Die Welt im Gefängnis Migration und religiöse Diversität im Strafvollzug - Jahrestagung der Evangelischen Konferenz für Gefängnisseelsorge in ...
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Die Welt im Gefängnis Migration und religiöse Diversität im Strafvollzug 73. Jahrestagung der Evangelischen Konferenz für Gefängnisseelsorge in Deutschland Evangelische Akademie Bad Herrenalb 9.-13. Mai 2022
Einleitung 2 Liebe Kolleginnen und Kollegen, vielsprachig und vielgestaltig. „Migra- tion“ begegnet uns in Menschen, deren Situation und Lebensgeschichte wir „Die Welt im Gefängnis“ – angesichts aufgrund sprachlicher Barrieren oft gar der Corona-Pandemie bekommt das im nicht erfassen können. Erhöhte psychi- Jahr 2020 gewählte Thema eine ganz sche Belastung und auffälliges Verhal- neue Konnotation. Noch ist unsicher, ob ten sind manchmal Folgen der wir – wie gehofft – in Gänze präsen- Erfahrung von Flucht und Migration tisch im Mai in Bad Herrenalb als Bun- oder deren Vorgeschichte. Gleichzeitig deskonferenz tagen können. Die bringen Menschen anderer Herkunfts- Planung und die hier vorliegende Einla- kultur und Religion Ressourcen mit, die dung wurde daher vorsorglich auf ein uns zu interreligiös Lernenden machen. hybrides Format eingestellt. Es scheint, Orthodoxe Glaubenspraxis, afrikanische als ob zukünftig nichts mehr „wie ge- Frömmigkeit, Gespräche mit muslimi- wohnt“ sein wird. So führt uns eine schen Gefangenen können Beispiele da- komplexe Planung in eine spezielle Soli- für sein. darität mit unserer Gefängnisgemeinde, für die es dauerhaft keine Normalität Dass wir das Thema in den Blick neh- gibt. Dennoch: Mit diesem Heft freuen men ist auch eine Resonanz darauf, wir uns, zur Jahrestagung einzuladen! dass zukünftig nicht mehr nur christli- Digitale Möglichkeiten sind mitgeplant – wenn die Situation es zulässt, dass Dienstreisen möglich sind und eine prä- sentische Tagung verantwortbar ist, bitten wir Sie und Euch allerdings herz- lich, nach Bad Herrenalb zu kommen, um in leiblicher Gemeinschaft zu sein. „Die Welt im Gefängnis“ – die Komplexi- tät der Welt bildet sich im Gefängnis ab wie in einem Brennglas. Auch beim Thema Migration und religiöse Diversi- tät. Längst ist kulturelle und religiöse Pluralität gesellschaftliche Realität. Unsere Gemeinden im Gefängnis sind
Einleitung 3 che Seelsorge im Strafvollzug struktu- deutschen Gefängnissen anders als z.B. rell verankert sein wird. Die „Betreuung in Großbritannien, den USA oder Ka- muslimischer Gefangener“, lange Zeit nada kaum eine Rolle. durch Imame der DITIB und anderer Verbände versehen, wird als muslimi- Die 73. Jahrestagung unserer Konferenz sche Gefängnisseelsorge konzeptionell will Phänomene kultureller und religiö- neu aufgestellt und vom Staat mit Stel- ser Pluralität im Strafvollzug in den lenanteilen bedacht. Daher wird zum Blick nehmen, unsere sich verändernde Thema „religiöse Diversität im Straf- Rolle als christliche Seelsorgende darin vollzug“ die muslimische Seelsorge im reflektieren und Modelle des Umgangs theologischen Hauptvortrag und bei mit den Entwicklungen zur Diskussion den Workshops speziell in den Blick ge- stellen. Wir freuen uns, dass wir dazu nommen – auch wenn Muslime im eine Reihe interessanter Referentinnen Strafvollzug deutschlandweit unter- und Referenten und eine spannende Bi- schiedlich stark vertreten sind und es belarbeiterin gewinnen konnten und in manchen Gefängnissen mehr ortho- blicken auf eine anregende Tagung! doxe als muslimische Inhaftierte gibt. Jüdische, buddhistische, hinduistische, schamanische Gefangene und andere Religionszugehörigkeiten spielen in Susanne Büttner für die Regionalkonferenz Baden-Württemberg
Inhalt s ver zeichnis . . . 4 Inhaltsverzeichnis Einleitung 2 Inhaltsverzeichnis, Hygienekonzept und Tagungshandy... 4 Evangelische Akademie Bad Herrenalb 5 Eröffnungs- und Abschlussabend 6 Bibelarbeit PD Dr. Claudia Kohli Reichenbach 7 Vortrag mit Prof. Thomas Faist 8 Vortrag mit Prof. Dr. Wolfram Reiss 8 Podiumsgespräch 9 Programmübersicht 10-11 Exkursionen 12-13 Workshops 14-20 Morgenimpulse und Abschlussgottesdienst 21 Impressum, Bildnachweise 21 Anmeldeformular 22-23 Wegbeschreibung 24 Hygienekonzept Die Jahrestagung wird das Hygienekonzept übernehmen, das im Mai im Haus der Kirche in Bad Herrenalb gilt. Die im Mai gültige Fassung wird den Teilnehmenden per Mail vorab zugesandt. g shand y 0151 gu n 44 Ta 24 3 1 94
Evangelische Akademie B ad Herrenalb 5 Tagungshaus: Die Tagungsstätte „Haus der Kirche – Evangelische Akademie Baden“ liegt im Nordschwarzwald in der Kurstadt Bad Herrenalb (350 m NN). Zisterziensermön- che gründeten dort um 1148 ein Kloster, dessen Überreste noch heute zu bewundern sind. Veranstaltungsräume: 10 technisch hochwertige Veranstaltungs- und Seminarräume mit viel Tageslicht Speisesaal mit Wintergarten Platz für 160 Personen Kapelle, gestaltet von Prof. Johannes B. Hewel Bar, Aufenthalts- und Fitnessräume Ausstattung Moderne Tagungstechnik und Medienausstatung Großleinwand kostenloses WLAN Pinnwände, Mikrofonanlage Flipchart, Beamer, Notebooks Zusatztechnik auf Anfrage Adresse: Haus der Kirche - Evangelische Akademie Baden Dobler Str. 51 76332 Bad Herrenalb Tel 07083/928-0 Fax 07083/928-601
Eröf fnung s- und Abschlussabend 6 Eröffnungs- und Abschlussabend Es wird (hoffentlich!) ein freudiges, leibhaftiges Wiedersehen geben! Der Eröffnungsabend wird daher im Zeichen der Begegnung stehen. Zur Begrü- ßung werden wir mit „bunten Drinks von Welt“ die Tagung eröffnen. Bobby Fischer spielt Piano und an verschiedenen Orten ist Musik aus der Kon- serve zu hören. - So ist Gelegenheit, durch das Haus zu ambulieren, wo auf ver- schiedenen Ebenen in verschiedenen Stilen Salon- und andere Musik erklingt. Auch am Abschlussabend setzen wir uns in Bewegung: Nach dem Abendessen, das wir noch im Tagungshaus einnehmen, gehen wir ge- meinsam hinunter in den ca. 10 Minuten entfernten Kursaal im Ort. Er bietet genug Platz, um mit einer großen Gruppe den festlichen Abend mit Gäs- ten aus der Justiz und den Kirchenleitungen der badischen und württembergi- schen Landeskirche zu begehen. Umrahmt wird der Festabend bereits von musikalischen Beiträgen der Gruppe Acoustic Fun Orchestra bei Fingerfood und Freigetränken. Die fetzige Band aus Freiburg spielt später auch zum Tanz auf.
