Die neue Orgel der Philharmonie Mercatorhalle Duisburg - Iveta Apkalna Thomas Trotter

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Die neue Orgel der Philharmonie Mercatorhalle Duisburg - Iveta Apkalna Thomas Trotter
Die neue Orgel der
Philharmonie Mercatorhalle Duisburg
          Konzert zur Orgeleinweihung

Iveta Apkalna               mit Werken von
Thomas Trotter              Jongen | Bach | Whitlock
                            Wagner / Lemare
Duisburger Philharmoniker   Thalben-Ball
Jonathan Darlington         Guilmant
Die neue Orgel der Philharmonie Mercatorhalle Duisburg - Iveta Apkalna Thomas Trotter
Zum Programm des Einweihungskonzerts
                                                                                               von Michael Tegethoff
                       Die neue Eule-Orgel der
                Philharmonie Mercatorhalle Duisburg                                            Wer waren Joseph Jongen, Percy Whitlock, George         Edwin Henry Lemare und Alexandre Guilmant an
                                                                                               Thalben-Ball, Edwin Henry Lemare und Alexandre          Popularität zwar deutlich hinter Johann Sebastian
     Festliches Konzert zur Orgeleinweihung am 14. November 2009                               Guilmant? Die Namen dieser Musiker werden               Bach als einem älteren Großmeister der Orgel zu-
                                                                                               selbst zahlreiche Kenner in Verlegenheit bringen.       rückstehen, jedoch mit imposanten Werken un-
 Duisburger Philharmoniker                Iveta Apkalna | Orgel                                Warum das so ist, lässt sich mit knappen Aus-           mittelbar für sich einzunehmen vermögen.
 Jonathan Darlington, Leitung             Thomas Trotter | Orgel                               führungen belegen: Die eingangs angeführten
                                                                                               Künstler wirkten ausnahmslos als Organisten,
                                                                                               und sie waren meisterlich damit vertraut, über ih-
                                                                                               re großen Instrumente zu gebieten.                                 Joseph Jongen (1873-1953)
   Joseph Jongen (1873-1953)                 George Thalben-Ball (1896-1987)                   Heute gibt es nicht mehr sehr viele Instrumente,                    Sonata Eroica cis-Moll op. 94
 1 Sonata Eroica cis-Moll op. 94 14:41     6 Variationen über ein Thema 7:28                   die zur Darstellung ihrer Werke geeignet sind,          Joseph Jongen ist ein bedeutender belgischer
		 (Iveta Apkalna)                        		 von Paganini für das Orgelpedal                   außerdem ist nur ein ganz elitärer Kreis von Inter-     Organist, Komponist und Musikerzieher. Der mit
                                          		 (Thomas Trotter)                                  preten den spieltechnischen Anforderungen die-          zahlreichen Preisen ausgezeichnete Musiker unter-
   Johann Sebastian Bach (1685-1750)
 2 Fuge G-Dur BWV 577    3:14                  Alexandre Guilmant (1837-1911)                  ser Musik gewachsen. Die Philharmonie Mercator-         richtete seit 1903 am Konservatorium in Lüttich,
		 (Thomas Trotter)                            Sinfonie für Orgel und Orchester Nr. 1          halle Duisburg verfügt nun über eine große Kon-         emigrierte mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs
                                          		   d-Moll op. 42                                   zertorgel in spätromantisch-englischer Tradition,       nach London und wurde 1920 zum Professor
   Percy Whitlock (1903-1946)
                                           7     I. Introduction et Allegro 8:26               und mit Iveta Apkalna und Thomas Trotter als Or-        für Kontrapunkt am Königlichen Konservatori-
 3 Canzona und 6:24
                                           8    II. Pastorale. Andante quasi Allegretto 7:09
 4 Scherzetto 4:23                                                                             ganisten sind bei der Einweihung zwei Großmei-          um in Brüssel ernannt. Von 1925 bis 1939 wirkte
                                           9   III. Final. Allegro assai 6:40
		 (Thomas Trotter)                                                                            ster ihres Fachs zu erleben. Sie laden ein zu einer     er auch als Direktor dieses Instituts. Jongens be-
                                          		        (Solistin: Iveta Apkalna)
   Edwin Henry Lemare (1866-1934)                                                              spannenden Entdeckungsreise, die zugleich einen         kanntestes Werk ist seine „Symphonie Concer-
                                               Zugabe: Leroy Anderson (1908-1975)              Eindruck von der Vielfalt des spätromantischen          tante“ für Orgel und Orchester aus dem Jahr
 5 Orgeltranskription der Ouvertüre 11:16
                                            10 The Typewriter   2:10
		 zur Oper „Rienzi“ von Richard Wagner                                                        Repertoires vermittelt. Da zeigt es sich, dass Joseph   1926, die auf der riesigen Wanamaker-Orgel in
                                          		 (Thomas Trotter)
		 (Thomas Trotter)                                                                            Jongen, Percy Whitlock, George Thalben-Ball,            Philadelphia ihre Uraufführung erlebte. Wenige

                                                       Das Konzert wurde ermöglicht durch:
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Die neue Orgel der Philharmonie Mercatorhalle Duisburg - Iveta Apkalna Thomas Trotter
Jahre später wurde am 6. November 1930 mit          den Charakter einer Gigue. Das Stück weist ei-                Edwin Henry Lemare (1866-1934) tensignalen und enthält martialische Abschnitte
großem Erfolg im Palais des Beaux-Arts in Brüssel   nen anspruchsvollen Pedalpart auf. Dieser zeigt,               Orgeltranskription der Ouvertüre        ebenso wie Melodien von noblem Charakter.
die „Sonata Eroica“ cis-Moll op. 94 für Orgel       wie der junge Bach mit seinen Orgelstücken Ein-                zur Oper „Rienzi“ von Richard Wagner    Diese Kontraste auf der Orgel deutlich erfahrbar
solo uraufgeführt. Dieses unerhört eindrucks-       druck machen wollte. Das gelingt der kleinen Fu-   Lemare wurde auf der Insel Wight geboren,           zu machen, war eine Aufgabe des Komponisten
volle Werk vereint in sich Elemente der Varia-      ge heute noch.                                     studierte an der Royal Academy of Music in          Edwin Henry Lemare.
tionenform und der Fuge. Wenn am Beginn ein                                                            London, doch nach der Jahrhundertwende ließ
mächtiges Thema exponiert wird, so verblüfft                                                           sich der Professor für Orgelspiel in Nordamerika
anschließend die unerhört logische Form der                                                            nieder und starb 1934 in Hollywood. Edwin                      George Thalben-Ball (1896-1987)
Verarbeitung. Eine ähnliche Logik kennzeichnet                 Percy Whitlock (1903-1946)              Henry Lemare komponierte zahlreiche Werke für                  Variationen über ein Thema
auch den Aufbau der Fuge.                                      Canzona und Scherzetto                  die Orgel, doch berühmt wurde er vor allem mit                 von Paganini für das Orgelpedal
                                                    Der englische Organist und Komponist Percy         seinen Transkriptionen. Von Richard Wagner rich-    Die Variationen von George Thalben-Ball bezie-
                                                    Whitlock erhielt seine Ausbildung unter an-        tete er die Vorspiele zu den Opern „Rienzi“, „Der   hen ihre Wirkung aus der Reduktion, versucht
                                                    derem bei Ralph Vaughan Williams am Royal          Fliegende Holländer“, „Tannhäuser“ und „Die         der Organist doch ausschließlich mit dem Pedal-
          Johann Sebastian Bach (1685-1750)         College of Music in London. Seine berufliche       Meistersinger von Nürnberg“ sowie den „Wal-         spiel Bewunderung zu erwecken. Weil aber den-
          Fuge G-Dur BWV 577                        Laufbahn begann er an der Rochester Cathedral      kürenritt“ aus der „Walküre“ für sein Instrument    noch mehrstimmiges Spiel möglich ist, außer-
Johann Sebastian Bach schrieb dieses Einzelwerk     in Kent, später wechselte er als Musikdirek-       ein. Richard Wagners Große Oper „Rienzi“ wur-       dem Wechsel der Registrierung vorgenom-
1701 sechzehnjährig in Lüneburg. Es handelt sich    tor an die St. Stephen’s Anglican Church nach      de 1842 in Dresden uraufgeführt. Der Komponist      men werden, wird der Eindruck der Reduktion
somit um eine der frühesten überlieferten Bach-     Bournemouth, bevor er sich dem Theater zu-         hat dieses frühe Bühnenwerk nicht gelten lassen     getäuscht. Das Thema dieser Instrumentalstu-
Kompositionen überhaupt. Die Fuge wurde als         wandte. Die beiden Stücke „Canzona“ und            und Aufführungen im Bayreuther Festspielhaus        die stammt von dem Geigenvirtuosen Niccolò
Vorstellungsstück geschrieben, und dem jun-         „Scherzetto“ stammen aus der 1935/36 ge-           untersagt. Während die Oper nur selten gespielt     Paganini. Es handelt sich um die letzte der 24 Ca-
gen Musiker gelang hiermit eine Kontrapunkt-        schriebenen Orgelsonate c-Moll und repräsen-       wird und deshalb kaum bekannt ist, entwickelte      pricen für Violine solo, und gerade dieses be-
studie von bemerkenswerter Geschlossenheit.         tieren einen eher gemäßigten, weniger majestä-     sich die Ouvertüre zu einem beliebten Orches-       rühmte Stück hat auch weitere Komponisten
Das lebhafte Stück steht im 12/8-Takt und trägt     tischen Orgelstil.                                 terstück. Die Ouvertüre beginnt mit Trompe-         und Interpreten zu Bearbeitungen angeregt. Die

