Die Sammlungen des Musée de l'Elysée Erhaltungsmassnahmen, Schenkungen, Neuerwerbungen und Valorisierung
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Die Sammlungen des Musée de l’Elysée Erhaltungsmassnahmen, Schenkungen, Neuerwerbungen und Valorisierung Elysée Lausanne Mediendossier
Sammlungen Elysée Lausanne Mediendossier 2/12 2/14 Die Sammlungen des Musée de l’Elysée Inhalt Sammlungsarbeiten • de Jongh-Bestands, ein Pilotprojekt 3 • Ausbau des Dachgeschosses 4 Schenkungen 2018 • Fotografien von Yang Fudong 5 • Fotografien von Laurent Elie Badessi 7 • Schenkung von Büchern von Kaspar Fleischmann 8 • Andere Schenkungen 8 Neuerwerbungen 2018 • Monumentales Werk von Pascal Convert 9 • Acht Polaroid 55 von Payram 9 • Andere Neurewerbungen 9 Vermittlungsangebot zum Chaplin-Nachlass Ausstellungskoffer „Chaplin in der Geschichte“ 10 Partners 11 Praktische Informationen 12 Titelseite : Lagerraum für die Sammlungen des Musée de l’Elysée, 2018 © Reto Duriet
Sammlungen Elysée Lausanne Mediendossier 3/12 3/14 Bearbeitung des de Jongh-Bestands, ein Pilotprojekt Das 1868 von Edouard de Jongh (1823-1886) gegründete Atelier de Jongh ist das wichtigste Fotostudio Lausannes und des Waadtlandes. Anfänglich spezialisiert auf Porträtaufnahmen, weitet es sein Angebot unter der Gaston de Jonghs (1888-1973) Federführung von den 1920er Jahren an insbesondere auf die Bereiche Werbefotografie und Gewerbereportage aus. Der im Musée de l’Elysée bewahrte Bestand des de Jongh- Unternehmens besteht aus über 10.000 Abzügen, knapp 300.0000 Negativen (Glasplatten und weiches Trägermaterial) sowie einem umfassenden Konvolut von Papierarchivalien (Auftragsbücher, Visitenkarten, Patentbriefe, Korrespondenz usw.). Es handelt es sich um ein einzigartiges Erbe, zum einen aufgrund des ebenso reichhaltigen wie vielseitigen Inhalts, zum anderen aber auch als Zeugnis einer drei Generationen umspannenden Fotografenfamilie des Waadtlandes, deren Tätigkeit fast bis in die Erfindungszeit des Mediums zurückreicht. Dank einer Förderung durch das BAK und Memoriav konnte das Musée de l’Elysée bereits 2018 mit den dringlichsten restauratorischen Massnahmen am de Jongh-Bestand, nämlich der Behandlung von mehr als 150.000 Negativen auf weichem Trägermaterial beginnen. Die serienmässige Behandlung grosser Objektmengen ist Neuland für das Musée de l’Elysée und dient als Pilotprojekt für die in weiteren Sammlungsbereichen anstehenden Massnahmen. Seit dem Sommer 2018 ist eine Restaurierungswerkstatt in Übereinstimmung mit den geltenden Arbeitsnormen eingerichtet, in der ein Team aus vier Restauratorinnen und einer Dokumentarin beschäftigt ist. Die zu Einheiten gruppierten Negative werden unter den Restauratorinnen aufgeteilt, die sie entstauben, auf ihnen zu findende Angaben – wie die (von Gaston de Jongh vergebene) Auftragsnummer, die Materialsorte und den Schadensgrad (1,2,3 oder 4) – auf neue Negativhüllen übertragen und dann fachgerecht in Archivkartons verpacken. Diese werden dann von der Dokumentarin, unter Zusammenführung der Informationen von Negativen und Auftragsbüchern, in einem Inventar verzeichnet. Mit diesem entscheidenden Schritt lassen sich das Negativ datieren, das Bildmotiv identifizieren und der Entstehungszusammenhang erkennen. Langfristig soll dieses