GESAMT SANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD
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Hochbau Stadt Bern Gesamtsanierung und Erneuerung Freibad Marzili Bern Studienauftrag für Generalplanerteams im selektiven Verfahren Programm für die Phase Präqualifikation, Oktober 2020 GESAMT SANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 1 INHALT 1 Das Wichtigste in Kürze 3 2 Aufgabe und Ziele 4 2.1 Ausgangslage 4 2.2 Bauliche Entwicklung 5 2.3 Gesamtsanierung und Erneuerung 11 2.4 Perimeter 14 2.5 Aufgabe 15 2.6 Ziele 17 2.7 Beurteilungskriterien 18 3 Allgemeine Verfahrensbestimmungen 19 3.1 Auftraggeber und Verfahren 19 3.2 Teilnahmeberechtigung 20 3.3 Beurteilungsgremium 21 3.4 Entschädigungen 23 3.5 Weiterbearbeitung 23 3.6 Veröffentlichung und Ausstellung 24
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 2 4 Bestimmungen Phase Präqualifikation 25 4.1 Termine für die Phase Präqualifikation 25 4.2 Abgegebene Unterlagen für die Phase Präqualifikation 25 4.3 Generelle Teilnahmebedingungen 26 4.4 Eignungsnachweise 26 4.5 Eignungskriterien 26 4.6 Vorprüfung und Beurteilung 27 5 Nutzungs- und Betriebskonzept 28 6 Raumprogramm und Flächenangebot 29 7 Rahmenbedingungen 30 8 Genehmigung und Begutachtung 31 9 Anhänge 32
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 3 1 DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE Ausgangslage und Aufgabe öffentlich ausgeschrieben einstufigen nicht anonymen Das historische Marzilibad, mitten in der Stadt Bern und Studienauftrag für sieben Generalplanerteams beste- direkt an der Aare gelegen, ist eines der meistbesuchten hend aus Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros Flussbäder der Schweiz. Das Schwimmen in der Aare im selektiven Verfahren mit einer Zwischenbesprechung erfreut sich steigender Beliebtheit. Die Nutzung als durch. Es besteht die Absicht, unter den teilnehmenden Flussbad kombiniert mit künstlichen Schwimmbecken Teams ein Nachwuchsteam zu selektionieren. Jedem an zentraler städtischer Lage ist einzigartig. Die bau- Team wird eine fixe Entschädigung von Fr. 45 000.00 und sozialgeschichtlich wertvolle Anlage soll sorgfältig (exkl. MwSt.) ausgerichtet. Die Teilnahme an der Prä- saniert und erneuert werden. Gesucht werden Projekt- qualifikation wird nicht entschädigt. Die Aufgabe richtet vorschläge, welche den heutigen Charakter und die sich an Fachleute aus den Bereichen Architektur und Identität des Marzilibads stärken. Die Infrastruktur ist an Landschaftsarchitektur. die heutigen Bedürfnisse anzupassen, die betrieblichen Abläufe sind zu optimieren. Die Aufgabe umfasst die Er- Termine neuerung der Wasserbecken, den Ersatz des Betriebs- Publikation 5. November 2020 gebäudes und die Aufwertung der Sanitäranlagen und Abgabe Bewerbungsunterlagen 14. Dezember 2020 Garderoben. Im Zusammenhang mit der freiwerdenden Entscheid Präqualifikation Januar 2021 Parkplatzfläche über dem ehemaligen inneren Aarelauf Startveranstaltung Studienauftrag 4. Februar 2021 soll zusätzlicher Freiraum mit hoher Aufenthaltsqualität Fragenstellung / -beantwortung März 2021 geschaffen werden. Die geschätzten Zielbaukosten für Zwischenbesprechung April 2021 den Bearbeitungsperimeter betragen Fr. 45,0 Mio. (BKP Beurteilung / Zuschlagsentscheid September 2021 1 – 9 inkl. MwSt.). Die Projektvorschläge sind auf das Baukostenziel auszurichten. Vorprojekt und Bauprojekt 2022 Volksabstimmung Baukredit / Verfahren Bewilligungsverfahren 2023 Hochbau Stadt Bern führt in Zusammenarbeit mit dem Baustart 1. Etape 2024 Sportamt Stadt Bern und Immobilien Stadt Bern einen Abbildung 1 Schwarzplan Stadt Bern: Lage Freibad Marzili
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 4 2 AUFGABEN UND ZIELE 2.1 Ausgangslage sind wesentliche Teile der Bausubstanz und der Technik sanierungsbedürftig. Die baulichen Mängel und die neu- Die Flussschlaufe der Aare bot für die Gründung der en betrieblichen Anforderungen machen eine Gesamt- Stadt Bern ideale topografische Voraussetzungen. Bis sanierung und Erneuerung unumgänglich. heute wird die Stadt in hohem Masse vom Charakter Im Rahmen einer Entwicklungsstudie zur Gesamtsanie- des Flussraums mit den begrünten Hängen geprägt. Der rung und Erneuerung des Marzilibads wurde auch die Aareraum ist ein sehr wichtiges, identitätsstiftendes Frage untersucht, ob dem Marzilibad sein ursprüng- Erholungs- und Freizeitgebiet für die Stadtbevölkerung licher Charakter als Insel wieder zurückgegeben werden und darüber hinaus. Mit dem zunehmenden Wachstum könnte. Durch die Aufhebung der bestehenden Parkplät- der Städte und der Klimaerwärmung wird der Freiraum ze im «Spitz» südlich der Dampfzentrale entsteht ein in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Das Schwim- erhebliches Aufwertungspotenzial für den öffentlichen men in und das Bootfahren auf der Aare erfreuen sich Freiraum im Übergang zum benachbarten Gaswerkare- zunehmender Beliebtheit. Das saubere Flusswasser er- al. Auf letzterem soll in den kommenden Jahren ein leb- möglicht ein einzigartiges Freizeitvergnügen mitten in haftes, durchmischtes Quartier entstehen. Im Zusam- der Stadt. menhang mit der Entwicklung des Gaswerkareals wird Die Aareschlaufe bildet den wichtigsten zusammen- die heute nicht optimale Erschliessung dieses Gebiets hängenden Grünraum der Stadt Bern. Topografie und durch öffentliche Verkehrsmittel verbessert werden. Siedlungsentwicklung haben in Bern eine einzigartige Für das Gaswerkareal ist ein städtebaulicher Ideenwett- Verschränkung zwischen Stadt- und Naturraum ge- bewerb in Vorbereitung. schaffen. Entlang der Aare befinden sich heute bedeu- Zum Schutz des Quartiers vor Überschwemmungen tende öffentliche Anlagen für Kultur, Freizeit und Sport wurde unter der Leitung des Tiefbauamts der Stadt von Teils überregionaler Bedeutung. Zusammen mit Bern ein Hochwasserschutzprojekt erarbeitet, welches den Bildungs-, Wohn-, Gewerbe- und Dienstleistungs- sich zurzeit in der Genehmigungsphase befindet (diese nutzungen ergeben sich attraktive durchmischte Stadt- Beilage wird mit dem Programm der Phase Studien- quartiere an der Aare. auftrag abgegeben). Die geplanten Hochwasserschutz- Die historische Badeanstalt Marzili ist nicht nur ein massnahmen sind für den Studienauftrag Freibad Marzi- identitätsstiftender Ort städtischer Lebensqualität, li zu berücksichtigen respektive zu übernehmen. sondern auch das grösste und meistbesuchte Flussbad der Schweiz. An Spitzentagen zählt das Marzilibad über 10 000 Gäste. 1969 fand die letzte grosse Umgestaltung der Anla- ge statt, bei welcher der ehemals das Marzilibad vom Quartier trennende Flussarm, genannt «Löifu», zuge- schüttet und das heutige Betriebsgebäude und die Was- serbecken mit Sprungturm errichtet wurden. Seither hat keine Gesamtsanierung mehr stattgefunden. Deshalb
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 5 Abbildung 2: Bern um 1946, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz / Fotograf: Friedli, Werner / LBS_H1- 009347 / CC BY-SA 4.0 2.2 Bauliche Entwicklung Dank dem Bau der Aareschwelle konnten sich ab dem Mittelalter entlang des Flusslaufes Gewerbebetriebe ansiedeln. Das Gefälle wurde für den Antrieb von Was- serrädern und später für Turbinen genutzt. Die Schwelle ermöglichte zudem die Anlage einer Schiffländte. Als schiffbares Gewässer spielte die Aare damals eine wich- tige Rolle für den Warentransport und damit die Versor- gung der Bevölkerung der Stadt Bern. Mit den Aarekor- rekturen und der Drainage des Marzilimooses zwischen 1850 und 1900 konnte die Überschwemmungsgefahr reduziert und eine Quartierentwicklung mit städtischem Abbildung 3: Der später zugeschüttete «Löifu» im Bereich des heutigen Charakter eingeleitet werden. In der Folge entstanden Haupteinganges ins Marzilibad mit Gewerbebauten (unbekanntes Jahr) nebst den Wohnbauten wichtige öffentliche Infrastruk- turgebäude wie das Gaswerk (1843), die Dampfzentra- le (1903) und die private Strickerei Wiesmann + Ryff (1890). Mit dem Bau der Marzilibahn (1885) wurde das Quartier an der Aare verkehrstechnisch besser an die 30 m höher gelegene Altstadt angebunden.
