Didaktischer Leitfaden zum Klett-Editionenheft Gottfried Keller "Romeo und Julia auf dem Dorfe"
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Didaktischer Leitfaden zum Klett-Editionenheft Gottfried Keller „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ Von Dr. Peter Haida Einführung Gottfried Keller (1819–1890) gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Au- toren des 19. Jahrhunderts und gilt neben Fontane, Raabe und Storm als einer der Hauptvertreter des bürgerlichen/poetischen Realismus. In der Geschichte von zwei Liebenden, die wegen der Verfeindung ihrer Familien nicht zusammenkommen können, sieht Keller eines der Urmotive des menschli- chen Lebens und der Literatur überhaupt, „auf das die großen alten Werke gebaut sind“ (Einleitungssatz der Novelle). Shakespeare hat 1595 mit „Romeo and Juliet“ dieses Motiv in Adelskreisen angesiedelt; Keller erkennt es 1847 in einer Zeitungs- notiz in einem Vorfall aus dem Arbeiterleben und schreibt eine Novelle, die es fest in ländliches Milieu einbettet („… auf dem Dorfe“). Die Bauernkinder Sali und Vrenchen werden durch die Schuld ihrer Väter, die Besitz und Ehre mehren wollen, hinausgetrieben aus ihrer bäuerlich-bürgerlichen Welt und sind am Ende so heimatlos wie der schwarze Geiger, dem durch die Gemeinde eine bürgerliche Existenz verwehrt wurde. Da sie aber – im Gegensatz zu ihm – die Normen der Gesellschaft so verinnerlicht haben, dass sie nur in ihr und nicht gegen sie leben können, bleibt ihnen nichts als der Tod. Die 1856 in dem Zyklus „Die Leute von Seldwyla“ erschienene Erzählung oder Novelle (auf eine penible theoretische Gattungsbestimmung legte Keller übrigens keinen Wert) gehört wegen ihres kunstvollen Baus, der Symbolgestaltung und der realistischen Einbringung geschichtlicher und gesellschaftlicher Umstände zu den wichtigsten Werken des poetischen Realismus. µ © Ernst Klett Verlag GmbH, Leipzig 2007. Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. www.klett.de Seite 1 von 6
Kommentar zum Materialienteil I Zugänge Der erste Materialienteil bietet drei Möglichkeiten des Zugangs zu der Novelle: über das Motiv, den Dichter oder über Handlungselemente. Die Holzschnitte von Ernst Würtenberger von 1919 können als Impulse genutzt werden, um mit den Schüler/innen vorgreifend mögliche Handlungselemente zu reflektieren. Die beiden Abbildungen beziehen sich auf die Anfangspassage mit den pflügenden Bauern und den spielenden Kindern und auf den Höhepunkt des Streits der Väter, den Kampf auf der Brücke. Die beigefügten Zitate weisen auf die entsprechenden Textstellen hin. Die Ballade von den Königskindern ist ein erster Hinweis auf das Motiv, das sich ins Allgemeine wenden lässt mit der Frage, welche Hindernisse heute einer jungen Liebe entgegenstehen können. Damit ergäbe sich ein allgemeines Vor- verständnis der Problematik, für das dann die historischen Bedingungen, unter denen Vrenchen und Sali stehen, aufgearbeitet werden müssten. Die beiden Keller-Bilder zeigen zwei unterschiedliche Auffassungen der Dichterfi- gur – die eine Abbildung stellt ihn nicht wie üblich gravitätisch, sondern als etwas verwegenen Typ dar, die andere greift den Umstand auf, dass er heute als Schwei- zer Nationalautor par excellence gilt. II Entstehung, Motiv und Stoff Probleme der dichterischen Produktion und der ästhetischen Einheit des Werkes sind