DIE LUFTRAUM-STRUKTUR (D) - für Sichtflug am Tag! 36 segelfliegen 2-2021 - Easy Memory Item
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Logger sind hervorragende Geräte, besonders, wenn sie mit meist unfehlbarer Präzision sportliche Höchstleistungen dokumentieren. Mit gleicher Präzision dokumentieren sie allerdings auch Verfehlungen bei Lufträumen! Autor: Tino Janke segelfliegen 2 - 2021 37
W ährend man mit dem derzeit in Deutschland, Österreich und mente gehalten, so kann auch bei Verlust des Wertungs- der Schweiz keine Anwendung. eingeschränkter Sicht bzw. in Wolken fluges quasi noch mit Lufträume unterscheiden sich durch die geflogen werden. Dieser Instrumen- einem „blauen Auge“ Art ihrer Kontrolle (kontrolliert/unkon- tenflug unterliegt den Instrumenten- davon kommt, kann trolliert) durch die Flugverkehrskont- flugregeln (IFR – instrument flight eine Missachtung der Flugregeln auch rollstellen (ATC), die Wettermindestbe- rules) und kann auch unter margi- schwererwiegende Folgen haben. Mehr dingungen, Sichten, Geschwindigkeiten nalen Wetterbedingungen, den Instru- als Hundert „Fast-Zusammenstöße“, und Abstände. mentenflugwetterbedingungen (IMC sogenannte „near misses“, werden jähr- – instrument meteorological condi- lich in Deutschland durch das LBA Flugregeln tions), durchgeführt werden. dokumentiert – Dunkelziffer unbekannt! Flüge werden nach den Flugregeln In unserem Luftraum tummeln sich von unterschieden, unter denen sie Piloten halten Abstand – Lotsen staffeln! Jahr zu Jahr immer mehr Teilnehmer, betrieben werden: Sicht- wie Instrumentenflüge unter- zunehmend auch unbemannt. Um so l VFR: Bei einem Flug nach Sichtflug- liegen definierten Ausweichregeln. wichtiger ist die genaue Kenntnis regeln (VFR: visual flight rules) wird Diese beschreiben das Verhalten zweier darüber, wo die unsichtbaren Grenzen die Fluglage im Raum durch Anhalts- sich annähender Flugzeuge, wonach das gezogen sind – vertikal wie horizontal punkte außerhalb des Flugzeugs (z. Einhalten der Abstände in Eigenverant- – und welchen Regeln man wo unter- B. dem Horizont) kontrolliert. Zur wortung der Piloten liegt. Sichtflüge liegt. Voraussetzung für ein sicheres Kollisionsvermeidung sind Mindest- finden (in der Regel) ohne Staffelung Miteinander im gemeinsam genutzten abstände zu Hindernissen und statt, können jedoch auch kontrolliert Luftraum. Wolken einzuhalten. Können diese wie z. B. beim Durchflug einer Kontroll- Um dem regional unterschiedlich Sichtflugwetterbedingungen (VMC: zone oder als VFR-Nachtflug statt- starken Verkehrsaufkommen Rechnung visual meteorological conditions) finden. Gestaffelt werden: zu tragen, hat die ICAO die Lufträume nicht eingehalten werden, darf kein l IFR zu IFR: in ALLEN Lufträumen „A“ bis „G“ eingerichtet und zusätzlich Sichtflug stattfinden! l IFR zu VFR zu IFR: in Luftraum „B“ durch verschiedene Zonen ergänzt - die l IFR: Hier werden Fluglage und und „C“ Lufträume „A“, „B“ und „F“ finden Flugweg ausschließlich über Instru- l VFR zu VFR: in Luftraum „B“ 38 segelfliegen 2 - 2021
Luftraum „A“ definiert. Da das Verkehrsaufkommen Für den Einflug in den Luftraum „C“ Der Tanzbereich der großen Jungs, in im Luftraum „B“ dem des Luftraum „A“ benötigt der Pilot eine Freigabe, wofür Deutschland aber nicht aktiv. gleicht, würde ein zugelassener eine Zwei-Wege-Kommunikation not- Grundsätzlich gilt: Da wo das höchste VFR-Verkehr wie gewöhnlicher IFR-Ver- wendig ist – denn ohne die Zustimmung Verkehrsaufkommen ist, gelten auch die kehr voneinander gestaffelt werden. des Lotsen geht hier nichts! schärfsten Flugregeln – laut ICAO wurde dafür der Luftraum „A“ eingerichtet. Luftraum „C“ Luftraum „D (CTR)“ Damit ist der Luftraum „A“ ausschließ- Der hierzulande am stärksten frequen- Der Luftraum um Verkehrsflughäfen lich