Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Ausgabe 4/2018 Stadt Bern MAZDie Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern Willkommener Vielfältiges Eigener Wohnraum Angebot Solarstrom Neubauprojekt Sportkurse für Photovoltaikanlagen Reichenbachstrasse Mitarbeitende auf Stadtdächern Seite 4 Seite 6 Seite 7 1820004_MAZ_4-2018_def.indd 1 23.11.18 14:45
TRIBÜNE Wer steht auf welche Weihnachtsgüezi? 1 A Mirjam Graf, Ombudsstelle Anis-Chräbeli 2 B Joel Leber, Ratssekretariat Brunsli 3 C Mareike Müller, Lernende PRD Spitzbuben 1+ C 3+ B 2+ A Auflösung: 1820004_MAZ_4-2018_def.indd 2 23.11.18 14:45
GASTKOLUMNE EDITORIAL Heimat geniessen und pflegen Liebe Leserin, lieber Leser Bern, dich hab ich gern, du bist meine Heimat. Du bist Der Wohnungsdruck in Bern ist hoch. Daher plant und realisiert nicht zu gross und nicht zu klein, ich kenn deine Men die Stadt neue Wohnbauprojekte. Gebaut werden soll in den schen, Sandsteinfassaden und Wohnquartiere. Du pflegst nächsten Jahren beispielsweise im Viererfeld, an der Mutach und schmückst dich mit einer smaragdgrünen Aareschlau strasse, im Tramdepot Burgernziel, am Warmbächliweg, in fe. Bestimmt liegt dies auch daran, dass so gut zu dir ge schaut wird. Von Tausenden Heinzelmännchen und Hein Wankdorfcity oder an der Eymattstrasse. Ein interessantes zelfrauen, die den Sand aus dem Getriebe halten. Manche Neubauprojekt entsteht auch an der Reichenbachstrasse 118 mit Krawatten, andere in Schutzanzügen. im Rossfeld. Bis Ende 2022 werden hier Wohnungen für rund Eigentlich machen die Angestellten einer Stadt im Gros 350 Personen gebaut. Auf dem städtischen Areal befand sich sen ungefähr dasselbe wie wir als Team eines Theaters bis 2011 eine Pflegefachschule. Nach ihrem Wegzug wurde und Konzertlokals im Kleinen. Wir müssen beide schauen, der Weg frei für eine Neunutzung. Aufgrund des schlechten dass es vom Wichtigsten genug hat: Wasser, Kita-Plätze, Steuereinnahmen die Stadt; Kaffee, Glühbirnen und Blu Zustands der Liegenschaft entschied sich die Stadt für eine neue mensträusse das Theater. Beide bemühen sich um Zufrie Wohnüberbauung. In der Zwischenzeit wurden die bestehenden denheit – die Stadt bei Einwohnern und Touristen, wir bei Gebäude von Künstlern, Kleingewerbe, Asylunterkunft, Kinder unserem Publikum und den auftretenden Künstlerinnen garten, Kita sowie Schul- und Quartierbibliothek zwischen und Künstlern. Hinter den Kulissen sorgt das «Cappella»- genutzt. Der Baustart erfolgt voraussichtlich im Mai 2020. Team von Büro, Bar und Technik für reibungsloses Funktio Vorgängig werden die Stimmberechtigten über das Neubau nieren – wie die städtische Müllabfuhr, die Fachleute für Bildung und Kultur oder die Chauffeusen und Chauffeure projekt befinden. Lesen Sie mehr dazu im Hauptbeitrag von Bus und Tram. auf Seite 4. Seit 20 Jahren geben wir der Kleinkunst in Bern eine Im August 2018 wurde im Schulhaus Stöckacker die erste Heimat. Mehr als 4000 Veranstaltungen sind bereits über Ganztagesschule in der Stadt Bern in Betrieb genommen. Der unsere Bühne gegangen, bald erreichen wir eine halbe Start ist gelungen, die ersten Erfahrungen sind positiv. Weitere Million Zuschauerinnen und Zuschauer … Für viele von Ganztagesschulen an anderen Schulstandorten sollen folgen. ihnen ist die «Cappella» ein Grund, ihre Stadt noch ein bisschen lieber zu haben. «Gut und recht», werden Sie sagen. Aber was genau sind eigent lich Ganztagesschulen? Und: Inwiefern unterscheiden sie sich Christoph Hoigné, Gründer und Leiter «La Cappella» von den bisherigen Tagesschulen? Diese Fragen haben wir Irène PS: Der Samichlous ist mir gerade entwischt, aber viel Hänsenberger gestellt. Sie ist Schulamtsleiterin der Stadt Bern leicht hat ja jemand in der Stadtverwaltung ein offenes und stellt im Interview auf Seite 8 das pädagogisch wertvolle Ohr für unser Anliegen: Wir wünschen uns sehnlichst einen Angebot näher vor. verkehrsfreien Strassenabschnitt zwischen Schützenweg- Ich wünsche Ihnen eine beschwingte Lektüre. Spielpatz und «Cappella» – für die Sicherheit von Kindern und Theaterpublikum. Peter Brand, MAZ-Redaktor Impressum MAZ: Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern; Herausgeber: Informationsdienst der Stadt Bern; Redaktion: Peter Brand, pbr (Informationsdienst, Leitung); Marion Gygax, mgy (PRD); Regula Müller, rm (BSS); Ueli Müller, umu (TVS); Theres Wägli, tw (FPI); Léa Zürcher, lzu (SUE); Gestaltung: Büro eigenart, Stefan Schaer, Bern, eigenartlayout.ch; Druck: Ast & Fischer AG, Wabern; Auflage: 6700 Exemplare; Ausgaben: Februar, Mai, August und November; Redaktionsschluss: 31. Januar, 30. April, 31. Juli und 31. Oktober; Redaktionsadresse: MAZ@bern.ch oder Peter Brand, Junkerngasse 49, Postfach, 3000 Bern 8, 031 321 62 28 1820004_MAZ_4-2018_def.indd 3 23.11.18 14:45