Bibelarbeit 7 Bibelarbeit mit PD Dr. Claudia Kohli Reichenbach Eine Bibelarbeit zum Schluss des Markus-Evangeliums (Markus 16, 1-8) Aufbrechen am Anders-Ort Vor dem Hintergrund einer Religionslandschaft, die in den letzten Jahrzehnten diverser geworden ist, gehen wir mit den Schlussversen des Markus-Evangeliums auf Erkundungstour. In Galiläa also werden sie ihn finden! Wir besuchen unter- wegs auch Matthäus, der sein Evangelium anders enden ließ. PD Dr. Claudia Kohli Reichenbach ist Privatdozentin an der Abteilung Seelsorge, Religionspsychologie und Religionspädagogik an der Theologischen Fakultät der Uni Bern. 2014-2019 war die Geschäftsführerin des Aus- und Weiterbildungspro- gramms in Seelsorge und Pastoralpsychologie AWS an der Universität Bern. Sie ist Vorstandsmitglied der International Association for Spiritual Care, an der Me- dizinischen Fakultät Bern als Dozentin für Seelsorge/Spiritual Care tätig und seit 2021 mit einer halben Stelle im Gemeindepfarramt in der Stadt. Sie lebt mit ihrer Familie in Bern. 16 1 Als der Sabbat vorbei war, kauften Maria aus Magdala, • Maria, die Mutter von Jakobus und Salome wohlriechende Öle. • Sie wollten die Totensalbung vornehmen. 2 Ganz früh am ersten Wochentag kamen sie zum Grab. • Die Sonne ging gerade auf. 3 Unterwegs fragten sie sich: • »Wer kann uns den Stein vom Grabeingang wegrollen?« 4 Doch als sie zum Grab aufblickten, sahen sie, • dass der große, schwere Stein schon weggerollt war. 5 Sie gingen in die Grabkammer hinein. • Dort sahen sie einen jungen Mann. Er saß auf der rechten Seite • und trug ein weißes Gewand. Die Frauen erschraken sehr. • 6 Aber er sagte zu ihnen: »Ihr braucht nicht zu erschrecken! • Ihr sucht Jesus aus Nazaret, der gekreuzigt wurde. Gott hat ihn von den Toten auferweckt, • er ist nicht hier. Seht: Hier ist die Stelle, wo sie ihn hingelegt hatten. • 7 Macht euch auf! Sagt seinen Jüngern, besonders Petrus: • Jesus geht euch nach Galiläa voraus. Dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat.« 8 Da flohen die Frauen aus dem Grab und liefen davon. Sie zitterten vor Angst und sagten niemandem etwas, so sehr fürchteten sie sich. Basis-Bibel
Vor tr äge 8 Vortrag mit Prof. Dr. Thomas Faist Kulturelle Pluralität in transnationaler Migration: Zusammenleben gestalten Kulturelle Pluralität ist ein Kennzeichen moderner Gesellschaften. Migration ist nicht die allei- nige Ursache, trägt aber zu wachsender Diversität bei. Teilhabe von Personen am gesellschaft- lichen Leben und damit auch Anerkennung und Wahrnehmung von Zugehörigkeit ist ein Prozess der nicht nur Migrant:innen, sondern auch bereits Ansässige betrifft. Wie sollte unter diesen Voraussetzungen das Zusammenleben in einer pluralisierten Gesellschaft gestaltet werden, das alle Mitglieder in ein gemeinsames Projekt einschließt und sozialen Wandel als Chance begreift? Thomas Faist ist Professor für „Sociology of Transnationalization“ an der“Development and Migration Faculty of Sociology“ an der Universität Bielefeld. Vortrag mit Prof. Dr. Wolfram Reiss Religiöse Diversität im Justizvollzug Der religiöse und kulturelle Hintergrund von Gefangen verändert sich, in ähnlichem Maße, wie das auch in der Gesellschaft geschieht. Die christliche Gefängnisseelsorge der Traditionskir- chen hat es durch diese gesellschaftlichen Veränderungen vermehrt mit Menschen zu tun, die eine andere Sprache sprechen, anderes kulturell geprägt sind und eine andere religiöse Her- kunft haben als die „Mehrheits-Gesellschaft“. Seelsorgende anderer Religionen kommen haupt- oder ehrenamtlich in die Justizvollzugsanstalten und bringen oft ein eigenes Verständ- nis von Seelsorge mit. Wolfram Reiss hat diese Veränderungsprozesse wissenschaftlich beglei- tet und die neuen Herausforderungen beschrieben. Er wird den Schwerpunkt auf die Entwicklung im österreichischen Kontext legen unter besonderer Berücksichtigung der musli- mischen Seelsorge. Prof. Dr. Reiss hat den Lehrstuhl für Religionswissenschaft an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien inne. Als Gefängnisseelsorger der JVA Dietz hat er von 2005-2007 eigene Erfahrungen im Feld gemacht, die in seine Arbeit einfließen.