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 6 Abbildung 4: Postkarte Bern-Aarziehle, 1907 (Abzweigung Löifu, Gaswerkare- al, Stickerei, Dampfzentrale) Das Nebeneinander von Badekultur und der gewerb- lich-industriellen Nutzungen hat im Berner Marziliquar- tier eine lange Tradition. Bereits im Mittelalter wurde in der Aare gebadet. Im Jahre 1822 wurde das erste öffentliche Bad, die «Akademische Schwimmanstalt» als eines der ersten künstlich angelegten Freibäder in Europa eröffnet. Dieser «Badeweiher» befand sich nördlich der Dalmazibürcke auf der linken Uferseite, wo heute das Dalmazipärkli liegt. Am Löifu wurden Ein- und Ausstiegsstellen eingerichtet. Nach und nach erwarb die Stadt private Ufergrundstücke und fasste die ein- zelnen, entlang des Löifu entstandenen Badeanstalten zum öffentlichen Flussbad «Marzili» zusammen. Die Ba- deeinrichtungen werden durch Spundwände gesichert, nach und nach erweitert und in geschlechtergetrennte Bereiche unterteilt. Abbildung 5: Übersichtsplan Stadt Bern mit Löifu, 1941 Massstab 1:5000 Gedruckt: 03.10.2018 Die Daten haben nur informativen Charakter. Rechtsverbindliche Auskünfte erteilen die zuständigen Behörden. Quelle: Stadt Bern, Amtliche Vermessung
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 7 Abbildung 6: Licht-, Luft- und Sonnenbad, Postkarte von 1905 1923 hat die Stadt Bern einen Ideenwettbewerb für den Ausbau des Marzilibads ausgeschrieben. Gefordert waren ein umfangreiches Bauprogramm mit Garderoben, Wär- terhaus, Liegepritschen, Aarezugängen, Spielfeldern und einem 25 m Bassin. Der Gesamtplan des siegreichen Archi- tekturbüros Sinner & Beyeler aus Bern wurde allerding nur teilweise realisiert. Einige Spuren aus dieser Zeit sind noch heute sichtbar (siehe Bauinventar und Gartendenkmalpfle- Abbildung 7: Aufnahme der Ryffabrik, des Marzilibads und der Dampf- gerisches Gutachten, diese Beilage wird mit dem Programm zentrale, Fotographie vom Kamin des Gaswerks , 1930 der Phase Studienauftrag abgegeben). Im Jahre 1927 wurde der Bereich des geschlechtergemischten Familienbads ge- schaffen.
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 8 A C D B Abbildung 8: Postkarte, unbekanntes Jahr (ca. zwischen 1927 – 1968); Abbildung 9: Luftbild von 1949 A Männerbad / Bubenseeli, B Frauenbad, C Familienbad, D Rasenfläche für allgemeine Benützung Die Aareinsel war von Norden nach Süden unterteilt in dertealten Inselcharakter. Die Neukonzeption des Frei- Bubenseeli, Männerbad, Familienbad, Frauenbad, öst- bads umfasste zudem ein neues Betriebsgebäude mit lich davon die Dampfzentrale und die südlichen Flächen Gastronomie sowie verschiedene Wasserbecken und am Spitz der damaligen Insel. Gebadet wurde vorwie- Weganlagen, welche allesamt in ein übergeordnetes gend im Löifu. Die Baumbepflanzung sowie die Kabi- orthogonales Entwurfsraster eingebunden wurden. An- nenbauten akzentuieren die beschriebene Zonierung hand der Stellung verschiedener baulicher Elemente, zusätzlich. der Spuren in der Umgebung, der Lage der Baumreihen Zwischen 1969 und 1970 wurde die Anlage nach den sowie der Flussmündung sind der alte Flusslauf und die Plänen des Siegerprojekts aus einem Ideenwettbewerb ursprüngliche räumliche Gliederung der Insel vor von Mäder Brüggemann Architekten grundlegend umge- Ort heute noch gut spürbar. staltet. Ziel war es, die Anlage an die aktuellen Bedürf- Das Marzilibad präsentiert sich heute als Überlagerung nisse anzupassen und diese ausserhalb der Badesaison verschiedener Bauetappen, welche die Geschichte der als Erholungsraum zugänglich zu machen. Die innere Berner Badekultur widerspiegeln. Weite Teile der Anla- Aare, der «Löifu», wurde dabei aufgrund der schlech- ge sind sowohl sozialhistorisch als auch denkmal- und ten Wasserqualität, der Verschlammungen und der bau- gartendenkmalpflegerisch wertvoll. fälligen Ufermauern zugunsten von mehr Liegefläche zugeschüttet. Das Areal verlor damit seinen jahrhun-
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 9 Abbildung 10: Baderweiterung Mäder Brüggemann 1968 In den Jahren 2018 und 2019 wurde als erstes Modul der bevorstehen- den Gesamtsanierung und Erneu- erung der verschlammte Bueber saniert und mit einem beschwimm- baren Zuflusskanal ergänzt. Bei den übrigen Anlageteilen wurden seit Anfang der 70-iger Jahre keine grösseren baulichen Investitionen vorgenommen. Wesentliche Teile der Bausubstanz und der Technik sind heute deshalb sanierungsbe- dürftig. Auf folgendem Übersichts- plan ist die bestehende Situation abgebildet (siehe Abbildung 12). Abbildung 11: Luftaufnahme Marzilibad, Juni 2019 | Quelle: Geoinformation Stadt Bern
GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK rasse ATION 10 Brückenst 3 Sandrainstrasse 3, Ryfffabrik 103 3b Sandrainstrasse 3b, Ryfffabrik 0 53 27a Marzilistrasse 27a, Bäckerei Fürst 0 52 510 N G 29 Marzilistrasse 29, Hauptgebäude (Restaurant, Betriebsräume) Bueber Länd 35 Marzilistrasse 35, Wohngebäude Fonds (5x 2 Zi-Whg) tewe g g gan 111 E in Aare 39 Marzilistrasse 39, Wohngebäude Fonds (EFH) e ass J rstr 45 Marzilistrasse 45, Wärterhaus (EG Betriebsräume, OG KiGa) G Aa L M 47 Marzilistrasse 47, Dampfzentrale K 103 Aarstrasse 103, Pontonierfahrverein Bern 111 Aarstrasse 111, Wärterhaus (EG Betriebsräume, OG Whg) K Liegeber eich A Marzilistrasse 29a-e und 45a-c, Aarstrasse 111a-b, Garderoben, Kästchen, Umkleiden, Sanitäranlagen G -- N Typen A-N 27a GA Gaswerk-Areal eal Freibadar Sprungb g an ecken Umzäunung heutiges Bad ng tei up 29 heutiges Ha se ras atz list rpl rzi Vo Ma Schwim mbecken G 35 Liegeber eich H Kinderb Nichtschw 39 ecken immerbe cken Aare G G ng ga Ein A Liegeber eich 45 B F Paradis G li C Eingang quai E Ruheber eich Dalmazi I PP Marzilistrasse G H 47 D Eingang PP g gan Ein 3 Eingang se PP stras Ma drain rzil 3b Spitz San istr ass e 520 Kirchenfeldstrasse Monbijoubrücke Dalmazi PP l ea 510 Freibadar heutiges GA 520 Eingang Biberbau stellter Marzili N er künslich Abbildung 12:Übersichtsplan, Abbildung 2: Übersichtsplan; Ist-Situation Freibad Marzili, Ist-Zustand, Massstab 1.2500 (im folgenden Text wird auf die Nummerierung dieser Abbildung Bezug genommen)
