-Nutzung möglich sein, wenn der
      Dienst am 9. Januar 2013 startete. Auffällig   Film zuvor geladen wurde.
      ist die vom Start weg große Verbreitung
                                                     Durch eine Kooperation mit dem Axel
      über verschiedene Ausspielgeräte. Nach
                                                     Springer Verlag wird das Angebot zusätz-
      Angaben von Watchever zählen neben PC
                                                     lich auch als Bild Movies unter dessen
      und Mac auch Apps für iPad, iPhone und
                                                     Branding angeboten.
      Android Tablets dazu. Verbreitet wird der
      Dienst darüber hinaus über die Apple-TV-       Es ist zu vermuten, dass Vivendi mit Watch-
      Box sowie Connected-TV-Geräte von Sam-         ever in 2013 erhebliche Anstrengungen
      sung und Panasonic. Nach Auskunft der          unternehmen wird, um im wachsenden deut-
      Pressestelle umfasst das Angebot zum Start     schen VoD-Markt eine relevante Rolle zu
      ca. 1.600 Filme sowie ca. 4.500 Serienepi-     spielen, weshalb das Angebot, trotz noch
      soden. Angeboten wird ausschließlich eine      fehlender Umsatzzahlen, hier Erwähnung
      Flatrate zu einem Preis von 8,99 Euro pro      findet.
      Monat, mit der sämtliche Titel inkl. HD und

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3. Der VoD-Markt in Deutschland                                                                                                                              23

      3.5.8 Weitere Anbieter auf dem deutschen Markt

                                  Acetrax Movies                                                                       alles kino

                  Anime on Demand                                             Docufilms                                           FilmConfect

                                  ICESTORM.TV                                                                         InspireTV

                Kabel BW Videothek                                           Kinderkino                                      MAKE MUSIC TV

                                         MUBI                                                                      o2 Videothek

                      onlinefilm.org                                          realeyz.tv                                      SELECT VIDEO

                                         SKY                                               Sony Entertainment Network – Video Unlimited

               Unitymedia Videothek                                          Videociety                                             Viewster

                                   Vodafone TV                                                                    WARNER VOD
      Quelle: FAM Gesellschaft zur Förderung audiovisueller Medien mbH (Hrsg.) (2013): Video on Demand. URL: http://www.was-ist-vod.de (24.1.2013).

                                                                                                                                        © House of Research 2013
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      3.5.9 USA: Netflix
      Abbildung 21: Mitgliederstartseite Netflix

      Netflix ist auf dem US-Markt führend beim                      Vor allem im Heimatmarkt USA tritt Net-
      physischen Verleih von DVDs und Blu-rays                       flix mit einem reichhaltigen Angebot auch
      per Post und hat sich in den letzten Jahren                    an TV-Serien und -Shows in Konkurrenz zu
      im Video-on-Demand-Bereich etabliert. Die                      den dort sehr stark genutzten Pay-TV-
      Nutzer zahlen eine monatliche Gebühr für                       Sendern. Ein weiterer Erfolgsfaktor von
      den Zugriff auf beliebig viele Inhalte aus                     Netflix ist die Verfügbarkeit auf vielen
      dem bereitgestellten Angebot. Damit er-                        Endgeräten, wie Computer (PC, Mac),
      reicht Netflix 2012 ca. 27 Mio. Abonnenten                     Spielekonsolen (Microsoft Xbox 360, Nin-
      in den USA, Kanada, Lateinamerika, im                          tendo Wii, Sony PS3), Home-Video-Geräten
      Vereinigten Königreich, Irland sowie seit                      (Blu-ray-Player, Connected-TV), mobilen
      Oktober 2012 auch in Dänemark, Finnland,                       Geräten (iPhone, iPad) und Set-Top-Boxen
      Norwegen und Schweden.12 Im Jahr 2012                          (Apple TV, Google TV).
      blickt Netflix auf 27 Mio. Abonnenten und
                                                                     Netflix hat Ende 2012 die Rechte erwoben,
      einen Umsatz von rund 3,6 Mrd. US-
                                                                     ab 2016 Filme aus den Disneys Studios ein-
      Dollar. Knapp ein Drittel davon
                                                                     schließlich Produktionen der Studios Pixar,
      (31,5 %) entfällt noch auf das klassische
                                                                     Marvel und Lucasfilm zwischen dem siebten
      DVD-Verleihgeschäft – mit abnehmen-
                                                                     und neunten Monat nach dem Ende der Ki-
      der Tendenz. Der Rest (68,5 %) entfällt
                                                                     no-Ausstrahlung zu streamen.14
      auf den Streaming-Dienst in den USA
      (60,5 %) und den übrigen Ländern
      (8,0 %).13

      12                                                             14
         Netflix (Hrsg.) (2012): Company Overview. Netflix                Vgl. N. N. (2012): Onlinevideothek Netflix paktiert mit Walt
         revolutionizes the way people watch TV shows and movies.         Disney. In: Financial Times Deutschland (ftd.de), 5.
         URL: https://signup.netflix.com/MediaCenter (24.1.2013).         Dezember 2012. URL: http://www.ftd.de/it-medien/medien-
      13
         Netflix , Q4 12 Financials Statements (January 23, 2013),        internet/:streaming-rechte-onlinevideothek-netflix-paktiert-
         URL: http://ir.netflix.com/                                      mit-walt-disney/70125604.html (17.1.2013).

