Die Bürgerinitiative recherchiert und informiert für Bürger des Seenlandes

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Die Bürgerinitiative recherchiert und informiert für Bürger des Seenlandes
Die Bürgerinitiative
                                                                                                           recherchiert und informiert
                                                                                                           für Bürger des Seenlandes
English German Kleiner Brombachsee Luftaufnahme (2020) URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/user:HaSe

                                                                                                                                                                                         Brombachsee – Luftbild aus Westen mit
                                                                                                                                                                                         Campingplatz Langlau und Müßighof Regens
                                                                                                                                                                                         Wagner im Vordergrund

                                                                                                           Das „Fränkische Seenland“                                                     Center Parcs ist
                                                                                                           steht am Scheideweg                                                           keine Chance
                                                                                                                                                                                         für alle und
                                                                                                           Ausverkauf des Seenlandes und Massentourismus                                 wir zeigen auf
                                                                                                           oder
                                                                                                           bewährter sanfter Tourismus mit Charakter
                                                                                                                                                                                         warum!
                                                                                                           Unser Tourismus mit Charakter bedeutet, Naturverbundenheit und ein sorg-
                                                                                                           samer Umgang mit Ressourcen, ein passendes Freizeitangebot an den Seen,
                                                                                                           fränkische Gastlichkeit in den Ortschaften, kulturhistorische Sehenswürdig-
                                                                                                           keiten und ein gesundes Maß an Tradition.
Die Bürgerinitiative recherchiert und informiert für Bürger des Seenlandes
Liebe Bürgerinnen und Bürger
             des Fränkischen Seenlandes
             Der Sommer 2020 hat uns außer Sonne auch unverhofft eine turbulente Zeit gebracht.
             Wie ein Lauffeuer hat es die Bevölkerung des Fränkischen Seenlandes erreicht. Auf dem
             ehemaligen Munitionslager-Gelände (“Muna”) von Pfofeld-Langlau soll eine Center Parcs
             Ferienanlage entstehen.

             Das Gelände sei praktisch schon verkauft und nun soll an dem 2017 zum “Lieblingssee”
             gekürten Kleinen Brombachsee eine riesige Freizeitanlage errichtet werden.

             Dabei positionierten sich viele unserer Volksvertreter auf kommunaler Ebene frühzeitig für
             dieses Projekt und folgen damit einer Initiative ihrer Vorgänger, dieses riesige Areal inner-
             halb unseres Seenlandes, einem ausländischen Konzern zu verkaufen.

Viele Fragen beschäftigen uns – die Bürgerinitiative
„Seenland in Bürgerhand“ – und die Bürger des Seenlandes:

      ?
             Warum erfährt die Bevölkerung vom geplanten Verkauf der Muna an Center Parcs erst,
             als fast alles unter „Dach und Fach“ ist?

             Welchen Einfluss nahm Center Parcs auf den gesamten Verkaufsprozess und hätte nicht die
      ?      Gemeinde Pfofeld ihren Eigenbedarf, z.B. für Ausgleichsflächen, Naturschutz, Neubaugebiete
             geltend machen müssen?

             Vor 50 Jahren hat der Landtag beschlossen, Ufergrundstücke nur in die öffentliche Hand zu
      ?      übergeben, damit Immobilienspekulanten ein Riegel vorgeschoben wird. Warum wird dieser
             Beschluss jetzt ignoriert und sogar gegensätzlich gehandelt?

             Sind sich alle Beteiligten über die Folgen der finanziellen Lasten für die Kommunen
      ?      im Klaren?

             Sind drohende Belastungen durch noch mehr Verkehr, Lärm und letztendlich
      ?      noch mehr Menschen am See zumutbar?

             Der Baumbestand in der Muna (mindestens 200.000 gut strukturierte Bäume) muss
      ?      größtenteils weichen! Welchen Einfluss wird die Rodung des Muna-Waldes auf Flora, Fauna
             und unser Klima haben?

      ?      Wie werden sich mehr als 1 Mio. zusätzliche Übernachtungen an den Seen auf die bisherigen
             Urlauber, die Tagesausflügler und die Einheimischen auswirken? Droht eine massive Verdrängung?

      ?
             Wie wird sich der hohe zusätzliche Verbrauch von 120.000 - 160.000 m³ Trinkwasser pro Jahr
             „nur für Freizeitspaß“ auswirken? Was geschieht mit den Abwässern?

