PIOTR ANDERSZEWSKI - DI 24. APRIL 2018 - Meister & Kammerkonzerte Innsbruck

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PIOTR ANDERSZEWSKI - DI 24. APRIL 2018 - Meister & Kammerkonzerte Innsbruck
DI 24. APRIL 2018

            PIOTR
         ANDERSZEWSKI

7. K A M M ERKO N Z ER T / B EG I N N: 20.0 0 U H R
     T I R O L ER L A N D E SKO N SER VAT O RI U M
PIOTR ANDERSZEWSKI - DI 24. APRIL 2018 - Meister & Kammerkonzerte Innsbruck
PROGR AMM                                    MEI S TER & K AMMERKONZ ERTE I N N S B R U C K

JOHANN SEBASTIAN BACH (1685–1750)                          LEOŠ JANÁČEK (1854–1928)
Präludium und Fuge Nr. 1 C-Dur BWV 870                     „Auf verwachsenem Pfade“. Zyklus für Klavier,
aus: Das Wohltemperierte Clavier, Teil II                  Reihe II, JW VIII/17 (1901 und 1911)
(um 1720 bis 1744)                                         Andante Es-Dur
                                                           Allegretto Ges-Dur
WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756–1791)                        Vivo Es-Dur
Fantasie für Klavier c-Moll KV 475 (1785)                  Più mosso D-Dur
                                                           Allegro – Adagio c-Moll
Adagio – Allegro – Andantino – Più allegro – Primo tempo

Sonate für Klavier Nr. 14 c-Moll KV 457 (1784)             JOHANN SEBASTIAN BACH
Molto allegro                                              Suite avec prélude („Englische Suite“) Nr. 3 g-Moll
Adagio                                                     BWV 808 (um 1715 bis ca. 1722)
Allegro assai (agitato)                                    Prélude
                                                           Allemande
                          — PAUSE —                        Courante
                                                           Sarabande & Les agréments de la même Sarabande
FRÉDÉRIC CHOPIN (1810–1849)                                Gavotte I und II
Drei Mazurken op. 56 (1843)                                Gigue

Nr. 1 H-Dur: Allegro non tanto – Poco più mosso
Nr. 2 C-Dur: Vivace
Nr. 3 c-Moll: Moderato

