Die Herstellung lyophilisierter Kulturen von Lactobacillus helveticus und Streptococcus thermophilus und ihre Verwendung in der Emmentalerkäserei ...

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Die Herstellung lyophilisierter
Kulturen von Lactobacillus
helveticus und Streptococcus
thermophilus und ihre Verwendung
in der Emmentalerkäserei

 Doctoral Thesis

 Author(s):
 Gehriger, Gottfried

 Publication date:
 1968

 Permanent link:
 https://doi.org/10.3929/ethz-a-000114676

 Rights / license:
 In Copyright - Non-Commercial Use Permitted

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Diss. Nr. 4193

Die Herstellung lyophilisierter Kulturen von
 Lactobacillus helveticus und Streptococcus
 thermophilus und ihre Verwendung in der
                 Emmentalerkäserei

                   ABHANDLUNG

                        zur      Erlangung
   der Würde eines Doktors der technischen Wissenschaften

                                  der

EIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE
                            ZÜRICH

                            vorgelegt    von

             GOTTFRIED                   GEHRIGER
                       dipl. Ing.-Agr.     ETH

                  geboren   am   13. Dezember 1936
                     von    Attiswil     (Kt. Bern)

                   Angenommen auf Antrag              von

                   Prof. Dr. E.   Zollikofer,    Referent
                   Prof. Dr. L.   Ettlinger, Korreferent

                  Juris Druck + Verlag Zürich
                                  1968
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                                        4.     ZUSAMMENFASSUNG

        In der     vorliegenden Arbeit wurde versucht,                             thermophile Milchsaurebakterien
unter   optimalen Bedingungen                zu       lyophihsieren           und wieder          zu    reaktivieren.      Der

Einfluss reaktivierter            lyophilisierter           Milchsaurebakterien auf die Qualität der da¬

mit    hergestellten       Emmentalerkase wurde                        geprüft.     Als     Versuchsorganismen dien¬
ten die beiden        Hauptvertreter der Milchsauregarung                               im   Emmentalerkase,
L.helveticus und Str. ther mophilus.

        Untersuchungen über die Aktivität                         von    Milchsaurebakterien               vor    der    Gefrier¬

trocknung lieferten Angaben über die Ernahrungsbedurfnisse und die Kulturbedin¬

gungen      von    L.helveticus        und Str. ther mophilus                 in   Rein- und        Mischkultur.         Als Nahr-

medium eignete sich sterile                  Pulvermagermilch                  besser als          sterile   Molke.       Durch

Zusätze verschiedener              Stickstoffverbindungen                    konnte die Aktivität der verwendeten

Milchsaurebakterien           nur      wenig stimuliert werden.                     Nach         mehrmaliger Ueberimpfung
erwies      sich für beide        Bakterienarten                eine    Bebrutungszeit            von   12-18 Stunden und

eine    Bebrutungstemperatur             von      40    C       am     gunstigsten.
        Aus den      Gefriertrocknungsversuchen darf geschlossen werden, dass die                                            ge¬

prüften thermophilen Milchsaurebakterien                               mit Vorteil         am     Ende der log-Phase oder

anfangs der stationären                Phase   lyophilisiert werden. Der Gefnertrocknungsprozess
scheint die Bakterien             zu   schadigen. Daraus resultiert                         vermutlich       eine   längere An¬

laufphase der reaktivierten Bakterien,                           welche mit grosseren                   Impfmengen       nicht

verbessert werden konnte.                Die Absterberate                    gefriergetrockneter           Bakterien wurde

mit    steriler     Pulvermagermilch              +   0.5% Hefeextrakt als Schutzlosung beträchtlich
vermindert.         Bei   einer    Einfriergeschwindigkeit                    von    ca.     2    C/sec    war    die letale

Wirkung des Einfrierens                am    kleinsten.           Die geprüften            lyophilisierten Milchsaure¬
bakterien überlebten bei               einem      Restfeuchtigkeitsgehalt                   von    1-2%      am   besten.    Un¬

ter    Vakuum und Stickstoff hess                     sich der         schädigende Einfluss der Luft                    auf die

gefriergetrockneten          Bakterien unterbinden.                     Die    Lagerung der lyophilisierten                  Kul¬

turen verlief        im   Dunkeln bei Kuhlraumtemperaturen                              am       erfolgreichsten. Als Reak-

tivierungsmedien           dienten     aufgekochte Magermilch und aufgekochte Molke. Bei                                      ei¬

ner    Reaktivierungstemperatur zwischen                          20 und 40         C     konnte die höchste Aktivität

erzielt werden.           Durch wiederholte             Lyophilisaten derselben Bakterienkultur fand
keine Auslese besonders resistenter                         Organismen             statt.    L.helveticus undStr.ther-

mophilus,         die einzeln     lyophilisiert und hierauf                    zusammen           gemischt wurden,          zeig¬

