Digital.kreativ Schwerpunkt 2021 Forschung Lehre Campus - Zeitschrift der Pädagogischen Hochschule Freiburg - Pädagogische Hochschule ...
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Zeitschrift der Pädagogischen Hochschule Freiburg Schwerpunkt 2021 digital.kreativ Forschung · Lehre · Campus Installation von Tim Tobian
Editorial digital.kreativ Mit unserem Schwerpunkt wollen wir auf die letzten beiden Studienhalbjahre eingehen und zeigen, wie kreativ die Kolleginnen und Kollegen damit umgegangen sind. Das Jahr der Abstände: Die Corona-Pande- mie hat zu mehr oder weniger digitalen Se- mestern geführt und wie es weitergeht, ist noch nicht abzuschätzen. Mit den Erfahrun- gen aus dem Sommersemester 2020 konnte das Wintersemester 2020/21 schon leichter bewältigt werden. Aber alles in allem war es eine riesige Herausforderung, um diese Ad- hoc-Digitalisierung der Lehre, aber auch viele andere Bereiche umzusetzen. Alle haben an einem Strang gezogen, um in diesen schwierigen Zeiten die bestmög- liche Lehre (Hellmann, Wulff, Schwichow, S. 23; Valjanow, Breuning, Bitzer, S. 25; Flö- ßer, Straser, Maaß, S. 29; Löffler, Weitkämper, S. 33; Heyl, S. 34; Brunner, S. 37; Tramowsky, S. 43; Zinser, S. 45), die bestmögliche Forschung und Nachwuchs- Der Austausch zwischen den Studierenden, den Lehrenden, den förderung (Erhardt, Kordts, S. 6) sowie die bestmögliche Schulpra- Kolleg/-innen hat klar gefehlt, aber andererseits konnte man sich xis (Holzäpfel, Nikel, S. 17; Hietzke, S. 21) gewährleisten zu können. beispielsweise via Zoom mit Menschen „treffen“, mit denen es Aber auch die Servicebereiche (Scheuble, S. 13; Duffner, S. 15; sonst vielleicht nicht möglich gewesen wäre. Bräuer, Heneka, S. 31), das Lernradio PH 88,4 (Löffler, S. 26) und die Der zweite Teil des Heftes informiert über wichtige (digitale) Weiterbildungseinrichtungen der Hochschule (Epting, Holzäpfel, Ereignisse der Hochschule. S. 40) standen vor neuen Herausforderungen. In Lehre und Forschung wurden Mathematik-Aufgaben in Coro- Der internationale Austausch war mehr oder weniger unterbun- na-Zeiten entwickelt, App-Touren für Schüler/-innen generiert und den, bzw. es musste sich auch mit den ausländischen Kolleginnen ein Online-Blockseminar zur Migrationsthematik durchgeführt. und Kollegen virtuell ausgetauscht werden (Boutiuc-Kaiser, S. 8). Campus und darüber hinaus hieß, das Sprachencafé für Flücht- Das hatte jedoch durchaus den Vorteil, dass viel mehr Menschen linge auszubauen, online Theater zu spielen oder eine Märchen- z.B. an virtuellen Tagungen (Chahin-Dörflinger, S. 11; Ohlms, S. 12) stunde per Zoom abzuhalten. Die eine oder andere Tagung konnte teilgenommen haben, die zu „normalen“ Zeiten die Reise nicht auf auch in Anwesenheit der Tagungsteilnehmenden durchgeführt sich genommen hätten. werden (Differenzkonstruktionen im Sport), bei anderen ging dies nur online (Kleider in Bewegung, Lehr-Lern-Medien für DaF). Und wo es ging, wurden z.B. auch feierliche Anlässe, wie die Eröffnung des Akademischen Jahres 2020/21 in Präsenz durchgeführt – mit den höchsten Abstands- und Hygienemaßnahmen versteht sich. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Eintauchen in unse- ren – größtenteils online – Hochschulalltag. Die Redaktion
ph·fr 2021 Liebe Leserin, lieber Leser! D as vergangene Jahr stand ganz im Zeichen der Corona- führt – versuchen Sie das einmal mit dreißig Teilnehmer/-innen. Pandemie. Im Januar erreichte Covid Deutschland und am Wie kann man das (integrierte) Semesterpraktikum in Schule, Kin- 18. März 2020 erläuterte Bundeskanzlerin Angela Mer- dergarten, sozialer Einrichtung oder Betrieb so umsetzen, dass es kel Deutschland den ersten Lockdown, der auch die Bil- anerkannt wird? Wie können Prüfungen online abgelegt werden? dungseinrichtungen betraf. Nach Lockerungen im Sommer nahm Auch wenn alle Ausnahmeregelungen „studierendenfreundlich“ ab Herbst die Zahl der Infizierten wieder so weit zu, dass am 28. ausgelegt werden, fördern die Umstellungen den Stress. Und wie Oktober ein zweiter Lockdown light beschlossen wurde und am unsere Befragung zeigt, gelingt die Umstellung auch nicht für 16. Dezember wieder verschärfte Lockdown-Regelungen in Kraft alle Studierenden. traten. Für die Hochschulen bedeutete der erste Lockdown – ne- ben einem permanenten Nachjustieren der Regeln – die komplette Umstellung der Lehre (und auch der Forschung) auf digitale For- mate, während im zweiten Lockdown insbesondere fachpraktische Veranstaltungen und sonstige zwingend notwendige Lehrangebote zunächst noch in Präsenz ausgebracht werden durften. Welche Folgen haben diese Umstellungen für die Mitglieder unserer Hochschule? Wie in fast allen Kontexten sind die Konsequenzen ambivalent. Die Studierenden mussten/müssen alles digital umsetzen: Sie stu- dieren von zu Hause aus, verfolgen Vorlesungen und Seminare am PC, Laptop, Tablet oder gar Handy, lesen digital zur Verfügung ste- hende Literatur und „treffen“ sich in den sozialen Medien wie Whats- App. Dies spart Zeit und Geld, weil man nicht an die Hochschule kommen muss, keine Fahrkarten benötigt oder Sprit, weiter bei den Eltern wohnen kann und kein teures Zimmer mieten muss etc. Unsere Befragung der Studierenden ergab dann auch, dass sie mit dem digitalen Semester nicht unzufrieden waren. Über siebzig Prozent der Studierenden gaben an, ihr Studium und ihre Prüfungen wie vorgesehen umgesetzt zu haben. Und selbstver- ständlich äußern sich mehr als achtzig Prozent zufrieden mit der Kompetenzentwicklung in Bezug auf den Umgang mit Lern-Tools. Das klingt eigentlich alles entspannt, aber: Es gibt kein Kenn- die-Leut-Dinner, keine Partys, keine Clubtour, nichts. Ein Uni-Leben findet nicht statt. Man hat deutlich weniger soziale Kontakte, was bis hin zu Vereinzelung und psychischen Erkrankungen wie De- pression führen kann. Eine meiner Studentinnen sagte mir beim Besonders traurig stellt(e) sich die Corona-Zeit für den interna- ersten Gespräch über ihre Masterarbeit: „Ich bin froh über jeden tionalen Austausch dar, denn alle Programme wurden abgesagt Termin, für den ich meine Bude verlassen kann, mir fällt sonst die bzw. verschoben. Im Sommersemester 2020 waren nur noch elf in- Decke auf den Kopf.“ ternationale Gaststudierende an unserer Hochschule eingeschrie- ben. Unsere Studierenden, die einen Auslandsaufenthalt geplant Besonders für Erstsemester ist dieser Einstieg in das Studium hatten, konnten/können diesen eventuell verschieben, aber für frustrierend und anstrengend. Endlich wollte man aus dem Eltern- viele fällt das gerade in diesen globalen Zeiten so wichtige Aus- haus ausziehen und auf eigenen Füßen stehen, neue Leute und landssemester einfach aus. Perspektiven kennenlernen, und dann sitzt man zu Hause, ver- sucht die Lernplattform ILIAS zu verstehen und studiert vor sich Und last but not least war und ist für viele Studierende das hin. Alles muss man selbst organisieren und dies bei vermehrten Thema Finanzen ein Problem, sind doch durch Corona zahlreiche Unsicherheiten: Was tun, wenn der Internetanschluss schlecht ist Jobs weggebrochen. Gemäß der bundesweiten Sozialerhebung des oder die Technik nicht (immer) funktioniert – aus Datenschutz- Studierendenwerks ist für zwei Drittel ein Nebenjob unverzichtbar gründen hat z.B. das Ministerium für Wissenschaft, Forschung für den Lebensunterhalt. Hier unterstützt(e) rudimentär die Über- 2 und Kunst im März und April nur Telefonkonferenzen durchge- brückungshilfe des Bundes.
