EBG-Nachrichten N 01 Das Magazin der Eisenbahner-Baugenossenschaft Bern - EBG Bern

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EBG-Nachrichten N 01 Das Magazin der Eisenbahner-Baugenossenschaft Bern - EBG Bern
Das Magazin der Eisenbahner-
Baugenossenschaft Bern

N°01
April 2021

EBG-Nachrichten
EBG-Nachrichten N 01 Das Magazin der Eisenbahner-Baugenossenschaft Bern - EBG Bern
EBG-Nachrichten N 01 Das Magazin der Eisenbahner-Baugenossenschaft Bern - EBG Bern
INHALT
Inhalt

Editorial ......................................................................................................1
Die EBG: Zusammen in die Zukunft schauen ..............................................1

Aus den Kommissionen ..............................................................................3
Bau- und Unterhaltskommission.................................................................3

Aus dem Vorstand ....................................................................................12

Aus den Siedlungen..................................................................................14
Blumenfeld ................................................................................................14
Fellergut ....................................................................................................17
Häberlimatte .............................................................................................18
Holligen .....................................................................................................25
Rossfeld.....................................................................................................28
Schwabgut ................................................................................................32
Weissenstein .............................................................................................35

                                                                                                                    EBG-NACHRICHTEN 01/21 – April 21
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AUS VORSTAND UND KOMMISSIONEN

                                   Die EBG: Zusammen in
                                   die Zukunft schauen
                                   Liebe Genossenschafterinnen und Genossenschafter

                                   Die ordentlichen Siedlungsversammlungen 2021 konnten aufgrund der
                                   Coronapandemie nicht durchgeführt werden. Um den Informationsfluss
                                   dennoch zu gewährleisten, erscheinen die vorliegenden EBG-Nachrichten
                                   1/2021 etwas früher als gewohnt. Neues aus den Siedlungen,
                                   Kommissionen und aus dem Vorstand erfahren Sie also schriftlich.

                                   Wie es mit den pandemiebedingten Einschränkungen weitergeht, ist
                                   schwer abzuschätzen. Je nach Entwicklung wird es möglich sein, im
                                   Jahresverlauf doch noch Siedlungsversammlungen durchzuführen. Die
                                   Siedlung Rossfeld führte ihre erste Versammlung im Frühherbst des letzten
                                   Jahres im Freien durch – weil das Wetter mitmachte, funktionierte das sehr
                                   gut.

                                   Es geht einiges: Die EBG plant im Holliger, die Organe des
                                   genossenschaftlichen Zusammenlebens werden evaluiert.

                                   Die Jurierung des Architekturwettbewerbs für das EBG-Baufeld O1 in der
                                   Überbauung «Holliger» konnte Mitte Januar 2021 abgeschlossen werden –
                                   kurz bevor die Versammlungsregelungen erneut verschärft wurden. Der
EBG-NACHRICHTEN 01/21 – April 21

                                   Jury-Entscheid wird in diesen EBG-Nachrichten vorgestellt. Nun wird der
                                   Vorstand sich mit dem Projekt befassen und die weiteren Schritte in
                                   Richtung Realisierung einleiten.

                                   Neben dem Grossprojekt «Holliger» beschäftigt sich der Vorstand baulich
                                   mit der Ausarbeitung des Konzepts «Nahwärmeverbund Weissenstein»
                                   sowie mit der Erarbeitung eines Konzepts für die anstehende Küchen- und
                                   Bädersanierung in der Siedlung Rossfeld. Auch das genossenschaftliche
                                   Zusammenleben steht auf der To-do-Liste des Vorstands. Er prüft die
                                   Siedlungsversammlung und Siedlungskommission im Hinblick auf

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AUS VORSTAND UND KOMMISSIONEN
Verbesserungspotenzial. Die beiden Organe bestehen seit der
umfassenden Statutenrevision 2007 und sollen nun erstmals grundlegend
evaluiert werden. Weiter soll geklärt werden, wie der Einsatz einer EBG-
App aussehen könnte.

Ich wünsche allen Genossenschafterinnen und Genossenschaftern sowie
Mieterinnen und Mietern einen – im besten Sinne des Wortes – möglichst
«normalen» Frühling.

Bleiben Sie gesund.

Ruedi Wachter, Präsident EBG Bern

                                                                           EBG-NACHRICHTEN 01/21 – April 21

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AUS VORSTAND UND KOMMISSIONEN

                                   Bau- und
                                   Unterhaltskommission
                                   Mit dem Bau eines Hochhauses in der Überbauung «Holliger» will die
                                   EBG Bern ein Leuchtturmprojekt realisieren. Nach Abschluss des
                                   Architekturwettbewerbs werden nun die weiteren Schritte eingeleitet.

                                   Auf dem Warmbächliareal entsteht auf einer Gesamtfläche von 2.2
                                   Hektaren die von sechs gemeinnützigen Bauträgern realisierte
                                   Überbauung Holliger. Mit dabei: Die EBG Bern mit einem Hochhausprojekt.
                                   Der Architekturwettbewerb konnte nun abschlossen werden. Gleich vier
                                   attraktive Projekte wurden am 14. Januar von der Jury gekürt. Den ersten
                                   Rang belegt das Projekt «Frau Holle». Eingereicht wurde es vom Büro
                                   Jaeger Koechlin Architekten ETH, BSA, SIA in Basel. Der Projektentwurf
                                   sieht ein Hochhaus mit hybrider Holz-Beton Bauweise vor. Neben 68
                                   Wohnungen, die geschossweise individuelle Grössen und Grundrisse
                                   aufweisen können, Gemeinschaftsräumen und Jokerzimmern, sind auf
                                   dem Dach ein Restaurant und begrünte Flächen vorgesehen.
EBG-NACHRICHTEN 01/21 – April 21

                                   Den 1. Rang belegt das Projekt «Frau Holle», ein hybrider Bau aus Holz und Beton.

                                   Den 2. Rang belegt das Projekt «Come Together» von Graber Pulver
                                   Architekten AG Bern. Auf Platz 3 folgt das Projekt «Fiat» von Studio

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AUS VORSTAND UND KOMMISSIONEN
Burkhardt mit Lucas Michael aus Zürich, auf dem 4. Rang «The bright side»
von Studio TEN mit Nemanja Zimonjic und Scott Lloyd aus Zürich.

Auf dem 2., 3. und 4. Rang: «Come Together», «Fiat» und «The bright side»

Die Wettbewerbsausschreibung sah vor, nichts weniger als ein «soziales
und ökologisches Leuchtturmprojekt» zu realisieren, wie es im
Wettbewerbsbericht heisst: «Das Hochhaus soll einerseits stadtnahen,
preiswerten Wohnraum bereitstellen, andererseits aber auch den
Nachweis erbringen, dass Hochhäuser mit einer vertikalen Erschliessung
sich eignen, Begegnung zu fördern und der Anonymität
entgegenzuwirken. Die EBG hat langjährige Erfahrung mit Hochhäusern.
Sie ist interessiert, neue Aspekte des Hochhauswohnungsbaus
umzusetzen und neues Wohnen anzubieten.»

                                                                            EBG-NACHRICHTEN 01/21 – April 21

«Holliger»: Die EBG bebaut Baufeld O1.