ten    im   Laborversuch keinen Aktivitatsunterschied                              zu   gleichen Kulturen, welche
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schon    vor    der   Gefriertrocknung         zusammen       gegeben wurden.        Mit reaktivierten

lyophilisierten Milchsaurebakterien               erreichten       wir   m   der   ersten   Passage   Be¬

triebskulturen,       die   in   bezug   auf den       Sauregrad und die bakteriologische          Zusam¬

mensetzung       einer   Rohkultur       gleich gestellt werden konnten.             Sauregrad   und Stab-

chen/Streptokokken-Verhaltnis              wurden mit der Bebrutungszeit oder durch die Zu¬

gabe    von    entsprechenden Reinkulturen beliebig                variiert.   Sauerungsversuche         in

Modellkase mit unbehandelten Rohkulturen und mit ahnlichen reaktivierten                                lyo¬

philisierten Milchsaurebakterien zeigten keinen Unterschied                          im   Saurebildungsver      -

mögen der beiden verschiedenen Kulturen.                      Grossversuche        liessen keinen Unter¬

schied    in   der Qualität zwischen           Emmentalerkasen,           die mit Rohkulturen und sol¬

chen, die       mit reaktivierten        lyophilisierten Milchsaurebakterien hergestellt                wur¬

den,    erkennen.     Es wurde      beobachtet,         dass die    erste    Passage reaktivierter       lyo¬
philisierter Milchsaurebakterien nicht                  immer     die notige Aktivität      aufweist,    um

als    Betriebskultur verwendet           zu   werden.       Mit der     zweiten   Passage konnte hinge¬

gen    eine    normale   Milchsauregarung          erreicht werden.
-
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                                                        SUMMARY

         This paper           deals with the           freeze-drying            and      rehydration of thermophilic
lactic      acid bacteria under optimal                    conditions,         and the influence of such                preparations
on    the   quality      of   Emmental        type      hard cheese.             Lactobacillus helveticus and Str.

thermophilus,            the two      main       representatives              of lactic     acid fermentation in Emmen¬

tal   cheese,      were        used   as    the       test organisms.

         Investigations         of    the activity of lactic acid                    starter cultures before freeze-

drying gave         some       indications of the nutritional requirements and culture

conditions of         Single     and mixed             strain      Starters.        Sterilized        10   % reconstituted
nonfat      dry   milk is better           suited       as    a    starter medium than is                    sterilized        whey.
The    addition of         different nitrogen Compounds to milk showed                                     only    a    small

Stimulation of the lactic acid bacteria.                             Incubation          at 40       C for    12-18 hours         was

found to be best for both L. helveticus and Str.                               thermophilus           after   repeated

propagation.

         The optimum            physiological           age       of the cultures before               freeze-drying            was

shown       to be in the late             logarithmic         and in      the    early     maximum            stationary growth

phase.      During       the    freeze-drying process,                    the bacterial cell               appears to be         injured.
This    injury probably leads               to    a    longer lag phase              on   reconstitution and             more

inoculum       did not shorten this.                   The    survival rate after               drying       was   found to be

greatly improved               when    sterilized reconstituted nonfat                         dry    milk and         0.5% yeast
extract      were    used for the           suspending            fluid   prior to        freeze-drying.               The minimum

lethal effect caused             by freezing            was     obtained at          a   freezing      rate    of about

2     C/second.          The tested freeze-dried lactic acid bacteria showed the best

viability     when the freeze-dried culture                         had    a   residual moisture content of

1.0-2.0%.          The        survival of freeze-dried cultures                          was    highest      when       they   were

stored under         vacuum          or   under       an   atmosphere           of   nitrogen.         Storage         of freeze-

dried cultures           was    most successful in the dark at low temperatures.                                          Best

activities     were       obtained when            reconstitution             was    made in boiled nonfat milk                    or

boiled      whey    at    temperatures of between 20                          C and 40          C.

        Repeated freeze-drying                   of    the    same       starter      culture        showed     no      selection of

specially     resistant         organisms.            Incubation and            freeze-drying           of the     two test

organisms seperately gave                   no        practica! advantage                over    freeze-drying           the mixed
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culture.    In the        propagation, reactivated freeze-dried lactic                    acid cultures        produced
similar acidities and           bacteriological compositions                as   did the fresh     raw    Starter

cultures.       It   was    possible    to vary   acidity and/or the             ratio of rods to cocci         by
adding    the       corresponding       pure   culture      or   by changing the         incubation   temperature.
Acidities in model cheeses with untreated                         raw   Starter cultures and with similar

reactivated freeze-dried preparations                      were   essentielly      the   same   for the    two

different      Starter cultures.         No differences in            quality   of Emmental cheese             (normal
size,    100   kg)       manufactured with       raw       Starter cultures and those manufactured

with reactivated freeze-dried Starter                      cultures could be observed.           In the practical

application         of   the freeze-dried cultures in             a   commercial cheese         plant,    it   was

observed that the first propagation did not                       always give      the necessary culture

activity.      In    such   cases   a   second    propagation         was   able to give     adequate     lactic

acid fermentation.
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                                                              RESUME