Das Online-Semester im Sommer bzw. das hybride Winterse- Vorgehensweisen, die Prüfung von Erkenntnissen und ihre Begrün- mester war auch für die Lehrenden eine große Herausforderung, dung, das Zustandekommen von Ergebnissen und ihre reflektie- mussten doch innerhalb kürzester Zeit alle Veranstaltungen in rende Aneignung. Zudem ist Wissenschaft, die wissenschaftliche digitale Formate umgesetzt werden. Dies verlangt, je nach Ver- Auseinandersetzung, zentraler Bestandteil humanistischer Bildung. anstaltungstyp wie Vorlesung, Seminar, Experimentalübung etc., Dies findet sich exemplarisch bei Humboldt, wenn er schreibt, dass eine spezifische Gestaltung. Hierfür müssen dann auch die ent- Universitäten dazu bestimmt seien, die „Wissenschaft (…) zu be- sprechenden Tools und Hilfen zu Verfügung stehen. arbeiten (…) Ihr Wesen besteht daher darin, innerlich die objective Wissenschaft mit der subjectiven Bildung (…) unter eigener Lei- tung zu verknüpfen, oder vielmehr den Übergang von dem einen zum anderen zu bewirken.“ (Humboldt, W. v.: Denkschrift über die äußere und innere Organisation der höheren wissenschaftlichen Anstalten in Berlin. Berlin 2010, S. 229). | Der Campus leert sich – der Hörsaal verwaist. Eine Hochschule im Lockdown. Unsere Lehrenden haben diese Herausforderung bemerkenswert gut gemeistert, wie auch die studentische Zufriedenheit belegt. Der Aufwand hierfür war allerdings groß, denn nicht einmal eine Vorlesung kann man einfach nur abfilmen und ins Netz stellen. In allen Fällen gilt es, spezifische Anpassungen vorzunehmen bzw. Lösungen zu überlegen, wie Online-Lehre so gestaltet werden kann, Prof. Dr. Ulrich Druwe dass Lernerfolge erzielt werden, und man musste sich intensiv mit Rektor der Pädagogischen Hochschule Freiburg den technischen Erfordernissen befassen, um die Konzepte auch umsetzen zu können. Nichtsdestotrotz und vielleicht besonders durch die bisherigen Erfahrungen bedingt gilt: Die Präsenz-Lehre ist unverzichtbar. Vermitteln und Prüfen kann man sicherlich online ganz gut, aber der Kern der Universität ist die Suche nach Wahrheit und dies ist immer ein sprachlich-kommunikativer Prozess, ein Dialog über 3
Inhalt Titelthema: digital.kreativ 6 Digitale Transformation im Third Space Corona als Katalysator für virtuelle Forschungs- und Nachwuchsförderung Heike Ehrhardt · Ina Kordts 8 Internationale akademische Mobilität in Zeiten von Covid-19 Herausforderungen und Chancen Alina Boutiuc-Kaiser 11 Die Wirkung der Covid-19-Pandemie auf Bildung Internationales virtuelles Symposium 2020 Fatima Chahin-Dörflinger 12 Interkulturelles Lernen in Zeiten von Corona Zur Förderung digitaler Internationalisierungsmaßnahmen an unserer Hochschule Nilanthi Ohlms 13 Ressourcen – Chats – Videos Bibliotheksservices vor Ort Robert Scheuble 15 Support in der Corona-Krise Unterstützung der Nutzerinnen und Nutzer durch das ZIK Martin Duffner · Thomas Herrmann 17 Das Integrierte Semesterpraktikum in der Covid-19-Pandemie Zwischen Turbulenzen und Innovationen Lars Holzäpfel · Jutta Nikel 21 Schulpraxis „doppelblind“ Welche Erfahrungen haben wir in der Schulpraxis ermöglichen können? Maud Hietzge 23 Medienbezogene Lehrkompetenzen an Hochschulen fördern Herausforderungen des digitalen Unterrichts an Schulen Katharina Hellmann · Nadja Wulff · Martin Schwichow 25 (Et)was fehlt?! – Ergänzung der digitalen Lehre durch ein Mentoring-Programm Soziale Interaktion, Selbstmanagement, Vernetzung Alice Valjanow · Martina Breuning · Eva Maria Bitzer 26 Wenn Corona ein Geräusch wäre … Radioproduktion zu Pandemie-Zeiten Monika Löffler 29 Can you escape? Escape Rooms digital Digitalisierung vorhandener Konzepte in der Lehre Katharina Flößer · Oliver Straser · Katja Maaß 31 Das Schreibzentrum geht online Selbstlernkurs zur Erkundung von Stärken und Schwächen im Umgang mit akademischen Texten Gerd Bräuer · Marius Heneka 33 Hochschul(lehr)kultur in digitalisierten Zeiten Bit und Byte im Gespräch Monika Löffler · Florian Weitkämper 34 Handeln in neuen Räumen Kunstseminare im Lockdown Thomas Heyl 37 Lehre im „Corona-Semester“ im Institut für Musik Online-Formate in der Erprobung Georg Brunner 40 „Mathe für alle“ goes online Erfahrungen aus der erstmals online veranstalteten Tagung Beate Epting · Lars Holzäpfel 43 Lernen und Lehren mit multimedialen Lernwerkzeugen Didaktische Lehrkonzepte am Institut für Biologie Nadine Tramowsky 45 Bewährte Wege, neue Techniken Von der Physik-Praxis in die Digitale: Lehrvideos, digitale Ablage Thorsten Zinser
Forschung · Lehre · Campus Lehre und Forschung_________________________________________________________________ Sommersemester 2020 48 Mathematik in der (Corona-)Krise Relevante Alltagsbeispiele für Schüler/-innen – Ein Gespräch Anika Weihberger · Katharina Flößer 50 App-Touren selbst erstellt Studierende generieren App-Touren für Schüler/-innen Anna Chatel ________________________________________________________________________________Wintersemster 2020|2021 51 Zeugen der Flucht Ein kooperatives Online-Blockseminar zur Migrationsthematik Stefan Rother Campus und darüber hinaus____________________________________________________________ Sommersemester 2020 52 Welcome – Willkommen an der Hochschule Studierende engagieren sich für Flüchtlinge Marianne Schöler 53 Gemeinsam einsam Theaterarbeit in Zeiten der Corona-Krise Fu Li Hofmann 56 Kleidung in Bewegung Tagungsbericht zu Bewegungsübertragungen zwischen Körper und Kleid Jutta Krauß · Anne-Marie Grundmeier 57 Differenzkonstruktionen im Sport Bericht über die 26. Jahrestagung der dvs-Kommission Geschlechter- und Diversitätsforschung Gabriele Sobiech · Sebastian Leipert ________________________________________________________________________________Wintersemster 2020|2021 59 Eröffnung des Akademischen Jahres 2020/2021 Preisverleihungen, Aufführungen und Festvortrag in Präsenz Helga Epp 63 Lehr-Lern-Medien für DaF aus nationaler und internationaler Perspektive Abschlusstagung GIP Freiburg – Belgorod Zeynep Kalkavan-Aydın · Dennis Strömsdörfer 64 Märchenstunde per Zoom Studierende lesen beim bundesweiten Vorlesetag Franziska Trischler Personalia · Porträts · Würdigungen_____________________________________________________ Sommersemester 2020 66 Zum Gedenken an Hermann-Josef Weiand *8.3.1926 †10.3.2020 Peter Günther 67 Zum Tod von Kurt Daubert *7.4.1943 †21.6.2020 Martin Duffner 67 Prof. Dr. Karl Seitz *26.6.1939 †6.7.2020 68 Nachruf auf Günter Waldmann *26.10.1926 †12.10.2020 Holger Rudloff ________________________________________________________________________________Wintersemster 2019|2020 69 Zum Tod von Franz Joseph Enz *26.2.1931 †6.1.2021 Bernd Feininger 69 Zum Tod von Günter Brinkmann *14.3.1938 †10.1.2021 Edmund Kösel 70 Personalia
