Dritter Hamburger Sportbericht - Bericht an den Präses der Behörde für Inneres und Sport, Herrn Senator Michael Neumann - epub @ SUB HH
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Dritter Hamburger Sportbericht Bericht an den Präses der Behörde für Inneres und Sport, Herrn Senator Michael Neumann Im Rahmen der Dekadenstrategie für den Hamburger Sport erstellt von der „Zukunftskommission Sport“
Leitung Dr. Michael Beckereit Staatsrat Karl Schwinke Mitglieder Ingrid Unkelbach. Leiterin Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein Günter Ploß, Präsident Hamburger Sportbund e. V., bis Juni 2014 Dr. Jürgen Mantell, Präsident Hamburger Sportbund e. V., ab Juli 2014 Reinhard Wolf, Syndikus Handelskammer Hamburg Moderation Christian Hinzpeter Kontakt Behörde für Inneres und Sport Landessportamt Geschäftsstelle der Zukunftskommission Sport Schopenstehl 15 20095 Hamburg HAMBURGmachtSPORT
Inhaltsverzeichnis Vorwort2 Anhang 1 20 Veranstaltungen im Rückblick auf 2014 Dekadenziel 1 4 SPORTmachtSTADT – Stadtteilentwicklung Anhang 2 22 durch Sport und Bewegung Hamburger Vertreterinnen und Vertreter in internationalen und nationalen Spitzenverbänden Dekadenziel 2 6 PLATZmachtSPORT – Investitionen in die Anhang 3 24 Zukunft der Sportanlagen Richtlinie für die Förderung von Sportveranstaltungen Dekadenziel 3 8 HAMBURGmachtLEISTUNG – Ausbau von Anhang 4 35 Schwerpunktsportarten Hamburger Aktionsplan „Inklusion und Sport“ Dekadenziel 4 10 EVENTmachtHAMBURG – Stadt als S tadion für Ligen und Sportevents Dekadenziel 5 11 SPORTmachtUMWELT – Bewegung für Umwelt Dekadenziel 6 12 SPORTmachtGESUND – Gesundheit mit Bewegung Dekadenziel 7 14 HAMBURGmachtSERVICE – Öffentliche Verwaltung für Sport Dekadenziel 8 15 SPORTmachtHAMBURG – Konzentriert an die Spitze Dekadenziel 9 17 HAMBURGmachtSTARK – Weiterentwicklung des „Sport für Alle“ Dekadenziel 10 18 SPORTmachtPOLITIK – Stadtgesellschaft in Bewegung
2 DRITTERHAMBURGERSPORTBERICHT Vorwort Das Sportjahr 2014 stand im Zeichen des Was- raum umgesetzt werden. Die Vollendung des sersports, wurde hinter den Kulissen aber auch Sprungs über die Elbe mit einem nach den stark von der Vorbereitung einer Olympiabewer- Spielen als Wohnquartier genutzten Kleinen bung Hamburgs geprägt. Durch die Absage der Grasbrook sowie die erforderlichen Ausbauten eigentlich fest ins Auge gefassten Bewerbung von U- und S-Bahn seien hier genauso genannt, um die Winterspiele 2022 mit München hat sich wie die Weiterentwicklung der Hotelkapazitä- die Perspektive eröffnet, eine Bewerbung um ten und der Verkehrsinfrastruktur. Nicht nur die Sommerspiele 2024 oder 2028 anzugehen. die Sportentwicklung in Deutschland, sondern Dafür hat der DOSB Hamburg neben Berlin von auch die Stadt Hamburg würde durch die Aus- sich aus angesprochen und das vorgelegte Kon- richtung der Olympischen und Paralympischen zept positiv bewertet. Der DOSB beabsichtigt, Sommerspiele einen großen Sprung nach vor- sich auch im Wissen um den vom IOC ange- ne machen und sich international neu positio- schobenen Reformprozess für die Olympischen nieren. und Paralympischen Spiele, mit einer geeigneten Bewerberstadt für die Sommerspiele 2024 zu Noch wurde Hamburg aber nicht als Bewer- bewerben. berstadt ausgewählt. Die DOSB-Mitgliederver- sammlung wird auf der Basis eines Vorschlags Die Benennung Hamburgs darf als ein klarer Erfolg seines Präsidiums am 21. März 2015 die Ent- der Dekadenstrategie und der konsequenten Arbeit scheidung zwischen den beiden Kandidaten von Senat und Sportorganisationen an ihrer Um- Berlin und Hamburg treffen. setzung gewertet werden. Hamburg hat sich damit im deutschen Sport fest positioniert und zeigt mit Völlig unabhängig von der Interessensbekun- einer langfristig angelegten Strategie für die Sport- dung um die Ausrichtung Olympischer und entwicklung auch das Potential zur Ausrichtung der Paralympischer Sommerspiele hat die Zukunfts- größten Sportgroßveranstaltung der Welt. kommission Sport (ZKS) ihre originären Arbeiten konsequent weiterverfolgt. Insgesamt hat die Aber auch in unserer Stadt hat sich eine deut- ZKS im Berichtsjahr neun Mal getagt. Der Zweite liche Schärfung der Wahrnehmung der Rolle Hamburger Sportbericht wurde am 24. Januar des Sports durch die Dekadenstrategie und nun 2014 im Sportausschuss der Hamburgischen auch durch die Vorbereitung einer künftigen Bürgerschaft im Beisein der ZKS-Mitglieder be- Olympiabewerbung ergeben. Die Ausrichtung handelt. von Olympischen und Paralympischen Spie- len ist primär eine sportfachliche und sport- Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen, aber auch organisatorische Herausforderung. Diese kann viele im alleinigen oder gemeinsamen Wirken von aber im Wissen um die Zuschauerströme, die den Mitgliedern der ZKS – Hamburger Sportbund, Anforderungen einer international operierenden Handelskammer Hamburg, Olympiastützpunkt Pressewelt sowie den Herausforderungen einer Hamburg / Schleswig-Holstein und Landessport- einzigartigen Präsentation der Freien und Han- amt – erreichte Entwicklungen sind im vorliegen- sestadt Hamburg (FHH) in der Weltöffentlichkeit den Bericht dargelegt. Die ZKS erinnert aber auch nur mit einer deutlich angepassten Infrastruk- daran, dass mit diesem Dritten Hamburger Sport- tur bewältigt werden. Heute längst erkannte bericht die Ergebnisse von drei Zehnteln der ins Verbesserungspotentiale in der Stadt könnten Auge gefassten Dekade dokumentiert sind – es angegangen und in einem klar definierten Zeit- bleibt also noch viel zu tun. HAMBURGmachtSPORT
DRITTERHAMBURGERSPORTBERICHT 3 Die ZKS-Mitglieder sind sich den hohen Anforde- rungen, die eine Bewerbung um Olympische und Paralympische Sommerspiele mit sich bringt, be- wusst. Sie sind überzeugt, Hamburg mit dem kon- sequenten Verfolgen der in der Dekadenstrategie formulierten sportlichen, sozialen und politischen Aspekte auf den richtigen Weg für die Ausrich- tung selbst einer Veranstaltung derartiger Größe gebracht zu haben. Zukunftskommission Sport im November 2014