Verzeichnis als wertvolle Informationsquelle Forschern zur Verfügung stehen. Gleichzeitig wird eine repräsentative Bildauswahl aus dem Bestand für die Digitalisierung vorgesehen. Am Standort PLATEFORME 10 gewährleisten die Reserven im neuen Musée de l’Elysée ideale konservatorische Bedingungen für Negative auf weichem Trägermaterial, die kühler gelagert werden müssen als andere fotografische Trägermaterialien: Für ihre sichere Unterbringung wurde eigens ein auf 6° C geregelter Kühlraum vorgesehen. Staubwischen eines flexiblen Celluloseacetat-Negativs, de Jonghs Archiv, 2018 © Elisa Murcia Artengo Archiv von Jonghs Werkstatt teilweise renoviert, de Jonghs Archiv, 2018 © Elisa Murcia Artengo Negativ in einem Zustand fortgeschrittener Verwerfung, de Jonghs Archiv, 2018 © Elisa Murcia Artengo
Sammlungen Elysée Lausanne Mediendossier 4/12 4/14 Ab 29. Mai 2019 Ausbau des Dachgeschosses für die Sammlungsarbeiten in Vorbereitung auf den Umzug zur PLATEFORME 10 Der Umzug zur PLATEFORME 10 veranlasst das Musée de l’Elysée, umfassende Sammlungsarbeiten einzuleiten. Einer der wichtigsten Schritte bei einem solchen Vorhaben ist die Bestandsaufnahme, also die Überprüfung des physischen Vorhandenseins der in den Inventarbüchern verzeichneten Objekte. Zugleich ist die Bestandsaufnahme ein günstiger Augenblick, um zu einem spezifischen Zeitpunkt den Zustand der Sammlung festzuhalten und einen detaillierten, mehrjährigen Massnahmenkatalog zu entwerfen, mit dem angemessene konservatorische Bedingungen und ihre Dokumentation gewährleistet werden können. Um diese ausgesprochen aufwendige Arbeit zu würdigen, wird das Dachgeschoss des Museums hergerichtet, damit die Besucher hier ab dem 29. Mai 2019 den Fortschritt der Arbeiten in Echtzeit mitverfolgen können. Ab diesem Datum wird der Eintritt ins Musée de l’Elysée kostenlos. Das zu diesem Anlass umfunktionierte Studio bietet in Zusammenarbeit mit dem LabElysée ein Vermittlungsprogramm zu den Sammlungen und den anstehenden Vorbereitungsarbeiten an. Der enorme Umfang der vor dem Umzug der Museumsobjekte anfallenden Aufgaben – die Sammlung des Musée de l’Elysée beinhaltet über eine Million fotografische Bilder – wird das gesamte Museumsteam in Beschlag nehmen. Die Arbeit wird nach einem sorgfältig vorbereiteten Protokoll etappenweise organisiert. Zunächst wird festgelegt, wie die Sammlungsarbeiten ablaufen sollen und mit dem übrigen Umzug zu verzahnen sind. Dabei haben jene Arbeiten Vorrang, mit denen die Werke vor dem Umzug gesichert werden, um den vollständigen Schutz der Sammlungsobjekte (vor Beschädigung und Verlusten) zu gewährleisten und eine Verunreinigung der neuen Lagerräume (etwa durch Schimmelsporen oder Staub) zu vermeiden. Anschliessend werden die langfristigeren Massnahmen eingetaktet. Der Umzug und die Sammlungsarbeiten sind zwar eng aufeinander abgestimmt, finden allerdings nicht unter dem gleichen Zeitdruck statt: Für ersteren gilt ein fester Stichtag, für zweitere nicht. Am Standort PLATEFORME 10 sind die neuen Depots des Musée de l’Elysée so konzipiert, dass sie optimale konservatorische Aufbewahrungsbedingungen für die Werke herstellen, unter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen der verschiedenen fotografischen Trägermaterialien. Im neuen Haus verfügt das