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25                                                                              3. Der VoD-Markt in Deutschland

      3.5.10       USA: Hulu
      Abbildung 22: Startseite Hulu

      Hulu ist ein Portal der US-Medienkonzerne      Set-Top-Boxen (Apple TV) genutzt werden
      NBC, FOX und ABC und bietet von den            können. Im Oktober 2011 nutzten 1 Mio. 15
      Sendern produzierte aktuelle Serienfolgen      Kunden das kostenpflichtige Angebot Hulu
      und Spielfilme zum Abruf an. Für die Nut-      Plus, das kostenlose nutzten 27 Mio. Perso-
      zer ist dies aufgrund der Werbefinanzierung    nen. 2011 betrug der Umsatz 500 Mio.
      (A-VoD) kostenlos. Seit 2010 gibt es zusätz-   US-Dollar16.
      lich das kostenpflichtige Angebot Hulu Plus,   Diese Zahlen verdeutlichen, welches Poten-
      bei dem auch komplette Staffeln über ver-      zial das Geschäft mit Video-on-Demand-
      schiedene Endgeräte wie mobile Geräte          Angeboten birgt.
      (iPad, iPhone, Android Smartphones und
      Tablets), Home-Video-Geräte (Blu-ray-
      Player, Con-nected-TVs, Tivo), Spielekon-
      solen (Microsoft Xbox 360, Sony P3S, Nin-
      tendo                Wii)               und

                                                     15
                                                         IT Times (Hrsg.) (2011): Hulu erreicht eine Million zahlende
                                                        Nutzer. URL: http://www.it-
                                                        times.de/news/nachricht/datum/2011/09/23/hulu-erreicht-
                                                        eine-million-zahlende-nutzer/ (1.8.2012).
                                                     16
                                                         Sawall, Achim (2011): TV-Videoplattform Hulu geht nicht an
                                                         Apple oder Google. URL:
                                                         http://www.golem.de/1110/87041.html (1.8.2012).

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3. Der VoD-Markt in Deutschland                                                                                                                                        25

      3.5.11Übersicht VoD-Anbieter
      In Tabelle 5 werden die besprochenen VoD-
      Anbieter vergleichend aufgestellt.
      Tabelle 5:             Übersicht ausgewählter VoD-Anbieter
                                 Umsatz            Besucherzahl                                                                                  Endgeräte
                                                                                         Verwertungs-
          Anbieter                2010             2011 in Unique           Start                                   Preise (in €)
                                                                                            formen                                               (außer PC)
                              in Mio. Euro           Visits, Mio.
                                                                                               EST                   3,99 - 16,99
       iTunes Store                 13                   k. A.              2009                                                            Mobile, TV
                                                                                              T-VoD                  2,99 - 4,99
                                                                                               EST                   4,99 - 14,99
       Videoload                    18                   k. A.              2007              T-VoD                  0,99 - 4,99            TV (Set-Top-Box)
                                                                                              S-VoD                  4,99 - 9,99
                                                                                               EST                   1,99 - 13,99
                                                                                                                                            TV (Internetfähiger
       Maxdome                      20                    2,3               2007              T-VoD                  0,99 - 4,99
                                                                                                                                            TV oder Receiver)
                                                                                              S-VoD                  9,99 - 14,99
       Lovefilm (inkl.                                                                                                                      TV (Internetfähiger
                                   14,7                   1,3               2005              S-VoD                  6,99 - 17,99
       DVD-Verleih)                                                                                                                         Sony-TV oder PS3)
       MSN Movies                 k. A.                  k. A.              2008              A-VoD                        -                -
                                                                                               EST                3,99 - 17,90 (3D)
       Media Markt                k. A.                  k. A.              2010                                                            -
                                                                                              T-VoD                  0,99 - 5,99
                                                                                                                                            iPad, iPhone,
                                                                                                                                            Android-Geräte,
       Watchever                  k.. A.                 k. A.              2013              S-VoD                      8,99
                                                                                                                                            Apple TV,
                                                                                                                                            Connected-TV
                                                                                                                                            iPad, iPhone,
                                                                                              A-VoD                        -                Android-Geräte,
                                                                                                                                            Xbox 360, PS3, Wii,
       Hulu                   500 $(2011)                 28                2008
                                                                                                                                            Apple TV, Blu-ray-
                                                                                              S-VoD                     7,99 $              Player, Connected-
                                                                                                                                            TV, Tivo
                                                                                                                                            iPad, iPhone, Xbox
                                                                                                                                            360, PS3, Wii,
                                 3200 $
       Netflix                                    26 (Abonnenten)           1997              S-VoD                     7,99 $              Apple TV, Blu-ray-
                                 (2011)
                                                                                                                                            Player, Connected-
                                                                                                                                            TV, Google TV
      Quelle für Umsatzzahlen: Maxdome GmbH & Co. KG 2010, S.1, 5. LOVEFiLM Deutschland GmbH 2012, S.2. Sawall, Achim (2011): TV-Videoplattform Hulu geht
                               nicht an Apple oder Google. The Diffusion Group (2012): Press Releases. Netflix Streaming Nearly Double That of PayTV VOD. Für Unique
                               Visits: Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) 2012. Eigene Darstellung