Seite 4 Thema MAZ 4/2018 Neuer, REICHENBACHSTRASSE willkommener Wohnraum Die Stadt Bern plant und Reichenbachstrasse 118. Sie wurde von Stadtzentrum und Hauptbahn- 2011 geschlossen, wodurch der Weg hof entfernt. Dennoch liegt es in ei- realisiert zahlreiche Wohn- für eine Neunutzung frei wurde. nem stark begrünten Gebiet mit viel- bauprojekte – unter anderem fältigen Möglichkeiten der Naherho- das Neubauprojekt an der Attraktive Wohnlage lung.» Reichenbachstrasse 118. Auf Die Stadt Bern als Grundeigentü- dem städtischen Areal befand merin prüfte im Rahmen einer Mach- Umzonung und sich bis 2011 eine Pflege barkeitsstudie verschiedene Optio- Zwischennutzung fachschule. Seit sie weg ist, nen für die künftige Nutzung des Um das Grundstück wunschgemäss Areals. Weil die bestehenden Gebäu- überbauen zu können, musste es zu- werden die bestehenden de sanierungsbedürftig sind, ein ge- erst von der Zone für öffentliche Nut- Gebäude vielfältig zwischen- ringes Nutzungspotenzial aufweisen zungen der Zone mit Planungspflicht genutzt. Nun entstehen zeit- und sich in der jetzigen Form nicht zugeordnet werden. Im September gemässe Wohnungen für für Wohnnutzung eignen, entschied 2016 nahmen die Stimmberechtigten rund 350 Personen. die Stadt, die bisherigen Gebäude der Stadt Bern die entsprechende durch eine neue Wohnüberbauung Vorlage zur Umzonung des Areals mit PETER BRAND zu ersetzen. «Die Voraussetzungen fast 80 Prozent Ja-Stimmen an. Zwei 2004 beschloss der Regierungsrat des für neuen Wohnraum an diesem Monate später schrieb der städtische Kantons Bern, seine Pflegefachschu- Standort sind ideal», sagt Marcel Fonds für Boden- und Wohnbaupoli- len im neuen Berner Bildungszentrum Misch ler, Bereichsleiter Baumanage- tik als Bauherr den Projektwettbe- Pflege in Bern-Ausserholligen zusam- ment von Immobilien Stadt Bern. werb im offenen Verfahren aus. Paral- menzulegen. Eine von dieser Mass- «Das Grundstück befindet sich auf lel dazu nahm Immobilien Stadt Bern nahme betroffene Institution war die der Engehalbinsel im Stadtteil Ross- eine breite Zwischennutzung des Krankenpflegeschule Engeried an der feld, ungefähr drei Kilometer nördlich Areals an die Hand. In den fünf freiste- Visualisierung des Neubauprojekts: Blick von Süden auf den grosszügigen Aussenraum (samt antikem Amphitheater) und die vier Neubauten. Bild: Büro B Architekten AG 1820004_MAZ_4-2018_def.indd 4 23.11.18 14:45
MAZ 4/2018 Thema Seite 5 henden Gebäudetrakten entstanden Künstlerateliers, Räume für das Klein- gewerbe, eine Tagesschule, ein Kin- dergarten, eine Kindertagesstätte, ei- ne Schul- und Quartierbibliothek, eine Kletterhalle, eine Asylunterkunft und einige Wohnungen. Die Angebote werden seither rege genutzt. Vier Neubauten Mittlerweile steht das Siegerprojekt des Projektwettbewerbs fest. Die Jury entschied sich einstimmig für das Pro- jekt «milet» unter der Leitung der «Büro B Architekten AG» aus Bern. Die- ses schlägt vier Neubauten vor, «die um eine gemeinsame Mitte angeord- net sind und sich an der rechteckigen Struktur des Quartiers orientieren» (siehe Situationsplan rechts). Vorge sehen sind gut 100 Wohnungen, die Palette reicht vom Studio bis zur 5,5- Zimmer-Wohnung. Sämtliche Woh- nungen werden nach ihrer Fertig stellung vermietet. Die gesamte Ge- schossfläche beträgt 17’331 Quadrat- meter. 20 Prozent der Wohnungen werden als kostengünstige Wohnun- gen mit angemessenem Ausbaustan- dard realisiert. Nebst Wohnungen soll Situationsplan des Neubauprojekts: in der Mitte die vier neuen Gebäude, die Überbauung auch Gewerbe- und oben angrenzend das Schulungs- und Wohnheim Rossfeld. Plan: Büro B Architekten AG Gemeinschaftsflächen umfassen. In der neuen, bewusst verkehrsarm ge- Stand der Dinge. «Anschliessend er- geheissen, können im Mai 2020 die planten Siedlung werden insgesamt folgt die Eingabe des Baugesuchs.» Baumaschinen auf dem Areal Rei- 51 Autoabstellplätze und 348 Veloab- Im August 2019 liegt dann voraus- chenbachstrasse 118 auffahren. Sie stellplätze zur Verfügung stehen. sichtlich die Baugenehmigung vor. werden zuerst den Rückbau der be- Im Februar 2020 werden erneut die stehenden Gebäude vornehmen und Weitere Volksabstimmung Stimmberechtigten über das Neu- anschliessend die Neubauarbeiten in «Zurzeit wird das Neubauprojekt ge- bauprojekt befinden. Diesmal wird es Angriff nehmen. Bis zu diesem Zeit- meinsam mit dem Siegerteam zum um den Baukredit gehen, welcher punkt werden sämtliche Zwischen- bewilligungsfähigen Bauprojekt wei- rund 55 Millionen Franken beträgt. nutzungen eingestellt oder ausgela- terentwickelt», erläutert Mischler den Wird der Baukredit an der Urne gut- gert sein. Gemäss aktueller Planung soll die neue Überbauung Ende 2022 fertiggestellt werden. 350 Personen werden ab dann ihre neuen Wohnun- Städtische Wohnbauprojekte gen beziehen können. «Der Woh- Neuer Wohnraum entsteht nicht nur an der Reichenbachstrasse, son- nungsdruck in diesem Stadtteil ist dern beispielsweise auch an der Mutachstrasse, am Warmbächliweg, hoch», sagt Mischler. «Das Interesse im Vierer- und im Mittelfeld oder beim Tramdepot Burgernziel. Einen an den Wohnungen wird entspre- vollständigen Überblick über die aktuellen Wohnbauprojekte in der chend gross sein.» Stadt Bern finden Sie unter: www.bern.ch (> Themen > Wohnen > Aktuelle Wohnbauprojekte) 1820004_MAZ_4-2018_def.indd 5 23.11.18 14:45