ph·fr 2021 Heike Ehrhardt · Ina Kordts Digitale Transformation im Third Space Corona als Katalysator für virtuelle Forschungs- und Nachwuchsförderung „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“ Aristoteles D ie digitale Transformation der Hochschulen erfuhr durch die Pandemie einen unerwarteten und nach außen nicht nur in Form von Online-Semestern deutlich sichtba- ren Schub. Weniger im Zentrum medialen Interesses, aber ebenfalls mit Digitalisie- rung befasst, stehen die Verwaltungen der Hochschulen. Zwischen diesen klassischen Polen – akademischer und administrativer Bereich – hat sich in den vergangenen Jah- ren zunehmend ein drittes, wissenschafts- nahes und doch serviceorientiertes Hand- lungsfeld herausgebildet. Zu diesem von Celia Whitchurch1 bereits 2008 als „Third n Abb. 1: Beratung im virtuellen Raum Space“ betitelten Arbeitsbereich gehören nach dem Konzept von Salden2 aus dem zeskonforme Vorbereitung von Satzungen, Inzwischen finden Beratungen fast aus- Jahr 2013 Mitarbeiterinnen und Mitarbei- Ordnungen, Formularen und Richtlinien. schließlich in virtueller face-to-face-Kom- ter der Hochschule, die an entscheiden- munikation statt. Dabei wird vorrangig der den Schnittstellen zwischen Wissenschaft Angesichts der aktuellen Pandemie, die Dienst Zoom eingesetzt. Vorausgesetzt Ka- und Verwaltung vermitteln sowie selbst zu einem Elchtest in der Digitalisierung mera und Mikrofon sind bei den Beteilig- konzeptionell und wissenschaftsbasiert führte, zeigt sich, wie wichtig Kreativität ten eingeschaltet, entspricht die virtuelle arbeiten. und Innovationsgeist an Hochschulen sind. 1:1-Beratung nahezu der Offline-Realität. Welche Chancen und Herausforderungen Durch die Wahrnehmung von Mimik, Gestik Das Prorektorat Forschung der Päda- bringt der so befeuerte digitale Wandel mit und Artikulation des Gegenübers werden gogischen Hochschule versteht sich mit sich? Wie verändert sich das Arbeitsfeld Empathie, Kongruenz und Akzeptanz im seinen Tätigkeitsfeldern im operationalen im Forschungsreferat durch die Digitali- virtuellen Beratungssetting ermöglicht. und strategischen Wissenschaftsmanage- sierung? Gegenüber Präsenztreffen (ortsgebunden, ment als bedeutender Teil des Third Space. zeitaufwendig) und telefonischer Beratung Als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Virtuelle Promotionsberatung (nur Audio) bescherten uns die Kontaktbe- Verwaltung übersetzt, vermittelt, struktu- schränkungen einen Digitalisierungsschub, riert, unterstützt, entlastet und optimiert Die rund 360 Promovierendenberatun- der durch die räumliche Unabhängigkeit das Forschungsreferat Prozesse, die für gen, die seit deren Einführung im Jahr 2013 und ausbleibende Anfahrtszeit zu einem die Hochschule bedeutsam sind. So ge- stattgefunden haben, wurden vorrangig in effizienten Beratungsservice führte. hören weitreichende Aufgaben in der For- Präsenzform, bei Bedarf bereits aber auch schungsförderung wie z.B. Unterstützung vor der Pandemie via Telefon und verein- So können im virtuellen Beratungs- bei Drittmitteleinwerbungen, Betreuung zelt via Skype durchgeführt. Dies geschah raum alle Fragen rund um die Promoti- interner Forschungsförderung und die Ein- insbesondere dann, wenn die Lebensum- on besprochen, parallel dazu durch Teilen haltung von Berichtspflichten ebenso zum stände der Promotionsinteressierten und des Bildschirms entsprechende Webseiten Tätigkeitsfeld wie die Konzeption und Um- Promovierenden dies erforderlich machten. der Hochschule gezeigt, mit Whiteboards setzung von Angeboten zur Förderung des Insofern hatte die digitale Transformation gearbeitet und relevante Dokumente ge- wissenschaftlichen Nachwuchses im Rah- in diesem Bereich längst begonnen, wenn- teilt werden. Die Resonanz der virtuellen men der Bildungswissenschaftlichen Gra- gleich die Anzahl der insgesamt durchge- Promotionsberatungen seitens der (ange- 6 duiertenakademie (BiwAk) oder die geset- führten Fernberatungen eher gering war. henden) Promovierenden ist sehr positiv,
insbesondere auch unter dem Aspekt der schulen und Graduiertenakademien eine dern bereits seit einigen Jahren digital zur Vereinbarkeit von Familie, ggf. Berufstätig- Sammlung von Best-Practice-Erfahrungen Verfügung gestellt, die Gremiensitzungen keit und Promotion. Gleichzeitig brachten zu digitalen Formaten in der Nachwuchs- selbst fanden jedoch in Präsenzform statt. die räumliche Entgrenzung und zeitliche förderung. Welche didaktischen Ansätze Die virtuelle Durchführung der Ausschuss- Flexibilität auch eine gestiegene Toleranz bieten sich an, welche Pausenstruktur hat sitzung zeigt sich nun als Herausforderung für die Sichtbarkeit persönlicher Lebens- sich bewährt, wie können sich die Teilneh- und gleichzeitig als Chance für die Mode- umstände mit sich – der Mensch wird in menden in Kleingruppen untereinander ration. Durch die Integration von geteil- seinem Umfeld erlebbar – mit Kinderstim- austauschen, wie kann Familienfreund- ten Bildschirmen und der Nutzung der men im Nebenraum und durch den Hinter- lichkeit gefördert werden, wie lassen sich in Zoom vorhandenen Umfragetools zur grund laufenden Haustieren. kreative Ansätze digital umsetzen, sind Fra- Vereinfachung von Abstimmungen können gen, die bedacht werden müssen. unter Berücksichtigung der neu geschaf- War vor der Pandemie noch eine gewis- fenen Regularien für virtuelle Gremiensit- se Scheu gegenüber virtuellen Beratungen Ada Pellert, Rektorin der FernUniversi- zungen (Verfahrensordnung) inhaltliche zu spüren, so ist diese Form der Kommu- tät Hagen, weist in ihrem Impulsvortrag Diskussionen genauso wie in Präsenzsit- nikation inzwischen zur gut angenomme- beim UniWiND-Symposium 2020 zudem zungen zu tragfähigen Beschlüssen füh- nen Normalität geworden. Virtuelle Be- auf einen Aspekt hin, der sowieso in der ren. Eine Eins-zu-eins-Übertragung ist es ratungen kommen im Forschungsreferat Qualifikation eine hohe Belastung darstellt indes nicht: Dem Vorteil der räumlichen nicht nur für formale und organisatorische und durch das Zusammenlegen von Ar- Flexibilität von virtuellen Sitzungen steht Fragen rund um die Promotion zum Tra- beits- und Wohnraum noch verstärkt wird: der Nachteil gegenüber, dass die früheren gen, sondern auch für Themen wie Dritt- das Verwischen von Grenzen zwischen Ar- zum Teil sehr fruchtbaren informellen Ge- mitteleinwerbung, Antragsbegleitung für beitszeit und Freizeit. Daher müssen Wege spräche am Rande von Sitzungen durch interne Forschungsförderung, Stipendi- gefunden und vermittelt werden, wie die die virtuelle Begegnung deutlich reduziert enbewerbung, Konfliktlösung oder Karri- persönlichen Grenzen gewahrt und die Ge- sind. Dies betrifft nicht nur Gremiensit- ereoptionen. sundheit angesichts des Digital Turns ge- zungen im Hause, sondern auch virtuelle schützt werden