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 11 2.3 Gesamtsanierung und Erneuerung Programm der Phase Studienauftrag abgegeben). Die Architekten versuchten mit dem Projekt, das historische Bereits Ende der 1980er-Jahre plante der Gemeinderat Bild des Marzilibads aufzugreifen. Der Gemeinderat zog eine Erneuerung und Umgestaltung des Marzilibads. das Geschäft jedoch aufgrund des Standorts des vorge- Der Wettbewerbsvorschlag von Walter Hunziker, Ueli sehenen 50m-Schwimmbeckens 1990 zurück, welches Schweizer und Stefan Rotzler sah vor, Wasserflächen drei beliebte Pappeln zum Verschwinden gebracht hät- auf dem ehemaligen Löifu zu schaffen, die durch Aare- te. Diese sind in der Zwischenzeit krankheitsbedingt ge- wasser gespeist werden (diese Beilage wird mit dem fällt worden. Abbildung 13: Wettbewerbsprojekt Schweizer, Hunziker, Rotzler, 1989 Entwicklungsstudie die Wasserbecken, den Ersatz des Betriebsgebäudes Um das Potenzial der anstehenden Gesamtsanierung mit Restaurant und die Aufwertung der dezentralen In- und Erneuerung auszuloten, wurden die Büros Rolf frastruktur. Auf der Grundlage der Entwicklungsstudie Mühlethaler Architekten aus Bern, w+s Landschaftsar- wurden die Zielbaukosten definiert. Ebenso wurde eine chitekten aus Solothurn und IUB Engineering aus Bern mögliche Öffnung des 1967 zugeschütteten «Löifu» ge- beauftragt, eine Entwicklungsstudie zu erarbeiten (die- prüft. se Beilage wird mit dem Programm der Phase Studi- Basierend auf Erkenntnissen der Entwicklungsstudie enauftrag abgegeben). Aufgrund der insgesamt sehr wurde der nördlich gelegene Bueber als erstes vorgezo- hohen Zufriedenheit der Gäste mit der heutigen Anlage genes Teilprojekt im Jahr 2018/19 bereits saniert, da der sowie ihrer grossen kulturgeschichtlichen Bedeutung, Bueber aufgrund von gravierenden Sicherheitsmängeln wurden in der Studie radikale Entwicklungsszenarien und der Verschlammung im Jahr 2015 gesperrt werden ausgeschlossen. musste. Für die Gesamtsanierung und Erneuerung des Zur Bewältigung der vielschichtigen Aufgabe wurden Freibads als Ganzes hat der Stadtrat im März 2019 einen verschiedene Handlungsfelder definiert, welche in Projektierungskredit genehmigt. Etappen umsetzbar sein sollen. Namentlich betrifft dies
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 12 plan Entwicklungsstudie Marzili Variante 2a - Öffnung "kleine Aare" reduziert - Teilbereich des Kanals für Schwimmer - zusammengefasstes Schwimm-, Familien- und Sprungturmbecken nte 2a - Öffnung "kleine Aare" reduziert - Teilbereich des Kanals für Schwimmer - zusammengefasstes Schwimm-, Familien- und Sprungturmbecken M A R Z I L I S T R A S S E E S M O S A R T z lat S N B lp M I i e L A Sp R I Z Z I L R I J I S A T M g R O U un A B R fer S S lie 125 126 132 E An 134 136 B R Ü C 138 135 137 133 Ü C ng K E KÜ M A R Z I L I S T R A S S E ga 1.2m) CH Gerinne (Tiefe: ± E Abbruch N at ü r l ic h e s zu Spielplatz pt u K E Ha N S Abbruch Kinderbecken T R 141 Kü 141 Kin der b er eich n stl 143 142 146 un ge f ähre i ch 145 144 e A S r Ver 153 ark plä tze la uf der a lte n Ab tre A A R S A a re lop pp 152 h Ve un Be reic g T R A S S E S E Fus sgä n Abbruch g er Wirtschaftsgebäude - un Ve rti ef u d n g K F ah e tz p lä an rk al rrad op a 127123 122 - S ut ch A S pr ung tur m w verb e ic h im er m er B be A A in du er au rei z M ch (Ti R S n ut efe T R g zu ch E s D ur er e : 1 as s lä tz 161 .5 - 2 A S r Sa p S c h lä rk hw S E 110 oc op a er m) H ut au n dr S un ge s A M f ähre s ig k h z r Ver e ic ut la uf ains er ch der a D A M P F Z E N T R A L E A B rs Anlieferung lte n A a re e it g se 111 as tr as R ) hw 111 e wä oc m .2 H se(n T H o c h w a s s e r s c h u t z a u s B e to n e l e m e n t e n ±1 112 h r le best . Mauer e: S e ue 113 f is t e iler HWS ie S (T Brü 113 n iler HWS ne A c k e; 114 in < Mob Ni c hts c hw i m me r G er rtt 114 Plan < , rollie 500 zu .00 G S c hw im m e r r < Mob To -Po kie 161 es Rund 2 PP .00 ung e San ch 500 äud 161 li Ga s ür . Geb 121 at ung 498 wer .90 N best 121 e Nutz kare te hboo S mit onal S P I E L W I E S E al) Schlauc HW al PP sais Option direkter an mk im B U , lose Zugang vom Bad s .20 hw dkie 500 Sc Ausstieg E B Run .00 502 E R Rund kies Pon , lose tonie rboo Tor te Zugang Treppe 498.80 .20 Mobiler HWS 502 Rund Anpassung Einlauf Sulgenbach Anpassung Gelände kies , rollie 500 möglicher neuer Erhöhung Entlüftung / .60 rt ca . 30cm Sit zmauer a us Bet onel ement en mit Holzabd eckung Tor Standort Entlastungsschacht Lager Anpassung Gelände ca . 30cm allg . 502 .00 - 502 .20 Buvette Mobiler Schleuse 502 HWS Dammbalken H ochwasserschut z aus B e t o n e l e m e n t e n mi t H o l z a b d e c k u n g Sit zmauer a us Bet onel ement en mit Holzabd eckung San .00 H o c h w a s se r sc h u t z B e t o n e le m e n t e Po-B < Mobiler HWS oot < < 502 .20 499 .00 Einlauf Sulgenbach ung chal Vers e => rück azib K E Dalm en C ahm A A R E assn R Ü utzm Sch I B A Z Abbildung 14 Konzeptskizze einer der Varianten inkl. Löifu aus der Entwicklungsstudie L M D A sa sia bern / w+s landschaftsarchitekten solothurn / IUB Engineering AG bern / Harald Kannewischer & Team Bern AG Mst. 1:1000 05.10.2017 aler architekt bsa sia bern / w+s landschaftsarchitekten solothurn / IUB Engineering AG bern / Harald Kannewischer & Team Bern AG 05.10.2017 Machbarkeitsstudie Öffnung innere Aare «Löifu» Verkehrsstudie Im Rahmen einer vertiefenden Studie prüften die Was- Metron AG hat im Auftrag von Hochbau Stadt Bern eine serbauingenieure von IUB die technische Machbarkeit Studie zum Verkehrsaufkommen für das Marzilibad ver- einer Öffnung der inneren Aare (diese Beilage wird mit fasst. Die Studie kommt zum Schluss, dass für den Frei- dem Programm der Phase Studienauftrag abgegeben). badbetrieb lediglich eine kleine Anzahl