Seite 6 Aktuell MAZ 4/2018 SPORTKURSE Jetzt anmelden und loslegen Möchten Sie etwas für Ihre Fitness tun? Dann sollten Sie sich unbedingt das abwechs- lungsreiche Bewegungs angebot des Sportamts zu Gemüte führen. Es bietet zahlreiche Kurse für Stadt mitarbeitende an. SARAH WYSS, SPORTAMT Die Vorteile sportlicher Betätigung liegen auf der Hand: Sie fördert die Gesundheit, gibt uns Energie und hilft uns, unseren anforderungsrei- chen Arbeitsalltag besser zu bewäl tigen. Umso erfreulicher ist es, dass die Stadt Bern ihren Mitarbeitenden Sportkurse anbietet. Die Palette an «Ich besuche das Mitarbeitenden- Kursen ist überaus reichhaltig und Yoga, weil es mich entspannt und vielseitig: Von Jogging, Tai-Chi, Qi mir gleichzeitig viel Energie für den Nachmittag gibt.» Gong, Yoga, Antara über Fitness, ParkourFit, Pilates, Entspannung und Sandra Schäfer, «Ich liebe ParkourFit, weil es mir am Mittag Mitarbeiterin Sportamt Tanz ist alles dabei. Das Sportamt ermöglicht, sportlich das Prinzip ‹all for one bietet – zum Teil in Zusammenarbeit and one for all› zu leben.» mit dem Kanton – Kurse über Mit- Janett Hohmann, tag und am frühen Abend an. Die Sportangebote sind preiswert, das Mitarbeiterin Jugendamt Training in der Gruppe ist motivie- rend, denn zusammen Sport treiben, macht bekanntlich Spass. Sehr be- liebt ist beispielsweise das Jogging- Angebot zur Vorbereitung auf den Grand Prix von Bern oder auf den Frauenlauf. Infos und Anmeldung: www.bern.ch/sportamt (> Erwachsene > Mitarbeitendensport) «Das Mitarbeitenden-Jogging ist für mich die perfekte Gelegenheit, Sport zu machen und mich innerhalb der Stadtverwaltung zu vernetzen.» Bilder: Sportamt Jurgen Mesman, Mitarbeiter Verkehrsplanung 1820004_MAZ_4-2018_def.indd 6 23.11.18 14:45
MAZ 4/2018 Aktuell Seite 7 PHOTOVOLTAIKANLAGEN Power auf städtischen Dächern Wo immer möglich instal- städtischen Dächern wird der Anteil keine Instandsetzungen der Aussen- liert die Stadt Bern auf des eigenen Solarstroms erhöht und fassade oder des Dachs beziehungs- der zugekaufte zertifizierte Ökostrom weise Umbauten in diesem Zeitraum ihren Dächern Photovoltaik- entsprechend reduziert. geplant sind. anlagen – dies in Zusammen- arbeit mit verschiedenen Nicht jedes Dach eignet sich Weitere wichtige Partner Partnern. Bereits zwanzig Seit 2014 gehören PV-Anlagen auf Immobilien Stadt Bern arbeitet in Sa- solcher Anlagen wurden stadteigenen Dächern zum Gebäude chen Photovoltaikanlagen ebenfalls in den letzten fünf Jahren standard. In den letzten fünf Jahren mit dem Verein Sunraising und der installiert. Damit lassen sich konnten 20 solcher Anlagen installiert Firma Solarify GmbH zusammen. Sun- rund 380 Haushalte mit werden. Damit lässt sich eine Strom- raising fördert die nachhaltige Ener- menge von rund 1760 Kilowatt Peak gieversorgung in der Schweiz durch Energie versorgen. produzieren. Diese Leistung reicht die Crowd-Finanzierung von PV-Anla- ELSI HISCHIER aus, um mehr als 380 durchschnittli- gen sowie durch die Sensibilisierung che Schweizer Haushalte mit Energie der Bevölkerung in diesem Bereich. Vor zeimlich genau acht Jahren be- zu versorgen. Nicht alle städtischen Der Verein ist nicht gewinnorientiert. schlossen die Stimmberechtigten der Dächer eignen sich gleichermassen Die Solarify GmbH wie derum stellt Stadt Bern den Ausstieg aus der Atomenergie. Dieser Entscheid stellte die bisherige Energiepolitik auf den Kopf – und rückte die erneuerbaren Energien schlagartig ins Zentrum. Die Stadt Bern und ihre Dienststellen sind seither gefordert, ihren Beitrag an die nachhaltige Energieversorgung zu leisten. Eigener Solarstrom Auch Immobilien Stadt Bern leistet dazu einen namhaften Beitrag. Die städtische Dienststelle fördert seit mehreren Jahren konsequent die Installation von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) auf den stadteigenen Dächern. Sie tut dies insbesondere in Zusammenarbeit mit Energie Wasser Bern, welches dabei in der Regel als Photovoltaikanlage von Energie Wasser Bern auf dem Dach Investor, Bauherr und Eigentümer der Volksschule Brünnen am Billeweg 5. Bild: Markus Affentranger der Anlage auftritt. Gemäss Koopera- tionsvertrag mit Energie Wasser Bern für PV-Anlagen. Wichtige Kriterien für Kleinsparenden eine Plattform zum werden nur dort Anlagen installiert, die Eignung sind die Ausrichtung des unkomplizierten Kauf und Handel von wo Leistungen von mindestens 30 Daches, die Dachfläche, die denkmal- Solarpanels zur Verfügung. Die Firma Kilowatt Peak zu erwarten sind. Im- pflegerische Einstufung sowie die installiert die Solarpanels auf dem mobilien Stadt Bern stellt Energie Beschaffenheit und der Zustand des Dach eines Partners, betreibt diese Wasser Bern die jeweilige Fläche kos- Daches. Da eine PV-Anlage eine Le- und verkauft der Eigentümerin oder tenlos zur Verfügung und verpflichtet bensdauer von mindestens 25 Jahren dem Eigentümer des Gebäudes den sich im Gegenzug, den produzierten aufweist, sollte ein geeignetes Dach verbilligten Solarstrom. Der Über- Strom in Form von Ökozertifikaten ebenfalls die gleiche Mindestlebens- schuss fliesst ins allgemeine Strom- zu beziehen. Mit der schrittweisen dauer aufweisen. Eine weitere Voraus- netz. Den Nettoertrag bezahlt Solarify Inbetriebnahme von PV-Anlagen auf setzung für eine Installation ist, dass an die Käufer aus. 1820004_MAZ_4-2018_def.indd 7 23.11.18 14:45
