Die Anbieter im grossen Test - Das Schweizer Wirtschaftsmagazin
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Das Schweizer Wirtschaftsmagazin Die Anbieter im grossen Test Artikel zum Private-Banking-Rating 2015 Sonderdruck für: NEUE AARGAUER BANK AG aus BILANZ 7/2015 © BILANZ | NEUE AARGAUER BANK AG
Invest Private-Banking-Rating 2015 NAB Private Banking erneut auf Spitzenplatz im BILANZ-Rating Das Private Banking der NEUEN AARGAUER BANK AG (NAB) wurde im BILANZ-Rating mit der Silbermedaille ausgezeichnet. Eine unabhängige siebenköpfige Jury hat die Anlagekompetenz von 85 Schweizer Banken verglichen. Die NAB ist damit seit fünf Jahren jedes Mal auf den ersten Rängen anzutreffen. Die Spitzenplatzierungen des NAB Private Banking zeugen von der konstanten Beratungskompetenz auf höchstem Niveau. Wir sprachen mit Sandro Meichtry, Leiter NAB Private Banking und Mitglied der Geschäftsleitung, über diesen Erfolg. Interview mit Sandro Meichtry, Leiter zeigen, dass die Beraterinnen und gionale Verankerung und die Private Banking NEUE AARGAUER Berater ausgezeichnete Arbeit leisten. Kundennähe zentrale Stärken der BANK Unsere Mitarbeitenden wurden alle NAB. Das Private Banking bietet in ihrer Fach- und Beratungskompe- seine umfassenden Dienstleistungen Herr Meichtry, zuerst einmal herzli- tenz zertifiziert. an den Standorten Aarau, Baden, che Gratulation zu dieser Spitzen- Brugg, Rheinfelden, Wohlen und Zo- platzierung. Sie sind sicher stolz auf Gibt es neben der Anlagekompetenz fingen an. diese Leistung. und den Mitarbeitenden weitere Er- Wir dürfen auf die geleistete Arbeit folgsfaktoren? Welche besonderen Leistungen bietet sehr stolz sein. Seit nunmehr fünf Jah- Wir haben ein klar strukturiertes Vor- das Private Banking der NAB? ren sind wir immer in den ersten Rän- gehen in der Beratung und ein schrift- Wir bieten exklusive und innovative gen anzutreffen. In diesem Jahr be liches Leistungsversprechen. Der Lösungen für unsere Private Banking legen wir nach einem knappen ganzheitliche, transparente und klar Kunden. Einerseits möchte ich das Kopf-an-Kopf-Rennen gesamthaft den strukturierte Prozess ist auf die indi- Vermögensverwaltungsmandat Ex- hervorragenden zweiten Rang. Dies viduellen Bedürfnisse der Kundschaft klusiv erwähnen, auf dessen Schwer- unterstreicht einmal mehr die Professi- ausgerichtet und wird laufend opti- punkte der Kunde selbst Einfluss neh- onalität der NAB im Private Banking. miert. Unsere Beraterinnen und Bera- men kann. Andererseits haben wir ter agieren als Generalunternehmer dieses Jahr unser Produktangebot um Wie erklären Sie sich diesen kontinu- und können für sämtliche Finanzthe- NAB Einzelfonds erweitert. Hierbei ierlichen Erfolg? men Spezialisten mit umfangreichem kann der Kunde seine Anlageent- Die Spitzenplatzierungen der letzten Know-how beiziehen, um ein ganz- scheide individuell treffen und zu- Jahre bestätigen die hohe Anlagekom- heitliches Umsetzungskonzept zu ge- sätzlich auf die Expertise der NAB petenz des NAB Private Banking und währleisten. Des Weiteren sind die re- Portfoliomanager zurückgreifen. 2 BILANZ 07/2015 Sonderdruck
Das NAB Vermögensverwaltungsmandat: Zurücklehnen und entspannen. Für Anleger, die langfristig Erträge und Wachstum für ihr Vermögen wollen, ohne sich täglich um aktuelle Entwicklungen kümmern zu müssen. Das Vermögensverwaltungsmandat der Anlagemöglichkeiten durch unsere Ex- Sie täglich die Chancen an den Finanz- NAB bietet langfristig ertrags- und wachs- perten wird Ihr Vermögen aufgrund der märkten und grenzen gleichzeitig Kurs- tumsorientierten Kunden eine flexible von Ihnen gewählten Anlagestrategie verluste in schwierigen Marktphasen Anlagelösung, die aktiv und professionell kompetent verwaltet und zeitnah an aktiv ein. Sie können von dieser Dienst- verwaltet wird. Mit dem Einsatz moderns- die aktuellen Marktentwicklungen ange- leistung bereits ab einem Anlagebetrag ter Hilfsmittel und der Beurteilung der passt. Entspannen Sie sich – wir nutzen für von CHF 50’000.