Hors-série électronique sur la Prévoyance vieillesse 2020 - EPAS
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
2 | AV2020 · PV2020 Kommentar Ein Pyrrhussieg «Während Linke und Gewerkschaften bereits in der Vergangenheit bewiesen haben, dass sie Altersvorsorgevorlagen zu Fall bringen können, taten dies am Sonntag auch Rechte und Arbeitgeber. Umso ratloser hinterlässt einen die Frage, wer denn noch ein ent- sprechendes Paket durchbringen kann.» Kaspar Hohler Chefredaktor «Schweizer Personalvorsorge» Wie viel ein Sieg wert ist, zeigt sich erst nach geschlagener det. Das Ringen um ein neues Reformpaket hat mit der Frage Schlacht. Der Begriff des Pyrrhussiegs steht dafür, dass ein Sieg der Deutungshoheit über das Abstimmungsresultat bereits be- sich als fatal erweisen kann, wenn er zu verlustreich erkämpft gonnen. Entsprechend kommt den Ergebnissen der Vox-Ana- wurde: König Pyrrhus I. von Epirus gewann 279 vor Christus lyse zum Abstimmungsverhalten der Stimmbevölkerung eine eine Schlacht gegen die Römer. Dabei verlor er aber so viele Wichtigkeit zu, wie wir sie noch nie gesehen haben. Soldaten, dass er in den folgenden Schlachten keine entschei- denden Siege mehr erringen konnte und schliesslich den pyrr- Nicht nur sind die Gewinner der Abstimmung und ihre hischen Krieg gegen die Römer verlor. Forderungen extrem heterogen. Sie haben für ihren Sieg auch einen hohen Preis in Kauf genommen: Es war eine seltene Am Sonntag setzte sich nicht eine neue Lösung durch, son- Chance für das Vorsorgesystem, dass eine Erhöhung des Ren- dern der Status Quo. Selbst die Gewinner haben jedoch keine tenalters und eine Senkung des Umwandlungssatzes von gros- Freude an diesem Status Quo. Doch damit endet die Einigkeit sen Teilen der Gewerkschaften und der politischen Linken unter den Siegern. Valentin Vogt verkündete in der Fernseh- mitgetragen wurden. Es ist, gelinde gesagt, höchst zweifelhaft, sendung zum Abstimmungssonntag für den Arbeitgeberver- ob sie dies nochmals tun werden. Während Linke und Gewerk- band, es herrsche bezüglich der Notwendigkeit einer Erhöhung schaften bereits in der Vergangenheit bewiesen haben, dass sie des Frauenrentenalters und einer Senkung des Umwandlungs- Altersvorsorgevorlagen zu Fall bringen können, taten dies am satzes Einigkeit. Unmittelbar danach rief Alessandro Pelizzari Sonntag auch Rechte und Arbeitgeber. Umso ratloser hinter- vom Genfer Gewerkschaftsbund bei einer Schaltung in die lässt einen die Frage, wer denn noch ein entsprechendes Paket Romandie in Erinnerung, dass das Referendum gegen die Al- durchbringen kann. tersreform von links ergriffen wurde. Selbstverständlich werde man eine Erhöhung des Frauenrentenalters oder eine Senkung Wenn die erste Freude über den Abstimmungserfolg sich des Umwandlungssatzes wieder mit einem Referendum be- gesetzt hat, dämmert dem einen oder anderen der Gewinner kämpfen. vom Sonntag vielleicht die Erkenntnis, die König Pyrrhus nach der eingangs erwähnten Schlacht Vertrauten gegenüber äus- Effektiv wurde nun bereits zum zweiten Mal eine Erhöhung serte: «Noch so ein Sieg, und wir sind verloren.» n des Frauenalters und eine Senkung des Umwandlungssatzes abgelehnt. Aus diesem Volksnein ein Mandat für einen dritten entsprechenden Anlauf herauszulesen, ist daher ähnlich kühn wie die Interpretation von Linken und Gewerkschaftern, das Volk habe damit seinen Willen zur Stärkung der AHV bekun- Schweizer Personalvorsorge | Prévoyance Professionnelle Suisse | Sonderausgabe · Edition spéciale 2017
AV2020 · PV2020 | 3 Commentaire Une victoire à la Pyrrhus «On savait que la gauche et les syndicats étaient capables de couler un projet relatif à la prévoyance vieillesse, la droite et les employeurs ont prouvé dimanche qu’ils pouvaient en faire autant. C’est à se demander si quelqu’un parviendra un jour à faire ce qui doit être fait.» Kaspar Hohler Rédacteur en chef «Prévoyance Professionnelle Suisse» La valeur d’une victoire n’apparaît qu’après la bataille. L’expres- préter le résultat de la votation. Et l’analyse Vox sur le compor- sion «une victoire à la Pyrrhus» fait allusion au roi Pyrrhus tement de votation des citoyens en prend une importance 1er d’Epire. En 279 avant Jésus-Christ, il mit une sérieuse raclée comme on ne la lui avait jamais vue. aux Romains. Mais cette victoire lui coûta très cher, car il y perdit tant de soldats qu’il ne parvint plus par la suite à tenir Pour commencer, les gagnants de cette votation et leurs re- tête à l’ennemi et finit par perdre la guerre. vendications sont extrêmement hétérogènes. Et ils ont payé leur victoire au prix fort en laissant passer une opportunité très Dimanche, le statu quo l’a emporté sur une nouvelle solu- rare pour le système de prévoyance: pour une fois les milieux tion. Même les gagnants ne se réjouissent pas de cette victoire. syndicalistes et la gauche politique dans leur vaste majorité ont Sur ce point, l’entente règne, mais elle s’arrête là. Lors du po- soutenu une hausse de l’âge de retraite et une baisse du taux de dium d’analyse des résultats de la votation à la télévision alé- conversion. Il faudra sans doute attendre longtemps que cela se manique, Valentin Vogt a déclaré au nom de l’Union patronale reproduise. On savait que la gauche et les syndicats étaient ca- que tout le monde s’entendait sur la nécessité de relever l’âge pables de couler un projet relatif à la prévoyance vieillesse, la de retraite des femmes et de baisser le taux de conversion. droite et les employeurs ont prouvé dimanche qu’ils pouvaient Comme pour lui donner la réplique, Alessandro Pelizzari de en faire autant. C’est à se demander si quelqu’un parviendra un l’Union syndicale genevoise rappelait en même temps à la té- jour à faire ce qui doit être fait. lévision romande que c’était la gauche qui avait lancé le réfé- rendum contre la réforme de la prévoyance vieillesse. Et il a Quand le calme reviendra après l’euphorie de la victoire, promis qu’elle recommencerait si on tentait une nouvelle fois l’un ou l’autre gagnant de ce dimanche de votations compren- de toucher à l’âge de retraite des femmes ou au taux de conver- dra peut-être peu à peu ce qu’entendait le roi Pyrrhus lorsqu’il sion. avait dit à un de ses confidents après la bataille susmentionnée: «Encore une telle victoire et nous serons perdus.» n C’est vrai que le souverain vient de rejeter une seconde fois une hausse de l’âge de retraite des femmes et une réduction du taux de conversion. Mais interpréter ce deuxième refus comme un mandat pour revenir à la charge une troisième fois est aussi audacieux que d’y voir, comme le font la gauche et les syndica- listes, une volonté du peuple de renforcer l’AVS. La bataille autour d’un nouveau projet de réforme a déjà commencé par la question de savoir qui peut réclamer la prérogative d’inter- Sonderausgabe · Edition spéciale 2017 | Prévoyance Professionnelle Suisse | Schweizer Personalvorsorge