zentral für den zweiten Materialienteil. Kellers Ansicht, es gebe in der Litera- tur nur wenige Grundmotive und es sei der Mühe wert, „einmal eine Art Statistik des poetischen Stoffes zu machen und nachzuweisen, wie alles Gute und Dauer- hafte eigentlich von Anfang an schon da war und gebraucht wurde, sobald nur gedichtet und geschrieben wurde“ (Brief an Hermann Hettner vom 26.6.1854), fand erneute Bestätigung in dem Selbstmord zweier junger Leute im Jahre 1847. Die Zeitungsnotizen dienen als Einstieg, um das Verhältnis von Realität und poeti- schem Produkt zu untersuchen. Die weiteren Texte zeigen, wie wichtig das Motiv in der Literatur ist, in Shakespeares „Romeo and Juliet“ (II, 4) und in der Übersicht von E. Frenzel (II, 5). Die literaturwissenschaftlichen Begriffe Stoff und Motiv kön- nen hier am Beispiel geklärt werden. Wie zu diesem Ursprungsmotiv ein zweites kommt, sieht man an dem „Traum- buch“-Eintrag, der von zwei Bauern und ihrem Frevel an dem fremden Acker han- delt. Es kann gefragt werden, warum dieser knappe Kern sich als tragend erwies, während der erste epische Gestaltungsversuch nicht weiter führte und von Keller abgebrochen wurde. Eine weitere Überlegung kann dem ursprünglichen Schluss von 1856 und den Gründen gelten, weshalb sowohl Keller als auch Kritiker ihn als offensichtlich unangemessen empfanden (möglich: zu starke Erzählereinmi- schung, moralisierende Tendenz gegen philisterhafte Haltung). µ © Ernst Klett Verlag GmbH, Leipzig 2007. Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. www.klett.de Seite 2 von 6
III Gottfried Keller – ein Autor des Realismus Im dritten Materialienteil werden Aspekte der Person, des Werkes und der Zeit miteinander verbunden. Kellers Schreiben hat möglicherweise stärker als bei anderen Autoren mit seiner Biografie zu tun; dass er – wie gesagt worden ist – die schönsten Frauenbilder in der Literatur des 19. Jahrhunderts schuf, verdankt sich wohl auch den Versagungen seines persönlichen Lebens, eine Tatsache, die für einen psychologischen Ansatz genutzt werden könnte. Bilder aus verschiedenen Lebensaltern zeigen Keller als hoffnungsvollen jungen Mann und als resigniert dreinblickenden Alten, als den ihn Stauffer-Bern in den letzen Lebensjahren por- trätierte. Bei der berühmten Radierung, die ihn sitzend zeigt, wird seine geringe Körpergröße dem Betrachter deutlich. Sie war sicher ein Grund für sein meist vergebliches Werben um Frauen. Der Text von W. Preisendanz bietet Lebensfakten Kellers und reflektiert das dia- lektische Verhältnis von Grundtrauer und der dichterischen Gestaltung von Licht, Fülle und Daseinsfreude in seinem Werk. Nach dem Feuerbach-Lektüre und ihrer Verarbeitung (III, 4 und 5) erscheint Keller die Welt schöner und das Leben wertvoller; er wendet sich vom Gottesglauben weg hin zu reiner Diesseitsbejahung. Dies wird die philosophische Basis seines Realismus und macht ihn zum Schilderer der Schönheit der Welt. Ein lyrisches Beispiel für diese Einstellung und die sich daraus ergebende Welthaltung ist das Gedicht „Abendlied“. IV und V Literarische und historische Kontexte „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ gehört gattungsmäßig in die Reihe der „Dorf- geschichte“. Sie behandelt bäuerliches Leben in dörflichem Milieu und hat, da sie aus der Kalendergeschichte hervorgeht, gewisse didaktische Tendenzen. Daneben neigt