4 DRITTERHAMBURGERSPORTBERICHT Dekadenziel 1 bleibt. Im August 2014 fand das erste ParkSport- Sommerfest unter Mitwirkung aller Partner statt. SPORTmachtSTADT – Stadtteil- entwicklung durch Sport und Bewegung Das Programm „100 Jahre Grün!“ beinhaltete ei- nen Veranstaltungsbaustein „ParkSport“ mit An- Gemeinsam mit den Vereinen und Verbänden geboten Hamburger Vereine und weiterer Sport- wurden die Ergebnisse des ParkSports in 2013 anbieterinnen und Sportanbieter. So erfolgte u.a. ausgewertet. Dabei bestand Einigkeit darü- am 28. September 2014 ein Aktionstag Wandern, ber, dass für den Bereich „Draußen bewegen“ der den nun geschaffenen und mit Kartenmaterial bzw. „Outdoor-/ParkSport“ eine vertiefende Qua- dargestellten „2. Grünen Ring“ auf einer Gesamt- lifizierung für Multiplikatorinnen und Multiplikato- länge von rund 100 Kilometern rund um Hamburg ren im Sport erarbeitet und umgesetzt werden unter Anleitung erlebbar machte. Der „Materi- soll. Diese Arbeit wurde inzwischen in Koopera- alpool ParkSportAbzeichen“ wurde Hamburger tion mit dem HSB und dem Verband für Turnen Sportvereinen, anderen Landessportbünden und und Freizeit (VTF) begonnen; daraus resultierende weiteren Interessierten zur Verfügung gestellt. Maßnahmen sind für 2015 geplant. Begleitend erfolgte ein inhaltlicher Austausch mit Fachverbänden sowie bezirklichen Sport- Als Meilenstein in der Entwicklung des ParkSports referentinnen und Sportreferenten sowie Sozial- ist die Gründung einer Genossenschaft zu nennen: raummanagerinnen und Sozialraummanagern, Im Mai 2014 wurde als Nachnutzungsstruktur für der fortgesetzt werden soll. Schließlich erschien die Sport- und Bewegungsangebote im Wilhelms- im September 2014 die in Kooperation mit dem burger Inselpark die „ParkSport-Genossenschaft“ Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) er- gegründet. Grundsätzlich sollte das innovative stellte ParkSport-Dokumentation. ParkSport-Konzept der „internationalen garten- schau 2013“ (igs), nach dem Ausstellungsjahr im Darüber hinaus sind der HSB, das Landessport- Rahmen des öffentlichen Parks eine Fortsetzung amt, die Behörde für Stadtentwicklung und Um- finden. Dabei sollte eine Verbindung von indivi- welt (BSU) sowie die Bezirksämter am Arbeits- duellem, gewerblichem und organisiertem Sport kreis (AK) „Stadtentwicklung durch Sport und erreicht werden. Mit den im Park ansässigen Ak- Bewegung / ParkSport“ beteiligt. Eine Weiter- teuren, Sportvereinen des Stadtteils sowie wei- verfolgung des Interesses an der Ausrichtung teren Partnern und Sponsoren ist es gelungen, Olympischer und Paralympischer Sommerspiele durch eine Genossenschaftsgründung hierfür eine würde in diesem Kontext die Entwicklung des gemeinsame Struktur zu schaffen. Die Genossen- ParkSports weiter voranbringen. schaft gewährleistet die Nutzung und „Bespielung“ der Sport- und Bewegungsangebote und bildet eine Mit dem Projekt HSV-Campus soll südöstlich der starke Marke, die die Programmatik und Angebote Imtech-Arena der Trainingsbetrieb der Bundes- aller Partnerinnen und Partner nach außen darstellt. liga-Mannschaft mit der Nachwuchsarbeit der Weiterhin gewährleistet sie ein ParkSport-Manage- U23 und dem Jugendtraining aller Jahrgänge zu- ment, das den kontinuierlichen Austausch der Ak- sammengeführt werden. Hierzu hat die FHH mit teure organisiert. Zudem bietet die Genossenschaft dem Hamburger Sportverein (HSV) einen Erbbau- ein Geschäftsmodell, welches Synergien aus der rechtsvertrag geschlossen, der die Flächen für gemeinschaftlichen Leistungsfähigkeit bildet, wo- das Campus-Gebäude und den Trainingsbetrieb bei die Eigenständigkeit aller Akteure bestehen langfristig sichert und die Verlagerung des bisher durch Freizeitsport genutzten „Bolzplatzes“ am Hellgrundweg auf dem Arenengelände ermög- Informationen zur Gemeinschaft der Sportakteure licht und festschreibt. Das Konzept des HSV- unter www.sportinsel-wilhelmsburg.de Campus erfährt nach der Neuaufstellung des SPORTmachtSTADT
DRITTERHAMBURGERSPORTBERICHT 5 HSV erneut eine inhaltliche Weiterentwicklung Rahmenpläne Steilshoop und Wilhelmsburg unter und die Erweiterung auf zunächst siebeneinhalb Einbeziehung der betroffenen Sportvereine und Trainingsplätze, die aktuell unter Beteiligung des des Landessportamtes. Landessportamtes mit den zuständigen Fach- behörden und dem Bezirksamt Altona erörtert Die Umbauarbeiten der ehemaligen Blumenhalle werden. Im Rahmen dieser Abstimmung ist im der igs in Wilhelmsburg zu einer Sporthalle wer- Herbst 2014 auf dem Parkplatz Braun eine Zen- den bis Ende des Berichtsjahres weitgehend ab- trale Erstaufnahme für Flüchtlinge errichtet wor- geschlossen sein. Am 19. Oktober 2014 hat das den. Das Bauplanungs- und Nutzungskonzept für erste Heimspiel der Basketballmannschaft „Ham- den Campus sieht darüber hinaus auch die Inte- burg Towers“ vor 2.000 Zuschauern in der neuen gration von Einrichtungen für den ParkSport vor, Sporthalle stattgefunden. die von Freizeitsportlerinnen und Freizeitsport- lern genutzt werden können. Auch das Team der Rollstuhlbasketballer „BG Baskets Hamburg“ hat dort Ende Oktober 2014 Die Wohnungsbauoffensive und die damit ein- ihr erstes Heimspiel austragen können und es hergehende Innenverdichtung der Stadt verstär- begrüßt, dass beim Umbau der Halle die inklu- ken den Druck auf Sportflächen und erfordern siven baulichen Anforderungen berücksichtigt besondere Anstrengungen für deren Erhalt. Für wurden. Im Zuge des Umbaus der Blumenhalle den aus neuen Wohnungsbauprojekten resultie- entstand außerdem ein barrierefreier Zugang von renden Sportbedarf werden vielfach im ersten der S -Bahn-Station Wilhelmsburg bis zur neuen Planungsschritt keine neuen Sportflächen vorge- Sporthalle. Seit November 2014 fasst die neue sehen. Hierfür wird aktuell im Landessportamt Halle nach Fertigstellung der Baumaßnahmen eine Globalrichtlinie erstellt, die den Erhalt bzw. 3.000 Zuschauerplätze. die Aufwertung von Sportflächen bei Überbau- ung vorhandener Flächen vorgibt. Aktuell werden Die Entscheidung über die langfristige Sicherung bezirkliche Rahmenpläne zu Quartiersentwicklun- des Pferderennsports in Hamburg (Galopp und gen erarbeitet, wie z. B. die Entwicklungen der Traben) inklusive der damit verbundenen Standort