4 | INHALT · CONTENU Kommentar: Ein Pyrrhussieg 2 L’ASIP demande une reprise Die Baustellen Commentaire: une victoire à la Pyrrhus 3 rapide du débat sur la prévoyance 7 der Schweizer Altersvorsorge 18 Kaspar Hohler Interview avec Jean-Rémy Roulet Les chantiers de la prévoyance vieillesse suisse 19 Zusammenfassung Abstimmungsresultate: Die Arbeit fängt erst richtig an 9 Auf ganzer Linie gescheitert 5 Interview mit Roland A. Müller Pressespiegel: Und jetzt? 20 Récapitulation des résultats de la votation: Echos de presse: et maintenant? 21 Es wurden viele Unwahrheiten verbreitet 10 un échec total 5 Claudio Zemp Interview mit Urs Eicher Gregor Gubser Impressum 22 Wirksame Anreize schaffen für längeres Arbeiten 11 Interview mit Thomas Helbling Viele Jäger sind des Hasen Tod 13 Interview mit Andreas Dummermuth Stimmen aus der Branche 14–17 Les voix de la branche 14–17 W E R BUN G P U B LIC IT É Einladung zum Webinar: Wie weiter nach der Volksabstimmung zur Altersvorsorge 2020 Was für Auswirkungen hat der Entscheid auf Pensionskassen, Arbeitgeber und Versicherte? Wir geben Auskunft: Mittwoch, 27. September 2017 Webinar -Details Datum: Mittwoch, 27. September 2017 Zeit: 14:00 - 14.45 (auf Deutsch) Anmeldung 16:00 - 16:45 (auf Französisch) Inscription Aon Business Unit Aon Hewitt News Market or Division | Practice Group ....................................................................................................................................... Der Weg ist frei Ausgabe 4 l September 2017 Am 1. Oktober 2017 tritt die Gesetzesänderung zu den sogenannten 1e-Vorsorgeplänen Die neusten Entwicklungen bei 1e-Plänen entnehmen Sie unserer aktuellsten Aon Hewitt News in Kraft. Mit der dazugehörigen Verordnung wird es erstmals möglich sein, Schweizer In dieser Ausgabe Vorsorgepläne unter gewissen Voraussetzungen als defined contribution plans gemäss 02 Vorgehen IFRS oder US GAAP zu bilanzieren. 02 Wie entwickelt ist der Markt? In einer Pensionskasse wird üblicherweise das Vermögen für alle Versicherten mit einer 03 Was bringt es? einheitlichen Strategie kollektiv angelegt und es besteht keine Wahlmöglichkeit der einzelnen Destinatäre auf eine bestimmte Anlagestrategie. Seit 2006 können gemäss Art. 1e BVV2 03 Wo liegen die Risiken? Vorsorgeeinrichtungen, welche ausschliesslich Lohnteile über CHF 126‘900 (4.5-fache 03 Gibt es noch offene Fragen? maximale AHV-Altersrente) versichern, den Versicherten die individuelle Wahl zwischen 03 Was sind die nächsten mehreren Anlagestrategien anbieten. Bisher war die gesetzliche Vorgabe, dass unabhängig Schritte? vom gewählten Anlagerisiko immer der gleiche Schutz gegen Verluste nach Art. 17 FZG bestand. Diese Garantie entfällt jetzt mit dem neuen Art. 19a FZG, was den 1e-Plänen einen Schub im Markt bringen dürfte. Der Bundesrat hat nun das Inkrafttreten per 1. Oktober 2017 beschlossen. In der dazugehörigen Verordnung werden verschiedene Details geregelt: • Es dürfen höchstens 10 Anlagestrategien pro Vorsorgewerk angeboten werden. Dies ist aus unserer Sicht eine praktikable Vorgabe. Es ist eine gute Auswahl für die Versicherten möglich und das Risiko einer unübersichtlichen Verzettelung wird vermieden. • Zumindest eine Anlagestrategie muss risikoarm sein. Dabei gelten als risikoarme Anlagen in erster Linie Bargeld und Obligationen mit einem Rating von mindestens A- bzw. A3. Ausserdem darf die durchschnittliche Laufzeit der Forderungen nicht mehr als 5 Jahre betragen. • Anlagen beim Arbeitgeber wurden derart reguliert, dass keine inakzeptablen Risiken eingegangen werden können. Interessenskonflikte sollen somit vermieden werden. • Ein 1e Plan gilt als angemessen, wenn die jährlichen Beiträge zur Finanzierung der Altersleistungen nicht mehr als 25% aller versicherbaren AHV-pflichtigen Löhne betragen. Speziell für 1e Pläne gilt zudem, dass die Obergrenze der Einkaufstabelle mit einem maximalen Beitragssatz von 25% und einem Zinssatz von 0% festgelegt werden muss.
AV2020 · PV2020 | 5 Zusammenfassung Abstimmungsresultate Auf ganzer Linie gescheitert gg. Im Vorfeld der Abstimmung über das Gesetz über die Re- Appenzell-Innerrhoden am klarsten aus, die Zustimmung war form der Altersvorsorge 2020 (AV2020) und der dazugehöri- im Kanton Jura mit 56.8 Prozent Ja-Stimmen am deutlichsten. gen Erhöhung der Mehrwertsteuer war ein äusserst knappes Beinahe die Waage hielten sich die Stimmen bei der Vorlage Ergebnis erwartet worden. Die Stimmbürgerinnen und Stimm- zur Mehrwertsteuererhöhung: Je 50 Prozent Ja- und Nein- bürger haben sich nun doch deutlich dagegen ausgesprochen. Stimmen, wobei knapp 2400 Nein-Stimmen mehr gezählt Die AV2020 wie auch die Mehrwertsteuererhöhung wurden wurden. Deutlich ist allerdings das Ständemehr, das zwingend sowohl vom Volk als auch von den Ständen abgelehnt. ist für eine Verfassungsänderung, wie es die Erhöhung der Die AV2020 fand bei 52.7 Prozent der Abstimmenden keine Mehrwertsteuer darstellt. 13.5 Kantone haben der Vorlage eine Gnade. Allein dieses Verdikt hätte gereicht, um die ganze Vorlage Absage erteilt, während ihr 9.5 zustimmten. zu kippen, weil die Vorlagen nur bei einem doppelten Ja durch- Somit ist die AV2020 auf ganzer Linie gescheitert und vom gekommen wären. Mit 63.3 Prozent fiel das Nein im Kanton Tisch. Der Reformbedarf bleibt aber unbestritten bestehen. n Récapitulation des résultats de la votation Un échec total gg. Dans les semaines qui ont précédé la votation sur la réforme enregistré dans le canton du Jura avec 56.8% de votes favo- de la prévoyance vieillesse 2020 (PV2020) et l’augmentation de rables. la taxe sur la valeur ajoutée y liée, une décision sur le fil avait été Le vote sur l’augmentation de la taxe sur la valeur ajoutée a pronostiquée. Le «non» des citoyennes et des citoyens aura fina- donné un résultat presque nul: 50% de «oui» contre 50% de lement été retentissant. Le souverain aussi bien que les cantons «non», avec à peine 2400 votes négatifs en plus. Le «non» des ont coulé la PV2020 et l’augmentation de la taxe sur la valeur cantons a été beaucoup plus tranchant: 13.5 cantons ont torpillé ajoutée. le projet contre 9.5 qui y étaient favorables. Or il faut une ma- La PV2020 a été rejetée par 52.7% des votants. A lui jorité des cantons pour modifier la constitution comme cela seul, ce verdict aurait suffi à faire basculer tout le projet. aurait été nécessaire pour augmenter la taxe sur la valeur ajoutée. Il fallait un double «oui» pour qu’il passe. L’opposition a La PV2020 a donc été un échec total et passe définitivement été la plus vive dans le canton d’Appenzell Rhodes-Intérieures à la trappe. Ce qui reste, c’est un besoin incontestable de ré- avec 63.3% de votes négatifs. Le soutien le plus vibrant a été forme. n Altersvorsorge 2020 Mehrwertsteuererhöhung Prévoyance vieillesse 2020 Augmentation de la taxe sur la valeur ajoutée 47.3% 52.7% 50% 50% Stimmbeteiligung/Taux de participation: 46.7% Stimmbeteiligung/Taux de participation: 46.8% Sonderausgabe · Edition spéciale 2017 | Prévoyance Professionnelle Suisse | Schweizer Personalvorsorge