– profitieren. NAB Einzelfonds: Die Strategie selber bestimmen. Für Anleger, die strategische und taktische Entscheide für ihr Portfolio selber treffen wollen, ohne dabei auf eine professionelle Fondsverwaltung zu verzichten. Die NAB Portfoliomanager setzen sich klar definierten Anlageausrichtung des überwacht. Dank unserem breiten Pro- permanent und professionell mit Anlagen Fonds investiert werden. Die NAB Einzel- duktangebot können Sie sich aus den NAB auseinander. Durch ihre Erfahrung und fonds sind also wesentlich mehr als eine Einzelfonds Ihr individuelles Angebot zu- Fachkompetenz sorgen sie dafür, dass die «Verpackung» mit einer losen Ansamm- sammenstellen. Fondsanlagen ausschliesslich im An- lung von Einzeltiteln. Das Fondsver- legerinteresse und nach Massgabe der mögen wird aktiv verwaltet und laufend Sonderdruck 07/2015 BILANZ 3
Invest Private-Banking-Rating 2015 Berner Kantonalbank Gesamtsieger und 1. Rang Banken regional Die Berater der Berner Kantonalbank überzeugten mit ihrer kompeten- ten Lockerheit. Insbesondere der Portfolio Manager Marc Jegerlehner hinterliess einen guten Eindruck. Zudem wurde dem Wunsch der Kundin nach dem Kauf einer Wohnimmobilie viel Aufmerksamkeit geschenkt. Ehrliche Sieger Ein Kunstgriff, ein gewagter Schachzug, aber kein Porno: Im siebten Private-Banking-Rating gewinnt die Berner Kantonalbank zum zweiten Mal in Folge, knapp vor der Neuen Aargauer Bank. Harry büsser Text / Paolo Dutto Fotos Die Berater der Berner Kantonalbank wirkten locker, gut aufeinander abgestimmt und hatten das Zeitmanagement im Griff. 4 BILANZ 07/2015 Sonderdruck
Martin Allenbach, Vermögensberater, Sandra Bracak, Privatkundenbetreuerin, und Marc Jegerlehner, Abteilungsleiter Portfolio Management Privatkunden bei der Berner Kantonalbank (v.l.). S eine Stimme holpert beim Banking eben nicht nur Zahlen wie Kos- (siehe «Der Test» auf Seite 72). Die Selek- Wort Pornografie. Es hört ten und Rendite eine Rolle spielen, son- tion des Finanzinstituts mit dem besten sich an, als ob der Berater dern auch Werthaltungen und Empfind- Private Banking nimmt mehrere Monate der Neuen Aargauer Bank lichkeiten. Übrigens: Die Berater der zwei in Anspruch. Am Anfang steht ein Brief, selber vom Begriff in weiteren Finalisten, der Berner Kanto- den Stefan Bolliger von Bolliger Treu- seiner Präsentation über- nalbank und der Bank Vontobel, fanden hand in Dietikon an 85 Banken in der rascht würde und unsi- den Ton für das Wort Pornografie auch Schweiz versendet. Dort schreibt er, dass cher wäre, wie er ihn betonen solle. Das nicht – aber im Unterschied zu den Aar- eine Kundin von ihm auf der Suche nach Thema ist knifflig, denn seine potenzielle gauern liessen sie das Thema in ihren einer neuen Bankbeziehung sei, da der Kundin hat Anlagen in Verbindung mit Präsentationen gänzlich aus. Berater bei ihrer bisherigen Bank pensio- der Pornoindustrie ausgeschlossen. Bevor sie überhaupt ins Finale kamen, niert wurde. Mit ihm hatte sie eine sehr Dieser kleine Ausschnitt aus dem mussten die Berater der drei Banken vertrauensvolle Beziehung. Finale des siebten Private-Banking-Ra- schon ausgezeichnete Leistungen erbrin- Die Kundin, auf welcher der Fall be- tings von BILANZ zeigt, dass im Private gen und einige Hürden überspringen ruht, ist echt. Sie will anonym bleiben, • Sonderdruck 07/2015 BILANZ 5
