DR. DOLITTLE JEDE:R IST WIE ER:SIE IST - Dschungel Wien
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Begleitmaterial zur Vorstellung DR. DOLITTLE JEDE:R IST WIE ER:SIE IST © Rainer Berson Dschungel Wien Schauspiel mit Puppen und Musik | 50 Min. | 4+ Begleitinformationen erstellt von: Sophie Freimüller Kartenreservierungen für pädagogische Institutionen: +43 1 522 07 20 18 | paedagogik@dschungelwien.at
KULTURVERMITTLUNG Vorbereitender Workshop Auf Anfrage kommen wir gerne vor Ihrem Theaterbesuch an Ihre Schule, stimmen die Klasse auf das Thema ein und bereiten Sie und Ihre Schüler*innen auf das Medium „zeitgenössisches Theater“ vor – mit Gesprächen und kreativen Übungen aus dem Tanz-, Performance- und Schauspielbereich. Dauer: 2 Schulstunden Kosten: € 130,00 pro Klasse Ort: Fest- oder Turnsaal an Ihrer Schule, ev. auch in einem größeren Klassenzimmer möglich. Publikumsgespräch Sehr gerne können Sie sich für ein kostenloses Publikumsgespräch direkt im Anschluss an die Vorstellung anmelden. Im Publikumsgespräch können die Kinder und Jugendlichen relevante Themen des Stückes bearbeiten, Fragen stellen und ihren ersten Eindrücken Ausdruck verleihen. Unterschiedliche Formate passend zu Inhalt und Zielgruppe – zum Teil mit interaktiven Elementen – bieten den geeigneten Rahmen für direkten Austausch und ermöglichen neue Zugänge zur darstellenden Kunst. Bitte geben Sie bei der Reservierung bekannt, ob Sie ein Publikumsgespräch wünschen. Nachbereitender Workshop Vor allem bei theatererfahrenen Klassen kann es sinnvoll sein, statt des vorbereitenden Workshops eine Nachbereitung zu buchen. Hier verarbeiten die Schüler*innen das gesehene Stück in Gesprächen und durch eigenes kreatives Schaffen. Dauer: 2 Schulstunden Kosten: € 130,00 pro Klasse Ort: Fest- oder Turnsaal an ihrer Schule, ev. auch in einem größeren Klassenzimmer möglich. Ansprechperson für weitere Informationen und Beratung: Madeleine Seaman | +43 1 522 07 20-24 m.seaman@dschungelwien.at II
Inhaltsverzeichnis 1. ZUR PRODUKTION 1 1.1 Inhalt 2 1.2 Idee und Konzept 5 1.3 Schauspielerische und Dramaturgische Mittel 6 1.4 Textauszüge 7 1.5 Das Team 9 2. HINTERGRUNDINFORMATIONEN UND WEITERFÜHRENDE EMPFEHLUNGEN 11 3. IDEEN FÜR DIE VOR- UND NACHBEREITUNG 13 III
1. Zur Produktion Dr. Dolittle Dschungel Wien Premiere Schauspeil mit Puppen und Musik | 50 Min. | 4+ Vorstellungstermine im Dschungel Wien: FR 7.1. 16.00 PREMIERE SA 8.1. 16.00 SO 9.1. 16.00 DI 11.1. 10.00 MI 12.1. 10.00 DO 13.1. 10.00 FR 14.1. 10.00 + 14.30 SA 15.1. 16.00 SO 16.1. 16.00 FR 25.3. 10.00 SA 26.3. 16.00 SO 27.3. 15.00 Workshop im Anschluss an die Vorstellung MO 28.3. 10.00 Team Frei nach Hugh Lofting in einer Fassung des Ensembles Regie, Choreografie: Corinne Eckenstein Ausstattung: Gerti Rindler-Schantl, Pia Salecker Regieassistenz: Sophie Freimüller Darsteller:innen: Sophie Berger, Rino Indiono, Cecilia Kukua, Futurelove Sibanda 1
1.1 Inhalt Jede:r ist wie er:sie ist Diese Inhaltsangabe dient in erster Linie zur Information für Sie als Pädagog:in und ist nicht zur Weitergabe an Ihre Schüler:innen gedacht. Die Inhaltsangabe soll Ihnen außerdem helfen, nach dem Stückbesuch mit Ihren Schüler:innen darüber zu sprechen, was sie gesehen haben. © Rainer Berson In der ersten Szene betritt Dr. Dolittle den Raum und beginnt das Bühnenbild, bestehend aus einem großen Blätter-Iglo, das als Versteck für die Tiere und Dolittle dienen wird, und grauen Sitzsäcken und Hockern, in verschiedenen Formen und mit verschiedenen Strukturen – von schuppig bis pelzig bis gefiedert – zu ordnen. Er beginnt zu singen und erklärt den Kindern, dass er mit allen Tieren sprechen könne und seither mit diesen ein chaotisches Zusammenleben führe. Er beginnt die Tiere zu imitieren, kriecht zum Beispiel als Schlange zwischen zwei Hockern hin und her oder springt wie ein kreischendes Äffchen auf einem Sitzsack. Dann entdeckt er eine kleine Gottesanbeterin, setzt sie sich auf die Schulter und ruft: „Der nächste bitte!