Podiumdisk ussion 9 Podiumsgespräch Interreligiöse Herausforderungen der Gefängnisseelsorge mit: Kirsten Fricke, (Pfarrerin JVA Sehnde, Beauftragte für interreligiösen Dialog unserer BUKO) Dr. Frank Stüfen, (Pfarrer JVA Pöschwies, Studienleiter Universität Bern) Prof. Dr. Wolfram Reiss, (Pfarrer, Universität Wien, FB Religionswissenschaft) Moderation: Michael Philippi, (Pfarrer JVA Freiburg, chairman IPCA Europe) Die Realität religiöser Diversität im Gefängnis ist eine Aufgabe, die wir auch im Gegenüber mit (potentiellen) Partner*innen gestalten wollen und müssen. Was haben wir, was brauchen wir, um Seelsorge im multireligiösen Kontext Ge- fängnis für die Zukunft zu stärken und zu qualifizieren? Spannend für uns ist auch die Frage, welche Rolle christliche Seelsorge dabei spielen kann und soll. Das diskutieren Prof. Dr. Wolfram Reiss, Dr. Frank Stüfen und Kirsten Fricke aus der Sicht christlicher Theolog*innen und der Perspektive der Forschung, der Aus- bildung und der Praxis. Kirsten Fricke ist die Beauftragte unserer Konferenz für interreligiösen Dialog. Sie verfolgt seit vielen Jahren Tendenzen und Ansätze im interreligiösen Mitein- ander und Nebeneinander. Dr. Frank Stüfen hat an der Uni Bern zwei verschie- dene Formate von Ausbildungen für (Gefängnis-) Seelsorger*innen mit unterschiedlichen Konfessionen, Religionen und Qualifikationen mit entwickelt und leitet solche Ausbildungsmodule auch. Prof. Dr. Reiss bringt seine Expertise aus der Forschung ein, die Bedarfe und Anforderungen herausgearbeitet hat.
Progr ammüber sicht 10 Montag, 9. Mai 2022 Dienstag , 10. Mai 2022 Mittwoch , 11 ab 7:30 Uhr ab 7:30 Uhr Frühstück Frühstück 8:45 – 9:00 Uhr 8:45 – 9:00 Uhr Morgenimpuls im Plenarsaal Morgenimpuls im 9:00 - 10:30 Uhr 9:00 - 10:30 Uhr Bibelarbeit zu Markus 16, 1-8 Vortrag Aufbrechen am Anders-Ort Religiöse Diversi PD Dr. Claudia Kohli Reichenbach Prof. Dr. Wolfram 10:30 - 11:00 Uhr 10:30 - 11:00 Uhr Pause Pause 11:00 – 12:30 Uhr 11:00 – 12:30 Uhr Vortrag Podiumsgespräc Kulturelle Pluralität in Interreligiöse He transnationaler Migration: der Gefängnisse Zusammenleben gestalten Reiss / Stüfen / F Prof. Dr. Thomas Faist, Uni Bielefeld ab 12:30 12:30 - 15:00 Uhr ab 12:30 Uhr Mittagessen Mittagessen Mittagessen Zeit für Nischen Kaffee Kaffee ab 15:00 Uhr 15:00 - 16:30 Uhr ab 13.30 Uhr Anreise und Anmeldung Mitgliederversammlung (Teil 1) Exkursionen Kaffee ab 16:00 Uhr 16:30 - 17:00 Uhr Sitzung von Beirat und Vorstand Pause 17:00 - 18:30 Uhr Mitgliederversammlung (Teil 1) 18:30 - 19:30 Uhr 18:30 - 19:30 Uhr 18:30 - 19:30 Uhr Abendessen Abendessen Abendessen ab 19:30 Uhr ab 19:30 Uhr Eröffnungsabend Zeit für Regionalkonferenzen
Progr ammüber sicht 11 1. Mai 2022 Donnerstag , 12. Mai 2022 Freitag , 13. Mai 2022 ab 7:30 Uhr ab 7:30 Uhr Frühstück Frühstück 8:45 – 9:00 Uhr Plenarsaal Morgenimpuls im Plenarsaal 9:00 - 10:30 Uhr 9:00 - 10:30 Uhr Abendmahlsgottesdienst Workshops Teil 1 ität im Justizvollzug im Plenarsaal m Reiss, Uni Wien 10:30 - 11:00 Uhr ab 10:30 Uhr Pause Abreise 11.00 – 12.30 Uhr 11.00 – 12.30 Uhr ch Beirat, Vorstand und Workshops Teil 2 erausforderungen Vertreter*innen der eelsorge Regionalkonferenz Fricke 12:30 - 15:00 Uhr ab 12:30 Uhr Mittagessen Mittagessen Kaffee 15:00 - 16:30 Uhr Mitgliederversammlung (Teil 2) 16:30 - 17:00 Uhr Pause 17:00 - 18:30 Uhr Mitgliederversammlung (Teil 2) 18:30 - 19:30 Uhr Abendessen ab 20:00 Uhr Abschlussabend im Kursaal Bad Herrenalb
E xk ur sionen am Mit t wochnachmit tag 12 Exkursion – den Schwarzwald erleben Wanderung durch das wildromatische Albtal Wir entdecken den Schwarzwald von einer ganz besonderen Seite. Wald und Wasser wechseln sich ab, Geologie, Besiede- lungsgeschichte abseits der üblichen Wanderwege sind Themen dieser geführten Wanderung. Unsere 3-stündige Wanderung zeigt uns die Schönheit und Vielfalt des Schwarzwaldes bis hin zu den Veränderungsprozessen der Gegenwart durch den Klima- wandel. Treffpunkt: 13.30 an der Touristinformation Strecke: 6 km Wanderführerin: Monika Amann (Schwarzwald Guide, Wildpflanzen- pädagogin und Klimabotschafterin Ansprechpartner: Jochen Stiefel (JVA Heilbronn) www. b und e sge r i c h t sh o f.d e Exkursion zum Bundesgerichtshof nach Karlsruhe Beim BGH sind wir zu einem Gespräch mit der Präsidentin Bettina Limperg zum Thema Zeugnisverwei- gerungsrecht für Geistliche und der Rolle des BGH für die (Gefängnis-) Seelsorge eingeladen. Zeugnisverweigerungsrecht für im Strafvollzug tätige Geistliche ist Grundlage von Seelsorge, wie sie von den christlichen Kirchen mit dem Beichtgeheimnis definiert und praktiziert wird. Derzeitige gesellschaft- liche Entwicklungen gehen dahin, dass geschützte Räume der Kommunikation an Bedeutung und Boden verlieren. Treffpunkt: ... Beginn der Führung: ... maximale Teilnehmer*innenzahl: ... Kosten incl. Fahrt mit der S-Bahn nach Karlsruhe und zurück: ca. 15 Euro Ansprechpartnerin: Susanne Büttner (JVA Schwäbisch Gmünd)
