Die Bürgerinitiative recherchiert und informiert für Bürger des Seenlandes
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Die Bürgerinitiative recherchiert und informiert für Bürger des Seenlandes English German Kleiner Brombachsee Luftaufnahme (2020) URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/user:HaSe Brombachsee – Luftbild aus Westen mit Campingplatz Langlau und Müßighof Regens Wagner im Vordergrund Das „Fränkische Seenland“ Center Parcs ist steht am Scheideweg keine Chance für alle und Ausverkauf des Seenlandes und Massentourismus wir zeigen auf oder bewährter sanfter Tourismus mit Charakter warum! Unser Tourismus mit Charakter bedeutet, Naturverbundenheit und ein sorg- samer Umgang mit Ressourcen, ein passendes Freizeitangebot an den Seen, fränkische Gastlichkeit in den Ortschaften, kulturhistorische Sehenswürdig- keiten und ein gesundes Maß an Tradition.
Liebe Bürgerinnen und Bürger des Fränkischen Seenlandes Der Sommer 2020 hat uns außer Sonne auch unverhofft eine turbulente Zeit gebracht. Wie ein Lauffeuer hat es die Bevölkerung des Fränkischen Seenlandes erreicht. Auf dem ehemaligen Munitionslager-Gelände (“Muna”) von Pfofeld-Langlau soll eine Center Parcs Ferienanlage entstehen. Das Gelände sei praktisch schon verkauft und nun soll an dem 2017 zum “Lieblingssee” gekürten Kleinen Brombachsee eine riesige Freizeitanlage errichtet werden. Dabei positionierten sich viele unserer Volksvertreter auf kommunaler Ebene frühzeitig für dieses Projekt und folgen damit einer Initiative ihrer Vorgänger, dieses riesige Areal inner- halb unseres Seenlandes, einem ausländischen Konzern zu verkaufen. Viele Fragen beschäftigen uns – die Bürgerinitiative „Seenland in Bürgerhand“ – und die Bürger des Seenlandes: ? Warum erfährt die Bevölkerung vom geplanten Verkauf der Muna an Center Parcs erst, als fast alles unter „Dach und Fach“ ist? Welchen Einfluss nahm Center Parcs auf den gesamten Verkaufsprozess und hätte nicht die ? Gemeinde Pfofeld ihren Eigenbedarf, z.B. für Ausgleichsflächen, Naturschutz, Neubaugebiete geltend machen müssen? Vor 50 Jahren hat der Landtag beschlossen, Ufergrundstücke nur in die öffentliche Hand zu ? übergeben, damit Immobilienspekulanten ein Riegel vorgeschoben wird. Warum wird dieser Beschluss jetzt ignoriert und sogar gegensätzlich gehandelt? Sind sich alle Beteiligten über die Folgen der finanziellen Lasten für die Kommunen ? im Klaren? Sind drohende Belastungen durch noch mehr Verkehr, Lärm und letztendlich ? noch mehr Menschen am See zumutbar? Der Baumbestand in der Muna (mindestens 200.000 gut strukturierte Bäume) muss ? größtenteils weichen! Welchen Einfluss wird die Rodung des Muna-Waldes auf Flora, Fauna und unser Klima haben? ? Wie werden sich mehr als 1 Mio. zusätzliche Übernachtungen an den Seen auf die bisherigen Urlauber, die Tagesausflügler und die Einheimischen auswirken? Droht eine massive Verdrängung? ? Wie wird sich der hohe zusätzliche Verbrauch von 120.000 - 160.000 m³ Trinkwasser pro Jahr „nur für Freizeitspaß“ auswirken? Was geschieht mit den Abwässern? Wie verträgt sich eine derartige Ferienanlage mit der Forderung von Markus Söder, ? für ein anderes Bewusstsein für Natur, Arten- und Pflanzenschutz (seine Videobotschaft vom 13.09.2020)?