             Wie verträgt sich eine derartige Ferienanlage mit der Forderung von Markus Söder,
      ?      für ein anderes Bewusstsein für Natur, Arten- und Pflanzenschutz
             (seine Videobotschaft vom 13.09.2020)?
Die Bürgerinitiative recherchiert und informiert für Bürger des Seenlandes
© Foto – Archiv / Wald Muna Langlau                                           Wofür steht die Bürgerinitiative
                                                                                                                                          „Seenland in Bürgerhand“?

                                                                                                                                                                            © Screenshot https://www.centerparcsimmobilien.de
© Foto – Archiv / Wald Muna Langlau

                                                                                                  © Foto – Archiv / Wald Muna Langlau

                                                           Klimaschutz und Artenvielfalt                                                            Abwehr                                                                             Die Muna muss in
                                                            beginnt mit dem Erhalt des                                                     möglicher Umweltgefahren                                                                öffentlicher Hand bleiben.
                                                            artenreichen Muna-Waldes                                                     auf dem Muna-Gelände Langlau                                                           Kein Ausverkauf des Seenlandes!
© Foto – Roland Graf / Sonnenaufgang kleiner Brombachsee

                                                                                                                                                                            © Screenshot https://www.wildpark-hundshaupten.de

                                                                                                                                                Keine Bereicherung
                                                                                                                                                                                                                                   Entwicklung alternativer
                                                            Bewahrung der Lebensqualität                                                gewinnorientierter Wirtschaftsun-
                                                                                                                                                                                                                                    Nutzungsmöglichkeiten
                                                           und Erhalt des sanften Tourismus                                                  ternehmen auf Kosten der
                                                                                                                                                                                                                                durch direkte Bürgerbeteiligung
                                                                                                                                        Allgemeinheit und unserer Umwelt

                                                                                                                                                                                                                                                      3
Die Bürgerinitiative recherchiert und informiert für Bürger des Seenlandes
Klimaschutz und Artenvielfalt
                                              beginnt mit dem Erhalt
                                              des artenreichen Muna-Waldes
                                              Der Bevölkerung wird suggeriert, das Gelände der Muna Pfofeld-Langlau sei stark belastet, die
                                              Versiegelung sei groß, Straßen, Baracken, Munitionsdepots, Bunker und Sprengflächen hätten der
                                              Natur Wunden zugefügt. Überall finden sich Munitionsreste und verseuchte Böden – die Natur hat
                                              Wunden!

                                              Artenreicher Muna-Wald
                                              •   Bäume (aus der Vorgängergeneration), etwa 180 bis 200 Jahre alt
                                              •   starke, ältere Kiefernbestände
                                              •   vitale Buchengruppen
                                              •   einzelne sehr alte Eichen (mit Höhlen für, Schwarzspecht, Raufußkauz und Fledermäuse)
                                              •   gemischte Wälder aus Douglasie, Buche, Eiche, Kiefer, Fichte, Tanne, Lärche, Ahorn, Ulme,
                                                  Linde, Hainbuche, Robinie, Vogelbeere

                                              Der Wald ist artenreich, stabil, teilweise sehr massereich und gut strukturiert. Ins Auge fallen die
                                              hervorragende Qualität der Douglasienmutterbäume. Kiefern, einzelne Tannen und Douglasien
                                              erreichen Höhen von über 30m.
Foto: Archiv / Wald Muna Langlau

                                   Wir sprechen von ca. 200.000 kleinen sowie
                                   stark gewachsenen Bäumen, robust und unberührt wie ein Biotop.

                                              Wälder haben einen großen Einfluss auf unser Klima, auch auf lokaler Ebene. Deshalb ist Klimaschutz
                                              ohne Waldschutz nicht denkbar. Wenn man den Wald als Kohlenstoffspeicher – weit über 100.000 t
                                              CO2 – erhalten will, wäre es fatal alte Baumbestände zu zerstören. Ersatz durch Wiederaufforstung
                                              ist nur die zweitbeste Lösung. Es braucht Jahrzehnte, ehe sich der bei der Vernichtung von Wäldern
                                              zerstörte Boden und der Wald selbst wieder regeneriert hat und so viel Kohlenstoff gebunden ist
                                              wie vor der Vernichtung.

