Diese Mutter erzählt, wie FridaysForFuture ihr Leben verändert hat
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Diese Mutter erzählt, wie FridaysForFuture ihr Leben verändert hat FridaysForFuture: „ehrlich gesagt ist es mir peinlich, dass mein Kind hier den Anstoß für meine Verhaltensänderung gegeben hat“ Es gibt viele Stimmen, die sich kritisch zu #FridaysForFuture äußern. Ich möchte mal hier beschreiben, was sich seit der Teilnahme der Tochter (12) an der Demo am 15. März verändert hat bei uns zuhause. — Helena (@SchlimmeHelena) March 20, 2019 Die Tochter hat aufgehört Fleisch zu essen. Und reflektiert stark wo wir uns noch umweltbewusster verhalten können. Wir haben bei Milch und Saft nun auf Mehrwegflaschen umgestellt. — Helena (@SchlimmeHelena) 20. März 2019 Weil ich monatlich einmal beruflich nach München fahren muss,
was ich bislang mit dem Auto getan habe, habe ich mir eine Bahncard 50 gekauft und werde dafür ab sofort Zug und Bahn verwenden. Es ist zeitaufwändiger, umständlicher, billiger und spart CO2 — Helena (@SchlimmeHelena) 20. März 2019 Als nächstes stehen noch die Fahrräder an. Ich habe seit Jahren keines mehr. Aber wir wollen hier mehr aufs Rad umsteigen. Wir hinterfragen unseren Konsum. Wir wollen uns mehr engagieren. Und es ist nicht bei einer Demoteilnahme geblieben. — Helena (@SchlimmeHelena) 20. März 2019 Ich kann aus meiner Erfahrung nicht bestätigen, dass die Kinder nur Schule schwänzen wollen. Und ehrlich gesagt ist es mir peinlich, dass mein Kind hier den Anstoß für meine Verhaltensänderung gegeben hat. Ich hätte das schon längst tun können. — Helena (@SchlimmeHelena) 20. März 2019 Da die Tochter über 500km vom leiblichen Vater entfernt wohnt, hat mein Ex für Besuche manchmal Flüge gebucht. Die Tochter fühlt sich jedoch schlecht dabei. Wir schauen gerade alle zusammen, wie wir sie und ihren Bruder evtl. mit Zug oder anders zu den Papatagen bringen können — Helena (@SchlimmeHelena) 20. März 2019
Das ist auch für die 2 großen Kinder umständlicher. Sie werden so auch auf Zeit mit dem Vater verzichten, durch Reisezeit. Und viel Zeit hat man bei dieser Distanz eh schon nicht miteinander. Aber es ist dem Kind wichtig. — Helena (@SchlimmeHelena) 20. März 2019 Ich wünschte, die ganzen selbstgefälligen Herrschaften, die die streikende Jugend persönlich angreifen, würden sich auch nur eine kleine Scheibe von meinem Kind abschneiden. Ich versuche es gerade selber. — Helena (@SchlimmeHelena) 20. März 2019 Die Tochter hatte am 15. März übrigens eine Klassenarbeit in der 1. Stunde. Danach hab ich sie und 3 Klassenkameraden auf die Demo in Bonn begleitet. So viel zum schwänzen noch — Helena (@SchlimmeHelena) 20. März 2019 Artikelbild: Screenshot twitter.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Die treffendsten Reaktionen zu Kramp-Karrenbauers Inter*sex-Witz #AKKGate Die Republik diskutiert über den geschmacklosen Witz der CDU- Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer. Wer wissen will, worum es geht, kann sich die betreffende Stelle schnell anschauen: Frau mit Doppelnamen beweist, dass es noch ein Karnevalsniveau unter Doppelnamen-Witzen gibt. Tädää! Tädää!#AKK #Steltergate via @queer_de pic.twitter.com/BPB88maJLE — extra3 (@extra3) March 2, 2019 Warum der Witz gerade für die CDU-Chefin problematisch ist, hat einer unser Autoren gestern in diesem Artikel (hier) beschrieben. Wer mehr darüber wissen möchte, worum es sich bei Intersexualität handelt, kann hier nachlesen. Jonas Scheible hat darüber hinaus hier über die größere Strategie hinter Kramp-Karrenbauers Rede geschrieben. Doch auch kürzere Reaktionen hatte das Netz zu bieten, hier unsere Auswahl der