Seite 8 Nachgefragt MAZ 4/2018 GANZTAGESSCHULEN «Ein pädagogisch wertvolles Angebot» Im Sommer wurde im jetzt auf. Zum Beispiel die Frage, wann Schulhaus Stöckacker die ein Team überhaupt noch Zeit findet, sich auszutauschen – weil ja immer erste Ganztagesschule jemand betreuen oder unterrichten in der Stadt Bern in Betrieb muss. genommen. Worum geht es genau? Im Gespräch Gibt es auch Verbesserungsbedarf? mit Schulamtsleiterin Hänsenberger: Es sind viele Fragen, Irène Hänsenberger. die noch im Raum stehen, und einige Aspekte, die wir noch verbessern kön- PETER BRAND nen. Stark beschäftigt uns insbeson- Frau Hänsenberger, Tagesschule, dere die Frage nach der sinnvollen Ganztagesschule – was ist eigentlich Mindestgrösse einer Ganztagesschu- der Unterschied? le. Im Stöckacker führen wir zwei ein- Hänsenberger: Diese Frage wird mir zelne Klassen. Wir kommen zuneh- immer wieder gestellt und will gut mend zur Überzeugung, dass es ein- erklärt sein. Die konventionelle Tages- facher und zielführender wäre, mit schule ist ein À-la-carte-Angebot. mindestens zwei Parallelklassen zu ar- Den Eltern stehen pro Tag vier Modu- beiten. le zur Verfügung. Sie kreuzen an, wel- che davon sie für ihre Kinder brau- Weitere Ganztagesschulen sollen chen. Ob eines oder zwanzig – sie folgen. Welche Schulstandorte sind sind in der Wahl völlig frei. Bei der als nächste vorgesehen? Ganztagesschule definiert die Schule, Hänsenberger: Es liegt an den Schu- von wann bis wann die Kinder ver- len, ob sie das neue Angebot umset- pflichtend in der Klasse sind, und zen möchten. Das ist uns sehr wichtig. zwar sowohl für den Unterricht als Wir können ihnen nicht einfach be- auch für die Betreuung. Die Kinder fehlen, nun Ganztagesschulen anzu- verbringen auch die Mittagszeit in Setzt sich für Ganztagesschulen ein: bieten. Es braucht ein motiviertes der Klasse und essen gemeinsam. Sie Irène Hänsenberger, Leiterin Schulamt. Bild: pbr Team, das den grossen Umstellungs- sind also von A bis Z im gleichen Klas- aufwand bewusst auf sich nimmt und senverband. Planungssicherheit haben. Sie wissen, engagiert ans Werk geht. Bewegung dass ihr Kind in einer Art Grossfamilie ist an verschiedenen Schulstandorten Warum setzt die Stadt Bern eingebettet ist. auszumachen – unter anderem in auf Ganztagesschulen? Bümpliz, im Wankdorf, im Spitalacker Hänsenberger: Für uns sind sie ein Die ersten Erfahrungen konnten und im Wyssloch. pädagogisch sehr wertvolles Ange- bereits im Schulhaus Stöckacker bot, das vielen Grundmerkmalen ei- gesammelt werden. Wie sind Das Interesse der Schulen ner guten Schule entspricht. Ganz sie ausgefallen? und Schulbehörden ist also tagesschulen bieten Beziehungskons- Hänsenberger: Wir starteten im Au- vorhanden? tanz und einen ruhigeren, harmoni- gust, für konkrete Aussagen ist es da- Hänsenberger: Im Vergleich zu frü- scheren Tagesablauf. Der Tag kann her noch etwas gar früh. Aber den- heren Jahren hat die Frage der Ganz- ganz anders strukturiert werden, da- noch lässt sich bereits sagen, dass alle tagesschulen eine ganz andere Dyna- durch können die Lehrpersonen bes- hochmotiviert sind und überall positi- mik erhalten. Zum Teil melden sich ser auf die Bedürfnisse der Kinder ein- ve Energie zu spüren ist. Die Lehrper- die Schulen selber bei uns, um ihr In- gehen. Es gibt aber auch einen gesell- sonen, die das neue Angebot umset- teresse zu bekunden. Ich spüre sehr schaftlichen Aspekt: Ganztagesschu- zen, stehen zu 100 Prozent hinter dem viel Offenheit. Vier von sechs Schul- len fördern die Vereinbarkeit von Fa- Konzept. Die Umsetzung ist aufwen- kreisen haben wir bereits im Boot. Die milie und Beruf, weil die Eltern durch dig und anspruchsvoll. Viele kleinere Zeit für Ganztagesschulen ist definitiv das neue Angebot eine sehr hohe oder grössere Fragen tauchen erst reif. 1820004_MAZ_4-2018_def.indd 8 23.11.18 14:45
MAZ 4/2018 Unterwegs mit Seite 9 UNTERWEGS MIT Nino Perreten, Freiwilliger Asylbereich Durch die Medien bin ich praktisch pflegt man einen kulturellen Aus- grenzt. Funktioniert es nicht wunsch- täglich mit der Flüchtlingsproblema- tausch, der für beide Seiten spannend gemäss, fallen Schwierigkeiten an tik konfrontiert und tausche mich und lehrreich ist. Gul Agha erfährt im oder ist jemand mit dem Engage- auch oft mit Bekannten dazu aus. Das Gespräch viel über mich, über Bern ment überfordert, steht die Pro- Thema beschäftigt mich, daher be- und die Schweiz. Ich lerne sein Her- grammleitung unterstützend bereit schloss ich, mich im Rahmen meiner kunftsland und sein Einzelschicksal und sucht nach Lösungen. Ich kann zeitlichen Möglichkeiten für eine ge- kennen. Wir treffen uns etwa alle zwei solche Tandem-Einsätze nur empfeh- flüchtete Person einzusetzen. Ich Wochen und führen Alltagsgesprä- len. Es ist spannend mitzuverfolgen, durchforstete das Netz nach lokalen che in deutscher Sprache. Es geht um wie sich eine Person weiterentwi- Engagements und stiess dabei auf die Sprachpraxis – ums Reden, Erzäh- ckelt. Bei Gul Agha sehe ich 1:1, wie es das Tandemprogramm des Kompe- len und Zuhören. Zu Beginn unter- vorwärtsgeht. Er profitiert von unse- tenzzentrums Integration der Stadt nahmen wir