                                              Die bestehenden Wälder zu erhalten, ist einer der wichtigsten
                                              und effizientesten Beiträge zum Klimaschutz!
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Die Bürgerinitiative recherchiert und informiert für Bürger des Seenlandes
Foto: Google Earth, Luftbild Center Parcs Leutkirch)

                                                       Luftbild Center Parcs (Leutkirch)
                                                                                                     Für den Bau des Center Parcs
                                                                                                     müssten realistisch betrachtet
                                                                                                     150.000 Bäume gerodet werden!

                                                                                                                    Center Parcs Leutkirch:
                                                                                                                    Angeblich wurden nur 30% der Bäume gerodet.
                                                                                                                    Wie zu erkennen ist befindet sich nur noch im Saum der
                                                        Für den Bau der Anlage muss ein Großteil des Waldes         Anlage sowie in einigen wenigen Innenflächen ein Baumbe-
                                                        gerodet werden. Im Inneren der Baustelle wären sie          stand. Wiederaufforstung ist durch Überbauungen, Frei- und
                                                        hinderlich und Windwurf gefährdet!                          Nutzflächen nur noch eingeschränkt möglich.

                                                        Durch Rodung entsteht ein ökologischer Schaden!             Nutzflächen und Arbeitsräume, 800 - 1.000 Häuser und
                                                        Ersatzaufforstungen brauchen eine Generation (ca.           Straßen, Zentralgebäude, Freizeiteinrichtungen und Parkplätze
                                                        100 Jahre) bis eine vergleichbare Vielfalt erreicht wird.   inklusive Abstandsflächen generieren einen Flächenfraß von
                                                        Ausgleichsmaßnahmen können landwirtschaftliche              bis zu 100 ha!
                                                        Flächen der Bauern auffressen!
                                                                                                                                                © Foto – Archiv / Lagerhallen

                                                        Abwehr möglicher Umweltgefahren
                                                        auf dem Muna-Gelände Langlau
                                                        Spuren der Geschichte
                                                        Von 1935 bis 2004 wurde die Muna Langlau militärisch genutzt. Ab 1938 bis Kriegsende 1945 wurde dort mit un-
                                                        terschiedlicher Kriegsmunition umgegangen. Danach folgten Sprengungen und Kampfmittelräumungen. Die Fläche
                                                        wurde weiterhin auch als Munitionslager für die US-Streitkräfte und die Bundeswehr genutzt. Es besteht ein sogenannter
                                                        „flächenhafter Kampfmittelverdacht“ auf der Muna. Daneben gibt es auch Flächen, auf denen die militärische Nutzung
                                                        zu Verunreinigungen von Boden oder Gewässern geführt hat.
                                                                                                                                                                                5
Die Bürgerinitiative recherchiert und informiert für Bürger des Seenlandes
Was sind Rüstungsaltlasten
                                                  und gibt es noch Belastungen?
                                                  Rüstungsaltlasten sind Abfälle der Munitionsproduktion und Reste der Sprengungen der gelagerten
                                                  Munition. Auch das Einsickern von Treibstoff während der Nutzung der Muna durch Militärs zählt
                                                  dazu. Diese Stoffe liegen nicht auf der ganzen Fläche der Muna, sondern sind auf 6 Teilflächen verteilt.
                                                  Laut Verkaufsexposé (Juli 2020) wurden in der Vergangenheit Kampfmittelräumungen durchgeführt,
                                                  die allerdings lückenhaft dokumentiert sind, sodass weiterhin ein flächenhafter Kampfmittelver-
                                                  dacht besteht.

                                                  Welche Belastungen von Boden und Grundwasser sind bekannt?
                                                  Der Abschlussbericht „Untersuchung der Rüstungsaltlastverdachtsstandorte in Bayern“
                                                  (IABG, 2000) gibt folgende Verdachtsflächen an:

                                                                                                                                             Flächensumme       Anteil der Ver-
                                                                                                                              Anzahl
                            Registriernummer    Bezeichnung         Reg.bezirk         Kreis(e)    Standortfläche (ha)                           (ha) aller    dachtsfläche am
                                                                                                                         Verdachtsflächen
                                                                                                                                            Verdachtsflächen   Ges.-standort [%]

                                                Luft-Hauptmu-                         Weißen-
                               W8821.00        nitionsanstalt 2/   Mittelfranken    burg-Gunzen-        233,31                  6                31,03               13 %
                                                  XIII Langlau                         hausen