besten Beiträge. CDU-Wahlkampf für 2019? Die 2019er Wahlkampfplakate der #CDU sind auch schon fertig… #AKKgate #NieMehrCDU @akk pic.twitter.com/mA9B8IuKST — mannheimgirls (@mannheimgirls) March 4, 2019 Alaaf! Oben buckeln, unten treten. Ist der Humor der rechten Heten. Alaaf! #akk — Georg Restle (@georgrestle) March 4, 2019 Merkel ist nicht begeistert Sie kann sich ja kaum halten#AKKgate #Rosenmontag pic.twitter.com/TfJ7PeJthj — ZDF heute-show (@heuteshow) March 4, 2019 Autsch, „Miss Homophobia“! Zur Verteidigung von Kramp-Karrenbauer muss man aber auch sagen: ich glaub, sie wusste gar nicht, dass Karneval ist.#akk #KrampKarrenbauer — Micky Beisenherz (@MickyBeisenherz) March 3, 2019
Die FDP hat auch was dazu zu sagen: Der niveaulose Witz von AKK lässt tief blicken. Konservativ geht anders. #AKKgate #clapforcrap — S.L.-Schnarrenberger (@sls_fdp) March 4, 2019 Viele meinen: Es war halt nicht witzig Viel Erfolg #AKKgate pic.twitter.com/Y8vkbQ7JIz — ZDF heute-show (@heuteshow) March 4, 2019 Warum der witz wirklich ein Problem ist Der ursprüngliche Sinn von #Karneval war doch mal, sich ungestraft über die Herrschenden lustig zu machen. Nicht umgekehrt, dass Herrschende sich über Minderheiten lustig machen.#AKK — Peter Jochum (@JochumPeter) March 3, 2019 Aber auch die guten Seiten Sehr gut, dass herablassende Äußerungen über Minderheiten nicht mehr einfach unwidersprochen bleiben. An alle, die das „hysterisch“, „humorlos“ oder „verbissen“ finden: Nein, das ist bloß die Wut derer, die sich Respektlosigkeiten nicht mehr einfach gefallen lassen. #AKK — Sven Lehmann ️ (@svenlehmann) March 3, 2019
Treffer, Versenkt! Der Moment, in dem dir ein richtig geiler Witz mit Latte- macchiato-trinkenden Männern für deine nächste Fastnachtsrede einfällt. pic.twitter.com/F7hEgzl5S9 — Der Gazetteur (@dergazetteur) March 3, 2019 Artikelbild: Screenshot twitter.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Ich mag Ziemiak auch nicht, er hat bei seiner Greta- Kritik aber leider Recht Warum Ziemiak trotz aller berechtigten Antipathie in Bezug auf Greta Recht hat Was wurde nicht schon über Paul Ziemiak gespottet, als er Generalsekretär wurde? Ein abgebrochenes Studium, keine Berufserfahrung, obwohl er für PricewaterhouseCoopers arbeitete – ein Berufspolitiker, der von der echten Welt keine Ahnung haben soll. Dabei haben andere Politiker (z.B. Andrea Nahles) keinen besseren Werdegang, aber das scheint nicht zu interessieren. Wichtiger dagegen, dass nun Ziemiak es gewagt hat, das über alle Zweifel erhabene Idol der Umweltbewegung in einem Tweet anzugreifen: Greta Thunberg. Der Shitstorm folgte auf dem Fuß. Natürlich wurde nicht auf den Inhalt eingegangen, stattdessen entweder in berufsbetroffener Empörung seine Empathielosigkeit oder sein Unverständnis für Nachhaltigkeit usw. kritisiert. Oder eben Tonfallkritik geübt, was eben getan wird, wenn man auf den eigentlichen Inhalt glaubt nicht eingehen zu müssen. Oder es eben nicht kann. Dass die Diskussion um Greta inzwischen Wellen schlägt, die völlig abstrus sind, ist festzustellen, wenn ihr Asperger zum Auslöser der Diskussion wird. Die einen finden es schlimm, dass ein junger Mensch mit einer solchen Diagnose in die Öffentlichkeit gezerrt wird. Anderen, wie der Hetzschrapnelle Tatjana Festerling reicht es als Vorwand, in ihrer gewohnt asozialen und empathielosen Selbstgerechtigkeit ihre