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Die Interpreten

virtuose Orgelkomposition wurde von George            Franzose erhielt seine Ausbildung in Brüssel. Als   Iveta Apkalna
Thalben-Ball vorgelegt. Thalben-Ball wurde            Nachfolger von Charles-Marie Widor wurde er         vereint in ihrem Vortrag tiefe Musikalität mit ma-
zwar in Sydney geboren, begann aber bereits           Professor am Pariser Conservatoire, wo Marcel       kelloser Technik. In den letzten Jahren ist es ihr
im Alter von vierzehn Jahren am Royal College         Dupré, Louis Vierne und Nadia Boulanger zu sei-     gelungen, der Orgel als der Königin der Instru-       Christopher Hogwood, Andris Nelsons u.a. Im
of Music in London zu studieren. 1949 wurde           nen Schülern gehörten. Zu seinen bedeutendsten      mente zu neuem Ansehen zu verhelfen. Wenn sie         Mai 2007 gab sie ihr Debüt in der Berliner Phil-
George Thalben-Ball Birminghan City Organist          Werken gehören die acht Orgelsonaten. Die Sin-      die technisch anspruchsvollsten Kompositionen         harmonie, wo sie unter der Leitung von Claudio
und Birmingham University Organist. Diese An-         fonie für Orgel und Orchester Nr. 1 d-Moll op. 42   spielt, können strahlende emotionale Akzente          Abbado das „Te Deum“ von Hector Berlioz auf-
stellungen behielt er für über dreißig Jahre, und     wurde 1874 geschrieben und erst später zu einer     gehört werden. Iveta Apkalna ist es gelungen,         führte. Außerdem ist sie gern gesehener Gast
seine wöchentlichen Konzerte summieren sich           Orgelsonate umgearbeitet. Damit wird ein inte-      ein neuer Star der Orgel zu werden. Dies konnte       bei den führenden europäischen Festivals. Dabei
zu einer Gesamtzahl von über eintausend öffent-       ressanter entstehungsgeschichtlicher Verlauf be-    sie mit seriöser Einstellung, sorgfältiger Genauig-   folgt sie ihrer Mission, den einzigartigen Klang-
lichen Darbietungen. George Thalben-Ball war          schrieben. Die dreisätzige Komposition beginnt      keit und nicht zuletzt mit hervorragender Beherr-     reichtum der Orgelmusik auch außerhalb der
übrigens der Vorgänger des Organisten Thomas          mit einer langsamen Introduction, der sich der      schung ihres Instruments erreichen.                   Kirchen hörbar zu machen.
Trotter.                                              Allegro-Hauptteil anschließt. Das Hauptthema        Als Solistin entfaltet Iveta Apkalna heute eine       Bei verschiedenen internationalen Wettbewer-
                                                      wird zunächst 24 Takte lang im Orgelpedal vor-      weltweite Konzerttätigkeit. Sie hat Auftritte in      ben hat Iveta Apkalna großes Ansehen gewon-
                                                      gestellt. Der beschauliche zweite Satz trägt die    den angesehensten Konzertsälen von Wien,              nen. Im September 2003 wurde sie beim dritten
           Alexandre Guilmant (1837-1911)             Überschrift „Pastorale“, das Finale hat motori-     Berlin, Köln, Leipzig, Hamburg, Luxemburg, Bu-        Internationalen Mikael Tariverdiev Orgelwettbe-
             Sinfonie für Orgel und Orchester Nr. 1   schen Charakter und repräsentiert den beliebten     dapest, Moskau, San Francisco u.a. und spielt         werb im russischen Kaliningrad mit dem ersten
             d-Moll op. 42                            Toccatentypus. Insgesamt aber ergibt sich eine      mit führenden Orchestern (Berliner Philharmoni-       Preis und vier Zusatzpreisen ausgezeichnet. 2002
Scheint die romantische Orgel ein ganzes Orches-      sehr abwechslungsreiche Komposition, wie sich       ker, Hamburger Philharmoniker, Bremer Philhar-        war sie Siegerin beim europäischen Auswahl-
ter in sich zu bergen, sind die Kompositionen für     das Programm des Duisburger Orgeleinweihungs-       moniker, Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz,          wettbewerb „Royal Bank Calgary International
Orgel und Orchester dennoch gar nicht sehr zahl-      konzerts überhaupt trotz weitgehender Beschrän-     Kremerata Baltica, Latvian National Symphony          Organ Competition“. Bei der Endausscheidung in
reich. Ein gutes Beispiel findet sich bei Alexandre   kung auf spätromantische Kompositionen durch        Orchestra) unter der Leitung so bedeutender Di-       Calgary/Kanada erhielt Iveta Apkalna den maß-
Guilmant. Der in Boulogne-sur-Mer geborene            Vielfalt auszeichnet.                               rigentenpersönlichkeiten wie Simone Young,            gebenden Bachpreis. Für besondere Leistungen