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AUS VORSTAND UND KOMMISSIONEN

                                   Der Wettbewerb wurde nach Ordnung 142 der SIA als einstufiger
                                   Projektwettbewerb für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe
                                   durchgeführt und erfolgte anonym. 12 Teams wurden zum Wettbewerb
                                   zugelassen. Beurteilungskriterien waren insbesondere:

                                       •   Architektonische Qualität der Gesamtlösung
                                       •   Umsetzung des Nutzungsprofils
                                       •   Soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit
                                       •   Vielfältiger und flexibler Wohnungsmix
                                       •   Flexibilität der Baustruktur
                                       •   Berücksichtigung potenzieller Emissionen von Lärm, Licht und
                                           Geruch
                                       •   Gute Adressbildung und Auffindbarkeit

                                   Der Juryentscheid vom 14. Januar folgte auf den Entscheid am 3. Jurytag
                                   im September 2020, eine optionale Bereinigungsstufe der beiden favori-
                                   sierten Projekte «Frau Holle» und «Come Together» durchzuführen.

                                   Das Hochhaus wird stadtnahen, preiswerten Wohnraum bereitstellen –
                                   und es soll Begegnungen fördern und der Anonymität entgegenwirken.

                                   Derzeit beschäftigt sich der Vorstand nun mit dem weiteren Vorgehen
                                   bezüglich   des     Wettbewerbs     und   des   Bauvorhabens.   Der
                                   Wettbewerbsbericht ist als PDF auf der Website der EBG Bern
                                   aufgeschaltet.
EBG-NACHRICHTEN 01/21 – April 21

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AUS VORSTAND UND KOMMISSIONEN
Die Siedlung Zuchwil hat einen neuen Gemeinschaftsraum. Dank kluger
Umnutzung wurde aus einem ehemaligen Tankraum ein Ort der
Nachbarschaft.

Lange befand sich im neuen Gemeinschaftsraum der Öltank. 2014 wurde
dann eine Photovoltaikanlage auf dem Dach angelegt. Mit dem Umstieg
auf erneuerbare Sonnenenergie wurde der Raum zunächst zurückgebaut.
Bereits seit einigen Jahren nutzten Bewohner*innen den nun freien Raum
für gemeinschaftliche Anlässe oder Silvesterfeiern – ein bisschen
spartanisch war das aber schon.

Im neuen Gemeinschaftsraum fehlen nur noch die Möbel und das
Zubehör für die Küche – mit der Einweihung müssen die
Bewohner*innen des Blumenfeld leider noch etwas warten.

Die Idee, daraus einen richtigen Gemeinschaftsraum mit Küche und WC zu
machen, lag nah und nahm 2018 konkrete Züge an. Die EBG beauftragte
die Firma Aarplan Architekten aus Solothurn damit, ein Vorprojekt
auszuarbeiten. 2019 wurde dieses vorgestellt und gemäss den Wünschen
der EBG zu zwei Varianten ausgearbeitet. Idealerweise fanden darin auch
die zur Photovoltaikanlage gehörenden Wechselrichter Platz.

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Der neue Gemeinschaftsraum: Eine ideale Ausnutzung des Raums. Auch die
Wechselrichter der Photovoltaikanlage finden Platz.

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AUS VORSTAND UND KOMMISSIONEN

                                                                              Eine neue Holztreppe, die Küche und
                                                                              das neu eingebaute Bad gehören zum
                                                                              Gemeinschaftsraum. Dieser wird nun
                                                                              von der Siedlungskommission möbliert
                                                                              und ausgestattet.

                                   Die von der EBG favorisierte Ausführung traf auf das Wohlwollen der
                                   Bewohner*innen. Am 27. Februar 2020 stimmten diese an der
                                   Siedlungsversammlung der Umsetzung zu. Im Juni 2020 erfolgte die
                                   Baubewilligung, zwischen Oktober und Dezember 2020 fand der Umbau
                                   statt. Zu den baulichen Massnahmen gehörten die Installation von Strom
                                   für Küche, WC, das Anbringen neuer Steckdosen, Trinkwasseranschlüsse,
                                   Grundbeleuchtung, Verkleidungen, ein neuer Bodenaufbau, eine
                                   Zugangstreppe aus Holz, der Einbau einer WC-Anlage sowie einer kleinen
                                   Küche mit Spüle, Geschirrspüler und Kochherd und Streicharbeiten. Im
                                   Januar 2021 wurden schliesslich noch die Schrankzylinder und die
EBG-NACHRICHTEN 01/21 – April 21

                                   Glasrückwand im Küchenbereich montiert. Nun fehlen noch Möbel und
                                   Zubehör, die gemeinsam mit der SiKo Blumenfeld ausgewählt und
                                   beschafft werden. Mit der Einweihung müssen die Bewohner*innen
                                   allerdings coronabedingt noch etwas warten.

                                   Sascha Kühne ist verantwortlich für Bau und Unterhalt auf der Geschäftsstelle der
                                   EBG Bern.

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AUS VORSTAND UND KOMMISSIONEN
Die Bewohner*innen des Weissensteinquartiers haben dem Vorprojekt
Gasheizzentrale mit Nahwärmeverbund zugestimmt. Nun nimmt das
Bauvorhaben Form an. Ein Bericht zum Stand der Planung.

An der Siedlungsversammlung Weissenstein vom 29. Januar 2020 stellte
Olivier Jacquat, Mitglied der Bau- und Unterhaltskommission gemeinsam
mit Manfred Neubacher von Energie Wasser Bern ein Grobkonzept zum
Nahwärmeverbund vor. Die beiden beantworteten erste Fragen der
Siedlungsbewohnerinnen und -bewohner zum Vorhaben. Im Anschluss an
die Orientierung erteilten die Anwesenden in einer konsultativen
Abstimmung der Entwicklung eines Vorprojekts grünes Licht. Der
Erarbeitung des Vorprojektes liegen folgende Grundlagendokumente
zugrunde:

    •   Energiekonzepte Weissenstein, Fachhochschule
        Nordwestschweiz vom Januar 2016
    •   Konzept Wärmenetz/Arbeitspapier Nahwärmeverbund
        Weissenstein, Energie Wasser Bern vom April 2019
    •   Situationspläne
    •   Werkleitungspläne
    •   Aufnahmen (wo nötig) vor Ort

Das Vorprojekt konnte fristgerecht per Ende 2020 abgeschlossen werden
und präsentiert sich aktuell wie folgt:

Die zentral in der Siedlung gelegene Parzelle Martiweg 10 und 12 bietet
sich als idealer Standort an. Hier befindet sich im Untergeschoss bereits
heute die Heizung für die Mehrfamilienhäuser am Martiplatz. Im nördlichen
Bereich dieser Liegenschaft sind zwei grosse, nicht mehr in Betrieb
stehende Tanks vergraben. An deren Standort soll die neue
                                                                             EBG-NACHRICHTEN 01/21 – April 21

Gasheizzentrale installiert werden. Mit der Entsorgung der alten Heiztanks
kann bereits ein Teil der dazu nötigen Aushubarbeiten getätigt werden.