sie, weil sie gewissermaßen aus städtischer Erzählperspektive geschrieben wird, zur Idealisierung und Verklärung des Lebens in der Natur. Für Keller trifft dieses Grundsätzliche nur teilweise zu, denn er bettet die Geschichte in den Erzählzyklus „Die Leute von Seldwyla“ ein, in dem die handelnden Personen allesamt als komische Käuze erscheinen (vgl. die Einleitung, IV, 1). Die Besonder- heit des Ortes Seldwyla und seine historisch-soziologischen Grundlagen erläutert Adolf Muschg (IV, 2). Ein Vergleichstext von Jeremias Gotthelf (Anfangspassage von „Die schwarze Spin- ne“, IV, 4) kann Tendenzen zur Verklärung und Idyllisierung bäuerlichen Lebens deutlich machen. Auch die Malerei kennt unterschiedliche Auffasungen bäuerlichen Lebens (IV, 5). Die pastorale Idylle der betenden Bauern hat mit der tatsächlichen Lebenswirk- lichkeit vermutlich wenig zu tun – Wilhelm Leibl dagegen gibt ein realistisches Bild dreier Generationen von Bäuerinnen; hier wird nicht beschönigt und ideali- siert. Kritik an der Darstellung der Bauern in der Literatur seiner Zeit übt bereits der Autor und Kulturhistoriker Wilhelm Heinrich Riehl zur Blütezeit der Dorfge- schichte (IV, 6), ebenso später Peter Zimmermann an der Auswahl der Themen und Probleme, die für das Landleben bedeutsam sein sollen (IV, 7). µ © Ernst Klett Verlag GmbH, Leipzig 2007. Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. www.klett.de Seite 3 von 6
Soziologische und historische Texte erlauben einen genaueren Blick auf das reale Leben der Bauern und der Außerständischen im 19. Jahrhundert. Albert Hauser zeigt die realen Bedingungen auf, unter denen Bauern unter Umständen ihr Land verlieren konnten (V, 1). Bei Keller wird dies individuell durch persönliches mo- ralisches Verschulden begründet. Eine gute Beurteilungsbasis für die gesellschaft- liche Lage von Vrenchen und Sali wie auch für die des schwarzen Geigers bieten die Ausführungen von Meier/Wolfensberger über Ehe und Ehebeschränkungen (V, 2) und die Auswirkungen fehlenden Heimatrechts (V, 3), das die Bauern dem Gei- ger vorsätzlich verweigern. Beide Texte ermöglichen die Einsicht, dass Keller die bäuerlichen Verhältnisse seiner Zeit genau kannte und entsprechend realistisch beschrieb. VI Die Bedeutung der Dinge Immer gerühmt wurde die Novelle wegen ihrer dichten künstlerischen Gestal- tung. Viele zunächst beiläufig erscheinende Dinge sind Symbole oder werden es durch ihr wiederholtes Auftreten – vom bloßen Umweltgegenstand werden sie zum tieferen Bedeutungsträger. Mit den bei Remak (VI, 1) aufgeführten Symbolen lässt sich die Richtung der ganzen Geschichte von Wohlstand und Ordnung zu Verfall und Verwilderung konstruieren. Von den Äckern der Anfangsszene und dem Vergleich der Bauern mit Gestirnen über den späteren Aufenthalt am Wasser und den Kampf auf der Brücke bis zum Ende der Liebesleute im Fluss ergibt sich eine fortdauernde soziale Abwärtsbewegung der Familie. Eine Aufgabe könnte lauten, die Stellen aufzusuchen, an denen Acker, Fluss, Stein(e), Häuser und Örtlichkeiten, außerdem Farben und bestimmte Adjektive wie z. B. „wild“ oder „verwildert“ auftauchen und ihre Bedeutung wie auch einen eventuellen Wechsel der Bedeutung zu bestimmen. Auf die Figur des schwarzen Geigers gehen Swales (VI, 2) und Kaiser (VI, 4) ein. Seine Stellung ist sowohl sozio- logisch als Außenseiter und Gegenpart zum bürgerlichen