E xk ur sionen am Mit t wochnachmit tag 13 w w w. ka r l sr u h e - er l eb en. de Exkursion nach Karlsruhe Karlsruhe hat viele Gesichter und blickt mit über 300 Jah- ren auf eine eher junge Stadtgeschichte zurück. Das Zent- rum bildet das barocke Residenzschloss, zu dem strahlenförmig 32 Straßen führen. Vor allem der einzigar- tige Grundriss – der Fächer – erregte weltweit Aufsehen. Unterwegs mit einer Stadtführer*in erfahren Sie alles über die Entstehung Karlsruhes und den Werdegang der Stadt zu einem wichtigen Kultur- und Innovationsstand- ort. Treffpunkt: 13.30 Uhr im Foyer des Tagungshauses Beginn der Führung: 15.00 Uhr ww w.zkm. de Dauer: ca. 1,5 Stunden Kosten incl. Fahrt mit der S-Bahn nach Karlsruhe und zurück: ca. 15 Euro Ansprechpartner: Jochen Pfrommer (JVA Ravensburg) Exkursion zum ZKM – Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe Das ZKM ist ein Ort, der weniger ein Museum ist, als eher eine Plattform für theoretische Dis- kurse zwischen Philosophie, Wissenschaft, Kunst, Politik und Wirtschaft. Es führt künstlerische Konzepte und zukunftsweisende Technologien zusammen. Es stellt Fragen zu Themen der Zeit. So etwa in den aktuellen Ausstellungen: Wer definiert, was lebendig und was intelligent ist? Wie verhalten sich künstliche Lebensformen zu organischen? („Biomedien“) „Wie ist das Leben entstanden? Warum ist es wichtig, in die Vergangenheit zu blicken, um ein Verständnis für die Relevanz von Artenvielfalt zu entwickeln? („The Beauty of Early Life“) Der Besuch des Hauses möchte ganz bewußt den Blick weiten und den interdisziplinären Diskurs anregen. Nach der einstündigen Führung besteht die Möglichkeit, eigenständig im Zentrum zu verweilen und / oder durch Karlsruhe zu bummeln. Treffpunkt: 13.30 Uhr im Foyer des Tagungshauses Beginn der Führung: 15.30 Uhr (es geht durch das Haus und die aktuellen Ausstellungen: „Biomedien“ und „The Beauty of Early Life“ ) Kosten incl. Fahrt mit der S-Bahn nach Karlsruhe und zurück: ca. 15 Euro Ansprechpartnerin: Sabine Dietz (JVA Schwäbisch Gmünd)
Work shops 14 Pandemiebedingte „verwirrende Vorbemerkungen“ zu den Workshops Fünf Workshops werden in der hybriden Planung auch digital angeboten. Darunter Workshop 9 nur digital (die Referentin wird von außen zugeschaltet). Alle anderen Workshops finden vor Ort statt. Falls alle Beschränkungen (Dienstreisen, Zahl der möglichen Teilnehmenden im Tagungshaus) im Mai 2022 aufgehoben sein sollten, werden die Workshops 1 – 8 rein analog stattfinden und es gibt dann hierzu kein digitales Angebot. Falls die Konferenz pandemiebedingt hybrid ausgerichtet wird, werden die Workshop 4– 8 sowohl jeweils einmal digital und einmal analog stattfinden. Workshop 1 – 4 werden unbenommen eines möglichen hybriden Formats rein analog angeboten. Workshop: Gottesdienste im interreligiösen Kontext einer Justizvollzugsanstalt feiern Wenn wir Gottesdienst feiern, dann tun wir das als Vertreter*innen un- serer Landeskirchen. Ausgestattet mit Traditionen, Predigttexten, Agen- den, Liedern, Räumen und mit viel Wissen um die, die immer weniger 1 werden und wissen. Wenn wir Gottesdienst im Gefängnis feiern, dann feiern wir oft mit Menschen, die weit weg von diesen kirchlichen Fra- gen, um ihr Dasein ringen und nach Orientierung suchen. Ihnen begeg- nen wir in Gesprächen, mit ihnen feiern wir im Gottesdienst Gottes liebevolle Zuwendung hin zu uns Geschöpfen… - So viel Vertrautes wird fremd und christliches Reden wird zum Stammeln inmitten der Vielreli- gionenwelt Gefängnis. Wir wollen miteinander unsere Entdeckungen, Freuden, Befürchtungen und Sorgen anschauen und uns vor allem darüber austauschen. Im Ge- fängnis lohnt es sich auf die reiche Gottesdienstpraxis der Kolleg*innen zu schauen. Annette Roser-Koepff (JVA Ulm) Thomas Wagner (JVA Rottenburg) Max. Teilnehmerzahl: 10 Der Workshop wird einmal angeboten (er beginnt um 9.00 Uhr und geht über den ganzen Vormittag)
Work shops 15 Kunstworkshop: Migration.Diversität Migrationsgeschichten. Erzählungen über Angst, Ohnmacht, Wut, Ent- täuschung, Hoffnung. Erfahrungen mit religiöser Diversität, mit Fremd- und Freiheitsgefühlen begegnen mir im Gefängnis. Aber es sind nicht immer nur die Anderen. Manchmal bin auch ich: Auf der Flucht. Auf der Flucht vor politischen oder religiösen Fanatikern. Vor bedrän- 2 genden Familienangehörigen. Auf der Flucht vor mir selbst. Manchmal bin auch ich: In der Fremde. Fremd in einem anderen Land. Fremd im eigenen Land. Fremd in der eigenen Kirche. Gefangen in der eigenen Sozialisation, im eigenen Kopf. In der eigenen Haut. In diesem Workshop nähern wir uns den persönlichen Fremd- und Fluchterfahrungen auf künstlerischem Wege. Mit Farben. Oder schwarz-weiß. Mit Pinseln. Oder Fingern. Mit Worten. Ohne Worte. Henning Goeden (JVA Rosdorf, Kunsttherapeut) Sabine Dietz (Begleitung, JVA Schwäbisch Gmünd) Max. Teilnehmerzahl: 6 Der Workshop wird einmal angeboten (er beginnt um 9.00 Uhr und geht über den ganzen Vormittag) Workshop: Rassismuskritische Psychologie und Seelsorge 3 Im Alltag des Gefängnisses begegnet uns auf vielfältige Weise rassis- tisches Denken und Handeln, strukturell, individuell, oftmals offen und absichtsvoll, aber vielfach auch unbewusst und subtil. Die Referentin Christine Ermer ist Psychologische Psychotherapeutin, war über zwei Jahrzehnte im Strafvollzug tätig, zuletzt als Leiterin der Sozialtherapeutischen Anstalt Baden-Württemberg und setzt sich seit vielen Jahren mit Rassismus auseinander. Im Workshop wird sie in eine rassismuskritische Haltung einführen und den Teilnehmenden Räume eröffnen, die eigenen rassistisch soziali- sierten Anteile und die Verwobenheit in herrschende Machtstrukturen zu erkennen und zu erfühlen. Anstöße für eine mögliche Auseinander- setzung mit dem Thema werden gegeben. Christine Ermer (Psychologische Psychotherapeutin) Henrike Schmidt (Begleitung, JVKH Hohen Asperg) Der Workshop wird einmal angeboten (er beginnt um 9.00 Uhr und geht über den ganzen Vormittag)