Dass die Anlage unterirdisch angelegt wird, hat nicht nur Platzgründe,
sondern belässt auch das Quartierbild bzw. die denkmalgeschützten
Aussenräumen intakt. Einzig die beiden Kaminrohre werden in der
Siedlung sichtbar. Zusätzlich wird die heute bestehende, oberirdische
Trafostation im Umgebungsperimeter Martiweg 15 + 17 in die
unterirdischen Neubauten am Martiweg 10 + 12 integriert. Prinzipschemas
für die Gasheizzentrale sowie für die spätere, von EWB in Aussicht

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AUS VORSTAND UND KOMMISSIONEN

                                   gestellte Umrüstung auf Fernwärme liegen vor. Zudem liegen erste
                                   Überlegungen zur Etappierung der Erstellung des Nahwärmeverteilnetztes
                                   und zum damit verbundenen Verlegen der Wärmeleitungen bis zu den
                                   Gebäuden vor. Es ist mit einer Bauzeit von zirka drei Jahren zu rechnen.
                                   Pro Häuserzeile wird stirnseitig eine Stichleitung angelegt und bis an die
                                   Zeilen geführt. Anschliessend wird diese in den Kellerräumen an die
                                   Verteilung angeschlossen.

                                   Das Vorprojekt ist ein Schritt in Richtung nachhaltiger Wärme.

                                   Alle Gebäude erhalten Wärmeübergabestationen. Die bestehenden
                                   Ölheizungen werden inklusive der Tankanlage rückgebaut. Auch die
                                   Warmwasseraufbereitung soll in allen Gebäuden erneuert werden; diese
                                   wird nach wie vor von den Bewohner*innen individuell betrieben werden
                                   können. Eine willkommene Begleiterscheinung der Umbauarbeiten in den
                                   Reiheneinfamilienhäusern dürfte der dadurch freiwerdende Raum sein, der
                                   als zusätzlicher Kellerraum hergerichtet wird. Die geplante Umstellung der
                                   Wärme- und Warmwasserversorgung ermöglicht es, künftig anhand einer
                                   Betriebskostenabrechung neben dem Wärmebezug auch den
                                   Wasserverbrauch verbrauchsabhängig abrechnen zu können – der
                                   individuelle Heizöleinkauf erübrigt sich.

                                   Das Bauvorhaben wird mit CHF 9.0 – 10.0 Mio. zu Buche schlagen. Eine
                                   provisorische, detaillierte Kostenschätzung nach BKP liegt vor. Die EBG
                                   beabsichtigt als alleinige Investorin aufzutreten. Dies ermöglicht es ihr,
                                   langfristig als Eigentümerin die Unabhängigkeit für den gesamten
                                   Nahwärmeverbund sicherzustellen.

                                   Das Vorprojekt stellt eine wesentlich verbesserte, ökologische Lösung bei
EBG-NACHRICHTEN 01/21 – April 21

                                   der Verwendung von Biogas dar. Damit erreicht die EBG Bern ein
                                   Zwischenziel     aus    dem     Energiekonzept     der    Fachhochschule
                                   Nordwestschweiz aus dem Jahre 2016. Die über 200 Ölheizungen in der
                                   Siedlung können zeitnah ersetzt werden. Ein weiterer Vorteil: das
                                   Wärmeverteilnetz, das zu einem späteren Zeitpunkt auf Fernwärme
                                   umgestellt wird, kann 1 : 1 weiterverwendet werden. Dannzumal werden
                                   die beiden Kaminrohre wieder zurückgebaut. Die vorliegende Lösung
                                   erwies sich im Vorfeld als die sinnvollste mehrerer Optionen, welche aus
                                   geologischen, denkmalpflegerischen oder technisch/baulichen Gründen
                                   nicht in Frage kamen.

      9
AUS VORSTAND UND KOMMISSIONEN
Aufgrund der momentanen Lage konnte die Siedlung Weissenstein über
das Bauprojekt noch nicht abstimmen. Der Vorstand und die Bau- und
Unterhaltskommission    prüfen   nun    in   Absprache    mit   der
Siedlungskommission Weissenstein Vorgehensmöglichkeiten zu einer
Beschlussfassung, denn das Bauvorhaben hängt mit der ebenfalls
anstehenden grosszyklischen Sanierung der Mehrfamilienhäuser am
Martiplatz zusammen. Dazu dann mehr in den EBG-Nachrichten 2-2021.

                                                                      EBG-NACHRICHTEN 01/21 – April 21

                                                                          10
AUS VORSTAND UND KOMMISSIONEN

                                   Bauen im Westen Berns: Die EBG Bern prüft die Schaffung von
                                   Wohnraum im Brünnenquartier.

                                   Immobilien Stadt Bern hat der EBG Bern ein Grundstück zur Übernahme
                                   im Baurecht angeboten. Die Parzelle 4729 an der Murtenstrasse in Brünnen
                                   befindet sich im Besitz der Einwohnergemeinde Bern. Auf der Nordseite
                                   grenzt sie an den Ansermetplatz, auf der Südseite an den schwach
                                   befahrenen Billeweg. Das Grundstück liegt in der Zone für öffentliche
                                   Nutzungen D und darf auch über Wohnraum und Gewerbe verfügen. Aus
                                   städtebaulicher Perspektive bildet das Gebäude einen idealen Übergang
                                   von der südlich gelegenen Wohnsiedlung Brünnen zum Ansermetplatz hin,
                                   wo es als belebendes Element dient.

                                   Die Parzelle ist durch die angrenzende Tramhaltestelle hervorragend an
                                   die öffentlichen Verkehrsmittel angeschlossen. Im Umkreis von wenigen
                                   hundert Metern befindet sich zudem der S-Bahnhof Brünnen. Die Parzelle
                                   ist für den Langsamverkehr von allen Seiten zugänglich.

                                   Das effektive Verhältnis zwischen öffentlicher Nutzung und Wohnen muss
                                   nun in den anstehenden Verhandlungen geklärt werden. So hegt die
                                   Stiftung «Familien Support Bern West» ebenfalls Interesse am Längsbau
                                   Parzelle 4729. Die Stiftung betreibt eine private Sonderschule für
                                   Schüler*innen mit ausgewiesener sozialer Indikation. Seit dem 1. Februar
                                   2020 ist diese für zirka fünf Jahre provisorisch an der Mädergutstrasse 5 in
                                   Bümpliz untergebracht, ab 2025 könnte sie in der Parzelle 4729 Platz
                                   finden. Der Platzbedarf ist zum heutigen Zeitpunkt noch nicht
                                   abschliessend geklärt, dürfte sich aber auf das Erdgeschoss beschränken.
                                   Die restliche Parzelle könnte dann für die Schaffung von Wohnraum
                                   genutzt werden.
EBG-NACHRICHTEN 01/21 – April 21

                                   Unter diesen Voraussetzungen hat der Vorstand der EBG beschlossen, bis
                                   im Spätsommer 2021 ein Vorprojekt ausarbeiten zu lassen. Beauftragt
                                   wurde das Architekturbüro Ernst Gerber Architekten und Planer AG,
                                   welches 2009 den Wettbewerb für die Schulanlage Brünnen gewann. Das
                                   Vorprojekt soll eine möglichst hohe Flexibilität der Nutzung der Räume auf
                                   Erdgeschoss-Ebene aufweisen. Die Lage der Parzelle verfügt über
                                   hervorragende Voraussetzungen für ein attraktives Gebäude mit
                                   gemischter Nutzung und dürfte das Portfolio unserer Baugenossenschaft
                                   im Berner Westen, im Quartier Brünnen, ideal ergänzen!

   11
AUS DEM VORSTAND
Aus dem Vorstand

Die Corona-Pandemie prägt das Genossenschafts- und Geschäftsleben
der EBG bis auf weiteres. Auch die Generalversammlung im ersten
Halbjahr 2021 ist davon betroffen.