Museum über drei unterschiedlich klimatisierte Magazine: In dem einem werden Negative auf weichem Trägermaterial bei 6° C gelagert, ein Bereich ist mit 12° C für Farbabzüge vorgesehen und ein auf 18° C eingestelltes Magazin nimmt die Schwarz-Weiss-Abzüge auf. Eine Verbesserung, die im Vorfeld eine beachtliche Sortierarbeit erforderlich macht, da bisher die verschiedenen Trägermaterialien gemeinsam aufbewahrt wurden. Das seit etlichen Jahren unter Platzmangel leidende Museum unterhält gegenwärtig zusätzlich drei Aussendepots. Da am Standort PLATEFORME 10 das Fassungsvermögen der Depots verdreifacht wird, können nun sämtliche Werke an ein und demselben Ort zusammengeführt werden. Plan der Ausbauarbeiten im Dachgeschoss des Musée de l’Elysée für die Arbeiten an der Sammlung Eines der Sammlungsdepots des Musée de l’Elysée © Reto Duriet In der Sammlung des Musée de l’Elysée © Reto Duriet
Sammlungen Elysée Lausanne Mediendossier 5/12 5/14 Donations 2018 Yang Fudong von der Yuz Foundation Das Musée de l’Elysée hat die grosse Freude, die einmalige Schenkung der elfteiligen, 2010 in Shanghai entstandenen Fotoserie International Hotel des chinesischen Künstlers Yang Fudong bekanntzugeben. Nachdem die Yuz Foundation das Museum bereits im Zusammenhang mit seinem Standortwechsel zur PLATEFORME 10 finanziell unterstützte, steht die durch den chinesisch- indonesischen Sammler Budi Tek gegründete Stiftung auch hinter der neuen Schenkung im Wert von 500.000 Schweizer Franken. Der 1971 in Peking geborene und in Shanghai lebende Yang Fudong wurde zunächst als Maler ausgebildet, bevor er sich Ende der 1990er Jahre Fotografie, Videokunst und Film zuwandte. Als zentrale Figur der asiatischen Kunstszene setzt sich Yang Fudong auf symbolisch-distanzierte Art und Weise mit der Komplexität der heutigen Gesellschaft Chinas auseinander. In einer den Filmen der Nouvelle Vague, dem Shanghai der 1930er Jahre und den Kriminalfilmen der Nachkriegszeit entlehnten Formsprache bewegt sich Yang Fudong in seinen Werken – Fotografien, Videoinstallationen und Filmen – mit feinem Gespür im Spannungsfeld von Abstraktion, Traum und Realität. Seine von existentiellen und psychologischen Fragen aufgeladenen fotografischen Fiktionen versetzen den Besucher in eine traumgleiche, nostalgische Atmosphäre, in der die Irrungen und Zweifel einer zwischen Modernität und Tradition verhafteten Generation zum Vorschein kommen. Dem Künstler geht es um eine zufällige Schönheit, die er mit sensibler Kameraführung und in den subtilen Reaktionen der Schauspieler vor der Kamera einzufangen weiss. Die Aufmerksamkeit des Betrachters ist dabei vollkommen auf den Ausdruck der Figuren konzentriert, deren simpelste Handlungen monumentale Wirkung erlangen. Dadurch regt seine Arbeit zu einer Auseinandersetzung mit Wirklichkeit, Wahrnehmung und Zeitgefühl an. Das Innerste seiner Werke verrät darüber hinaus sowohl die Orientierungslosigkeit der Jugend in Fudongs Heimat, die zwischen traditioneller und westlicher Lebensweise hin- und hergerissen ist, als auch die Konstruktion einer fliessenden Identität, die von Mythologie, kollektivem Gedächtnis und den Erfahrungen jedes Einzelnen bestimmt wird. Für die elf schwarz-weissen Fotografien der Serie International Hotel hat sich Yang Fudong von jenen