kann. Auch die Betreuung Konferenzen, die nun vielerorts durchge- Weitere virtuelle Formate des wissenschaftlichen Nachwuchses muss führt werden. aktiver als bisher gestaltet werden, da sie Digital kreativ werden musste das For- im Digitalen schwieriger „nebenbei“ erfolgt. Virtuelle Formate werden aufgrund ihrer schungsreferat auch hinsichtlich der Qua- Dies sind Aspekte, die zu berücksichtigen Zeit- und Reisekostenersparnis sicherlich lifizierungsmaßnahmen im Rahmen der essentiell für eine weitere Professionalisie- auch über die Zeiten der Kontaktbeschrän- Bildungswissenschaftlichen Graduierten- rung der sich digital transformierenden For- kungen hinaus zum Zwecke der Vernetzung akademie. Die ursprünglich als Präsenz- schungs- und Nachwuchsförderung sind. und Weiterqualifizierung bzw. Professiona- format geplanten Veranstaltungen wur- lisierung gerade bei größeren räumlichen den in enger Absprache mit den Dozenten Neben den Dienstleistungsfeldern Be- Distanzen weiter von Nutzen sein. Für den und Dozentinnen kurzerhand in virtuelle ratung und Training befindet sich auch die wissenschaftlichen Nachwuchs und For- Formate umgewandelt. Aus der Not he Gremienarbeit im Forschungsreferat auf schende mit familiären und beruflichen raus geboren werden auf einmal Vorteile einem fortgeschrittenen Weg der Digitali- Verpflichtungen wird die Teilhabe durch Wird die aktuelle Situation langfristig Wie werdenvirtuelle sichtbar, die auch zum Aufbau einer ge- sierung. Zwar wurden Sitzungsunterlagen Online-Angebote Formate teils zur erst ermöglicht oder die Gestaltung von wissen Expertise führen. So entstand Qualifizierung von Promovierendenerleichtert, im für den Senatsausschuss für Forschung zumindest wesentlich an wenn- Qualifizierungsmaßnahmen Austausch für und Nachwuchsförderung den Mitglie- gleich dadurch Grenzen verwischen. unter den Pädagogischen Hoch- Ihrer Einrichtung angenommen? Promovierende verändern? 7% 0% 3% 19% Genauso wie Präsenzangebote ja Schlechter als nein Präsenzangebote keine Ahnung Gar nicht 81% 90% Wird die aktuelle Situation langfristig die Gestaltung von Wie werden Online-Angebote zur Qualifizierung von Qualifizierungsmaßnahmen für Promovierende verändern? Promovierenden an Ihrer Einrichtung angenommen? n Abb. 2: Umfrage unter Graduierteneinrichtungen und n Abb. 3: Umfrage unter Graduierteneinrichtungen und Teilnehmenden des UniWiND-Symposiums 2020 (n=82) Teilnehmenden des UniWiND-Symposiums 2020 (n=43) 7
ph·fr 2021 Die digitalen Visionen in der Forschungs- Hochschule im Frühjahr 2021 angedacht. und Blended Working den Wind zu Gunsten und Nachwuchsförderung sind vielfältig: Im Unterschied zum reinen Präsenzformat von Wissenschaft, Verwaltung und insbe- Kollegiale Online-Beratung für Promovie- haben so auch promotionsbetreuende und sondere Nachwuchsförderung zu nutzen. | rende, Online-Coaching und ein virtuelles zeitlich stark eingebundene Forschende die Doktorandencafé mit Inputhäppchen zur Möglichkeit, Teile des Kolloquiums vom Förderung des Austauschs zu spannenden heimischen Schreibtisch aus zu verfolgen, Themen rund um die Promotion sind nur sich im Nachgang mit ihren Promovieren- ein paar Beispiele für künftige digital-kre- den über die Inhalte auszutauschen und ative Aktivitäten, die nach Aufhebung der diese ganz konkret auf die Promotionspro- Kontaktbeschränkungen auch als hybride jekte zu beziehen. Anmerkungen Formate weitergeführt werden können. 1) Whitchurch, C. (2008): Shifting identities and Dem positiven Feedback des wissen- Blurring Boundaries: The Emergence of „Third Konkret ist ein solches hybrides Format schaftlichen Nachwuchses und den Erfah- Space“ Professinals in UK Higher Education. Higher bereits für das binationale Kolloquium der rungen in der Beratung und ortsübergrei- Education Quarterly, 62, 4, 377-396. 2) Salden, P. (2013): Der Third Space als Hand- Fachdidaktiken mit dem Institut für Bil- fenden Gremienarbeit folgend, setzt das lungsfeld in Hochschulen: Konzept und Perspekti- dungswissenschaften der Universität Basel, Forschungsreferat die Segel weiterhin in ve. In: M. Barnat u.a. (Hg.): Junge Hochschul- und der Pädagogischen Hochschule der Fach- Richtung digitale Transformation im Third Mediendidaktik. Forschung und Praxis im Dialog. hochschule Nordwestschweiz und unserer Space – um mit sinnvollen Innovationen Hamburg, 27-36. Alina Boutiuc-Kaiser Internationale akademische Mobilität in Zeiten von Covid-19 Herausforderungen und Chancen „Vielleicht gibt es schönere Zeiten; aber diese ist die unsere.“ Jean-Paul Sartre K ennenlernen einer neuen akademi- rend sich die meisten Studierenden recht Corona-Pandemie hat die internationale schen Kultur und einer neuen Stadt, schnell mit den Online-Veranstaltungen akademische Mobilität stark beeinträch- lebhafte Diskussionen in Semina- arrangiert haben, mussten viele ihre Aus- tigt und in vielerlei Hinsicht eingeschränkt. ren, auf dem Campus oder in der landspläne aufgeben und konnten ihr Stu- Mensa, Austausch von Ideen und Impres- dium im Ausland nicht wie geplant antre- Die Pandemie hat erhebliche Auswir- sionen, zusammen kochen und Ausflüge ten oder fortsetzen. Auch international kungen auf Digitalisierung, Globalisie- organisieren – seit dem Sommersemester angelegte Forschungsprojekte waren von rung, Hochschulinternationalisierung 8 2020 ist all das nicht mehr möglich. Wäh- den Entwicklungen betroffen. Fakt ist, die und auf die internationale akademische
In den ersten Monaten der Pandemie waren über neunzig Prozent der deutschen Hochschulen aktiv daran beteiligt, ihre Studierenden aus dem Ausland zurückzuholen. Mobilität. Den aktuellen und zukünf- Studierende entweder finanziell oder or- ten institutionellen Rahmenbedingun- tigen international Studierenden und ganisatorisch unterstützt. gen zu tun: Skandinavische Länder und Nachwuchswissenschaftler/-innen hat Großbritannien haben die internationale die Corona-Krise gezeigt, dass das klassi- Durch die internationalen Reisebe- Mobilität im Rahmen des ERASMUS-Pro- sche Studieren mit Präsenz vor Ort für eine schränkungen und eine Verlagerung der gramms für das Wintersemester 2020/21 Weile nicht mehr möglich ist. So haben die Präsenz-Lehre ins Digitale mussten viele ausgesetzt. Entwicklungen im März 2020 dazu geführt, internationale Studienanfänger/-innen das dass viele international Studierende ihren akademische Jahr im März 2020 und im Wie wird aber die Zukunft der inter- Auslandsaufenthalt nicht antreten konnten September/Oktober 2020 abbrechen oder nationalen akademischen Mobilität aus- oder abbrechen mussten. verschieben. sehen? Bildschirm statt Seminarraum? Distanzlernen statt Präsenz-Veranstaltun- Internationale Studierendenmobilität Auch an der Pädagogischen Hochschu- gen? Sind vielleicht sogar Joint-Venture- le