Invest Private-Banking-Rating 2015 der test NAB Fünf Hürden zum Sieg 2. Rang Banken regional Die Berater der Neuen Aargauer Bank waren bemerkenswert bemüht, allen Banken bemühen sich um eine vermögende Wünschen der Kundin gerecht zu werden. Kundin. Sie wissen bis kurz vor Schluss nicht, dass Das resultierende Portfolio war – viel- die BILANZ-Jury ihre Bemühungen analysiert. leicht gerade deswegen – wissenschaftlich nicht optimal. Zudem waren die Angaben der Bank zu den Kosten verwirrlich. Zum siebten Mal hat BILANZ mit Kategorien Banken national und einer ausgefeilten Methodik die Leis- regional sowie Privatbanken und tungen im Private Banking getestet. Auslandbanken. Drei Institute wurden im Finale zur Präsentation vor der Jury und der 5. Kundenpräsentation: Im Namen • weshalb BILANZ ihren Namen nicht echten Kundin eingeladen, auf von Stefan Bolliger wurden die Ber- nennt. Was die angeschriebenen Banken deren Profil der Fall basiert. Die ner Kantonalbank (BEKB), die Bank aber nicht wissen, ist, dass ihre Bemühun- Berater wurden erst kurz vor der Vontobel und die Neue Aargauer gen um die Kundin von einer hochkaräti- Präsentation eingeweiht, dass es Bank (NAB) zur Präsentation einge- gen BILANZ-Jury verfolgt und analysiert sich um das Private-Banking- laden. BEKB und NAB kamen zum werden (siehe «Die Jury» auf Seite 74). Rating von BILANZ handelt. Der Zug, weil sie die beiden besten Anla- Wichtig ist der Kundin, so steht es wei- aufwendige Test zog sich über meh- gevorschläge unterbreitet hatten ter im Schreiben an die Finanzinstitute, rere Monate hin. und ihre Chancen auf den Gesamt- dass ihre neue Bank nicht in Probleme sieg am grössten waren. Die Bank mit den USA verwickelt ist. Zudem sei ihr 1. Die Anfrage: Zunächst wählte die Vontobel reichte ebenfalls einen die Lohnpolitik einiger Banken unsym- unabhängige Jury 85 Banken aus. ausgezeichneten Anlagevorschlag pathisch, da sie die Berater dazu ver- Diese wurden im Namen von Ste- ein und wurde als Vertreterin der führe, den Kunden etwas «aufzuschwat- fan Bolliger von der Firma Bolliger Kategorie Privatbanken eingeladen. zen», damit ihr Bonus höher ausfalle. Sie Treuhand in Dietikon um einen besitzt Immobilien im Wert von rund Anlagevorschlag für eine seiner Was der Test kann: Der Test beur- Kundinnen gebeten. Deren Profil teilt den Beratungsprozess und die und Wünsche wurden den Banken Anlagevorschläge der Banken. Ana- dabei beschrieben. lysiert wird nach neusten wissen- «Der Fall war im schaftlichen Erkenntnissen. Der Test 2. Die Vorselektion: Die Banken ist auch eine Dienstleistung für die Prinzip nicht konnten schriftlich Rückfragen zur Banken, die von einer unabhängi- lösbar», sagt das Kundin stellen, was zu einem regen gen Instanz Feedback erhalten, was E-Mail-Verkehr führte – Hunderte sich positiv auf ihre Qualität im Jurymitglied von Mails wurden ausgetauscht. Private Banking auswirkt. Andreas Beck. Aus den resultierenden Anlagevor- schlägen wählte die Jury die 18 bes- Kunde und Mittelsmann gesucht: ten aus. Für das nächste Rating suchen wir einen Treuhänder, Steuerberater 3. Die Analyse: Die 18 Vorschläge oder Fachmann aus einem ähnli- zehn Millionen Franken und bestreitet wurden durch das Institut für Ver- chen Gebiet, der als Mittler garan- ihren Lebensunterhalt mit den Mietein- mögensaufbau (IVA) in München tiert, dass BILANZ im Hintergrund nahmen daraus. anhand von rund 60 Kriterien ana- bleibt. Als Vorteil für ihn bietet dies Zudem hat sie vier Millionen Franken lysiert. Punkte gab es unter ande- Publizität und viele Erfahrungen. in Anleihen der Eidgenossenschaft inves- rem für die Darstellung der Markt- Zugleich sind wir auf der Suche tiert, die nächstes Jahr auslaufen und neu lage, die Vermögensaufteilung, die nach einem echten Kunden. Er – investiert werden