                                                                              PIOTR ANDERSZEWSKI
                                                                                     KL AVIER

Einführungsgespräch:
19.00 Uhr im Saal

                                                                 U N S E R PA R T N E R B E I M T H E M A H Ö R E N

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           PROPHEZEIUNG                                                          AUSBRÜCHE
                        Jeden Morgen setzte er sich an den                               Plötzlich war die Verzweiflung wie-
                        Flügel und entfaltete den harmoni-                               der da. Monate nach den Ereignissen
                        schen und melodischen Strom der                                  durchdrang alles noch einmal seinen
                        Präludien und Fugen. Er genoss die                               Körper und seine Seele. Er spürte,
                        lineare Klarheit. Und er vertiefte sich                          dass er nicht vergessen konnte. Da
                        in den polyphonen Kosmos.                                        war wieder dieses unfassbare Gefühl,
                            Das „Wohltemperierte Clavier­“                               machtlos dem Geschehenen ausge-
                        wurde – wie für Frédéric Chopin,                                 liefert zu sein. Als würde alles jetzt
                        der täglich daraus spielte – für alle                            passieren. Keine Erinnerung war es,
                        Pianisten­zum Alten Testament der                                sondern ein nochmaliges Durchleben.
Klaviermusik. Johann Sebastian Bachs zwei Zyklen von              Ganz nackt fühlte er sich, schutzlos­.
je 24 Präludien und Fugen bilden die Prophezeiungen und               Wolfgang Amadeus Mozart komponierte im Herbst
Psalmen­, die Chronik und das Hohelied der Klaviermusik.          1784 eine dreisätzige Klaviersonate c-Moll (KV 457), in der
Alles­
     , was an Tastenmusik zu zwei Händen möglich war              er in schonungsloser Offenheit Schmerz, Trauer, auch Wut
und ist, enthalten schon diese 48 Stückpaare: technische          auslebte und nur im Mittelsatz eine Insel fand, wo er zur
Spielarten, Facetten des Ausdrucks, Charakteristika der ver-      Ruhe und Einkehr kam. Rastlos im ersten Satz, rasend im
schiedenen Tonarten, musikalische Phantasie, harmonische­         Finale stürmt die Musik auf den Tasten dahin. Als Mozart die
Modulationen­  , melodische Spanne, rhythmische Verbin-           Sonate im Frühjahr 1785 zur Veröffentlichung vorbereitete,
dungen. Von innigen Arien, zweistimmigen Inventionen,             komponierte er noch eine Fantasie (KV 475) in der derselben
dreistimmigen Sinfonien, Pastoral- und Passionsmusiken,           Tonart und auf Grundlage der Sonaten-Motive hinzu. In der
Tänzen und Toccaten bis zu gewaltigen Doppelfugen zog             Druckausgabe war diese Fantasie der Sonate vorangestellt­,
Bach alle Register. Pädagogische und poetische Aspekte            wie ein Präludium, das in freier Entfaltung alles­das anreißt,
verschmelzen­zu vollendeter Einheit.                              was dann in der strengeren Form der Sonate­gebündelt ist.
    Der zweite Zyklus beginnt mit einer wunderbar fließenden      Keine Reflexion, sondern eine Projektion. Die Fantasie hebt­
vierstimmigen Musik. Dichter würden sie Arabeske nennen,          grübelnd mit denselben Tönen an­, aus denen in der Sonate
Musiker erkennen in ihr eine Allemande. Trotz der mehrstim-       am Beginn ein pathetisches, dramatisches­Thema geformt
migen Verflechtung und der intensiven Thematik behält das         worden ist.
Präludium C-Dur BWV 870 durchgängig die Ausgewogen-                   Sechs Jahre lang hatte Mozart keine Klaviersonate­mehr
heit des Schreittanzes. Die folgende Fuge C-Dur löst sich in      geschrieben, und dann brach es in der c-Moll-Sonate mit
eine rhythmisch-gestische Spielmusik auf. Das zunächst von        einer bis dahin ungekannten­Wucht und Direktheit aus ihm
zwei großen Intervallsprüngen geprägte Thema läuft danach         heraus. Einsamkeit­, Verlassenheit, Trostlosigkeit spricht aus
figural weiter. Abgespaltene Themensegmente springen in           allen Tönen, Akkorden­und Harmonien. Eine Musik, die sich
den bewegten, dreistimmigen Lauf der Ereignisse.                  auflehnt – in aufsteigenden, aufbrausenden Phrasen – und

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abgewiesen­wird – in absteigenden, ablenkenden Wendun-                   KLEINE DRAMEN
gen. Es ist Rede und Gegenrede, ein auswegloser Dialog.
Auch die etwas aufgehellten und verzierten seitenthemati-
schen Bewegungen­bringen keine Entspannung, schon gar           „Tänzer und Tänzerin hüpfen
keine Lösung. Hauptgegenstand im ersten Satz bleibt der         unter­Vorneigen des Körpers mit
pathetische Thementeil­vom Anfang, der zerfurcht durch          den äußeren Füßen, also der
dunkle harmonische Räume steigt. Immer klingt ihm ein           Tänzer mit dem linken, die Tän-
Schatten nach, bis sich die Musik in Düsternis verliert.        zerin mit dem rechten, nach vorn.
    Im langsamen Mittelsatz scheint sich eine Erinnerung        In der 2. und 3. Taktzeit hüpfen
an eine bessere Zeit auszubreiten. Das liebliche, zierliche,    beide unter Aufrichten der Körper
figurierte­Thema ist nur von manchen querstehenden Tönen­       und etwas vorankommend auf
eingetrübt. Manchmal kommen Glücksgefühle auf, die aber         dem Innenfuß zweimal auf.“
von beunruhigenden, dunklen Tonfolgen gestört werden.              Was in einem historischen Tanzbuch über die Ausfüh-
    Im Finale ist alles noch schlimmer als im ersten Satz,     rung der Mazurka geschrieben steht, lässt sich auch in
Trauer und Schmerz kommen gedrängt zum Ausdruck. Der           der Musik Frédéric Chopins hören. In jeder seiner mehr
tänzerische Dreivierteltakt ist trügerisch, wird von rhyth-    als 50 Mazurken ist die typische Betonung auf dem zwei-
mischen Gegengewichten gestört. Schicksalshafte Fanfa-         ten und/oder dritten Taktteil des ¾-Taktes zu hören. In
ren ertönen. Bei einem kurzen, verinnerlichten Einhalten       Polen­, wo die Mazurka in der Provinz Masowien – in der
des Tempos seufzen Tonfiguren. Dann gleiten die Stimmen        auch Chopin aufwuchs – entstanden ist und sich von dort
immer weiter auseinander – und ihrem ausweglosen Ende          über das ganze Land ausgebreitet hat, wird dieser Tanz mit
entgegen.                                                      einer Art Prozession eröffnet, in der gleitende Bewegungen
    Als habe sich Mozart wenige Monate nach der Kom­           und stampfende Schritte der Tänzer abwechseln. Danach
position der Sonate ans Klavier gesetzt und über sie im-       gliedert sich die Mazurka zum Tanz von Einzelpaaren auf,
provisiert – so klingt die Fantasie c-Moll, die er dann der    die ihn in ihrer persönlichen Gestaltungsweise ausführen.
Sonate­vorangestellt hat. In ihr entfaltet sich der Schmerz    „Hier finden die zahllosen kleinen Dramen statt, an denen
ungebremst, wird zum breiten Strom der Gefühle­. Kühner        sich Chopin so delektierte“, beschrieb ein zeitgenössischer
und schroffer in den harmonischen Wechseln und thema-          Beobachter im 19. Jahrhundert den Übergang von Tanz­
tischen Gestaltungen hat Mozart noch nie komponiert. In        situationen in die Klaviermusik.
fünf Abschnitten durchmisst er alle Regionen von Verzweif-         In der ersten der Drei Mazurken op. 56 überträgt
lung und Schmerz: von gesanglich bis hart gestoßen, von        ­Chopin die Tanzschritte in feinfühlige Impulse mit etwas
lyrisch bis dramatisch, von seufzend bis aufschreiend. Me-      traurigem Unterton. Die Melodie sucht scheu ihren Weg
lodien verirren sich in tiefste Lagen. Nach einem Lamento       durch den Tanzrhythmus. Urwüchsig lässt hingegen die
führt Mozart­mit drei aufsteigenden Tonleitern quasi direkt     zweite Mazurka den schnellsten polnischen Volkstanz, den
von der Fantasie­in die Sonate.                                 Oberek, aufleben. Ein Tanzfest der Bauern auf dem Lande. In
                                                                der dritten Mazurka schwingt ein melancholisches Lied mit.