häufig einen gemütli- rem ungezwungenen Austausch, der Bern. Es sprach mich sofort an – ins- chen Spaziergang durch die Stadt, sich aus unseren ganz alltäglichen besondere, weil eine konkrete per- allenfalls verbunden mit einem Kaf- Diskussionen ergibt. Für mich ist die sönliche Unterstützung möglich ist. fee. Einmal lud mich Gul Agha mit Flüchtlingsfrage dank Gul Agha fass- Ich wollte nicht einfach in einem ano- meiner Freundin zum Essen zu sich barer geworden. nymen Projekt mitmachen oder et- nach Hause ein. Unsere Gesprächs- Durch das Programm kann man was spenden. In der Folge nahm ich themen sind fast ausnahmslos per- nicht nur den eigenen Horizont er- Kontakt mit der Programmleitung sönlicher Art. weitern und sich eine unabhängige auf, stellte mich vor, glich meine Vor- Meinung zur Thematik bilden, son- stellungen ab und meldete mich für dern gewinnt auch eine wertvolle ein Tandem an. Die Leitung teilte mir Wir kennen uns seit rund einem hal- und persönlich bereichernde Freund- einen passenden Partner zu. ben Jahr und werden die Freund- schaft. schaft auch weiterhin pflegen. Die Begleitung wird weitergeführt, solan- Mein Tandempartner heisst Gul Agha ge der Austausch für beide passt. Das Mehr zum Programm: Amiri. Er ist 21-jährig, kommt aus Af ist genau die Stärke des Programms. www.bern.ch/ ghanistan und ist seit rund zwei Jah- Das Tandem ist nicht zeitlich be- freiwilligenarbeit-asyl ren in der Schweiz. Das erste Treffen fand gemeinsam mit den zuständi- gen Sozialarbeitenden statt, seither sehen wir uns regelmässig zu zweit. Wir verstanden uns auf Anhieb, die Treffen verlaufen immer sehr ent- spannt, wobei ich sagen muss, dass Gul Agha ein richtiges Vorzeigebei- spiel ist. Er hat sich bereits gut integ- riert, spricht sehr gut Deutsch, ver- fügt über ein breites Netzwerk und ist überaus motiviert. Im Sommer konn- te er eine Ausbildung im Detailhandel beginnen. Das ist ein grosser Erfolg. Meine Aufgabe ist es, eine kollegiale Beziehung zu meinem Tandempart- ner aufzubauen und zu pflegen – und zwar völlig losgelöst von einer bestimmten Struktur oder einer Schätzen den gemeinsamen Austausch: Nino Perreten (rechts) bestimmten Vorgabe. Im Endeffekt mit seinem Tandempartner Gul Agha Amiri. Bild: pbr 1820004_MAZ_4-2018_def.indd 9 23.11.18 14:46
Seite 10 Personalnachrichten MAZ 4/2018 PERSONAL 84 Eintritte, 24 Jubiläen, 19 Pensionierungen August September Lukas Bettschen Barbara Mosimann Simon Baumgartner Mirjam Studer Eintritte TVS, Stadtgrün TVS, Stadtgrün TVS, Entsorgung TVS, Stadtgrün Christoph Birkhofer Nizethan Nithiyananthan und Recycling Sophia von Waldkirch TVS, Tiefbauamt FPI, Informatik Stadt Bern Nora Berner BSS, Schulzahn- Franziska Blau Flavia Reichen BSS, Kompetenz- medizinischer Dienst FPI, Personalamt BSS, Jugendamt zentrum Integration Ramona Widmer Beatrice Brönnimann- Irina Righetti Jasmine Brand FPI, Immobilien Stadt Bern Neuenschwander BSS, Alters- und BSS, Alters- und Marlène Zaugg BSS, Jugendamt Pflegeheim Kühlewil Pflegeheim Kühlewil BSS, Jugendamt Laura Cauda Claudia Jacqueline Vanessa Bütikofer BSS, Jugendamt Rösli-Weyer BSS, Sozialamt Oktober Simone D'Alessandris SUE, Feuerwehr Wojciech Duras Anja Bürgi TVS, Tiefbauamt Quartieramt Zivilschutz TVS, Tiefbauamt BSS, Jugendamt Lucija Dabic Anic Roth David Häggi Michelle Eichenberger BSS, Jugendamt BSS, Jugendamt TVS, Verkehrsplanung BSS, Jugendamt Reto Eggimann Patrick Rytz Salim Hashim Arthur Elmer TVS, Tiefbauamt FPI, Immobilien Stadt Bern TVS, Tiefbauamt SUE, Sanitätspolizei Alfred Fahrni Tina Schai Irandi Hathiringe Samuel Fankhauser BSS, Schulamt BSS, Alters- und BSS, Jugendamt BSS, Sozialamt Simone Glur Versicherungsamt Christian Charles Hirsiger Simon Friedli SUE, Erwachsenen- Monika Schwab TVS, Tiefbauamt FPI, Informatik Stadt Bern und Kindesschutz BSS, Schulamt Clerenciya Jenomi Joseph Andreas Germann Vanessa Gonçalves Katharina Steiger BSS, Alters- und FPI, Immobilien Stadt Bern BSS, Alters- und PRD, Direktionsstabsdienste Pflegeheim Kühlewil Romy Haupt Pflegeheim Kühlewil Sarah Tandang Ursula Lohri-Zaugg BSS, Jugendamt Beatrix Gurtner BSS, Sozialamt SUE, Erwachsenen- Clarissa Küng BSS, Schulamt Deborah Taylor und Kindesschutz BSS, Sozialamt Sven Keller BSS, Jugendamt Andreas Lüthi Saju Chelappurathu TVS, Stadtgrün Anna Urech PRD, Austa Mathew Murielle Krebs PRD, Direktionsstabsdienste Mirjam Messerli von Below BSS, Alters- und TVS, Stadtgrün Pauline Vaucher TVS, Direktionsstabsdienste Pflegeheim Kühlewil Jennifer Kunz BSS, Jugendamt Mirjam Minder Martin Michels BSS, Alters- und Laura Vinatzer PRD, Hochbau Stadt Bern TVS, Tiefbauamt Pflegeheim Kühlewil BSS, Gesundheitsdienst Elena Neuenschwander Pierre Nzeumbou Wittwer Michaela Lerf Monika Vitale BSS, Schulzahn- TVS, Tiefbauamt BSS, Jugendamt SUE, Feuerwehr medizinischer Dienst Eva Salathé Lara Leuthold Quartieramt Zivilschutz Andreas Rufener SUE, Erwachsenen- BSS, Gesundheitsdienst Lina von Siebenthal SUE, Polizeiinspektorat und Kindesschutz Ariane Lobsiger PRD, Stadtkanzlei Anna Maria Thomas Solothurnmann BSS, Schulamt Manfred Weil Ruprecht Künzli TVS, Tiefbauamt Ursula Lottaz FPI, Informatik Stadt Bern BSS, Schulamt Peter Steiner TVS, Vermessungsamt Dionne Zbinden Michael Spycher TVS, Stadtgrün Matthias Maurer BSS, Schulamt TVS, Tiefbauamt Paola Torre BSS, Gesundheitsdienst Benedikt Ziegler Anja Steiger BSS, Alters- und Sandra Maurer PRD, Stadtplanungsamt BSS, Jugendamt Pflegeheim Kühlewil SUE, Polizeiinspektorat Sandra Steiner Jonathan Wolff Chris-Emanuel Minster BSS, Alters- und PRD, Ombudsstelle TVS, Entsorgung Pflegeheim Kühlewil Manuela Wüthrich und Recycling Stefan Strobl BSS, Schulzahn- SUE, Polizeiinspektorat medizinischer Dienst 1820004_MAZ_4-2018_def.indd 10 23.11.18 14:46