Work shops 16 Workshop: Herausforderung Koran - eine christliche Annäherung Zeit für den Koran wollen wir uns mit diesem Workshop nehmen. Mitte des Islam, Urnorm der Wahrheit, Richtschnur für ein gutes Leben und direkte Anrede Gottes an den Menschen ist der Koran aus muslimi- 4 scher Sicht. Jede Beschäftigung mit dem Islam hat deshalb vom Koran auszugehen. Ziel ist es, mit der gemeinsamen Analyse einzelner Suren das Wesen des Korans und damit auch des Islam überhaupt ein wenig besser zu verstehen, Nähe, Ferne zu unserem Glauben auszuloten. Leitend soll dabei die Haltung der liebevollen Aufmerksamkeit sein. Dieter Kümmel war Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Zuf- fenhausen. Er hat dort das Dialogprojekt „Aufeinander zugehen“ initi- iert und 10 Jahre lang begleitet. Als Islambeauftragter des Dekanats hat er im Rahmen der Erwachsenenbildung viele Einführungskurse in den Koran durchgeführt, zudem am Zentrum für Islamische Theologie in Tübingen ein Kontaktstudium absolviert. Dieter Kümmel (JVA Stuttgart) Dr. Monika Zeilfelder-Löffler (Begleitung, JVA Karlsruhe/Kislau) Der Workshop wird einmal angeboten (er beginnt um 9.00 Uhr und geht über den ganzen Vormittag) Workshop: Interreligiöse Rituale Seit es Menschen gibt, begleiten Rituale ihre Geschichte – und ihre Geschichten. Als eine Sonderform menschlicher Kommunikation können von Ge- meinschaften praktizierte Rituale bei der Regelung und Stabilisierung 5 bestimmter Verhaltensabläufe hilfreich sein. Beispiele dafür wären z.B. die Praxis in Bezug auf verbindende und verbindliche Werte, kol- lektive Weltdeutung, den Umgang mit übermenschlichen / göttlichen Kräften usw. Dem Einzelnen dienen sie nicht selten zur Vergewisse- rung und Angstbewältigung im Angesicht bedrohlicher oder verunsi- chernder Lebensumstände. Damit sind Rituale auch für die Seelsorge von besonderem Interesse. In diesem Workshop wollen wir uns, jenseits religiöser oder konfessio- neller Grenzen, mit Ritualen beschäftigen, die in der Lebenswelt der JVA durchführbar und vor allem im Hinblick auf die Insassen mit ihren Ängsten und Unsicherheiten sinnvoll sind. Anschließend wollen wir, idealerweise in Kleingruppen, versuchen, je einen Ritual-Entwurf für verschiedene seelsorgerliche Praxisfelder in einer JVA durch die Teil- nehmenden zu erarbeiten. Thomas Ammermann (JVA Schwäbisch Hall) Jochen Stiefel (JVA Heilbronn) Der Workshop wird um 9.00 Uhr digital angeboten
Work shops 17 Workshop: Interreligiöse Rituale Seit es Menschen gibt, begleiten Rituale ihre Geschichte – und ihre Geschichten. Als eine Sonderform menschlicher Kommunikation können von Gemein- schaften praktizierte Rituale bei der Regelung und Stabilisierung be- 5 stimmter Verhaltensabläufe hilfreich sein. Beispiele dafür wären z.B. die Praxis in Bezug auf verbindende und verbindliche Werte, kollektive Weltdeutung, den Umgang mit übermenschlichen / göttlichen Kräften usw. Dem Einzelnen dienen sie nicht selten zur Vergewisserung und Angstbewältigung im Angesicht bedrohlicher oder verunsichernder Le- bensumstände. Damit sind Rituale auch für die Seelsorge von besonderem Interesse. In diesem Workshop wollen wir uns, jenseits religiöser oder konfessio- neller Grenzen, mit Ritualen beschäftigen, die in der Lebenswelt der JVA durchführbar und vor allem im Hinblick auf die Insassen mit ihren Ängsten und Unsicherheiten sinnvoll sind. Anschließend wollen wir, idealerweise in Kleingruppen, versuchen, je einen Ritual-Entwurf für verschiedene seelsorgerliche Praxisfelder in einer JVA durch die Teil- nehmenden zu erarbeiten. Thomas Ammermann (JVA Schwäbisch Hall) Jochen Stiefel (JVA Heilbronn) Der Workshop wird um 11.00 Uhr analog angeboten Workshop: Grenzregime Europa und die Haltung der Kirchen „Festung Europa“ ist ein Begriff, der die Lage an den europäischen 6 Grenzen bereits seit der Änderung des Grundrechts auf Asyl im Jahr 1992 beschreibt. In den vergangenen drei Jahrzehnten hat sie sich im- mer weiter dramatisiert. Die für einen historischen Moment durchlässi- gen Grenzen im Jahr 2015 blieben die Ausnahme. Zur grausamen Regel geworden sind hohe Zahlen von im Mittelmeer ertrunkenen Menschen, illegale „Pushbacks“ durch Polizei und Frontex, Grenzzäune, vor denen Menschen im Niemandsland ums Überleben kämpfen wie im Herbst 2021 an der Grenze zwischen Belarus und Polen. Ines Fischer begleitet seit 2016 als Asylpfarrerin Geflüchtete und Gemeinden. Das Thema „Grenzregime“ und was es verursacht begegnet ihr in ihrer pastoralen Arbeit in Menschen mit Lebensgeschichten. Im Workshop wird sie uns über Perspektiven kirchlicher Arbeit mit Geflüchteten berichten. Das Engagement der EKD in der „Seebrücke“ ist ihr dabei auch ein theologi- sches Anliegen. Ines Fischer (Asylpfarrerin in der Prälatur Reutlingen und engagiert in der „Seebrücke Baden-Württemberg“) Michael Philippi (Begleitung, JVA Freiburg) Der Workshop wird um 9.00 Uhr digital angeboten
Work shops 18 Workshop: Grenzregime Europa und die Haltung der Kirchen „Festung Europa“ ist ein Begriff, der die Lage an den europäischen 6 Grenzen bereits seit der Änderung des Grundrechts auf Asyl im Jahr 1992 beschreibt. In den vergangenen drei Jahrzehnten hat sie sich im- mer weiter dramatisiert. Die für einen historischen Moment durchlässi- gen Grenzen im Jahr 2015 blieben die Ausnahme. Zur grausamen Regel geworden sind hohe Zahlen von im Mittelmeer ertrunkenen Menschen, illegale „Pushbacks“ durch Polizei und Frontex, Grenzzäune, vor denen Menschen im Niemandsland ums Überleben kämpfen wie im Herbst 2021 an der Grenze zwischen Belarus und Polen. Ines Fischer begleitet seit 2016 als Asylpfarrerin Geflüchtete und Gemeinden. Das Thema „Grenzregime“ und was es verursacht begegnet ihr in ihrer pastoralen Arbeit in Menschen mit Lebensgeschichten. Im Workshop wird sie uns über Perspektiven kirchlicher Arbeit mit Geflüchteten berichten. Das Engagement der EKD in der „Seebrücke“ ist ihr dabei auch ein theologi- sches