“ Da hört man die Tiere hinter der Bühne zu singen beginnen und jetzt sieht man auch ihre Schatten, bevor sie auf die Bühne kommen und gemeinsam mit Dolittle das erste Acapella- Lied anstimmen. Ein Vogelstrauß, eine Katze, ein Schwein, ein Schaf und eine Ente. Dann bricht reges Treiben im Warteraum aus und die Tiere reden wild durcheinander. Das Entchen ist wasserscheu, das Schaf frisch gewaschen und alle wollen fernschauen. Dr. Dolittle 2
verlässt das chaotische Szenario mit seiner strengen Freundin der Gottesanbeterin und ein Tier nach dem anderen folgt ihm. Es läutet an der Tür. Ein Hund taucht in der Praxis auf und bittet Dr. Dolittle nach kurzem Spiel um eine Bleibe, imitiert dafür sogar einen schrecklichen husten. Er sei ein Straßenhund und habe Angst vor den Hundefängern und dem Tierheim und am aller wichtigsten, er sei auch ein ganz guter Junge, was er durch „Sitz“- und „Platz“-Kommandos demonstriert. Dolittle beschließt gegen den Protest der Gottesanbeterin, den Hund bleiben zu lassen. Er und die anderen Tiere erklären dem Hund, an welche Regeln er sich für ein schönes Zusammenleben zu halten habe. Dann singen sie ein Lied und die Tiere stellen sich einander vor. Dr. Dolittle geht wieder seiner Arbeit nach und das Schaf möchte als nächstes behandelt werden. Die Katze, die Dolittles Aufmerksamkeit aber nicht gerne teilt, drängt sich vor. Sie behauptet, sie habe sich beim Yoga verknotet. Dabei wirft sie auch die Gottesanbeterin von Dolittles Schulter. Dieser kennt das Spiel der Tiere und geht mit der Gottesanbeterin ab, deren Betreuung jetzt wichtiger ist. Auch die Katze zieht sich in das Blätter-Iglo zurück. Das Schaf bleibt allein. Das Schaf beginnt traurig zu blöken und hält einen Monolog voller Selbstzweifel. Es versucht sich in Erinnerung zu rufen, was der Doktor ihm immer einzutrichtern versucht: Ich bin schön, so wie ich bin. Weiß findet es aber einfach ein bisschen langweilig, wo es doch so viel bunte Tiere gibt und es beschließt sich, die Wolle zu färben, um sich wohler in seiner Haut zu fühlen. Die Köpfe der anderen Tiere tauchen aus dem Iglo auf und sie beginnen dem Schaf zuzujubeln. Dieses beginnt ein lustiges Selbstliebe-Lied anzustimmen und gemeinsam singen und tanzen jetzt alle und verschwinden dann wieder im Iglo. „Auaaaa!“, ertönt es aus dem Iglo und die Ente erscheint jammernd. Dr. Dolittle nimmt ihr Wehwehchen sofort ernst und schenkt dem Entchen ein buntes Pflaster, dem es daraufhin sofort besser geht. Es beginnt einen Enten Rap zu schnattern. Dolittle holt ein Kinderbuch mit Tier-Soundeffekten hervor, die er versucht zu imitieren, um neue Tiersprachen zu lernen. Dann erscheint ein Frosch und unterrichtet den Tierarzt in Froschisch. Ein wildes Quak-Konzert beginnt bis der Frosch beschließt, es reiche fürs erste und wieder ins Iglo hüpft. Die Tiere beschließen Dolittle einen Telefonstreich zu spielen und Dolittle, der sie zwar sofort durchschaut, weil er ihre kleinen Streiche