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Die neue Orgel der Philharmonie Mercatorhalle Duisburg - Iveta Apkalna Thomas Trotter
Die Interpreten

wurde sie 2003 mit dem Großen Musikpreis                                                                     Die Karriere von Thomas Trotter ist auch gegrün-
von Lettland ausgezeichnet. Als erste Organistin                                                             det auf seine Verbindung mit der Stadt Birming-
überhaupt erhielt sie 2005 beim deutschen Wett-                                                              ham. Als Nachfolger von Sir George Thalben-Ball
bewerb „Echo-Klassik“ die Auszeichnung „bester        nal führenden Musikern belegt. Als Solist trat         wurde er dort 1983 City Organist. Er ist auch Or-
Interpret des Jahres 2005“.                           er mit den Dirigenten Sir Simon Rattle, Bernard        ganist an der St. Margaret’s Church und an der
Iveta Apkalna wurde in der Stadt Rezekne in Lett-     Haitink, Riccardo Chailly, Sir Charles Mackerras       Westminster Abbey. Eine Gastprofessur verbin-
land geboren und studierte Klavier und Orgel an       und vielen anderen auf. Regelmäßig erhält er An-       det ihn mit dem Royal College of Music.                 Jonathan Darlington
der J. Vitols Musikakademie Lettland. Nachdem         fragen, um auf bedeutenden historischen Instru-        Thomas Trotter studierte Orgel am King’s College        ist Generalmusikdirektor der Duisburger Philhar-
sie ihre Diplome mit Auszeichnung erhalten hat-       menten zu spielen. Hierzu gehören die Orgeln in        in Cambridge und setzte seine Studien bei Marie-        moniker und der Vancouver Opera seit 2002 und
te, setzte sie ihre Studien an der Guildhall School   St. Ouen in Rouen, in der Kathedrale St. Bavo im       Claire Alain in Paris fort. In ihrer Klasse gewann er   sorgt mit höchster Präzisionsarbeit und authen-
of Music and Drama in London fort. Ein Stipen-        niederländischen Haarlem, die Abtei Weingarten         den Prix de Virtuosité. 1979 gewann er den ers-         tischem Enthusiasmus für die stetig wachsende
dium des Deutschen Akademischen Austausch-            in Deutschland sowie die Orgel in der Woolsey          ten Preis beim Internationalen Orgelwettbewerb          Qualität und Beliebtheit beider Orchester.
dienstes DAAD ermöglichte es ihr, von Oktober         Hall an der Yale University. Thomas Trotter ist Gast   St. Albans, und ein Jahr später debütierte er in        Nach seinem Studium an der Universität Durham
2000 bis März 2003 in der Solistenklasse von          bei den Festivals von Salzburg, Berlin, Wien, Edin-    der Londoner Royal Festival Hall. 2003 wurde er         und der Royal Academy of Music in London be-
Prof. Dr. Ludger Lohmann an der Musikhoch-            burgh und den Londoner „Proms“. Dabei spielt er        Ehrendoktor an der Birmingham City University           gann Jonathan Darlington seine Karriere als Pianist
schule in Stuttgart zu studieren. Iveta Apkalna       mit führenden Orchestern wie den Wiener Phil-          und 2006 an der University of Birmingham.               und Liedbegleiter. Als Repetitor für Radio France
lebt derzeit in Berlin und Riga.                      harmonikern, den Berliner Philharmonikern, dem         Neben seinen wöchentlichen Konzerten in Bir-            hatte er bereits früh Gelegenheit, mit so herausra-
                                                      London Philharmonic Orchestra und dem Royal            mingham hat Thomas Trotter regelmäßig Auf-              genden Musikerpersönlichkeiten wie Pierre Boulez,
                                                      Philharmonic Orchestra sowie in den USA mit dem        tritte in Europa und in den USA. Er hat zahlreiche      Riccardo Muti und Olivier Messiaen zusammenzu-
Thomas Trotter                                        San Francisco Symphony Orchestra. Als erster Or-       CD-Einspielungen vorgelegt, von denen die Auf-          arbeiten. Sein Debüt als Dirigent feierte er 1984 am
zählt zu den angesehensten britischen Musiker-        ganist überhaupt wurde er 2001 von der Royal           nahmen mit Werken von Wolfgang Amadeus                  Pariser Théâtre des Champs Elysées. 1990 enga-
persönlichkeiten. Seine hervorragende Stellung        Philharmonic Society als bester Instrumentalist        Mozart und Olivier Messiaen mit angesehenen             gierte Myung-Whun Chung Jonathan Darlington
wird durch die Zusammenarbeit mit internatio-         ausgezeichnet.                                         Preisen ausgezeichnet wurden.                           als Assistenten an die Opéra Bastille in Paris, wo er

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Die neue Orgel der Philharmonie Mercatorhalle Duisburg - Iveta Apkalna Thomas Trotter
Die Interpreten

1991 mit Mozarts „Le nozze di Figaro“ debütierte   Die Duisburger Philharmoniker
und als stellvertretender Musikdirektor bis 1993   zählen mit ihrer mehr als 125jährigen Geschich-
zahlreiche weitere Erfolge feierte.                te zu den traditionsreichsten Orchestern Deutsch-
Mitreißende Dynamik und ein besonderes Fein-       lands. Nach ihrer Gründung im Jahre 1877 ent-
gefühl für Tiefe und Balance prägen die Arbeit     wickelten sie sich bald zu einem überregional be-
von Jonathan Darlington. Zu seinen jüngsten        achteten Klangkörper, der namhafte Dirigenten
Live-Aufnahmen mit den Duisburger Philhar-         anzog. Max Reger und Hans Pfitzner waren die
monikern zählen Mahlers 6. Symphonie sowie         ersten prominenten Gäste am Pult des jungen Or-
„Der Symphonische Ring“, eine Orchesterbear-       chesters, das später auch von Künstlerpersönlich-
beitung von Wagners „Ring des Nibelungen“          keiten wie Paul Hindemith, Carl Schuricht und
durch Friedmann Dressler.                          Bruno Walter geprägt wurde. Die Deutsche Erst-
Aufgrund seiner Vielseitigkeit international ge-   aufführung von Anton Bruckners 9. Sinfonie zählt
fragt, gastiert Jonathan Darlington bei nam-       zu den frühen Höhepunkten in der Geschichte         Die Liste der Gastdirigenten ist lang und ein-       Anna Gourari, Frank Peter Zimmermann, Antoine
haften Orchestern in der ganzen Welt. In An-       der Duisburger Philharmoniker, ebenso die In-       drucksvoll: Alberto Erede, Carlos Kleiber und        Tamestit und Claudio Bohorquez gern gesehene
erkennung seiner künstlerischen Arbeit wurde       terpretation von Richard Strauss’ „Tod und Ver-     Horst Stein sind hier ebenso verzeichnet wie         Gäste.
Jonathan Darlington zum Chevalier des Arts et      klärung“ unter Leitung des Komponisten. Seit        Christian Thielemann, Ton Koopman und Fabio          Konzertreisen führten die Duisburger Philhar-
des Lettres ernannt und ist Träger des selten      der Jubiläumssaison 2002/2003 leitet der Brite      Luisi. Immer wieder konnten die Duisburger           moniker u.a. in die Sowjetunion, die Nieder-
verliehenen Ehrentitels eines Fellow der Royal     Jonathan Darlington als Generalmusikdirektor        Philharmoniker auch bedeutende Solisten ver-         lande, nach Spanien, Finnland, Großbritannien,
Academy of Music, London.                          die Geschicke der Duisburger Philharmoniker,        pflichten, so etwa die Pianisten Ferruccio Busoni,   Griechenland, China, Polen und Litauen. In der
                                                   der seitdem den Charakter des Orchesters nach-      Vladimir Horowitz, Claudio Arrau und Wilhelm         Saison 2009/2010 wurden die Duisburger Phil-
                                                   haltig geprägt hat.                                 Kempff oder die Geiger Yehudi Menuhin, Henryk        harmoniker vom DMV (Deutscher Musikverle-
                                                                                                       Szeryng und Arthur Grumiaux. Heute sind so           ger-Verband e.V.) mit der Auszeichnung „Bestes
                                                                                                       gefragte Künstler wie Bruno Leonardo Gelber,         Konzertprogramm“ gewürdigt.