Journée salaire et assurances sociales 2018 Manifestation EPAS Mardi, 16 janvier 2018 Hôtel Alpha-Palmiers, Lausanne Photo: Pixelio/©Silke Kaiser Le séminaire «Journée salaire et assurances sociales 2018» vous informe sur les récents développements du droit relatif aux assurances sociales et sur les nouveautés auxquelles l’employeur et les employés doivent être attentifs. Des analyses, des commentaires et les conseils pratiques d’experts en matière de salaire et d’assurances sociales vous seront dispensés, de même que l’on vous présentera les nouveautés en matière de jurisprudence. Programme Lieu Renseignements, Inscription Actualités en matières d’assurances Hôtel Alpha-Palmiers, Editions EPAS, Simone Ochsenbein sociales Rue du Petit-Chêne 34, Lausanne Téléphone: +41 (0)41 317 07 23 François Wagner E-mail: manifestation@pps-epas.ch Heure Internet: www.pps-epas.ch Conséquences de la maladie sur les 8h30 à environ 16h00 assurances sociales et le décompte Organisateurs salaire Coûts Roger Eichenberger, Fabrice Cellammare Fr. 590.– par participant(e), documents Obligations de l’employeur en fin de du colloque, rafraîchissements durant la contrat au niveau des assurances pause et déjeuner inclus. sociales et du salaire Prix spécial pour abonnés à la Jeton Ramadani «Prévoyance Professionnelle Suisse», «Assurance Sociale Suisse» ou au bulletin Révision de l’AI, quels avantages pour d’information «Questions salariales et l’employeur? d’assurance sociale»: Patrick Zwahlen Fr. 490.– par participant(e). Jurisprudence récente en matière de CGV voir Internet: www.pps-epas.ch salaire et d’assurances sociales Philippe Ehrenström Dernier délai d’inscription Partenaire média 9.1.2018 Inscription en ligne sur: www.pps-epas.ch/manifestations ou par e-mail: manifestation@pps-epas.ch
AV2020 · PV2020 | 7 L’ASIP demande une reprise rapide du débat sur la prévoyance Etes-vous déçu du résultat? Je suis d’abord satisfait que cette vota- tion ait eu lieu. La Suisse est un des rares pays dont la population peut se pronon- cer sur l’avenir de son système de pré- voyance. L’ASIP soutenait Prévoyance «Nous avons maintenant besoin 2020 en raison de l’urgence d’une ré- de mesures résolvant forme pour le 2e pilier. Le taux de les problèmes les plus urgents.» conversion de 6.8% dans la LPP est trop élevé. Le refus de Prévoyance 2020 va Jean-Rémy Roulet mettre les caisses de pension sous pres- Président de l’ASIP et sion, surtout celles qui n’assurent que le Directeur Caisse de compensation minimum LPP. Elles ont moins de et de pension du bâtiment (CCB) marge de manœuvre que celles qui peuvent diminuer le taux de conversion dans la partie surobligatoire du 2e pilier. Il va donc falloir reprendre immédiate- Tout ceci était dans le projet rejeté … questions des internautes sur «refor- ment le débat sur une prévoyance por- Peut-être faudra-t-il des projets séparés meurgente.ch». Les caisses de pension teuse d’avenir. pour l’AVS et la LPP. Quelles que soient étaient prêtes à répondre aux questions les propositions du Conseil fédéral et du de leurs assurés, mais elles ont été peu Le 2e pilier est-il malade? Parlement, l’ASIP continuera de s’enga- sollicitées. Non, il se porte bien: à fin septembre, les ger en faveur de paramètres réalistes dans caisses de pension affichent un rende- la prévoyance. Les seules rentes AVS et Quels sont maintenant les souhaits de ment de 4 à 5% alors que le taux mini- LPP ne concernent que 15% des affiliés l’ASIP? mum LPP est de 1%. Un taux de au 2e pilier. Le parlement va avoir la res- L’ASIP préconise que le taux de conver- conversion trop élevé empêche toutefois ponsabilité sociale de trouver une solu- sion ne soit pas défini par le législateur de rémunérer correctement le capital tion pour eux. mais par le Conseil fédéral comme avant vieillesse des assurés actifs. Prévoyance la révision de la LPP, sur la base d’un rap- 2020 avait été lancée pour stabiliser un Les experts du 2e pilier n’ont-ils pas port périodique. La réglementation en système de prévoyance qui marche. assez vulgarisé les enjeux? matière de déduction de coordination et Nous gardons la mission d’obtenir le Nous avons constaté durant la campagne de bonifications de vieillesse ainsi qu’un meilleur rendement pour la fortune de que le sujet du 2e pilier a été peu débattu. avancement du processus d’épargne de- nos caisses. Les thèmes les plus évoqués ont été les vraient permettre de trouver des solutions 70 francs supplémentaires de la rente garantissant le niveau des prestations Quelle forme pourrait prendre une AVS, l’âge de la retraite des femmes ou la minimales selon la LPP dans le cadre de nouvelle réforme? retraite des baby boomers. Or, Pré- la prévoyance professionnelle. L’ASIP Il faudra analyser les raisons du «non». voyance 2020 comportait des améliora- continue à soutenir une vision globale de Une des causes probables étant l’inégalité tions pour les assurés au 2e pilier: la pos- la prévoyance, mais elle réclame une salariale entre hommes et femmes, il sibilité pour un chômeur de plus de concentration sur certaines priorités. La conviendrait d’agir rapidement pour ga- 58 ans de rester assuré dans son institu- nouvelle version de la réforme, suscep- rantir cette égalité. Nous attendons de tion de prévoyance, la réduction de la tible de réunir une majorité, devra être nos politiciens qu’ils agissent également déduction de coordination qui aurait mesurée, ne pas mettre à mal les capacités rapidement pour pérenniser notre sys- permis de mieux couvrir les petits salaires financières des assurés et des employeurs, tème de prévoyance vieillesse. Nous ou les temps partiels, la retraite progres- ni augmenter les frais administratifs des avons besoin de mesures résolvant les sive entre 62 et 70 ans. caisses de pension. n problèmes urgents: des moyens supplé- mentaires pour l’AVS, une flexibilisation Les caisses sont peu intervenues dans Interview: Geneviève Brunet accrue de l’âge de la retraite et une baisse la campagne: pourquoi? Correspondante en Suisse romande du taux de conversion LPP assortie de En tant qu’association de branche, l’ASIP mesures compensatoires pour maintenir est restée en retrait du débat politique. le niveau des rentes. Nous avions décidé de répondre aux Sonderausgabe · Edition spéciale 2017 | Prévoyance Professionnelle Suisse | Schweizer Personalvorsorge
«JA zum Baloise Senior Secured Loan Fund!» Die ideale Ergänzung für Ihr Obligationen-Portfolio, gerade im aktuellen Niedrigzinsumfeld Anlegen Seite an Seite mit der Baloise Wir sind bereits mit mehr als CHF 1.5 Mrd. in diesen eigenen Fonds investiert Nutzen Sie unsere Erfahrung ... Anlagekategorie mit langjährig attraktivem Risiko-Ertrags-Verhältnis und niedriger Volatilität, tiefe Zinssensitivität ... und reduzieren Sie Risiken Diversifikation durch 3 Loan Manager, Anlageklassen in USD und in CHF (hedged) Nehmen Sie mit uns Kontakt auf Josef Bossi, Leiter Institutional Sales, Baloise Asset Management T 058 285 71 17, Josef.bossi@baloise.com Baloise Asset Management, Aeschengraben 21, 4002 Basel Wichtiger Rechtshinweis Das vorliegende Dokument dient ausschliesslich Informationszwecken und stellt weder ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen dar, noch ist es als Aufforderung anzusehen, ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung oder Neben- leistung abzugeben. Es richtet sich ausdrücklich nicht an Personen, deren Nationalität oder Wohnsitz den Zugang zu solchen Informationen aufgrund der geltenden Gesetzgebung verbietet. Dieses Dokument kann eine persönliche Beratung nicht ersetzen. Baloise Alternative Invest S.A. SICAV-RAIF ist ein Umbrella-Fonds luxemburgischen Rechts für qualifizierte Anleger i.S.v. Art. 10 Abs. 3 und 4 KAG. Der ausführliche Verkaufsprospekt, die Statuten sowie der Jahresbericht können kostenlos beim Vertreter in der Schweiz, Acolin Fund Services AG, Affolternstrasse 56, CH- 8050 Zürich sowie bei der schweizeri- 82333 schen Zahlstelle State Street Bank International GmbH, Zurich Branch, Beethovenstrasse 19, CH-8027 Zürich angefordert werden.
