DIE UR-GESCHICHTE DER GEOMETRIE
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BG & BRG BRUCK / LEITHA GESCHICHTE DER MATHEMATIK PROF.MANFRED WEINDL DIE UR-GESCHICHTE DER GEOMETRIE Die Anfänge der GEOMETRIE beginnen vor ungefähr 5000 Jahren unabhängig voneinander in 2 Gebieten: 1. In ÄGYPTEN - entlang des NIL Das sind die heutigen Länder ÄGYPTEN und der SUDAN. 2. In MESOPOTAMIEN - zwischen EUPHRAT und TIGRIS Das ist vor allem das heutige Land IRAK, aber auch Teile der Nachbarstaaten IRAN (PER- SIEN), TÜRKEI und SYRIEN. In beiden Gebieten begannen sich die Menschen so um 3000 vor Christus für die Naturwissenschaft zu interessieren. Besonders die ASTRONOMIE war für die Men- schen dieser Zeit sehr wichtig. Mathematik - das ist Arithmetik und Geometrie - benö- tigte man auch für das BAUWESEN : -1-
BG & BRG BRUCK / LEITHA GESCHICHTE DER MATHEMATIK PROF.MANFRED WEINDL Tiefbau : Straßenbau, Bau von Hafenanlagen an den Flüssen und am Meer. Hochbau : Häuser, Lagerhäuser, Paläste, Pyramiden. Von ganz besonder Wichtigkeit war jedoch das VERMESSUNGSWESEN. Die alljährlichen Überschwemmungen der Felder durch die großen Flüsse brachte oft eine bis zu 30cm dicke Erdschicht auf die Felder. Die Folge davon war : nach jeder Überschwemmung mußten die Grundstücke neu vermessen werden. Der erste geometrische Beruf in der Geschichte der Menschen war also der Vermessungsingenieur (Geodät). Besonders bei den Ägyptern war dieser Berufsstand hoch angesehen und Vermessungsingenieure wurden oft in Grabkammern von Pharaonen in Bildern dargestellt. Man erkennt diesen Berufsstand am Vermessungsstab und an der Vermessungsschnur. Die ägyptischen Ingenieure konnten mit der 12 - Teile Schnur einen exakten rechten Winkel bilden: Wenn man Geometrie betreibt, dann braucht man auch Materialen zum Schreiben und Zeichnen. Die ägyptischen Schreiber und Techniker verwendeten für ihre Zeichnungen vor allem PAPYRUS, aus dem sehr robuste und haltbare “Zeichenblätter” hergestellt wurden. Manche Konstruktionszeichnungen wurden auch in Grabkammern dargestellt oder sogar in Stein gemeißelt. Die Papyrus - Pflanze -2- Papyrus - Rollen
BG & BRG BRUCK / LEITHA GESCHICHTE DER MATHEMATIK PROF.MANFRED WEINDL Feldvermessung mit der 12 Knoten Schnur im alten Ägypten Die Geometer aus Mesopotamien (Zweistromland oder Zwischenstromland) hatten ein anderes Material, auf dem sie zeichneten: Auf TONTAFELN - in den nassen Ton wurden die Zeichnungen aufgebracht und diese Tafeln wurden entweder getrocknet oder später auch gebrannt. Keilschrifttafeln Zur Geometrie gehört natürlich auch die Arithmetik und für die Arithmetik braucht man Ziffern und Zahlen. Ägypter und Mesopotamier verwendeten ganz verschiedene Schriftsysteme: ÄGYPTEN : Hieroglyphenschrift - das ist eine Zeichenschrift. MESOPOTAMIEN : Keilschrift - das ist größtenteils eine Silbenschrift. -3-
BG & BRG BRUCK / LEITHA GESCHICHTE DER MATHEMATIK PROF.MANFRED WEINDL Die Ziffern der ÄGYPTER 7 2 110 000 4 000 50 2350 50 000 300 2 000 000 300 000 243 Neben der HIEROGLYPHEN - Schrift existierten in Ägypten noch zwei andere Schriftarten: Die DEMOTISCHE - Schrift und die HIERATISCHE - Schrift. Entziffert wurde die HIEROGLY- PHEN - Schrift mit Hilfe des STEIN’s von ROSETTE (Gefunden im Juli 1799 in Anwesenheit des französischen Sprach-und Altertumsforscher Jean F. CHAMPOLLION). -4-
BG & BRG BRUCK / LEITHA GESCHICHTE DER MATHEMATIK PROF.MANFRED WEINDL Die Ziffern der MESOPOTAMIER Während in Ägypten grundsätzlich nur das Volk der Ägypter über Tausende von Jahren hindurch das beherrschende Volk war, wurde Mesopotamien von vielen verschiedenen Völkern bewohnt und beherrscht : Assyrer, Sumerer, Babylonier, Akkader, Hethiter, Perser und noch viele andere Völker und Volksgruppen. Alle diese Völker haben in sehr verschiede- nen Sprachen gesprochen, aber in der Keilschrift geschrieben. Die ersten Keilschrift - Entzifferungen führte der Engländer Henry C. RAWLINSON in den Jahren 1837 bis 1844 durch. -5-