Leben zu bestimmen, als auch symbolisch als Verkörperung von Schuld und als Vorausweisung auf den Tod. Als die Kinder ihm zum ersten Mal begegnen, steht er auf dem Steinhaufen, der auch noch rot von Mohnblumen (Todessymbol!) ist, und äußert eine düstere Prophezeiung. Kellers Schreibunterlage von 1855, also in zeitlicher Nähe zu der Novelle, zeigt mehrfache Todesgestalten, darunter zwei mit Geige und Bass. Da- neben steht in vielfachen Variationen der zu dieser Zeit sein Denken und Fühlen beherrschende Name Betty (Tendering), die als Vorbild für die kalte Schöne mit Namen Lydia in „Pankraz der Schmoller“ gesehen wird. VII Zeitgenössische Rezeption und Diskussion In einer der wichtigsten Rezensionen der „Leute von Seldwyla“ wird von Berthold Auerbach, dem eigentlichen Begründer der Dorfgeschichte, die Frage des Rea- lismus diskutiert. Er benennt die Kriterien, die für ihn im Jahre 1856 zu einem realistischen Schreibstil zählen. Dabei kritisiert er den Anfang der Novelle: Es komme für den Realismus nicht darauf an, dass die Begebenheit auf einem wahren Vorfall beruhe, sondern auf die innere Wahrheit und Notwendigkeit. Er macht einen Unterschied zwischen der „gemeinen Wirklichkeit“ und jener ande- µ © Ernst Klett Verlag GmbH, Leipzig 2007. Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. www.klett.de Seite 4 von 6
ren Wirklichkeit des Kunstwerks und leitet damit eine Diskussion ein, die später von Autoren wie Otto Ludwig und Fontane fortgeführt wird. (Zum Verhältnis von Nachahmung – Mimesis – und dichterischer Erfindung – Poiesis – immer noch grundlegend der Aufsatz von Wolfgang Preisendanz: Voraussetzungen des poetischen Realismus in der Erzählkunst des 19. Jahrhunderts von 1963; jetzt auch in: W. Preisen- danz: Wege des Realismus, München 1977.) Anstoß nimmt Auerbach an der Rechtfertigung, die der später gestrichene Schluss gibt (siehe II, 6). Während andere Stimmen den (hier nicht dokumentierten Vor- wurf ) der Unsittlichkeit erheben und in Kellers Novelle eine Empfehlung des Selbstmords sehen wollten, plädiert Auerbach für die Freiheit der Dichtung, die nicht in erster Linie Jugendschutzgesichtspunkte im Auge haben dürfe. Außerdem rügt er, dass Keller die elementare Leidenschaft nur im „niederen Volk“ sehe. Eine deutsche Rezension, ebenfalls aus dem Jahr 1856, sieht in der Novelle eine Auflehnung gegen die sittliche Weltordnung: „Was wir an der Katastrophe zu tadeln haben ist dieses, dass die Leidenschaft ausschließlich auf den Genuss gerichtet ist [was, wenn man die Gesamtsituation betrachtet, gerade nicht zutrifft! P.H.], den Zusammenhang mit dem sittlichen Leben abbricht und eben dadurch auch mit dem absichtlichen Selbstmord keine Sühne und Ausgleichung mit der sittlichen Welt, son- dern nur eine fortgesetzte und letzte Auflehnung gegen dieselbe bewirkt wird.“ (Literaturblatt des Deutschen Kunstblatts, Nr. 15/1856, zit. nach der Historisch-Kritischen Keller-Ausgabe, CD zu Bd. 21) Skandal machte die Novelle auch 1875 in Dänemark, wo dem Übersetzer Georg Brandes vorgeworfen wurde, er habe ein unsittliches Buch veröffentlicht. Fragen des Realismus lassen sich ebenfalls anhand der Beiträge von Alberti und Fontane besprechen. Der dem Naturalismus verpflichtete Conrad Alberti (VII, 2) findet in seinem absprechenden Urteil die Stoffwahl des Realisten Keller insge- samt uninteressant und