schon zu gut kennt, spielt mit. Die Katze gibt sich am Telefon als Hundefänger aus, was den Hund sofort nervös werden lässt. Dolittle erklärt ihr, dass er den Hund behalten werde, weil er wisse, dass der Hund sich die beste Mühe gebe, brav zu sein. Dabei verspricht er sich aber oft und macht die verschiedensten Tiergeräusche. Die Tiere lachen zufrieden und Dolittle, der völlig geschafft vom Tag ist, beschließt sich schlafen zu legen. Dolittle singt ein afrikanisches Schlaflied bis ein Stampfen hinter der Bühne ertönt. Der Schatten eines Tausendfüßlers erscheint und dann tritt das Tier tatsächlich auf. Es tanzt eine Choreographie und auch der schlafende Dolittle tanzt wie im Traum als letztes Glied des Insekts mit. Dann schläft er wieder ein. 3
Die Tiere kommen wieder hervor und kuscheln sich an den schlafenden Tierarzt. Dabei bemerkt der Hund, dass Dolittles Nase ganz trocken und nicht feucht sei, was ja bei Tieren ein Anzeichen für Krankheit ist. Besorgt kuscheln sie sich an den Doktor, der daraufhin hochschreckt und wieder – diesmal gemeinsam mit seinen Tieren – einschläft. Die Gottesanbeterin wacht als erste auf und weckt alle anderen mit lautem Geschrei auf. Die Tiere starten motiviert in den neuen Tag. Dolittle räumt die Praxis auf und die Katze beginnt, den Hund zu ärgern. Warum denn seine Zunge immer so aus seinem Maul hänge. Der Hund behauptet daraufhin er sei ein Star und auf jeder Hundefutterpackung abgebildet. Sie beginnen sich ein Zunge-Zeig-Duell zu liefern, dass vom Schaf durch den bekannten Spruch „Zunge zeigen tut man nicht, denn das heißt, ich liebe dich!“ sofort unterbunden wird. Das Schwein wittert im Chaos seine Chance und inszeniert einen Sturz, um endlich auch Zeit mit Dr. Dolittle verbringen zu können. Dolittle verarztet es mit einem Verband, während das Schweinchen alle möglichen Geschichten erfindet und damit angibt, einmal gegen ein Krokodil gekämpft und gewonnen zu haben. Es stimmt ein italienisches Kinderlied an und Strauß, Ente und Hund tauchen auf und singen mit. Der Doktor kann sein Geplapper nur stoppen, indem er bestimmt behauptet, es sei jetzt geheilt. Jetzt ist der Vogelstrauß an der Reihe, der gar nicht weiß, was mit ihm los ist, weil er nicht genau wisse, wer er überhaupt sei. Dolittle hingegen, weiß, weil er dem Tier immer gut zugehört hat, schon lange, dass der Vogelstrauß lieber ein Flamingo sei und sich als solcher fühle. Jedes Tier dürfe und solle sein, was es will. Der Flamingo-Strauß beginnt ein Lied zu singen und wird schnell von den anderen Tieren darin unterstützt, während Dolittle ihm ein pinkes Cape umhängt. „Bingo! I bin a Flamingo!“ Dann applaudiert er und schickt alle Tiere unter großem Protest ins Bad Zähne putzen. Dolittle beginnt selbst zu singen und zu tanzen, als über dem Iglo eine Taube auftaucht, die er erst noch zu vertreiben versucht, bevor er selbst ins Iglo abtaucht. Es werden immer mehr Tauben und sie beginnen sich zu formatiere. Sie zanken sich, weil eine Taube meine, sie gleiche eher anderen Vögeln. Dr. Dolittle beobachtet das Ganze, bis die Taube überdramatisch zusammenbricht. Er versucht sie mit einer Herzmassage zu reanimieren. Da furzt die Taube und schnell wird klar es waren nur Blähungen. Die Katze taucht auf und die Taube fliegt davon. Die Katze lenkt Dr. Dolittle ab, während die anderen Tiere einen Streich vorbereiten. Sie wolle ein eigenes Zimmer, behauptet sie. Dann fordern die Tiere ihren Tierarzt aufgeregt auf, sich auf seinen Hocker zu setzen. Dr. Dolittle setzt sich mitten auf ein von ihnen drapiertes Furzkissen und großes Gelächter bricht aus. Dolittle wartet bis sich alle beruhigt haben und stimmt dann gemeinsam mit seinen Tieren das letzte Acapella-Lied an, in welchem sie die Abenteuer des Alltags und die Diversität der Tiere feiern und dabei zum großen Finale klatschen, stampfen, rappen und ein wenig mittanzen. Dann schauen sie ins Publikum und zur Eingangstür und Dolittle ruft zum letzten Mal: „Der nächste bitte!“ 4