BG & BRG BRUCK / LEITHA GESCHICHTE DER MATHEMATIK PROF.MANFRED WEINDL GRIECHISCHE MATHEMATIKER & GEOMETER Das naturwissenschaftliche Erbe der Völker von Ägypten und von Mesopotamien wurde erstaunlicherweise von einem Volk weitergeführt, welches auf einem vergleichsweise sehr kleinen Territorium im Süden von Europa wirkte : In GRIECHENLAND. Aus dieser Zeit sind uns viele Namen berühmter Mathematiker und Geometer bekannt; einige davon sind: PYTHAGORAS PLATON THALES APOLLONIUS PYTHAGORAS von SAMOS um 570 - 510 vor Christus THALES von MILET um 624 - 546 APOLLONIUS von PERGE um 262 - 190 PLATON von ATHEN um 428 - 348 ARCHIMEDES von SYRAKUS um 287 - 212 EUKLID von ALEXANDRIA um 365 - 300 HERON von ALEXANDRIA um 100 nach Christus EUKLID HERON ARCHIMEDES -6-
BG & BRG BRUCK / LEITHA GESCHICHTE DER MATHEMATIK PROF.MANFRED WEINDL Ihr werdet in den nächsten Jahren noch Vieles von diesen berühmten Denkern der Antike lernen! Trotzdem sollt ihr auch schon in der 1.Klasse ein wenig über das Wirken dieser großen Denker wissen: PYTHAGORAS : Lehrsatz über das rechtwinkelige Dreieck THALES : Konstruktionen mit dem Kreis APOLLONIUS : Erklärung und Konstruktion von Ellipsen, Hyperbeln und Parabeln PLATON : Beschreibung regelmäßiger Körper ARCHIMEDES : Flächen - und Volumsberechnungen EUKLID: Grundlage der Geometrie ( Punkt, Strecke, Gerade , parallel, orthogonal ....) HERON : Berechnungen am Dreieck Der THALES - Kreis Lehrsatz des PYTHAGORAS Die PLATON ischen Körper EUKLID - Textfragment Ellipse -7-
BG & BRG BRUCK / LEITHA GESCHICHTE DER MATHEMATIK PROF.MANFRED WEINDL In der Mathematik und Geometrie wird auch heute noch das griechische Alphabet für viele Bezeichnungen und Benennungen verwendet: ! " ALPHA # $ BETA ' ( GAMMA ) * DELTA + g EPSILON - . ZETA / 0 ETA 1 2 THETA 3 4 JOTA 5 i KAPPA 7 8 LAMBDA 9 : MY ; < NY = > XI ? @ OMIKRON A B PI C D RHO E F SIGMA I J TAU K L YPSILON M n PHI O P CHI Q R PSI S T OMEGA -8-
BG & BRG BRUCK / LEITHA GESCHICHTE DER MATHEMATIK PROF.MANFRED WEINDL RÖMISCHE MATHEMATIK & GEOMETRIE Die Gründung ROMs erfolgte der Sage nach durch ROMULUS und REMUS im 8.Jahrhundert vor Chris- tus. Die Römer, das römische Reich im weiteren Sinn kann man ungefähr von 100 vor Christus bis 400 nach Christus festlegen. In seiner größten Ausdeh- nung umfasste es den gesamten Mittelmeerraum und große Teile Europas. Auch in Österreich und besonders im Bezirk Bruck an der Leitha gibt es REMUS & ROMULUS eine große römische Vergangenheit. Diese Provinz hieß PANNONIA und bedeutente Städte waren CARNUNTUM und VINDOBONA. Die Römer durchzogen ihr gesamtes Reich mit Fernstra- ßen - z.B. VIA AURELIA und VIA APPIA in Italien - sie bauten Wasserleitungen und benötigten dazu AQUÄ- DUKTE und sie errichten Tempel, Theater und Stadien und noch Vieles mehr. Zu allen diesen Bauwerken benötigte man natürlich Ingenieure; diese Männer waren hauptsächlich Griechen oder in Griechenland ausge- bildete Techniker. Namen solcher Männer sind nicht überliefert. Einen bemerkenswerten Beitrag zur Entwicklung der Naturwissenschaft lieferten aber CÄSAR und seine Feldherren. Sie entwickelten eines der ersten Verschlüsselungsverfahren von Texten, welches auf mathemati- sche Prinzipien beruht: Julius CÄSAR DIE CÄSAR - VERSCHLÜSSELUNG. Überliefert wurde uns dieses Verfahren vom römischen Dichter SUETON in seinem Werk DE VITA CAESARUM -9-
BG & BRG BRUCK / LEITHA GESCHICHTE DER MATHEMATIK PROF.MANFRED WEINDL Ein Beispiel für diese “GEHEIMSCHRIFT” sei die Verschlüsselung des folgenden Textes: RAPID WIEN A B C D E F G H I J K L M F G H I J K L M N O P Q R N O P Q R S T U V W X Y Z S T U V W X Y Z A B C D E Man muss nun eine Verschiebungszahl festlegen; für unser Beispiel sei diese Zahl t = 5; d.h. es werden alle Buchstaben um 5 Stellen verschoben. Leerzeichen werden nicht übersetzt. WFUNI BNJS Dieses Verfahren kann man auch rechnen, wenn man den Buchstaben von A bis Z die Zahlen 1 bis 26 zuordnet. R = 18 und 18 +5 = 23 und 23 = W A = 1und 1 + 5 = 6 und 6 = F P = 16 und 16 + 5 = 21 und 21 = U W = 23 und 23 + 5 = 28 und 28 - 26 = 2 und 2 = B Nach diesem Verfahren haben die Feldherrn Cäsars ihre Nachrichten übermittelt; der Sender und der Empfänger mussten nur die Verschiebungszahl kennen. Im INTERNET gibt es viele interessante Seiten über das CÄSAR - Verfahren! http://Www.ivhp.de/files/caesar.htm http://www.lucius-hartmann.ch -10-
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