Anliegen. Ines Fischer (Asylpfarrerin in der Prälatur Reutlingen und engagiert in der „Seebrücke Baden-Württemberg“) Michael Philippi (Begleitung, JVA Freiburg) Der Workshop wird um 11.00 Uhr analog angeboten Workshop: Religiosität junger Menschen im Gefängnis Glaube ist deutlich wichtiger für junge Menschen im Gefängnis als au- ßerhalb der Gefängnismauern. Dies ist eine wesentliche Erkenntnis aus dem Forschungsprojekt „Muslim*innen im Jugendstrafvollzug“. Durch- geführt wurde das Forschungsprojekt in Kooperation des Instituts für 7 Kriminologie der Universität Tübingen mit dem Zentrum für Islamische Theologie Tübingen, dem Kriminologischen Dienst Baden-Württemberg und je vier Anstalten für männliche und weibliche Jugendstrafgefan- gene in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein- Westfalen. Alle Gefangene wurden in den Anstalten unter anderem in einer großen Fragebogenaktion zu den Themen Glaube, Religion, Seel- sorge und Radikalisierung befragt. In dem Workshop werden die beiden Mitautoren der Studie Dr. Wolfgang Stelly und Dr. Jürgen Thomas die Ergebnisse präsentieren und anschließend mit den Teilnehmenden dis- kutieren. Dr. Stelly und Dr. Thomas sind Wissenschaftler am Institut für Kriminologie der Universität Tübingen und für den Kriminologischen Dienst Baden-Württemberg vor Ort in der JVA Adelsheim tätig. Ihre Auf- gabe ist die wissenschaftliche Beobachtung des Jugendstrafvollzugs in Baden-Württemberg. Dr. Wolfgang Stelly (Kriminologischer Dienst) Dr. Jürgen Thomas (Kriminologischer Dienst) Michael Schumacher (Begleitung, JVA Adelsheim) Der Workshop wird um 9.00 Uhr analog angeboten
Work shops 19 Workshop: Religiosität junger Menschen im Gefängnis Glaube ist deutlich wichtiger für junge Menschen im Gefängnis als au- ßerhalb der Gefängnismauern. Dies ist eine wesentliche Erkenntnis aus dem Forschungsprojekt „Muslim*innen im Jugendstrafvollzug“. Durch- geführt wurde das Forschungsprojekt in Kooperation des Instituts für 7 Kriminologie der Universität Tübingen mit dem Zentrum für Islamische Theologie Tübingen, dem Kriminologischen Dienst Baden-Württemberg und je vier Anstalten für männliche und weibliche Jugendstrafgefan- gene in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein- Westfalen. Alle Gefangene wurden in den Anstalten unter anderem in einer großen Fragebogenaktion zu den Themen Glaube, Religion, Seel- sorge und Radikalisierung befragt. In dem Workshop werden die beiden Mitautoren der Studie Dr. Wolfgang Stelly und Dr. Jürgen Thomas die Ergebnisse präsentieren und anschließend mit den Teilnehmenden dis- kutieren. Dr. Stelly und Dr. Thomas sind Wissenschaftler am Institut für Kriminologie der Universität Tübingen und für den Kriminologischen Dienst Baden-Württemberg vor Ort in der JVA Adelsheim tätig. Ihre Auf- gabe ist die wissenschaftliche Beobachtung des Jugendstrafvollzugs in Baden-Württemberg. Dr. Wolfgang Stelly (Kriminologischer Dienst) Dr. Jürgen Thomas (Kriminologischer Dienst) Michael Schumacher (Begleitung, JVA Adelsheim) Der Workshop wird um 11.00 Uhr digital angeboten Workshop: Perspektiven Muslimischer Gefängnisseelsorge Muslimische Gefängnisseelsorge ist in den Bundesländern unterschied- lich eingeführt worden und mit unterschiedlichen Standards an Zu- gangsrechten und Zeitkontingenten versehen. Feste Stellen sind bislang die Ausnahme und nicht die Regel. Ausgeführt wird sie zum Teil von Muslim*innen, die einen anderen Grund- bzw. Hauptberuf haben. Moha- 8 med Mokhfi betreut seit 2016 muslimische Gefangenen in der JVA Butz- bach. Er arbeitet als Sozialpädagoge im Fachdienst „Soziales und Gesundheit“ der Stadt Bad Nauheim. Im Oktober 2018 nahm er an der bundesweiten Tagung „Interreligiöse Zusammenarbeit in der Gefängnis- seelsorge“ in der Evang. Akademie Bad Boll teil. Damals ging es darum, die Probleme bei der Einführung einer muslimischen Gefängnisseelsorge im interreligiösen Miteinander zu beleuchten. Im Workshop wird es um Fragen heutiger Praxis gehen, am Beispiel einer JVA (v.a. Langstrafen, Männer) aus dem Großraum Frankfurt. Wie sind die Bedarfe? Ist musli- mische Seelsorge im System „angekommen“ und als Partner installiert? Welchen Stellenwert hat der Gedanke der „Deradikalisierung“ bzw. wie wirkt sich der politische Ansatz der „Prävention“ auf die Praxis von Seelsorge aus? Haben interreligiöse Ansätze eine Chance? Julia Held, evangelische Kollegin aus Butzbach, wird zusammen mit Mohamed Mok- hfi den Workshop leiten. Mohamed Mokhfi (Sozialpädagoge) Julia Held (JVA Butzbach) Der Workshop wird um 9.00 Uhr analog angeboten
Work shops 20 Workshop: Perspektiven Muslimischer Gefängnisseelsorge Muslimische Gefängnisseelsorge ist in den Bundesländern unterschied- lich eingeführt worden und mit unterschiedlichen Standards an Zu- gangsrechten und Zeitkontingenten versehen. Feste Stellen sind bislang die Ausnahme und nicht die Regel. Ausgeführt wird sie zum Teil von Muslim*innen, die einen anderen Grund- bzw. Hauptberuf haben. 