                                                                              Der Anteil der Verdachtsfläche am Gesamtstandort beträgt 13%

                                                                              Anteile im Detail
                                                                              6,32 % Wohngebäude / Unterkünfte
                                                                              1,47 % Produktionsstätten / Lager / Zerlegung
© Foto – Archiv / Baracke

                                                                              0,15 % Reinigung und Wiederherstellung von Munitionshülsen
                                                                              4,15 % Spreng- und Brandplätze
                                                                              0,01 % Reparatureinrichtungen, Werkstatt, Technik
                                                                              1,20 % Gesprengte Bunker mit Rodungsflächen

                                                                              Eine Landtagsanfrage vom 17.04.2013 gibt an, dass bei der derzeitigen (forstli-
                                                                              chen) Nutzung von der Muna keine Gefahr für die Umwelt ausgeht.
                                                                              Eine aktuelle Beurteilung der Belastungssituation von Boden und Grundwasser
                                                                              liegt nicht vor, wir recherchieren derzeit bei den zuständigen Behörden nach.

                                Wie ist mit den                               Die Bodenschutzbehörde sorgt dafür, dass die Verantwortlichen die Ver-
                                Belastungen                                   unreinigungen erkunden und falls nötig sanieren. Erst nach der Erkundung
                                                                              aller Verdachtsbereiche wird sich herausstellen, ob eine Sanierung oder
                                umzugehen?                                    Schutzvorkehrungen notwendig sind.

                                                                              Die zukünftige Nutzung muss Risiken für Mensch und Umwelt ausschließen.
                                                                              Daher können je nach geplanter Nutzung unterschiedlich stark eingreifende
                                                                              Maßnahmen zum Ziel führen. Das können beispielsweise das Abpumpen
                                                                              und Reinigen belasteten Grundwassers, Versiegelung oder das Abtragen
                                                                              und Entsorgen von Erdreich sein.
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Die Bürgerinitiative recherchiert und informiert für Bürger des Seenlandes
© Foto – Archiv / Wald Muna Langlau

                                                                                Wer trägt die Kosten?
                                                                                Für die Muna Langlau als Bundesliegenschaft trägt der Bund
                                                                                (somit wir Steuerzahler) die Kosten für Erkundung und Sanierung.
                                                                                Allerdings hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA)
                                                                                als Verkäuferin großen Spielraum bei der Gestaltung von Verträgen,
                                                                                hierzu haben wir „leider“ keine Fakten.

                                      Die Muna muss in öffentlicher Hand bleiben.
                                      Kein Ausverkauf des Seenlandes!
                                      • Vor 50 Jahren hat der Landtag die Überführung der Ufergrundstücke in die öffentliche Hand
                                        beschlossen, Boden- bzw. Immobilienspekulationen sollten ausgeschlossen werden.
                                      • Strandhotel Seehof, Campingplatz Langlau, Mini-Golfplatz, etc. entstanden auf der Grundlage
                                        von Erbpachtrecht. Damit bleiben die Grundstücke im Besitz des Eigentümers und dieser hat
                                        damit Einflussmöglichkeiten auf die Entwicklungen seiner Grundstücke.
                                      • Ausgangspunkt für dieses Veräußerungsverfahren war eine Initiative von Center Parcs,
                                        man hat sich aktiv um einen Erwerb der Muna bemüht.
                                      • Das Erstzugriffsrecht der Gemeinde Pfofeld, z.B. für Naturschutz oder Neubaugebiete
                                        wurde verhindert.
                                      • Demokratisch gewählte Gremien (Gemeinderat und Kreistag) wurden umgangen.
                                      • Center Parcs beauftragte eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung bereits Anfang 2020, noch
                                        vor der öffentlichen Ausschreibung im Juni 2020
                                      • Mitbewerber erfuhren erst im Juni 2020 von der Ausschreibung und hatten kaum Zeit sich mit
                                        tausenden Seiten Ausschreibungstext zur beschäftigen. Im August 2020 wurde der Zuschlag
                                        für Center Parcs verkündet.

                                                                                Muna-Gelände wird
                                                                                zum Spekulationsobjekt
                                                                                Center Parcs investiert zunächst in den Ferienpark und die
                                                                                Immobilienabteilung des Gesamtunternehmens „Pierre &
                                                                                Vacances“ veräußert diesen in der Folge als Ganzes oder
                                                                                auch einzelne Ferienhäuser weiter an Investoren.

