System Change - Not Climate Change - Diskussion - Denknetz
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Diskussion System Change - Not Climate Change Von Beat Ringger Es beginnt am 20. August 2018. Greta Thunberg setzt sich mit einem Schild mit der Aufschrift „Skolstrejk för klimatet“ („Schulstreik für das Klima“) vor den Schwe- dischen Reichstag in Stockholm. Fünf Monate später ist die Welt eine andere. Hunderttausende von Schüler*innen haben sich Greta angeschlossen. Gestreikt wird von Schweden über die Schweiz bis nach Australien. Damit hat jene Generation die Stimme erhoben, die sich als erste keine Illusionen mehr ma- chen kann. Augen verschliessen geht nicht mehr, hoffen, dass alles gar nicht oder viel später kommt auch nicht. Die Generation Klimastreik weiss, dass sie das volle Ausmass des Klimawandels am eigenen Leib erfährt. Wie berechtigt die Befürchtun- sogar ganz ausbleiben, könnte des Abkommens alleine mit gen dieser neuen Generation dies in Europa paradoxerweise dem Kauf von luschen Emissi- Diskussion sind macht der Zwischenbe- zu einer starken Abkühlung und onszertifikaten im Ausland zu richt klar, der vom Weltklimarat einer neuen Eiszeit führen. bewerkstelligen - ohne jedes (Intergovernmental Panel on Reduktionsziel des CO2-Auss- Climate Change, IPCC) im Ok- Laut IPCC ist klar, was nun Not tosses in der Schweiz selbst. Ein tober 2018 veröffentlicht wor- tut: Die Netto-CO2-Emissionen Trauerspiel. den ist. Die Kernbotschaft des (also diejenigen des wichtigs- Berichtes lautet: Wir haben alle ten Treibhausgases) müssen bis Allen Erkenntnissen zum Trotz Gründe, die Erwärmung der 2030 um 45% sinken und bis sind die Mächtigen in Wirtschaft Erdatmosphäre auf 1.5˚C zu be- 2050 netto bei Null liegen. Das und Politik bislang nicht gewillt, grenzen, weil oberhalb dieser entspricht in etwa auch dem angemessene Massnahmen zu Grenze Kippeffekte mit gravie- Fahrplan des Pariser Klimaab- ergreifen, um den Klimawan- renden Folgen wahrscheinli- kommens von 2015. Die Ziele del zu stoppen respektive so cher werden. So kann bereits lassen sich erreichen – wenn stark wie möglich zu begren- eine Erwärmung zwischen 1.5˚C jetzt entschlossen gehandelt zen. Dieser Unwille hat systemi- und 2˚C zu einem Abschmelzen wird. Doch die Klimaleugner sche Gründe – Greta Thunberg der Pol-Eiskappen führen, was Donald Trump (USA) oder Jair und die Aktivist*innen der Kli- die Meeresspiegel um mehrere Bolsonaro (Brasilien) legen sich mastreikbewegung haben dies Meter ansteigen lässt. Das wäre quer: Trump hat das Pariser Kli- verstanden. Im Dezember 2018 unter anderem das Ende von maabkommen gekündigt, Bol- spricht Greta Thunberg vor der Dutzenden von Weltstädten. sonaro will das demnächst tun. Plenarversammlung der UN-Kli- Meeresströmungen würden so Nicht viel besser steht es in der makonferenz im polnischen stark beeinflusst, dass auch sie Schweiz, die das Pariser Abkom- Katowice. Sie sagt: „Unsere Zi- kippen. Etwa der Golfstrom, der men im Oktober 2017 ratifiziert vilisation wird dafür geopfert, dafür verantwortlich ist, dass und damit auch dessen verbind- dass eine sehr kleine Anzahl Europa ein gemässigtes Klima lichen Charakter anerkannt hat. von Menschen weiterhin enor- aufweist. Sollte sich dieser Strom Hierzulande versucht die poli- me Mengen von Geld machen deutlich abschwächen oder tische Rechte, die Umsetzung kann.“ Und: „Solange ihr euch www.denknetz.ch 07.02.2019 | 1