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           ERINNERUNGEN                                              Janáček, der oft gesprochene
                                                                 Phrasen in Musik übertrug, kom-
                                                                 ponierte Klavierstücke mit kurzen,
Die Tochter war gestorben. Der Vater trauerte. Erinnerun-        prägnanten Motiven, Klanggebärden
gen stiegen auf, die, „glaube ich, niemals enden werden.         und ausdrucksstarken Tonsilben­. Die
Das Maß der dabei erlebten Leiden ist größer, als Worte          unregelmäßigen Perioden der Mo-
zu sagen vermögen.“ Aber vielleicht vermochten es Töne           tive und Themen, ihre nachhaltigen
zu sagen. Dem Vater kam ein mährisches Hochzeitslied in          Wiederholungen und der oft jähe
den Sinn: „Verwachsen von zartkleinem Klee ist mir zum           Wechsel­zu ganz anderen Melodien
Mütterchen­der Pfad.“ Der Komponist fing an, auf den             lassen erkennen, dass nicht selten Emotionen und Stim-
Tasten­Pfade, die er an der Seite der Tochter und die sie an     mungen – Gesprächen und Wort­färbungen abgelauscht –
seiner Seite gegangen war, zurückzulegen.                        den Hintergrund des musi­kalischen Materials bilden.
    Leoš Janáček komponierte in seinem Zyklus „Auf                  Auch die titellosen Einzelstücke der zweiten Reihe
verwachsenem Pfade“ Erinnerungen. Zunächst hatte                 stecken­voller Musiksprachbilder und Gefühlsgebärden.
ihn der Besuch in seinem Heimatdorf Hukvaldy zu einer            Ein intensiver Gesang erhebt sich im Andante Es-Dur, mit
musikalischen Rückschau an die eigene Jugend inspiriert.         Zwischentönen des Schmerzes und mit Arpeggien, die ver-
Es klangen auch noch manch heitere Töne nach, vielleicht         geblich versuchen, der schwermütigen Grundstimmung zu
inspiriert von der romantischen Umgebung des Heimat­             entkommen.
dorfes, das sich unter einer Burgruine erstreckte und am             Das Allegretto Ges-Dur ist gar nicht heiter. Es hängt
Fuße eines mystischen Berges lag. Dann versuchte er, den         traurigen Gedanken nach, zwischendurch türmen sich be-
Tod der erst 18-jährigen Tochter Olga in Kompositionen           drohliche Akkordfolgen auf, haken sich fest, ehe sie wieder
aufzuarbeiten. Es kamen tieftraurige Gefühle und Gedan-          einer elegischen Weise den Pfad frei machen.
ken in die Musik.                                                    Das Vivo Es-Dur ist das kühnste Stück, mit unsteten,
    Die ersten Stücke entstanden für Harmonium, das da-          punktierten Rhythmen. Die Musik beruhigt sich, nimmt
mals als Hausmusikinstrument in Mode war. Janáček kam           lyrische­Züge an. Dann wieder schroffe Rhythmen und dis-
der Bitte eines Lehrers aus der Nähe von Brünn nach,             sonante Harmonien, ein Pendeln­zwischen Moll und Dur
„slawische­Melodien“ für Harmonium zu setzen. Die                bis zum letzten Akkord.
Melodien­verschmolzen mit seinen Erinnerungen. Dann                  Das Più mosso D-Dur ist eine gefühlvolle, intensive
wechselte Janáček die Tastatur, arbeitete­einige­Stücke für     Aria für Klavier, aus der sich manchmal leise schicksalshaf-
Klavier um und komponierte neue dazu.                            te Motive absetzen.
    Im Laufe eines Jahrzehnts entstanden 16 Stücke, von              Das Allegro c-Moll erweist sich als ein herbes Tanz-
denen Janáček elf, mit Einzeltitel versehen, als Zyklus unter   stück in Moll, das die Nähe von Janáčeks Heimatort zur
dem Gesamttitel „Auf verwachsenem Pfade“ publizierte­.           polnischen Grenze erkennen lässt – eine Mazurka­auf
Fünf weitere Sätze wurden als Zyklus unter demselben­            mährisch, mit harten Akkorden, irrealen Trillern­und einem
Gesamttitel­erst im Jahr 1942, vierzehn Jahre nach dem           so nicht zu erwartenden­     , fast verklärten Abgesang mit
Tod des Komponisten, veröffentlicht.                             Dur-Aufhellung.