                                                                                Dabei handelt es sich um nationale wie internationale private,
                                                                                aber auch um institutionelle Investoren (z.B. Blackstone,
                                                                                Brookfield, Aroundtown SA) sowie Immobilienspekulanten.
                                                                                Aus einem sehr günstigen Grundstückserwerb (ca. 8,40 €/m²)
                                                                                wird so ein gigantisches Immobilien-Spekulationsvolumen.
                                                                                Die Gemeinde Pfofeld hat keinen Einfluss mehr darauf,
                                                                                was mit dieser Fläche geschieht und vor allem, in wessen
                                                                                Besitz sie sich befindet.
                                                                                                                                       7
Die Bürgerinitiative recherchiert und informiert für Bürger des Seenlandes
„Center Parcs würde ein Filetstück belegen, ufernahe Natur

                   ca. 150 ha gekennzeichnete Muna Fläche – Rot umrandet – zeigt die riesigen
                   Ausmaße im Verhältnis zu Ansiedlungen wie Enderndorf, Absberg,
                   Rehenbühl, Langlau, Ramsberg und dem See.
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Die Bürgerinitiative recherchiert und informiert für Bürger des Seenlandes
und letztendlich einen großen Seeabschnitt vereinnahmen“

                                                                                         Foto: Google Earth, Luftbild Center Parcs Leutkirch)
                                                                                          Nutzungsbedingungen: http://sg.geodatenzentrum.de/web_public/nutzungsbedingungen.pdf
                                                                                                      Foto: Google Earth, Geobasisdaten: © GeoBasis-DE / BKG [2009];

        Eine Fotomontage zeigt Center Parcs Leutkirch “übereinandergelegt” auf das
        vorgesehen Muna Gelände Pfofeld-Langlau – das wird eng und für Bäume
        bleibt wenig Platz.
                                                                                     9
Die Bürgerinitiative recherchiert und informiert für Bürger des Seenlandes
Bewahrung der Lebensqualität und
                                                 Erhalt des sanften Tourismus
                                                 Bereits 2017 wurde die historische Marke von 1 Million Übernachtungen übertroffen.
                                                 Alleine von 2012 bis 2017 hat sich die Übernachtungszahl um 27,9% erhöht, trotz einem Rückgang des
                                                 Bettenangebots. (https://www.altmuehlfranken-online.de/fraenkisches-seenland-wird-fuer-touris-
                                                 ten-immer-besser). Auch die Zahl der Tagesgäste ist kontinuierlich gestiegen. Eine Ferienanlage in
                                                 vergleichbarer Größe wie Center Parcs Leutkirch wird 1 Million zusätzliche Übernachtungen pro
                                                 Jahr bewirken. Hinzu kommen zusätzliche ca. 250.000 Tagesgäste pro Jahr, die verstärkt angelockt
                                                 werden.

                                                 2,5 Mio. Besucher im Jahr an den Seen
                                                 Eine nahezu Verdoppelung der Gästezahlen wird Stammgäste und einheimische Seenbe-
                                                 sucher verdrängen. In der Hochsaison sind im Durchschnitt ca. 3.000 zusätzlichen Badegästen an
                                                 öffentlichen Stränden zu erwarten. Darüber hinaus ist mit zusätzlichen Bootsanlegern, Steganlagen
                                                 mit Wassersportgeräten, einem eigenen Surfbereich und irgendwann auch mit einem „eigenen“
                                                 (nicht privaten) Strand zu rechnen. 1.500 Fahrräder + 200 Segways + 100 Golfcarts. Es droht nicht
                                                 nur Verdrängung, sondern auch die Zerstörung von zwei vorhandenen und ausgewiesenen Natur-
                                                 schutzgebieten in nur 50 m Entfernung zum Muna-Gelände.
Fahrradpark Center Parcs Leutkirch