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Die neue Orgel der Philharmonie Mercatorhalle Duisburg - Iveta Apkalna Thomas Trotter
Zur Konzeption der neuen Konzertorgel

Die meisten Menschen hierzulande assoziieren        Mit Beginn des Stummfilmes um 1900 und bis
den Klang einer Orgel mit einem kirchlichen In-     zur Einführung des Tonfilmes nach 1920 erlebte
strument. Dabei ist weitgehend in Vergessen-        die weltliche Konzertorgel nochmals einen Auf-
heit geraten, dass die Orgel ursprünglich einmal    schwung. Ausgehend von England und den USA
ein weltliches Instrument war. Sie erklang in den   eroberte sich die „Kinoorgel“ („Theatre Organ“)
Zirkusarenen des alten Roms ebenso wie in den       als Pfeifeninstrument den Kontinent; in nahezu
Palästen von Königen und Kaisern.                   jeder größeren Stadt befanden sich solche Instru-
                                                    mente in den Lichtspieltheatern und untermalten
Im England des 19. Jahrhunderts erlebte die Orgel   mit enormer Bandbreite an Dynamik und Klang-
eine besondere Blütezeit als Konzertinstrument in   farben die Stummfilme.
Stadthallen und Konzertsälen. Bedeutende Virtu-     Obgleich in den vergangenen Jahrzehnten in Eu-
osen wie etwa William Thomas Best und andere        ropa verschiedene Orgeln in Konzertsälen ge-
führten hier nachmittags populäre Orgelkonzerte     baut wurden, unterlagen nicht wenige von ih-
auf, zu denen – bei niedrigstem Eintritt – breite   nen nach ihrer festlichen Einweihung einem an-
Schichten aller Bevölkerungsgruppen strömten.       haltenden „Dornröschenschlaf“. Grund dafür ist                       Die Eule-Orgel der Philharmonie Mercatorhalle
Neben Programmmusiken wie etwa „Gewit-              unter anderem, dass sich einige dieser Instru-      Konzertorgel im englisch-spätromantischen Stil, Einweihung: 14. November 2009
terszenen“ erklangen vor allem Bearbeitungen        mente kaum von Kirchenorgeln unterscheiden.
großer Orchesterwerke für die Orgel, so z.B.        Und diese sind in einem Konzertsaal völlig fehl
Transkriptionen der Werke Richard Wagners. Die      am Platze.
jährlichen „Promenade Concerts“ in der Lon-         Die Aufgabenstellung, für die Philharmonie Mer-
doner Royal Albert Hall etwa, bei denen auch im-    catorhalle Duisburg eine englische Konzert-
mer wieder die große Orgel zum Einsatz kommt,       orgel in der spätromantischen Tradition des 19.
stellen einen Nachklang dieser Tradition dar.       und frühen 20. Jahrhunderts konsequent durch-

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Die neue Orgel der Philharmonie Mercatorhalle Duisburg - Iveta Apkalna Thomas Trotter
zuplanen, war daher eine rühmliche Ausnah-           bezug sind, lässt sich nur auf diese Weise ein       – wie Albert Schweitzer es einmal ausdrückte – in     mer wieder vom Kontinent beeinflusst wurde.
me und hat uns Orgelbauer von Anfang an fas-         Klangstil entsprechend adaptieren.                   den „Raum fluten“. Alle diese Eigenschaften einer     So brachten etwa „Father“ Bernhard Smith aus
ziniert. Ungewöhnlich und anregend war auch          Grundlegender Unterschied zwischen traditio-         englischen Konzertorgel um 1900 wurden in un-         Deutschland und der Schweizer John Snetzler im
der Vorschlag der Stadt Duisburg als Auftrag-        neller Kirchenorgel und spätromantischer Kon-        serer Konzeption berücksichtigt, bis hin zur Tuba     17. und 18. Jahrhundert wesentliche Impulse mit,
geberin, in das neue Instrument technische und       zertorgel sind in erster Linie die meist gänzlich    sonora 8-Fuß auf hohem Wind, die sich gegen das       während besonders der Thüringer Johann Fried-
klangliche Schnittstellen einzubringen, die eine     anderen akustischen Voraussetzungen. Muss die        Hauptwerks-Tutti deutlich absetzt. Die ursprüng-      rich Schulze nach 1850 den romantischen Orgel-
Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Mu-          Kirchenorgel von der Empore aus in der Regel         liche Idee, in das Instrument noch ein Zusatzwerk     bau in England spürbar prägte. Ähnlich in der
sik im so genannten U- und E-Bereich fördern         den Raum linear-axial durchdringen, so ist bei der   im Stile einer „Theatre Organ“ zu integrieren,        Orgelmusik: Komponisten wie Charles Villiers
können. Als Klangvorbild waren die Konzert-          Konzertorgel meist eine flächigere und mehrdi-       konnte aus räumlichen Gründen nicht verwirk-          Stanford studierten in Deutschland, und Mendels-
saalinstrumente in der Caird Hall/Dundee             mensionale Klangausbreitung erforderlich. Dies       licht werden; die Register Tibia clausa 8-Fuß (als    sohns mehrfache Besuche in England führten
(Harrison&Harrison 1923) und Usher Hall/Eding-       schlägt sich in der unterschiedlichen Gewichtung     grundtönige Flöte) und Vox humana 8-Fuß (Men-         zum Ausbau der Pedalwerke, die zuvor nicht
burgh (Norman&Beard 1913) genannt worden.            der Klangressourcen nieder: So treten etwa ar-       schenstimme) wurden jedoch aus dieser Tradi-          oder nur mit wenigen Basstönen vorhanden wa-
Für die Gestaltung von Orgeln nach bestimmten        chetypische, konsequent durchgeführte Princi-        tion eingebracht. Auch das Pedal mit drei 32-Fuß-     ren. Von England aus kamen wiederum wichtige
Klangvorbildern gibt es mehrere Möglichkeiten:       palchöre mit ihren (in Konzertsälen meist weniger    Stimmen und neun eigenen und transmittierten          technische Neuerungen auf den Kontinent, wie
Zum einen die akribische Kopie. Hier läuft der Or-   mischfähigen) Mixturen ebenso wie das „Werk-         16-Fuß-Registern entspricht dem typischen Cha-        etwa der parallel aufgehende Blasbalg und das
gelbauer jedoch in Gefahr, ein Instrument mit ori-   prinzip“ zugunsten gleitender, dynamischer Über-     rakter der großen „Town-Hall-Organs“.                 Schwellwerk.
ginärem Klang in eine fremde und möglicherwei-       gänge der Register und Registergruppen unter-        Eine „englische“ Orgel in Duisburg. Ganz so un-       In der Tradition solcher wechselseitigen Impulse
se nicht passende Umgebung zu transportieren.        einander zurück. Mischfähige Flöten und Streicher    gewöhnlich ist diese Vorstellung nicht. Ein heu-      steht auch die neue Orgel in der Mercatorhalle
Ungleich wichtiger ist es, die gewünschte Bau-       bieten zusammen mit Zungenregistern unter-           te intensiv gepflegter, kultureller Austausch lässt   und kann damit ein Zeichen einer gewachsenen,
weise konstruktiv und klanglich so intensiv wie      schiedlichster Bauweisen eine sinfonische Klang-     Europa zusammenwachsen, und das ist gut so.           europäischen Kultur sein. Einer Kultur mit durch-
möglich zu erfassen, zu begreifen und schließ-       gebung, die auch nahtlos mit Chören und Orches-      Darüber hinaus darf nicht außer Acht gelassen         aus selbständigen Traditionen, jedoch ohne innere
lich anzuwenden. Da Orgeln stets individuell ge-     tern verschmelzen sollte. Die Orgel sollte sich      werden, dass der englische Orgelbau – trotz sei-      und äußere Grenzen.
staltete Musikinstrumente mit intensivem Raum-       nicht hart gegen den Raum absetzen, sondern          nes „Insel-Daseins“ – in der Vergangenheit im-                          Burkhart Goethe (Orgelarchitekt)

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Die neue Orgel der Philharmonie Mercatorhalle Duisburg - Iveta Apkalna Thomas Trotter
Technische Daten