1.2 Idee und Konzept Wie könnte ein Verständnis von Diversität besser kindgerecht vermittelt werden als über die Vielfalt der farbenfrohen Tierwelt? Da gibt es die Kleinen und die Großen, die Pelzigen, die Schuppigen und die Gefiederten, die Schnellen und die Trägen, die Stummen und die Lauten und die, die vieles noch werden (wollen). Aber es gibt auch die Anderen, die nicht genau so sind, wie ihre Artgenossen – das Andersrum zum Beispiel! Es geht um Inklusion. Und wo wären all diese besonderen Tiere besser aufgehoben als in Dr. Dolittles Praxis? Da gibt es eine Katze, die sich ständig beim Yoga verknotet; einen kleptomanischen Straßenköter, der in der Praxis um Asyl ansucht, der aber beim Versuch sich anzupassen jede Menge Ärger macht und der sich größte Mühe gibt, den Hamster nicht zu fressen; eine Grille, die Gefahr läuft zertreten zu werden; eine Sau, die um die ganze Welt gereist ist, – oder zumindest behauptet sie das so – bevor sie sich bei Dolittle niedergelassen hat; ein Schaf, dass sich ständig die Wolle in den tollkühnsten Farben färbt; ein nerviges Entlein, das den Entenblues singt; und ein Transtier gibt es auch: einen Vogelstrauß, der sich als Flamingo fühlt und der in der Praxis die Freiheit hat auch als solcher zu leben. Und alle sind sie ständig ineinander verliebt. In Dolittles Praxis geht es rund. Es ist laut, es wird gestritten, getratscht und musiziert. Und hier darf jede:r sein so wie er:sie sie ist oder wird oder eben sein will. © Rainer Berson 5
1.3 Schauspielerische und Dramaturgische Mittel Gespielt werden Dr. Dolittle und die zahlreichen Tiere von nur vier Schauspieler:innen, die hierfür mehrere Rollen einnehmen und diese manchmal auch gleichzeitig spielen. Hierfür werden verschiedene Formen von Puppenspiel und ein Umfunktionieren von Materialien und Requisiten angewandt. Die Tiere werden fusioniert und transformiert und unterstreichen somit nochmal den diversen Charakter des Stücks. Es wird gequakt, gebrüllt, mit alltäglichen Gegenständen musiziert und Solos als auch a cappella gesungen und manchmal sogar ein wenig getanzt. Für die Monologe und Dialoge im Stück wurden innerhalb einer intensive Research-Woche Texte gemeinsam mit allen Beteiligten ausgearbeitet. Inspiriert von Filmausschnitten, Bilder(-büchern) und freien Materialimprovisationen wurde intuitiv darauf losgeschrieben. Jede:r was ihm:ihr als erstes in den Sinn kam. Aus dem seitenlangen Material wurden dann dramaturgisch die Tierfiguren und ihre Geschichten, einzelne Wortspiele, sowie fertige Szenen, Songs und Dialoge herausgefiltert. Drei beispielhafte Auszüge aus in dieser Woche entstandenen Texten sind unter dem nächsten Punkt zu finden. © Rainer Berson 6