Abfälligkeiten über Greta abzusondern. Andere versuchen ihr Aspergersyndrom ins positive umzudeuten, wieder andere kritisieren ihre Instrumentalisierung zur Emotionalisierung. Greta wird größer gemacht, als sie ist Aber egal, wie man zu ihr steht. Festzuhalten ist, dass Greta größer gemacht wird, als sie ist. All jene, die sie auf einen Podest stellen, sollten sich bewusst sein, dass Greta letztendlich vor allem symbolische Funktion hat. Ein junger Mensch, der auf die nachfolgenden Generationen verweist, deren Lebensgrundlage durch die jetzige Generation zerstört wird. Im Grunde ist sie damit die verschärfte Version der auf Eisschollen treibenden oder schon ertrunkenen und in jedem Fall verhungerten Eisbären, die unser schlechtes Gewissen triggern sollen. Dies mag wohl auch der Grund sein für die Anfeindungen, die Greta so ins Kreuzfeuer von jenen bringt, die ihre Mitverantwortung an negativen Veränderungen des Weltgeschehens sonst ignorieren wollen. Gleichzeitig sollte ihren Anhängern auch bewusst sein, dass ihre Präsenz ausschließlich emotionale Wirkung erzeugt, die bei realpolitischen Maßnahmen keine Rolle spielen. Aus welchem anderen Grund soll denn sonst auf der Klimakonferenz kaum jemand dem Vortrag der „Jeanny d’Arc des Klimas“ beigewohnt haben? Weil es dort um wichtigere Fragen ging. Aber dazu später mehr. Kommen wir zurück zu Ziemiaks Aussage. Was genau twitterte er denn als Reaktion auf einen Welt.de Artikel? Greta Thunberg findet deutschen Kohlekompromiss „absurd“ –
Oh, man… kein Wort von Arbeitsplätzen, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit. Nur pure Ideologie Arme Greta! https://t.co/oIU4VrwRJx — Paul Ziemiak (@PaulZiemiak) February 9, 2019 “Greta Thunberg findet deutschen Kohlekompromiss „absurd“ – Oh, man… kein Wort von Arbeitsplätzen, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit. Nur pure Ideologie Arme Greta!” Beurteilen wir nun die einzelnen Aussagen: Ist der Kohlekompromiss absurd? Dieser wird unterschiedlich bewertet. Die Arbeitnehmerverbände und Industrie sind zufrieden, denn für sie ist günstige Energieversorgung, die diese auch benötigen, sichergestellt Als unzureichend bezeichnen ihn dagegen Klimaaktivisten. Die Seite Energiezukunft dagegen zählt Vor- und Nachteile des Kompromisses auf. Deutlich bleibt hierbei: Es bleibt ein Interessenausgleich, mit dem niemand völlig zufrieden ist, aber alle Beteiligten dann leben können. So geht Politik eben. Der Ausstieg aus der Kohle ist beschlossen, aber dies geht eben nicht ohne Übergangsphasen. Sofort Kohleverstromung einzustellen hat mehr Nach- als Vorteile, wie im Folgenden gezeigt werden soll. Was ist mit Arbeitsplätzen, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit? Bei den Arbeitsplätzen wäre zu argumentieren, dass bereits vor Jahren Zusagen aus der Politik kamen, was die Sicherheit der Arbeitsplätze angeht und diese schon zum Teil gebrochen wurden. Unabhängig davon, ob man Kohleförderung sinnvoll findet oder nicht, stehen Menschen, die sich bei ihrer Lebensplanung auf die Zusagen von Unternehmen und Politik
verließen, quasi vor dem Aus. Wer da nur höhnisch wird und behauptet, niemand war gezwungen, in der Branche zu arbeiten, entlarvt letztendlich nicht sein Umweltbewusstsein, sondern seinen Zynismus und ist in der Tat ideologisch. Wer Umweltpolitik ohne Rücksicht auf das Schicksal von 300.000 Menschen stellt, muss nicht nur mit dem Unmut dieser Personen rechnen. Zusätzlich zeigt sich, dass eine solche Person nicht daran interessiert ist, einen Kohleausstieg sozialverträglich zu gestalten. Dass Umweltpolitik und Sozialpolitik eben harmonieren können, unabhängig voneinander, ist auch richtig. In diesem Fall steht sich aber beides konträr gegenüber und es muss ein Ausgleich gefunden werden. Gleichzeitig wird ein anderer wesentlicher Punkt übersehen. Kommen wir nun zur Versorgungssicherheit und der Bezahlbarkeit. Wird das öl knapp? Wer sich an Filme wie Mad Max erinnert, der weiß, dass dort der Zusammenfall der Zivilisation durch das zur Neige Gehen von Öl geschah. Derzeit sind derartige