Der Vorstand geht nicht davon aus, dass sich im ersten Halbjahr grössere
physische Veranstaltungen durchführen lassen. Einerseits ist unklar, wie
sich die behördlichen Vorgaben entwickeln werden. Anderseits ist auch im
Falle von Lockerungen davon auszugehen, dass ein Teil unserer Mitglieder
möglicherweise auf die Teilnahme verzichten würde, um keine
gesundheitlichen Risiken einzugehen.

Aufgrund dieser Erwägungen beschloss der Vorstand an der Sitzung vom
15.3.2021, die ordentliche Generalversammlung 2021 Ende Juni in
schriftlicher Form durchzuführen. Die entsprechenden Unterlagen dazu
werden rechtzeitig unter Einhaltung der statutarischen Fristen den
Mitgliedern zugestellt werden.

Um gleichwohl Informationsaustausch und Diskussion zu ermöglichen,
wird am Donnerstag, 10.6.2021, 19.30 Uhr, eine Online-Veranstaltung
durchgeführt. Der Link dazu wird den Mitgliedern, deren E-Mail-Adresse
der EBG bekannt ist, elektronisch zugestellt. Wer bisher nicht auf dem E-
Mail-Verteiler der EBG ist oder die elektronische Anschrift gewechselt hat,
ist eingeladen, der Geschäftsstelle die aktuelle E-Mail-Adresse zu melden:
                                                                              EBG-NACHRICHTEN 01/21 – April 21

administration@ebgbern.ch.

                                                                                 12
AUS DEM VORSTAND

                                   101 Jahre gemeinnütziger Wohnungsbau in Bern und Solothurn

                                   Der Regionalverband Bern-Solothurn von Wohngenossenschaften
                                   Schweiz wurde 1920 gegründet und hätte 2020 sein 100-jähriges Bestehen
                                   gefeiert – doch auch hier hat Corona einen Strich durch die Rechnung
                                   gemacht. Nun sollen 2021 eben 101 Jahre gefeiert werden. Kernstück des
                                   Jubiläums ist die Ausstellung «Wie wollen wir wohnen», die in den Städten
                                   Bern, Biel und Thun ab Sommer 2021 gezeigt wird. In Bern wird sie im
                                   Innenhof des Berner Generationenhauses zwischen dem 12. August und
                                   dem 22. Oktober 2021 zu sehen sein. Die Ausstellung ist umrahmt von
                                   einer Reihe von Veranstaltungen, Diskussionen, Festen, Führungen,
                                   Filmabenden etc.

                                   Der Regionalverband Bern-Solothurn vertritt die Interessen von über 150
                                   Wohnbaugenossenschaften mit insgesamt knapp 20‘000 Wohnungen. Er
                                   setzt sich auf politischer Ebene für mehr gemeinnützigen Wohnungsbau
                                   ein.
EBG-NACHRICHTEN 01/21 – April 21

                                   Die Jubiläums-Website informiert über die Geschichte, Facts & Figures
                                   sowie Jubiläumsaktivitäten: wiewollenwirwohnen.ch.

   13
AUS DEN SIEDLUNGEN
Blumenfeld

Gute Nachrichten in einer schwierigen Zeit gibt es aus dem Blumenfeld:
Das neue Jahr bringt neue Gesichter und neuen Wind für die
Siedlungskommission!

Wer hat Lust und Interesse, sich für die Nachbarschaft im Blumenfeld
einzusetzen? Gleich drei Bewohner*innen der Siedlung entschieden sich
nach einem Informationsabend, zu dem René Wegmüller im vergangenen
November einlud, in der Siedlungskommission mitzutun.

«Mein Engagement in der SiKo ist ideal, um die Nachbarn noch besser
kennenzulernen.» Denise Batumike

                                         «Ich fühle mich wohl hier – und
                                         ich liebe es, Dinge zu
                                         organisieren, zu kochen und
                                         was zu tun» sagt Denise
                                         Batumike. Die Modedesignerin
                                         und      -beraterin   zog     im
                                         Frühsommer 2020 von der
                                         Berner Altstadt in die Siedlung
                                         im solothurnischen Zuchwil. Es
                                                                             - April 21

                                         gefällt ihr: «Ich habe eine tolle
                                         Wohnung, die Umgebung ist
                                         grün und die Aare nicht weit.»
                                                                               EBG-NACHRICHTEN 01/21

                                         Es sei auch ein idealer Ort für
                                         ihre Tochter. «Hier hat es viele
                                         andere Kinder.» Sie freut sich,
                                         die Nachbarschaft noch besser
                                         kennenzulernen, sobald es die

Denise Batumike und Tochter Elodie.

                                                                               14
AUS DEN SIEDLUNGEN

                          Covid-Situation wieder zulässt. «Mein Engagement in der SiKo ist ideal
                          dafür.»

                          Ähnlich klingt es bei Muamer Hergic. Der Chauffeur lebt mit seiner Frau und
                          den beiden kleinen Kindern seit Januar des vergangenen Jahres im
                          Blumenfeld.

                          «Ich bin viel im Auto unterwegs, da geniesse ich es, draussen in der
                          Umgebung mit anzupacken und Feste oder ein Grillieren
                          mitzuorganisieren.» Muamer Hergic

                          Er sei rundum zufrieden mit der Wohnsituation, sagt er, das
                          Zusammenleben zwischen den Generationen klappe in der Siedlung gut.
                          Gerne helfe er mit, das genossenschaftliche Leben zu gestalten: «Ich bin
                          viel im Auto unterwegs, da geniesse ich es, draussen im Garten und der
                          Umgebung der Siedlung mit anzupacken und Feste oder ein Grillieren
                          mitzuorganisieren.» Er könne es kaum erwarten, hoffentlich bald wieder
                          mehr Kontakt in der Nachbarschaft zu haben.
- April 21

                                             Rundum zufrieden in der Siedlung Blumenfeld:
                                             Muamer Hergic.
  EBG-NACHRICHTEN 01/21

                          «Ich musste mich erst einleben, jetzt habe ich grosse Lust, Dinge mit
                          meinen Nachbarn auf die Beine zu stellen.» Amalia Liechti

                          Auch für Amalia Liechti war nach dem Infoabend klar, dass sie künftig in
                          der Siedlungskommission mittun möchte: «Die Stimmung war sehr gut, ich

  15
AUS DEN SIEDLUNGEN
habe Lust, mit meinen Nachbarinnen und Nachbarn kleinere Anlässe in der
Siedlung auf die Beine zu stellen.» Sie lebt seit Sommer 2018 im
Blumenfeld, «ich musste mich hier erstmal einleben», sagt sie, nun sei der
Zeitpunkt gekommen, sich zu engagieren.

                           Amalia Liechti mag die Nachbarschaft.

Amalia Liechti, die in der Altenpflege tätig ist, kann sich gut vorstellen etwa
an Ostern für Gross und Klein eine Überraschung vorzubereiten, oder bei
gemütlichen Anlässen mitzuhelfen. «Einfach alles, was der Nachbarschaft
Freude macht.»

Nun müssen sich die drei motivierten Bewohner*innen noch bis zur
kommenden Siedlungsversammlung gedulden: erst dann können sie sich
offiziell als designierte SiKo-Mitglieder zur Wahl stellen.

                                                                                  - April 21
                                                                                    EBG-NACHRICHTEN 01/21

                                                                                    16
AUS DEN SIEDLUNGEN

                          Fellergut

                          Das Virus machte auch dem Siedlungsleben im Fellergut einen Strich
                          durch die Rechnung – immerhin schaffte es der Samichlaus nach Bümpliz.