1.4 Textauszüge Asylantrag Streuner Hund: Aber aber aber Doc! Ich werde verfolgt! Dolittle: Von wem? Hund: Ääääääh… Dem Hundefänger! Die wollen mich ins Heim stecken! Ich will nicht ins Heim! Die sagen, ich war kein guter Hund, aber sie lügen, ja sie lügen! Gottesanbeterin: Er ist gefährlich! Hund: Ich bin ein guter Junge! Ich zeigs dir! Ich zeigs dir! Sag Sitz! Sag Sitz! Dolittle: Sitz? Hund setzt sich demonstrativ hin. Hund: Sag Platz! Sag Platz Dolittle: Platz. Der Hund macht demonstrativ Platz. Hund: Sag „Gib Pfote!“ Pfote, Pfote, Pfote! Dolittle: Gib Pfote. Der Hund gibt demonstrativ Pfötchen. Die anderen Tiere tauchen von hinter dem Vorhang auf und stellen sich die Katze links und das Schaf rechts vom Gerüst auf. [= Cue6] Dolittle: Oh my God! Du hast ja Läuse! Ab ins Bad! Der Hund jault: Was? Aber ich hab doch erst vor 4 Wochen gebadet! Gottesanbeterin: BAAAAAAAAD! Der Hund rennt herum und hebt das Bein am Iglo. Dolittle: Ah! Regel Nr. 1: Tiere: Das Gackerl kommt ins Sackerl! Der Hund bellt. Dolittle: Regel Nr. 2: Tiere: Kein Bellen nach 10 Uhr! Der Hund schnüffelt findet einen Fressnapf unter dem Fellhocker. Hund: Wuff! Dolittle: Das ist Regel Nummer 3. Tiere: Du frisst nur aus deinem eigenen Napf! Der Hund fängt an auf den Möbeln rumzuspringen. Dolittle setzt sich auf seinen Hocker. Tiere: Regel Nr. 4: Dolittle: Runter vom Sofa! Hund: Wuff! Tiere: Gehundheit! Hund: Wuff 7
Enten(W)rap Ente: Quatsch nicht, pfeif nicht, schmatz nicht, das passt nicht setz dich, quengle nicht, quietsch nicht, das verletzt mich. Schaumschlagender Enterich, paddelnder, platschender Paddelfüßler schlagen sehr viel Schaum in den Baderaum Entenballett, Flossenduett Federbett – ach, wie nett! ganz schön kokett Doppelpirouette! Fröhliche quietschende Quietschente schwimmender, spritzender Flossenschläger kochende, köstliche Entensuppe Entenfett, Entenraclette, Entenbaguette, Entenkrokette, Entenkotelette, Entenomelette, Entenspeck?! – Nichts, wie weg! Behandlung Flamingo-Strauß Flamingo: Darf i jetzt amal? Herr Doktor wos is eigentlich mit mirlos? I bin ned i oba i bin scho i? Bin i übahaupt a Vieh? I hob jo nedamoi a Knie! Dolittle: Ich kann dir helfen. Flamingo: Wos? Wie konnst du mir helfen? Dolittle: Weil ich weiß, dass du ein Flamingo bist und kein Vogelstrauß. Flamingo: Woher wissen Sie des? Dolittle: Weißt du, du kannst sein, was du willst! Flamingo: Sie san so gscheit! San Sie a Studierda? Hund: Ich sag dir jetzt mal was! Ich bin ein Hund und ich benehme mich wie ein Hund. Ich versuche nicht jemand anderes zu sein. Flamingo: Aha.. Woat amoi! Du hast gesagt, ich soll sein, wer ich bin. Oba wonn i ned bin, wos i bin, mocht des donn übahaupt noch an Sinn? I glaub i spinn! Wo kumm i denn donn hin? Oba hot ma mi dann nu lieb? 8
1.5 Das Team Corinne Eckenstein (Regie und Choreografie): Corinne Eckenstein, geboren in Basel, Schweiz. Künstlerische Leitung und Direktion des DSCHUNGEL WIEN. Regisseurin, Choreografin, Visionärin. Sie absolvierte ihre Ausbildung als Schauspielerin und Tänzerin in New York und San Francisco. Ihre Theaterlaufbahn begann sie am jungen theater basel, wohin sie später als Regisseurin zurückkehrte. Seit 1990 lebt Eckenstein in Wien, wo sie u.a. mit Meret Barz, Sebastian Prantl, Milli Bitterli, Eva Brenner, den Wiener Festwochen, ImpulsTanz, dem Theater der Jugend, Kosmos Theater, TanzQuartier und Schauspielhaus Wien arbeitete. 1995 begründete sie gemeinsam mit der Autorin und Regisseurin Lilly Axster, die queerfeministische Gruppe: TheaterFOXFIRE, deren Produktionen (insgesamt 44) in den vergangenen Jahren große Erfolge bei Publikum und Presse verzeichneten. 