nicht darauf konzentriert, was Leuten, die nicht so begütert worauf der System Change be- notwendig ist, sondern nur da- sind wie die linksintellektuel- ruhen muss: rauf, was politisch möglich ist, len Eliten, die Freude am Leben gibt es keine Hoffnung. Wir kön- madig machen. Dieses Entwe- 1) Statt der Übermacht des ei- nen eine Krise nicht lösen, ohne der-Oder-Spiel wird von rechter nen Prozentes mit enorm viel sie als Krise zu behandeln. Wir politischer Seite systematisch Geld brauchen wir die Macht müssen die fossilen Brennstoffe betrieben und hat viel mit dem der 99 Prozent, also mehr De- im Boden lassen und wir müs- zweiten Grund zu tun: Den „In- mokratie. Und wir brauchen sen uns auf Gerechtigkeit kon- teressen der kleinen Anzahl von den Transfer des Reichtums der zentrieren. Und wenn Lösungen Menschen an enorm viel Geld“ Mächtigen dorthin, wo er sinn- innerhalb des Systems unmög- (Thunberg). Diese kleine Zahl voll eingesetzt werden kann. lich zu finden sind, dann müssen tut alles, um eine rationale Ver- wir vielleicht das System selbst meidung des Klimawandels zu 2) Statt des Entweder-Oder verändern .“1 verhindern. Laut Wikipedia wur- brauchen wir das Sowohl-Als- den in den USA „zwischen 2000 Auch: Klimaschutz und soziale In der Schweiz haben sich die und 2016 rund 2 Mrd. Dollar für Gerechtigkeit Aktivist*innen der Schweizer direkten Klima-Lobbyismus in- Klimastreikbewegung auf fol- vestiert. Hierbei gab die fossile 3) Statt der Vorherrschaft der gende Forderungen geeinigt: Energiebranche etwa zehnmal Konkurrenz brauchen wir die „Der nationale Klimanotstand so viel Geld aus wie Erneuerba- Vorherrschaft der Kooperation soll ausgerufen werden. 2030 re-Energien-Unternehmen und sollen von der Schweiz netto 0 Umweltschutzorganisationen Wie muss es weitergehen, da- Emissionen ausgestossen wer- zusammen“ (Wikipedia, Stich- mit es weiter geht? den.» Wichtig ist auch, was die wort ‚Leugnung der menschen- Einige sind in Sorge, dass die Aktivist*innen als Konsequenz gemachten globalen Erwär- Klimastreikbewegung rasch sehen, falls diese Forderungen mung‘, gelesen am 31.1.19). wieder an Schwung verliert. Diskussion im momentanen System nicht Das würde mich allerdings sehr erfüllt werden können: Dann Der berühmteste Tweet des erstaunen. Für einen raschen müsse es einen Systemwandel Klimawandel-Leugners Donald Rückgang ist die Bewegung geben. Trump lautet: „The concept of bereits zu kraftvoll: 22‘000 strei- global warming was created kende Schüler*innen am 19.1. Nun, es dürfte kein Geheim- by and for the Chinese in order in der Schweiz, zwischen 38‘000 nis sein: Ein Systemwandel ist to make U.S. manufacturing und 65‘000 Teilnehmende an unumgänglich, um den Klima- non-competitive.“2 Unfreiwillig den Demonstrationen am 2.2. – wandel zu stoppen. Das wird legt Trump damit den dritten das ist ein fulminanter Start, der klar, wenn man sich die drei Grund offen, warum in Sachen Mut macht. Viele der jungen Ak- Gründe vor Augen hält, war- Klimaschutz viel zu wenig geht: tivist*innen sind hellwach und um die erforderlichen Schritte Der Vorherrschaft des konkur- haben ein ausgeprägtes Selbst- zur Vermeidung der Klimaer- renzgetriebenen Kapitalismus. bewusstsein. Und ihr Umgang wärmung bisher ausgeblieben In dieser Gesellschaftsordnung mit neuen und traditionellen sind. Erstens leben wir in einer werden alle gegen alle in Kon- Medien ist bemerkenswert ge- Entweder-Oder-Gesellschaft, in kurrenz gesetzt: Unternehmen wandt – man schaue sich nur der verschiedene Anliegen und gegen Unternehmen, Wirt- mal den Instagram-Account «kli- Ziele laufend gegeneinander schaftsstandorte gegen Wirt- mastreikschweiz» an. ausgespielt werden. Entweder schaftsstandorte. In einem sol- Umweltschutz oder Wohlstand chen Konkurrenz-Regime hat Wenn wir den Schüler*innen für die breite Masse der Bevöl- derjenige verloren, der mehr aufmerksam zuhören, dann ver- kerung. Entweder Klimaschutz Kosten hat. Klimaschutz aber nehmen wir die Stimme jener, oder Arbeitsplätze. Die Botschaft kostet – zumindest kurzfristig. 