MAZ 4/2018 Personalnachrichten Seite 11 August 25 Jahre Brigitte Baumann (ohne Bild) Pensionierungen Jubiläen 25 Jahre Weitere Jubiläen BSS, Schulamt Curdin Cantieni Daniel Brechbühl FPI, Informatik Stadt Bern BSS, Gesundheitsdienst Patrick Bandi Carmen Schnydrig Barbara Grimm TVS, Entsorgung BSS, Jugendamt BSS, Schulamt und Recycling René Lüthi 30 Jahre SUE, Feuerwehr Gabrielle Bürkli Zivilschutz Quartieramt TVS, Tiefbauamt Daniel Riesen Beat Graf SUE, Direktionsstabsdienste Pasquale Di Maio TVS, Tiefbauamt Martial Roncaglioni TVS, Entsorgung René Maurer TVS, Tiefbauamt und Recycling TVS, Tiefbauamt Ursula Schneider Andreas Schnyder BSS, Schulamt SUE, Sanitätspolizei Markus Vogel Alfred Spycher BSS, Kompetenzzentrum TVS, Stadtgrün Integration Urs Stalder Rudolf Moser BSS, Sportamt September TVS, Stadtgrün Curdin Cantieni 35 Jahre FPI, Informatik Stadt Bern Margherita Carbone Jesus Carreira TVS, Stadtgrün TVS, Tiefbauamt Christine Fahrni Christine Hofer BSS, Jugendamt PRD, Direktionsstabsdienste Hansrudolf Schori Elmar Fasel Magdalena SUE, Tierpark SUE, Sanitätspolizei Hugi-Scheurer Marcel Frei BSS, Jugendamt SUE, Feuerwehr Sonja Kruch Zivilschutz Quartieramt FPI, Steuerverwaltung Jürg Iseli Ulrich Schori Beat Weibel SUE, Feuerwehr FPI, Immobilien SUE, Feuerwehr Zivilschutz Quartieramt Stadt Bern Zivilschutz Quartieramt Ernst Kobel SUE, Feuerwehr Oktober Zivilschutz Quartieramt Beat Binder Beat Marti TVS, Entsorgung SUE, Sanitätspolizei und Recycling Christian Siegenthaler Franziska Born SUE, Feuerwehr BSS, Sozialamt Zivilschutz Quartieramt Peter Grundbacher Martin Sudry TVS, Tiefbauamt SUE, Sanitätspolizei Bernhard Imhof Martin Tschumi TVS, Vermessungsamt SUE, Feuerwehr Benjamin Pulver Zivilschutz Quartieramt TVS, Tiefbauamt Urs Zoss GESTORBEN SUE, Sanitätspolizei Daniel Gutjahr TVS, Tiefbauamt 9.6.1961–16.8.2018 1820004_MAZ_4-2018_def.indd 11 23.11.18 14:46
Seite 12 Gut zu wissen MAZ 4/2018 SCHUTZRAUMKONTROLLE Periodische Überprüfung Alle zehn Jahre ist es wieder zehn Jahre findet darum die periodi- die Kontrolltätigkeit im April 2017 so weit: Die Berner Gemein- sche Schutzraumkontrolle (PSK) statt. aufgenommen. Die Eigentümerinnen Sie soll einerseits den Zustand und und Eigentümer der Schutzräume den kontrollieren im Auftrag Unterhalt sowie die technische Be- werden von den Kontrolleuren schrift- des Kantons alle Schutzräume triebsbereitschaft erfassen, anderer- lich für eine Terminvereinbarung kon- auf ihrem Gebiet. In der Stadt seits dienen die erhobenen Daten als taktiert. Gleichzeitig werden sie über Bern läuft die Kontrolle der Grundlage zur Steuerung des Schutz- die nötigen Vorkehrungen informiert rund 1400 Schutzräume raumbaus sowie für die Zuweisungs- und ersucht, die Schutzräume zum bereits seit April 2017. Im planung der Bevölkerung auf die vereinbarten Datum zugänglich zu nächsten Frühjahr wird sie Schutzräume. machen. abgeschlossen sein. Auftrag an Privatfirma Meist eine kurze Sache THOMAS JAUCH Der Kanton Bern hat die Kontrolltätig- Entspricht alles den Vorschriften, dau- keit gesetzlich an die Gemeinden de- ert eine solche Kontrolle nicht lange. Wer kennt sie nicht, die zu Abstell- legiert, da sie Hauptträgerinnen des Stellen die drei Kontrolleure aber kammern und Partyräumen umge- Bevölkerungsschutzes sind. In der Mängel fest oder sehen sie, dass ein bauten Schutzräume, die nur noch als solche zu erkennen sind, weil tonnenschwere Panzertüren mit klo- bigen Hebelverschlüssen beim Ein- gang darauf hinweisen, dass man hier bei einem bewaffneten Konflikt oder einer Katastrophe Schutz suchen könnte? Nicht selten stellt man sich doch da die Frage: Darf man Schutz- räume überhaupt zweckentfremdet nutzen? Zwischennutzung erlaubt Man darf. Schutzräume können für «zivilschutzfremde Zwecke», also bei- spielsweise als Lager, Keller oder Bas- telraum, genutzt werden, solange allgemein gültige Vorschriften wie Arbeitssicherheit oder Brandschutz Schutzraumkontrolle: Ein Kontrolleur der Firma RISTAG Ingenieure AG überprüft, beachtet werden. Es dürfen aber ob alles den Vorschriften entspricht. Bild: pbr keine baulichen oder technischen Veränderungen an Schutzraumhülle, Stadt Bern umfasst diese Überprü- Schutzraum ohne Bewilligung gar Panzertüren oder Belüftungssystemen fung mehr als 1400, grösstenteils pri- aufgehoben worden ist, so wird der vorgenommen werden. Ausserdem vate Schutzräume. Die zuständige Eigentümerschaft eine angemessene muss der Schutzraum auf Anordnung Abteilung Feuerwehr, Zivilschutz und Frist zur Wiederherstellung gesetzt. der Behörden innerhalb weniger Quartieramt verfügt nicht über die