© Foto – Archiv / Wald Muna Langlau Wofür steht die Bürgerinitiative „Seenland in Bürgerhand“? © Screenshot https://www.centerparcsimmobilien.de © Foto – Archiv / Wald Muna Langlau © Foto – Archiv / Wald Muna Langlau Klimaschutz und Artenvielfalt Abwehr Die Muna muss in beginnt mit dem Erhalt des möglicher Umweltgefahren öffentlicher Hand bleiben. artenreichen Muna-Waldes auf dem Muna-Gelände Langlau Kein Ausverkauf des Seenlandes! © Foto – Roland Graf / Sonnenaufgang kleiner Brombachsee © Screenshot https://www.wildpark-hundshaupten.de Keine Bereicherung Entwicklung alternativer Bewahrung der Lebensqualität gewinnorientierter Wirtschaftsun- Nutzungsmöglichkeiten und Erhalt des sanften Tourismus ternehmen auf Kosten der durch direkte Bürgerbeteiligung Allgemeinheit und unserer Umwelt 3
Klimaschutz und Artenvielfalt beginnt mit dem Erhalt des artenreichen Muna-Waldes Der Bevölkerung wird suggeriert, das Gelände der Muna Pfofeld-Langlau sei stark belastet, die Versiegelung sei groß, Straßen, Baracken, Munitionsdepots, Bunker und Sprengflächen hätten der Natur Wunden zugefügt. Überall finden sich Munitionsreste und verseuchte Böden – die Natur hat Wunden! Artenreicher Muna-Wald • Bäume (aus der Vorgängergeneration), etwa 180 bis 200 Jahre alt • starke, ältere Kiefernbestände • vitale Buchengruppen • einzelne sehr alte Eichen (mit Höhlen für, Schwarzspecht, Raufußkauz und Fledermäuse) • gemischte Wälder aus Douglasie, Buche, Eiche, Kiefer, Fichte, Tanne, Lärche, Ahorn, Ulme, Linde, Hainbuche, Robinie, Vogelbeere Der Wald ist artenreich, stabil, teilweise sehr massereich und gut strukturiert. Ins Auge fallen die hervorragende Qualität der Douglasienmutterbäume. Kiefern, einzelne Tannen und Douglasien erreichen Höhen von über 30m. Foto: Archiv / Wald Muna Langlau Wir sprechen von ca. 200.000 kleinen sowie stark gewachsenen Bäumen, robust und unberührt wie ein Biotop. Wälder haben einen großen Einfluss auf unser Klima, auch auf lokaler Ebene. Deshalb ist Klimaschutz ohne Waldschutz nicht denkbar. Wenn man den Wald als Kohlenstoffspeicher – weit über 100.000 t CO2 – erhalten will, wäre es fatal alte Baumbestände zu zerstören. Ersatz durch Wiederaufforstung ist nur die zweitbeste Lösung. Es braucht Jahrzehnte, ehe sich der bei der Vernichtung von Wäldern zerstörte Boden und der Wald selbst wieder regeneriert hat und so viel Kohlenstoff gebunden ist wie vor der Vernichtung. Die bestehenden Wälder zu erhalten, ist einer der wichtigsten und effizientesten Beiträge zum Klimaschutz! 4
Foto: Google Earth, Luftbild Center Parcs Leutkirch) Luftbild Center Parcs (Leutkirch) Für den Bau des Center Parcs müssten realistisch betrachtet 150.000 Bäume gerodet werden! Center Parcs Leutkirch: Angeblich wurden nur 30% der Bäume gerodet. Wie zu erkennen ist befindet sich nur noch im Saum der Für den Bau der Anlage muss ein Großteil des Waldes Anlage sowie in einigen wenigen Innenflächen ein Baumbe- gerodet werden. Im Inneren der Baustelle wären sie stand. Wiederaufforstung ist durch Überbauungen, Frei- und hinderlich und Windwurf gefährdet! Nutzflächen nur noch eingeschränkt möglich. Durch Rodung entsteht ein ökologischer Schaden! Nutzflächen und Arbeitsräume, 800 - 1.000 Häuser und Ersatzaufforstungen brauchen eine Generation (ca. Straßen, Zentralgebäude, Freizeiteinrichtungen und Parkplätze 100 Jahre) bis eine vergleichbare Vielfalt erreicht wird. inklusive Abstandsflächen generieren einen Flächenfraß von Ausgleichsmaßnahmen können landwirtschaftliche bis zu 100 ha! Flächen