2000 eröffnete sie das „theater kosmos frauenraum“ mit „Königinnen“ und war bis 2003 als Hausregisseurin tätig. Gemeinsam mit ihrer Compagnie TheaterFOXFIRE war sie von Beginn an wichtige Impulsgeberin des 2004 neu gegründeten DSCHUNGEL WIEN Theaterhaus für junges Publikum. Daneben ist sie kontinuierlich auch international tätig, u.a. in Zürich, Basel, Hannover und Berlin. Ihr besonderer Schwerpunkt liegt in der Förderung von Tanz für junges Publikum. 2016 übernahm sie die künstlerische Leitung und Direktion des DSCHUNGEL WIEN. Mit ihrem Fokus auf Kunstvermittlung, Diversität und Nachhaltigkeit, spricht sie zentrale Erfordernisse eines urbanen Kinder- und Jugendtheaters im 21. Jahrhundert an. Ihre besondere Stärke liegt darin, immer wieder neue Formen und Visionen zu entwickeln. Gerti Rindler-Schantl (Ausstattung): Gerti Rindler-Schantl ist in der Südsteiermark aufgewachsen. Seit 1989 arbeitet sie als Kostüm- und Bühnenbildnerin. Ab 1994 kreierte Sie eigene Kostüm- und Bühnenbilder für diverse Theaterhäuser und Festspiele sowohl im In- als auch im Ausland. Gemeinsam mit Saha Devi gründete sie das Label „Die Viecherei“. Sophie Freimüller (Regieassistenz): Sophie Freimüller wurde 1996 in einem weniger-als-100- Seelen-Nicht-Dorf in Oberösterreich geboren und schloss 2019 ihr Bachelorstudium für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien ab. 2020 sammelte sie bei „The Return of Ishtar“ erste Erfahrungen im Bereich Theaterregie und ist dem Dschungel als Regieassistentin für Corinne Eckenstein seitdem erhalten geblieben, zuletzt für das Projekt „Kalaschnikow – mon amour“. Sophie Berger (Darstellerin): Seit 2009 arbeite ich als freischaffende Schauspielerin in Österreich, Deutschland und Südtirol. Ich durfte bis jetzt sowohl in modernen, in klassischen, in komödiantischen, in tragischen als auch in performativen Stücken auf verschiedensten Bühnen stehen. Die Interaktion mit dem Publikum und die Vielfalt an meinem Beruf ist mein persönlicher Antrieb. (Quelle: https://www.sophie-berger.at/schauspielerin/) 9
© Rainer Berson Rino Indiono (Darsteller): Rino Indiono wurde 1987 in Depok, Indonesien geboren. Er studierte Zeitgenössische Tanzpädagogik an der Privatuniversität Konservatorium Wien, ist dreifacher Preisträger des Fidelio-Wettbewerbs der Konservatorium Wien Privatuniversität (2010, 2012, 2013) und nahm an zahlreichen Tanz- und Performance-Projekten weltweit teil. Er wurde mit dem STELLA14 Darstellender.Kunst.Preis in der Kategorie „Herausragende darstellerische Leistung“ ausgezeichnet. Seit Dezember 2015 ist er Bestandteil des Vereins KÖRPERVERSTAND. TANZTHEATER WIEN (AT). Cecilia Kukua (Darstellerin): Cecilia Kukua wurde 1990 als gebürtige Boagyam in Bozen geboren und absolvierte nach der Matura am Pädagogischen Gymnasium ihre Schauspielausbildung in Innsbruck und in Bruneck (Südtirol). Sie erlangte die Bühnenreife mit Diplomabschluss durch die Paritätische Kommission in Wien 2014. Durch ihre ghanaischen Wurzeln in Italien als Südtirolerin aufgewachsen ist sie kulturell vielseitig, sie spricht fließend deutsch, englisch und italienisch. (Quelle: https://www.ceciliakukua.com/theater/) Futurelove Sibanda (Darsteller): Futurelove Sibanda wurde in Nyamandlovu (Simbabwe) geboren. Er war jahrelang Mitglied der Tanzgruppe IYASA, mit der er international sehr erfolgreich tourte. Er studierte Tanz an der Privatuniversität Konservatorium Wien. Future singt auch als Solist und mit der A cappella-Gruppe Insingizi. 10