                          Auch wenn der Samichlaus nicht klingelte: Sein Chlouseseckli fand –
                          coronakonform – den Weg vor die Haustüren der Bewohner*innen.
                          Ansonsten fanden im vergangenen Jahr keine Anlässe der
                          Siedlungskommission statt.

                          Danke Wale Knöri!

                          Seit der Gründung der SiKo Fellergut 2007 war Walter «Wale» Knöri
                          Mitglied. Nach 13 Jahren Engagement hat er sich nun entschlossen, aus
                          Altersgründen ein wenig kürzerzutreten. Er möchte unsere Events nun
                          einfach noch als Gast geniessen, was sehr verständlich ist. Für die SiKo ist
                          das trotzdem ein Verlust, denn Wale war und bleibt gleichzeitig auch
                          langjähriger und engagierter Hauswart und kennt so die Anliegen der
                          Bewohner*innen wie kein zweiter: Er ist mit dabei, wenn neue Leute zu uns
                          in die Siedlung ziehen, kennt alle und weiss, wenn irgendwo, irgendwas
                          nicht gut läuft. Für die SiKo sind das wertvolle Erfahrungen. Wale hat uns
                          aber versprochen, uns weiterhin mit Rat zur Seite zu stehen. An dieser
                          Stelle: Vielen Dank für deinen Einsatz und alles, Wale!

                          Was bringt 2021?
- April 21

                          Wir sind natürlich bestrebt, unser sehr beliebtes Grillfest im Sommer
                          durchzuführen. Zurzeit ist jedoch noch nichts geplant. Wir haben uns auch
  EBG-NACHRICHTEN 01/21

                          als SiKo schon länger nicht mehr getroffen, da uns allen ein bisschen die
                          Perspektive fehlt. Wir werden uns bald wieder im kleinen Rahmen treffen,
                          um in die Zukunft zu schauen.

                          Chrigu Schüpbach ist Präsident der Siedlungskommission Fellergut.

  17
AUS DEN SIEDLUNGEN
Häberlimatte

Trotz Pandemie lebte die Häberlimatte in guter Nachbarschaft. Der
Siedlungsbericht beginnt darum mit einem Dankeschön von SiKo-
Präsident Werner Köhli an die Bewohnerinnen und Bewohner.

Ein grosses Merci unserem neuen Umgebungs- und Hauswartteam Ingrid,
Theodor und Fabian Däpp! Sie haben sich vorbildlich um unsere Siedlung
gekümmert. Man merkt den dreien an, dass sie langjährige Erfahrungen im
Hausdienst mitbringen. Dass wir mit Fabian einen ausgebildeten
Landschaftsgärtner im Team haben, ist ein riesen Plus für die Umgebung!

Auch ein Dankeschön unserem langjährigen Hauswart und Reparateur
René Böhlen. Er hat nach 50 Jahren Dienst ein wenig zurückgesteckt,
betreut noch den Waschsalon, führt kleinere Reparaturen aus und
organisiert die Handwerker für anfallende grössere Reparaturen.

Auch im speziellen Jahr war viel Solidarität unter den Bewohnerinnen
und Bewohnern der Häberlimatte zu spüren. Merci allen!

Ein spezieller Dank gilt auch allen Bewohnerinnen und Bewohnern, die sich
bei mir zu Beginn des Lockdowns meldeten, um Hilfe für ältere
Mitbewohner*nnen anzubieten. Dieses Angebot wurde rege genutzt.             - April 21

Und sowieso: Allen Bewohnerinnen und Bewohnern gebührt Dank. Mit
ihrem vernünftigen Verhalten, ihrer gegenseitigen Unterstützung und
Rücksichtnahme sorgten sie für Zusammenhalt in diesem speziellen Jahr.
                                                                              EBG-NACHRICHTEN 01/21

Leider wurde unsere Siedlung von Covid-19 nicht verschont.
Traurigerweise hatten wir auch einen Todesfall zu verzeichnen.

Das nachbarschaftliche Leben lief auf Sparflamme

Die gemeinschaftlichen Aktivitäten, welche die Siedlungskommission
sonst organisiert, mussten vielfach abgesagt werden. So fielen beliebte

                                                                              18
AUS DEN SIEDLUNGEN

                          Zusammenkünfte wie der Grillabend und der Racletteplausch aus. Aber
                          auch individuelle Dienste wie Krankenbesuche waren nicht möglich.
                          Hingegen wurden Transporte zu Arztpraxen und ins Spital organisiert, am
                          22. Februar konnte der Suppentag noch stattfinden, und auch Grittibänze
                          fanden am 5. Dezember ihren Weg vor die Haustür.

                          Siedlungsversammlung: Offene Runde zum «Gratiswaschen»

                          Und: Erfreulicherweise konnte die 12. ordentliche Siedlungsversammlung
                          (SiVe) im grossen Saal der senevita Bernerrose am 20. Februar noch
                          durchgeführt werden. 50 Bewohnerinnen und Bewohner, davon 31
                          stimmberechtigte Genossenschafter*innen, fanden den Weg zur
                          Versammlung.      Neben     den    üblichen     Traktanden     orientierte
                          Vorstandsmitglied Monika Steiger über das neue EBG-Zentrum am
                          Hauensteinweg 14 sowie die neue geschaffene Stelle für Kultur und
                          Soziales, die Ramona Wüthrich am 1. März antreten würde. EBG-Präsident
                          Rudolf Wachter informierte unter anderem über die Gesamtkosten der
                          Sanierung unserer Siedlung von Juni 2016 bis Mai 2018, die Fusion mit der
                          Wohnbaugenossenschaft Rossfeld sowie das Neubauprojekt Holliger.
                          Zudem regte er eine offene Runde zu den Erfahrungen der Mieter*nnen mit
                          dem «Gratiswaschen» an.

                          Beim Hissen der neuen Berner Fahne auf dem Spielplatz öffneten sich
                          die Fenster. Applaus und der Bernermarsch ertönte!

                          Abgesagt wurden hingegen die meisten SiKo-Sitzungen. Wir besprachen
                          uns bilateral und koordinierten oder diskutierten verschiedene Geschäfte
                          über whatsapp. Die SiKo traf sich nur am 5. Dezember mit entsprechenden
                          Sicherheitsmassnahmen.
- April 21

                          Eine neue Berner Fahne, Wassereinbrüche und ein Blick in die Zukunft
  EBG-NACHRICHTEN 01/21

                          2020 wurden auch diverse Reparaturen und handwerkliche Erneuerungen
                          vorgenommen: So wechselte René Böhlen am 20. und 21. Januar die
                          Aktivkohlenfilter in allen Küchen aus. Am 25. März konnte ich auf dem
                          Spielplatz eine neue Berner Fahne aufziehen. Wegen dem Lockdown
                          waren keine Bewohner*innen anwesend, doch plötzlich öffneten sich
                          verschiedene Fenster, der Bernermarsch wurde angestimmt und Applaus
                          ertönte. Es war doch ein recht emotionaler Moment für mich.

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AUS DEN SIEDLUNGEN
Die Hauswarte führten am 28. Mai die Jahresreinigung der Solarzellen auf
dem Dach durch, am 23. September nahmen sie die jährliche Reinigung der
Einstellhalle in Angriff. Eine Ausdichtung der Dilatationsfugen bei den
Balkone fand am 23. und 24. November in den Eingängen 11, 13 und 15
statt: In sechs Wohnungen verzeichneten wir Wassereinbrüche an der
Decke der angrenzenden Wohnzimmer. Wir hoffen mit dieser Massnahme
sowie Abdichtungen der obenliegenden Balkonböden das Problem der
Wassereinbrüche zu lösen.