6 DRITTERHAMBURGERSPORTBERICHT fragen steht weiter aus. Vertreterinnen und Vertre- Mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte wurde 2014 ter des Senats haben mit den Akteuren des Pferde- die Vereinbarung, weitere Sportgroßveranstal- rennsports Gespräche geführt. Gegenstand waren tungen in der Innenstadt grundsätzlich nur noch Überlegungen zu einer von der FHH und dem Trab- dann zu genehmigen, wenn eine bestehende Ver- und Galopprennsport in Hamburg zu errichten- anstaltung verlegt wird, konsequent umgesetzt. den Doppelrennbahn, deren Konzept und Betrieb In diesem Zusammenhang wurden Planungen gemeinsam vom Trab- und Galopprennsport in aufgenommen, gemeinsam mit Veranstaltern Hamburg erarbeitet und dauerhaft und nachhaltig von Sportevents und den zuständigen Geneh- getragen werden sollte. Ein Konzept haben die bei- migungsbehörden einen „Locationplan“ für Ham- den Hamburger Vereine des Trab- und Galopprenn- burg zu entwickeln, um die Suche nach geeig- sports bisher nicht vorgelegt. Der Pachtvertrag für neten dezentralen Flächen zu vereinfachen und die Trabrennbahn wurde zunächst bis Mitte 2017 effizienter zu gestalten. verlängert. Auf Seiten der FHH besteht weiterhin die Bereitschaft, konkretisierende Gespräche zu führen und das Galoppderby zu fördern. Dekadenziel 2 Im Berichtsjahr 2014 wurde weiter an der Ent- wicklung und Umsetzung neuer Sportveranstal- PLATZmachtSPORT – Investitionen in tungsformate in den Stadtteilen außerhalb der die Zukunft der Sportanlagen Hamburger Premiumflächen (Rathausmarkt und an die Binnenalster angrenzende Straßen: Jung- Die nachhaltige Verbesserung der öffentlichen fernstieg, Neuer Jungfernstieg, Lombardsbrücke und vereinseigenen Sportinfrastruktur konnte und Ballindamm sowie Gänsemarkt, Magellan- auch im Jahr 2014 durch die konstruktive Zusam- Terrassen, Marco-Polo-Terrassen, Heiligengeist- menarbeit aller Akteure vorangebracht werden. feld, Landungsbrücken, St. Pauli Fischmarkt und die Fläche vor dem Kreuzfahrtterminal Altona) ge- Im Rahmen der Sanierungsoffensive konnten über arbeitet. Neben der erneuten Ausrichtung des Su- den bezirklichen Sportstättenbau viele Maßnah- per Cups der smart beach tour im Beachvolleyball men zur nachhaltigen Verbesserung der öffentli- auf der Harburger Schlossinsel und der erfolgrei- chen Sportinfrastruktur für die Vereine umgesetzt chen vierten Auflage des Köhlbrandbrückenlaufs werden, wie z. B. der Bau eines Kunststoffrasen- (seit zwei Jahren sind die Startplätze ausver- spielfeldes am Sportplatz Tornquiststraße oder kauft) fand erstmals der HEK Halbmarathon in die großflächige Sanierung der Sportflächen und Wandsbek statt. Das Landessportamt und das des Gebäudes der Sportanlage Talweg. Zusätzlich Bezirksamt Wandsbek haben den Veranstalter, konnten über den HSB mit den über den Sport- die Hamburg Marathon VeranstaltungsGmbH, bei fördervertrag 2013 / 2014 bereitgestellten Mitteln der Etablierung und Umsetzung des neuen Kon- wichtige Maßnahmen für den Erhalt und Ausbau zeptes unterstützt. Mit ca. 1.000 Teilnehmerinnen der vereinseigenen Sportinfrastruktur, wie z. B. und Teilnehmern feierte die Veranstaltung eine er- die Sanierung der Tennishalle des SC Poppen- folgreiche Premiere. Im Jahr 2015 soll das Format büttel oder der Umbau des Fitnessstudios des weiter ausgebaut und als feste Sportveranstal- Eimsbütteler Turnverbandes umgesetzt werden. tung im Bezirk Wandsbek etabliert werden. Die Investitionen bei den Vereinen mit eigenen Anlagen sind weiterhin hoch: 125 Anträge mit ei- In Planung sind weitere Laufveranstaltungen nem geprüften Investitionsvolumen von 5,5 Mio. wie „Geile Meile“ oder „Landmeile“, die ab 2015 Euro wurden mit einem Gesamtförderbudget von stattfinden sollen und damit das Ziel unterstützen, 1,5 Mio. Euro bezuschusst oder mit Darlehen un- mehr Sportveranstaltungen außerhalb der Ham- terstützt. burger Innenstadt durchzuführen. PLATZmachtSPORT
DRITTERHAMBURGERSPORTBERICHT 7 Im Zweiten Hamburger Sportbericht wurde dar- Im Rahmen der igs entstanden im jetzigen Wil- gestellt, dass die Bürgerschaft 3,3 Mio. Euro für helmsburger Inselpark auf einer Fläche von ca. Sanierungsmaßnahmen bewilligt hat. Der HSB sieben Hektar ein Multifunktionsfeld, ein Boule (0,5 Mio. Euro), der im Bezirksamt Hamburg- platz, eine Laufstrecke mit Permanent Timing Mitte angesiedelte Bezirkliche Sportstättenbau und Streckenmarkierung, eine Skatearena über (1,7 Mio. Euro) und die Behörde für Inneres und 1.800 qm, eine Slackline-Station und verschiede- Sport (BIS) (1,1 Mio. Euro) haben die verschie- ne „Bewegungsgärten“ zur kostenfreien Nutzung denen Maßnahmen umgesetzt bzw. setzen die- für die Hamburger Bevölkerung. Darüber hinaus se aktuell um. Hier sind beispielhaft über den haben die Kletterhalle, der Hochseilgarten und die Bezirklichen Sportstättenbau die komplette Sa- neue Schwimmhalle hier ihren Standort in einem nierung der Sportanlage Im Allhorn und für das sportiven Umfeld. Im nächsten Jahr wird im Wil- Landessportamt die Sanierung der Jahnkampf- helmsburger Inselpark überdies eine Kanustrecke bahn sowie der Austausch der Kälteanlage in der zur Nutzung freigegeben. Eissporthalle Farmsen zu nennen. Durch die von der Bürgerschaft bereitgestellten Mittel konnte der Sanierungsstau im Bereich der öffentlichen und vereinseigenen Sportanlagen deutlich redu- ziert werden. Um den Finanzierungsbedarfen der Vereine von städtischer Seite besser gerecht zu werden, wur- den im Berichtszeitraum neue Förderoptionen für vereinseigene Sportanlagen geprüft. Die hierzu begonnenen Gespräche zwischen der BIS, dem HSB, der Senatskanzlei und der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB) kommen kon- struktiv voran. Im Bereich Ressourcen- und Kli- maschutz gibt es bereits Programme der IFB, von denen regelmäßig Sportvereine profitieren. Um künftig auch die Gewährung von Landesbürg- schaften als weitere Finanzierungsalternative für Mit der Öffnung des Wilhelmsburger Inselparks Baumaßnahmen auf Sportrahmenvertragsflächen steht mit den Strecken im Park und den Verbin- zu ermöglichen, hat die BIS eine Regelung im dungen vom Park zum S-Bahnhof Veddel sowie Haushaltsbeschluss beantragt. Eine Entschei- dem Weg bis zum Reiherstieg ein großer Teil des dung hierüber wird mit dem Beschluss des Haus- sogenannten „Loop“ (Freizeitrundkurs) rund um halts 2015/2016 angestrebt. die Elbinsel zum Joggen, Skaten und Radfahren zur Verfügung. Der neue Rundkurs weist mit zum Der Neubau der bundesweit ersten vollinklusiven Teil fünf Metern Breite, der Asphaltierung und Sporthalle in Hamburg Alsterdorf unter städtischer dem Abstand zum Verkehr eine hervorragende Mitfinanzierung ist ein großer Schritt. Es befindet Qualität auf und ist somit auch für Radfahr- und sich hier der Paralympische Trainingsstützpunkt Skate-Anfänger gut geeignet. (PTS) Rollstuhlbasketball im Aufbau und soll den Leistungssportlerinnen und Leistungssportlern Im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums des Alto- Trainingszeiten zur Verfügung stellen. Auch inklu- naer Volksparks hat zudem die dortige Laufstre- sive Breitensportangebote finden hier eine opti- cke eine umfangreiche Qualifizierung erfahren. male Sportstätte.