betriebsnotwen- Dabei wurde sowohl ein zum Schwimmen geeigneter diger Autoabstellplätze zur Verfügung gestellt werden wie auch ein seichter, lediglich ca. 50 cm tiefer Was- müssen. Die heute im Bereich des ehemaligen Löifus serlauf hinsichtlich der wasserbautechnischen Realisier- am Spitz des Marzilibads bestehenden öffentlichen Au- barkeit untersucht. Eine besondere Herausforderung toabstellplätze werden aufgehoben und müssen nicht stellt dabei die Querung des seit den 1980-iger Jahren ersetzt werden, da es sich dabei um Parkplätze handelt, bestehenden gemeinsamen Gerinnes eines grosskalib- die rechtlich nicht der Badnutzung zugeordnet sind. Das rigen Entlastungskanals der Mischkanalisation und des Angebot für Veloabstellplätze soll dagegen wesentlich Könizbaches / Sulgenbaches (eingedoltes Gerinne) dar. ausgebaut werden. Im Zusammenhang mit der bevor- Die Querung des Löifus mit diesem Kanal würde ledig- stehenden Entwicklung des Gaswerkareals wird die lich ca. 50 cm unter dem heute bestehenden Terrain er- Erschliessung des Quartiers mit öffentlichen Verkehrs- folgen, weshalb ein geöffneter Löifu bereits bei einem mitteln wesentlich verbessert. Damit wird es möglich, mittleren Wasserstand eingestaut würde. Die Machbar- die Erschliessung des Freibads autoarm und damit quar- keitsprüfung hat ergeben, dass die Öffnung des Löifus tierverträglich zu gestalten. zwar technisch lösbar ist, jedoch mit hohen Bau- und Betriebskosten und mit Nachteilen in Bezug auf die Funktion der Entlastung verbunden ist.
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 13 Gastronomiekonzept selthemen mit den Teilnehmern vertieft diskutiert. Die Volkart und Richard AG haben im Auftrag von Immo- detaillierten Auswertungen der Partizipation können bilien Stadt Bern die heutige Situation im Bereich der dem Bericht entnommen werden (diese Beilage wird Gastronomie analysiert und ein Konzept für das zukünf- mit dem Programm der Phase Studienauftrag abgege- tige Angebot entwickelt (diese Beilage wird mit dem ben). Ziel war es, mit der Partizipation die Nutzerinnen Programm der Phase Studienauftrag abgegeben). Heu- und Nutzer des Bads direkt anzusprechen und ihre Wün- te bietet das Marzilibad gastronomisch gesehen kein sche, Ideen und Bedenken entgegenzunehmen. zeitgemässes Angebot und die Betriebsabläufe können Die Ergebnisse aus der Partizipation sind in die Auf- die hohen Frequenzschwankungen nur bedingt auffan- gabenstellung eingeflossen. Von den Teams wird er- gen. Die Sanierung und Erneuerung bietet die Gelegen- wartet, dass sie sich mit den Erkenntnissen aus der heit, die nötigen Kapazitäten an Spitzentagen sicher zu Partizipation auseinanderzusetzen und in ihren Projekt- stellen und zudem eine Bereicherung des Angebots zu vorschlägen soweit sinnvoll möglich berücksichtigen. schaffen. Zwei Personen die sich am Partizipationsprozesses be- teiligt haben, werden an der Jurierung teilnehmen und Partizipation sicherstellen, dass den Bedürfnissen der Badegäste in Im Sommer 2019 startete die Stadt Bern einen umfas- den Projektvorschlägen Rechnung getragen wird. Das senden Partizipationsprozess mit einer Online-Umfrage Siegerprojekt aus dem Studienauftrag wird der Öffent- und einem Workshop. Während zwei Halbtagen infor- lichkeit vorgestellt werden. Dabei wird auch erläutert mierten Fachleute an einem Stand im Freibad über die werden, in welcher Form die Erkenntnisse aus der Par- geplante Sanierung und Erneuerung und machte die tizipation ins Sanierungsprojekt eingeflossen sind. Es Badegäste auf die Online-Umfrage und den Workshop ist zudem geplant, dass Interessierte ihre Anliegen zum aufmerksam. Im Rahmen eines öffentlichen Workshops Siegerprojekt einbringen können. wurden die Umfrageergebnisse vorgestellt und Schlüs-
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 14 2.4 Perimeter Bedarf über den bestehenden Anlieferungshof nördlich und westlich der Dampfzentrale abzuwickeln. Bearbeitungsperimeter Das bereits realisierte Teilprojekt «Bueber», auch Bu- Die gestellte Aufgabe ist im Rahmen des Bearbeitungs- benseeli genannt, liegt ebenso im erweiterten Bearbei- perimeters zu lösen (siehe Abbildung 15). Dieser weist tungsperimeter. In diesem Bereich werden Vorschläge eine Fläche von etwa 5.8 Hektaren auf. Nebst dem erwartet, wie die Gesamtkonzeption optimal mit dem heutigen Freibadareal umfasst dieser die Übergangs- Bestand verknüpft werden kann. Baulich soll der Bueber bereiche zur Marzili- und Aarstrasse sowie die heutige nicht verändert werden, betrieblich ist er in die Gesamt- Parkplatzfläche auf dem ehemaligen Löifu. Die Parzellen anlage einzubinden. der Wohnliegenschaften an der Marzilistrasse 35 und Die Parzelle der Bäckerei Fürst befindet sich ebenfalls 39 sind ebenfalls im Bearbeitungsperimeter enthalten. im erweiterten Bearbeitungsperimeter. Vorschläge mit Die Gebäude befinden sich im Eigentum des Fonds für Einbezug der privaten Liegenschaft sind möglich, je- Boden- und Wohnbaupolitik der Stadt Bern. Bei Bedarf doch fakultativ. können diese Immobilien in das Verwaltungsvermögen verschoben werden und somit Teil der Freibad-Nutzung Ideenperimeter werden. Das Gebäude des Pontonier-Fahrvereins ist Der Ideenperimeter umfasst den Übergangsbereich nicht Teil des Bearbeitungsperimeters. vom Spitz zum Gaswerkareal. In diesem Bereich kön- nen von den Teams fakultativ Vorschläge für die überge- Erweiterter Bearbeitungsperimeter ordnete Freiraumentwicklung gemacht werden. Für den Die Parzelle der Dampfzentrale ist Teil des erweiterten Ideenperimeter wird in diesem Verfahren kein Folgeauf- Bearbeitungsperimeters. Es besteht die Möglichkeit, trag in Aussicht gestellt. betriebsnotwendige Anlieferungen für das Freibad bei 520 2600100 1198590 GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI Abbildung 3: Perimeterplan, Freibad Marzili, Ist-Zustand, Massstab 1.3000 (im folgenden Text wird auf die Nummerierung dieser Abbildung Bezug genommen) pro jek tier t 540 510 53 0 52 0 510 51 0 Marzili Dalmazi 520 520 510 N 520 Abbildung 15: Bearbeitungsperimeter: rot, erweiterter Bearbeitungsperimeter: blau, Ideenperimeter: grün 52 0