AV2020 · PV2020 | 9 Die Arbeit fängt erst richtig an Herr Müller, wir sitzen uns am Mor- gen nach der Abstimmung gegenüber. Wie haben Sie geschlafen? Besser als gestern Nacht! Aber mir ist be- wusst, dass die Arbeit nun erst richtig anfängt. Wir suchen es ja nicht, aufwän- «An sich ist es schade, dass dige Projekte wie dasjenige zur Altersvor- sorge zu Fall zu bringen. es so gelaufen ist, es wurde die Chance eines echten Wie meinen Sie das? Kompromisses verpasst.» Es wurde enorm viel Energie in die Er- arbeitung der Altersreform 2020 ge- Roland A. Müller steckt, auch von unserer Seite. Aber ab Direktor des Arbeitgeberverbands dem Sommer 2015 zeigte sich, dass kein Interesse an einem echten Kompromiss bestand. Alle Vorschläge von bürgerli- wandlungssatzes wurden am Sonntag alle einige Tage zur Abkühlung. Es gibt cher Seite wurden ignoriert, entgegen zum zweiten Mal abgelehnt. aber auch gute Beispiele der Zusammen- den ursprünglichen Zielen wurde ein Ich denke, für das Nein am Sonntag ga- arbeit in letzter Zeit, beispielsweise bei AHV-Ausbau angestrengt. Diese falsche ben andere als die von Ihnen genannten der UVG-Revision. Daran müssen wir Weichenstellung mussten wir bekämp- beiden Punkte den Ausschlag. Insbeson- anknüpfen. fen. An sich ist es schade, dass es so ge- dere aus der Ablehnung der Umwand- laufen ist, es wurde die Chance eines lungssatzsenkung wurden Lehren gezo- Sie nennen die AHV als prioritäres echten Kompromisses verpasst. gen. So ist etwa im BVG eine reine Problem. Vieles deutet darauf hin, Abbauvorlage kein Thema mehr, eine dass es erst ein Paket zur 1. und dann Wie kann denn ein solcher Kompro- Umwandlungssatzsenkung kann nur mit eines zur 2. Säule geben wird. So geht miss aussehen, sprich, was gehört in Kompensationsmassnahmen vors Volk die Umverteilung in den Pensionskas- eine neue Vorlage? kommen. sen vorerst einfach weiter. Ein Lehrstück vom Sonntag ist, dass ein Der Umwandlungssatz gehört gesenkt überladenes Gesamtpaket von 1. und Dennoch können Sie die Tatsache und wir verlieren die 2. Säule nicht aus 2. Säule vielleicht zu viel ist und dazu nicht verleugnen, dass Sie die Sieges- den Augen, auch wenn der Handlungs- einladen kann, dass die Grenzen zwi- lorbeeren mit dem Lager der äusseren druck hier nicht ganz so gross ist wie in schen den Säulen vermischt werden. Linken teilen müssen. Wie gehen Sie der AHV. Die Arbeiten müssen parallel Das Gesamtpaket führte nicht dazu, damit um? angegangen werden. dass jeder etwas Positives darin fand, Wir müssen die Analyse des Abstim- sondern im Gegenteil zu einer Vereini- mungsverhalten abwarten, sie wird wei- Könnte ein reines BVG-Paket nicht zu gung der Gegner. Zudem ist ein AHV- tere Indizien für eine neue, mehrheitsfä- einem Déjà-vu der Abstimmung zur Ausbau nach dem zweiten Nein inner- hige Lösung liefern. Aber ja, die Aus- Umwandlungssatzsenkung führen, als halb eines Jahrs vom Tisch. Der Hand- gangslage ist heikel und Sie werden wohl die 2. Säule mit Abzocker- und Ren- lungsdruck ist gross in der AHV. nie ein massives Ja erreichen mit einer tenklauvorwürfen eingedeckt wurde? Unbestritten dürften neben einer Mehr- Altersreform. Sicher besteht die Gefahr, dass das Sys- wertsteuererhöhung die Angleichung tem der 2. Säule wieder grundsätzlich in des Rentenniveaus von Männern und Im Prozess der Erarbeitung des Re- Frage gestellt wird. Seitens Arbeitgeber- Frauen sowie die Senkung des Um- formpakets wurde auch zwischen den verband stehen wir aber für eine starke wandlungssatzes sein. Sozialpartnern viel Geschirr zerschla- 2. Säule ein. Im Übrigen sind die Arbeit- gen. Kann man nach dieser Abstim- geber auch eher bereit, mehr Geld in Die Wahrnehmung des SAV mutet et- mung einfach wieder zur Tagesord- die Pensionskasse zu stecken, da die was selektiv an: In der Vergangenheit nung übergehen und alle sitzen wieder 2. Säule mehr Eigenverantwortung mit hatten Einzelpakete zur 1. und 2. Säule freundlich und produktiv zusammen sich bringt und nahe am Unternehmen vor dem Volk keinen Bestand, und an den Tisch? steht. n auch eine Erhöhung des Frauenren- Wir sind verpflichtet, eine Blockade ab- tenalters und eine Senkung des Um- zuwenden. Doch brauchen nun wohl Interview: Kaspar Hohler Sonderausgabe · Edition spéciale 2017 | Prévoyance Professionnelle Suisse | Schweizer Personalvorsorge
10 | AV2020 · PV2020 Es wurden viele Unwahrheiten verbreitet «Schlecht reden ist keine Kunst, besser machen schon.» Urs Eicher Präsident PK-Netz Wie geht es Ihnen heute (Montagmor- spiel ein «K-Tipp» auf die Idee, Pensions- Die Gegner der Reform kündeten an, gen)? kassen sollten ihre Schwankungsreserven nun schnell eine bessere Reform aufs Nun etwas besser. Ich war gestern in verteilen? Tapet zu bringen. Bern. Die Stimmung war bedrückt. So Es wird sicher fünf Jahre dauern, bis wir haben wir das nicht erwartet. Es ist eine Wenn Sie nun auf die Abstimmungs- über eine neue Vorlage abstimmen kön- Ablehnung wider besseres Wissen. Was kampagne zurückschauen: Würden nen. Den oft erwähnten Plan B gibt es ich bislang an alternativen Lösungen zur Sie etwas anders machen? offensichtlich nicht. Die Vorstellungen abgelehnten Reform gehört habe, ist we- Gestern habe ich eine Analyse gesehen, der FDP würden vor allem bei kleinen nig überzeugend. Mir stehen die Haare welche Parteien und Verbände sich wie Löhnen zu einer Verdoppelung der Bei- zu Berge, wenn ich höre, die Versicherten viel Gehör in den Medien verschaffen träge führen und das Gewerbe viel zu müssten nun mehr Eigenverantwortung konnten. Die FDP war mit grossem Ab- stark belasten. Wenn die Reduktion des übernehmen. Der kleine Familienvater stand an der Spitze, die Gewerkschaften Umwandlungssatzes ohne Kompensa- kann sich eine 3. Säule nicht leisten. abgeschlagen auf dem letzten Platz. An- tion geschehen soll, wird die neue Vor- ständige Kampagnen verfangen offen- lage scheitern. Die Gegner der Vorlage sind froh, dass sichtlich nicht. Gewerkschaften haben in die 70 Franken AHV-Zuschlag vom den Medien keine Resonanz