Augenblicken inspirieren lassen, in denen sich Athleten bei Schwimmwettkämpfen ausserhalb des Wassers aufhalten. Diese Momente des Wartens, Freuens oder Ausruhens hat er mit Models am Art déco-Pool des International Hotel in Shanghai in Szene gesetzt. Der Künstler betrachtet die Serie als einen Film, bei dem jede der im Grossformat (180 x 120 cm) ausgedruckten Fotografien eine Sequenz darstellt. Umgebung, Aufmachung und Posen der Schwimmerinnen erinnern an die „modernen Frauen“ Chinas vor dem Zweiten Weltkrieg, die für Werbung, Kalender oder Filmplakate posierten und deren stilisierte Porträts zur Emanzipation der Frauen beitrugen. Wie die damaligen Modelle lächeln die jungen Frauen in die Kamera oder geben vor, auf ein Ereignis ausserhalb des Bildausschnitts zu reagieren. Yang Fudong will damit veranschaulichen, vor welch vielschichtigen Herausforderungen die jüngeren Generationen heute in China stehen. Aus der Serie International Hotel © Yang Fudong / Courtesy Marian Goodman Gallery, New York Aus der Serie International Hotel © Yang Fudong / Courtesy Marian Goodman Gallery, New York
Sammlungen Elysée Lausanne Mediendossier 6/12 6/14 „Ich freue mich ausserordentlich, dass die Yuz Foundation sich entschieden hat, mit dieser Schenkung ihre Unterstützung für das Musée de l’Elysée zu intensivieren“, erläutert Tatyana Franck. „Das versetzt uns in die glückliche Lage, unsere Sammlung um die aussergewöhnlichen Werke eines international renommierten chinesischen Künstlers an der Schnittstelle von Fotografie und Film erweitern zu können. Die Beziehung, die das Musée de l’Elysée zum Sammler Budi Tek und zum Yuz Museum unterhält, zeugt von dem Austausch, den wir künftig mit Asien noch enger gestalten wollen – just zu dem Zeitpunkt, an dem gerade eine anspruchsvolle Ausstellung zum fotografischen Nachlass Charlie Chaplins in Shanghai zu Ende gegangen ist.“ Im Zusammenhang mit der internationalen Vermittlung seiner Sammlung hat das Musée de l’Elysée zusammen mit dem Yuz Museum eine Ausstellung zu Charlie Chaplins Fotografien aus dem hauseigenen Bestand umgesetzt. Diese vom 8. Juni bis zum 7.Oktober 2018 im Yuz Museum in Shanghai gezeigte Schau setzte die ungeheure Modernität Charlie Chaplins und die tiefe Menschlichkeit seiner berühmten Filmfigur ins Licht. Neben dem Geheimnis seines Erfolgs ging sie der Frage nach, welche Funktion die Fotografie bei der Fortschreibung seiner Legende spielte. Aus der Serie International Hotel © Yang Fudong / Courtesy Marian Goodman Gallery, New York Installationsansicht Marian Goodman Gallery
Sammlungen Elysée Lausanne Mediendossier 7/12 7/14 Schenkungen 2018 Laurent Elie Badessi von der Trepper Takayama Fine Arts Gallery Im Nachgang der zu Beginn des Jahres 2018 präsentierten Ausstellung La Beauté des lignes. Chefs d’œuvre de la collection Gilman & Gonzalez-Falla schenkte Martha Takayama, Direktorin der Bostoner Galerie Trepper Takayama Fine Arts, dem Museum zwei Abzüge aus der Serie Skin des französischen Fotografen Laurent Elie Badessi (geb. 1964). Female and Male on Wrinkles und Man’s Back, Horse’s Back, beide 1996 entstanden, ergänzen die zeitgenössische Sammlung des Musée de l’Elysée im Bereich Körperdarstellungen – ein Thema, für das Laurent Elie Badessi als eminenter Vertreter gilt. Der im