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 15 2.5 Aufgabe Der Freiraum soll eine hohe Aufenthaltsqualität mit attraktiven Fusswegen bieten. Die bestehenden Infra- Bearbeitungsperimeter strukturen sind in weiten Teilen wichtige Zeitzeugen der und erweiterter Bearbeitungsperimeter Berner Badarchitektur und sollen in der weiteren Pla- Die Aufgabe für die Teilnehmenden am Studienauf- nung berücksichtigt werden. Die vorhandene Holzarchi- trag besteht darin, die Identität und den Charakter des tektur, bestehend aus Garderoben- und Kabinenbauten, Freibads Marzili zu erhalten und sorgfältig weiter zu ist im Bauinventar als erhaltenswert eingestuft. Sie soll entwickeln, indem einerseits die Qualitäten des Bads sanft saniert und wo nötig ergänzt werden. gestärkt werden und andererseits die Infrastruktur dem Bei der Sanierung des Marzilibads sind insbesondere gesellschaftlichen Wandel und den neuen betrieblichen auch der Hochwasserschutz, der unterirdische Ent- Anforderungen angepasst wird. lastungskanal Sulgenbach/Könizbach, der Gewässer- Der unverwechselbare Landschaftsraum des Marzili- raum, die Gefahrenkarte sowie der hohe Grundwasser- bades ist stadtbildprägend und soll als öffentlicher Frei- spiegel zu berücksichtigen. raum und attraktiver Erholungsraum am Wasser für die Erwartet werden Projektvorschläge, welche die heu- Zukunft erhalten und gestärkt werden. Auch ausserhalb tigen Anforderungen an die Badanlage im Zusammen- der Badesaison soll das Areal als Freibadpark möglichst spiel mit dem historischen Bestand, dem 2019 sanierten frei zugängliche, qualitätsvolle Aussenräume anbieten. Bueber sowie den Hochwasserschutzmassnahmen in Im Kern geht es bei der Gesamtsanierung und Erneu- ein schlüssiges Gesamtkonzept integrieren. erung darum, die Infrastruktur dem gesellschaftlichen Die bauliche Umsetzung wird in Etappen erfolgen. Es Wandel anzupassen und aufzuwerten, ohne dabei die ist aufzuzeigen, wie die einzelnen Anlageteile etappiert Geschichte des Ortes zu überdecken. Insbesondere ist umsetzbar sind. Es sollen gute Voraussetzungen für ein überzeugendes Gesamtkonzept für die Wasserbe- eine ganzjährig zugängliche Freibadparkanlage geschaf- cken, den Ersatz des Betriebsgebäudes inkl. Gastrono- fen werden, welche weiterhin die Funktion als bedeu- mie sowie die Aufwertung der dezentralen Infrastruktur tender und sehr beliebter gesellschaftlicher Treffpunkt zu erarbeiten. Der Veranstalter beabsichtigt eine Sanie- in Bern wahrnehmen kann. Gesucht sind zukunftswei- rung der Becken am heutigen Standort. Ein Ersatzneu- sende, innovative, bewilligungsfähige Projekte, welche bau der Becken müsste aufgrund der deutlich höheren die gestellten Anforderungen insgesamt möglichst gut Kosten einen bedeutenden Mehrwert schaffen. Dem erfüllen. klimagerechten Bau und Betrieb der Anlagen sowie Die Konzeption der Gesamtsanierung und Erneuerung der sorgfältigen Behandlung der öffentlichen Freiräume soll unter Berücksichtigung der Funktionalität, der Ge- kommt dabei eine herausragende Bedeutung zu. staltung und der Ökologie möglichst niedrige Unter- Im Bereich des ehemaligen «Löifu» werden freiraum- halts- und Betriebskosten aufweisen. Die Bauherrschaft planerische Vorschläge erwartet, welche an die histo- erwartet eine nachvollziehbare Kosten-Nutzen-Abwä- rischen Qualitäten und an den ursprünglichen Charakter gung. anknüpfen.
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 16 Ideenperimeter Gaswerkareal Löifu Für das südlich an den Bearbeitungsperimeter angren- Die Projektvorschläge sind nach Möglichkeit so zu ge- zende Gaswerkareal wird in naher Zukunft über ein Aus- stalten, dass es für zukünftige Generationen möglich wahlverfahren die städtebauliche Entwicklung ausge- bleibt, einen mehr oder weniger breiten Wasserlauf in lotet. Die übergeordnete Planung sieht für den Bereich Anlehnung an den ehemaligen Löifu realisieren zu kön- entlang der Aare einen öffentlichen Stadtpark vor, wo- nen. Aufgrund der zu erwartenden erheblichen tech- bei die vorhandenen Naturwerte und Nutzungsmöglich- nischen, finanziellen und betrieblichen Konsequenzen, keiten weitgehend erhalten werden sollen. ist eine Realisierung des Löifus in absehbarer Zeit nicht Innerhalb des Ideenperimeters des Studienauftrags zu erwarten. Insbesondere der quer zum ehemaligen des Marzilibads können auf freiwilliger Basis konzepti- Löifu verlaufende Entlastungskanal (Sulgenbach/Köniz- onelle Vorschläge für die Weiterführung des Freiraums bach), welcher nach der Zuschüttung gebaut wurde, entlang des Aareufers nach Süden eingebracht werden. macht eine Öffnung technisch sehr aufwändig und teu- Dabei sind die Erkenntnisse des Syntheseberichts zur er. Deshalb werden keine Vorschläge zur Öffnung des Entwicklung des Gaswerkareals zu berücksichtigen. ehemaligen Löifus erwartet. Der Ideenperimeter weist Potenzial für sportnahe Nut- zungen, Flächen zur individuellen Aneignung und ande- ren Funktionen auf. Die Flächen sollen flexibel bespiel- bar und mehrfach nutzbar sein. Als wichtige (Freiraum-) Verbindung in Nord-Südrichtung soll er vielfältige Auf- enthalts- und Nutzungsmöglichkeiten bieten. Die aktu- elle Ausprägung dieses Bereichs erfüllt die aufgeführten Ansprüche bereits in hohem Masse. Zu erwähnen ist auch die optionale neue Velo- und Fuss- gängerbrücke im Bereich der Monbijoubrücke, welche direkten Einfluss auf die Langsamverkehrsverbindungen und allenfalls die Gestaltung des Bereichs der Liegeflä- che südlich der Dampfzentrale haben würde. Der südliche Zugang zum Marzilibad hat erhebliches Aufwertungspotenzial. Die Nord-Süd-Fussverbindung über das Gaswerkareal soll durch das Marzilibad hin- durch weitergeführt und das ganze Jahr benutzt werden können. Während der Nacht ist das Badareal geschlos- sen. Für den Ideenperimeter wird kein Folgeauftrag zu- gesichert.