8 DRITTERHAMBURGERSPORTBERICHT Im September 2014 erfolgte die Eröffnung der Dekadenziel 3 BMX-Bahn in Hamburg-Farmsen / Neusurenland. Beim „BMX Race Track“ handelt es sich um eine HAMBURGmachtLEISTUNG – vereinseigene Anlage der Radsportgemeinschaft Ausbau von Schwerpunktsportarten Hamburg von 1893 e. V., die u.a. mit mehr als 4.000 Stunden ehrenamtlichen Engagements ent- Durch die regelmäßigen Treffen der AG Leis- standen ist. Die Kosten der Baumaßnahme belie- tungssport wurde die vertrauensvolle und enge fen sich auf rund 180.000 Euro, die aus Sonder- Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Institu- mitteln der Bezirksversammlung Wandsbek, des tionen vertieft. HSB und durch Spenden finanziert wurden. Rad- sport-Vereine, die Mitglied des Bundes Deutscher Nach den im Jahr 2014 erfolgten Eröffnungen Radfahrer sind, können die Bahn mieten. Darüber der Sporthallen in Wilhelmsburg und Alsterdorf hinaus wurde ein Kooperationsvertrag mit zwei soll in der Halle der Evangelischen Stiftung Als- benachbarten Schulen geschlossen, so dass die terdorf (ESA) der PTS Rollstuhlbasketball aufge- Bahn ebenfalls für den schulischen Sportunter- baut werden. Die Bundesligamannschaft des HSV richt zur Verfügung steht. Rollstuhlbasketballs führt ihr Training und die Liga- spiele künftig in Wilhelmsburg durch. Am 28. Februar 2014 wurde im Rahmen der AG Sportstättenbau zwischen dem SBH, dem HSB, Um neben den infrastrukturellen Entwicklungs- dem Landessportamt, den Bezirksämtern und maßnahmen auch die Sportlerinnen und Sportler der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB), in Hamburg darin zu unterstützen, ihren Sport in die strategische Verknüpfung der Sportstätten- optimaler Weise ausüben zu können, wurde das planung mit der Schulentwicklungsplanung ver- TEAM HAMBURG 2016 gestärkt. Durch die Ein- einbart. Alle beteiligten Institutionen versuchen, beziehung der Sportrechteagentur SPORTFIVE den Vereinsbedarfen im Rahmen ihrer Planun- konnte die Vermarktung des Teams in erfahrene gen gerecht zu werden. Hände gelegt werden. Organisatorisch eingebet- tet ist das Team als Projekt in die Stiftung Leis- tungssport Hamburg. Ziel der Zusammenarbeit HAMBURGmachtLEISTUNG
DRITTERHAMBURGERSPORTBERICHT 9 mit SPORTFIVE ist die Gewinnung von weiteren und des Interesses weiterer Schulen an einer Ein- Partnerunternehmen zur Finanzierung der Mit- bindung des Sports in das schulische Leitbild wird glieder des Teams. Öffentlichkeitswirksame Ver- zur Zeit das bestehende Konzept zur Förderung anstaltungen und eine moderne Kampagne un- des Verbundsystems Schule-Leistungssport eva- terstützen die Bekanntmachung des Teams und luiert und weiterentwickelt. Unter der Federfüh- seiner Mitglieder in der Bevölkerung und stärken rung der BSB wurden die bisherigen Kriterien und zugleich das Interesse möglicher Sponsoren. Label für Schulen mit Sportbezug geprüft. Ziel des in der Entwicklung befindlichen neuen Konzepts Im direkten Zusammenhang mit dem Ziel der ist die flächendeckende Versorgung der Stadt mit Entsendung vieler Aktiver zu den Olympischen Schulen, die ein ambitioniertes Sportangebot für und Paralympischen Spielen stehen die Suche talentierte Kinder und Jugendliche bereithalten. und das Entdecken der zukünftigen Olympiateil- nehmerinnen und -teilnehmer. Der seit 2013 im Lehrplan etablierte Motoriktest für alle zweiten Schulklassen in Hamburg führt jährlich mehr Kin- der in den Sport: Im September 2014 ließen sich hierdurch insgesamt 850 Kinder für 71 Talentauf- baugruppen von Vereinen und HSB gewinnen. Mit der Einführung eines Sportlabels für Kindergärten ist in Hamburg darüber hinaus die Basis gelegt, das formulierte Ziel einer Entwicklung „vom Kin- dergarten zum Olympiasieger“ zu erreichen. Die Talentsichtung ist nach wie vor eine der wichtigs- ten Maßnahmen des Hamburger Leistungssports. Für eine gute berufliche Perspektive ist heute ein erfolgreicher Schulabschluss unverzichtbar. Um Leistungssportlerinnen und Leistungssportlern sowohl die sportliche Entwicklung als auch eine erfolgreiche Schulkarriere zu ermöglichen, sollen zukünftig Schule und Sport noch enger verknüpft Basis der Erfolge im Sport ist in vielfacher Hinsicht werden. Das reibungslose Zusammenwirken von das Zusammenwirken zahlreicher verschiedener Schule und Sport im Leistungssport stellt sich als Komponenten. Neben den Aktiven, die das Ergebnis immer entscheidender für die Sportlerinnen und einer guten Arbeit auf dem Platz oder in der Halle zei- Sportler dar. Die Anforderungen im schulischen gen, sind es die Trainerinnen und Trainer, die für die und sportlichen Bereich steigen stetig und müs- Ergebnisse verantwortlich sind. Der Beruf der Traine- sen von den Aktiven parallel erfüllt werden. Hier- rin bzw. des Trainers setzt hohes Engagement und zu ist die Einbindung des Sports in den Schultallag Fachwissen voraus. In Hamburg soll der Beruf und unverzichtbar. Mit der Eliteschule des Sports, der die Tätigkeit der Trainerin bzw. des Trainers dement- Eliteschule des Fußballs und der Partnerschule sprechend anerkannt werden und sich die Wertigkeit des Leistungssports gibt es drei Schulen in Ham- in der Förderung und Bezahlung wiederfinden. Unter burg, die schon heute eine Verbindung dieser An- Federführung des HSB wird daher im Rahmen der forderungen ermöglichen. Auf Grund der Bedarfe AG Leistungssport über zukünftige Möglichkeiten diskutiert, Trainerinnen und Trainer besser zu fördern. Einer aktuellen Bestandsaufnahme folgt mittelfristig Weitere Informationen zum TEAM HAMBURG 2016 unter www.team-hamburg.de ein Maßnahmenplan zur umfangreichen Entwick- lung des Berufsbildes der Trainerin bzw. des Trainers.