erhalten. Was wollen Sie als Nächstes tun? Tisch sind. Im Moment nichts. Dieses Paket ist ge- Das ist einer der Punkte, die gestern ab- In dieser Abstimmungskampagne ent- scheitert, vorher allerdings auch schon gelehnt wurden. Die Stimmbürger wol- standen starke Gräben zwischen Alt Einzelabstimmungen in AHV und BVG. len keine Erhöhung des Frauenrenten- und Jung. Wird es nicht schwierig, auf Es wird schwierig werden, einen neuen alters, keine Senkung des Umwand- dieser Basis einen neuen Kompromiss Kompromiss zu finden. Der Ball liegt lungssatzes und keinen Ausgleich über zu finden? nun bei den Gegnern der abgelehnten die AHV. Es ging bei dieser Abstimmung Diesen Graben wollten wir verhindern. Vorlage. Schlecht reden ist keine Kunst, nicht bloss um die 70 Franken. Er wurde von den Gegnern herbeidis- besser machen schon. n kutiert. Dieses Konzept Jung gegen Alt Was war das Zünglein an der Waage, ist sehr verletzend für die ältere Genera- Interview: Peter Schnider das den Ausschlag gab für ein Nein? tion. Ich kenne auch viele Rentner, die es Das waren die unheiligen Allianzen. Für leid sind immer zu hören, sie seien die mich war völlig überraschend, dass Genf Profiteure. Die haben in ihrer aktiven und Graubünden die Vorlage ablehnen. Zeit auch einbezahlt. Das ist eine gefähr- In Genf haben beispielsweise die Juso liche Entwicklung. Die Jungen sind und die Unia die Vorlage vehement be- heute nicht grundsätzlich benachteiligt. kämpft. Zudem wurden viele Unwahr- Es wird auch viel in die Jugend investiert. heiten verbreitet. Wie kommt zum Bei- Das ist richtig und wichtig. Schweizer Personalvorsorge | Prévoyance Professionnelle Suisse | Sonderausgabe · Edition spéciale 2017
AV2020 · PV2020 | 11 Wirksame Anreize schaffen für längeres Arbeiten «Der SVV hatte bereits im April beschlossen, dass er entschieden neutral ist. Damit waren wir auch nicht mehr interessant in der sehr polarisierten Debatte.» Thomas Helbling Direktor Schweizerischer Versicherungsverband SVV Herr Helbling, wie geht es Ihnen? Ausserdem sollten wirksame Anreize ge- Eindruck, der SVV gehe wirklich in Mir geht es gut. Ich habe den Ausgang schaffen werden, um länger zu arbeiten die Debatte. der Abstimmung mit Spannung erwartet – aktuell wird man finanziell dafür be- Ich kann diese Wahrnehmung nachvoll- und habe die ersten Reaktionen verfolgt. straft, wenn man über 65 hinaus arbeitet. ziehen. Der SVV hatte bereits im April Eins ist klar: Wir dürfen nun keine Zeit Zudem müssen Einnahmen und Ausga- beschlossen, dass er entschieden neutral verlieren. ben der AHV in Einklang gebracht und ist. Damit waren wir auch nicht mehr in- die versprochenen Renten in der berufli- teressant in der sehr polarisierten Debatte. Stimmen die angesprochenen Reaktio- chen Vorsorge gesichert werden. nen Sie zuversichtlich, dass effektiv Die Versicherer konnten sicher auch keine Zeit verloren wird? Dafür reicht die Senkung des Um- davon profitieren, dass sich die De- Ich werte es als positiv, dass alle Parteien wandlungssatzes auf 6 Prozent? batte auf die AHV konzentrierte. Falls der Meinung sind, es müsse nun etwas Wenn wir diesen Zwischenschritt errei- es nun ein separates Paket zur berufli- gehen. Und mit Ausnahme der SP finden chen, sind wir zufrieden. Auch wenn chen Vorsorge gibt, könnte dies anders alle Parteien, das Schmieden neuer Lö- der Satz realistischerweise tiefer liegen werden. sungen samt Volksabstimmung müsse müsste. Das ist möglich. noch in dieser Legislatur, sprich bis 2019 gelingen. Wir haben darüber gesprochen, was aus Sie haben in Ihrem Berufsleben auch Sicht des SVV ins Paket gehört. Nun schon politiknahe Funktionen in Bern Woran ist die Vorlage Ihrer Einschät- gibt es aber auch für die Versicherer un- ausgeübt. Reizt es Sie, sich in den Ge- zung nach gescheitert? angenehmere Themen, die mit einer nerierungsprozess der neuen Reform- Dem SVV geht es hier wie den Partei- Neuauflage wieder zur Diskussion vorschläge einzubringen? exponenten und Bundesrat Berset: Wir kommen werden, etwa die Legal Quote. Meine Person steht hier nicht im Vorder- brauchen Zeit für eine vertiefte Analyse, Die Legal Quote stand während der Er- grund. Die Versicherer als Durchführer möchten auch die Vox-Analyse abwar- arbeitung der Altersvorsorge 2020 nicht der 2. Säule sind aber sicher interessiert, ten. Alles andere wäre Kaffeesatz lesen. zum ersten und nicht zum letzten Mal an einer neuen Reform mitzuarbeiten. zur Diskussion. Wir müssen den Leuten Gefragt ist primär die Politik. Bundesrat Was gehört in ein neues Reformpaket? einfach gut erklären, was wir für Rah- Berset hat aber bereits angekündigt, mit Ob es ein einziges Paket gibt, ist für uns menbedingungen brauchen, um den allen für die Altersvorsorge wichtigen noch nicht klar. Aus der Perspektive des Versicherungsschutz bieten zu können, Leuten an einen Tisch zu sitzen. Wir set- SVV sind gleiches Rentenalter für Mann den die KMU nachfragen. Damit müs- zen uns gerne auf einen der Stühle an und Frau, eine Mehrwertsteuererhöhung sen wir in die Debatte gehen. diesem Tisch. n um 0.6 Prozentpunkte und eine Senkung des Umwandlungssatzes auf 6 Prozent Bei der Auseinandersetzung zur Al- Interview: Kaspar Hohler zwingend und sollten rasch kommen. tersvorsorge 2020 hatte man nicht den Sonderausgabe · Edition spéciale 2017 | Prévoyance Professionnelle Suisse | Schweizer Personalvorsorge