Wie es weitergeht mit dem Genossenschaftsleben 2021 ist noch unklar.

Wie es mit den gemeinschaftlichen Aktivitäten im laufenden Jahr
weitergeht, ist zurzeit noch offen. Falls es die pandemische Lage zulässt,
sind folgende Veranstaltungen vorgesehen:

    •   Suppentag und Jahresend-Apéro
    •   Grillabend
    •   Raclette-Plausch
    •   Lotto
    •   Chlausentag

Sollten die Anlässe möglich sein, werden wir über das Datum und die
Durchführung informieren.

Leider verliessen uns im vergangenen Jahr einige liebe Nachbarinnen und
Nachbarn für immer.

    •   Anna Feller-Arnold (gestorben 2. März 2020)
    •   René Lirgg (gestorben 5. Dezember 2020)
    •   Otto Pulver (gestorben 18. Dezember 2020)
                                                                             - April 21

Werner Köhli ist Präsident der Siedlungskommission und jahrzehntelanger
Bewohner der Häberlimatte.
                                                                               EBG-NACHRICHTEN 01/21

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AUS DEN SIEDLUNGEN

                          Seit über 50 Jahren hat die Siedlung Häberlimatte einen guten Geist:
                          René Böhlen war Hauswart, Reparateur, schaute auf Garten, Waschküche
                          und die Heizung. Bis heute macht er kleinere Reparaturen. Eine
                          Würdigung von Siedlungskommissionspräsident Werner Köhli.

                          Der 1. Februar 1970 war ein Glückstag für unsere Siedlung. An diesem
                          Datum zügelte René Böhlen, unser künftiger Hauswart mit seiner Familie
                          von der Gantrischstrasse in Zollikofen an die Fellenbergstrasse 11. Meine
                          erste Bekanntschaft mit ihm machte ich in der Waschanlage der
                          Autoeinstellhalle. Er kniete vor einer grossen Holzkiste, gefüllt mit
                          Motorteilen, Blechstücken, Kabeln und Lampen. Gefragt, war er hier tue,
                          meinte er, dies sei eine Vespa, die er gerade zusammenstelle. Hoppla,
                          dachte ich, mal sehen, ob sich aus diesem «Ghüderhaufen» wirklich ein
                          Roller zusammenzustellen lässt. Doch siehe da, ich glaubte es kaum, nach
                          kurzer Zeit kurvte René mit der Vespa umher. Von da an war ich überzeugt,
                          dass René der richtige Mann für die Hauswartung war.

                          Nach einem zweieinhalbstündigen Gespräch mit dem damaligen EBG-
                          Präsidenten verliess René Böhlen das Büro – und hatte eine Wohnung
                          und war als Hauswart, Reparateur, Gartenwart und Betreuer von
                          Waschküche und Heizung engagiert.

                          Seit fünfzig Jahren nun versieht René verschiedenste Aufgaben in unserer
                          Siedlung. Grund zu feiern! Alle Bewohner*innen legten im Februar 2020 für
                          ein Geschenk zusammen – ein klarer Beweis, wie sehr die Arbeit von René
                          geschätzt wird.

                                                        Bei einem Apéro René übergaben Ingrid
                                                        Däpp und Therese Berger René einen
- April 21

                                                        Schmetterling aus Noten, die Zahl 50 und
                                                        ein Haus – und befestigten die Faltkünste
                                                        auf das Couvert. Der Gemeinschaftsraum
  EBG-NACHRICHTEN 01/21

                                                        platzte bei diesem Anlass aus allen Nähten,
                                                        so viele Bewohnerinnen und Bewohner
                                                        nahmen teil und bezeugten gegenüber
                                                        René ihre grosse Dankbarkeit für seinen
                                                        Einsatz in unserer Siedlung. Natürlich blieb
                                                        die Gelegenheit nicht ungenutzt, alte
                                                        Geschichten        und      Begebenheiten

  21
AUS DEN SIEDLUNGEN
aufzutischen. Unter anderem erzählte uns René, wie er in die Siedlung kam
– und vor allem wie das vor sich ging. Knapp vor dem letztmöglichen
Termin bewarb er sich telefonisch beim damaligen Präsidenten um eine
Vierzimmerwohnung in der dazumal nigelnagelneuen Siedlung. Dieser
meinte – in einem nicht allzu netten Ton –, es sei nun wirklich höchste Zeit
sich anzumelden, und: er solle am nächsten Donnerstag um 10 Uhr bei ihm
im Büro vorstellig werden. Gesagt getan, René stand am besagten
Donnerstag pünktlich vor der dem Direktor, der Pfeife rauchte. René stellte
sich vor und bekundete abermals sein Interesse an einer Wohnung in
Zollikofen. «Aha, setzen Sie sich», meinte der Herr darauf und fuhr fort:
«Ja, eine Vierzimmerwohnung ist noch frei, der zukünftige Bewohner muss
aber    verschiedene     Ämter     übernehmen.»       Nach     einem    gut
zweieinhalbstündigen Gespräch verliess René das Büro, hatte die
Zusicherung für die Wohnung – und war als Hauswart, Gartenwart,
Reparateur und Betreuer von Waschsalon und Heizung engagiert.

Ein Telefon und René Böhlen war zur Stelle. Sein grosser und
uneigennütziger Einsatz ist kaum in Worte zu fassen. Alles Gute René!

Während Jahren versah René all diese Ämter. Ich habe die früheren Zeiten
noch gut in Erinnerung: wie er jeden Abend in seinem blauen Berufsschurz
irgendwelche Arbeiten im und ums Haus verrichtete, die Spielsachen der
Kinder reparierte und manchmal auch den Tarif auf dem Spielplatz
durchgeben musste. René wurde aber von den Kindern sehr geschätzt,
weil er für ihre Anliegen immer ein offenes Ohr hatte. Später wurde René
von einigen Arbeiten entlastet, indem ein anderer Bewohner die Ämter des
Garten- und Umgebungswartes übernahm. Heute, in seinem doch hohen
Alter, betreut er immer noch den Waschsalon und führt das Amt des
Reparateurs aus. Das ist für uns Bewohner gut so, denn René kennt unsere
                                                                               - April 21

Siedlung wie kein zweiter. Während der fast dreijährigen Sanierung meinte
einst der Bauführer zu mir, bei Fragen wende man sich doch an Herr
Böhlen, der kenne ja jede Schraube in diesem Haus. Aber nicht nur dies,
                                                                                 EBG-NACHRICHTEN 01/21

denn René stellt sich auch als Chauffeur für Notfälle zur Verfügung, wie ein
Bewohner erzählte. Seine Frau musste notfallmässig zum Arzt und
anschliessend sofort ins Spital überführt werden. Ein Telefon und René war
zur Stelle.

Diese und andere Geschichten machten an dem Apéro die Runde. Es wurde
viel gelacht und alte Erinnerungen wurden geteilt. Der Abend verging viel

                                                                                 22
AUS DEN SIEDLUNGEN

                          zu schnell. Wir hoffen sehr, dass René seine jetzigen Ämter noch lange Zeit
                          ausüben kann. Der Dank für all das, was René für unsere Siedlung geleistet
                          hat in Worte zu fassen fällt mir schwer, darum sage ich, auch im Namen
                          unserer Bewohnerinnen und Bewohner: René, ganz herzlichen Dank für
                          deinen grossen und uneigennützigen Einsatz zum Wohl unserer Siedlung.
                          Geniesse jeden Tag und bleib gesund!