10 DRITTERHAMBURGERSPORTBERICHT Dekadenziel 4 Veranstalterinnen und Veranstaltern bei der Aus- richtung von Sportgroßveranstaltungen weiter ver- EVENTmachtHAMBURG – Stadt als stärkt (siehe auch Dekadenziel 7). Neben regelmäßi- Stadion für Ligen und Sportevents gen und bei Bedarf stattfindenden koordinierenden Treffen mit den zuständigen Genehmigungsbehör- Die von der ZKS verabschiedeten Kriterien für die den und Veranstaltern gab es bei übergreifenden „Hamburg Top Ten“ werden derzeit von fünf der Themen, wie z. B. dem „Jahr des Wassersports größten und bedeutendsten Sportgroßveranstal- 2014“ Abstimmungen in größerer Runde. Es hat tungen in Hamburg erfüllt: Haspa Marathon Ham- sich bewährt, wechselseitig Erfahrungen und Posi- burg, Vattenfall Cyclassics, ITU World Triathlon tionen auszutauschen sowie Veranstaltungsabläufe Hamburg, Deutsches Spring- und Dressurderby zu überprüfen und dann gemeinsam zu optimieren. sowie Tennis bet-at-home Open. Nach dem Themenjahr „Inklusion“ in 2013 wurde im Jahr 2014 unter der Schirmherrschaft des Ers- ten Bürgermeisters das „Jahr des Wassersports 2014“ unter Federführung des Landessportamtes erfolgreich durchgeführt. Viele tausende Sport- lerinnen und Sportler haben aktiv teilgenommen und damit viele Hamburgerinnen und Hamburger, die als Zuschauerinnen und Zuschauer zu den Veranstaltungen gekommen sind, begeistert. Das entscheidende Ziel der Themenjahre, den Sport in seiner Vielfältigkeit zu präsentieren und zum Mit- machen anzuregen, wurde mit der Umsetzung des „Jahr des Wassersports 2014“ übertroffen. Im Rahmen des „Jahr des Wassersports 2014“ ist es erstmals gelungen, weit über 100 Wasser- Die AG „Hamburg Top Ten“ der ZKS hat sich mit sportevents und sieben „Special Moments“ unter der Sichtung und Ausschreibung möglicher neu- einem kommunikativen Dach zu bündeln. er „Hamburg Top Ten“-Formate beschäftigt. Eine neue Top Ten-Veranstaltung im Bereich Wasser- Highlights des Jahres waren die Weltmeister- sport ist bereits identifiziert. Ihre Etablierung be- schaft der Junioren im Rudern, die Deutschen findet sich aktuell in der Planung. Kanu-Rennsportmeisterschaften, der E.ON Hanse AlsterCup, die Deutschen Meisterschaften im Die Gespräche zwischen dem Landessportamt Freiwasserschwimmen sowie die Feierlichkeiten und der Hamburg Marketing GmbH (HMG) zur Er- zum 100-jährigen Jubiläum des Deutschen Kanu- arbeitung eines Sponsoringmodells für die „Ham- Verbandes e. V. in Hamburg. burg Top Ten“-Veranstaltungen dauern derzeit noch an. Aktuell werden die fünf „Hamburg Top Während des Hafengeburtstages Hamburg, der Ten“-Veranstaltungen über die Hamburgische Kul- Präsentationen beim „Wasserfest X-Treme“ und tur- und Tourismustaxe gefördert. den Darbietungen auf der Hanseboot wurde der Hamburger Bevölkerung und allen Interessierten Im Jahr 2014 wurde die Zusammenarbeit mit den und Gästen ein breites Angebot an spannenden Hamburger Vereinen, Verbänden und anderen Mitmachaktionen geboten. EVENTmachtHAMBURG
DRITTERHAMBURGERSPORTBERICHT 11 Besonders der Special Moment „Brücken bauen“, Neben einer eigenen Intenetseite www.wassersport- bei dem eine symbolische Brücke bestehend aus jahr.de, einer Facebook-Seite www.facebook.com/ Sportbooten über die Außenalster gespannt wurde, jahrdeswassersports mit tagesaktuellen Informationen hat für großes Aufsehen gesorgt. Dank großer Be- und einer Veranstaltungs-App gab es einen Flyer zum teiligung aller Wassersportbegeisterten der Stadt Themenjahr sowie verschiedene Plakatierungen im konnte Sportsenator Michael Neumann die Ham- Stadtgebiet Hamburgs. burger Außenalster trockenen Fußes überqueren. 37 namhafte Unternehmen, die als Paten dieses Special Moments in Aktion traten, haben Spenden in Höhe von 37.000 Euro zusammengetragen, dank Dekadenziel 5 derer die Projekte „Sport ohne Grenzen“ und „Ab ins Wasser“ finanziell unterstützt werden können. SPORTmachtUMWELT – Bewegung für Umwelt Neben dem Kooperationspartner, der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation Hamburg ist eine attraktive, wachsende Stadt. Die (MHMK), haben der HSB, alle sieben Bezirks- Entwicklung der Städte führt zu neuen Heraus- ämter, die zuständigen Fachbehörden, die DOSB forderungen, die einen Interessenausgleich zwi- New Media GmbH sowie das Hamburger Abend- schen den verschiedenen Nutzungen erfordert. blatt und der NDR großen Anteil am Erfolg des In Hamburg hat sich an vielen Beispielen gezeigt, Themenjahres. Die Zusammenarbeit zwischen dass Sportanlagen in Wohngebieten zunehmend dem Landessportamt und einer Hochschule bei Einschränkungen unterliegen. Da die Sportan- der Planung und Umsetzung des Themenjahres lagenlärmschutzverordnung (18. BlmSchV) bis- ist bisher einzigartig in dieser Form und hat ge- lang keine Privilegierung des Sportlärms ähnlich zeigt, wie gut sich Theorie und Praxis ergänzen. dem Kinderlärm vorsieht, ist diese Verordnung Die MHMK hat u.a. das visuelle Konzept zum reformbedürftig. Der Hamburger Senat hat hierzu „Jahr des Wassersports 2014“ entwickelt, journa- erfolgreich eine Bundesratsinitiative gestartet. listisch begleitet und die mediengestützte (Live-) Der HSB hat diesen Antrag auf Ebene der Kon- Kommunikation per Videodrohne übernommen. ferenz der Landessportbünde intensiv begleitet.
12 DRITTERHAMBURGERSPORTBERICHT Der Bundesrat hat daraufhin am 11. Juli 2014 Die Beachtung, Einhaltung und Förderung von eine Verordnungsinitiative zur Änderung der Maßnahmen zur Verbesserung des Umwelt- 18. BImSchV (Einfügung einer Länderöffnungs- schutzes wird vom Landessportamt bei der Ver- klausel, BR-Drs. 198/14) beschlossen. Darüber gabe von Zuwendungen für Sportveranstaltungen hinaus hat das Landessportamt das Thema in besonders berücksichtigt. Von den Zuwendungs- wichtigen bundesländerübergreifenden sport- empfängern ist mindestens eine Maßnahme aus fachlichen Gremien, wie z. B. der Sportreferen- den in der neuen Förderrichtlinie für Sportveran- ten- und der Sportministerkonferenz der Bundes- staltungen genannten Maßnahmen oder eine ver- länder parallel weiter engagiert vorangetrieben. gleichbare Maßnahme nachweisbar umzusetzen. Die Sportministerkonferenz hat diese Initiative Daneben ist für eine nachhaltige Veranstaltungs- Anfang November 2014 mit einem entsprechen- planung der „Leitfaden für umweltfreundliche den Beschluss unterstützt. Zudem hat Hamburg Sportgroßveranstaltungen“ des Bundesministeri- seine diesbezügliche Gesetzgebungskompetenz ums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicher- auf Landesebene ausgeschöpft: Das Hambur- heit sowie des DOSB, die Broschüre „Events: Das gische Lärmschutzgesetz wurde dahingehend Gleiche in Grün“ der BSU heranzuziehen. Im Jahr ergänzt, dass durch Sport hervorgerufene Ge- 2014 hat ein Großteil der Zuwendungsempfänger räusche privilegiert werden. Zusammen mit dem bei der Umsetzung von Sportveranstaltungen be- Landessportamt hat die BSU hierzu ein Merk- reits mindestens eine Maßnahme durchgeführt. blatt für die Bezirksämter mit Hinweisen zu der Insgesamt ist ein deutlich gestiegenes Bewusst- Frage entwickelt, bei welchen Veränderungen sein hinsichtlich der Planungen und Umsetzungen einer Sportanlage der Altanlagenbonus in der im Bereich des Umweltschutzes