Szenarien wegen neuerer Ölförderungstechniken und günstigem Sprit nicht mehr so präsent. Allerdings zeigen diese Filme eines: Es gibt Grundlagen, auf denen unsere Gesellschaft steht, ohne die ihr Fortbestand gefährdet ist. Aber relevanter als Öl ist Strom. Ohne diesen funktioniert weder Licht, Kühlschrank oder – durch die Digitalisierung – auch das Internet nicht. Man kann dies als Abhängigkeit sehen, gleichzeitig hat diese aber enorme Leistungen hervorgebracht. Und Strom billig und ständig zur Verfügung zu haben, daran haben sich Menschen gewöhnt und durch diese Tatsache waren erst technologische Fortschritte in unzähligen Bereichen möglich. Atomausstieg Nun hat man in Deutschland für 2020 aber den Atomausstieg
beschlossen. Damals kamen etwa 15% des Stromes aus Kernkraft, der Anteil aus Kohle betrug 18%. So mussten zunächst 15 % Atomenergie durch andere Formen der Stromerzeugung kompensiert werden. Ggleichzeitig stieg der Stromverbrauch von 2000 bis 2016 um 20 Terrawattstunden. Heute kommen über 30% des Stromes entweder aus Stein- oder Braunkohle. Woher soll ein solches Defizit, der durch den Kohleausstieg kommen wird, kompensiert werden, wenn dieser noch schneller gehen soll? Das sind immerhin ca. 180 Terrawatt. Es gäbe natürlich Optionen: Atomstrom aus Frankreich zum Beispiel. Dass es aber absurd wirkt, selber aus der Atomkraft auszusteigen, um dann Atomstrom aus anderen Ländern liefern zu lassen, sollte jedem klar sein.. Zwar könnte Deutschland selber wieder in die Atomenergie einsteigen. Es gäbe auch durchaus Möglichkeiten, Kernkraft zu nutzen und gleichzeitig auf die negativen Aspekte der Uranverstromung zu verzichten. Die Antwort wären Thorium- Salzreaktoren. Allerdings wäre damit politisch keine Mehrheit zu gewinnen. Selbst wenn alle Chancen und alle nicht mehr vorhandenen Risiken sachlich besprochen würden, so würden zu viele all das für Propaganda der Atomindustrie halten. Ideologie geht hier leider über Fakten. Erdgas Eine andere Option wäre Gas zu verstromen, welches aber dann aus Russland geliefert werden müsse. Aber wer will das derzeitige totalitäre System in Russland noch durch Gasnachfrage unterstützen? Und sich in eine Abhängigkeit von diesem System bringen? Letzter Punkt wäre die Bezahlbarkeit. Auch wenn Ökostrom nicht ausschließlich für Preissteigerungen verantwortlich ist, so hat er dennoch seinen Anteil durch die EEG Umlage. Auch andere Steuern erhöhen den Preis. Tatsache ist jedoch, dass Kraftwerke, die sich amortisiert
haben, weniger Kosten bei Stromproduktion haben und dies spiegelt sich dann auch in KWH Preisen wider. Natürlich geht dies auf Kosten der CO2-Bilanz, aber auch hier muss eben ein Ausgleich geschaffen werden. Der Konflikt zwischen Umweltschutz, Kosten für Verbraucher usw. muss berücksichtigt werden. Offensichtlich ist sich niemand bewusst, dass Windkraft sich zwar in einigen Monaten amortisiert, andere jedoch deutlich länger brauchen, z.B. Solarenergie braucht über zehn Jahre. Das geht schneller als bei Kohlekraftwerken oder Atomkraftwerken, richtig. Dennoch haben sich diese längst amortisiert. Ein anderes Problem aber ist die Grundlast: Wie diese durch erneuerbare Energien gelöst werden kann, bleibt abzuwarten. Speichertechnologien sind noch nicht marktreif oder im Falle von Lithium-Ionen-Speichern absolut unbrauchbar, Wasserspeicher nicht überall nutzbar. Hier besteht weiterhin Forschungsbedarf bis Erneuerbare Energien hundertprozentig den Energiebedarf decken. Denn egal ob Wind-, Gezeiten oder Solarkraft: Es gibt immer, je nach Wetterlage, hohe Einspeichungen wie praktischen Stillstand. Beides muss man kompensieren – und soweit sind wir noch nicht. Egal, ob Energie nun aus Kohle, Atomenergie