                                                                                                                                                                      www.euleorgelbau.de
         4 Manualklaviaturen mit 61 sowie 1 Pedalklaviatur mit 32 Tasten                     II. Choir und Orchestral:
        72 Register, davon 6 als Extensionen und 6 als Transmissionen                        1.208 Pfeifen, davon 183 Zungen- und 97 Holzpfeifen
        19 Koppeln zwischen den Klavieren und Teilwerken                                          4 Windladen
     4.349 Pfeifen zzgl. Glockenspiel (37 Töne), davon                                            2 Bälge zu 102 mmWS für Choir, 1 Balg für Orchestral mit 117 mmWS
     3.019 Metallpfeifen aus Zinn, Zinn-Blei-Legierungen und Zink                                 3 Transmissionen ins Pedal
       434 Holzpfeifen
      896 Zungenpfeifen                                                                      III. Swell:
        20 Bälge mit vier Ventilatoren und vier separaten Windkanalsystemen                  1.098 Pfeifen, davon 222 Zungen- und 59 Holzpfeifen
        35 Windladen mit 1.351 Ventilen, Bälgchen und Magneten                                    4 Windladen
        10 verschiedene Winddrücke (pro Klaviatur je 2 verschiedene) von 102 bis 381 mm WS        2 Bälge zu 122 mmWS für Labiale, 1 Balg für Zungen mit 190 mmWS
     Höhe 9,89 m, Breite 7,99 m, Tiefe 3,48 m                                                     1 Transmission ins Pedal

                                                                                             IV. Solo:
     Daten zu den einzelnen Werken                                                             441 Pfeifen, davon 237 Zungen- und 49 Holzpfeifen
                                                                                                 4 Hauptwindladen, 2 Windladen für Tuba
     I. Great:                                                                                   1 Balg zu 160 mmWS für Labiale, 1 Balg für Zungen mit 381 mmWS
     1.306 Pfeifen, davon 166 Zungen- und 141 Holzpfeifen
         4 Hauptwindladen und 3 Prospektwindladen                                            Pedal:
         2 Bälge zu 140 mmWS für Labiale, 1 Balg für Zungen mit 190 mmWS                      296 Pfeifen, davon 88 Zungen- und 88 Holzpfeifen
         2 Vorbälge Prospekt, 4 Hängebälge für Prospektladen                                   12 Hauptwindladen, 2 Prospektwindladen
         2 Transmissionen ins Pedal                                                             2 Bälge zu 131 mmWS für Labiale, 1 Balg für Zungen mit 381 mmWS
                                                                                                6 Extensionen
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Die neue Orgel der Philharmonie Mercatorhalle Duisburg - Iveta Apkalna Thomas Trotter
I. Great C-c4                  II. Choir & Orchestral C-c4         III. Swell (enclosed) C-c4          IV. Solo C-c4                 Pedal Organ C-g1                             Couplers
 Double Open Diapason 16’       Choir (enclosed)                    Lieblich Bourdon 16’                enclosed:                     Contra Violone 32’                           IV/I, III/I, II/I
 Open Diapason I (large) 8’     Contra Dulciana 16’                 Open Diapason 8’                    Harmonic Claribel 8’          Sub-Bourdon 32’ (c°-g’ Ext. Bourdon 16’)     IV/II, III/II
 Open Diapason II (medium) 8’   Geigen Diapason 8’                  Keraulophon 8’                      Tibia clausa 8’               Open Metal 16’                               IV/III
 Open Diapason III (small) 8’   Dulciana 8’                         Lieblich Gedackt 8’                 Concert Flute 4’              Open Wood 16’                                IV/P, III/P, II/P, I/P
 Hohl-Flute 8’                  Clarabella 8’                       Salicional 8’                       French Horn 8’                Violone 16’ (C-g° Ext. Contra Violone 32’)   Orchestral Octave (II/II-4’)
 Stopped Diapason 8’            Cor de nuit 8’                      Voix angelica (c°) 8’               Vox humana 8’                 Bourdon 16’                                  Orchestral Suboctave (II/II-16’)
 Octave 4’                      Flauto traverso 4’                  Principal 4’                        Mercator Trumpet (Brass) 8’   Dulciana 16’ (Transm. Choir, Contra Dulc.)   Swell Octave (III/III-4’)
 Octave Flute 4’                Flageolet 2’                        Liebl. Flute 4’                     Tremulant                     Geigen 16’ (Transm. Orch., Contra Viola)     Swell Sub Octave (III/III-16’)
 Octave Quint 2 2/3’            Dulciana Mixture 3 rks. 2’          Piccolo 2’                          unenclosed:                   Octave Diapason 8’                           Solo Octave (IV/IV-4´)
 Super Octave 2’                Clarinet 8’                         Mixture 5 rks. 2 2/3’               Tuba sonora 8’                Principal 8’ (C-g° Ext. Open Metal 16’)      Solo Suboctave (IV/IV-16’)
 Mixture 5 rks. 2’              Orchestral (enclosed)               Contra Fagotto 16’                  (jedem Werk zuschaltbar)      Octave Bourdon 8’                            Orchestral to Solo (II to IV)
 Grand Cornet 5 rks. 8’         Contra Viola 16’                    Cornopean 8’                                                      (Transm. Great, St. Diap.)                   (Werkumlegung)
 Contra Posaune 16’             Viole d’orchestre 8’                Hautboy 8’                                                        Octave Dulciana 8’                           III/P Octave
                                                                                                                                      (Transm. Choir, Dulciana)                    IV/P Octave
 Tromba 8’                      Violes celestes 8’                  Clarion 4’
                                                                                                                                      Octave 4’                                    (Koppeln wirken nicht
 Clarion 4’                     Viole octaviante 4’                 Tremulant
                                                                                                                                      (C-g° Ext. Octave Diapason 8’)               auf Tuba)
                                Cornet de Violes 3 rks. 3 1/5’
                                                                                                                                      Double Ophicleide 32’                        Second Touch I. Manual
                                Cor anglais 16’
                                                                                                                                      Ophicleide 16’                               Second Touch II. Manual
                                Orchestral Oboe 8’                                                                                    (C-g° Ext. Double Ophicl. 32’)
                                Carillon (c’-d’’’) 4’                                                                                                                              Pizzicato-Bass Pedal
                                                                                                                                      Contra Posaune 16’
                                Tremulant                                                                                             (Transm. Great, Contra Pos.)                 Schwelltrittkoppler
                                                                                                                                      Bassoon 16’ (Transm. Swell, Contra Fag.)
                                                                                                                                      Posaune 8’
Disposition                                                                                                                           Clarion 4’ (C-g° Ext. Posaune 8’)