bei Sportveran- Regel erhalten bleibt. Hamburg hat damit sport- staltungen zu verzeichnen. politische Akzente zur Verbesserung der Situati- on der Sportvereine im Spannungsfeld Sport und Lärm gesetzt. Dekadenziel 6 Im Vorjahr wurde erstmals zur Förderung des Radfahrens in Hamburg als Teil des gesundheits- SPORTmachtGESUND – orientierten städtischen Mobilitätskonzepts auf Gesundheit mit Bewegung Einladung des Ersten Bürgermeisters die sog. „Fahrradwerkstatt“ einberufen. Im September Für die Kooperation Schule – Verein und Sport 2014 wurde der Workshop fortgesetzt. Bei die- im Ganztag erarbeiten die BSB, die BIS sowie ser Gesprächsrunde von behördlichen Entschei- die Hamburger Sportjugend (HSJ) zum Schuljahr dungsträgen mit externen Referentinnen und 2015/2016 eine neue Rahmenvereinbarung. Sie soll Referenten fand ein konstruktiver Austausch über Sport und Bewegung im Rahmen des Ganztags- die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten des betriebs ausbauen und enthält ebenfalls die Förde- Fahrradverkehrs in Hamburg statt. rung von Kindern mit motorischem Förderbedarf. Darüber hinaus werden die Interessen des Sports Der VTF entwickelte parallel dazu die Qualifika- seit 2014 auch im sogenannten „Fahrradforum“ tionsmaßnahme „Gesundheitsförderung für Kin- durch das Landessportamt vertreten. In diesem der“, die erstmals im nächsten Jahr durchgeführt halbjährlichen behörden- und institutionenüber- wird und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren greifenden Arbeitskreis findet unter Federführung die fachgerechte Kompetenz u. a. für die motori- der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovati- sche Förderung im Rahmen des Ganztagsschul- on (BWVI) ein regelmäßiger Austausch zu den ak- betriebs vermittelt. tuellen Entwicklungen und Planungen im Bereich des Radfahrens in Hamburg statt. SPORTmachtGESUND
DRITTERHAMBURGERSPORTBERICHT 13 Im aktuellen Schuljahr wurden im Bereich Ganz- tägige Bildung und Betreuung (GBS) an Schulen 362 Sport-Angebote nach dem bestehenden An- gebotsmodell beantragt. Über das bestehende Vereinsmodell wurden 292 Neu-Mitgliedschaften und im Bereich Ganztagsschulen (GTS) 306 Neu- Mitgliedschaften beantragt. Im Projekt „Kids in die Clubs“ wurden im Zuwen- dungszeitraum 1. August 2013 bis 31. Juli 2014 insgesamt 9.281 Mitgliedschaften gefördert. Von diesen wurden 8.222 Mitgliedschaften über das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes und 1.059 Mitgliedschaften über den Sportförderver- trag der BIS finanziell unterstützt. Die Programme „Jugend trainiert für Olympia“ Weitere Maßnahmen, die im Bereich „Gesund- (JtfO) und „Jugend trainiert für Paralympics“ heit mit Bewegung“ stattfanden: (JtfP) werden weiterentwickelt und modernisiert. Vom 7. April bis 25. Mai 2014 veranstaltete der VTF In diesem Jahr wurde die Verbreitung und Aus- in Kooperation mit dem HSB und 38 Hamburger gestaltung des betrieblichen Gesundheitsmanage- Sportvereinen die Gesundheitssportkampagne ments in mittelständischen Unternehmen in „bewegt-bestärkt-beschwingt“, die Interessierten Hamburg mit Hilfe einer Umfrage erhoben, Her- neue Zugänge zu den gesundheitsorientierten ausforderungen und erforderliche Unterstützungs- Angeboten eröffnete. bedarfe identifiziert und im Analysepapier „Wett- bewerbsfaktor Gesundheit“ zusammengefasst. Die von der BIS und der Behörde für Gesundheit Danach hat das Thema Gesundheit in den letzten und Verbraucherschutz (BGV) unterstützte Bewe- fünf Jahren an Bedeutung gewonnen; allerdings gungsinitiative des HSB und des Hamburger Abend- waren auch noch deutliche Informationsdefizite blatts „Mach mit – bleib fit!“ wurde im Berichtsjahr zu verzeichnen. Daran anknüpfend wurden von erfolgreich verstetigt und weiter ausgebaut. Damit Seiten der Handelskammer Hamburg Empfehlun- werden durch die unterschiedlichen Kooperationen gen formuliert, wie mittelständischen Unterneh- zur Steigerung von Mobilität und Beweglichkeit men der Einstieg in ein betriebliches Gesundheits- sowie Prävention zwischen Sportvereinen und management erleichtert werden kann. Senioren einrichtungen Bewegungsangebote für Seniorinnen und Senioren gefördert. Die Förderung Darüber hinaus wurde die Erarbeitung einer Da- der sozialen Teilhabe älterer Menschen steht eben- tenbank für Gesundheitsdienstleister in Angriff falls im Fokus dieser Bewegungsinitiative. genommen. Diese soll sich aus der bestehenden Website „Fit in Hamburg“ heraus entwickeln und Seit diesem Jahr bestehen in Hamburg 14 Be- eine Plattform bieten, auf der Anbieter ihr kom- wegungskitas und fünf BewegungskitasPLUS; plettes Produkt- und Leistungsportfolio bewerben weitere Kindertagesstätten erwerben aktuell die können und Interessierte ihr bedarfsgerechtes An- erforderlichen Qualifikationen zur Bewegungskita. gebot finden. Der VTF sichert mit der Fachtagung „Fit und Pfiffig“ die Qualifizierung von Erzieherinnen und Erziehern sowie Bewegungspädagoginnen und -pädagogen ab (über 300 Teilnehmende).
14 DRITTERHAMBURGERSPORTBERICHT Erstmals richtete der Verein „Yoga für alle e. V.“ gleitet sie als Koordinator im Genehmigungsver- am 21. Juni 2014 die erste „Nacht des Yoga“ fahren. Daneben werden im Bedarfsfall für eine aus und präsentierte vielen Hamburgerinnen verbesserte Kommunikation und eine effizien- und Hamburgern die Vielfalt der Yogaformen in tere Ablauforganisation von Genehmigungsver- Sportvereinen, Yoga- und Fitnessinstituten. Die fahren gemeinsame Gesprächsrunden zwischen Veranstaltung „yogafair“ am 20. und 21. Septem- Veranstaltern und den unterschiedlichen Instituti- ber 2014 bildete eine Verbindung von Publikums- onen und Gremien organisiert. Ein positives Bei- messe und Weiterbildungsakademie rund um das spiel, welches viel Anerkennung erhalten hat, ist Thema Yoga und bot 70 Workshops mit 30 Re- das am 25. November 2013 vom Landessport- ferentinnen und Referenten aus den USA, Öster- amt gemeinsam mit der Handelskammer Ham- reich und Deutschland an. burg veranstaltete Treffen aller Sportveranstal- terinnen und -veranstalter (Verbände, Vereine, Im Mai 2014 wurde der 1. Qigong-Kongress vom Agenturen) und Genehmigungsbehörden. Neben VTF umgesetzt (250 Teilnehmende). Informationen zu den neuesten Entwicklungen und Veränderungen, einem Expertenvortrag so- Die Neuauflage des „Rezepts für Bewegung“ wie einem Ausblick auf das folgende Jahr gab wurde federführend vom HSB und der Hambur- es für die Teilnehmenden im Rahmen eines „Get ger Ärztekammer umgesetzt und von der BGV, togethers“ die Möglichkeit, umfassend Erfahrun- dem Hamburger Sportärztebund sowie dem VTF gen auszutauschen. Von allen Beteiligten wurde unterstützt. der Wunsch geäußert, diese Form der Veranstal- tertreffen regelmäßig durchzuführen. Eine Fort- Der „7. Internationale Hamburger Sport-Kongress“ setzung dieses Formats ist deshalb für Anfang des VTF bot vom 31. Oktober bis zum 2. Novem- 2015 geplant. ber 2014 Fachforen, Vorträge, Seminare und Workshops zum Fitness- und Gesundheitssport Die Anpassung der Förderrichtlinie für Sportver- mit 202 Referentinnen und Referenten in 270 anstaltungen an die Ziele der Dekadenstrategie Veranstaltungen für 1.500 Teilnehmerinnen und Sport wurde zu Beginn des Jahres 2014 