2. Hintergrundinformationen und weiterführende Empfehlungen Doktor Dolittle und seine Tiere (The Story of Doctor Dolittle) ist eine Geschichte von Hugh Lofting, die 1920 als erstes Buch einer ganzen Kinderbuchreihe veröffentlicht wurde. Es geht um Dr. Dolittle, der sich mit Hilfe seines Papageis Polynesia die Sprache der Tiere beibringt. Er vergrault damit zwar alle Menschen in seinem Umfeld, kann aber auf einer Reise nach Afrika seinen Ruf wiederherstellen, als er eine Affenkrankheit besiegt und eine neue Tierart entdeckt (und später aus heutiger Sicht problematischerweise für Geld ausstellt). Besonders empfehlen können wir das Audiobook mit Begleittext von Elke Heidenreich, derzeit erhältlich auf medimops: (https://www.medimops.de/hugh-lofting-doktor-dolittle-und-seine- tiere-3-cds-audio-cd- M03906547299.html?variant=UsedAcceptable&creative=Shopping& sitelink=&gclid=Cj0KCQiAys2MBhDOARIsAFf1D1cHty4nbLGUSiVZ4jY2 puEtNvmhwuqWAY2fyTLcLJKJzmE_q8M- erwaAj3aEALw_wcB&gclid=Cj0KCQiAys2MBhDOARIsAFf1D1cHty4nb LGUSiVZ4jY2puEtNvmhwuqWAY2fyTLcLJKJzmE_q8M- erwaAj3aEALw_wcB) Dr.Dolittle von Betty Thomas ist eine von vielen Verfilmungen von Loftings Büchern. Gespielt wird der mit Tieren sprechende Arzt von Eddie Murphy. Seine Interpretation des Dolittles hat auch unsere Texte inspiriert, da er mit den Tieren ganz unverblümt in Dialog tritt und kein Blatt vor den Mund nimmt. Der erste (als auch der zweite und dritte) Teil ist zum Beispiel auf Disney+ abspielbar: (https://www.disneyplus.com/en-gb/home) Mrs. Beestons Tierklinik ist ein Bilderbuch von Renée Nebahay mit Illustrationen von Walter Schmögner. Mrs. Beeston nimmt in ihrer Klinik ausnahmslos alle Tiere mit Beeinträchtigung auf. Und die wollen gar nicht mehr gehen… Der Klassiker ist überall erhältlich, so beispielsweise auch auf medimops: (https://www.medimops.de/renee-nebehay-mrs-beestons- tierklinik-gebundene-ausgabe- M03701720320.html?variant=UsedAcceptable&creative=Sh opping&sitelink=&gclid=Cj0KCQiAys2MBhDOARIsAFf1D1dq GaliHjWTB_14Y9D_TFjE3PNNqWXdrCp21zJCYehOzLwqI6bXI eYaAlwDEALw_wcB&gclid=Cj0KCQiAys2MBhDOARIsAFf1D1 dqGaliHjWTB_14Y9D_TFjE3PNNqWXdrCp21zJCYehOzLwqI6 bXIeYaAlwDEALw_wcB) 11
Walgesang und Heringspups – Die wunderbare Welt der Tiersprache ist ein Bilderbuch für Groß und Klein von Dorina Tessmann und Mario Ludwig mit vielen spannenden, lustigen und unglaublichen Informationen zu den verschiedenen Sprachen und Arten der Kommunikation der Tiere auf über 60 Seiten. Das Buch ist überall erhältlich, so auch beim Herausgeberverlag Duden: https://shop.duden.de/products/walgesang-und- heringspups-die-wunderbare-welt-der-tiersprache © Rainer Berson 12
3. Ideen für die Vor- und Nachbereitung Psychologisches Zeichenspiel Lassen Sie ein jedes Kind für sich zeichnen. Legen Sie dazu zum Beispiel Musik auf, sodass die Kinder weniger voneinander abgelenkt werden. Aufgabe ist es, sich selbst intuitiv als Tier zu zeichnen. Diskutieren Sie im Anschluss, warum sich das Kind als genau dieses Tier gezeichnet hat. Welche Eigenschaften werden allgemein mit dem Tier verbunden und decken sich diese mit dem Bild, das das Kind von sich selbst hat? Jüngere Kinder malen sich selbst oft als ihre Lieblingstiere. Auch das sollte toleriert und im Zeichen der Selbstliebe sogar unterstützt werden. Weiters können zum Beispiel auch Freund:innen, Geschwister, Pädagog:innen, Verwandte und Familienmitglieder als die Tiere gezeichnet werden, die ihnen die Kinder am ehesten zuschreiben. Wird zum Beispiel eine allen gleich bekannte Personen – (ein:e gemeinsame:r