                                                             • Schleifladen mit elektrischer Traktur   • Setzeranlage System Eule (9.999 Kombinationen), Walze (4 programmierbare Einstellungen)
                                                             • frei stehender fahrbarer Spieltisch     • 20 Bälge, fünf Gebläse für Winddrücke bis 380 mmWS
18                                                                                                                                                                                                                  19
The Dedication Concert Programme
                                                                                                           by Michael Tegethoff
                       The New Eule Organ in the
                  Philharmonie Mercatorhalle Duisburg                                                      Who exactly were Joseph Jongen, Percy Whitlock,           master in the field, Johann Sebastian Bach, but this
                                                                                                           George Thalben-Ball, Edwin Henry Lemare and               performance of works from their œuvre will doubt-
      Dedication Recital for the New Organ on 14. November 2009                                            Alexandre Guilmant? Even many who consider                less make them known to a wider audience.
                                                                                                           themselves music aficionados will be baffled. It is
Duisburger Philharmoniker                            Iveta Apkalna | organ                                 not particularly difficult to explain why – all these     Joseph Jongen (1873-1953)
Jonathan Darlington, conductor                       Thomas Trotter | organ                                musicians worked as organists and composed their          Sonata Eroica in C-sharp minor, opus 94
                                                                                                           masterworks for this instrument.                          Joseph Jongen was a major Belgian organist, com-
                                                                                                           And there are now only a few surviving organs with        poser and music teacher. Awarded numerous prizes,
                                                                                                           which it is possible to give a satisfactory perfor-       Jongen taught from 1903 at Liège Conservatoire. On
     Joseph Jongen (1873-1953)                             George Thalben-Ball (1896-1987)                 mance of their compositions, a situation complicated      the outbreak of the First World War, he emigrated
 1   Sonata Eroica in C-sharp minor, opus 94 14:41     6   Variations on a Theme 7:28                      by the fact that there is only a handful of musicians     to London and was subsequently appointed Profes-
		   (Iveta Apkalna)                                  		   by Paganini for Organ Pedals                    with the necessary performance skills. Duisburg’s         sor of Counterpoint at the Royal Conservatoire in
                                                      		   (Thomas Trotter)                                Philharmonie Mercatorhalle is fortunate enough to         Brussels in 1920, acting as Director of the institute
     Johann Sebastian Bach (1685-1750)
 2   Fugue in G-major, BWV 577   3:14                      Alexandre Guilmant (1837-1911)                  have commissioned a large concert organ in the late       from 1925 to 1939. Jongen’s most celebrated com-
		   (Thomas Trotter)                                      Symphony No. 1 for Organ and Orchestra          Romantic/English style and performing on it for the       position is his “Symphonie Concertante” for organ
                                                      		   in D-minor, opus 42                             dedication concert will be two contemporary virtu-        and orchestra dating from 1926, for which the giant
     Percy Whitlock (1903-1946)
                                                       7     I. Introduction et Allegro 8:26               osos on this instrument, Iveta Apkalna and Thomas         Wanamaker Organ in Philadelphia was used in the
 3   “Canzona” and 6:24
                                                       8    II. Pastorale. Andante quasi Allegretto 7:09
 4   “Scherzetto” 4:23                                                                                     Trotter. The concert will be a journey of discovery       premiere recital. Several years later, on 6 November
                                                       9   III. Final. Allegro assai 6:40
		   (Thomas Trotter)                                                                                      that will provide insight into the lushness that is the   1930, his “Sonata Eroica” in C-sharp minor for solo
                                                      		        (Soloist: Iveta Apkalna)
     Edwin Henry Lemare (1866-1934)                                                                        late Romantic repertoire. It may well be the case that    organ was performed to great acclaim in the Palais
                                                            Encore: Leroy Anderson (1908-1975)                                                                       des Beaux-Arts in Brussels. This remarkably impres-
 5   Transcription for Organ of the Overture 11:16                                                         Joseph Jongen, Percy Whitlock, George Thalben-
                                                         10 The Typewriter 2:10
		   to the Opera “Rienzi” by Richard Wagner                                                               Ball, Edwin Henry Lemare und Alexandre Guilmant           sive work combines elements of variation and fugue.
                                                      		 (Thomas Trotter)
		   (Thomas Trotter)                                                                                      are nowhere near as popular as the acknowledged           Despite the grandeur of the theme propounded at

                                                                       The concert was supported by
20                                                                                                                                                                                                                     21
the exposition, the logic with which this is developed      and among his teachers was none other than Ralph        “Rienzi”, “The Flying Dutchman”, “Tannhäuser”              can be used and there are variations in registration,
constantly surprises. A similarly logical approach          Vaughan Williams. He began his career at Rochester      and “The Mastersingers of Nuremberg”, and also             the audience remains unaware of this. The theme
underlies the structure of the fugue.                       Cathedral in Kent, and subsequently served as Music     the “Ride of the Valkyries” from “The Valkyrie” for        of this organ piece was written by the violin virtu-
                                                            Director at St. Stephen’s Anglican Church in Bourne-    his instrument. Richard Wagner’s opera “Rienzi”            oso Niccolò Paganini. It is from the final caprice of
Johann Sebastian Bach (1685-1750)                           mouth, where he also worked as a theatre organist.      received its premiere in Dresden in 1842. However,         the 24 Caprices for Solo Violin, a famous work that
Fugue in G-major, BWV 577                                   The two pieces “Canzona” and “Scherzetto” are           the composer was dissatisfied with this early stage        has been adapted by many other composers and
Johann Sebastian Bach was a mere 16 years old               taken from his Sonata in C-minor (1935-36), and are     work and refused to allow it to be performed at            performers, and has here been transcribed for the
when he wrote this standalone piece in Luneburg             representatives of a lighter, less extravagant organ    the Bayreuth Festspielhaus. While the opera is only        organ by Sir George Thalben-Ball. Thalben-Ball was
in 1701 and it is thus one of the very earliest sur-        style.                                                  rarely staged and is thus not widely known, the            born in Sydney, but began to study music at the
viving Bach compositions that we have. The fugue                                                                    overture has become a standard orchestral piece.           Royal College of Music in London at the remarkably
was written as a kind of exhibition piece and the           Edwin Henry Lemare (1866-1934)                          It opens with trumpet calls and contains martial           young age of 14. In 1949, he was appointed both
coherence achieved in this contrapuntal study at            Transcription for Organ of the Overture                 passages and regal melodies. It is to the credit of        City Organist and University Organist at Birming-
such an early age by the future master is astonishing.      to the Opera “Rienzi” by Richard Wagner                 Edwin Henry Lemare that he was able to find a way          ham. He retained these posts for more than 30 ye-
It is a lively piece in 12/8 time with a gigue rhythm       Edwin Henry Lemare was born on the Isle of Wight        to express all these contrasts so clearly in his version   ars and the weekly concerts he gave total to more
and an especially difficult pedal part. It is evidence of   and studied at the Royal Academy of Music in Lon-       for organ.                                                 than a thousand public performances. Sir George
the impact that the young Bach intended his organ           don, but the organ professor settled in the USA after                                                              Thalben-Ball’s immediate successor is the organist
works to have – and this short fugue still does not         1900 and died in Hollywood. Lemare composed             George Thalben-Ball (1896-1987)                            Thomas Trotter.
fail to impress!                                            numerous works for the organ and his main claim to      Variations on a Theme by Paganini
                                                            fame is perhaps his Andantino in D-flat, the melody     for Organ Pedals                                           Alexandre Guilmant (1837-1911)
Percy Whitlock (1903-1946)                                  to “Moonlight and Roses”. As far as his contempo-       These variations by Sir George Thalben-Ball are            Symphony No. 1 for Organ and Orchestra
“Canzona” and “Scherzetto”                                  raries were concerned, his renown rested with his       a tour de force in the art of reduction; it is solely      in D-minor, opus 42
The English organist and composer Percy Whitlock            ability to transcribe orchestral works for the organ.   through use of the pedals that the organist creates        Although the Romantic organ seems to embody a
studied at the Royal College of Music in London             He transcribed the overtures to Wagner’s operas         the required effect. But because multiple voices           whole orchestra in one instrument, the composers

22                                                                                                                                                                                                                               23
The Performers