abge- Teilnehmer. schlossen und konnte am 5. Februar 2014 in Kraft treten. Mit jedem Antragsteller werden im Rah- Der Betriebssportverband Hamburg e. V. ver- men der Zuwendungsvergabe messbare Ziele anstaltete am 7. Oktober 2014 gemeinsam mit und Kennzahlen vereinbart, deren Erreichung in seinen Partnern den „4. Perspektivischen Fach- der Erfolgskontrolle durch das Landessportamt kongress: Betriebliche Zukunft in Motion“ im Con- überprüft werden. Die Zuwendungsempfänger gress Centrum Hamburg (CCH). der „Hamburg Top Ten“ werden darüber hinaus verpflichtet, Medienanalysen für die Auswertung vorzulegen. Dekadenziel 7 Ein digitaler sportartenübergreifender Veranstal- tungskalender wurde in Zusammenarbeit mit der HAMBURGmachtSERVICE – DOSB New Media GmbH entwickelt. Der Proto- Öffentliche Verwaltung für Sport typ ging bereits mit Beginn des „Jahr des Was- sersports 2014“ im April 2014 unter der Domain Das Landessportamt versteht sich als „One- www.wassersportjahr.de online und wurde von Stop-Shop“ für Veranstalter von Sportevents und den beteiligten Sportveranstaltern umfangreich unterstützt diese bei der Planung, Genehmigung genutzt. und Umsetzung ihrer Veranstaltungsformate. Es nimmt die Anliegen der Veranstalter auf und be- HAMBURGmachtSERVICE
DRITTERHAMBURGERSPORTBERICHT 15 Seit November 2014 ist auch der sportartenüber- Dekadenziel 8 greifende Veranstaltungskalender unter der Do- main www.sportkalender-hamburg.de online. SPORTmachtHAMBURG – Die Erfahrungen aus der Pilotphase sind in die Konzentriert an die Spitze Verbesserung des Angebots eingeflossen. Alle Sportvereine, -verbände, und -veranstalter haben Für alle Akteure des Hamburger Sports sind er- nun die Möglichkeit, selbständig und kostenlos folgreiche Bewerbungen um nationale und inter- Veranstaltungen über ein einfach zu nutzendes nationale Sportgroßveranstaltungen ein wichtiger Content- Management-System einzutragen, zu Eckpfeiler bei der Umsetzung der Dekadenstrate- veröffentlichen und zu aktualisieren. Ziel ist es, die gie für den Hamburger Sport. Sportveranstalter in Hamburg dabei zu unterstüt- zen, ihre Sportangebote und -veranstaltungen be- Deshalb hat sich die ZKS im Berichtszeitraum kannter zu machen und die im Internet verfügba- sehr intensiv mit der Weiterentwicklung der Be- ren Informationen stets mit geringem Aufwand auf werbungsstrategien beschäftigt und im Oktober dem aktuellen Stand zu halten. Für 2015 ist eine letzten Jahres erstmals eine zwischen allen Ak- Verknüpfung der Datenbank-Inhalte der Domain teuren des Sports abgestimmte Empfehlung für www.sportkalender-hamburg.de mit der Veran- zukünftige Bewerbungen um Sportgroßveranstal- staltungsdatenbank der Metropolregion Hamburg, tungen abgegeben. U. a. will sich Hamburg für die von der Hamburg Tourismus GmbH verwaltet die Willkommensfeier der Olympioniken in 2016 wird, vorgesehen. Hierzu müssen die Datenbank- und für die Folgetermine sowie für die Ruder- Strukturen aufeinander abgestimmt und Lösungen Weltmeisterschaften 2019 bewerben. Weitere für die technische Umsetzung erarbeitet werden. Bewerbungen um Sportgroßveranstaltungen wer- den derzeit noch geprüft, wie z. B. die Deutsche Meisterschaft Gerätturnen 2016 und Hamburg als www.wassersportjahr.de einer der Austragungsorte für die Herren Handball www.sportkalender-hamburg.de WM 2019. Mit dieser Strategie wird das Ziel ver-
16 DRITTERHAMBURGERSPORTBERICHT folgt, langfristig ein einheitliches und abgestimm- Gang gesetzt worden. Die ZKS hat sich von Anfang tes Verfahren im Kontext zu den Zielen der Deka- an in diesem Prozess aktiv eingebracht und dabei denstrategie zu entwickeln und alle Ressourcen gemeinsam mit der Projektgruppe „Olympia für auf die Umsetzung dieser Vorhaben zu konzent- Hamburg“ und deren Arbeitsgremien an der Be- rieren. Sollten die Bewerbungen im angestrebten antwortung der 13 vom DOSB gestellten Fragen Zeitrahmen nicht erfolgreich sein, sind Bewerbun- und der Erstellung eines Konzeptes gearbeitet. Im gen für die Folgejahre denkbar. Dadurch könnten Rahmen dieses laufenden Diskussionsprozesses Synergieeffekte auf breiter Basis genutzt werden. ist ein kompaktes Konzept entstanden, welches nach Aussage der DOSB-Vertreter alle gestellten Ein Höhepunkt im Sportjahr waren die Junioren Anforderungen erfüllt (www.hamburg.de/spiele- Ruder Weltmeisterschaften 2014. Mit über 730 fuer-hamburg). Auf dieser positiven Basis wird an Athletinnen und Athleten aus 57 Nationen und allen Themenfeldern einer möglichen Bewerbung über 10.000 Zuschauerinnen und Zuschauern war weitergearbeitet. Außerdem setzt sich die ZKS da- Hamburg mit der Regattastrecke in Allermöhe fast für ein, alle Hamburgerinnen und Hamburger in die eine Woche im Fokus des internationalen und na- Weiterentwicklung des Konzeptes einzubeziehen tionalen Rudersports. Dieses positive Bild wurde sowie eine breite Unterstützung für Olympische durch das gute Abschneiden der deutschen Mann- und Paralympische Spiele in Hamburg zu erzeugen. schaft mit sieben Gold- und zwei Silbermedaillen Der DOSB will am 21. März 2015 entscheiden, mit abgerundet. Die Hamburger Schwerpunktsportart welcher Stadt er sich international bewerben wird. Rudern wurde dadurch nachhaltig gestärkt. Im Anschluss daran wird die Bewerberstadt ein Referendum durchführen. Das Thema Olympia bewegt die Hamburgerinnen und Hamburger sowie alle Akteure des Sports kon- tinuierlich und in vielfältiger Form. Deshalb ist es auch folgerichtig, dass nach dem großen Erfolg der Willkommensfeier für die deutsche Olympiamann- schaft nach den Olympischen Spielen in London 2012 in Hamburg auch über Ausgestaltung zukünf- tiger Willkommensfeiern nach Olympischen und Paralympischen Sommerspielen in Hamburg nach- gedacht wird. Inzwischen wurde dazu zwischen der FHH und dem DOSB ein „Letter of Intent“ zur Willkommensfeier 2016 erarbeitet. Erste Gesprä- che zwischen den potenziellen Partnern, der Deut- sche Sport Marketing GmbH (DSM) und der HMG, haben bereits stattgefunden. Ein weiteres zentrales Thema im Berichtsjahr war und ist das Hamburger Interesse an der Ausrich- Derzeit sind bereits 32 Vertreterinnen und Vertre- tung der Olympischen und Paralympischen Som- ter des Hamburger Sports in nationalen und inter- merspiele 2024/2028. Nachdem das Präsidium nationalen Sportgremien engagiert. Zudem ist die des DOSB auf seiner Sitzung am 4. April 2014 be- FHH mit dem Staatsrat für Sport sowie der Lei- schlossen hat, sich um Olympische und Paralympi- tung des Landessportamtes im Sportausschuss sche Sommerspiele in Deutschland zu bewerben des Deutschen Städtetages vertreten. und dazu mit Hamburg und Berlin Gespräche auf- zunehmen, ist ein breiter Diskussionsprozess um www.hamburg.de/spiele-fuer-hamburg die Ausgestaltung einer Hamburger Bewerbung in SPORTmachtHAMBURG