Lohn und Sozialversicherungen 2018 VPS-Veranstaltung Mittwoch, 17. Januar 2018 Technopark Zürich Bild: Pixelio/©Silke Kaiser Programm Ort Auskünfte - Übersicht Sozialversicherungen – Technopark Zürich, VPS-Verlag, Simone Ochsenbein Neuerungen und Änderungen Technoparkstrasse 1, Zürich Telefon: +41 (0)41 317 07 23 Internet: www.schweizerpersonalvorsorge.ch - Invalidenversicherung: Entwicklungen Zeit E-Mail: tagung@vps.ch und Ausblick 9.00 bis ca. 16.30 Uhr - Arbeitsunfähigkeit – Fokus Teilzeit Veranstalter Kosten - Arbeitsunfähigkeit – Schwangerschaft Fr. 690.– pro Teilnehmer/in inkl. Tagungs- und Mutterschaft (ausgewählte Rechts- unterlagen, Pausenerfrischungen und fragen) Mittagessen. - Aktuelle Urteile im Spannungsfeld von Spezialpreis für Abonnenten der Lohn und Sozialversicherungen «Schweizer Sozialversicherung», der «Schweizer Personalvorsorge» oder - Vorsorge 2020 aus Sicht der Praxis des WEKA-Newsletters «Lohn und (Programmänderungen vorbehalten) Sozialversicherungen»: Fr. 590.– pro Teilnehmer/in. AGB siehe Internet: Referenten www.schweizerpersonalvorsorge.ch Gregor Gubser, Gertrud E. Bollier, Benno Halter, Monika Dudle-Ammann, Anmeldeschluss Medienpartner Denis G. Humbert, Elisabeth Glättli, 10.1.2018 Hans Zeltner Hans Zeltner eidg. dipl. Sozialversicherungsfachmann, Präsident des SVS Region Nord-Ost- schweiz und Geschäftsleitungsmit- glied der PolyNetwork AG, Arlesheim. Dozent und Buchautor in den Bereichen Human Ressources Management, Sozialversicherungen Monika Dudle-Ammann Denis G. Humbert Elisabeth Glättli lic. iur., Präsidentin Dr. iur., Rechtsanwalt, Dr. iur., Rechtsanwältin, IV-Stellenkonferenz, Fachanwalt SAV Arbeits- Fachanwältin SAV Direktorin AHV/IV-Stelle recht, Humbert Heinzen Arbeitsrecht, Partner Glättli Nidwalden Lerch Rechtsanwälte Anmeldung online unter: www.schweizerpersonalvorsorge.ch/tagungen oder via E-Mail: tagung@vps.ch
AV2020 · PV2020 | 13 Viele Jäger sind des Hasen Tod «Für eine künftige Reform stehen die gleichen Zutaten zur Verfügung: Rentenaltererhöhung, Zusatzfinanzierung und Beitragserhöhungen, Leistungskürzungen und Kompensa- tionsmassnahmen.» Andreas Dummermuth Präsident der Konferenz der kantonalen Ausgleichskassen Herr Dummermuth, die Altersvor- dung mit der Pensionierung der Baby- Diese Senkung ist kein Betriebsunfall. sorge 2020 wurde am Sonntag von boomergeneration dazu, dass die Ein- Bei der Vorlage zur Sanierung der IV hat Volk und Ständen abgelehnt. Wie ist nahmen die Ausgaben nicht zu decken man dem Volk eine befristete Erhöhung Ihre Einschätzung dazu? vermögen. Versicherungstechnisch läuft versprochen. Diese läuft nun aus. Nur Auch ein knapper Entscheid ist in der der AHV-Fonds aus wie eine Bade- mit einer Volksabstimmung könnte dies Demokratie immer ein klarer Entscheid. wanne, der man den Stöpsel gezogen hat. geändert werden, sonst würde das politi- Mit diesem Entscheid muss man dann Das heutige Recht führt zwingend zu sche System ausgehebelt. Die Kosten für leben. In Italien entscheidet die Regie- diesem Ergebnis. Es besteht daher wei- die Umstellung muss die Wirtschaft nun rung über das Rentenalter, in Deutsch- terhin dringender versicherungstechni- wohl oder übel tragen. land das Parlament. In der Schweiz das scher Reformbedarf. Volk. Das finde ich viel besser. Solche Was bedeutet die Ablehnung für die Entscheide haben länger Bestand, da Darin waren und sind sich Befürwor- Ausgleichskassen? nicht mit jedem Regierungswechsel eine ter wie Gegner einig. Aber wie müsste Die Ausgleichskassen haben am 17. März komplette Umkehr droht. Das Nein des eine Reform aussehen, damit sie eine 2017 vom Parlament unter dem Vorbe- Volks löst allerdings kein einziges Prob- Mehrheit findet? halt des Volksentscheids den Auftrag er- lem. Wenn man in einer Volksabstimmung halten, die Reform bis zum 1. Januar Erfolg haben will, braucht es eine brei- 2018 umzusetzen. Am 24. September Warum ist es zu einem Nein gekom- tere Koalition. Offenbar reicht die parla- waren wir bereit. Nun arbeiten wir nach men? mentarische Zustimmung mit einem geltendem Recht weiter. Für Versicherte Viele Jäger sind des Hasen Tod. Auf der Fotofinish nicht. Zudem ist eine Sozial- und Wirtschaft ändert sich somit nichts. einen Seite ein Referendumskomitee von versicherungsvorlage nicht ohne die Der dafür vergebens getriebene Aufwand linken Gewerkschaften aus der West- Unterstützung von SP und Gewerk- der Ausgleichskassen ist Preis der Demo- schweiz, auf der anderen Seite deutsch- schaften zu gewinnen. Für eine künftige kratie. schweizerische Wirtschaftsverbände und Reform stehen die gleichen Zutaten zur die Rechtsbürgerlichen. Diese doppelte Verfügung: Rentenaltererhöhung, Zu- Wann ist die nächste Vorlage zur Al- Gegnerschaft hat die Stimmbürger ver- satzfinanzierung und Beitragserhöhun- tersvorsorge abstimmungsreif? unsichert. Wenn die Schweizer unsicher gen, Leistungskürzungen und Kompen- In vier Jahren. n sind, sagen sie eher Nein. sationsmassnahmen. Es braucht Ver- nunft und Mass. Interview: Gregor Gubser Laut Bundesrat Berset ist damit die AHV in Gefahr. Sehen Sie das auch so? Ende Jahr läuft die Zusatzfinanzierung Ja, die AHV ist tatsächlich in Gefahr. der IV aus und die Mehrwertsteuer um Nach dem Volksentscheid gilt weiterhin 0.3 Prozentpunkte. Kann man das das aktuelle Recht. Das führt in Verbin- noch verhindern? Sonderausgabe · Edition spéciale 2017 | Prévoyance Professionnelle Suisse | Schweizer Personalvorsorge
14 | AV2020 · PV2020 Reaktionen Stimmen aus der Branche «Die Vorsorgeeinrichtungen müssen weiterhin Renten garantieren, die aufgrund der gestiegenen Lebens erwartung nicht voll ausfinanziert sind. Die Pensionskassen aber auch die Politik sind nun gefordert, neue Lösungen zu finden, um die in der 2. Säule nicht vorgesehene Umverteilung von Jung zu Alt rasch zu beenden.» Enza Bögli eidg. dipl. Pensionskassenleiterin, Geschäftsführerin Stiftung Abendrot «Si la Suisse avait voté oui, la prévoyance professionnelle aurait pu voir venir les 10 à 15 prochaines années avec sérénité. Ce n’est plus le cas. Il est urgent de remettre sans tarder l’ouvrage sur le métier. L’espérance de vie continue à croître, et les taux d’intérêt vont rester durablement bas. Une réforme est inévitable. Plus on attend, plus elle sera profonde, et plus elle sera difficile à faire accepter par le peuple.» Robin Gordon Président du Conseil de Fondation COPRE «Les assureurs offrant encore des assurances complètes pour le 2 e pilier vont adapter leur tarification. En outre, le taux de conversion dans la LPP restant trop élevé, les fondations collectives – tout comme les caisses de pensions autonomes – vont diminuer le taux de conversion pour la partie surobligatoire du 2 e pilier poussant ainsi les assurés à opter pour le capital plutôt que la rente. Les entreprises ayant un collectif important d’assurés au minimum LPP auront de plus en plus de difficultés à trouver des solutions attractives pour la prévoyance professionnelle de leur personnel.» Philippe Doffey lic. HEC, MBA de la Western Washington University (USA), Directeur général Retraites Populaires Schweizer Personalvorsorge | Prévoyance Professionnelle Suisse | Sonderausgabe · Edition spéciale 2017