who wrote for organ and orchestra are not as nu-                                                                 Claudio Abbado. She is also a popular guest at
merous as one might think. One notable exception                                                                 major music festivals throughout Europe. She
is Alexandre Guilmant. Born in Boulogne-sur-Mer,                                                                 considers it her mission to ensure that audiences
this French composer was trained in Brussels. He          Iveta Apkalna                                          are also exposed to the unique acoustic range of       Guildhall School of Music and Drama in London.
was appointed professor at the Paris Conservatoire        Iveta Apkalna’s playing combines a profound            organ music outside church walls.                      A bursary provided by the German Academic
as successor to Charles-Marie Widor, and Marcel           musicality and a flawless technique. During the last   Iveta Apkalna has had considerable success in          Exchange Service (DAAD) enabled her to study in
Dupré, Louis Vierne und Nadia Boulanger studied           years she managed to put the organ as the Queen        various music competitions. She won first prize        the solo class of Prof. Dr. Ludger Lohmann at the
under him. Among his most notable works are his           of instruments back on the map. Radiant emoti-         and four additional prizes at the Third Internatio-    State University of Music and Performing Arts in
Eight Sonatas for Organ. The Symphony No. 1 for           onal accents are created when she performs the         nal Mikael Tariverdiev Organ Competition held in       Stuttgart from October 2000 to March 2003. Iveta
Organ and Orchestra in D-minor, opus 42, was ori-         more technically challenging pieces. Iveta Apkalna     September 2003 in Kaliningrad in Russia and was        Apkalna currently lives in Berlin and Riga.
ginally written in 1874 and was only subsequently         has become a new star in the organ firmament           awarded first place in the European selection
adapted as a sonata for organ, an interesting and         thanks to her strict dedication, meticulous attenti-   round of the Royal Bank Calgary International Or-      Thomas Trotter
unusual origin. The composition in three move-            on to detail and not least because of her confident    gan Competition. At the final held in Calgary, Iveta   Thomas Trotter is one of the most widely acclaimed
ments opens with a slow introduction followed             mastery of the instrument.                             Apkalna won the authoritative Bach Prize. For her      British musicians. The excellence of his musician-
by an allegro main section. The first 24 bars of the      Iveta Apkalna now has a worldwide concert career       special services to music, she was given the Great     ship is reflected in his international musical part-
main theme are presented using the pedals only.           as a solo organist. She has already performed at       Latvian Music Award in 2003. She was also the ve-      nerships. As a soloist, he has performed with,
The introspective second movement bears the title         the most prestigious venues in the German-spea-        ry first organist to be awarded the German “Echo-      amongst many others, conductors Sir Simon
»Pastorale«, the Finale is largely driven rhythmically    king world, such as in Vienna, Berlin, Hamburg,        Klassik” prize in the category “Instrumentalist of     Rattle, Bernard Haitink, Riccardo Chailly and
and represents the popular toccata style. In general,     Leipzig, Cologne, Dortmund, Essen and Bremen           the Year” in 2005.                                     Sir Charles Mackerras. He is regularly asked to
the main impression given by the composition is           and has played with leading orchestras. In May         Iveta Apkalna was born in Rezekne in Latvia,           perform on major historical instruments such as
diversity, just as the programme for the dedication       2007, she gave her debut performance in the            where she studied piano and organ at the Jazeps        those at St Ouen in Rouen, St Bavo’s in Haarlem
recital in Duisburg is characterised by variety despite   Berlin Philharmonie, where she played the “Te          Vitols Latvian Academy of Music. After graduating      (Netherlands), Weingarten Abbey in Germany
its focus on late-Romantic compositions.                  Deum” by Hector Berlioz under the conductor            with distinction, she continued her studies at the     and Woolsey Hall of Yale University. He regularly

24                                                                                                                                                                                                                       25
appears in the festivals at Salzburg, Berlin,                                                              France, he had an opportunity early in his career to   Chevalier des Arts et des Lettres and has been
Vienna, Edinburgh and in London’s BBC Proms                                                                work with some of the most outstanding musical         awarded the rare distinction of Honorary Fellow of
and performs with leading orchestras such as the                                                           personalities of our time, including Pierre Boulez,    the Royal Academy of Music, London.
Vienna Philharmonic, Berlin Philharmonic, London      Festival Hall the following year. Birmingham City    Riccardo Muti and Olivier Messiaen. He made his
Philharmonic and Royal Philharmonic, and in the       University awarded him an honorary doctorate         conducting debut in 1984 at the Parisian Théâtre       The Duisburg Philharmonic Orchestra
USA with the San Francisco Symphony Orches-           in 2003, as did the University of Birmingham in      des Champs Elysées. In 1990 Myung-Whun Chung           is among those orchestras in Germany richest in
tra. In 2001, he was the recipient of the Royal       2006.                                                engaged Jonathan Darlington as assistant at the        tradition, being able to look back on a history of
Philharmonic Society’s prestigious award for Best     In addition to his weekly recitals in Birmingham,    Opéra de la Bastille, Paris, where he made his ac-     more than 125 years. After its foundation in 1877,
Instrumentalist, the first organist to receive this   Thomas Trotter also performs throughout the          claimed debut in 1991 with “Le nozze di Figaro”        its fame rapidly spread and it attracted renowned
accolade.                                             USA and Europe. He is a prolific recording artist,   and subsequently had numerous other successes as       conductors. Max Reger and Hans Pfitzner were the
The roots of Thomas Trotter’s career are also to      and his CD versions of works by Mozart and           Deputy Music Director to 1993.                         first prominent guests on the rostrum of the young
be found in his special relationship with the town    Olivier Messiaen have won major awards.              An infectious dynamism and a sensitivity for           orchestra, which was later also led by leading
of Birmingham. He was appointed Birmingham                                                                 depth and balance are the hallmarks of Jonathan        musical personalities such as Paul Hindemith, Carl
City Organist in 1983, in succession to Sir George    Jonathan Darlington                                  Darlington’s work. His most recent live recordings     Schuricht and Bruno Walter. The German premiere
Thalben-Ball. He is also Organist at St Margaret’s    has been General Music Director of the Duisburg      with the Duisburg Philharmonic Orchestra include       of Anton Bruckner‘s Ninth Symphony ranks as one
Church, Westminster Abbey in London and is visi-      Philharmonic Orchestra and the Vancouver Opera       Mahler’s Sixth Symphony and “The Symphonic             of early highlights in the history of the Duisburg
ting Professor of Organ at London’s Royal College     since 2002 and his demand for the highest level      Ring”, an abbreviated adaption for full orchestra      Philharmonic Orchestra, as does the performance
of Music. He was organ scholar at King’s College,     of precision, infused with very real enthusiasm,     of Wagner‘s cycle »The Ring of the Nibelung« by        of Richard Strauss‘ »Tod und Verklärung« under
Cambridge, and he later continued his studies         has contributed to the increase in quality and po-   Friedmann Dressler. Internationally sought after be-   the baton of the composer himself. Since its Jubilee
with Marie-Claire Alain in Paris where he took the    pularity of both orchestras. After graduating from   cause of his range of talents, Jonathan Darlington     season 2002/2003, the Briton Jonathan Darlington
Prix de Virtuositè in her class. He won First Prize   Durham University and the Royal Academy of Music     gives guest appearances with orchestras around         has been responsible for guiding the orchestra
at the St Albans International Organ Competition      in London, Jonathan Darlington began to work as a    the world. In recognition of his musical abilities,    as its General Music Director, and has had a
in 1979 and made his debut in London’s Royal          pianist and accompanist. As a repetiteur for Radio   Jonathan Darlington has been appointed a               pronounced effect on its character.

26                                                                                                                                                                                                                 27
The Underlying Concept of the New Organ