                          Werner Köhli
- April 21
  EBG-NACHRICHTEN 01/21

  23
AUS DEN SIEDLUNGEN
Eine Premiere: Der Suppentag in der Häberlimatte

Erstmals wurde an diesem Samstag, dem 22. Februar 2020 in unserer
Siedlung ein Suppentag organisiert und im neuen Gemeinschaftsraum
durchgeführt. Der Anlass fand bei den Bewohnerinnen und Bewohner
grossen Anklang. Wir wurden verwöhnt mit zwei verschiedenen Suppen.
Max Winkler war zuständig für die Erbssuppe mit viel Gnagi, Hedi Hügi und
Susanna Glauser für die Gemüsesuppe, Kurt Hügi und Werner Krebs
unterstützten die Suppenkocher. Bei Kaffee und Kuchen, gespendet von
Besucher*innen, hatten wir letztmals Gelegenheit gemütlich zusammen zu
sein. Für den Rest des Jahres machte uns Corona leider einen grossen
Strich durch die Rechnung.

                                                      Susanna Glauser und
                                                      Hedi Hügi am
                                                      Suppentopf.

Wir hoffen und wünschen uns, dass dieser Suppentag bald wiederholt
werden kann, denn solche Zusammenkünfte fördern unseren
Genossenschaftssinn!

Werner Köhli
                                                                            - April 21
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AUS DEN SIEDLUNGEN

                          Holligen

                          Die Siedlung Holligen hat einen neuen Anstrich bekommen, Menschen
                          gingen, neue kamen – und auch der Samichlaus schaute vorbei.
                          Quartierschreiberin Carola Androwski über Neues aus dem
                          Holligenquartier und die Hoffnung auf geselligere Zeiten.

                          Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: nach Ausnahme- und
                          Pseudo-Normalzustand brachte leider auch das Jahresende keine wirklich
                          dramatischen Veränderungen. Oder vielleicht sollte ich das «leider»
                          fortlassen, denn wie wir ja alle wissen: Keine Nachrichten sind gute
                          Nachrichten! Aber für ein Jahr, das eigentlich keines war, wie man Silvester
                          weltweit übereinkam, geschah 2020 eben doch ziemlich viel. Corona ging
                          nicht weg. Einen grossen Teil des Jahres waren wir mehr oder weniger auf
                          unsere Wohnungen – und das bitte so allein wie möglich! – angewiesen.

                          Der neue Anstrich steht dem Haus: Optisch ist es mindestens drei
                          Kleidergrössen schlanker geworden.

                          Aber dennoch ging das Leben weiter. Weithin erkennbare Veränderung:
                          Das Haus in der Huberstrasse erhielt einen neuen Anstrich! Ja, es erhielt
                          auch Fernwärme und einen neuen Lift, aber der sichtbarste Unterschied
                          war der Anstrich, dessentwegen sich im Vorfeld die Gemüter stark
- April 21

                          erhitzten: «Wenn das braun-beige wird, gehe ich unter die Sprayer!»
                          Sorgenvolle Nachfragen wurden beschwichtigt: «Das Farbkonzept wird
                          von der Architektin gemacht, die das auch schon für den Rest der Siedlung
  EBG-NACHRICHTEN 01/21

                          entwarf.» Stimmt. Ob ich am Esstisch auf die Huberstrasse oder im
                          Arbeitszimmer auf die Stoossstrasse schaue, macht keinen Unterschied.
                          Die Farben sind gleich. Und der neue Look steht dem Haus: Optisch ist es
                          mindestens drei Kleidergrössen schlanker geworden.
                          Wie immer im Leben gab es auch traurige Anlässe: Zwei langjährige
                          Bewohner der Siedlung, Heinz Schenk und Paul Mischler, haben uns
                          verlassen. Während Heinz Schenk schon länger im Altersheim lebte, waren

  25
AUS DEN SIEDLUNGEN
Maria und Paul Mischler bei jedem Siedlungsfest sehr aktiv dabei. Der Tod
der beiden Männer war für die beiden Witwen schwer, selbst wenn Maria
Mischlers gesamte Familie um sie herum wohnt. Wenn man ein Leben lang
zusammen verbracht hat, ist die Wohnung plötzlich sehr leer und ruhig.
Aber die SiKo freut sich schon darauf, nach Corona die beiden
Nachbarinnen wieder bei den Siedlungsfesten zu sehen – wie überhaupt
alle, die derzeit noch sehr zurückhaltend in ihren Wohnungen bleiben.

Das Leben brachte uns aber auch neue Bewohner ins Quartier. Lionel Louis
Schmied schoss den Vogel ab: Er betrat die Welt am 8.8. um 8:08! Derzeit
lässt er sich noch von seiner Mutter im Buggy hinter der
(Klein)kinderbande herfahren, die neuerdings die Bäume des Grünstreifens
zwischen der Stooss- und der Burckhardtstrasse unsicher macht und sich
mit Anwohner Ernst Schenk fachmännisch übers Klettern austauscht. Ich
hatte mich ja schon länger gefragt, warum die Bäume so einsam sind. Zu
meiner Zeit wären sie das sicher nicht gewesen – vor allem bei dem
«gäbigen» Aufstieg in den grossen, runden Kugelbaum…

Besuch vom Samichlous, mitten
im Quartier!
                                                                            - April 21
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Philomena Mayr kam etwas weniger spektakulär am 26. November zur
Welt. Dafür kurz vor dem «Chlousetag», der ja eigentlich nicht stattfand
wegen Corona. Dafür allerdings, dass er nicht im Wald stattfinden durfte,

                                                                              26
AUS DEN SIEDLUNGEN

                          passierte von Fenster zu Strasse und von Chlous zu Schmutzli doch einiges.
                          Oder, wie es meine liebe Nachbarin Andrea ausdrückte: «Klaro, der Wald
                          ist stimmungsvoller, aber die Kids hatten trotzdem Freude und wann hält
                          ein Kind schon einen längeren Schwatz mit dem Samichlous aus dem
                          Wöschkuchifenster?» Vor allem, wo der Chlousetag auch die einzige
                          Veranstaltung des letzten Jahres war, die durchgeführt werden konnte,
                          weil sich die beteiligten Parteien nur am Fenster trafen.

                          Der Schnee brachte auch diesen Besucher zu den Bewohner*innen des Quartiers.

                          Trotz des beeindruckenden Schnee-Gastspiels mit Schneemanninvasion im
                          Januar haben wir als SiKo schon wieder grosse Hoffnungen, dass wir im
                          kommenden Frühling und Sommer gewohnte und neue Anlässe wieder
                          durchführen können. Eigentlich sollte es an Ostern mit dem
                          «Ostereiertütschen» für Gross und Klein losgehen… Warten wir mal ab, ob
                          Corona und der Bundesrat unsere Erwartungen erfüllen. Aber irgendwann
- April 21

                          nehmen wir die Boccia-Bahn wieder in Betrieb und dann kommt auch das
                          Grillfest. Das ist sicher.
  EBG-NACHRICHTEN 01/21

                          Carola Androwski lebt und schreibt im Holligenquartier, gerne auch über die
                          Freuden und Leiden des nachbarschaftlichen Zusammenlebens.