DRITTERHAMBURGERSPORTBERICHT 17 Die führenden Vertreterinnen und Vertreter des Für das Jahr 2015 plant der HSB gemeinsam Sports und der Politik der Stadt Hamburg stehen mit dem Deutschen Rollstuhlsportverband, dem in einem regelmäßigen und engen Austausch mit BRSH und Special Olympics Hamburg eine Fach- den Spitzenvertreterinnen und Spitzenvertretern tagung zum Thema „Inklusion und Sport“. Eben- sämtlicher Organisationen des deutschen Sports. falls ist mit der Planung zur Durchführung eines inklusiven Sportabzeichentages in 2015 durch den HSB und dem Hamburger Leichtathletikverband begonnen worden. Dekadenziel 9 In diesem Jahr können die Angebote der Maß- HAMBURGmachtSTARK – nahme „Ab ins Wasser!“ vollumfänglich aus- Weiterentwicklung des „Sport für Alle“ geschöpft und von Hamburger Kita-Gruppen genutzt werden. Vorausgegangen war eine ver- Im Jahr 2014 konnte der Bereich Sport und In- stärkte Werbung für das Angebot, das die Was- klusion entscheidend weiterentwickelt werden. sergewöhnung für Kinder als Vorbereitung auf das Der HSB, der Behinderten- und Rehabilitations- in der Grundschule stattfindende Schwimmenler- portverband Hamburg (BRSH), Special Olympics nen zum Ziel hat. Die Aktion „Brücken bauen“ er- Hamburg, der Deutsche Rollstuhlsportverband möglichte weitere Kurse in Kooperation mit dem und der Hamburger Gehörlosensportverein leg- Hamburger Schwimmverband. Die Maßnahme ten dazu im September 2014 den Aktionsplan „In- wird in den Jahren 2015 und 2016 ihre Fortset- klusion im Sport“ vor, der in zwei Expertenwork- zung finden. shops inhaltlich ausgearbeitet wurde. Im Rahmen der Fortschreibung des Hamburger Landesakti- Der Verein Nestwerk e. V. bietet mit dem Projekt onsplans zur Umsetzung der UN-Konvention über „Wasser entdecken – Schwimmen lernen“ ge- die Rechte von Menschen mit Behinderungen meinsam mit BSB und Bäderland Hamburg um den Bereich Sport wird geprüft, inwieweit die GmbH in insgesamt 11 Schwimmbädern parallel Ziele und Maßnahmen des Aktionsplans des or- zum normalen Schulschwimmen der dritten und ganisierten Sports übernommen werden können. vierten Klassen eine spielerische Wassergewöh- So wird ein breiter Konsens für die erforderliche nung und ein Extra-Schwimmtraining an. Umsetzung ermöglicht. Die Fortschreibung des städtischen Aktionsplans ist für 2015 vorgesehen. In der AG „Bewegungsförderung für Kinder“ sind neben der federführenden BGV auch das Lan- Das Landessportamt und der HSB stehen in dessportamt, die BASFI, die BSU, die BSB und engem Austausch mit dem Inklusionsbüro und das Bezirksamt Hamburg-Mitte vertreten. der Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen. Beide Institutionen un- Im Rahmen der neuen Förderperiode 2014 bis terstützen die von der Senatskoordinatorin und 2020 des Europäischen Sozialfonds konnten im dem Inklusionsbüro der FHH initiierte Kampag- Berichtsjahr auch Mittel für Sportprojekte zur Ver- ne „Hamburg wird inklusiv“, die voraussichtlich fügung gestellt werden. Begünstigt wird dabei ein 2015 offiziell vorgestellt wird. Im Dezember 2014 Teilprojekt des Bundesprogrammes „Integration findet ein Senatsempfang zum Thema „Inklusion durch Sport“. Die Ausbildung von Migrantinnen und Sport“ statt, bei dem herausragende Inklusi- und Migranten zu Multiplikatorinnen und Multi- onsportprojekte gewürdigt werden. Jurymitglie- plikatoren soll die Chancen der Integration in den der für das Auswahlkomitee werden u. a. durch Arbeitsmarkt und die gesellschaftliche Teilnahme den HSB, den BRSH und das Landessportamt und Teilhabe erhöhen. Das Projekt wird durch berufen. den HSB in Kooperation mit der Lawaetz-Stiftung durchgeführt.
18 DRITTERHAMBURGERSPORTBERICHT Der HSB hat eine Dokumentation des Programms werden vom HSB an diese weitergeleitet. Darüber „Integration durch Sport“ für die Jahre 2011 bis hinaus werden der HSB und die Bäderland Ham- 2013 erstellt. Zudem hat er an der Überarbeitung burg GmbH das Landessportamt bei der Bauaus- der Zielstellung des Programms auf Bundesebene führung, der Projektsteuerung und im Baumanage- für den Förderzeitraum 2014 bis 2016 mitgewirkt ment im Rahmen der durch den Sportfördervertrag und setzt die entsprechende Anpassung regional zur Verfügung gestellten Mittel (2,0 Mio. Euro p.a.) in Hamburg um. Aus den Zielen des Programms bei der Ausführung des Neubaus des Landesleis- können zwei zentrale Aspekte abgeleitet werden, tungszentrums Handball / Judo unterstützen. die für die Förderung und Unterstützung der Ham- burger Sportvereine handlungsleitend sind. Zum Im Rahmen seines gleichstellungspolitischen einen geht es darum, Rahmenbedingungen für Rahmenprogramms veröffentlicht der Hambur- Integration durch Sport zu entwickeln und zu si- ger Senat ein Richtungspapier zu Fragestellungen chern, zum anderen Maßnahmen zur Integration der sexuellen Orientierung und der Variabilität ge- in und durch Sport einzuleiten und zu begleiten. schlechtlicher Identitäten bzw. des geschlechtli- Der Schwerpunkt hierbei liegt in der Verbesse- chen Selbstverständnisses sowie zu den mit ihnen rung der interkulturellen Öffnung der Vereine. Das verbundenen Herausforderungen in Hamburg. Im Programm setzt dabei auf niedrigschwellige und Mittelpunkt dieses Programms stehen die Inter- zielgruppenspezifische Angebote der Sportverei- essen von lesbischen Frauen, schwulen Männer, ne. Weiterhin werden Qualifizierungsangebote zur bisexuellen Menschen, transgeschlechtlichen interkulturellen Kompetenz sowie Informationsan- Menschen und intergeschlechtlichen Menschen. gebote zu interkulturellen Themen und Förderung und Anerkennung des freiwilligen Engagements Der Sport stellt sich den beschriebenen Heraus- von Menschen mit Migrationshintergrund geför- forderungen und bietet allen Bevölkerungsgrup- dert. Beispiele hierfür sind: Die Radfahrlehreraus- pen die Möglichkeit, Sport zu treiben. Vorrangige bildung und die Übungsleiter-C-Lizenz-Ausbildung. Aufgabe ist die Identifizierung der Bedürfnisse der jeweiligen Gruppen. In einem Workshop der Behörde für Justiz und Gleichstellung wurden die sportbezogenen Herausforderungen durch Dekadenziel 10 Betroffene und Interessenvertreterinnen und Inte- ressenvertreter benannt und Wünsche und Anfor- SPORTmachtPOLITIK – derungen an den Sport geäußert. In einem ers- Stadtgesellschaft in Bewegung ten Schritt hat der HSB seine Satzung geändert. Weiterhin haben der HSB, die HSJ und der HFV Zwischen den drei Vertragsparteien BIS, HSB und gleichstellungspolitische Regelungen im Sportför- Hamburger Fußballverband (HFV) wurde nach in- dervertrag 2015 /16 akzeptiert. tensiven Verhandlungen der Sportfördervertrag für 2015/2016 abgeschlossen. Mehrbedarfe von HSB Die Kooperation der FHH mit der DOSB New und HFV konnten durch die Anhebung der bisheri- Media GmbH hat im Jahr 2014 erste Ergebnisse gen Fördersummen in Höhe von 8,4 Mio. Euro auf gebracht. 10,9 Mio. Euro im Rahmen der zur Verfügung ste- henden Haushaltsmittel weitgehend berücksichtigt Der neu entwickelte „Onlinepublisher“ wurde in werden. Die geltend gemachten Mehrbedarfe be- einer Pilotversion erstmalig genutzt, um Online- treffen ausschließlich die Förderungen der ange- angebote rund um das „Jahr des Wassersports schlossenen Vereine und Verbände (Erhöhung der 2014“ zu präsentieren. Ziel ist eine langfristige Förderung der Vereine und Verbände um 330.000 Stärkung der Sichtbarkeit für Sportveranstaltun- Euro p.a. und Erhöhung der Finanzierung des Nach- gen im Internet in Hamburg – ein Onlinetool für wuchsleistungssport um 100.000 Euro p.a.) und Sportveranstalter, Medienpartner und Sportfans. SPORTmachtPOLITIK
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