ist die Studierendenmobilität drastisch Universitäten, wie das Chinesisch-Deut- Bis zum Ausbruch von Covid-19 nah- zurückgegangen. Laut dem Statistischen sche Hochschulkolleg (CDHK) in Shanghai, men weltweit jedes Jahr mehr als sechs Jahrbuch der Hochschule (2019) waren die Vietnamese German University (VGU) in Millionen Studierende an Hochschul- und im Jahr 2019 161 Studierende im Aus- Ho-Chi-Minh-Stadt, die German Jordani- Universitätsprogrammen mit einer Dauer land (Outgoings) und 78 internationale an University (GJU), die Türkisch-Deutsche von einem Jahr oder länger teil. Darüber Studierende (Incomings) an der Pädago- Universität (TDU), die Lancaster University hinaus bestand ein starkes Interesse an gische Hochschule. Nach dem Lockdown Leipzig oder die britischen Universitäten, kürzeren Aufenthalten von Studierenden, im Frühjahr 2020 sind laut dem Akade- wie die Xi‘an Jiaotong-Liverpool-Universi- Forschenden und akademischem Personal. mischen Auslandsamt (07/2020) nur elf tät (XJTLU) in China, eine Lösung für den Die Pandemie stoppte diese internationale internationale Studierende aus dem Win- internationalen Austausch? Mobilität und ließ Tausende der zuvor im tersemester 2019/20 vor Ort geblieben Ausland Studierenden stranden. Gerade in und lediglich „zwei bis drei“ andere Stu- In „normalen“ Zeiten würden Regie- den ersten Monaten der Pandemie waren dierende kamen dazu. Aufgrund des Lock- rungen, Unternehmen, Hochschulen und über neunzig Prozent der deutschen Hoch- downs startete der Lehrbetrieb in beiden Bildungsräte solche Kombinationen von schulen aktiv daran beteiligt, ihre Studie- Semestern verspätet und viele internatio- physischer Mobilität und virtueller Koope- renden aus dem Ausland zurückzuholen. nale Studierende konnten nicht einreisen. ration nur bedingt akzeptieren, aber durch Laut DAAD (07/2020) wurden etwa 8500 Das hat nicht zuletzt mit den veränder- die Pandemie ist die Hybridität der Optio- 9
ph·fr 2021 Es sind sehr stressige Zeiten, die uns viel Flexibilität und Kreativität abverlangen; so haben wir virtuelle Räume geschaffen, um das Soziale auch online zu leben. nen nicht mehr rückgängig zu machen. Sie große Herausforderungen gestellt. Unter bliothek als auch auf unserem YouTube- birgt auch wertvolles Potenzial. Während der Leitung von Bernd Remmele und Alina Kanal anschauen kann. Länder wie die USA, Kanada, Großbritan- Boutiuc-Kaiser findet das Projekt seit An- nien und Australien mit den Auswirkungen fang 2019 im Fachbereich Wirtschaft statt. Seit dem März 2020 gab es allerdings der sinkenden Zahlen der internationalen coronabedingte Projektänderungen, z.B. Studierenden zu kämpfen haben, werden Das Projekt identifiziert zum einen inno- wurden die Interviews online durchge- die deutschen Hochschulen Jahr für Jahr vative und angepasste Methoden zur Ver- führt, ebenso die Konsortiumstreffen und beliebter, wie die Statistiken zeigen. Im mittlung von unternehmerischen Kompe- die für Erasmus+-Projekte typischen Mul- Jahre 2019 hat Deutschland sogar Frank- tenzen an Frauen aus minoritären Gruppen tiplikatorenveranstaltungen. Es sind sehr reich überholt und liegt weltweit auf Platz und zum anderen Einschätzungen von Ex- stressige Zeiten, die uns viel Flexibilität und vier nach den USA, Großbritannien und pertinnen aus dem Bereich sozial-orientier- Kreativität abverlangen; so haben wir vir- Australien (Wissenschaft weltoffen 2020). ter Unternehmen, Vereine, Organisationen tuelle Räume geschaffen, um das Soziale Die Pandemie hat diesen Trend nur tem- über das Zusammenspiel von unternehme- auch online zu leben. Es wird deutlich, der porär unterbrochen, denn wie die Fintiba rischen Kompetenzen, Gender und Zuge- Zusammenhalt und das Persönliche ist es- Studie (06/2020) zeigt, möchten vierund- hörigkeit zu einer Minderheit. Dies betrifft sentiell, um einen wirkungsvollen internati- siebzig Prozent der Befragten weiterhin die Frage nach fördernden und hindernden onalen Austausch zu ermöglichen. | nach Deutschland kommen, um ihr Stu- Bedingungen für das Wachstum von So- dium hier anzufangen oder fortzusetzen. zialunternehmen und sozialer Integration hierdurch. Literatur Internationale akademische Mobilität Fintiba (2020): How has the cornavirus affected the in europäischen Drittmittelprojekten Methodisches Vorgehen (study) plans of international students? Frankfurt am Main. Abrufdatum 3.11.2020 von: https://www. fintiba.com/wp-content/uploads/2020/06/Corona- Eine wichtige Dimension der Internati- Um den Forschungsstand im Bereich So- Student-Survey-Final-new.pdf. - Kercher, J./Plasa, T. onalisierung und akademischen Mobilität zialunternehmertum von Frauen aus mi- (2020): Corona und die Folgen für die internationa- ist die Einwerbung von Drittmitteln bei eu- noritären Gruppen zu erweitern, wurden le Studierendenmobilität in Deutschland. DAAD Ar- beitspapier. Abrufdatum 3.11.2020 von: https://sta- ropäischen Institutionen. Aber die Coro- sowohl quantitative als auch qualitative tic.daad.de/media/daad_de/pdfs_nicht_barrierefrei/ na-Pandemie hat auch Auswirkungen auf Daten erhoben und analysiert. In der quan- der-daad/analysen-studien/daad_2020_corona_ internationale Forschungsprojekte und titativen Studie wurden zwei Fragebögen und_die_folgen_fuer_die_internationale_studie- führt zu erheblichen Projektunterbrechun- entwickelt, die Expertinnen und Frauen, die rendenmobilitaet_in_deutschland.pdf. - Wissen- schaft weltoffen kompakt 2020: Daten und Fakten gen und Personalverschiebungen. Diese in solchen Sozialunternehmen aktiv sind, zur Internationalität von Studium und Forschung grenzüberschreitenden Einschränkungen als Zielgruppen hatten. In einer zweiten in Deutschland. Hg.: Deutscher Akademischer Aus- und die damit einhergehenden Beschrän- Phase des Projektes wurden qualitative tauschdienst (DAAD) und Deutsches Zentrum für kungen haben auch das Erasmus+-Projekt Videointerviews durchgeführt und im An- Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW). Bielefeld Abrufdatum 3.11.2020 von: http://www. Empowering Women from Ethnic Minori- schluss in Storytellings transformiert, die wissenschaftweltoffen.de/kompakt/wwo2020_ 10 ties Through Social Enterprise (EMwoSE) vor man sowohl auf unserer Storytelling-Bi- kompakt_de.pdf