8 Mohamed Mokhfi betreut seit 2016 muslimische Gefangenen in der JVA Butzbach. Er arbeitet als Sozialpädagoge im Fachdienst „Soziales und Gesundheit“ der Stadt Bad Nauheim. Im Oktober 2018 nahm er an der bundesweiten Tagung „Interreligiöse Zusammenarbeit in der Gefäng- nisseelsorge“ in der Evang. Akademie Bad Boll teil. Damals ging es da- rum, die Probleme bei der Einführung einer muslimischen Gefängnisseelsorge im interreligiösen Miteinander zu beleuchten. Im Workshop wird es um Fragen heutiger Praxis gehen, am Beispiel einer JVA (v.a. Langstrafen, Männer) aus dem Großraum Frankfurt. Wie sind die Bedarfe? Ist muslimische Seelsorge im System „angekommen“ und als Partner installiert? Welchen Stellenwert hat der Gedanke der „Dera- dikalisierung“ bzw. wie wirkt sich der politische Ansatz der „Präven- tion“ auf die Praxis von Seelsorge aus? Haben interreligiöse Ansätze eine Chance? Julia Held, evangelische Kollegin aus Butzbach, wird zu- sammen mit Mohamed Mokhfi den Workshop leiten. Mohamed Mokhfi (Sozialpädagoge) Julia Held (JVA Butzbach) Der Workshop wird um 11.00 Uhr digital angeboten Workshop: Religiöse Erfahrung im Islam Yalda Shariati ist Bildungsreferentin bei der Landeszentrale für politi- sche Bildung in Stuttgart. Sie hat Theologie und Soziale Arbeit am Zent- rum für Islamische Theologie in Tübingen Studiert und eines ihrer 9 Hauptpraktika in der Gefängnisseelsorge absolviert. Im Workshop wird es um eine Begegnung mit islamischer Frömmigkeit gehen. Was erlebt ein Muslim, eine Muslima bei der Rezitation von Koran-Suren? Welche Erfahrungen beinhaltet das tägliche Gebet und das Freitagsgebet? Was bedeutet der Ramadan oder die Hadsch für die einzelnen Gläubigen und für das Kollektiv? Welche prägenden Erzählungen, wichtigen Feste und Traditionen gibt es im Islam? Yalda Shariati ist eine muslimische Deut- sche, die sich in ihrem Alltag ständig solchen Fragen zu stellen hat. Sie versteht sich in ihrem Kontakt zu Christinnen und Christen, aber auch innerhalb ihrer eigenen Religion als Brückenbauerin. Mit Susanne Bütt- ner hat sie in der JVA Schwäbisch Gmünd Erfahrungen in der Gefängnis- seelsorge gemacht. Gemeinsam haben sie in dieser Zeit inhaftierte Frauen in kollegialer Absprache begleitet. Susanne Büttner begleitet den Workshop. Da die Referentin im Mai in Elternzeit ist, kann er nur di- gital stattfinden. Yalda Shariati (Bildungsreferentin, auf Videoleinwand zugeschaltet) Susanne Büttner (Begleitung, JVA Schwäbisch Gmünd) Der Workshop wird um 9.00 Uhr und um 11.00 Uhr angeboten
Impul se und Abschlussgot tesdiens t 21 Morgenimpuls und Start im Plenarsaal Wir wollen dienstags, mittwochs und donnerstags um 8.45 Uhr miteinander eine Andacht im Plenarsaal feiern. Digitales Mitfei- ern ist möglich: Bitte dazu das „Evangelische Gesangbuch“ bereit halten. Nach dem Morgenimpuls steigen wir mit der Tagesleitung Abschlussgottesdienst im Plenarsaal Wir aber haben Christi Sinn (1.Korinther 2,16) In guter Tradition endet unsere Jahrestagung mit der Feier eines Gottesdienstes mit Abendmahl. Der Gottesdienst war zunächst in der schönen Klosterkirche ge- plant. Da wir dort keinen Internetzugang haben, bleiben wir im Plenarsaal und je- de/r kann sich digital dazugesellen und sich zugehörig fühlen! Vorbereitet wird der Gottesdienst von einem Team der Regionalkonferenz. Musi- kalisch werden wir am Flügel von Dr. Martin Kares (Evangelischer Oberkirchenrat Karlsruhe) inspiriert und begleitet. Dekanin Susanne Büttner hält die Predigt zu 1. Korinther 2,16. Bildnachweise privat; S.12 www.bundesgerichtshof.de; S.13 www. karlsruhe-erleben.de; S.13 www.zkm.de/de; S.21 Fo- Entwurf des Titelbildes Julia Benning Büro für Ge- tos Evangelische Akademie Bad Herrenalb staltung und Kommunikation/S.16-19;S.1 und S.22 Bildmarke Evang. Konferenz für Gefängnisseelsorge; Impressum S.2/3 Foto privat; S.4 AdobeStock_278776276; S.5 V.i.S.d.P.: Igor Lindner, Vorsitzender der Evangeli- Fotos Evangelische Akademie Bad Herrenalb; S.6 schen Konferenz für Gefängnisseelsorge in Deutsch- Fotos Acoustic Fun Orchestra; S.6 Foto www.bad- land; Redaktionsteam: die Regionalkonferenz in herrenalb.de/de/gesundheit/kurhaus; S.7/8/9 Fotos Baden-Württemberg; Druck: EKD Kirchenamt, privat; S.9/14/24 AdobeStock_331524838; S.12 Foto Hannover
ANMELDUNG zur 73. Jahrestagung der Evangelischen Konferenz für Gefängnisseelsorge in Deutschland Pandemiebedingter Vorbehalt zur Anmeldung Die Regionalkonferenz Baden-Württemberg behält sich in Absprache mit Vorstand und Beirat vor, die mögliche Zahl der Teilnehmenden vor Ort gegebenenfalls in Abhängigkeit von den dann geltenden Bestimmungen zu beschränken. Eine Entscheidung diesbezüglich kann leider erst bis Mitte April folgen, nach dem Ende der Anmeldefrist. Die derzeitige Entwicklung scheint jedoch eine präsentische Teilnahme für jede*n möglich zu machen. Sie können auf verschiedene Weisen an der Jahrestagung teilnehmen. Deshalb muss der Anmel- debogen in diesem Jahr pandemiebedingt etwas aufwendiger gestaltet werden. - Wir hoffen auf Ihr Verständnis. Anmeldung zur 73. Jahrestagung Name: Straße/Wohnort: JVA: Telefon: E-Mail: Regionalkonferenz: Ich nehme zum ersten Mal an einer Jahrestagung teil ja nein ______________________________________ _____________________________________ (Ort, Datum) (Unterschrift) 1. Möglichkeit: Ich möchte präsentisch an der Jahrestagung vom 9. bis 13. Mai 2022 im „Haus der Kirche – Evangelische Akademie Baden“ teilnehmen. Falls eine präsentische Teilnahme nicht möglich ist, möchte ich digital teilnehmen. Die Differenz des Teilnahmebeitrags, die ich zuviel gezahlt habe (285 €) wird mir dann erstattet. Ich möchte ein Einzelzimmer. Den Teilnahmebeitrag von 385 € überweise ich auf unten stehendes Konto. 2. Möglichkeit: Ich möchte präsentisch an der Jahrestagung vom 9. bis 13. Mai 2022 im „Haus der Kirche – Evangelische Akademie Baden“ teilnehmen. Falls eine präsentische Teilnahme nicht möglich ist, möchte ich digital teilnehmen. Die Differenz des Teilnahmebeitrags, die ich zuviel gezahlt habe (235 €) wird mir dann erstattet. Ich möchte ein Doppelzimmer mit ______________________________________________________ (bei Wunschpartner*in bitte Namen eintragen) Den Teilnahmebeitrag von 335 € überweise ich auf unten stehendes Konto.