müssen. Dafür erwartet Produktwahl, das Risikoprofil, die gerne auch eine Sie – sollte so sie Anlagevorschläge, deren Rendite min- Risikoaufklärung und die Kosten- vermögend sein, dass er sich für destens ihre Vermögenssteuern und die transparenz. Private-Banking-Dienstleistungen Bankgebühren decken. Es ist ihr wichtig, qualifiziert. Der Vorteil für den ihr geerbtes Vermögen zu bewahren und 4. Auszeichnung: Auf Basis dieser Kunden: die kostenlose Beratung an ihre Kinder weiterzuvererben. Analyse selektierte die Jury unter durch eine hochkarätige Jury. Aktieninvestitionen steht sie grund- Leitung von Professor Thorsten sätzlich negativ gegenüber. Ihr schwebt Hens die auszeichnungswürdigen Interessenten melden sich beim Autor: vor, die eine Hälfte liquide zu halten und Banken und die besten der vier harry.buesser@bilanz.ch die andere in Obligationen von sehr hoher 6 BILANZ 07/2015 Sonderdruck
Christoph Stöckli (l.), Senior Portfolio Consultant, und Andreas Zürcher, Leiter Private Banking Baden, von der Neuen Aargauer Bank. Bonität (mit Rating AA oder höher) in der Pornoindustrie noch das kleinste Viele Nachfragen der Banken drehten Schweizer Franken zu investieren. Auch Problem. Aber er erhöhte den Aufwand sich aber eher um den Wunsch der Kun- Direktinvestitionen in Wohnimmobilien für die Selektion von geeigneten Anla- din nach einer Bank, die keine Probleme kommen für sie in Frage. Entsprechende gen. Ein Bankmitarbeiter musste die mit den USA hat. Einige gaben offen zu, Angebote würde sie gerne evaluieren. Sie A nlagen mindestens am Schluss noch dass sie Probleme hätten, und fragten, ob erwartet einen Anlagevorschlag mit Auf- einmal durchgehen und auf Verbindun- sie trotzdem in Frage kämen. stellung der Kosten und der Sollrendite. gen mit der Pornoindustrie überprüfen, «Der Fall war im Prinzip nicht lösbar», was knifflige Fragen aufwerfen konnte: Bonität vs. Rendite. Dies bejahte Bolliger sagt Andreas Beck, BILANZ-Jurymitglied etwa ob eine Investition in den Medien- jeweils. Aber da das Thema der Kundin und Chef des Instituts für Vermögens konzern ProSiebenSat1 noch erlaubt sei, wichtig war, sollten die Banken diesbe- aufbau in München. Dabei war der Aus- obwohl dessen Sender spätnachts porno- züglich trotzdem transparent sein. Viele schluss von Anlagen in Verbindung mit grafische Inhalte bewerben. Banken, etwa die Berner Kantonal- • Mit Sandro Meichtry (l.) hatten die Aargauer ein Mitglied der Geschäftsleitung der Neuen Aargauer Bank mit dabei. Sonderdruck 07/2015 BILANZ 7
Invest Private-Banking-Rating 2015 Vontobel 1. Rang Privatbanken Ein ausgzeichneter Anlagevorschlag. Allerdings mit einem Kunstgriff, welcher bei der Jury einen zu einfachen Eindruck hinterliess – er basierte rein auf Vergan- genheitsdaten. Zudem waren die Kosten nicht ganz transparent, weil sie nicht detailliert genug aufgezeigt wurden. • bank, argumentierten, dass US-Kun- den einen verschwindend kleinen Anteil am Gesamtgeschäft ausmachten. Eine weitere Argumentationslinie war, wie von der Bank Vontobel, dass US-Privat- kunden in eine separate Tochtergesell- schaft ausgegliedert worden seien. Das grösste Problem im vorliegenden Fall war aber, im Tiefzinsumfeld mit Investitionen in Anleihen von sehr hoher Bonität in Schweizer Franken auf eine Rendite zu kommen, die den Anforde- Die Jury bei der Arbeit: Harry Büsser, Christian Dreyer (oben v.l.); rungen der Kundin genügt. René Weibel, Thorsten Hens (Mitte v.l.); Kurt Haug und Rudolf Strahm (unten v.l.). Aus den Angaben im Schreiben von Bolliger haben die besten Banken berech- net, dass auf dem Vermögen der Kundin etwa 100 000 Franken Steuern zu bezah- die jury len sind. So hoch ist also das Einkom- men, das unter Berücksichtigung