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       TRANSFORMATION                                            Piotr Anderszewski wurde in
                                                                 Warschau als Sohn polnisch-
                                                                 ungarischer Eltern geboren.
Nicht in Traurigkeit versinken, sondern die innere Bewe-         Er erhielt im Alter von sechs
gung in neue Energie umwandeln. Auch in einer dunklen            Jahren­ersten Klavierunterricht
Grundstimmung können sich Heiterkeit und Mut ausbrei-            und studierte an der Chopin-
ten. Den hinabziehenden Kräften lässt sich mit aufsteigen-       Akademie Warschau, an den
den Gedanken entgegenwirken.                                     Konservatorien von Lyon und
    Johann Sebastian Bach erscheint im Prélude zu                Strasbourg und an der Univer-
seiner­ „Englischen Suite“ Nr. 3 als Meister mentaler            sity of Southern California in
Transformation. Der laut Jean Rousseau „für das Traurige“        Los Angeles. Seit mittlerweile einem Vierteljahrhundert ist
bestimmten Tonart g-Moll gewinnt Bach auch jene Züge             er in den bedeutenden Konzertsälen mit Recitals oder als
von „Freude“ und „Heiterkeit“ ab, die sich in dieser Tonart      Solist­mit Orchestern wie den Berliner Philharmonikern,
nach Ferdinand Gotthelf Hands „Ästhetik der Tonkunst“ mit        dem Chicago Symphony Orchestra, dem London­Symphony­
„Wehmut“ und „Schwermut“ einigten. Bach verwandelt in            Orchestra­, dem Philadelphia Orchestra, dem Concertge-
dem Präludium ernste tonale Fundamente in Esprit gelade-         bouworkest Amsterdam, dem Symphonie­         orchester des
ne Figuren. Mit einer an italienische Concerti erinnernden       Bayerischen Rundfunks und der Tschechischen Philhar-
Motorik rauscht das Präludium bis zum letzten Akkord da-         monie zu hören. Er leitet vom Klavier aus das Scottish
hin, der so gar nicht nach düsteren Moll klingt.                 Chamber­Orchestra, die Sinfonia Varsovia und die Deut-
    Mit jugendlichem Elan dürfte sich Bach noch in seiner­       sche Kammer­philharmonie Bremen. Er trat in der Wigmore­
Weimarer Zeit als Hofmusiker an die Komposition von „Suites­     Hall, der Royal Festival Hall und im Barbican Centre­in Lon-
avec prélude“ gemacht und sie dann später in Köthen­ausge-       don, im Wiener Konzerthaus, in der Carnegie Hall in New
arbeitet haben. Den Beinamen „Englische Suiten“ erhielten­       York und im Mariinski Theater in Sankt Petersburg­auf.
sie erst posthum, abgeleitet aus einem Hinweis des ersten­       Er konzertierte beim Lucerne Festival, Enescu Festival in
Bach-Biographen J. N. Forkel: „Weil sie der Componist für        Bukarest, im Gewandhaus Leipzig, Lincoln Center in New
einen vornehmen Engländer gemacht hat.“ Stilistisch aber         York und in der Berliner Philharmonie. Anderszewski hat
entsprechen sie vollends dem damals dominierenden­fran-          bei Warner Classics/Erato eine beeindruckende­Reihe von
zösischen Stil in der typischen Aneinanderreihung von            Preis gekrönten CDs eingespielt, u. a. Beethovens­„Diabelli-­
Tanzsätzen wie Allemande, Sarabande und Gigue sowie              Variationen“ (die den „Choc du Monde­de la Musique“ er-
der Doppelung der Gavotte – hier mit einer Musette. In der       hielten), die Bach-Partiten 1, 3 und 6 (für den „Grammy
g-Moll-Suite spiegelt Bach zudem sogar die Sarabande,            Award“ nominiert), ein Schumann-­      Album („BBC Music
auf deren massiven ersten Teil gleichsam eine aufgelöste         Magazine Award“) und Bachs Englische Suiten 1, 3 und 5
Feinzeichnung folgt. Die Sarabande wird zum tragischen           („Gramophone Award“). Der Regisseur Bruno­Monsaingeon
Zentrum­der Suite, deren schnellere Sätze immer wieder           drehte für ARTE zwei Dokumentarfilme über Anderszewski­
von der Traurigkeit weg driften.                                 („Diabelli-­Variationen­“ und „Reisender ohne Ruhe“).
                                             Rainer Lepuschitz