der Bauern auffressen! © Foto – Archiv / Lagerhallen Abwehr möglicher Umweltgefahren auf dem Muna-Gelände Langlau Spuren der Geschichte Von 1935 bis 2004 wurde die Muna Langlau militärisch genutzt. Ab 1938 bis Kriegsende 1945 wurde dort mit un- terschiedlicher Kriegsmunition umgegangen. Danach folgten Sprengungen und Kampfmittelräumungen. Die Fläche wurde weiterhin auch als Munitionslager für die US-Streitkräfte und die Bundeswehr genutzt. Es besteht ein sogenannter „flächenhafter Kampfmittelverdacht“ auf der Muna. Daneben gibt es auch Flächen, auf denen die militärische Nutzung zu Verunreinigungen von Boden oder Gewässern geführt hat. 5
Was sind Rüstungsaltlasten und gibt es noch Belastungen? Rüstungsaltlasten sind Abfälle der Munitionsproduktion und Reste der Sprengungen der gelagerten Munition. Auch das Einsickern von Treibstoff während der Nutzung der Muna durch Militärs zählt dazu. Diese Stoffe liegen nicht auf der ganzen Fläche der Muna, sondern sind auf 6 Teilflächen verteilt. Laut Verkaufsexposé (Juli 2020) wurden in der Vergangenheit Kampfmittelräumungen durchgeführt, die allerdings lückenhaft dokumentiert sind, sodass weiterhin ein flächenhafter Kampfmittelver- dacht besteht. Welche Belastungen von Boden und Grundwasser sind bekannt? Der Abschlussbericht „Untersuchung der Rüstungsaltlastverdachtsstandorte in Bayern“ (IABG, 2000) gibt folgende Verdachtsflächen an: Flächensumme Anteil der Ver- Anzahl Registriernummer Bezeichnung Reg.bezirk Kreis(e) Standortfläche (ha) (ha) aller dachtsfläche am Verdachtsflächen Verdachtsflächen Ges.-standort [%] Luft-Hauptmu- Weißen- W8821.00 nitionsanstalt 2/ Mittelfranken burg-Gunzen- 233,31 6 31,03 13 % XIII Langlau hausen Der Anteil der Verdachtsfläche am Gesamtstandort beträgt 13% Anteile im Detail 6,32 % Wohngebäude / Unterkünfte 1,47 % Produktionsstätten / Lager / Zerlegung © Foto – Archiv / Baracke 0,15 % Reinigung und Wiederherstellung von Munitionshülsen 4,15 % Spreng- und Brandplätze 0,01 % Reparatureinrichtungen, Werkstatt, Technik 1,20 % Gesprengte Bunker mit Rodungsflächen Eine Landtagsanfrage vom 17.04.2013 gibt an, dass bei der derzeitigen (forstli- chen) Nutzung von der Muna keine Gefahr für die Umwelt ausgeht. Eine aktuelle Beurteilung der Belastungssituation von Boden und Grundwasser liegt nicht vor, wir recherchieren derzeit bei den zuständigen Behörden nach. Wie ist mit den Die Bodenschutzbehörde sorgt dafür, dass die Verantwortlichen die Ver- Belastungen unreinigungen erkunden und falls nötig sanieren. Erst nach der Erkundung aller Verdachtsbereiche wird sich herausstellen, ob eine Sanierung oder umzugehen? Schutzvorkehrungen notwendig sind. Die zukünftige Nutzung muss Risiken für Mensch und Umwelt ausschließen. Daher können je nach geplanter Nutzung unterschiedlich stark eingreifende Maßnahmen zum Ziel führen. Das können beispielsweise das Abpumpen und Reinigen belasteten Grundwassers, Versiegelung oder das Abtragen und Entsorgen von Erdreich sein. 6
© Foto – Archiv / Wald Muna Langlau Wer trägt die Kosten? Für die Muna Langlau als Bundesliegenschaft trägt der Bund (somit wir Steuerzahler) die Kosten für Erkundung und Sanierung. Allerdings hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Verkäuferin großen Spielraum bei der Gestaltung von Verträgen, hierzu haben wir „leider“ keine Fakten. Die Muna muss in öffentlicher Hand bleiben. Kein Ausverkauf des Seenlandes! • Vor 50 Jahren hat der Landtag die Überführung der Ufergrundstücke in die öffentliche Hand