der Hochkarätige Juroren Wünsche der Kundin erwirtschaftet wer- den müsste. «Das ist schlicht unmög- lich», sagt Jurymitglied Kurt Haug vom Sieben Experten in der Jury beurteilen die Zürcher Vermögensverwalter Haug & Leistungen der Private Banker und sorgen Partner dazu. für Qualität. An ihrer Präsentation zeigt die Zür- cher Bank Vontobel, dass mit 50 Prozent Liquidität und 50 Prozent Obligationen Andreas Beck (nicht im Bild), Leiter des Instituts für Vermögensaufbau mit sehr hoher Bonität noch eine Mikro- (IVA) in München. Die Firma hat sich auf die Qualitätssicherung im Ban- rendite von 0,04 Prozent pro Jahr mög- king spezialisiert und prüft auch die Portfolios von Schweizer Banken. lich wäre, woraus sich für die Kundin Harry Büsser, Leiter der Finanzredaktion von BILANZ. Einnahmen von nur 1600 Franken pro Christian Dreyer, Geschäftsführer der Schweizer CFA Society, der führen- Jahr ergäben. den Vereinigung von Anlageprofis mit dem international renommierten Basierend auf Daten aus der Vergan- Abschluss als CFA Charterholder. Seine Organisation setzt sich unter genheit führt die Privatbank dann aus, anderem stark für ethische Standards in der Finanzbranche ein. dass der jährliche Maximalverlust für ein Kurt Haug, Inhaber der unabhängigen Vermögensverwaltung solches Portfolio bei fünf Prozent liege. Haug & Partner. Anschliessend kommt ein Kunstgriff: Es Thorsten Hens, Jurypräsident, D irektor des Instituts für Banking und wird ein neues Portfolio generiert, das Finance an der Universität Zürich und wissenschaftlicher Beirat des IVA. ebenfalls einen Maximalverlust von fünf Auf Anfrage bietet er den Banken Erklärungen zum Rating an – wegen der Prozent aufweisen soll, aber einen deut- hohen Nachfrage im letzten Jahr ist das neu kostenpflichtig. lich höheren Ertrag von 120 000 Franken René Weibel, Mitinhaber des unabhängigen Finanz- und Versicherungs- aus Zinsen und Dividenden. beratungsunternehmens Weibel Hess & Partner. Im neuen Portfolio werden nur noch Rudolf Strahm, Ökonom und Politiker, ehemaliger Nationalrat acht Prozent liquide gehalten. 65 Pro- und Preisüberwacher. zent sind in Obligationen investiert, zum 8 BILANZ 07/2015 Sonderdruck
Daniel Brüesch, Head PB Investment Office, und Irène Rütter, Kundenberaterin, von der Bank Vontobel. grossen Teil mit deutlich tieferer Bonität folio hatte schon nach wenigen Wochen, Beim Obligationenportfolio der Bank als von der Kundin gewünscht. Zudem als wir es analysierten, mehr als fünf wird die sehr lange Duration (ein Mass wurden 27 Prozent des Vermögens in Prozent verloren», erklärt Beck. für die durchschnittliche Laufzeit der A ktien investiert. Anleihen) von rund neun Jahren kriti- Einen Teil des Vermögens in Dividen- Überlange Duration. Im Fazit zur Bank siert. Zwar gilt: je länger die Duration, dentitel zu investieren, wurde den Ban- Vontobel fanden die Jury und die Kundin desto höher die Rendite auf Verfall. Aber ken erlaubt, wenn sie nachfragten. Trotz- die Präsentation eher steif. Zudem seien sich im Tiefzinsumfeld so lange zu bin- dem war das Urteil der Jury zum die Kosten von den Beratern nicht trans- den, könnte sich im Nachhinein rächen, Kunstgriff der Bank Vontobel einstim- parent und detailliert genug dargestellt wenn die Zinsen anziehen. mig: Die Argumentation sei zu einfach worden, wie Jurymitglied Rudolf Strahm, Das Gleiche lässt sich über das Obliga- und basiere rein auf historischen Daten. ehemaliger Nationalrat und Preisüber- tionenportfolio sagen, das die Berater der «Das von Vontobel vorgeschlagene Port- wacher, bemängelt. Neuen Aargauer Bank (NAB) zusam- • Die Berater der Bank Vontobel versuchten alle Kundenwünsche zu erfüllen, scheuten dabei aber auch nicht vor Kunstgriffen zurück. Sonderdruck 07/2015 BILANZ 9