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3. Der VoD-Markt in Deutschland                                                                                                                 27

      4 Marktpotenzial der VoD-Branche
      Um die potenzielle Marktentwicklung in den                   Tabelle 6:             Potenzieller Pool Videomarkt
      nächsten Jahren abschätzen zu können, wer-                                           (DVD/Blu-ray) 2011
      den im Folgenden einige Märkte beleuchtet,                   Umsatz aus
                                                                                                                              1.586 Mio. €
      auf denen eine der VoD-Branche ähnelnde                      Verkauf und Verleih 2012
      Nachfrage besteht. Potenzielle Nutzer von                    Absatz                                    228,4 Mio. DVDs/ Blu-rays
      Video-on-Demand-Produkten finden sich                        Reichweite                                           20 Mio. Personen
      unserer Einschätzung nach auf der Nachfra-                   Quelle: Bundesverband Audiovisuelle Medien e.V. (BVV) 2011, S.18, 27, 36.
                                                                           Reitze, Helmut / Ridder, Christia-Maria (Hrsg.) (2011): Massenkom-
      geseite des Videomarktes, des Kinomarktes                            munikation VIII. Eine Langzeitstudie zur Mediennutzung und Medien-
      und des Pay-TV-Marktes. Auf diesen Märk-                             bewertung 1964-2010, 21. Baden-Baden. S. 47

      ten interessieren vor allem die Absatz- und
      Umsatzzahlen. Sie bilden letztlich den pri-                  4.2 Kinomarkt
      mären Pool, aus dem die VoD-Branche sich
                                                                   Der Kinomarkt konnte 2011 einen Absatz
      bedient. Die Absatzmengen entsprechen
                                                                   von rund 130 Mio. verkauften Kinokarten
      dabei den Mengen an nachgefragten Filmen
                                                                   verzeichnen. Die Statistik19 gibt eine Besu-
      insgesamt, von denen die VoD-Branche
                                                                   cherzahl von 30,5 Mio. Personen mit einer
      möglichst viele selber anbieten will. Die
                                                                   durchschnittlichen Besuchsintensität von 4,1
      Umsatzmengen entsprechen den Geldmen-
                                                                   Besuchen pro Jahr an. 2012 wurde ein Um-
      gen, die für Filme insgesamt vom Konsu-
                                                                   satz von 1.027 Mio. Euro erzielt.
      menten zur Verfügung gestellt werden. Die
      folgenden Angaben sind als grobe                             Tabelle 7:             Potenzieller Pool Kinomarkt
      Richtwerte zu verstehen.
                                                                                           2011
                                                                   Umsatz aus
      4.1 Videomarkt                                               Kinokartenverkauf
                                                                                                                              1.027 Mio. €

                                                                   Absatz                                            130 Mio. Kinokarten
      Die tägliche Nutzungsdauer für physische
                                                                   Reichweite                                         30,5 Mio. Personen
      Videoinhalte (DVD, Blu-ray) lag 2010 bei 4
                                                                                                               4,1 Besuche pro Jahr pro
      Minuten täglich17. Laut BVV18 wurden im                      Intensität
                                                                                                                                Person
      Jahr 2011 rund 228,4 Mio. Filme ausgelie-                    Quelle: Filmförderungsanstalt (FFA) (Hrsg.) (2012): Der Kinobesucher 2011.
      hen oder gekauft und 2012 ein Umsatz von                             Strukturen und Entwicklungen auf Basis des GfK Panels. Berlin.
                                                                           S. 5, 7.
      1.586 Mio. Euro erzielt. Eine Schätzung auf
      Basis der BVV-Daten ergibt eine Gesamt-
      nutzerzahl von 20 Mio. Personen, die 2011
      physische Video-Inhalte gekauft oder ausge-
      liehen haben.

      17
         Reitze, Helmut / Ridder, Christia-Maria (Hrsg.) (2011):
         Massenkommunikation VIII. Eine Langzeitstudie zur
         Mediennutzung und Medienbewertung 1964-2010, 21.
         Baden-Baden. S. 47
      18
         Bundesverband Audiovisuelle Medien e.V. (BVV) (Hrsg.)
                                                                   19
         (2011): Der deutsche Videomarkt 2011. BVV Business             Filmförderungsanstalt (FFA) (Hrsg.) (2012): Der
         Report. URL: http://www.bvv-                                   Kinobesucher 2011. Strukturen und Entwicklungen auf
         medien.de/jwb_pdfs/JWB2011.pdf (5.7.2012).                     Basis des GfK Panels. Berlin.

                                                                                                                © House of Research 2013
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