beschlossen, Boden- bzw. Immobilienspekulationen sollten ausgeschlossen werden. • Strandhotel Seehof, Campingplatz Langlau, Mini-Golfplatz, etc. entstanden auf der Grundlage von Erbpachtrecht. Damit bleiben die Grundstücke im Besitz des Eigentümers und dieser hat damit Einflussmöglichkeiten auf die Entwicklungen seiner Grundstücke. • Ausgangspunkt für dieses Veräußerungsverfahren war eine Initiative von Center Parcs, man hat sich aktiv um einen Erwerb der Muna bemüht. • Das Erstzugriffsrecht der Gemeinde Pfofeld, z.B. für Naturschutz oder Neubaugebiete wurde verhindert. • Demokratisch gewählte Gremien (Gemeinderat und Kreistag) wurden umgangen. • Center Parcs beauftragte eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung bereits Anfang 2020, noch vor der öffentlichen Ausschreibung im Juni 2020 • Mitbewerber erfuhren erst im Juni 2020 von der Ausschreibung und hatten kaum Zeit sich mit tausenden Seiten Ausschreibungstext zur beschäftigen. Im August 2020 wurde der Zuschlag für Center Parcs verkündet. Muna-Gelände wird zum Spekulationsobjekt Center Parcs investiert zunächst in den Ferienpark und die Immobilienabteilung des Gesamtunternehmens „Pierre & Vacances“ veräußert diesen in der Folge als Ganzes oder auch einzelne Ferienhäuser weiter an Investoren. Dabei handelt es sich um nationale wie internationale private, aber auch um institutionelle Investoren (z.B. Blackstone, Brookfield, Aroundtown SA) sowie Immobilienspekulanten. Aus einem sehr günstigen Grundstückserwerb (ca. 8,40 €/m²) wird so ein gigantisches Immobilien-Spekulationsvolumen. Die Gemeinde Pfofeld hat keinen Einfluss mehr darauf, was mit dieser Fläche geschieht und vor allem, in wessen Besitz sie sich befindet. 7
„Center Parcs würde ein Filetstück belegen, ufernahe Natur ca. 150 ha gekennzeichnete Muna Fläche – Rot umrandet – zeigt die riesigen Ausmaße im Verhältnis zu Ansiedlungen wie Enderndorf, Absberg, Rehenbühl, Langlau, Ramsberg und dem See. 8
und letztendlich einen großen Seeabschnitt vereinnahmen“ Foto: Google Earth, Luftbild Center Parcs Leutkirch) Nutzungsbedingungen: http://sg.geodatenzentrum.de/web_public/nutzungsbedingungen.pdf Foto: Google Earth, Geobasisdaten: © GeoBasis-DE / BKG [2009]; Eine Fotomontage zeigt Center Parcs Leutkirch “übereinandergelegt” auf das vorgesehen Muna Gelände Pfofeld-Langlau – das wird eng und für Bäume bleibt wenig Platz. 9
Bewahrung der Lebensqualität und Erhalt des sanften Tourismus Bereits 2017 wurde die historische Marke von 1 Million Übernachtungen übertroffen. Alleine von 2012 bis 2017 hat sich die Übernachtungszahl um 27,9% erhöht, trotz einem Rückgang des Bettenangebots. (https://www.altmuehlfranken-online.de/fraenkisches-seenland-wird-fuer-touris- ten-immer-besser). Auch die Zahl der Tagesgäste ist kontinuierlich gestiegen. Eine Ferienanlage in vergleichbarer Größe wie Center Parcs Leutkirch wird 1 Million zusätzliche Übernachtungen pro Jahr bewirken. Hinzu kommen zusätzliche ca. 250.000 Tagesgäste pro Jahr, die verstärkt angelockt werden. 2,5 Mio. Besucher im Jahr an den Seen Eine nahezu Verdoppelung der Gästezahlen wird Stammgäste und einheimische Seenbe- sucher verdrängen. In der Hochsaison sind im Durchschnitt ca. 3.000 zusätzlichen Badegästen an öffentlichen Stränden zu erwarten. Darüber hinaus ist mit zusätzlichen Bootsanlegern, Steganlagen mit Wassersportgeräten, einem eigenen Surfbereich und irgendwann auch mit einem „eigenen“ (nicht privaten) Strand zu rechnen. 