öde, offensichtlich, weil der Naturalismus grellere Stoffe und Motive, oft angesiedelt in einem Unterschichtenmilieu, bevorzugt. In eine ähnliche Richtung, aber von einem andren Ausgangspunkt her, geht die Kritik von Kellers Landsmann C.F. Meyer, der selbst historische Stoffe behandelte. Ihm ist Kellers Personal nicht bedeutend und hoch stehend genug. Keller berichtet über diesen mokanten Vorwurf in einem Brief an Storm (VII, 3), in dem die Ani- mosität zwischen den beiden Schweizern aufblitzt. Die Ansichten von Alberti und Meyer sind auch als Beiträge zur Diskussion um die Volksdichtung zu sehen. Hier geht es letztlich um die Frage, wo die wahre Poesie zu Hause sei. Kellers Ansicht war in diesem Punkte schon seit seinen Rezensionen über Jeremias Gotthelf sehr entschieden: „Ewig sich gleich bleibt nur das, was rein menschlich ist, und dies zur Geltung zu bringen, ist bekanntlich die Aufgabe aller Poesie, also auch der Volkspoesie, und derjenige Volkdichter, der ein gemachtes Prinzip braucht, um arbeiten zu können, tut daher am besten, die Würde der Menschheit im Volke aufzusuchen …“. (zit. nach Werkausgabe von Heselhaus, Bd. III, S. 918) Fontane schließlich stellt den Realismus Kellers in Frage, indem er feststellt, der zweite Teil der Erzählung sei eher der Romantik verpflichtet. Einen ähnlichen µ © Ernst Klett Verlag GmbH, Leipzig 2007. Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. www.klett.de Seite 5 von 6
Aspekt hatte schon Auerbach (im letzten abgedruckten Absatz, S. 117) angespro- chen, indem er auf den Unterschied zwischen realistischer und romantischer Behandlung hinweist und sagt, dass ein Romantiker den schwarzen Geiger zum Helden gemacht hätte, Keller aber das „bürgerliche“ junge Liebespaar. VIII Nachgeschichte und Wirkung Abgesehen davon, dass Kellers Novelle in den deutschsprachigen Ländern zum Ka- non der klassischen Schullektüren gehört, hat sie auch sonst breite Aufnahme ge- funden. Im Gegensatz zu den anderen Novellen des Seldwyla-Zyklus’ entwickelte „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ von der ersten Veröffentlichung an ein gewisses Eigenleben, ist oft nachgedruckt und übersetzt worden, zuerst ins Französische, dann ins Dänische. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war sie in die meisten eu- ropäischen Sprachen übersetzt, zuletzt 1883 ins Schwedische und seltsamerweise erst relativ spät ins Englische. Warum dies erst 1895 geschah, ist eine Frage, über die nachzudenken sich lohnen könnte. Übertragungen in andere Medien setzen auch schon früh ein. Nach Erscheinen der Novelle malte Ernst Stückelberg das Ölbild „Jugendliebe“, das er zu Neujahr 1881 als Kupferstich mit dem Titel „Heimkehr von Sali und Vrenchen“ dem Dich- ter zur Erinnerung „an den mitfühlenden Maler E. Stückelberg“ widmete (VIII, 2). Als Oper des britischen Komponisten Frederick Delius erschien der Stoff unter dem Titel „A Village Romeo and Juliet“ 1907 in Berlin. Es gab mehrere Verfil- mungen, 1941 eine schweizerische Mundartfassung von Valerian Schmidely, eine TV-Adaption von W. Schmidt (BRD 1968) und einen deutsch-österreichischen Film von Holger Barthel mit dem etwas schwülstigen Titel „Ich gehöre dir“ (VIII, 3). µ © Ernst Klett Verlag GmbH, Leipzig 2007. Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. www.klett.de Seite 6 von 6
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