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 17 2.6 Ziele Die Stadt Bern legt grossen Wert auf die Berücksichtigung der Nachhaltigkeit in allen drei Dimensionen, Gesell- schaft, Wirtschaft und Umwelt. Folgende ineinandergreifende Ziele stehen beim Projekt Gesamtsanierung und Erneuerung Freibad Marzili im Vordergrund: Gesellschaft - Der sehr wertvolle stadtnahe Erholungs- und Grünraum wird als einzigartiger gesellschaftlicher Treffpunkt in seiner Identität und seinem Charakter als historisch bedeutsame Freibadanlage gestärkt. - Im Freiraum stehen attraktive Orte der Bewegung und der Lebhaftigkeit - als auch Orte der Ruhe, Entspannung und des Rückzugs zur Verfügung. Er ist unter Berücksichtigung der betrieblichen Rahmenbedingungen während des ganzen Jahres möglichst frei begehbar. - Der Umgang mit den historisch wertvollen Gebäuden und Anlagen ist respektvoll. - Die Adressbildung, die Durchwegung und die vorhandenen Nutzungsqualitäten werden gestärkt. Die Liegefläche bleibt insgesamt möglichst gross. - Die Anlage erfüllt die Bedürfnisse der unterschiedlichen Nutzergruppen ausgewogen und ermöglicht allen Menschen eine sichere und hindernisfreie Nutzung. - Die Wege der Gäste und des Personals sind entflochten und die betrieblichen Abläufe optimiert. Wirtschaft - Die Projektvorschläge sind auf das Baukostenziel ausgerichtet und ermöglichen einen effizienten Betrieb der Anlage. - Die Betriebskonzepte des Sportamts und der Gastronomie können optimal umgesetzt werden. - Neue Bauten und Anlagen sind möglichst kompakt und qualitativ hochwertig und weisen eine einfache, flexible Grundstruktur sowie robuste und langlebige Konstruktionen auf. - Die vorhandenen Bauten und Anlagen werden effizient genutzt und die Eingriffe in die bestehende Bausubstanz werden minimiert. - Die Disposition ermöglicht niedrige Unterhalts- und Betriebskosten insbesondere bezogen auf die Wasseraufbereitung und die Wasseraufsicht. - Die Aussenraum-Konzepte schaffen gute Voraussetzungen für eine effiziente Bewirtschaftung. - Die Umsetzung muss in bautechnisch und wirtschaftlich sinnvollen Etappen erfolgen können. Umwelt - Mit der Ressource Boden und den vorhandenen Natur- und Landschaftswerten wird schonend umgegangen (alte Bäume, Ufervegetation). Die Anlage leistet einen positiven Beitrag zum Stadtklima. - Die Vielfalt von Lebensräumen für Flora und Fauna, insbesondere für bedrohte und prioritäre Zielarten wird gefördert. Der Bewässerungsbedarf ist durch eine geschickte Pflanzenwahl zu minimieren. - Die Gebäudegrundflächen werden zugunsten des Aussenraums so klein wie möglich gehalten. - Das vorgegebene Energiekonzept kann möglichst einfach ungesetzt werden. Bau- und Betrieb der Anlagen minimieren die CO2-Belastung und sind bauökologisch vorbildlich. - Dachflächen werden soweit möglich zugunsten der Energiegewinnung, der Regenwasserspeicherung und der Förderung der Pflanzenvielfalt genutzt. - Der Wasserverbrauch und die Abwassermengen werden durch die Nutzung von Regen- und Grauwasser minimiert. Versiegelte Weg- und Platzflächen sind auf das funktionelle Minimum beschränkt. Es wird so wenig Wasser wie möglich in die Kanalisation abgeleitet. - Eine gute Infrastruktur für die Abfalltrennung steht zur Verfügung.
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 18 2.7 Beurteilungskriterien Die eingereichten Projekte werden einer ganzheitlichen Beurteilung unterzogen. Die Grundlage für die Beurteilungskriterien aus den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt bildet die Emp- fehlung SIA 112/1 2017 Nachhaltiges Bauen – Hochbau. Die nachfolgende Tabelle bildet Schwerpunkte der Beurtei- lung ab, hat aber nicht abschliessenden Charakter. Die Reihenfolge entspricht keiner Gewichtung. Bereiche Beurteilungskriterien Gesellschaft - Identität und Charakter der Gesamtanlage - Umgang mit dem historischen Bestand und den vorhandenen Qualitäten - Stadträumliche, architektonische und freiraumplanerische Qualitäten - Gebrauchswert für unterschiedliche Nutzergruppen als Ort der Erholung und Begegnung - Zugänglichkeit, Durchlässigkeit, Sicherheit, Hindernisfreiheit, Aneignungsmöglichkeiten Wirtschaft - Erstellungs-, Betriebs- und Unterhaltskosten - Flächeneffizienz und Mehrfachnutzungen im Innen- und Aussenbereich - Betriebsabläufe von Bad und Gastronomie - Dauerhaftigkeit und Systemtrennung der Bauteile - Strukturelle Flexibilität (Hochsaison/Nebensaison, Vermietung) - Umsetzbarkeit in Etappen Umwelt - Umgang mit den Ressourcen Boden und Landschaft (Biodiversität) - Stärkung der Naturwerte und Förderung der ökologischen Vernetzung - Gesamtenergiebilanz, Einsatz von erneuerbaren Energien - Bauökologie - Angebote für den Fuss- und Veloverkehr - Umgang mit Hochwasserschutz, Entwässerung, Gewässerraum
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 19 3 ALLGEMEINE VERFAHRENSBESTIMMUNGEN 3.1 Auftraggeber und Verfahren Veranstalter / Verfahrensleitung Hochbau Stadt Bern Hochbau Stadt Bern (HSB) führt in Zusammenarbeit Bundesgasse 33 mit Immobilien Stadt Bern (Eigentümervertretung) und 3011 Bern dem Sportamt Stadt Bern (Betreiber) einen einstufigen Studienauftrag für Generalplanerteams bestehend aus Ausschreibende Stelle Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros im selek- Fachstelle Beschaffungswesen der Stadt Bern tiven Verfahren gemäss GATT / WTO, den gesetzlichen Bundesgasse 33 Grundlagen über das öffentliche Beschaffungsrecht des 3011 Bern Kantons Bern (ÖBG und ÖBV) und der Beschaffungs- verordnung der Stadt Bern (VBW) durch. Für den nicht Verfahrensbegleitung anonymen Studienauftrag mit einer Zwischenbespre- Weber + Brönnimann AG chung gilt subsidiär die Ordnung SIA 143 für Architek- Ingenieure und Planer USIC, tur- und Ingenieurstudienaufträge, Ausgabe 2009. Die Landschaftsarchitekten BSLA Verfahrenssprache ist deutsch. Das Beurteilungsgre- Morillonstrasse 87 mium kann mit Projekten der engeren Wahl eine nicht 3007 Bern anonyme optionale Bereinigungsstufe nach Ordnung SIA 143, 2009, Art. 5.4 veranlassen, welche separat Verbindlichkeit und Rechtsweg entschädigt wird. Hochbau Stadt Bern wickelt den Stu- Die Bestimmungen des Studienauftrages und die Fra- dienauftrag über www.simap.ch ab. genbeantwortung sind für den Veranstalter, das Beurtei- lungsgremium und die Teilnehmenden verbindlich. Mit Die Projektverfassenden erhalten nach der Zwischen- der Teilnahme anerkennen die Teilnehmenden die Studi- besprechung je eine schriftliche, projektspezifische enauftragsbestimmungen, die Fragenbeantwortung so- Rückmeldung des Beurteilungsgremiums. Allgemeine wie Entscheide im Ermessensbereich des Beurteilungs- Erkenntnisse werden allen Teams ebenfalls schriftlich gremiums. Gegen Verfügungen im Zusammenhang mit zur Verfügung gestellt. Bei der Zwischenabgabe sind dem Verfahren kann innert zehn Tagen seit Eröffnung Varianten zugelassen, bei der Schlussabgabe sind keine Beschwerde beim Regierungsstatthalteramt Bern-Mit- Varianten zugelassen. telland geführt werden. Für jedes Team besteht die Möglichkeit, mit einer vom Veranstalter bezeichneten Fachperson ein technisches Beratungsgespräch zu führen. Dabei können dem Ex- perten aus dem Bereich Schwimmbadtechnik projekt- spezifische Fragen gestellt werden.