                                                                                             Golfcart Center Parcs Leutkirch
    © Foto – Theo Baumann

                                                                                               © Foto – Theo Baumann

                                                 Keine Bereicherung gewinnorientierter
                                                 Wirtschaftsunternehmen auf Kosten
                                                 der Allgemeinheit und unserer Umwelt
                                                 Klimaschutz
                                                 Den Klimawandel einbremsen, das ist die große Herausforderung unserer Zeit, wenn nachfolgende
                                                 Generationen noch eine Chance auf akzeptable Lebensbedingungen haben sollen. Es wird uns
                                                 aber nur gelingen, wenn wir eine konsequente Politik verfolgen und deren Maßstäbe bei jedem
                                                 Projekt angewandt werden. Center Parcs ist kein Projekt von zwingender gesellschaftlicher Bedeu-
                                                 tung. Im Gegenteil, es dient nur dem Vergnügen. Wollen wir Spaß und Vergnügen über die Zukunft
                                                 unserer Kinder und Enkel stellen?
                                                 Neben dem Verlust einer erheblichen Waldfläche mit der damit verbundenen Sauer-
                                                 stoff-Produktion und CO 2 -Bindung, fallen sehr hohe, unverantwortliche Mengen an
                                                 Klimagas-Emissionen an.

                                     Konservative Berechnung                     ≥ 50.000.000 Kg CO2 Emission entstehen für die Erstellung
                                                                                 des Parks durch die Produktion aller Baustoffe und den
                                     der CO2 Emissionen und des                  Bauvorgang von Kanalisation bis zum Dach (Deutschland
                                     Wasserverbrauchs am Beispiel                produziert aktuell 8.700 kg pro Kopf / Jahr).
                                     Center Parcs Leutkirch                      ≥ 5.000.000 Kg CO2 Emissionen / Jahr entstehen im laufenden Betrieb
                                                                                 Der jährliche Wasserverbrauch liegt bei 160.000 m³
                                                                                 (Jahresbedarf von > 5.000 Einwohnern)

                                     Der hohe Verbrauch von Trinkwasser – in einer wasserarmen Region – und der gewaltige Ausstoß von CO2 sind
                                     angesichts unserer Bemühungen zum Schutz von Ressourcen und unseres Klimas schlicht ein Wahnsinn!
                                        10
Straßen und Verkehr
                                        Es drohen hohe infrastrukturelle Folgekosten für die Allgemeinheit
                                        und große Belastungen durch Lärm, Gestank und Verkehr in Dörfern und Natur.

                                        • Verkehrsanbindung, Gemeindestrasse Thannhausen-Langlau und Weiterführung bis zur B13 oder B2
                                        • Querung der Bahnlinie > 12 Mio. für eine Bahnüberführung mit kommunaler Kostenbeteiligung
      Center Parcs Leutkirch Rückstau
         © Foto – Theo Baumann

                                        Steuern
                                        Center Parcs selbst bleibt bei der Thematik „Zahlen von Steuern“ bislang sehr vage. Allein wenn Center Parcs
                                        die Steuergestaltungsmöglichkeiten nach geltendem Recht nutzt, werden keine steuerbaren Gewinne in der
                                        Kommune bleiben. Bestehende Gewinnabführungsverträge und eine kluggebildete Unternehmensstruktur
                                        helfen der „Steuergestaltung“ zusätzlich.

                                        Der zu erwartende wirtschaftliche Erfolg von Center Parcs wird im Wesentlichen durch die Nutzung vorhandener
                                        Infrastruktur und andere öffentliche Güter ermöglicht. Keine Gegenleistung in Form von Steuern, oder die
                                        Zahlung von nur geringen Prozentsätzen an Steuern ist unmoralisch.

                                        Wirtschaftlicher Aufschwung und nachhaltige Stärkung
                                        unserer „strukturschwachen“ Region?
                                        • wirtschaftliche Vorteile für Architekturbüros, Handwerksbetriebe
                                          oder Bauunternehmen sind temporär
                                        • gute Fachkräfte fehlen schon jetzt in den Betrieben des Fränkischen Seenlands
                                        • “normale” Bau- und Dienstleistungsprojekte können sich massiv verzögern
                                        • einer moderaten Wertschöpfung durch Ausflugsgäste steht in erster Linie
                                          eine Wertsenkung und immenser Verdrängungswettbewerb durch die regionalen
                                          Park-Tagesbesucher gegenüber (kalk. belegbar)
                                        • unsere zum Teil kostspielig renovierten und erweiterten Thermal-, Hallen- und
                                          Freibäder verlieren Gäste
                                        • aktuell würden vielleicht 13 seenahe, gastronomische /Event Betriebe
                                          profitieren – zu Lasten Vieler

Entwicklung alternativer Nutzungsmöglichkeiten
durch direkte Bürgerbeteiligung
Bemerkenswert ist die Vielfalt der Vorschläge die bis jetzt bei uns eingereicht wurden. Beispielsweise ein Naturpark
mit geführten Touren, ein Wildgehege, ein Schullandheim mit Natur pädagogischem Klassenzimmer in Kooperation
mit dem Freistaat Bayern, Sport- und Freizeitinfrastrukturen, Wellnesshotel und und und

Wir bedanken uns recht herzlich bei allen die bereit sind mitzuarbeiten, die uns ihre Ideen und Wünsche einreichen.