für den IFR-Verkehr reserviert. tierte Luftraum, ist der Luftraum „C“. wird mittels Kontrollzone, dem Luftraum Die Flugverkehrskontrolle erteilt Frei- Über FL100 (bzw. im Alpenbereich über „D (CTR)“ geschützt. Dieser kontrol- gaben und staffelt durch Anweisungen, FL130) findet der „Streckenflug“ der lierte Luftraum unterliegt der Verant- einen bestimmten Kurs, Geschwindig- Verkehrsflugzeuge statt. Dieser IFR-Ver- wortung eines Turmlotsen, mit dem keit und Höhe zu halten, die von dem kehr erhält seine Anweisungen wieder ALLE (VFR- und IFR-) Flugzeuge in Piloten verpflichtend einzuhalten sind. von der Flugverkehrskontrolle – ohne diesem Bereich in Sprechfunkverbin- Eine Landefreigabe zum Beispiel ist Geschwindigkeitsbeschränkungen. dung stehen müssen. Der Lotse erteilt eine Anweisung, ohne die ein Pilot Mit Freigabe und Staffelung zu IFR-Ver- den Piloten verpflichtende Anweisungen (außer im Notfall) nicht landen darf. kehr durch die Flugverkehrskontrolle zur Steuerung des Verkehrsflusses. Hierfür Freigaben durch ATC sind erforderlich sind hier auch VFR Flüge erlaubt. sind Hörbereitschaft nach Herstellung in Luftraum „A“, „B“, „C“, „D“ Unterhalb FL100 ist deren Geschwin- der Zwei-Wege-Kommunikation sowie digkeit jedoch auf 250 kt begrenzt! eine Einflugfreigabe erforderlich. Ist der Luftraum „B“ Um Verkehrsflugzeuge sicher zwischen Luftraum zu voll, kann der Lotse den Auch den Luftraum „B“ gibt es in dem Luftraum „C“ oberhalb FL100 und Einflug verweigern! Deutschland (Österreich und der der Kontrollzone eines Flughafens Wo um einen Flughafen herum keine Schweiz) derzeit nicht. Für den steigen und sinken zu lassen, ist der Kontrollzone geschaffen wurde und VFR-Verkehr sind Mindestflugsicht Luftraum „C“ im Bereich von Kontroll- trotzdem gelegentlicher IFR-Verkehr (8 km) und Wolkenabstände (1,5 km zonen teilweise abgesenkt bzw. durch stattfinden soll, bedient man sich der horizontal und 300 m/1000 ft vertikal) den Luftraum „D (nicht CTR)“ ersetzt. Radio Mandatory Zone (RMZ). segelfliegen 2 - 2021 39
Luftraum „E“ und „G“ eine Hörbereitschaft! VFR-Piloten Das FIS-Rufzeichen lautet in ganz In den Lufträumen „E“ und „G“ findet stehen hier jedoch Fluginforma- Deutschland „Langen Information“. FIS nahezu der gesamte VFR-Verkehr statt. tions-Lotsen mit Verkehrsinformationen darf keine Freigaben erteilen, kann in So einfach es auch erscheint, gibt es – nach Möglichkeit – zur Verfügung. Zusammenarbeit mit der Flugver- doch eine Vielzahl von Regeln, Mindest- Zusätzlich zu den Flugsicherungs- kehrskontrolle jedoch Freigeben als bedingungen, Höhen und Ausnahmen diensten (Anweisungen/Freigaben) „Relay-Station“ weitergeben. zu beachten. Hier die wesentlichen erteilt der Fluginformationsdienst Oberhalb FL100 (im Bereich der Alpen) Merkmale kurz zusammengefasst: (flight information service „FIS“) auf wird im Luftraum „E“ für VFR-Flüge festgelegten Frequenzen Informationen eine Mindestflugsicht von 8 km gefor- Luftraum „E“ wie z. B.: dert, unterhalb beträgt sie 5 km. Der Luftraum „E“ erstreckt sich l Verkehrsinformationen für VFR-Pi- Im gesamten Luftraum „E“ ist ein zwischen der Untergrenze des loten Wolkenabstand von 1,5 km horizontal Luftraums „C“ in FL100/130 und Ober- l Luftdruck und Wetter an Start- und und 300 m/1000 ft vertikal einzuhalten grenze des Luftraums „G“ in 2500 ft, Zielplatz sowie die maximale Geschwindigkeit 1700 ft bzw.1000 ft (AGL). l Aktivitäten zeitweise inaktiver auf 250 kt begrenzt. Luftraum „E“ ist kontrolliert, erfordert Lufträume und Sperrgebiete (D(HX), Für motorgetriebene Luftfahrzeuge gilt tagsüber aber weder eine Freigabe noch ED-R, etc.) oberhalb von 3500 ft AGL/5000 ft MSL 40 segelfliegen 2 - 2021