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 20 3.2 Teilnahmeberechtigung Zusätzlich besteht die Absicht ein Nachwuchsteam aus- zuwählen. Als Nachwuchsteams gelten Firmeninhaber Teilnahmeberechtigt sind Generalplanerteams mit aus- und Firmeninhaberinnen, deren Studienabschluss nicht gewiesenen Kompetenzen in den Fachbereichen Archi- länger als 10 Jahre zurückliegt (ab 2010). Diese Vorga- tektur und Landschaftsarchitektur mit Geschäfts- oder ben gelten für das Architektur- und Landschaftsarchi- Wohnsitz in der Schweiz oder in einem Vertragsstaat tekturbüro. Nachwuchsbüros haben sich erkenntlich zu des WTO-Übereinkommens über das öffentliche Be- bewerben. Der Vermerk «Nachwuchs» muss auf allen schaffungswesen, soweit dieser Staat Gegenrecht abgegebenen Dokumenten sichtbar sein. gewährt. Die Federführung ist zu bezeichnen. Alle be- Die folgenden Büros haben diverse Grundlagendoku- teiligten Firmen müssen die Anforderungen des öffent- mente erarbeitet, die Teil der abgegebenen Unterlagen lichen Beschaffungsrechts auf den Abgabetermin der sind (Beilagen werden mit dem Programm der Phase Bewerbungen hin erfüllen. Dies bedeutet insbesondere Studienauftrag abgegeben). Folgende Firmen und Per- die Bezahlung von Steuern und Sozialabgaben sowie die sonen gelten als nicht vorbefasst und sind berechtigt, Einhaltung der Gesamtarbeitsverträge oder, bei deren am Verfahren teilzunehmen: Fehlen, das Gewähren von ortsüblichen Arbeitsbedin- gungen. - GEOTEST AG Mehrfachbeteiligungen sind für die Bereiche Architek- - Walter Hunziker tur und Landschaftsarchitektur unzulässig. Der Bei- - Ueli Schweizer zug von Fachleuten aus weiteren Fachrichtungen ist - jungheim Architekten freigestellt (Mehrfachnennungen sind dabei zulässig). - CSD INGENIEURE Diese können aus ihrer Beteiligung am Studienauftrag - Kannewischer Ingenieurbüro AG keinen Anspruch auf einen Folgeauftrag ableiten. Von - B+S AG der Teilnahme ausgeschlossen sind Personen, die beim - Metron AG Auftraggeber oder bei einem Mitglied des unter Kapitel 3.3 aufgeführten Beurteilungsgremiums angestellt sind, Die Verkehrsstudie der Metron AG wird nicht abgege- zu einem Mitglied des Beurteilungsgremiums in einem ben, weil diese für das Verfahren nicht mehr relevant beruflichen Abhängigkeits- bzw. Zusammengehörig- ist. Da die Metron AG aus dieser Erarbeitung keine keitsverhältnis stehen oder mit einem solchen nahe ver- Vorteile für den Studienauftrag hat, gilt die Metron AG wandt sind. Siehe dazu auch Wegleitung SIA143i-202d ebenfalls als nicht vorbefasst. «Befangenheit und Ausstandsgründe».
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 21 3.3 Beurteilungsgremium Sachpreisrichter / innen Alec von Graffenried Stadtpräsident Bern Franziska Teuscher Gemeinderätin, Direktorin für die Direktion Bildung, Soziales und Sport Christian Bigler Leiter Sportamt Stadt Bern Kristina Bussmann Bereichsleiterin Portfoliomanagement, Immobilien Stadt Bern Markus Waber Bauberater, Denkmalpflege Stadt Bern Ersatz Sachpreisrichter Tobias Würsch Bereichsleiter Entwicklung + Realisierung, Stadtgrün Bern Fachpreisrichter / innen Thomas Pfluger (Vorsitz) Architekt ETH SIA, Stadtbaumeister, Hochbau Stadt Bern Rolf Mühlethaler Architekt BSA SIA, Bern Stefan Rotzler Landschaftsarchitekt BSLA, Gockhausen Paola Maranta Architektin ETH BSA SIA, Miller & Maranta, Basel Gian Weiss Architekt ETH SIA, wbarchitekten, Bern Beatrice Friedli Landschaftsarchitektin FH BSLA SWB, Klötzli Friedli Landschaftsarchitekten Ersatz Fachpreisrichter Heinrich Sauter Architekt ETH SIA, Bereichsleiter, Hochbau Stadt Bern Verfahrensleitung Mirjam Minder Projektleiterin, Hochbau Stadt Bern Begleitung Studienauftrag Pascal Weber Weber + Brönnimann AG, Bern
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 22 Expertinnen und Experten mit beratender Stimme Roland Meier Immobilien Stadt Bern Markus Gasser Sportamt Stadt Bern Philipp Luginbühl Sportamt Stadt Bern Adrian Weber Stadtgrün Bern Stephanos Anderski Tiefbauamt Stadt Bern (Siedlungsentwässerung und Gewässer) Dina Brügger Tiefbauamt Stadt Bern (Projekt Hochwasserschutz) Christopher Nigg Verkehrsplanung Stadt Bern Lena Unger Stadtplanungsamt Bern Sibyl Eigenmann Quartiervertretung QM3, Bern Gabriela Würgler Vertretung Partizipation Badegäste Daniel John Ducret Vertretung Partizipation Badegäste Werner Abplanalp Abplanalp Affolter Partner, Bern, Bauökonomie Matthias Hotz Fachspezialist Bädertechnik, Beck Schwimmbadbau Markus Däppen Vertretung Fachstelle für hindernisfreies Bauen, procap Andreas Richard Gastroplanung volkartundrichard Walter Fuchs Geschäftsleiter und Inhaber Marzili-Beck Fürst Das Beurteilungsgremium behält sich vor, weitere Expert/innen beizuziehen. Aus dem Partizipationsprozess wurden zwei Personen für die Jury als Expert/innen ausgelost, um das Einfliessen der Erkenntnisse aus der Partizipation in den Studienauftrag zu gewährleisten.