3. Möglichkeit: Ich möchte präsentisch an der Jahrestagung vom 9. bis 13. Mai 2022 im „Haus der Kirche – Evangelische Akademie Baden“ teilnehmen. Sollte eine präsentische Teilnahme nicht möglich sein, wird mir mein Teilnahmebeitrag zurücküberwiesen. Ich möchte ein Einzelzimmer. Den Teilnahmebeitrag von 385 € überweise ich auf unten stehendes Konto. 4. Möglichkeit: Ich möchte präsentisch an der Jahrestagung vom 9. bis 13. Mai 2022 im „Haus der Kirche – Evangelische Akademie Baden“ teilnehmen. Sollte eine präsentische Teilnahme nicht möglich sein, wird mir mein Teilnahmebeitrag zurücküberwiesen. Ich möchte ein Doppelzimmer mit ______________________________________________________ (bei Wunschpartner*in bitte Namen eintragen) Den Teilnahmebeitrag von 335 € überweise ich auf unten stehendes Konto. 5. Möglichkeit: Ich möchte ausschließlich digital an der Jahrestagung vom 9. bis 13. Mai 2022 im „Haus der Kirche – Evangelische Akademie Baden“ teilnehmen. Den Teilnahmebeitrag von 100 € überweise ich auf unten stehendes Konto. Zur Teilnahme vor Ort Anreise: Ich komme mit der Bahn Ich komme mit dem Auto Exkursionen: Ich nehme an der Wanderung durch das Albtal teil Ich besuche den Bundesgerichtshof in Karlsruhe Ich erkunde Karlsruhe mit einer Stadtführung Ich schaue mir das Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe an Workshops: Titel des Workshops 1. Wahl 2. Wahl 3. Wahl Bitte beachten: WS 1-4 nur „analog“, WS 9 nur „digital“ Anmeldung: per Mail an: buko2022@gmx.de per Fax an: 03222–374 63 48 per Post an: Pfarrer Thomas Wagner (JVA Heimsheim),Mittelberg 1, 71296 Heimsheim Bankverbindung: Evangelische Konferenz für Gefängnisseelsorge IBAN: DE11 5206 0410 0006 4172 30 BIC: GENODEF1EK1 Verwendungszweck: Hinweis: Bestandteil der Anmeldung ist die Überweisung des Tagungsbeitrages. Anmeldeschluss: 4. April 2022
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln Mit dem ICE nach Karlsruhe HBF, dann weiter mit der S-Bahn S1. Mehr dazu: Reiseauskunft der Deutschen Bahn AG Im Stundentakt (6-24 Uhr) mit der S-Bahn Linie S1 des Karlsruher Verkehrsverbundes von Karlsruhe aus (z.B. Haupt- bahnhof, Albtalbahnhof) über Ettlingen bis Endstation Bad Herrenalb Bahnhof. Die S-Bahn fährt direkt vom Vorplatz des Hauptbahnhofs ab. Regelmäßig erreichen Sie Bad Herrenalb auch mit Bussen aus Pforzheim, Baden-Baden und Wildbad/ Calw. Fußweg ab Bahnhof Bad Herrenalb (5-10 Min.) Die Tagungsstätte liegt hinter der katholischen Kirche St. Bernhard am Berg in Richtung Dobel, die Kirche (aus rotem Sandstein) ist bereits vom Bahnhof Bad Herrenalb aus zu sehen. Wir empfehlen: Vom Bahnhof aus die Bahnhofstraße am Minigolfplatz entlang bis zur Ettlingerstaße, die Straße (Zebrastreifen) über- queren, dann nach links den Bleichweg etwa 50 m entlang, nach rechts den Flachsteichweg bis ans Ende laufen, rechts liegt die Tagungsstätte am Hang (Hintereingang, bitte läuten). Wenn Sie den Haupteingang bevorzugen, laufen Sie einfach noch ein paar Schritte weiter um das Haus herum bis zum hinteren Parkplatz, von dort führt ein Weg zum Haupteingang der Akademie. Anreise mit dem PKW Anreise mit dem Auto Koordinaten fürs Navi: 48.80062, 8.44468 Aus Richtung Süden Freiburg/Basel/Straßburg über die Autobahn A5, Abfahrt Karlsruhe-Ettlingen aus Richtung München/Ulm/Bodensee/Stuttgart über die Autobahn A8, aus Richtung Mannheim/Frankfurt/Koblenz bis Abfahrt Ettlingen/Bad Herrenalb über die Autobahn A 5/A 61. Aus Karlsruhe über Ettlingen (Umfahrung durch Tunnel) durch das Albtal bis Bad Herrenalb. Im Ortskern Bad Herrenalb links abbiegen in Richtung Dobel (Pforzheim). Nach etwa 500 m liegt links die Tagungs- stätte (wenige Meter nach der katholischen Kirche). Von Pforzheim/Calw über Dobel und von Baden-Baden über Gernsbach/Loffenau nach Herrenalb. Parkplätze Parkplätze finden Sie unterhalb bzw. hinter der Tagungsstätte (Anfahrt über Flachsteinweg).
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