französischen Avignon geborene, als 18-Jähriger nach Paris gekommene und seit Anfang der 1990er Jahre in New York ansässige Laurent Elie Badessi stammt aus einer Fotografenfamilie in dritter Generation. Von seiner Grossmutter Raymonde Feugère – die Mitte der 1930er Jahre in den Harcourt-Studios arbeitete – hat er seine Neigung zur Fotografie, den Schönheitskult und die Grundlagen des Inszenierens. Doch sein Grossvater Miguel Angelo Badessi – in der Zwischenkriegszeit ein überaus gefragter Printer für die prestigeträchtigsten Studios der französischen Hauptstadt, wie Piaz, Saad, Lorelle und Manuel Frères – war es, der ihn in die Tiefen und Geheimnisse der Dunkelkammerarbeit einweihte. Später rundet Laurent Elie Badessi seine Ausbildung an der Universität Paris VIII ab, wo er von so namhaften Dozenten wie Jean-Luc Monterosso, Agnès de Gouvion Saint-Cyr und Philippe Salaün unterrichtet wird. Während seiner Zeit in den USA lernt er den berühmten Fotografen Robert Mapplethorpe kennen und arbeitet im Modebereich, vor allem für den Designer Charles Jourdan. Seit dem Erscheinen seines Buches Skin im Jahr 2000, einer Kompilation seiner Aktfotografie, verfolgt er überwiegend eigene Projekte. Seine seither regelmässig in New York, Los Angeles, Boston, Miami, London, Mailand, Rom, Paris, Nizza, Monaco, Peking, Kuwait City und Dubai ausgestellten Arbeiten sind in so wichtigen Sammlungen vertreten wie The Buhl Collection, The Elton John Collection, The Danforth Museum of Art und dem Musée des Arts Décoratifs in Paris. Laurent Elie Badessi, Man’s Back, Horse’s Back, Camargue, Frankreich, 1994 © Laurent Elie Badessi
Sammlungen Elysée Lausanne Mediendossier 8/12 8/14 Schenkungen 2018 Kaspar Fleischmann Kaspar M. Fleischmann, , Jahrgang 1945, ist ein Schweizer Sammler und Galerist, Spezialist der Fotografie der ersten Stunde. Nach einem Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Sankt Gallen und einem Informatik-Aufbaustudium an der Universität Stanford in Kalifornien studierte er Ethnologie an der Universität Zürich und et nimmt an einer Expedition in die Türkei teil, um seine Diplomarbeit über „Ethnological Field Work with the Help of Photography“ abzuschließen. Im Jahr 1979 gründete Kaspar Fleischmann in Zürich die « Galerie zur Stockeregg », die erste Schweizer Galerie für klassische Fotografie. Für vierzig Jahre wurden sämtliche Grossmeister der Fotografie der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts da ausgestellt. Kaspar Fleischmann hat sich sein Leben lang für die Anerkennung der Fotografie als Kunstform und für die Aufwertung ihrer Geschichte eingesetzt. Er hat nicht nur eine Galerie eröffnet, sondern auch 1991 die Fotosektion der Art Basel ins Leben gerufenet und ist Mitbegründer der l’AIPAD (Association of International Photography Art Dealers) und ihre « Photography Show » in New York. Gleichartig Kaspar Fleischmanns Beitrag zur Entstehung von «Paris Photo» ist beträchtlich. Als anerkannter Experte auf diesem Gebiet veranlasste er 2005 die Einrichtung des Studienbereichs „Theorie und Geschichte der Fotografie“ an der Universität Zürich; die für den leidenschaftlichen Verfechter der Fotografie ein Weg ist, Ausbildung und Forschung in diesem Bereich konsequent zu fördern.Dank seiner Großzügigkeit können die