Fatima Chahin-Dörflinger Die Wirkung der Covid-19-Pandemie auf Bildung Internationales virtuelles Symposium 2020 I m Juli 2020 fand das internationale und Fatima Chahin-Dörflinger („Corona die Kooperation bei Forschungsaktivitä- Symposium „Educational Innovations Challenge 2020: Reflecting and Develo- ten über Länder und Kontinente hinweg in Countries Around the World“ statt. ping Learning and Teaching in Schools“). anzuregen. Das Symposium wurde von der Seattle Alina Boutiuc-Kaiser stellte in ihrem Vor- Pacific University (SPU), mit Unterstützung trag dar, auf welche Weise Hochschulen Die Vorträge beleuchteten in vier nach- der University of Washington, Center for im aktuellen Sommersemester 2020 den einander folgenden Sessions Potenziale, Global Studies, organisiert. Aufgrund der Lehrbetrieb aufrechterhalten konnten und Herausforderungen, erste Forschungs- Entwicklungen im Zusammenhang mit der was erste Rückmeldungen von Studieren- ergebnisse, Implikationen und neue For- Verbreitung des Coronavirus wurde das den aufzeigten. Fatima Chahin-Dörflinger schungsfragen, die im Bildungsbereich seit zweitägige Symposium in diesem Jahr im berichtete von Evaluationsprojekten, wel- dem Beginn des Jahres 2020 aufgrund der digitalen Format durchgeführt. Ursprüng- che sie im Format der Aktionsforschung Pandemie-Maßnahmen diskutiert werden. lich ist dieses Symposium, so wie es der zusammen mit Schulen während der Coro- In den Austauschforen wurden Potenziale Titel ankündigt, ein Forum für den wis- na-Situation zur Verbesserung des Home- und Herausforderungen beim Lehren und senschaftlichen Austausch über Innovati- schooling durchgeführt hatte und welche Lernen mit und über Medien an Schulen, onen und internationale Entwicklungen im Ergebnisse daraus entstanden waren. Hochschulen und Weiterbildungseinrich- Bildungsbereich. Aufgrund der Pandemie- tungen, Auswirkungen auf die Kooperation Situation wurde der Fokus 2020 besonders Ein Ziel des Symposiums war es, aus im Schul-, Hochschul- und Wissenschafts- auf das aktuelle Geschehen im Bildungs- unterschiedlichen Perspektiven auf die betrieb, Möglichkeiten bei der Internatio- bereich weltweit und die daraus folgen- aktuelle weltweite Situation an Schulen, nalisierung, Chancen für Innovationen bei den Implikationen und Forschungsfragen Hochschulen und Bildungseinrichtungen Lehren und Lernen sowie Implikationen für ausgerichtet. zu schauen. Auf welche Weisen versuchen die kulturelle Bildung und die Chancenge- Lehrende und Lernende sowie andere Be- rechtigkeit diskutiert. Am diesjährigen Symposium der teiligte wie Eltern oder die Verwaltungen, University of Seattle nahmen vierzig den außergewöhnlichen Anforderungen, Wissenschaftler/-innen und Bildungsver- die durch die plötzliche Schließung von antwortliche aus den USA, Kanada, Spa- Bildungseinrichtungen und andere Pan- nien, Frankreich, Deutschland, Finnland, demie-Maßnahmen auftauchten, zu be- Ungarn, Russland, Saudi Arabien, Indien, gegnen? Welche Studien und kritische Verschiedene Beiträge des Symposiums Indonesien, Singapur, China, Japan, und Analysen können zu den aktuellen Verän- sind im IDE-Online Journal (International Di- Taiwan teil: virtuell und zeitgleich zu un- derungen und Entwicklungen in den Bil- alogues on Education: Past and Present) ver- terschiedlichen Tages- und Nachtzeiten dungssystemen diskutiert oder angedacht öffentlicht (https://www.ide-journal.org/). | von ihren Heimatländern aus. werden? Welche Effekte, Veränderungen oder Innovationen sind schon bemerkbar Von Seiten der Pädagogischen Hoch- oder belegt? Wie sind diese zu bewerten? schule Freiburg wurden zwei Vorträge eingereicht und vorgestellt durch Alina Ein weiteres Ziel des Symposiums war Boutiuc-Kaiser („The Influence of Covid-19 es, den internationalen wissenschaftlichen Pandemic on German Higher Education“) Gedankenaustausch zu ermöglichen und 11
ph·fr 2021 Nilanthi Ohlms Interkulturelles Lernen in Zeiten von Corona Zur Förderung digitaler Internationalisierungsmaßnahmen an unserer Hochschule D ie Corona-Pandemie und der damit der interkulturellen Nachbereitungswork- einem mehrmonatigen Auslandsaufenthalt einhergehende Digitalisierungs- shops sprachen sie gemeinsam über ihre sein muss, eröffnet uns neue Chancen. So schub haben unsere Hochschule persönlichen, fachlichen und interkultu- rückt etwa eine gleichberechtigte und so- gerade im Bereich der Internati- rellen Erfahrungen und erhielten dabei zial gerechte Teilhabe an den Internationa- onalisierung vor eine große Herausforde- Einblicke in andere Länder und Kulturen. lisierungsmaßnahmen unserer Hochschule rung gestellt. Zugleich haben sich für die Eigene Lern- und Erfahrungsprozesse, die auf einmal in den Bereich des Realisierba- Internationalisierung der Lehre und die in- bereits während des Auslandsaufenthalts ren und Möglichen. ternationale Interaktion und Zusammenar- im E-Portfolio, einem digitalen, der selbst- beit aber auch neue Chancen und Möglich- reflexiven Auseinandersetzung dienenden Damit dies jedoch tatsächlich langfris- keiten herauskristallisiert, die bisher kaum Begleitforum auf der Lernplattform ILIAS, tig und nachhaltig der Fall ist, bedarf es in unserem Bewusstsein verankert waren. reflektiert und eingeordnet worden waren, einer curricularen Verankerung digitaler wurden durch diesen Austausch noch ein- Kooperationsprojekte in den Studiengän- Virtuelles interkulturelles Training mal verdeutlicht und gesichert. gen möglichst aller Fächer sowie eines disziplinübergreifenden Aufbaus der not- So wurde im Sommersemester 2020, Von der DAAD-Akademie als innovatives wendigen Fachkenntnisse. wie die überwiegende Mehrheit der Lehr- Praxisbeispiel für digital gestützte Maß- angebote, auch das im Rahmen des Mo- nahmen in der Lehramtsinternationalisie- Digitale Fortbildungsreihe bilitätsprojekts L!NT – Lehramt Internati- rung eingestuft, wurde das interkulturelle onal! geförderte interkulturelle Programm Programm unserer Hochschule im Juni bei In Kooperation mit UNICollaboration – zur fachlichen und sozialen Integration im der iDA-Online-Fortbildung „Lehrkräftebil- einer Organisation zur Entwicklung digitaler Ausland erstmals digital angeboten. In in- dung international und virtuell“ vorgestellt. Hochschulkollaborationsprojekte – bietet terkulturellen Vorbereitungsworkshops, die Repräsentant/-innen verschiedener Hoch- das Akademische Auslandsamt eine digitale neben der Reflexion des fremd- und eigen- schulen und Fachbereiche setzten sich hier Fortbildungsreihe an, die zunächst in das kulturellen Orientierungssystems vor allem an zwei Tagen mit virtuell gestützten Inter- „Was, Warum und Wie“ virtueller Kollabo- der Förderung der interkulturellen Selbst- nationalisierungsmaßnahmen auseinander rationen einführt und in weiteren Modulen wirksamkeit und der gezielten Vorbereitung und diskutierten gemeinsam neue Ansatz- dann die für virtuelle Kooperationen not- auf das Leben und Studium im Zielland punkte und Perspektiven. wendigen methodisch-didaktischen und di- dienen, fanden Studierende unserer Hoch- gitalen Kompetenzen vermittelt. Das hoch- schule virtuell zu verschiedenen Sozialfor- Digitale Hochschulkooperationsprojekte schulweite Bewusstsein für internationale men zusammen. Besonders hilfreich war digitale