AV2020 · PV2020 | 15 Réactions Les voix de la branche «Nach langem Stillstand hätte ein Schritt vorwärts gut getan. Aber der Reset-Knopf ist in Mode: Morgen wird wieder das Rentenalter diskutiert, die Lohngleichheit als Pfand gefordert, die Legal Quote verteidigt, die Verwaltungs- kosten angeprangert, um Steuerprozente gerungen… Die Schützengräben sind bezogen!» Christine Egerszegi Präsidentin der BVG-Kommission «Le bricolage de la réforme 2020 avec l’amalgame des deux piliers ne passe pas et le statu quo s’impose pour quelques années. La politique reprend la question du financement de l’AVS en priorité et cherche à retrouver une certaine crédibilité après de l’opinion. Les caisses de pension, responsables, continuent à œuvrer dans l’intérêt des assurés dans le cadre des dispositions actuelles.» Denis Mazouer Actuaire, Membre du conseil de fondation de Profond «L’heure doit désormais être à la réflexion. On ne peut que souhaiter un nouveau compromis rapide pour assurer la stabilité financière à long terme de l’AVS. Quant à la stabilité financière du 2 e pilier, elle est d’ores et déjà garantie par les décisions courageuses et nécessaires prises par les Conseils de fondation pour garantir les prestations légales par un financement adéquat. Il faut absolument éviter que le système du 2 e pilier ne devienne encore plus complexe qu’il ne l’est déjà.» Olivier Kern P résident de la CSEP Sonderausgabe · Edition spéciale 2017 | Prévoyance Professionnelle Suisse | Schweizer Personalvorsorge
16 | AV2020 · PV2020 «L’adaptation des systèmes de retraite suisses à la nouvelle donne démographique est un travail de Sisyphe. L’esprit de compromis n’est pas majoritaire pour l’instant. Mais les résultats du 24 septembre sont suffisamment serrés pour justifier la remise rapide de l’ouvrage sur le métier.» Jacques-André Schneider Avocat, Professeur à l’Université de Lausanne «Endlich ist die politische Abstimmung vorbei und es kann neu ökonomisch fokussiert werden. Im Kapital deckungsverfahren der 2. Säule heisst dies sicher zustellen, dass das angesparte Alterskapital ausreicht, den Zeitraum zwischen Pensionierung und Lebensende finanziell zu überbrücken.» Peter E. Naegeli Präsident des Stiftungsrats der Sammelstiftung Vita «L’AVIVO avait participé au référendum contre la Prévoyance 2020. A nos yeux, le résultat de la votation est une preuve de l’attachement fondamental du peuple au système exemplaire de l’AVS. Nous lançons un appel à lutter sans a ttendre contre une augmentation de l’âge de la retraite et à fortifier l’AVS pour respecter la Constitution qui prévoit la ‹couverture des b esoins vitaux par l’AVS›. Or, nous en sommes loin aujourd’hui, même en prenant en compte les prestations complémen- taires à l’AVS. D’autant que 20 à 30% des personnes qui pourraient bénéficier de ces prestations complémentaires ne les réclament pas.» Christine Jaquet-Berger Présidente de l’AVIVO, Association suisse de défense et de détente des retraités Schweizer Personalvorsorge | Prévoyance Professionnelle Suisse | Sonderausgabe · Edition spéciale 2017
AV2020 · PV2020 | 17 «Diesen negativen Entscheid bedaure ich sehr, es wurde eine Chance zur Sicherung der Renten verpasst. Eine neue akzeptable Lösung ohne R enteneinbusse und ohne Renten- altererhöhung ist umgehend an die Hand zu nehmen. Denn die Schulden in der AHV und die Verrentungsverluste in den Pensionskassen werden nun jährlich grösser und grösser.» Heinrich Nydegger Stiftungsrat Stiftung proparis, Mitglied Versicherungskomm. PK Mobil, Stiftungsrat Stiftung Flexibler Altersrücktritt (FAR) Gerüstbau Die 2. Säule Mai 2017, 108 Seiten Fr. 19.80 (inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten) Die 2. Säule ist im Gespräch wenn die Börsen schlingern, wenn wir immer älter werden und die Stiftungsräte den Umwandlungssatz senken, wenn die Zinsen immer tiefer fallen und auch der BVG-Mindestzins tiefer und tiefer sinkt. Die 2. Säule spielt im persönlichen Alltag jedes einzelnen eine wichtige Rolle, nämlich bei einem Stellenwechsel / beim Kauf von Wohneigentum / bei einer Scheidung und natürlich bei der Planung der Pensionierung. Dennoch wissen viele erstaunlich wenig über dieses zentrale Element in unserem System der sozialen Sicherheit. Dieses Buch erklärt die wichtigsten Begriffe und gibt einen Überblick über die zahlreichen Leistungen einer Vorsorgeeinrichtung in einer einfachen, für Laien verständlichen Sprache. Informationen und Bestellungen: VPS-Verlag, abo@vps.ch, schweizerpersonalvorsorge.ch/buchshop Buch_2Säule_Werbung_A5_RA.indd 1 18.09.2017 13:58:25 Sonderausgabe · Edition spéciale 2017 | Prévoyance Professionnelle Suisse | Schweizer Personalvorsorge
Auslegeordnung Die Baustellen der Schweizer Altersvorsorge Nach dem Nein zur Vorlage AV2020 ist der Ball wieder bei der Politik. Die wichtigsten ungelösten Probleme im Überblick. AHV Die 1. Säule steht schief: Sie hat heute mehr Ausgaben als Einnahmen. BVG AVS Die Frage der Generationensolidarität Le 1 pilier est en déséquilibre: er stellt sich: In der 2. Säule gibt es les dépenses excèdent les recettes. eine Umverteilung von Jung zu Alt. LPP La question de la solidarité intergénérationnelle se pose: dans le 2 e pilier, on assiste à une redistribution des jeunes vers leurs aînés. Rentenalter Die Menschen in der Schweiz werden älter – wie lange sollen sie arbeiten? Âge de retraite On vit de plus en plus longtemps en Suisse – mais jusqu’à quel âge faut-il travailler? Gesundheit und Sicherheit Jedes Risiko ist versicherbar. Aber wie viel darf es kosten? Santé et sécurité Tout risque est assurable. Mais quel prix est-on prêt à payer? Schweizer Personalvorsorge | Prévoyance Professionnelle Suisse | Sonderausgabe · Edition spéciale 2017