          Dans    ce   travail,        on    a   essayö       de   lyophiliser            dans des        conditions           optima des

ferments        lactiques thermophiles                   et de les reactiver.                   On   a    ensuite      analysß      l'in-

fluence que peuvent               avoir       de   telles cultures r6activ£es                     sur      la   qualitg        des froma-

                                                        elles.      Comme              orgamsmes-tests,                    s'est
ges d'Emmental              fabriquös         avec                                                                   on             servi

de    deux des prmcipaux                 reprßsentants de la fermentation                            lactique        du    fromage
d'Emmental         •
                       L.    helveticus et Str. thermophilus.

          Des recherches               sur   l'activite des ferments                     lactiques avant la lyophilisation
ont donng        quelques         mdications          sur     leur besoins nutritifs et les conditions de

culture        ä apphquer         en    culture pure et             en    culture mixte.             Le lait maigre               steril

reconstituö        ä partir         de      poudre      s'est      avärß etre            un   meilleurs milieu nutritif que

le   petit-lait    stgril.        L'adjonction           de   diverses substances azotges n'a permis

qu'une faible Stimulation de l'activitö                            des cultures               employees.        Apres plusieurs

transplantations,            ll   s'est avörö que le                temps          et la      tempe>ature les plus favora¬
ble s     se   situaient     ä    40    C    pendant 12 ä 18 heures.

          A la   suite des         essais        de   lyophilisation,              ll est permis de              conclure que le

moment le         plus avantageux                pour    lyophiliser              les ferments        lactiques testet             se

situe     a    la fm de la        phase logarithmique                    ou       au   debut de la phase             stationnaire.

Le Processus de              lyophilisation             semble      endommager                 les bacteries.          U   en    rßsulte

probablement           une    plus longue             latence      qui    ne      peut    etre ameliorge par                une    plus
forte moculation.             Le taux de mortalitä fut considgrablement abaissö par                                                l'adjonc-
tion d'une       substance         protectrice consistant                     en       poudre de lait maigre stgril et de
0. 5 % d'extrait de levure.                      La vitesse         de    congelation la             moins      letale fut de l'ordre

de    2   C/seconde.         L'humiditg rgsiduaire la plus favorable ä la                                       survie     des ferments

lactiques lyophihsSs              testes fut de          1-2%.           La conservation              sous      vide      ou   sous     azote

a    restreint les effets nuisibles de l'air                            sur       les bactßnes           lyophilisöes.          C'est    ä
l'ombre et        aux   tempgratures frigorifique                        que       la conservation fut la meilleure.

Comme milieu de                  röactivation,          on    s'est      servi         de lait maigre           ou   de petit lait

bouilhs.        L'acüvitg la meilleure fut atteinte                               lorsque la tempärature                  de    rgactiva-

tion      elait comprise          entre      20 et 40 C.            n    ne       fut pas      possible,        par plusieurs

lyophilisations concöcutives,                      de    selectionner des organismes particulierement

rgsistants.       L. helveticus et Str. thermophilus                                   lyophilisös    en    cultures pures et

mälangös         ensuite     n'ont pas           differö,      dans leur               activite, des       memes          cultures
-
                                                     78     -

melangees     avant la    lyophilisation.    Avec des ferments                lactiques lyophilisös et

rgactivßs,    nous   avon   obtenu,    en   premier passage,             des cultures      comparables,

quant ä leur activitg       et leur compositions          bacte'riologique,        aux    cultures    non

lyophilisöes.     H tut   possible de faire        varier       ä volonte l'aciditö       comme      la

Proportion batonnets/streptocoques            en    agissant       sur   le   temps d'incubation          ou   en

ajoutant la culture pure correspondante.              Des essais d'acidification de petits

fromages     n'ont pas montrS de differences entre                     ceux   inoculös    ä l'aide   de

cultures   non    traitöes et   ceux   inoculös     ä l'aide de cultures semblables rßactivßes.

Des essais de fabrication de           fromages d'Emmental               n'ont pas       permis de trouver
des differences de        qualit6   entre les   fromages          de   cultures brutes et       ceux      fabri-

quäs ä l'aide des cultures lyophilisees röactivöes.                       n fut observS      qu'en premier

passage,    ces   cultures n'avaient pas toujours l'activit§ ngcessaire permettant de

les   employer    directement       comme   levain de       fromagerie. Au deuxieme passage                     par

contre,    eile ont fermentö de maniere normale.
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