oder Gas kommt: Wer den Kohleausstieg fordert, soll bitte auch sagen, was das nächstkleinere Übel wäre. Wer das nicht tut, handelt verantwortungslos und ohne das Gesamtbild zu betrachten. Wer nur ein gutes Bauchgefühl haben möchte, kann dies tun, aber möge sich aus lösungsorientierten Debatten heraushalten. SInd Gretas Aussagen Ideologisch? Vorweg: Greta ist ein positives Beispiel dafür, dass die Jugend nicht, wie immer geschimpft wird, unpolitisch und apathisch ist. Im Grunde ist sie für ihr Alter ein Teenager, dessen Persönlichkeit im Hinblick auf Moralentwicklung, emotionale Intelligenz usw. den für das Alter üblichen Entwicklungsstand aufweist. Sie hinterfragt die bestehende
Ordnung und Moral und möchte eine bessere Welt. Was sie aber nicht tut, ist andere Interessen betrachten, die über die Umweltfrage hinausgehen. Natürlich denkt Greta ideologisch. Denn jede Maßnahme hat Konsequenzen: Erneuerbare Energien können bestimmte Problemlagen noch nicht lösen, Bezahlbarkeit ist für Private wie Gewerbliche ein wesentlicher Punkt, Umweltschutz genau so. Jede Bewegung in eine Richtung geht Zulasten eines anderen Punktes. All das betrachtet sie nicht. Und wer sollte es ihr verübeln? Sie ist 16 Jahre alt. Ein Alter, in dem die wenigsten Menschen ein politisches Bewusstsein hat, dass die Konflikthaftigkeit von politischen Prozessen und die Multiperspektivität und daraus resultierende Komplexität betrachtet. Ferner ignoriert sie, dass Wissenschaftler, NGOs und Politiker sich dem Thema widmen. Und auf unterschiedlichen Ebenen, sei es bei Energieeffizienz, erneuerbaren Energien usw. Maßnahmen ergriffen werden und die Forschung sich bereits dem Thema intensiv widmet. War vielleicht kaum niemand bei ihrem oben erwähnten Vortrag bei der Klimakonferenz, weil man genau solche wichtigen Punkte diskutiert hat? Erscheint plausibler, als das angebliche Desinteresse alter weißer Männer an dem, was sie zu sagen hat. Greta ist auf dem richtigen Weg Im Grunde ist sie somit auf dem richtigen Weg. Und ich hoffe, dass sie ihre Sichtweisen langfristig ausdifferenziert und auch andere Perspektiven mitberücksichtigt. Davon ist auszugehen, traurig ist nur, dass in diesem Land offenbar zu viele Menschen auf dem geistigen Stand von 16-jährigen stehen geblieben sind. Und auf Ziemiaks Tweet auf eine selbstgerecht- empörte Weise reagieren, wie man es sonst nur auf Filmen kennt, in denen Konservative in den 60-70er Jahren veralbert werden.
Bleibt zu hoffen, dass Greta irgendwann zurückblicken und sagen kann: Ich habe meine Ideale beibehalten, aber berücksichtige auch andere Aspekte. Ihr wäre es, genau wie ihrer Anhängerschaft, zu wünschen. Und trotz der Richtigkeit von Ziemiaks Tweet kann man diesen weiterhin unsympathisch finden. Gründe gibt es auch dafür genug. Zum Thema: Warum Ziemiak NICHT Recht hat: Ziemiak: Was die meisten Greta-Kritiker nicht verstanden haben Artikelbild: Paul Ziemiak: Olaf Kosinsky (wikiberatung.de) Lizenz: CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons,Greta Thunberg: Jan Ainali, CC BY-SA 4.0 Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Mit diesen Reaktionen auf meinen Tweet habe ich nicht gerechnet! #MannfuereinenTag Freitagmittag. Soeben hat meine Mittagspause begonnen, ich checke Twitter, sehe dass der Hashtag #MannfüreinenTag trendet und rotze mal eben einen sarkastischen Tweet ins Netz. Das war der Tweet: Einmal als krasser Hengst statt als Schlampe gelten, weil man im Leben mehr als einen Sexualpartner hatte… #MannfuereinenTag — FrauMaja [Matriarchatsbeauftragte] (@FrauMaja) August 18, 2017 Warum wird ein Tweet, über den man lange nachgedacht hat, kaum retweetet und so ein Schnellschuss sehr oft? Man weiß es nicht.