                                                                                                               In the minds of most people, here in Germany as            films were replaced by the “talkies”. Although first
                                                                                                               well as elsewhere, the sound of an organ is inextri-       becoming popular in Britain and the USA, the great
                                                                                                               cably associated with sacred music. It seems to have       theatre organs soon also conquered Europe, and
                                                                                                               been largely forgotten that the organ was originally       most movie theatres in all major towns had an organ
                                                                                                               a secular instrument, played in the arenas of Ancient      that was used to accompany the silent films with its
                                                                                                               Rome and the palaces of kings and emperors.                wide range of acoustic colour and dynamics.
                                                                                                               The heyday of the organ was in 19th century Britain,       Although recent decades have seen the installation
                                                                                                               where hardly a town or concert hall was without            of organs in various concert halls throughout
                                                                                                               its concert organ. Prominent organ virtuosos, such         Europe, many have been allowed to lapse into a kind
                                                                                                               as William Thomas Best, gave popular afternoon             of suspended animation following their inauguration
                                                                                                               recitals that, thanks to the low admission charges,        in a dedication concert. One of the reasons for this
                                                                                                               were eagerly attended by music lovers from all             is that they often hardly differ from church organs,
                                                                                                               levels of society. Mainly performed, in addition to        and instruments of this nature are completely out of
The list of guest conductors is long and impressive.      Anna Gourari, Frank Peter Zimmermann, Antoine        standard musical arrangements, such as “Scenes             place in a concert hall.
It includes Alberto Erede, Carlos Kleiber and Horst       Tamestit and Claudio Bohorquez are always            from a Storm”, were transcriptions for organ of            The idea of systemically designing for the Duisburg
Stein, and also Christian Thielemann, Ton Koopman         welcome guests.                                      major orchestral works, including those of Richard         Philharmonie Mercatorhalle an “English-style” con-
and Fabio Luisi. The Duisburg Philharmonic Orches-        The Duisburg Philharmonic Orchestra has given        Wagner. This tradition is still preserved in the form of   cert organ in the late-Romantic tradition of the 19th
tra has been able to repeatedly engage major so-          guest concerts in many countries, including the      the annual Promenade Concerts at the Royal Albert          and 20th centuries was thus an audacious under-
loists, such as the pianists Ferruccio Busoni, Vladimir   Soviet Union, the Netherlands, Spain, Finland, the   Hall in London, in which the great organ always has        taking that obviously thrilled us organ builders from
Horowitz, Claudio Arrau and Wilhelm Kempff, and           UK, Greece, China, Poland and Lithuania. For its     its part to play.                                          the very beginning. This commission of the City
the violinists Yehudi Menuhin, Henryk Szeryng             2009/2010 season, the DPO has been honoured                                                                     of Duisburg was both unusual and exciting, and
and Arthur Grumiaux. Other highly popular in-             with the “Best Concert Programme” Award by           The secular organ experienced a revival as theatre         the concept required incorporation of elements
strumentalists, such as Bruno Leonardo Gelber,            DMV (Deutscher Musikverleger-Verband e.V.).          organ in the period from 1900 to 1920 until silent         that would make possible the performance of con-

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temporary pieces from both the “serious” and the           the sounds of a church organ are usually required       tutti. The original idea of incorporating additional
“entertainment” traditions of music. To be used as         to project along a linear axis from the gallery, the    elements from the theatre organ tradition had to be
acoustic models were the concert instruments in            concert organ generally needs to fill a more diffuse,   abandoned for spatial reasons, but we did manage
the Caird Hall in Dundee (Harrison & Harrison, 1923)       multidimensional space. This is achieved by means       to include an 8’ Tibia Clausa (as basic flute tone) and
and the Usher Hall in Edinburgh (Norman & Beard,           of placing more or less emphasis on the various         an 8’ Vox Humana (Latin for “human voice”). The
1913).                                                     sound resources of the instrument. The archetypical,    pedal with its three 32’ voices and nine distinct and
There are several ways to construct an organ in            systematic principal tones with their mixture stops     transmitted 16’ registers is also typical of the great
accordance with a specific acoustic model, one             that are less adaptable to the concert hall environ-    town hall organs.                                         Thuringia in Germany. There are similar crossovers
possibility being to create an exact copy. In this         ment with the relationship between divisions or         It is not as eccentric as it may at first seem to have    in the world of organ music: British composers such
case, however, the organ builder runs the risk of          “Werkprinzip” tend to be less important than the        an “English-style” organ in Duisburg. Europe is be-       as Charles Villiers Stanford studied in Germany and
merely transporting an instrument that has its own         use of sliding, dynamic transitions between stops       coming ever more closely interlinked thanks to an         Mendelssohn’s repeated visits to the British Isles re-
special tonal characteristics into an alien and possibly   and stop groups. Flute and string tones with their      on-going and intensive cultural exchange, and this        sulted in advances in the construction of the pedal,
inappropriate environment. It is more important to         mixtures coupled with various reed stops provide a      must be seen as a positive development. We should         which up to then had had few or no base notes.
understand the structure and acoustic capacities           symphonic tonal range that makes it possible for the    not disregard that the fact that the British tradition    Important technical advances were also imported
of the model, and to use these for the design and          instrument to coalesce seamlessly with the sound of     of organ building, despite its apparent tendency to-      the other way, into Europe, such as the parallel-rise
construction of the new instrument. In view of the         choir and orchestra. An organ should not do combat      wards an “island mentality”, incorporated influences      bellows and the swell organ concept.
fact each organ is unique and is characterised by its      with its acoustic environment but should – as Albert    from Europe even in the past. The German “Father”         The new organ in the Mercatorhalle stands firmly
individual relationship with its ambience, this is the     Schweitzer once put it – “simply and easily flood the   Bernard Smith and the Swiss John Snetzler played          within this tradition of the reciprocal exchange
only way in which the required tonal qualities can be      room with its sound.” We took all these properties      leading roles in the development of the English or-       of ideas and is thus a symbol of a revitalised pan-
suitably transported.                                      of an “English” concert organ of around 1900 into       gan tradition in the 17th and 18th centuries, while       European culture, a culture with its own individual
It is the acoustic requirements that define the fun-       account in our design, even incorporating an 8’         the Romantic organ tradition after 1850 in Britain        traditions, but without internal or external frontiers.
damental difference between the traditional church         high pressure Tuba Sonora that produces a tone          was given significant impetus by the organ builder
organ and the late-Romantic concert organ. While           that differs marked from that of the Great Organ        Johann Friedrich Schulze, who originated from                               Burkhart Goethe (Organ Architect)

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Die neue Eule-Orgel der
                            Philharmonie Mercatorhalle Duisburg
                                    Festliches Konzert zur Orgeleinweihung 2009

          Iveta Apkalna                                                          mit Werken von
          Thomas Trotter                                                         Jongen | Bach | Whitlock
                                                                                 Wagner / Lemare
          Duisburger Philharmoniker                                              Thalben-Ball
          Jonathan Darlington                                                    Guilmant

Orgel gestiftet von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung

                                          Die LIVING CONCERT SERIES verkör-                              The LIVING CONCERT SERIES em-
                                          pert in besonderer Art und Weise den                           bodies, in a very special way, the basic
                                          Grundgedanken der „Label-Philosophie“                          concept behind ACOUSENCE’s “label-
                                          von ACOUSENCE. Diese Musikaufnahmen                            philosophy”. These music recordings are
                                          sollen neben der musikalischen Güte und                        planned to provide, aside from exceptio-
                                          der audiophilen Klangqualität vor allem                        nal musical content and an audiophile
                                          durch die emotionale Kraft und Intensität                      sound quality, above all, emotionally
                                          der Darbietung überzeugen. Die Spon-                           intense performances. The spontaneity
                                          taneität und die Natürlichkeit einer Live-                     and naturalness of a live performance,
                                          Aufführung kombiniert mit ausgefeilter                         combined with a highly refined recor-
                                          Aufnahmetechnik, die besonders die für                         ding technique that is capable of trans-
                                          Atmosphäre und emotionale Wirkung so                           mitting the smallest of sound-nuances,
                                          essenziell wichtigen kleinsten Nuancen im                      so essential in portraying atmosphere
                                          Klangbild übertragen kann, lassen Sie Ihr                      and emotional content, provide a true
                                          Konzerterlebnis erfahren.                                      ”Concert“ experience.

Aufnahmeleitung, Aufnahmetechnik / recording producer, recording engineer: Ralf Kolbinger / Ralf Koschnicke • Mischung, Schnitt / mixing engineer,
editor: Ralf Koschnicke • Produzent / producer: Ralf Koschnicke • Technik / recording facilities: ACOUSENCE recording mobile / ACOUSENCE recordings • Aufnahme-
ort / Recording location: Mercatorhalle Duisburg, 13./14.11.2009 • Grafikdesign / artwork: Harald Priem, [trans-ponder.de] crossmediale konzeption & gestaltung
Fotografie / photography: Uwe Köppen (Titel), Nils Vilnis (I.Apkalna), Klaus Edel (Innenteil)

©+    P   2010 ACOUSENCE records                            www.acousence.de                            Made in the EU                     ACO-CD 21410
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