Machen Sie mit und senden Sie bitte Ihre Vorschläge an folgende Adresse:
Seenland in Bürgerhand e.V. i.G., C/O Sorghof 1, 91738 Pfofeld, info@seenland-in-buergerhand.de
                                                                                                                                        11
Abschließende Betrachtung
                                     • Auf der eindeutigen Verliererseite stehen das Klima
                                       sowie der Natur- und Artenschutz am See.

                                     • Die Sanierung einer Muna erfolgt nach dem Verursacherprinzip.
                                       Allen voran trägt der Bund hier die Verantwortung, aber auch Land und
                                       Kommunen sollten hier seit langem aktiv werden und nicht auf Initiativen
                                       privater Investoren hoffen und warten. Center Parcs wird es nicht bezahlen.

                                     • Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger der anliegenden Gemeinden
                                       haben im Wesentlichen Nachteile zu erwarten.

                                     • Mit gigantischen Gewinnspannen verkaufte Ferienhäuser (und irgendwann
                                       die gesamte Ferienanlage) füllen die Kasse des Pierre & Vacances-Konzerns.
                                       Unser Seenland wird zum Spekulationsobjekt.

                                     • Eine dauerhafte Minderung der Lebensqualität der unmittelbaren und
                                       mittelbaren Anwohner ist zu erwarten. Ebenso eine drohende Verdrängung
                                       einheimischer Seenbesucher und der Verlust von Gästen, welche die
                                       bisherigen, organisch gewachsenen Verhältnisse eines ruhigen Tourismus
                                       schätzten.

                                     • Die moderate Wertschöpfung durch Ausflugsgäste wird durch den
                                       Verdrängungswettbewerb neutralisiert. Der Schaffung von Arbeitsplätzen
                                       stehen hohe Infrastruktur-Folgekosten gegenüber.

                                     • Die zukünftige Nutzung der Muna sollte ein ausgewogenes Verhältnis zwischen
                                       Ökologie und Ökonomie sicherstellen, aber vor allem der Allgemeinheit dienen.
                                       Nur wenige jedoch profitieren durch den Verkauf an einen privaten Investor.

                                     Unser Appell an Sie
                                     Es wird viel geschrieben und diskutiert, leider sind auch viele Infor-
                                     mationen und Meldungen von wirtschaftlichen und persönlichen
                                     Interessen getrieben. Wie auch immer Sie sich entscheiden – für
                                     die Kommerzialisierung oder regionale Lebensqualität – denken Sie
                                     bei ihrer Entscheidung bitte an Ihre Kinder und Enkel, die später
                                     mit dem Ergebnis leben müssen. Machen Sie sich schlau und
                                     bilden Sie sich in Ruhe eine Meinung.
Seenland in Bürgerhand e.V. i.G.,
C/O Sorghof 1, 91738 Pfofeld
                                     “Wenn nicht wir, wer dann?” Machen Sie mit, unterstützten Sie uns
Gerichtsstand:                       bei unserer Initiative „Seenland in Bürgerhand“ und werden sie
Amtsgericht Weißenburg               Mitglied in unserem Verein.

Vorsitzende:                         Weitere Details zu Fakten und Hintergründe sowie Videos, Bildmaterial und
Johannes Riedl, Mathias Herrmann     Quellenangaben finden Sie auf unserer Homepage.
V. i. S. d. P.
                                     Das Sammeln von Informationen und Recherchieren von Fakten gestaltet sich
Webpage:                             zum Teil sehr schwierig. Als Verfasser und Herausgeber gehen wir davon aus, dass
https://seenland-in-buergerhand.de   Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
                                     vollständig und korrekt sind. Weder Autoren noch Herausgeber übernehmen,
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Oktober 2020                         Äußerungen. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt.
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