3 die mit ihrem Leben in der Re- lautet: Die Gutmenschen, die al-Time des Klimawandels ange- vom Klimawandel faseln, wollen Wenn dies die drei systemischen kommen sind. Jetzt erweist sich, sich doch nur moralisch über- Gründe sind, weshalb der Klima- dass die verbreitete fünf-vor- legen fühlen. Sie wollen den schutz stockt, dann ist auch klar, zwölf-Uhr-Rhetorik der bisheri- www.denknetz.ch 07.02.2019 | 2
gen Klimadebatte verfänglich sen jetzt aufbrechen, wenn wir an allen Ecken und Enden. Zum ist. Richtig ist: Es ist schon zwölf, rechtzeitig aus der Gefahrenzo- Beispiel, was die Lebensentwür- und ab zwölf Uhr reden wir ne rauskommen wollen. Jetzt. fe betrifft: Wir müssen raus aus nicht mehr über ein Gebäude, den Hamsterrädern. Wir brau- das möglicherweise bald einmal 2) Wir müssen Druck entwickeln, chen eine Verdoppelung der Feuer fängt. Ab zwölf Uhr sind Druck entwickeln, Druck ent- Freizeit. Wir brauchen mehr Care wir in diesem Gebäude. Doch wickeln. Wir müssen viele sein, füreinander und für die Umwelt. das Gebäude wird nicht an ei- Bündnisse schmieden (aber Wir brauchen mehr Musse und nem Tag niederbrennen. Es wird nicht zulasten der nötigen Kom- weniger kompensatorischen nicht einfach einen Knall geben promisslosigkeit). Wir bereiten Konsum. – Peng, und die Menschheit ist den ersten schweizweiten, euro- am Ende. Es wird vielmehr im- paweiten, globalen Klimastreik 7) Wir brauchen mehr Demokra- mer wieder neue Brandherde vor, in Betrieben, in Verwaltun- tie. Wir brauchen die klima- und geben; Versuche, sie irgendwie gen, an Schulen und Unis, im sozialverträgliche Wirtschaft. zu löschen; Menschen, die vor Sport, im Fernsehen – überall. Und sämtliche Erdölvorkommen diesen Bränden fliehen; Ausei- Und: Klimastreiken wird Pflicht- gehören unter die Kontrolle der nandersetzungen darüber, den fach an allen Schulen. UNO. Ausstoss von Treibhausgasen doch noch entschlossen zu be- 3) Wir akzeptieren kein Entwe- 8) Wir müssen den Reichtum grenzen; tiefe soziale, ethische, der-Oder. Wir lassen nicht zu, von Oben nach Unten rückver- politische Krisen. Es ist sehr dass Klimaschutz und soziale teilen. Wir brauchen eine so- wahrscheinlich, dass sich diese Gerechtigkeit gegeneinander fortige 20%-Klimaabgabe auf Krisen gegenseitig verstärken, ausgespielt werden. Wir brau- Vermögen über einer Mio. Fran- wir also irgendwann auch politi- chen mehr soziale Gerechtig- ken/Euro/Dollar. In der Schweiz sche Kipp-Punkte erreichen. keit. Und mehr Klimaschutz. ergibt das einen Ertrag von 200 Mia CHF. So finanzieren wir den Diskussion Die Klimakrise tritt also ge- 4) Wir brauchen klare Ziele, die ökosozialen Umbau unserer genwärtig in eine neue, heisse hartnäckig verfolgt werden. In Gesellschaft (Denknetz-Zeitung Phase. Die Krise aussitzen geht Kopenhagen werden 45% aller vom Oktober 2018), und mit nicht mehr. Die Frage, wie wir Wege mit dem Velo zurück- so viel Geld kommen wir damit den Klimawandel möglichst gelegt. Und das, obwohl es in auch genügend rasch voran. gering halten wird eben gerade Kopenhagen viel windet und zu einer akuten Schlüsselfrage. regnet. Mit entsprechender In- Zur Person: Beat Ringger ist Und noch