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MEI S TER & K AMMERKONZ ERTE I N N S B R U C K

                               VORSCHAU
8. KAMMERKONZERT, DO 3. MAI 2018, 20.00 UHR
QUATUOR VOCE
Benjamin Britten, Wolfgang Amadeus Mozart, Leoš Janáček

7. MEISTERKONZERT, DO 17. MAI 2018, 20.00 UHR
ROYAL SCOTTISH NATIONAL ORCHESTRA
PETER OUNDJIAN DIRIGENT
MARTIN STADTFELD KL AVIER
NICOLA BENEDETTI VIOLINE
JAN VOGLER VIOLONCELLO
Benjamin Britten, Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms

Meisterkonzerte finden im Congress Innsbruck, Saal Tirol, und
Kammer­konzerte im Konzertsaal des Tiroler Landeskonservatoriums statt.
Einführungsgespräche zu allen Konzerten beginnen jeweils um 19.00 Uhr.

Einzelkarten sind nach Verfügbarkeit für jedes Konzert erhältlich:
. www.meisterkammerkonzerte.at
. Tiroler Landestheater: T +43 512 52074-4, kassa@landestheater.at
. Innsbruck Information: T +43 512 53560, ticket@innsbruck.info

       Newsletter-Anmeldung auf www.meisterkammerkonzerte.at
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MEISTER&KAMMERKONZERTE 2018/19

Das Programm der Meister&Kammerkonzerte 2018/19 wird im April prä-
sentiert. Seien Sie gespannt und bleiben Sie mit unserem Newsletter immer
auf dem Laufenden. Anmeldung unter www.meisterkammerkonzerte.at

Impressum: Meister&Kammerkonzerte, Innsbrucker Festwochen der Alten Musik GmbH, Herzog-Friedrich­-
Straße 21/1, 6020 Innsbruck; E-Mail: meisterkammer@altemusik.at; Tel.: +43 512 571032; Für den Inhalt­
verantwortlich­: Dr. Markus Lutz, Mag. Eva-Maria Sens; Redaktion & Texte: Rainer Lepuschitz; © Fotos: Simon
Fowler/Warner Classics (S. 1, 11); trotz Recherche konnten nicht alle Rechteinhaber ermittelt­werden, wir gel-
ten aber gerne et­waige­Ansprüche marktüblich ab; Konzeption & Design: CITYGRAFIC.at, Innsbruck­; Druck: Alpina,
Innsbruck; Druck- und Satzfehler sowie Besetzungs- und Programmänderungen vorbehalten­.

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