Studierenden in dieser Disziplin nun Bachelor-, Master- und Doktoratsabschlüsse erwerben. Im Jahr 2018 erteilte Kaspar Fleischmann dem Musée de l’Elysée die große Ehre, ihm die gesamte Arbeitsbibliothek zu übertragen, die seine Praxis als Galerist begleitete. Diese Großspende umfasst mehr als tausend monographische und theoretische Werke, die die Spezialbibliothek des Musée de l’Elysée auf schöne Weise bereichern. Andere Schenkungen • Jacques Berthet (1949, (1949, Schweiz), Archiv der Serie Industrial Remains, zusätzlich zu den Drucken, die sich bereits in den Sammlungen des Musée de l’Elysée befinden. Schenkung des Fotografen • Steeve Iuncker (1969, Schweiz), ein Druck aus der Betty-Serie, 1998. Spende von Antoine Bellwald - LE BOCAL, Genf • Viktor Marutchenko, 2 Drucke, aufgenommen nach der Katastrophe von Tschernobyl, 1986. Schenkung von Jacques Moser, Lausanne • Steven Paul Whitsitt, drei Züge aus der Michael Jackson als Chaplin-Serie. Schenkung des Fotografen Bibliothek des Musée de l’Elysée © Reto Duriet
Sammlungen Elysée Lausanne Mediendossier 9/12 9/14 Neuerwerbungen 2018 Pascal Convert Im März 2016 nimmt der bildende Künstler und Dokumentarfilmer Pascal Convert (1957, Frankreich) 3D-Fotos von den Felsen in Bâmiyân auf, deren drei jahrtausendealte Buddhas 2001 von den Taliban zerstört worden waren. Er erhält dadurch eine Eins-zu-eins-Ansicht des Monuments, die er in Platin-Palladiumdruck — einem Verfahren des späten 19. Jahrhunderts — umsetzt. Das dabei entstandene Monumentalwerk ist von 1,66 mal 16,50 Metern gennant Panoramablick auf der Bâmiyân Klippe, Afghanistan, wahrhaftes „Fotoobjekt, dessen visuelle und taktile Eigenschaften dem eines direkten Abdrucks gleichkommen.“ Payram Der 1983 unfreiwillig aus seinem Heimatland Iran nach Frankreich gekommene Payram (1959, Iran) gibt im Exil das Schreiben zugunsten der Fotografie und des kunstvollen Abzugs auf. Zwanzig Jahre später taucht er auf einer Reise durch Syrien in die Welt des dortigen Handwerks ein, die ihn an den Iran seiner Grosseltern erinnert. Die Steinbrüche in Latakia, der Metallmarkt in Damaskus und die Seifenfabriken von Aleppo zählen zu den Orten, die er mit einer Polaroid 55-Kamera für seine Serie Syrie 55 aufgenommen hat. Acht Polaroids dieser Serie, die zwischen 2002 und 2006 produziert wurden, sind in diesem Jahr in den Sammlungen des Museums vertreten. Andere Neuerwerbungen • Michael Ackerman (1967, Israel), Männer, 2017, Portfolio, Immanences éditions Anne-Laure Buzot, Florent Fajole & Nicolas Peyre, Mitherausgeber • Anonym, ein Daguerreotyp, der Christophe Moehrlen (1800-1871) und seine Familie darstellt, 1847 • Israel Ariño (1974, Spanien), ein unbetitelter Druck aus der Serie Atlas, 2012; drei Untitled Prints aus der Serie La pesanteur du lieu, 2016; zwei Ambrotypen Die hundertjährigen Kinder, 2013 und Die Nekromantenschwestern, 2013 • Viktoria Binschtok (1972, Russland), Golden Horn & Golden Case, 2017, 2 Drucke auf einem schwebenden Rahmen • Ben Cauchi (1974, Neuseeland), Ohne Titel, 2017, Ambrotypie • Sammlung Paul Cottin, Fotobuch-Set für Kinder • Mat Collishaw (1966, Großbritannien), Vetri Rosa, Künstlerbuch erschienen im Take5 Verlag, Genf, in fünfzig Exemplaren • Feng Li (1971, China), Weiße Nacht in Paris, Künstlerbuch, Selbstverlag, 