1.500 Fahrräder + 200 Segways + 100 Golfcarts. Es droht nicht nur Verdrängung, sondern auch die Zerstörung von zwei vorhandenen und ausgewiesenen Natur- schutzgebieten in nur 50 m Entfernung zum Muna-Gelände. Fahrradpark Center Parcs Leutkirch Golfcart Center Parcs Leutkirch © Foto – Theo Baumann © Foto – Theo Baumann Keine Bereicherung gewinnorientierter Wirtschaftsunternehmen auf Kosten der Allgemeinheit und unserer Umwelt Klimaschutz Den Klimawandel einbremsen, das ist die große Herausforderung unserer Zeit, wenn nachfolgende Generationen noch eine Chance auf akzeptable Lebensbedingungen haben sollen. Es wird uns aber nur gelingen, wenn wir eine konsequente Politik verfolgen und deren Maßstäbe bei jedem Projekt angewandt werden. Center Parcs ist kein Projekt von zwingender gesellschaftlicher Bedeu- tung. Im Gegenteil, es dient nur dem Vergnügen. Wollen wir Spaß und Vergnügen über die Zukunft unserer Kinder und Enkel stellen? Neben dem Verlust einer erheblichen Waldfläche mit der damit verbundenen Sauer- stoff-Produktion und CO 2 -Bindung, fallen sehr hohe, unverantwortliche Mengen an Klimagas-Emissionen an. Konservative Berechnung ≥ 50.000.000 Kg CO2 Emission entstehen für die Erstellung des Parks durch die Produktion aller Baustoffe und den der CO2 Emissionen und des Bauvorgang von Kanalisation bis zum Dach (Deutschland Wasserverbrauchs am Beispiel produziert aktuell 8.700 kg pro Kopf / Jahr). Center Parcs Leutkirch ≥ 5.000.000 Kg CO2 Emissionen / Jahr entstehen im laufenden Betrieb Der jährliche Wasserverbrauch liegt bei 160.000 m³ (Jahresbedarf von > 5.000 Einwohnern) Der hohe Verbrauch von Trinkwasser – in einer wasserarmen Region – und der gewaltige Ausstoß von CO2 sind angesichts unserer Bemühungen zum Schutz von Ressourcen und unseres Klimas schlicht ein Wahnsinn! 10
Straßen und Verkehr Es drohen hohe infrastrukturelle Folgekosten für die Allgemeinheit und große Belastungen durch Lärm, Gestank und Verkehr in Dörfern und Natur. • Verkehrsanbindung, Gemeindestrasse Thannhausen-Langlau und Weiterführung bis zur B13 oder B2 • Querung der Bahnlinie > 12 Mio. für eine Bahnüberführung mit kommunaler Kostenbeteiligung Center Parcs Leutkirch Rückstau © Foto – Theo Baumann Steuern Center Parcs selbst bleibt bei der Thematik „Zahlen von Steuern“ bislang sehr vage. Allein wenn Center Parcs die Steuergestaltungsmöglichkeiten nach geltendem Recht nutzt, werden keine steuerbaren Gewinne in der Kommune bleiben. Bestehende Gewinnabführungsverträge und eine kluggebildete Unternehmensstruktur helfen der „Steuergestaltung“ zusätzlich. Der zu erwartende wirtschaftliche Erfolg von Center Parcs wird im Wesentlichen durch die Nutzung vorhandener Infrastruktur und andere öffentliche Güter ermöglicht. Keine Gegenleistung in Form von Steuern, oder die Zahlung von nur geringen Prozentsätzen an Steuern ist unmoralisch. Wirtschaftlicher Aufschwung und nachhaltige Stärkung unserer „strukturschwachen“ Region? • wirtschaftliche Vorteile für Architekturbüros, Handwerksbetriebe oder Bauunternehmen sind temporär • gute Fachkräfte fehlen schon jetzt in den Betrieben des Fränkischen Seenlands • “normale” Bau- und Dienstleistungsprojekte können sich massiv verzögern • einer moderaten Wertschöpfung durch Ausflugsgäste steht in erster Linie eine Wertsenkung und immenser Verdrängungswettbewerb durch die regionalen Park-Tagesbesucher gegenüber (kalk. belegbar) • unsere zum Teil kostspielig renovierten und erweiterten Thermal-, Hallen- und Freibäder verlieren Gäste • aktuell würden vielleicht 13 seenahe, gastronomische /Event Betriebe profitieren – zu