eine Transponderpflicht, darunter ft MSL denen des Luftraum „E“. Unter gentlichen IFR-Verkehr eingerichtet, empfiehlt die DFS dringend, den Trans- 1000 ft AGL/3000 ft MSL genügt es, um diesen an Flugplätzen ohne Kon- ponder anzuschalten und den „frei von Wolken“ zu bleiben. Die trollzone an- bzw. abfliegen zu lassen. VFR-Squawk 7000 zu setzen. Flugzeuge minimal erforderliche Flugsicht beträgt Die RMZ liegt vollständig im Luftraum mit Transponder, die nicht über eine weiterhin 5 km für Flugzeuge, die „G“ und reicht bis auf 1000 ft AGL. Der ausreichende Stromversorgung verfügen, schneller als 140 kt IAS unterwegs sind; darüber liegende Luftraum „E“ wurde sind von dieser Pflicht ausgenommen. sie reduziert sich für Flugzeuge, die auf 1000 ft abgesenkt und schließt somit langsamer als 140 kt IAS fliegen auf 1,5 nahtlos an. Luftraum „G“ km bzw. 800 m für Hubschrauber. In der RMZ herrscht Funkkommunika- Luftraum Golf „G“ – der einzige unkon- Im Luftraum „G“ werden Verkehrsin- tionspflicht. Wenn kein Kontakt zur trollierte Luftraum in Deutschland – formationen sowie Windrichtung und Bodenfunkstelle hergestellt werden erstreckt sich von der Untergrenze des -stärke übermittelt, aber KEINE Lande- kann, müssen die vorgeschriebenen Luftraums Echo „E“ in 1000, 1700 oder freigaben erteilt – da unkontrolliert! Meldungen dennoch abgesetzt werden. 2500 ft bis zum Boden (bzw. bis zur IFR- und VFR-Verkehr befinden sich in „Erde“ Erdsicht halten!). Radio Mandatory Zone „RMZ“ der RMZ auf einer gemeinsamen Wolkenabstand und Flugsicht gleichen Die Radio Mandatory Zone „RMZ“ Frequenz. Somit ist der Sichtflugverkehr im Luftraum „G“ über 1000 ft AGL/3000 (vormals Luftraum „F“) wurde für gele- im Flugplatzbereich für die Bodenfunk- segelfliegen 2 - 2021 41
stelle für Hinweise und Warnungen l Flughöhe und von Start und Landung beflogen ansprechbar. IFR-An- und Abflugver- l Flugabsichten mitzuteilen. werden. Bei Anflügen ist eine Anmel- fahren können nur von dem „darüber- Innerhalb der „RMZ“ ist Hörbereit- dung zehn Minuten vor Erreichen des liegenden“ Radarlotsen freigegeben schaft aufrechtzuerhalten. Der Ausflug Platzes notwendig. t werden. Die Bodenfunkstelle benötigt ist zu melden! für jede IFR-Flugbewegung eine sepa- rate Freigabe des Radarlotsen und leitet Transponder Mandatory Zone „TMZ“ diese weiter. Im Gegensatz zur RMZ ist bei der Alle Informati- In der RMZ gelten zusätzlich die Transponder Mandatory Zone „TMZ“ onen im Detail, Vorschriften und Regelungen des umge- eine Hörbereitschaft herzustellen, sowie ordentlich benden LR (Deutschland = „G“), also ein vorgeschriebener Squawk (ICAO- strukturiert mit werden hier keinerlei Verkehrslen- Karte) zu rasten. Im Bedarfsfall würde kleinem kungen und Staffelungen durchgeführt der Lotse alle auf der Frequenz flie- Prüfungs-Tool bzw. Lande- oder Startfreigaben erteilt. genden Luftfahrzeuge informieren bzw. jetzt auch für die Diese Handlungen geschehen nach einzelne Flugzeuge ansprechen. Nach Hosentaschen in Ermessen des Piloten – wie am unkon- dem Verlassen der Frequenz ist der der „Easy trollierten Platz üblich! VFR-Squawk 7000 selbständig zu Memory Item“ In der RMZ sind alle Luftfahrzeuge zu setzen. Trainings-App. einer Sprechfunkverbindung verpflichtet Einfach den – auch VFR-Verkehr, der sonst (im Aerodrome Traffic Zone „ATZ“ QR-Code Luftraum Golf „G“) davon freigestellt Um den Flugverkehr in der Umgebung scannen, iOS ist. Der Einflug in eine RMZ ist NICHT einiger weniger Plätze ohne RMZ oder oder Android-App an eine Freigabe gebunden. Vor dem Kontrollzone zu schützen, wurde die downloaden und Einflug sind der zuständigen Boden- Aerodrome Traffic Zone „ATZ“ Luftraumexperte funkstelle: geschaffen. Die ATZ ist ein kreisför- werden! l Luftfahrzeugmuster miger Luftraum mit einer Obergrenze l Standort von 2000 ft und darf nur zum Zwecke 42 segelfliegen 2 - 2021
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