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 23 3.4 Entschädigungen mung aller Vertreterinnen und Vertreter des Auftragge- bers notwendig. Für termingerecht eingereichte, vollständige und vom Der Veranstalter beabsichtigt, vorbehältlich der Kredit- Preisgericht zur Beurteilung zugelassene Projekte wird genehmigung, das Generalplanerteam bestehend aus pro Team eine fixe Entschädigung von Fr. 45 000.00 Architektur- und Landschaftsarchitekturbüro des zur (exkl. MwSt.) ausgerichtet. Ausführung empfohlenen Projekts mit der Weiterbear- Das Urheberrecht an den Studienauftragsbeiträgen beitung zu 100% zu beauftragen. Er behält sich jedoch bleibt bei den Verfassenden. vor, die Leistungen Ausschreibung und Bauleitung sepa- Sämtliche von den Teams abgegebenen Unterlagen der rat zu vergeben, falls das Team nicht über die nötige Er- prämierten und angekauften Studienauftragsarbeiten fahrung im Baumanagement verfügt. Den Planungsbü- gehen ins Eigentum des Veranstalters über. Die übrigen ros werden somit mindestens 64.5% der Teilleistungen Arbeiten sind von den Verfassenden bis spätestens zugesichert. zehn Tage nach Ende der Ausstellung zurückzuholen. Die Fachplanungsleistungen werden nach Abschluss Nach Ablauf dieser Frist werden die Arbeiten entsorgt. des Studienauftrags in separaten Verfahren beschafft und dem Generalplaner unterstellt. Das federführende Team des Siegerprojektes wird für die Verfahren bei- 3.5 Weiterbearbeitung gezogen. Stellt das Beurteilungsgremium bedeutende Beiträge von freiwillig beigezogenen Planungsfachleu- Nach Abschluss des Studienauftrags werden alle teil- ten fest, würdigt es diese im Beurteilungsbericht. Bei nehmenden Teams schriftlich über das Ergebnis ori- der Einladung zur Offertstellung werden diese Pla- entiert. Telefonische Auskünfte werden nicht erteilt. nungsfachleute priorisiert. Das Beurteilungsgremium gibt dem Veranstalter eine Die Beauftragung für die Weiterbearbeitung richtet sich Empfehlung zur Weiterbearbeitung ab. Hervorragende nach der Praxis von Hochbau Stadt Bern (siehe An- Beiträge, die angekauft werden, können ebenfalls zur hang II, Honorierung von Planungsleistungen). Weiterbearbeitung empfohlen werden. Dazu ist eine Mehrheit von drei Vierteln der Stimmen und die Zustim-
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 24 Für die Grundleistungen gemäss den aktuellen Ord- same Projektentwicklung der beiden Disziplinen ist im nungen SIA 102 und 105 kommen untenstehende Ho- Teamfaktor i berücksichtigt. norarparameter zur Anwendung. In der Berechnung für Für den Koordinationsaufwand des Generalplaners wird die aufwandbestimmenden Baukosten sind die zu er- ein Zuschlag von 3% auf die Summe des Honorars für wartenden Gesamtbaukosten für die Hochbauten sowie Architektur und Landschaftsarchitektur gewährt. Das für die Umgebungsanlagen enthalten. Die Aufteilung Generalplanermandat umfasst ebenfalls die nachrangig des Gesamthonorars unter den beiden Fachbereichen zu beschaffenden Fachplaner. ist den Teams überlassen. Der Zuschlag für die gemein- Z-Werte Z1 = 0.062 | Z 2 = 10.58 Schwierigkeitsgrad n 0.95 Anpassungsfaktor r 1.10 Teamfaktor i 1.05 Faktor für Umbau, Unterhalt, Denkmalpflege U 1.05 Mittlerer Stundensatz Fr. exkl. Mwst. 130.00 3.6 Veröffentlichung und Ausstellung Das Ergebnis des Studienauftrags wird unter Namens- nennung aller Verfasser/innen während mindestens zehn Tagen öffentlich ausgestellt. Der Bericht des Be- urteilungsgremiums wird den Teilnehmenden sowie der Tages- und Fachpresse nach Erscheinen zugestellt. Quartierorganisationen, Anwohnende und Vereine wer- den über das Ergebnis orientiert. Elektronisch steht der Bericht des Preisgerichts unter www.bern.ch/hochbau zum Download zur Verfügung. Über die Ausstellungs- termine wird auf www.bern.ch/hochbau informiert.
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 25 4 BESTIMMUNGEN PHASE PRÄQUALIFIKATION 4.1 Termine für die Phase Präqualifikation Fragenstellung In der Phase Präqualifikation findet keine Fragerunde Publikation statt. Es werden keine schriftlichen und telefonischen Donnerstag, 05. November 2020 Auskünfte erteilt. Ab diesem Datum stehen den Teilnehmenden sämtliche Unterlagen unter www.simap.ch zur Verfügung. Abgabetermin der Bewerbungsunterlagen Montag, 14. Dezember 2020 Anmeldung Die Bewerbungsunterlagen sind mit dem Vermerk «Ge- Für die Präqualifikation ist keine Anmeldung samtsanierung und Erneuerung Freibad Marzili – Prä- erforderlich. qualifikation» per Post mit Datierung einer offiziellen Poststelle an folgende Adresse zu senden oder späte- Begehung stens bis 16.00 Uhr abzugeben: Für die Phase Präqualifikation fi nd et ke in e Be ge hung statt. Fachstelle Beschaffungswesen der Stadt Bern Bundesgasse 33 3011 Bern 4.2 Abgegebene Unterlagen für die Phase Präqualifikation Folgende Unterlagen stehen auf der Internetseite www.simap.ch zum Herunterladen bereit: A Allgmeines: A1 Programm für die Phase Präqualifikation mit Anhang pdf Anhang I: Erforderliche Nachweise zu Formular «Selbstdeklaration» Anhang II: Honorierung von Planungsleistungen Anhang III: Formular Selbstdeklaration Der Auslober behält sich vor, während des Studienauftrags Programmänderungen vorzunehmen.
STUDIENAUFTRAG GESAMTSANIERUNG UND ERNEUERUNG FREIBAD MARZILI | PROGRAMM PHASE PRÄQUALIFIK ATION 26 4.3 Generelle Teilnahmebedingungen vorgängig erwähnten Anforderungen sein, sofern die Verfahren nach den Grundsätzen der Ordnung Die Teilnahmebedingungen gemäss Kapitel 3.2 dieses SIA 142, 2009 bzw. der Ordnung SIA 143, 2009 Programms sind zu erfüllen. Insbesondere sind mit der durchgeführt wurden. Als zweites ausgefüllten Selbstdeklaration auch die erforderlichen Referenzprojekt können u.a. Studentenarbeiten, Nachweise gemäss Anhang I zu erbringen. Die Bildung wissenschaftliche Arbeiten und / oder von Arbeitsgemeinschaften ist erlaubt. Wettbewerbsbeiträge eingegeben werden. Zur Vereinfachung für weitere Beschaffungsverfahren kann beim Amt für Informatik und Organisation (KAIO) 4.4.2 Organisationsstruktur und Leistungsfähigkeit des Kantons Bern unter folgendem Link jeder anbietenden Firma. Wird das www.belex.sites.be.ch/frontend/versions/930 Baumanagement durch ein beigezogenes Büro ein Nachweiszertifikat bestellt werden (Art. 20 ÖBG). geleistet, ist dieses unter 4.5.1 Kurzportrait separat auszuweisen und wird unter 4.5.1 Kurzportrait auch bewertet. Bei den 4.4 Eignungsnachweise Referenzobjekten Architektur (Kapitel 4.5.2a) muss dieses aber nicht dokumentiert werden. Die Generalplanerteam-Mitglieder aus den Fachbe- reichen Architektur und Landschaftsarchitektur haben 4.4.3 Aufgrund der Grösse und Vielschichtigkeit der folgende Nachweise vollständig zu erbringen: Aufgabe ist eine bedarfsgerechte Präsenz vor Ort für die Bau- und Fachbauleitung notwendig. Ihre 4.4.1 Kompetenzen in Planung und Realisierung von Sicherstellung soll vom Anbieter bei der Freizeit- oder Sportstättenbauten vergleichbarer Bewebung unter Kapitel 4.5.1 Kurzportrait Komplexität oder von anderen Bauten und nachgewiesen werden. Anlagen vergleichbarer Komplexität. Eines der zwei Referenzobjekte muss in den vergangenen zehn Jahren geplant und in Betrieb genommen 4.5 Eignungskriterien worden sein. Ebenfalls als geeignet werden prämierte Die nachfolgend beschriebenen Informationen sind im Wettbewerbsergebnisse mit den vorgängig Format A3 quer, einseitig bedruckt und nicht gebunden erwähnten Anforderungen angesehen, sofern die auf insgesamt 5 Blätter einzureichen. Verfahren nach den Grundsätzen der Ordnung SIA Die Dokumentation soll möglichst aussagekräftig mit 142, 2009 bzw. der Ordnung SIA 143, 2009 durch- Texten, Plänen und Bildern erfolgen. Die Darstellung geführt wurden. ist frei. Eine Verwendung des gleichen Projekts für ver- schiedene Gewerke ist möglich, die Dokumentation ist Die Nachwuchsteams werden nach denselben aber spartenspezifisch zu verfassen. Nebst Firmenrefe- Kriterien beurteilt wie alle anderen Bewerbungen. renzen werden auch persönliche Referenzen zugelas- Sie müssen aber nicht zwingend realisierte sen. Die Rolle muss klar ausgewiesen werden. Projekte vorweisen. Ein Referenzprojekt muss ein prämiertes Wettbewerbsergebniss mit den
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