bleibt eine kurze Zeit- frastruktur sind 50% möglich, geschäftsleitender Sekretär des spanne, in der wir die Chance überall. Denknetzes. Von 1996 bis 2002 haben, gravierende Kippeffekte war er Präsident von umverkehR, zu vermeiden, wie etwa das Ab- 5) Wir brauchen einleuchtende der Trägerorganisation der Ver- schmelzen der Pole. Hier einige Massnahmen. Verbote und Ge- kehrshalbierungsinitiative, die Hinweise, worauf wir in den Aus- bote. Eine Halbierung der Stras- eine Halbierung des motorisierten einandersetzungen zu dieser senflächen für Privatautos in den privaten Strassenverkehrs inner- Schlüsselfrage achten können. Städten. Einen hohen Ökobo- halb von zehn Jahren gefordert nus-Zuschlag auf alle Treibstoffe, hatte – unter anderem aus Grün- 1) Wenn mensch 100 Meter ge- der an die Bevölkerung rück- den des Klimaschutzes. Die Initia- hen muss, um aus einer Gefah- verteilt wird (was sozial gerecht tive erreichte in der Abstimmung renzone zu kommen, dann gibt ist). Wir brauchen harte Bauvor- im März 2000 einen Ja-Anteil von es keine Kompromisse. 50 Meter schriften hinsichtlich des Ener- 21.5%. reichen nicht, 80 Meter auch gieverbrauchs. Wir brauchen nicht. Wenn wir eine Reduktion Abgasnormen, deren Nichtein- der Treibhausgas-Emissionen haltung strikt sanktioniert wird. von 100% bis 2050 brauchen, dann gibt es keine Kompro- 6) Wir müssen das Ganze des misse. 50% reichen nicht, und Systems ins Auge nehmen. Wir 80% auch nicht. Und: Wir müs- brauchen ein anderes System – www.denknetz.ch 07.02.2019 | 3
Quelle: https://climatestrike.ch/2019/01/21/impressionen-vom-18-januar/ Diskussion Exkurs nen Kat aufbringen wollen oder die Situation entschärft – aber nicht. nicht bezüglich des Klimawan- Muss der Klimawandel nicht dels. Und hier wird gleich noch bei jedem Einzelnen begin- Wie wir wissen hat sich ein Ver- einmal deutlich: Es braucht in- nen? bot von Neuwagen ohne Kat dividuelle Verhaltensänderun- Rückblende: Ausgelöst von Ka- durchgesetzt. Zu stark war die gen – wirksam werden diese tastrophen wie dem Waldster- Umweltbewegung, zu gross der aber nur im Zusammenspiel ben oder den Reaktorunfällen in Problemdruck. Wäre dies nicht mit strukturellen Änderungen. Harrisburg und Tschernobyl gab gelungen, wäre der Kat wohl In den 1980er Jahren haben es in den 1980er Jahren eine ers- immer noch ein teures Zusatz- hunderttausende von Leuten in te globale Umweltbewegung, feature für Gutmenschen. Und der Schweiz ihr Verkehrsverhal- die breite Bevölkerungsteile man würde heute sagen, wir alle ten umgestellt und ganz oder aufgerüttelt hat. Mit im Fokus seien verantwortlich für schlech- weitgehend aufs Autofahren standen damals Stickoxyde, ein te Luft und Waldsterben. verzichtet. Doch das blieb völ- Bestandteil der gängigen Auto- lig wirkungslos. In keinem Jahr abgase, die wesentlich für das Umweltschutz und Klimaschutz ging das Gesamtvolumen des Waldsterben und für schlechte müssen effektiv sein. Dabei ist es Autoverkehrs zurück. Warum? Atemluft in den Städten verant- oft entscheidend, Veränderun- Weil diejenigen, die weiterhin wortlich waren. Der Einbau von gen gleich bei der Güterproduk- Auto gefahren sind, freiere Fahrt Katalysatoren in Autos konnte tion vorzunehmen und nicht da- hatten und mehr Kilometer den Ausstoss von Stickoxyden rauf zu warten, bis Millionen von abgespulten. Sie haben die Be- massgebend reduzieren. Die Konsument*innen ihr Verhalten mühungen der Umweltbewuss- Autolobby wollte diese Kat’s geändert haben. Kommt dazu, ten zunichte gemacht. Das war allerdings nur als Zusatzoption dass technische Massnahmen schlimm, und zwar auch des- anbieten: Die Konsument*innen nicht ausreichen – es braucht halb, weil es den Elan der Um- hätten dann wählen müssen, einen Wandel des Mobilitätssys- weltbewussten gebrochen hat: ob sie die Zusatzkosten für ei- tems. So haben Katalysatoren Ich gebe mir Mühe, ändere mein www.denknetz.ch 07.02.2019 | 4