Pädagog:in etwa oder beste Freund:innen, die sich jede:r selbst und gegenseitig malen) – gezeichnet, kann im Nachhinein auch verglichen werden, ob manche Kinder einer Person dasselbe Tier zuweisen. Wolf im Schafspelz Suchen Sie gemeinsam mit den Kindern Redewendungen und Attribute, die gewissen Tieren zugeschrieben werden. Beispiele: schlau wie ein Fuchs sein; flink wie ein Hase sein; stark wie ein Löwe sein; einen Bärenhunger haben; Hunde- oder Sauwetter; schimpfen wie ein Rohrspatz; einen Vogel haben für bescheuert sein; mucksmäuschenstill sein; Augen wie ein Luchs haben; Rabeneltern haben; blind wie ein Maulwurf sein; falsch wie eine Schlange sein; dumm wie ein Huhn sein; stinken wie ein Iltis; reden wie einem der Schnabel gewachsen ist etc. Welche der gesammelten tierischen Eigenschaften ordnen sich die Kinder selbst zu. Alle werden ein bisschen unterschiedliche Eigenschaften haben (dies ist vor allem herbeiführbar, wenn die zu wählenden Eigenschaften auf ein Maximum an wählbaren Attributen, z.B. nur drei pro Kind, beschränkt wird) und das ist gut so. Jede:r ist wie er:sie ist. Sprache der Tiere Welche Sprache sprechen Tiere? Zu Beginn können einzelne abwechselnd Tiergeräusche nachahmen und die anderen müssen erraten, um welches Tier es sich handeln soll. Aber was verstehen Tiere noch? Können sie auch uns verstehen? Sucht gemeinsam Beispiele (z.B. anhand von Haustieren), wann, wie und inwiefern Tiere auch uns Menschen verstehen können. 13
Beispiele: Haustiere, die auf ihre Namen hören; Hunde, die Kommandos erlernen; Katzen, die lernen, das Katzenklo zu benutzen; Papageien, die Geräusche nachahmen und sich manche Laute auch für immer merken; Haustiere, die eine:n trösten, wenn mensch traurig ist; Tauben und Krähen, die wissen, wo der Mensch Essen hinterlässt; Ratten und Mäuse, die für Futter Rätsel lösen könne; Affen, die besondere Mechanismen verstehen; Eichhörnchen, die wissen, an welchen Stellen sie um Futter betteln können; Haustiere, die instinktiv wissen, wann Essenszeit ist; UND Papageien, die tanzen oder Instrumente lernen. Zeigen Sie hierfür eventuell folgende Videos: Tanzender Papagei Snowflake: https://www.youtube.com/watch?v=cJOZp2ZftCw Metamusik für Graupapageien: https://elisaunger.de/film/interaktive-musik- graupapageien Oder auch andere erstaunliche und lehrreiche Videos aus dem Netz. Lustige Tiervideos gibt es wie Sand am Meer und wie Flöhe im Fell. Und ganz ehrlich, so ein Hundewelpen-Video verzückt sowohl Klein als auch Groß. Tiere aus Alltagsgegenständen bauen Aus Alltagsgegenständen lassen sich mit ein bisschen Kreativität wunderbare Tiere bauen. Wir haben es im Stück vorgemacht: Der Flamingo-Strauß ist ein alter Converse Schuh mit Sonnenbrille auf einer aufgebrauchten Rolle Geschenkspapier. Wer hat kann sich noch zusätzlich einen Sitzsack auf den Rücken packen. Der Hund ist ursprünglich ein Boxhandschuh, die Ente zwei von einer gelben Mütze abgedeckte aufeinander gestülpte Kappen mit Taucherbrille und Besenstiel als Entenschwanz. Der Frosch ist eine Bauchtasche mit Pilotenbrille und zwei angeknöpften Putzhandschuhen an jeder Seite. Dazu eine Socke, die als Zunge aus der Öffnung hängt. Und die Tauben sind aus alten grauen Socken mit Flügeln aus altem Zeitungspapier und Schnäbeln aus Bleistiftstspitzen. © Corinne Eckenstein Es können die Tiere aus dem Stück nachgebaut oder noch besser ganz neue Tiere erfunden werden. 14
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