Wird die Frist nicht genutzt, so ordnet Tage bezugsbereit gemacht werden personellen und fachtechnischen der Kanton auf Kosten der Eigentü- können. Ressourcen, um diese Kontrollen sel- merschaft die Wiederherstellung an. ber durchzuführen. Darum hat sie Die Überprüfung in der Stadt Bern Alle zehn Jahre den Auftrag öffentlich ausgeschrie- wird im Frühjahr 2019 abgeschlossen Ob diese Vorgaben vorschriftsge- ben, wie dies der Kanton Bern vor- sein. Sie wird über den zentralen Er- mäss eingehalten werden, wird ge- sieht. Den Zuschlag für diese Arbeit satzbeitragsfonds des Kantons Bern mäss schweizerischer Zivilschutzver- erhielt die Firma RISTAG Ingenieure abgerechnet, womit der Stadt keine ordnung regelmässig geprüft. Alle AG aus Urtenen-Schönbühl. Sie hat Kosten anfallen. 1820004_MAZ_4-2018_def.indd 12 23.11.18 14:46
MAZ 4/2018 Zurückgeblickt Seite 13 VERONICA SCHALLER «Das Angebot ist grossartig» Ende Januar geht Veronica Seitdem ist die Stadt für Institutionen bestechlich, transparent, können ent- Schaller in Pension. Sie der urbanen zeitgenössischen Kultur scheiden und unsere Entscheide er- wie Schlachthaus Theater oder klären, wir halten das Budget ein, wir war gut 10 Jahre städtische Dampfzentrale allein zuständig und wehren uns gegen jeden Versuch der Kulturbeauftragte. Im Inter- kann hier Schwerpunkte setzen. politischen Einmischung in die Kul- view blickt sie auf diese turförderung oder gar die kulturelle Zeit zurück. Die Zusammenführung von Orchester Freiheit. Wenn eine Kulturabteilung und Theater gelang trotz anfäng keine klare Linie hat, verliert sie ihre PETER BRAND lichen Widerständen erfolgreich … Glaubwürdigkeit sofort und kann Frau Schaller, Sie traten 2008 Ihre Schaller: … und hat nicht nur im nicht mehr seriös arbeiten. Stelle als Leiterin der Abteilung Bereich Musiktheater einen grossen Kulturelles, heute Kultur Stadt Bern, Mehrwert gebracht. Auch die Sanie- Und welches sind die kommenden an. Welche Themen beschäftigten rung des Stadttheaters ist gelungen, Herausforderungen für die Berner Sie damals? trotz den vielen Schwierigkeiten. Fer- Kulturförderung? Schaller: Es gab von der Kulturszene ner halte ich den regelmässigen Aus- Schaller: Soeben ist das Geschäft eine grosse Erwartungshaltung mir tausch zwischen Kulturabteilung, För- Vierjahresplanung dem Stadtrat über- gegenüber, man wollte Visionen hö- ren, verwechselte mich schon fast mit einer Politikerin. Ich aber hatte mich mit dem Budget zu befassen, mit ro- ten Zahlen, einem sehr kritischen Be- richt der Finanzkontrolle … Inhaltlich ging es gleich los mit dem Projektstart der Zusammenführung von Theater und Orchester zu Konzert Theater Bern. Auch mit der Konkretisierung des kantonalen Kulturfördergesetzes, das von Regierungsrat Pulver neu auf- gesetzt wurde, beschäftigte ich mich gleich zu Beginn. In der Berner Kultur hat sich in den letzten Jahren vieles getan. Welches waren die wichtigsten Veränderungen? Verlässt die Stadtverwaltung Ende Januar 2019: Schaller: Es kann nicht oft genug Kulturbeauftragte Veronica Schaller. Bild: pbr wiederholt werden: Das Kulturange- bot in Bern ist grossartig und reichhal- derkommissionen und freier Szene für wiesen worden. Damit sind die Verträ- tig. Die Stadt Bern gibt rund 36 Millio- eine gute Sache. Die Kulturabteilung ge mit den Institutionen und die Eck- nen Franken für die Unterstützung ist aus ihrem Miniformat endlich zu pfeiler der direkten Förderung für die von Projekten und Institutionen aus normaler Grösse gewachsen und ver- Jahre 2020–2023 gesetzt. Ich durfte und die Veranstalter und Kulturschaf- eint jetzt Fachwissen zu den verschie- dieses wichtigste Geschäft der städti- fenden machen Unbezahlbares da- denen Sparten und Mitarbeitende un- schen Kulturförderung dreimal gestal- mit, Hochstehendes, Vielfältiges. Bern terschiedlicher Generationen. ten, aktuell mit grossem Gewicht auf hat in den letzten zehn Jahren deut- die kulturelle Teilhabe oder Partizipa lich mehr Geld für Kultur ausgegeben Was war Ihnen bei Ihrer Arbeit tion und die Entlöhnung der Kultur- und der Anteil für die Projektför besonders wichtig? schaffenden. Meine Nachfolgerin wird derung ist gestiegen. Das kantonale Schaller: Dass sich die Kulturabtei- in zwei Jahren die Planung 2024–2027 Kulturfördergesetz hat eine Klärung lung als verlässliche Partnerin für alle an die Hand nehmen und ihre eige- gebracht, wer was zu finanzieren hat. Beteiligten positioniert. Wir sind un- nen Schwerpunkte setzen. 1820004_MAZ_4-2018_def.indd 13 23.11.18 14:46