Verhalten – aber ich bin glaub ich den Konsument*innen und alles der einzige auf der Welt. Wirkung müsse beim Einzelnen begin- hat es jedenfalls überhaupt keine. nen ist ein Totschlagargument Für die Wirksamkeit hätte es wei- derjenigen, die nicht wollen, tere Massnahmen gebraucht: dass sie in die Verantwortung zum Beispiel eine Umnutzung genommen werden: Die Auto- eines Teils der Strassenfläche lobby, die Energiekonzerne, die ausschliesslich zugunsten von Konsumgüterindustrie, die Le- Velos und Fussgänger*innen, bensmittelmultis, die Banken. die Einführung des Ökobonus und die systematische Förde- Greta Thunberg hat dafür im Ja- rung des öffentlichen Verkehrs. nuar 19 am WEF deutliche Worte gefunden: „Einige Leute meinen, Weiter: Für ökologische und fai- die Klimakrise sei etwas, was wir re Lebensmittel bezahlen wir alle verursacht hätten. Doch das mehr. Das war in einer Pionier- ist nicht wahr. Wenn alle schul- phase OK, als Starthilfe dafür, dig sind, dann kann niemand dass sich ökologische und sozi- mehr zur Verantwortung gezo- ale Produkte erst mal etablieren gen werden. Aber es gibt diese können. Doch auf Dauer sind Verantwortlichen. Einige Perso- höhere Preise pervers, wirkungs- nen, einige Firmen, einige Ent- los und spalten die Bevölke- scheidungsträger*innen haben rung. Pervers: Warum sind jene genau gewusst, welche unbe- Produkte teurer, die Klima und zahlbaren Schätze sie geopfert Umwelt schonen? Richtig wäre haben, um unvorstellbare Geld- das genaue Gegenteil: Die Pro- beträge zu scheffeln. Und ich Diskussion dukte, die die Umwelt belasten glaube dass viele unter Ihnen zu verursachen Folgekosten und dieser Gruppe von Verantwortli- müssen deshalb teurer sein. Wir- chen gehören“ BR). 4 kungslos: Bio- und Ökoprodukte werden zu einer Marktnische für Umweltbewusste und das Gros bleibt wie es ist. Und das alles spaltet die Bevölkerung in den- jenigen, die bereit sind mehr für 1 https://www.hk-gebaeudetechnik. die Umwelt auszugeben (und ch/artikel/die-rede-von-greta-thun- berg/ sich das auch leisten können) Gelesen am 31.1.19 und denjenigen, die das nicht tun (z.B. weil sie es sich nicht 2 Eine lange Liste von klimaleugnenden und/oder zynischen Klima-Tweets leisten können). Das ist gar nicht von Trump findet sich unter htt- gut: Für die „Guten“ sind die ps://twitter.com/search?q=clima- „Schlechten“ verantwortungs- te%2C+OR+warming+from%3Areal- los, während die „Schlechten“ donaldtrump&ref_src=twsrc%5Etfw Gelesen am 31.1.19. die „Guten“ arrogant und elitär finden. Wer aber sind die lachen- 3 In der mittleren und der langen Frist den Dritten? ist es allerdings umgekehrt: Derjeni- ge, der mehr zukunftsgerichtete In- vestitionen tätigt, hat ndie Nase vorn. Kein Zweifel: Es macht Sinn, das Doch das hilft wenig, weil im Kapita- eigene Verhalten so klimaver- lismus die kurze Frist massgebend ist. träglich wie möglich zu machen. 4 https://edition.cnn.com/2019/01/25/ Das ist beispielhaft, das kann europe/greta-thunberg-davos-wor- Schule machen. Doch die Aussa- ld-economic-forum-intl/index.html ge, die Verantwortung läge bei Gelesen am 5.2.19 www.denknetz.ch 07.02.2019 | 5
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