Natürlich waren einige Männer „empört“ Während viele Frauen ihn zustimmend retweeten und kommentieren bleiben die Reaktionen von empörten Männern auch nicht aus. Die reichen von „Aber Männer mit viel Sex werden auch blöd angesehen“ bis hin zu „DICH WILL DOCH EH NIEMAND FICKEN!“ Letzteres hört Frau ja eigentlich bei jeder feministischen Diskussion, das ist jetzt nicht wirklich kreativ. Mein Favorit ist die Antwort mit der „Sperrmüllfotze“. Ob dieser kreativen Wortschöpfung bin ich wirklich tief beeindruckt. Ich war ja etwas erstaunt ob der Typen, die sich von dem Tweet angepisst fühlten. Hab ich irgendwo erwähnt, dass es nur Männer sind, die Frauen Schlampe nennen? Tatsächlich kriege ich solches Gerede nämlich eher von Frauen mit, die sich über ihre Geschlechtsgenossinnen auslassen. Manchmal sind sich Frauen leider selbst die größten Feindinnen. Aber alle Reaktionen zeigen mir eines: Wir leben im Jahr 2018. Es wird allen Orten über Sex geredet. Nackte Haut ist allgegenwärtig. Im Kino wird bei 50 Shades of Grey gezeigt, wie SM-Beziehungen nicht laufen sollten. Es gibt massenweise Artikel und Berichte über polyamore Lebensmodelle. Alles
scheint möglich. Alles scheint offen. Aber all das ist nur auf dem ersten Blick richtig. In Wirklichkeit ist Sex offenbar immer noch etwas, was hinter vorgehaltener Hand passiert. Sex ist immer noch ein Machtinstrument und Sex gilt immer noch als anstößig. Immer noch gelten Frauen (Oder Menschen im Allgemeinen?), die Sex mit verschiedenen Personen haben als ‚verbraucht‘ und ’schmutzig‘. Noch immer herrscht da unfassbar viel Prüderie. Einfach mit anderen Menschen Spaß haben? Mit anderen Menschen Beziehungen eingehen, ob nun rein körperlich oder nicht? Ohne, dass einem jemand reinredet? Schwierig. Dabei ist bei Beziehungen doch vor allem eines wichtig: Ehrlichkeit. Klar, beim Sex macht man sich verletzlich, man gibt viel von sich Preis. Und wenn man in einer Partnerschaft und mit anderen Menschen schläft, ohne das mit dem Partner abzusprechen, dann ist schnell einer verletzt. Ebenso, wenn man miteinander schläft und sich ein Partner Hoffnungen auf mehr macht. Insofern ist mein Kredo vor allem eines: Habt miteinander Spaß, aber seid auch ehrlich zueinander. Sprecht miteinander! Darüber, was ihr euch erwartet, was euch wichtig ist, worauf ihr steht. Dann kann man so viel entspannter an die Sache rangehen! Oh, und wo wir schon dabei sind: Sich beim Sex zu schützen ist auch eine prima Idee, dann schwerwiegende Krankheiten braucht niemand.