2017 • Bertrand Gadenne (1951, Frankreich), La Vigne vierge, 1983, fotografische Projektionsinstallation (Dia) • Agnès Geoffray (1973, Frankreich), Les impassibles 3, 2018, Druckauflage • Ali Kazma (1971, Türkei), Recto Verso, Künstlerbuch erschienen im Take5 Verlag, Genf, in 30 Exemplaren • Manon Lanjouère (1993, Frankreich), Nachfrage nach Staub. L’Empreinte du ciel, Buch-Objekt des Künstlers Revoir Bâmiyân, Carte Blanche zu Pascal Convert im Musée Guimet © Courtesy Galerie Eric Dupont, Paris Payram, 4 der 8 Polaroid 55 aus der Serie Syrie 55 © Payram, Courtesy Galerie Maubert, Paris
Sammlungen Elysée Lausanne Mediendossier 10/12 10/14 Vermittlungsangebot zum Chaplin-Nachlass Ausstellungskoffer„Chaplin in der Geschichte“ In der Absicht, Chaplins fotografischen Nachlass einem jugendlichen Publikum näherzubringen, bietet das Musée de l’Elysée eine ganz besondere Veranstaltung an: Die Jugendlichen erhalten eine Einführung in die Museumsarbeit, anhand einer Auswahl von Fotografien aus zwei Hauptwerken des berühmten Filmemachers, Moderne Zeiten (1936) und Der Diktator (1940). Die Aktivität der Schülerinnen und Schüler besteht darin, an ihrer Schule selbst eine Sonderausstellung zu realisieren. „Das Ausstellungsset rückt die Auseinandersetzung mit einer Reihe von Fotografien zu zwei von Chaplins wichtigsten Filmen in den Mittelpunkt“ , erläutert Afshan Heuer, Leiterin der kulturellen Vermittlung und der Besucherdienste am Musée de l’Elysée. „Das dabei erworbene Wissen zu diesen beiden Hauptwerken befähigt die Schüler, deren historische und kulturelle Bedeutung besser zu verstehen. Das neuartige Projekt ermuntert die Schüler ausserdem, sich näher mit dem fotografischen Nachlass von Charlie Chaplin zu befassen und eigene Schlüssel für das Lesen und Verstehen von Fotografien zu entwickeln. Die Aufgabe, im Anschluss selbst an ihrer Schule eine Ausstellung zu realisieren, animiert die Jugendlichen dazu, die Arbeit hinter den Museumskulissen zu entdecken.“ Das Ausstellungsset „Chaplin in der Geschichte“ arbeitet im Wesentlichen mit zwei Quellen: Filme und Fotografien. Dieses unmittelbare Quellenmaterial bietet den Schülern eine einmalige Gelegenheit, die damalige Zeit besser zu verstehen und im Kontext zu sehen, wobei auch die Bedeutung des aus den Filmen sprechenden sozialen Bewusstseins anschaulich wird. Das Abenteuer beginnt mit der Vorführung der Filme im Klassenraum. Danach werden die Schüler angeleitet, Fotografien genau zu betrachten, zu ordnen und zu interpretieren, um etwas über ihre Herkunft, ihre Gebrauchsformen und ihre Bedeutung herausfinden zu können. Darüber hinaus werden auch die Beziehung zwischen Fotografien und der Entstehung von Filmen sowie die Filmgeschichte der späten 1930er Jahre, also die Übergangszeit zwischen Stumm- und Tonfilm, thematisiert. Letztlich bietet das Set die Grundlage dafür, eine kritische Sicht auf einen Teil von Charles Chaplins ausgesprochen reichhaltigem Werk zu entwickeln. Das Ausstellungsset „Chaplin in der Geschichte“ richtet sich an Lehrkräfte der Fächer Geschichte, Kunst und Kunstgeschichte der Sekundarstufe II, kann aber auch für Klassen der Sekundarstufe I angepasst werden. Obwohl das Angebot vorrangig Gymnasiasten anspricht, ist es potentiell durchaus für Tertiärstufenkurse mit