Kooperationen soll auf diese Weise dabei für viele Lernende der Austausch mit Um neue Ansätze einer digitalen Inter- gestärkt und gefördert werden. Zugleich ehemaligen Outgoings und Incomings, die nationalisierung ging es im vergangenen sollen Lehrende dazu befähigt werden, vir- in kleinen Arbeitsgruppen ausführlich von halben Jahr auch in einer Reihe weiterer tuelle Lehrveranstaltungskonzeptionen zu ihren Erfahrungen im Zielland berichteten, Veranstaltungen. In den Fokus des interna- erarbeiten, bei denen der Fokus auf Dia- Ratschläge erteilten und für Fragen zur Ver- tionalen Hochschuldiskurses rückten dabei log sowie transformativem interkulturellen fügung standen. Als hilfreich wahrgenom- insbesondere digitale Kollaborationsfor- Lehren und Lernen liegt. men wurde hierbei insbesondere auch das mate, die durch das gemeinsame virtuelle „Dazuschalten“ aus verschiedenen Ländern Arbeiten über Ländergrenzen hinweg di- Mit den skizzierten Maßnahmen erhof- und der gemeinsame, zum Teil mehrspra- gitale und transversale Fähigkeiten för- fen wir uns, die Entwicklung und Innova- chige Austausch, der unter nicht-virtuel- dern und hierbei auch jenen Studierenden tion der Lehre weiter zu fördern und zu len Bedingungen in dieser Form nicht hätte wertvolle Einblicke in andere Länder und einer verstärkten Internationalisierung der stattfinden können und uns für die Zukunft Kulturen ermöglichen, deren finanzielle Lehre und einer vertieften internationalen neue Möglichkeiten eröffnet. oder familiäre Situation keine physische Zusammenarbeit beizutragen. Physische Mobilität zulässt. Präsenzphasen im Ausland, die in naher Neben den zukünftigen Outgoings tra- Zukunft hoffentlich wieder verstärkt mög- fen in diesem Frühjahr auch die von ihrem Die durch diese Veranstaltungen geför- lich sein werden, sollen hierdurch keines- Auslandssemester zurückgekehrten Stu- derte Erkenntnis, dass die Teilhabe an Inter- falls ersetzt, sondern lediglich ergänzt und 12 dierenden virtuell aufeinander. Während nationalisierung nicht gleichbedeutend mit bereichert werden. |
Robert Scheuble Ressourcen – Chats – Videos Bibliotheksservices vor Ort Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Volltextabrufe auf E-Books von Januar bis Oktober 2020 um mehr als ein Drittel gestiegen. haben viele Verlage einen kostenfreien oder vergünstigten Zugriff auf ihre E-Books er- möglicht. Für eine umfassende Informati- onsversorgung hat die Bibliothek bereits parallel dazu stark in relevante E-Ressour- cen, insbesondere aber E-Books, investiert. Entsprechend wird eine deutlich höhere Anzahl an wichtigen Werken als in den Vorjahren elektronisch verfügbar werden. V Dass dies mit einem erhöhten Bedarf kor- om Lockdown im März 2020 war rung der Plätze für bestimmte Zeitfenster respondiert, lässt sich daran ablesen, dass die Bibliothek der Hochschule verzichtet. gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vor- auch betroffen. Allerdings war jahr die Zahl der Volltextabrufe auf E-Books sie jedoch nur knapp zwei Wo- Die Anzahl der Ausleihen und Leihfrist- von Januar bis Oktober 2020 um mehr als chen komplett geschlossen. Zumindest verlängerungen hat mit Stand 31.10.2020 ein Drittel gestiegen ist. die Ausleihe für Hochschulmitglieder war im Vergleich zum Vorjahreszeitraum le- danach wieder gewährleistet. Um die An- diglich um 3,4 Prozent abgenommen. Dies Flexible Arbeitsformen zahl der gleichzeitig im Haus befindlichen zeigt, dass die Möglichkeit der Ausleihe von Menschen gering zu halten, wurden die physischen Medien trotz allem sehr gut Gleich zu Beginn der Pandemie haben großzügigen Öffnungszeiten nicht gekürzt. genutzt wurde. Im September 2020 wa- wir mehrere Kolleginnen und Kollegen ins Die Höchstzahl der zugelassenen Perso- ren es sogar 6,8 Prozent mehr Ausleihen Homeoffice verabschiedet, darunter auch nen wurde schlicht über die Anzahl der Bi als im Vorjahr. solche, die erst im Januar begonnen hat- bliothekskörbe geregelt, die die Besucher/- ten und gerade neu in unsere Arbeitspro- innen im Haus mit sich führen mussten. Vermutlich durch die geänderten Exa- zesse eingeführt waren. Ein großer Teil menstermine waren die Besucher/-innen- der Umarbeitung auf die neue Systema- Da viele Studierende nicht mehr vor Ort zahlen im August und September 2020, tik RVK (Regensburger Verbundklassifika- in Freiburg waren, wurden bis zum Ende der trotz des auf hundert Personen limitierten tion) und die Durchführung der meisten Vorlesungszeit im Sommersemester sechs Zutritts um 26,9 Prozent höher als im Ver- Angebote zur Vermittlung von Informati- Leihfristverlängerungen ermöglicht. Das gleichszeitraum des Vorjahres. onskompetenz wurden fortan via Telear- Prozedere der Kontofreischaltung und Ex- beit erbracht. Auch in anderen Bereichen matrikulation konnte so umorganisiert wer- In Zukunft wird die erhöhte Nachfrage sind unterdessen weitere Personen teil- den, dass ein persönliches Erscheinen an der durch die bereits 2019 projektierte um- weise im Homeoffice. Insbesondere Be- Servicetheke nicht mehr notwendig war und fangreiche Erweiterung und Erneuerung sprechungen mit mehreren Beteiligten diese online durchgeführt werden konnte. der studentischen Arbeitsplätze in der sind pandemiebedingt kaum noch als Prä- Bibliothek aufgefangen werden können. senzsitzungen realisierbar. So wurde zum Ab der letzten Mai-Woche konnte ein Beispiel der Prozess der Überarbeitung des großer Teil der Arbeitsplätze mit ausrei- Digitale Literaturversorgung Bibliotheksleitbilds mit an- und abwesen- chendem Mindestabstand wieder freige- den Mitarbeitenden ausschließlich virtuell geben werden. Um eine flexible Nutzung Zu Beginn der Coronakrise im Frühjahr durchgeführt, während die Sitzungen des zu ermöglichen, wurde auf eine Reservie- 2020 und teils bis in den Sommer hinein Chat-Projekts mehrheitlich hybrid statt- 13