Seite 14 Junge Themen MAZ 4/2018 LEHRBEGINN So individuell wie der Beruf Diesen Sommer haben rund 90 neue Lernende ihre berufliche Grundbildung bei der Stadt Bern begonnen. Wie Fabian Brotschi, ist ihr Start in die neue Lebensphase Stadtlabor Ich bin im ersten Lehrjahr geglückt? Die MAZ hat bei zwei meiner Ausbildung ersten Wochen sta zum Laboranten. Di nden ganz im Zeich e Lernenden nachgefragt. Ich eignete mir do rt das Grundwissen en de r überbetrieblichen Kurse. allem auch, wie ich für den Beruf an un mich sicher im Labo d lernte vor PETER BRAND r bewegen kann. Di sicherheit ist in unse e Arbeits rem Beruf sehr wich Unterricht an der Be tig. Bald darauf sta rufsfachschule und rtete der schliesslich nahm ich meine Arbeit hier im Lehr betrieb auf. Der Sta ist geglückt. Die Ar rt beit gefällt mir, und ich fühle mich im Te am sehr wohl. Wir sind ein Analyse labor. Ich arbeite im Bereich Wasser. Wir nehmen regelmässig Probe n und untersuchen die Wasserqualität. Uns interessier t vor allem der Mine raliengehalt. Im Sommer bestim men wir den Chlorgehalt des W assers in den städtischen Bädern . Die Gewässer, allen voran die Aare, untersuchen wir rund um das Jah r. Im dritten Lehrjahr werde ich auch die synthetischen Labo rarbeiten kennenlernen. Spitalacker Delia Schüpbach, Kita onnen. gust beg Fachfrau Betreuung im Au Ich habe meine Lehre als wa r gro ss. Ich bin ule ins Berufsleben Der Wechsel von der Sch h an and ere Zeiten als früher, muss mic viel mehr auf den Beinen allt ag. Die Kinder trengenden Arbeits halten und habe einen ans vol l gef ord ert, fmerksamkeit. Ich bin verlangen meine ganze Au ng sre ich , ich bin sehr. Sie ist abwechslu aber die Arbeit gefällt mir ist vie lfäl tig. nsein mit den Kindern oft draussen, das Zusamme eingeführ t ritt für Schritt in die Arbeit Zu Beginn wurde ich Sch eln ver traut. Örtlichkeiten und den Reg und machte mich mit den etzt und rde ich dann richtig einges Bereits nach kurzer Zeit wu erer Gruppe ag mit den elf Kindern uns konnte mithelfen, den Allt arbeiterin. bin ich eine vollwertige Mit zu gestalten. Mittlerweile Mittwoch jeweils am Dienstag und Parallel dazu besuche ich Kurse folgen n. Die überbetrieblichen die Berufsfachschule in Ber tpunkt. erst zu einem späteren Zei 1820004_MAZ_4-2018_def.indd 14 23.11.18 14:46
MAZ 4/2018 Fragebogen Seite 15 MAZ-FRAGEBOGEN Maria Jurkovic Löffler Was kochen Sie Ihren liebsten Gästen? Raclette. Welches war als Kind Ihr Traumberuf? In welchem Film möchten Sie Detektivin. die Hauptrolle spielen? «Die Rote Zora». Was haben Sie in der Schulzeit fürs Leben gelernt? Welche Fernsehsendung Vermeintliche Tatsachen kritisch verpassen Sie nie? zu hinterfragen. Maria Jurkovic Löffler, geboren Ich schaue nicht regelmässig fern. in Niederwil (AG), aufgewachsen Auf welche ausserschulische im Freiamt (AG), seit 2017 Bereichs Ihr Lieblingsbuch? Leistung in Ihrer Jugend sind Sie leiterin Beistandschaften Amt Zurzeit «Die unerhörte Geschichte besonders stolz? für Erwachsenen- und Kindesschutz meiner Familie» von Miljenko Organisation und Teilnahme der Stadt Bern. Jergovic und «Neapoletanische an einem Kunstprojekt mit Saga» von Elena Ferrante. anschliessender Ausstellung der eigenen Werke. Ihr schwerstes Laster? Welches Sportutensil Ungeduld, Neigung zur haben Sie zuletzt gekauft? Welche Ausbildung würden Sie Rechthaberei und feine Guzeli. Gumpiseili. nachholen, wenn Sie könnten? Kalligraphie. Was verabscheuen Sie Mit welchem Rekord möchten Sie am meisten? im Guinness-Buch stehen? Wo möchten Sie Ungerechtigkeit, Ausbeutung. Alle alten Bibliotheken der Welt am liebsten leben? besucht zu haben. Am Wasser. Womit sollte man Sie keinesfalls reizen? Welches persönliche Ziel Was schätzen Sie an Bern? Mit arrogantem Gehabe. möchten Sie noch erreichen? Meine Arbeit, den Berner Dialekt In ausländischen Archiven einem und die lauschigen Lauben Wann sind Sie das letzte Mal historischen Projekt nachgehen der Altstadt. zu spät gekommen? können und danach einen Heute; der Zug hatte Verspätung. entsprechenden Text verfassen. Ihr Lebensmotto? «Nach em Räge schiint d’Sunne!» Was machen Sie auf dem Arbeitsweg? Welche Eigenschaften schätzen Arbeiten, News online lesen Sie an Ihren Mitmenschen? oder ausruhen. Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Humor und Mitarbeitende, Wie finden Sie den Ausgleich die mitdenken. zwischen Beruf und Privatleben? Der MAZ-Fragebogen ist eine Mischung aus Treffen mit Familie und Freunden, verschiedenen bereits bestehenden Frage bogen. Inspiriert haben uns vor allem die Ihre grösste Tugend? Kunstausstellungen besuchen Fragen der «NZZ am Sonntag», diejenigen des Sonniges Gemüt. und baden in Flüssen oder Proust-Fragebogens, aber auch unsere eigene im Thunersee. Fantasie. Der MAZ-Fragebogen wird bekann- ten Personen aus der Stadtverwaltung, insbe- sondere Kadermitarbeitenden, vorgelegt und Ihre Lieblingsbeschäftigung? bietet ihnen die Gelegenheit, sich der Leser- Reisen und lesen. schaft auf etwas andere Art vorzustellen. 1820004_MAZ_4-2018_def.indd 15 23.11.18 14:46
Aufgemalt Farbenfrohes Grün statt nüchternes Weiss: Ein Wandbild mit exotischem Flair ziert seit Kurzem die Cafeteria des Beerhauses in Bümpliz (Bild unten). Erstellt hat es die Künstlerin Lisa Minder (Bild rechts). Die Verschönerung des Raums war ein lang ersehnter Wunsch der vier ansässigen Dienststellen Vermessungs- amt, Informatik Stadt Bern, Stadtgrün Bern und Finanzinspektorat. Möge ihre Arbeit ebenso schöne Hibiskus-Blüten hervorbringen wie auf dem Bild. Bilder: pbr Save the date! Nächstes Jahr findet wiederum ein gesamtstädtischer Personalanlass statt. Er ist auf den 21. August 2019 angesetzt. Weitere Infos folgen, bitte merken Sie sich unbedingt bereits das Datum vor. Bild: Hansueli Räz 1820004_MAZ_4-2018_def.indd 16 23.11.18 14:46
Sie können auch lesen