erkennbarem Interesse an den im Set behandelten Themen geeignet. Aufgrund der fächerübergreifenden Methode ist die Veranstaltung vor allem für ältere Schüler gewinnbringend. Der überaus reichhaltige Inhalt behandelt neben zwei entscheidenden Phasen der Geschichte des 20. Jahrhunderts vielfältige Aspekte des Films, der Fotografie und der Konzeption einer Ausstellungen. Das Ausstellungsset „Chaplin in der Geschichte“ © Courtesy Musée de l’Elysée, Lausanne Doppelseite aus dem Lehrerhandbuch Hynkel, Diktator von Tomania, Der Diktator, 1939-1940 © Roy Export Company Establishment, scan Cineteca di Bologna, courtesy Musée de l’Elysée, Lausanne
Partenaires Partners Sammlungen Elysée Lausanne Partner Mediendossier 11/12 11/14 Le Musée de l’Elysée remercie ses précieux partenaires pour 2018 The Musée de l’Elysée thanks its valued partners for 2018 Partners Das Musée de l’Elysée dankt seinen geschätzten Partnern für 2018 Das Musée de l’Elysée dankt seinen geschätzten Partnern für die Unterstützung in 2018-2019 Partenaire global Global Partner Global Partner Partenaires privilégiés Preferred Partners Premiumpartner Partenaires principaux Main Partners Hauptpartner ab Soutiens privés, mécènes et institutionnels Private Partners, Patrons and Institutional Partners Private Förderer, Mäzene und Institutionen Fournisseurs officiels Official suppliers Offizielle Lieferanten Château la Bâtie VINZEL Château la Bâtie VINZEL Partenaires médias Media Partners Medienpartner
Sammlungen Elysée Lausanne Mediendossier 12/12 12/14 Das Musée de l’Elysée Das Musée de l’Elysée, ist eines der wichtigsten, international anerkannten Museen, das sich ausschliesslich der Fotografie widmet. Seit seiner Gründung hinterfragt und vermittelt es die Fotografie durch innovative Ausstellungen, Publikationen und Veranstaltungen und richtet sich an ein breit gefächertes Publikum. Führend auf dem Gebiet der Erhaltung und Aufwertung des visuellen Kulturerbes, beherbergt das Musée de l’Elysée mehr als eine Million Fototypen und ein Dutzend Archive und Fonds, z.B. von Charlie Chaplin, René Burri, Nicolas Bouvier, Ella Maillart oder Simone Weiss. Im Jahr 2021 werden ein städtisches und zwei staatliche Museen an einem Ort vereint werden. Das Musée cantonal des Beaux-Arts, das Musée de design et d’arts appliqués contemporains sowie das Musée de l’Elysée, werden in der Nähe des Bahnhofs, auf dem ehemaligen Gelände der SBB Lokomotivhallen, einziehen. www.plateforme10.ch Praktische Informationen Ihre Ansprechpartnerin für Presseanfragen Julie Maillard +41 (0)21 316 99 27 julie.maillard@vd.ch Anschrift 18, avenue de l’Elysée CH - 1014 Lausanne T + 41 21 316 99 11 www.elysee.ch Twitter @ElyseeMusee Facebook facebook.com/elysee.lausanne Instagram @ElyseeMusee Öffnungszeiten Di - So, 11 - 18 Uhr Montags geschlossen, ausser an Feiertagen Am letzten Donnerstag im Monat Abendöffnung bis 20 Uhr Freier Eintritt ab dem 29.05.19 Bis zur Eröffnung des Museums auf dem Gelände der PLATE- FORME 10 wird der Eintritt in das Musée de l’Elysée kostenlos. Das Musée de l’Elysée ist eine Institution des Kantons Waadt Musée de l’Elysée © Reto Duriet Ein Museum zwei Museen, das Gebäude des Musée de l’Elysée und Mudac in PLATEFORME 10 © Aires Mateus
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