Mise à plat Les chantiers de la prévoyance vieillesse suisse Après le «non» au projet PV2020, la balle est à nouveau dans le camp de la politique. Voici une liste des principaux problèmes qui restent à résoudre. Zinsen Der 3. Beitragszahler schwächelt. Sparen lohnt sich derzeit kaum. Taux d’intérêt Le 3 e cotisant n’est plus à la hauteur. L’épargne ne paie pratiquement plus Politik actuellement. Der Reformstau ist stossend. Die Regulierung hält der Realität nicht stand. Politique Le blocage des réformes est fâcheux. La réglementation n’est plus en phase avec la réalité. Arbeit und Gesellschaft Wir sind mobiler als vor 30 Jahren. Das Erwerbsleben wird flexibler, automatisierter und individueller. Travail et société Nous sommes plus mobiles qu’il y a 30 ans. La flexibilisation, l’automatisation et l’individualisation de la vie active progressent sans cesse. Sonderausgabe · Edition spéciale 2017 | Prévoyance Professionnelle Suisse | Schweizer Personalvorsorge
20 | AV2020 · PV2020 Wie die Medien die Abstimmung kommentierten Und jetzt? Das Volk drückte Reset, die Probleme bleiben. Trotz des knappen Verdikts wurde der versenkten Vorlage keine Träne nachgeweint. Die nächste Reform kann nur besser werden, die Akteure bleiben aber die gleichen. Nach der Volksentscheidung gegen die konstruktiven Vorschläge? «Jetzt muss resümierte «La Tribune de Genève»: «Altersvorsorge 2020» war die Ratlosig- FDP-Gössi die Renten retten!», posaunte «Simple question de vie ou de mort du keit laut und greifbar. Nur wenige hämi- der «Blick». Der «Tagesanzeiger» stiess système des retraites.» sche Töne waren zu vernehmen, kaum ins gleiche Horn, wobei allein der Titel «Courage, Monsieur Berset», Jubelschreie. Spielt es eine Rolle, aus wel- des Leitartikels zwei Zeilen benötigte: wünschte «Le Temps» dem zuständigen chen Gründen Volk und Stände die Re- «Bei der AHV ist Zuwarten verboten, Bundesrat, der Glückwünsche sicher form verworfen haben? Niemand findet jetzt steht die FDP in der Pflicht.» Der brauchen kann. Die Kommentatorin Trost darin, dass die Vorlage sehr knapp Kommentator erwähnte die «sonderbare schrieb endlich die Frage aus, die sich scheiterte und dass sogar die Mehrwert- Koalition» der Wirtschaftsverbände mit Reformfreudige wie Gegner stellten: steuererhöhung um ein Haar eine Mehr- den Ultralinken, die uns dieses Referen- «Que veut le peuple?» Das Nein der Gen- heit fand. So machten sich die Medien dum beschert haben. Eher zerknirscht fer sei nicht das gleiche wie jenes der schon im Verlauf des Nachmittags des kam aber der «Tagesanzeiger» zum Urner. Die einen wehrten sich gegen das Abstimmungssonntags daran, die Puz- Schluss, dass die Bürgerlichen nun den Rentenalter 65 für Frauen, die anderen zleteile zu ordnen. Alle Fronten versuch- Ton angeben werden. Ob es aber günsti- gegen die Kompensation der Rentenein- ten dabei natürlich, dieses schlecht arti- ger wird, sei zu bezweifeln. Den Preis für bussen. Obwohl es der 2. Säule nur we- kulierte Nein des gespaltenen Volks zu die Verlängerung der Blockade dürfen nig besser gehe als der 1., sei es nun drin- ihren Gunsten auszulegen. wohl die Werktätigen bezahlen. gender, die AHV ins Lot zu bringen. Der Karikaturist Chappatte zeichnete Müssen, wollen, können, dürfen Nein zur Giesskanne einen Weibel, der die Urne mit unzähli- «Jetzt muss das Rentenalter steigen», Optimistische Töne wie ein Sieger gen AHV-Puzzleteilen einem stoischen forderte die NZZ und bezeichnete im schlug der Chefredaktor Pascal Hollen- Berset auf den Tisch schüttet. Der Frei- Kommentar die Rentenreform als wich- stein an, der gleich drei Titelseiten be- burger Bundesrat nahm die Niederlage tigstes Projekt der Legislatur. Der Kom- diente: «Luzerner Zeitung», «Thurgauer im Übrigen nicht persönlich: «Wir sind mentator sah einen Sieg der Vernunft Zeitung» und «St. Galler Tagblatt». Im nicht so weit entfernt von einer Lösung», und warf der Mitte einen «fatalen Flirt Leitartikel nahm er das Volk in Schutz sagte er noch am Abstimmungssonntag mit der Linken» vor. FDP und SVP sei und meinte, dessen Verdikt spreche für an der Pressekonferenz. Es tönte wie das dagegen kein Vorwurf zu machen, sie die Weitsicht der Schweizer, die sich geflügelte Wort von Churchill, das Ber- hätten im Gegensatz zu Alain Berset nicht von einem Lockvogelangebot hät- set gleichentags auf den sozialen Medien schon vor der Abstimmung das heisse ten verführen lassen. Kurz: «Ein Nein zur verbreitete: «Le succes n’est pas final, Eisen einer Rentenaltererhöhung ange- Giesskanne.» Dem Volk scheint die l’échec n’est pas fatal; c’est le courage de fasst. Das Volk wolle eine nachhaltige Pflicht jedenfalls besser zu schmecken als continuer qui compte.» n Sanierung der Vorsorgewerke, schloss die süssesten Zückerchen in Form von der Kommentar: «Sie wollen keine höhe- 70 Franken. Hollenstein sah deshalb die Claudio Zemp ren Renten, sie wollen sichere Renten.» Befürworter der Vorlage ebenso in der Doch können die Gegner der «Schein- Pflicht. Die CVP habe sich ohne Not ins reform» nun eine bessere liefern? Dies Schlepptau der Linken begeben und ein wünschte die «Südostschweiz», während Projekt durchgedrückt, das offenbar kein die «Nordwestschweiz» eine ehrliche Re- Kompromiss war. form forderte, «ohne Schlaumeiereien». Einigkeit im Jammertal herrschte nur Das ungelöste Puzzle auf dem Pult darüber, dass da ein Scherbenhaufen sei, Nun, so klug sind immerhin mittler- den es jetzt unverzüglich aufzuräumen weile wieder alle. Die Westschweizer Zei- gelte. Niemand forderte, die Lösung tungen titelten unisono: «Und jetzt?». länger aufzuschieben. Aber wo sind die Das Reformbedürfnis sei unbestritten, Schweizer Personalvorsorge | Prévoyance Professionnelle Suisse | Sonderausgabe · Edition spéciale 2017
Sie können auch lesen