Invest Private-Banking-Rating 2015 Die Sieger • mengestellt haben. Sie schlugen in Die Gesamtsiegerin und die Sieger in den einzelnen Kategorien. Nicht alle Sieger in ihrer Kategorie befand die Jury als auszeichnungswürdig. ihrer Präsentation sogar eine Duration von etwas mehr als zehn Jahren vor. So Gesamtsieger Banken regional Banken national Auslandbanken Privatbanken sei eine Rendite auf Verfall von 0,32 Pro- Berner 1 Berner 1 VZ Vermögens- 1 BHF Bank 1 Vontobel zent möglich. Kantonalbank Kantonalbank Zentrum Insgesamt sollen bei der NAB aber nur 2 Neue Aargauer 2 Zürcher 2 BNP Paribas 2 Reichmuth 38 Prozent des investierbaren Vermögens Bank Kantonalbank in Obligationen angelegt werden. 13 Pro- zent werden in Aktien mit einer durch- schnittlichen Dividendenrendite von 3,8 ausgezeichnete sieger Prozent investiert. Zudem werden – wie gewünscht – zwei Millionen Franken li- Die besten Banken quide gehalten, die Hälfte des zu inves- tierenden Vermögens. Dabei wird eine halbe Million Franken auf einem My- Acht Banken befand die Jury als NAB-Sparkonto parkiert, das mit 0,75 auszeichnungswürdig. In der Kategorie Prozent verzinst wird. Das ist der maxi- Auslandbanken keine. male Betrag, der auf dem Konto zu die- sem Zinssatz angelegt werden kann. 1,5 Millionen Franken fliessen auf ein My- Es war ein schwieriger Fall. Die Vier Regionalbanken. Insgesamt NAB-Privatkonto, das immerhin noch Banken taten sich äusserst schwer befand die Jury acht Banken als mit 0,15 Prozent verzinst wird. damit, einen Anlagevorschlag zu auszeichnungswürdig. Während es erarbeiten, der den Wünschen der in der Kategorie Regionalbanken Mehr Risiko, mehr Erfolg. Insgesamt errei- Kundin gerecht wird. Deren sehr vier Auszeichnungen gab, konnte chen die Aargauer mit diesem Portfolio sicherheitsorientierte Haltung ver- die Jury in der Kategorie Ausland- für die Kundin jährlich Einnahmen von unmöglichte es, die gewünschte banken keine Auszeichnungen ver- 41 000 Franken. Um auf die gewünsch- Zielrendite zu erreichen. geben. Die BHF Bank und die BNP ten Einnahmen von 100 000 Franken zu Paribas gehörten zwar zu den bes- kommen, zeigen die Berater zwei Alter- Zwei Vorschläge. Die besten Finanz ten 18 aller 85 angefragten B anken, nativen auf: Bei der ersten soll die Akti- institute zeigten dies der Kundin aber sie wurden von der Jury nicht enquote von 13 auf 75 Prozent erhöht detailliert auf und stellten ein Anla- als auszeichnungswürdig beurteilt. werden. Die zweite, von den Beratern geportfolio zusammen, das zwar Immerhin sind sie die Besten in bevorzugte Variante würde bedingen, der sicherheitsorientierten Haltung ihrer Kategorie. auch in Obligationen mit tieferen Bonitä- entspricht, die Zielrendite aller- ten zu investieren und die Aktienquote dings nicht erreicht. Anschliessend Drei Privatbanken. Auch in der gleichzeitig auf 40 Prozent zu erhöhen. wurde von den Banken ein zweites Kategorie Banken national schaffte So würden für die Kundin Einnahmen Portfolio präsentiert, das die gemäss der Jury nur das VZ Vermö- von rund 126 000 Franken pro Jahr gene- Zielrendite eher zu erreichen ver- gensZentrum eine auszeichnungs- riert, was einer Portfoliorendite von 3,14 mag, aber von der Sicherheits würdige Leistung. Die Zürcher Prozent entspricht. orientierung abweicht. Kantonalbank ist zwar unter den Nach der Präsentation der NAB inter- Die Berner Kan tonalbank, die 18 besten Instituten und wurde essierte sich die Jury als Erstes für das Gesamtsiegerin, wählte noch einen Zweite in ihrer Kategorie, aber die hoch verzinste MyNAB-Konto. Dabei anderen Weg, indem sie sehr viel Jury befand ihre Leistung nicht als stellte sich heraus, dass es nur in Zusam- Liquidität