Was mich an den Reaktionen auf meinen Tweet auch ziemlich amüsiert hat, war die Tatsache, dass viele für gegeben hielten, dass ich mich offenbar nach Lust und Laune durch die Gegend vögele, obwohl ich nichts darüber gesagt hatte. Aber da muss ich sagen: Wenn euer Gehirn euch da so tolle Fantasien beschert, dann will ich euch mal in dem Glauben lassen. Mein damaliger Freund fand das übrigens auch ziemlich witzig. Soviel zur Geschichte eines Tweets, der mich einiges über Prüderie gelehrt hat, und über die Reaktionen, die er auslöste, zum Teil sehr zum Lachen brachte. Artikelbild: Screenshot twitter.com, der Artikel erschien zuerst in der Volksverpetzer-Kolumne auf Mimikama Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
5 Fakten gegen Donald Trump Donald Trump verbreitet in einem Tweet offensichtliche Lügen – Eine Schlagzeile, die fast jeden Tag wahr ist, aber diesmal mischt er sich in die deutsche Innenpolitik ein – und gibt mit seinen Fake News Schützenhilfe für Seehofer und Co. Mitten in der „Asylkrise“ der Bundesregierung versucht Donald Trump von seinen eigenen desaströsen innenpolitischen Entscheidungen abzulenken: Weil er an der US-Grenze zu Mexiko Kinder von ihren Familien trennt und in Lager steckt, versucht er den misslungenen Vergleich zu Deutschland und möchte so tun, als hätte das Aufnehmen von über 1 Millionen Kriegsflüchtlingen Deutschland ins Chaos gestürzt. Dabei mischt er sich mitten in die Pseudo-Krise der Union ein, die von der CSU zu Landtagswahlkampfzwecken inszeniert wird. #Asylkrise #Asyltourismus #Seehofer #Söder #faktenstatthass #ReconquistaInternet #Unionsstreit pic.twitter.com/fGDHOooa3o — Volksverpetzer (@Volksverpetzer) June 18, 2018 Laut "SZ" kommen derzeit täglich fünf Flüchtlinge neu nach Bayern. Drei davon werden wieder abgeschoben. Wenn also #Söder und #Seehofer mit zwei Neuankömmlingen pro Tag nicht zurecht kommen, sollten sie ad hoc kompetenten Politikern das Feld räumen, statt Europa zu spalten. — Martin Söchting (@MartinSoechting) June 15, 2018
An diesen Tweet stimmt einfach gar nichts Ungeniert twittert er also: „Die Menschen in Deutschland wenden sich gegen ihre Führung, weil Migration die ohnehin schon instabile Koalition erschüttert. Kriminalität in Deutschland ist stark gestiegen. Großer Fehler in ganz Europa gemacht, Millionen von Menschen hereinzulassen, die die Kultur so stark und gewaltsam verändert haben.“ *(Übersetzung der Redaktion) The people of Germany are turning against their leadership as migration is rocking the already tenuous Berlin coalition. Crime in Germany is way up. Big mistake made all over Europe in allowing millions of people in who have so strongly and violently changed their culture! — Donald J. Trump (@realDonaldTrump) June 18, 2018 1. Die Kriminalität in Deutschland ist so niedrig wie seit 1992 nicht mehr. Die Statistik hat Horst Seehofer selbst im Mai vorgestellt. 2. Merkel ist immer noch auf dem Spitzenplatz weit vor Seehofer mit 50% Zustimmung. Seehofer hat 43%, AfD-Chef Gauland nur 12%. 3. Die AfD hat in Umfragen vor der Landtagswahl in Bayern kaum veränderte Werte im Vergleich zur Bundestagswahl. 4. Die CSU hat seit der Bundestagswahl weiter Zustimmung in Bayern verloren. 5. Zwei Drittel der Bevölkerung sehen im „Asylstreit“ nicht mehr als Wahlkampfgepolter der CSU. Seehofers unnötiger „Asylstreit“, der ganz rechte WählerInnen in Bayern zur CSU zurückholen soll, handelt davon, dass er Asylbewerber an der Grenze zurückweisen möchte. Nicht nur setzt er damit die Regierungskoalition auf’s Spiel, sondern gleich die ganze EU: Deutschland hat keine geschlossene Grenze zu Österreich und seinen europäischen Nachbarländern, die alle
in der EU sind. Deshalb wurde 2015 auch nie eine „Grenze geöffnet“ – Es gab keine geschlossenen Grenzen im Schengenraum. Wenn Deutschland oder Bayern im Alleingang dieses europäische Recht brechen, das nationales Recht überlagert, hindert das andere EU-Länder auch nicht daran, weitere wichtige EU-Regeln zu brechen, was zum Ende der europäischen Union führen könnte. Alles nur, weil die CSU verzweifelt versucht, die rechtspopulistische Politik der AfD nachzuahmen – Ohne Erfolg. Artikelbild: pixabay.com, CC0. Danke an Jeremy Cliffe! Ihr wollt mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann schreibt uns auf redaktion@volksverpetzer eure Wünsche für Themen oder auf Facebook oder Twitter. Und vielleicht wollt ihr uns für unseren nächsten Artikel einen Kaffee spendieren oder uns sogar regelmäßig unterstützen? Dann schaut hier vorbei oder klickt auf das Banner unten:
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