Lasten Vieler Entwicklung alternativer Nutzungsmöglichkeiten durch direkte Bürgerbeteiligung Bemerkenswert ist die Vielfalt der Vorschläge die bis jetzt bei uns eingereicht wurden. Beispielsweise ein Naturpark mit geführten Touren, ein Wildgehege, ein Schullandheim mit Natur pädagogischem Klassenzimmer in Kooperation mit dem Freistaat Bayern, Sport- und Freizeitinfrastrukturen, Wellnesshotel und und und Wir bedanken uns recht herzlich bei allen die bereit sind mitzuarbeiten, die uns ihre Ideen und Wünsche einreichen. Machen Sie mit und senden Sie bitte Ihre Vorschläge an folgende Adresse: Seenland in Bürgerhand e.V. i.G., C/O Sorghof 1, 91738 Pfofeld, info@seenland-in-buergerhand.de 11
Abschließende Betrachtung • Auf der eindeutigen Verliererseite stehen das Klima sowie der Natur- und Artenschutz am See. • Die Sanierung einer Muna erfolgt nach dem Verursacherprinzip. Allen voran trägt der Bund hier die Verantwortung, aber auch Land und Kommunen sollten hier seit langem aktiv werden und nicht auf Initiativen privater Investoren hoffen und warten. Center Parcs wird es nicht bezahlen. • Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger der anliegenden Gemeinden haben im Wesentlichen Nachteile zu erwarten. • Mit gigantischen Gewinnspannen verkaufte Ferienhäuser (und irgendwann die gesamte Ferienanlage) füllen die Kasse des Pierre & Vacances-Konzerns. Unser Seenland wird zum Spekulationsobjekt. • Eine dauerhafte Minderung der Lebensqualität der unmittelbaren und mittelbaren Anwohner ist zu erwarten. Ebenso eine drohende Verdrängung einheimischer Seenbesucher und der Verlust von Gästen, welche die bisherigen, organisch gewachsenen Verhältnisse eines ruhigen Tourismus schätzten. • Die moderate Wertschöpfung durch Ausflugsgäste wird durch den Verdrängungswettbewerb neutralisiert. Der Schaffung von Arbeitsplätzen stehen hohe Infrastruktur-Folgekosten gegenüber. • Die zukünftige Nutzung der Muna sollte ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Ökologie und Ökonomie sicherstellen, aber vor allem der Allgemeinheit dienen. Nur wenige jedoch profitieren durch den Verkauf an einen privaten Investor. Unser Appell an Sie Es wird viel geschrieben und diskutiert, leider sind auch viele Infor- mationen und Meldungen von wirtschaftlichen und persönlichen Interessen getrieben. Wie auch immer Sie sich entscheiden – für die Kommerzialisierung oder regionale Lebensqualität – denken Sie bei ihrer Entscheidung bitte an Ihre Kinder und Enkel, die später mit dem Ergebnis leben müssen. Machen Sie sich schlau und bilden Sie sich in Ruhe eine Meinung. Seenland in Bürgerhand e.V. i.G., C/O Sorghof 1, 91738 Pfofeld “Wenn nicht wir, wer dann?” Machen Sie mit, unterstützten Sie uns Gerichtsstand: bei unserer Initiative „Seenland in Bürgerhand“ und werden sie Amtsgericht Weißenburg Mitglied in unserem Verein. Vorsitzende: Weitere Details zu Fakten und Hintergründe sowie Videos, Bildmaterial und Johannes Riedl, Mathias Herrmann Quellenangaben finden Sie auf unserer Homepage. V. i. S. d. P. Das Sammeln von Informationen und Recherchieren von Fakten gestaltet sich Webpage: zum Teil sehr schwierig. Als Verfasser und Herausgeber gehen wir davon aus, dass https://seenland-in-buergerhand.de Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder Autoren noch Herausgeber übernehmen, Stand: ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Oktober 2020 Äußerungen. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt.
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