e mpfahl, um flexibel zu auszeichnungswürdig. In der Kate- menhang mit einem Dienstleistungs bleiben, allenfalls für den Kauf gorie Privatbanken wiederum ver- paket erhältlich ist, dem sogenannten einer W ohnimmobilie zu Rendite gab die Jury an insgesamt drei Platinpaket, und 1000 Franken pro Jahr zwecken. Banken eine Auszeichnung. kostet. Dort seien dann verschiedene Leistungen drin, etwa auch Kreditkar- tengebühren. Mindestens 200 000 Fran- Die Ausgezeichneten ken müsse ein Kunde bringen, damit sich Von 85 angefragten Banken schafften es 18 Anlagevorschläge durch die das lohne, so die Auskunft der Berater Vorselektion. Diese wurden einer noch vertiefteren Analyse unterzogen. Die Jury würdigte die Leistungen von folgenden Instituten als «ausgezeichnet»: der NAB. Der hohe Zins ist zudem nicht auf ewig garantiert, sondern kann halb- Banken regional Banken national Auslandbanken Privatbanken jährlich angepasst werden. Berner Kantonalbank VZ VermögensZentrum Keine Vontobel Nach diesen Ausführungen war die Neue Aargauer Bank auszeichnungswürdig Reichmuth Begeisterung der Jury für das Konto mit Bank Linth Julius Bär dem hohen Zins merklich geschwunden. Valiant Bank Ausserdem beurteilt die Jury die Aufstel- 10 BILANZ 07/2015 Sonderdruck
lung der Kosten als nicht völlig transpa- sionen. Das US-Geschäft betrage nur 0,1 könne zwar die Aktienquote erhöhen, so rent. Die Jury fand es verwirrend, dass Prozent des gesamten Depotvermögens. die Berner, aber das sei nicht im Sinne die Gebühr bzw. der Kostensatz von 0,22 Sie erwarten daraus keine Belastungen. der sehr sicherheitsorientierten Kundin. Prozent gar nicht alles beinhaltet, son- Nach diesen Ausführungen folgt ein Die hohe Liquidität von drei Millionen dern praktisch nur der Depotgebühr ent- gewagter Schachzug: Noch vor Einfüh- Franken biete auch Flexibilität für den spricht. Pro Börsentransaktion fallen rung der Negativzinsen durch die Natio- Kauf einer Wohnimmobilie. Um das etwa 150 Franken Zusatzkosten an. Ins- nalbank hätten die BEKB-Berater ein Thema abzudecken, ist Sandra Bracak an gesamt würden im ersten Jahr 12 500 Portfolio mit Bonds vorgeschlagen. Jetzt der Präsentation dabei, die bei der BEKB Franken Kosten anfallen. Darin sind mache dies aber keinen Sinn mehr, denn auf die Finanzierung von Liegenschaften dann auch die Transaktionskosten für die erwartete Rendite aus diesem Portfo- spezialisiert ist. Sie macht transparent, den Kauf der 47 Titel im Portfolio enthal- lio würde im laufenden Jahr –0,5 Prozent dass sie nur rund um Bern echte Exper- ten. Im zweiten Jahr würde es günstiger, betragen. Sie schlagen deshalb vor, den tise bieten könne, und stellt kurz einige rund 6000 Franken plus allfällige wei- Obligationenteil auf null zu reduzieren. Kaufobjekte aus dem Gebiet vor. tere Transaktionskosten. Jurymitglied René Weibel vom Vermö- Ehrlichkeit obsiegt. Diese gefallen der gensverwalter Weibel Hess & Partner in Stans bemerkte zudem, dass der Kundin Die BEKB-Berater Jury zwar nicht sehr, weil sie – zumindest auf den ersten Blick – einen renovations- ein Papier zugesendet wurde, laut dem sie per Unterschrift auf Provisionen (soge- informierten zum bedürftigen Eindruck machen. Zudem scheint der Jury die von der BEKB prog- nannte Retrozessionen) für den Verkauf Teil sogar gegen nostizierte Nettorendite der Immobilien von Finanzprodukten verzichten sollte. «Dabei ist es heute bankübliche Praxis, die Interessen von 3,5 Prozent eher zu hoch. Gefallen hat der Jury aber, dass die dass die Retrozessionen der Kundin ge- ihrer Bank. Berner nicht mit Fachausdrücken um hören», so Weibel. Immerhin waren im sich warfen, die Präsentationszeit gut Anlagevorschlag der NAB keine Finanz- aufteilten, nicht weit