ph·fr 2021 fanden. Obwohl statt kurzer Wege über den Flur nun viele E-Mails, Telefonate und Videokonferenzen die räumliche und sozi- ale Distanz überbrücken müssen, werden wir an dieser Flexibilisierung wohl auch nach Corona festhalten wollen. Durch Of- fenheit und Experimentierfreude sowie die zunehmend adäquate technische Ausstat- tung machen wir mit den neuen Formaten sehr gute Erfahrungen. Vermittlung von Informationskompetenz Die von der Bibliothek zu Beginn der n Webrelaunch Bibliothek: Die neuen Seiten werden informativ, intuitiv und Pandemie zunächst asynchron angebo- ansprechend gestaltet. tenen digitalen Schulungen zur Infor- mationskompetenz wurden im Laufe des Alle anderen Bibliotheksschulungen wur- Interessierten ohne Zugangsbeschränkung Sommersemesters zu Online-Schulungen den im Wintersemester 2020/21 online an- offen. überarbeitet und erweitert. Zum Winter- geboten und sind inhaltlich und didaktisch semester 2020/21 wurden dann sämtliche an das neue Format angepasst worden. Zum Wintersemester 2020/21 wur- Veranstaltungen (auch) synchron durchge- den ebenfalls die Schulungen für externe führt, während die asynchronen Angebote Sehr viel leichter gestalten sich vom or- Gruppen wieder aufgenommen, darunter weiterhin zur Verfügung stehen. ganisatorischen Standpunkt aus die bereits die Veranstaltungen zur Literaturrecher- im Sommersemester 2020 online durch- che für Gymnasialklassen und die für be- Die Einführungen in die Bibliotheksbe- geführten Schulungen im Rahmen von rufsbildende Schulen, etwa für angehende nutzung für Erstsemester fanden, wie ge- einzelnen Lehrveranstaltungen. Da dieses Erzieher/-innen. wohnt, in Kooperation mit dem ZIK-Service Format individualisierte Aktivierungsele- E-Learning und deren Einführung in die mente enthält, hat es sich bewährt, die Virtuelle Informationstheke Lernplattform statt. Während der Bera- bibliothekseigene Zoom-Lizenz zu nutzen. tungswoche des Wintersemesters 2020/21 Dadurch können alle Umfragen und auch Bedingt durch die Pandemie ist seit etwa waren bis zu hundert Teilnehmende zu- das Whiteboard bereits im Vorfeld unab- Mitte März 2020 die Informationstheke im geschaltet. Die Bibliothekseinführungen hängig von den Institutslizenzen vorbe- Eingangsbereich der Bibliothek unbesetzt. wurden inhaltlich aufgesplittet: Da die reitet werden, was einen organisatorischen Daher wird seit November 2020, zusätzlich üblichen Rundgänge in Kleingruppen Vorteil darstellt. zu den bestehenden Kontaktkanälen, ein den Mindestabstand nicht gewährleisten Live-Chat angeboten. konnten, werden nunmehr Kurzvideos zu Wie bereits im Sommersemester 2020 verschiedenen Themenbereichen auf dem finden die beliebten Coffee Lectures weiter- Webrelaunch Bibliothek YouTube-Kanal der Bibliothek angeboten. hin im Online-Format statt. Sehr nützlich Zoom hat sich bei diesen Veranstaltungen ist der YouTube-Kanal der Bibliothek mit Die Bibliothek als zentrale Einrichtung als äußerst stabil und zuverlässig erwiesen. mehreren, thematisch sortierten Playlists, der Hochschule mit ihren vielfältigen An- die sowohl Eigen- wie Fremdproduktionen geboten ist seit dem Frühjahr dabei, die Da bei größeren Gruppen die Aktivitäten anbieten. Hier befinden sich die Aufzeich- Möglichkeiten, die der Webrelaunch der im Chat explodieren und sehr leicht un- nungen der online durchgeführten Coffee Hochschule bietet, für ihren eigenen um- übersichtlich werden können, ist in einem Lectures, die bereits erwähnten Videos zur fangreichen Webauftritt zu nutzen. Dafür solchen Kontext die Unterstützung einer physischen Nutzung der Bibliothek, zur Re- wurde ein vierköpfiges Web-Team gebil- zweiten Person unerlässlich. Dabei hat sich cherche in den Bibliothekskatalogen sowie det, das in ständigem Austausch unterei- die Kooperation mit dem E-Learning bes- zu den Literaturverwaltungsprogrammen nander, aber auch mit dem ganzen Biblio- tens bewährt, denn die E-Learning-Tutor/- Citavi und Zotero. Der YouTube-Kanal in- theksteam, die bestehenden Inhalte und innen betreuten den Chat während der tegriert und erweitert das asynchrone Lern- Strukturen radikal auf den Prüfstand stellt, Bibliothekseinführung und die Bibliothek angebot, das unseren Studierenden auf der um die neuen Seiten informativ, nutzer/- übernahm wiederum die Chatbetreuung hochschuleigenen Lernplattform zur Ver- innenfreundlich, intuitiv und ansprechend 14 bei der Einführung in die Lernplattform. fügung gestellt wird. Es steht zudem allen zu gestalten. |
Martin Duffner · Thomas Herrmann Support in der Corona-Krise Unterstützung der Nutzerinnen und Nutzer durch das ZIK D ie Corona-Krise und die weitge- hende Umstellung der Präsenz- Lehre auf digitale Formate so- wie die Arbeit eines Großteils der Hochschulmitglieder aus dem Homeoffice stellten und stellen weiterhin alle Beteiligte vor vielfältige und zum Teil auch neue He rausforderungen. Auch für das Zentrum für Informations- und Kommunikationstech- nologie (ZIK) gilt es seither, die Nutzer/- innen seiner Dienste nach besten Kräften zu unterstützen und dabei sowohl quan- titative als auch qualitative Anpassungen vorzunehmen. haben, ist, wenn möglich mit asynchron gestalteten Lehr-/Lernsettings zu arbei- ten. Dafür bietet sich insbesondere unsere Lernplattform ILIAS an. Auf den Websei- n Die Lernplattform ILIAS ist das zentrale Instrument der Online-Lehre. ten zur Corona-Krise finden sich Hilfe- stellungen und eine Vielzahl hochschul- So gab es zum Bespiel in der Vergangen- fast fünfzig Prozent gestiegenen Ticket didaktischer und technischer Hinweise; heit zu Spitzenzeiten bis zu maximal 500 aufkommen Herr zu werden, arbeiten die auch für die Arbeit im Homeoffice gibt es gleichzeitige Zugriffe auf unsere Lernplatt- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZIK Empfehlungen. Zu Beginn des Sommer- form ILIAS. Zu Beginn der Veranstaltungs- häufige Ticket-Anfragen in internen Wikis semesters 2020 wurden ILIAS-Tutor/-in- woche im April 2020 schnellte die Anzahl zum Zwecke der allseitig recherchierbaren nen als „Multiplikator/-innen“ geschult, der gleichzeitigen Nutzer/-innen unserer Dokumentation (FAQs) ein und erstellten um als direkte Ansprechpartner/-innen in Plattform auf über 3000 hoch, was zur Fol- u.a. einen eigenen Bereich für die Unter- den Instituten zu fungieren. Zu jedem Se- ge hatte, dass das System durch die lan- stützung aller Lehrenden in ILIAS. mesterbeginn werden für alle Erstsemester gen Antwortzeiten kaum noch zu nutzen Einführungen in ILIAS und LSF angeboten. war. Durch einen Umzug auf neue und Das ZIK unterstützt seine Nutzer/-innen Zusätzlich gibt es konsekutive Nutzer/- leistungsfähigere Hardware konnten wir durch eine Vielzahl weiterer Maßnahmen innenschulungen für Beschäftigte und den Dienst in der zweiten Vorlesungswo- und dokumentiert diese auf seinen Web- Schwerpunktthemen-Schulungen für ein- che wieder in der gewohnten Qualität und seiten zur Corona-Krise. Dies insbesondere zelne Gruppen unter den Lehrenden. Verlässlichkeit anbieten. in den folgenden Bereichen: Organisation Auch ist der Support des ZIK seit Beginn Hochschuldidaktische und technische des „digitalen“ Semesters enorm gefor- Empfehlungen Soweit möglich werden Support-Anfra- dert. So stieg im April die Anzahl der Un- gen per Mail (support@ph-freiburg.de) terstützungsanfragen in Form von Tickets Eine Kernempfehlung, die wir zusammen über unser Ticketsystem vom ZIK bearbei- auf mehr als 1100, statt der ca. 700 Tickets mit dem Rektorat und relevanten Gremien, tet. Auch das Angebot zur Unterstützung im gleichen Monat 2019. Um dem um wie dem Runden Tisch „Medien“ erarbeitet der Studierenden wurde um Video-Sprech- 15
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