ausholten sowie produkte mit Retrozessionen enthalten. ehrlich und transparent informierten. Dafür aber die etwas hohe Zahl von 47 Teilweise sogar gegen die Interessen der Einzeltiteln. «Auch mit weniger Titeln Sie wollen 25 Prozent in Aktien inves- Bank, mit dem Vorschlag, das Geld der wäre das Portfolio genügend diversifi- tieren und 75 Prozent liquide halten. Für Kundin auch auf Konten bei anderen ziert, es würden aber weniger Transakti- Letzteres schlagen sie ein Kontokorrent Banken zu platzieren. «Es war kein onskosten anfallen», so Haug. bei der BEKB vor, das mit null Prozent Verkauf, sondern es wurden realistische Die Kundin fand es sympathisch, dass verzinst wird. Sie empfehlen, nicht den Lösungen präsentiert», sagt Weibel. sich die Berater der NAB bei der Präsen- gesamten Betrag bei der BEKB zu par Dem stimmt die Kundin zu: «Wenn tation auch hinsetzten, ihr missfiel, dass kieren, sondern, um das Gegenparteien- nur 0,9 Prozent Rendite möglich sind, ist sie das Zeitlimit nicht einhielten. risiko zu minimieren, auch andere Ban- mir lieber, man sagt mir das klar, als dass Am besten fühlte sich die Kundin aber ken zu berücksichtigen. mir Sand in die Augen gestreut wird.» von den Beratern der Berner Kantonal- Die Kosten dieses Anlagevorschlages In der Schlussanalyse wird es eng, bank (BEKB) wahrgenommen. In ihrer werden genau aufgelistet und summieren denn einige Jurymitglieder stimmen zu- Präsentation erwähnen sie, dass in der sich auf 8700 Franken. Zudem wird darge- nächst für die NAB als Gesamtsiegerin. Lohnpolitik der Bank bestimmt sei, dass legt, dass mit dem Anlagevorschlag nur Aber die Ehrlichkeit der Berner setzt sich die höchste Gesamtvergütung maximal 0,9 Prozent Rendite erwirtschaftet werden am Schluss durch, auch wenn sie mit das Zwanzigfache der tiefsten betragen können, was weit unter der Zielrendite ihrem Portfolio die Wunschrendite der dürfe. Zudem verzichten sie auf Retrozes- der Kundin von 2,5 Prozent liege. Man Kundin bei weitem nicht erreichten. • Rege Diskussionen nach den Präsentationen: die Juroren René Weibel, Harry Büsser, Kurt Haug, Thorsten Hens und Rudolf Strahm (v.l.). Sonderdruck 07/2015 BILANZ 11
5.15 Invest Private-Banking-Rating 2015 075278D Das NAB Private Banking in Ihrer Region Professionelle Beratung nahe beim Kunden zeichnet unser Private Banking aus. Machen Sie sich ein genaues Bild von der zentraler Bedeutung, die Menschen ken- Kompetenz und Nähe wirklich erlebbar umfassenden, persönlichen Beratung nenzulernen, denen Sie Ihr Vermögen an- und gibt uns die Gelegenheit, Ihre Er- und den individuellen Lösungen des NAB vertrauen. wartungen zu übertreffen. In diesem Private Banking. Wir freuen uns über Ih- Der persönliche Kontakt zu Ihrer Be- Sinne heissen wir Sie schon heute herz- ren Besuch. Schliesslich ist es für Sie von raterin oder Ihrem Berater macht unsere lich willkommen! • Aarau Rheinfelden Bahnhofstrasse 49 Zollrain 9 5001 Aarau 4310 Rheinfelden Leiter Private Banking Aarau: Leiter Private Banking Rheinfelden: Harald Knaus Christoph Roduner Telefon 062 838 85 85 Telefon 061 836 72 50 harald.knaus@nab.ch christoph.roduner@nab.ch Baden Wohlen Bahnhofplatz 1 Zentralstrasse 53 5401 Baden 5610 Wohlen Leiter Private Banking Baden: Leiter Private Banking Wohlen: Andreas Zürcher Urs Wenk Telefon 056 204 15 24 Telefon 056 618 51 91 andreas.zuercher@nab.ch urs.wenk@nab.ch Brugg Zofingen Hauptstrasse 1 Vordere Hauptgasse 68 5201 Brugg 4800 Zofingen Leiter Private Banking Brugg: Leiter Private Banking Zofingen: Roger Schranz Matthias Klöti Telefon 056 462 76 32 Telefon 062 745 15 42 roger.schranz@nab.ch matthias.kloeti@nab.ch 12 BILANZ 07/2015 Sonderdruck
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