  27
AUS DEN SIEDLUNGEN
Rossfeld

Die Siedlung Rossfeld ist 2020 neu zur EBG Bern dazugestossen. Das
erste Jahr war gezeichnet von Covid-19. Dem genossenschaftlichen Elan
der Rossfelder*innen konnte die Pandemie allerdings nichts anhaben.

2020 haben wir einen grossen Schritt gemacht: Unsere Wohngenossen-
schaft hat sich aufgelöst und ist mit der EBG fusioniert. Damit sind wir von
der «Gnosi Rosi» zur Siedlung Rossfeld geworden.

Diesen Sommer wurde auch eine weitere Sanierungsetappe zurückgelegt:
Die    Mansarden     wurden      aufgewertet.    Sie     bieten    uns
Genossenschafter*innen nun flexibel nutzbaren Raum – sei es als Zimmer
für noch nicht ganz flügge Jugendliche, gemeinsame Gästezimmer,
Erweiterung des Wohnraumes oder Homeoffice-Arbeitsplatz.

Die neue SiKo konnte coronabedingt nicht wie geplant an der letzten GV
im Juni 2020 gewählt werden. Trotzdem haben die Mitglieder in spe bereits
während dem Lockdown zusammengefunden und mit dem Aufbau der
neuen Organisation begonnen. Im August fand die erste
Siedlungsversammlung (SiVe) statt. Bei schönem Wetter konnten wir dann
sogar unter freiem Himmel die SiKo offiziell wählen, und den ehemaligen
Vorstand der «Gnosi Rossfeld» mit grossem Dank verabschieden.
Anwesend war auch eine Delegation des EBG- Vorstands und der
Geschäftsstelle.
                                                                               - April 21

Gerade in der Pandemie zeigte sich der gute nachbarschaftliche
                                                                                 EBG-NACHRICHTEN 01/21

Zusammenhalt der Rossfelder*innen

Danach ging es für die neue SiKo gleich «stotzig» los. So gab es
verschiedene organisatorische Fragen zu klären: Was sind überhaupt
genau die Kompetenzen der SiKos? Was die Pflichten? Welche Anlässe
können «wie bisher» weiterlaufen? Wie können die gewachsenen
Strukturen und Arbeitsgruppen in der neuen Siedlung weiter zum sozialen

                                                                                 28
AUS DEN SIEDLUNGEN

                          Leben beitragen? Welche Änderungen braucht es in den Abläufen? Wie
                          soll die SiKo die Bewohner*innen informieren und welche
                          Kommunikationskanäle braucht es dazu?

                          Das jährliche Fest, welches traditionellerweise im ersten Samstag im
                          September stattfindet, konnten wir auch dieses Jahr feiern. Die Festgruppe
                          hat sich wieder kreativ gezeigt und ein coronakonformes Fest für Gross
                          und Klein, für Alt und Jung auf die Beine gestellt.

                          Im August konnte die SiVe draussen unter freiem Himmel
                          stattfinden. Dabei wurde die neue SiKo gewählt: Rachel
                          Picard, Claudia Galli (oben), Andreas Bevern, Martina
                          Dvoracek, Christoph Schaefer

                          Unser Gemeinschaftsraum, das «Tee Füüf», war zeitweise ziemlich
                          verwaist. Trotzdem war der Raum auch in dieser Zeit Gold wert: als
                          Homeoffice-Arbeitsplatz, als «Beizen-Ersatz», für private kleinere Treffen
                          mit Freund*innen und besonders in der kalten Jahreszeit als Treffpunkt für
                          unsere Jugendlichen. Im Bewusstsein, dass wir mit diesem Raum über ein
                          Privileg verfügen, haben wir den Raum einer Gruppe von Hobby-
                          Musiker*innen aus dem Quartier zur Verfügung gestellt. So konnten diese,
- April 21

                          solange es die Bestimmungen zuliessen, auch in Zeiten der Pandemie
                          musizieren. Als Gegenleistung freuen wir uns bereits jetzt auf einen
                          musikalischen Beitrag zu einem gemeinsamen Freitags-Brätle im nächsten
  EBG-NACHRICHTEN 01/21

                          Sommer.

                          Die Kommunikation in der Siedlung litt unter Covid-19. So konnten die
                          Sitzungen der Hausgemeinschaften nicht überall stattfinden. Anderseits
                          zeigte sich gerade in der Pandemie der nachbarschaftliche Zusammenhalt:
                          Für andere einkaufen, die eigene Mansarde einer anderen Partei als

  29
AUS DEN SIEDLUNGEN
Quarantäne-Zimmer zur Verfügung stellen oder ein bisschen Austausch im
Treppenhaus – das alles war selbstverständlich.

Das «Tee Füüf» war zeitweise ein Ersatz für die Beiz. Hier steppte der Bär!

                                  Der Gemeinschaftsraum «Tee Füüf» erhielt eine
                                  neue Beschriftung mit EBG-Logo. Ja nach
                                  Pandemielage war der Raum etwas verwaist.
                                  Auch      Hobby-Musiker*innen    aus      der
                                  Nachbarschaft konnten sich hier während den
                                  Lockerungen des Lockdown fürs gemeinsame
                                  Musizieren treffen.

                                                                                  - April 21
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Anlässe wie das Suppenessen an Halloween, Kinoabende und spontane
kleinere Anlässe mussten hingegen abgesagt werden. Auch Imbiss und
Glühwein an den Adventsfenstern gab es keinen. Immerhin haben die
geschmückten Fenster und Fassaden ein bisschen Farbe und Licht in die
dunkle Jahreszeit und den Coronatrott gebracht.

                                                                                    30
AUS DEN SIEDLUNGEN

                          Die SiKo hat bisher folgende Aufgaben wahrgenommen:
                                  •    Strukturen, Abläufe und Verantwortlichkeiten geklärt, z.B.
                                       Abläufe zu Speseneingaben/-auszahlungen, Budgetprozess,
                                       Ansprechpersonen bei KuK, Geschäftsstelle und Vorstand
                                       etc.
                                  •    Sich intern organisiert und strukturiert, z.B.
                                       Ressortverteilung, Sitzungsorganisation, Datenablage,
                                       Jahresplanung etc.
                                  •    Willkommenskarte mit den wichtigsten Kontakten zur EBG
                                       Geschäftsstelle und siedlungsintern erstellt und verteilt
                                  •    Infoschreiben an alle Bewohner*innen erstellt und verteilt
                                  •    Ausschuss Sanierung mit fachlicher Unterstützung der
                                       ehemaligen Baukommission für den Dialog zwischen
                                       Siedlung und EBG Verwaltung betreffend Küchen- und
                                       Badsanierung eingerichtet
                                  •    Neue Beschriftung «Tee Füüf» organisiert
                                  •    Mit Unterstützung Recherchen für ein geeignetes
                                       Kommunikationstool für die Siedlung (und evtl. der ganzen
                                       EBG) als Ersatz des bisherigen «Basecamp»;
                                       Kontaktaufnahme «Flink» durchgeführt
                                  •    Die Leitsätze zum Zusammenleben und den Anhang zur
                                       Hausordnung überarbeitet

                          Anlässe 2020:
                                  •   «Zäme ässe» im Sommer (jeden Freitag bei trockenem
                                      Wetter draussen)
                                  •   Siedlungsversammlung (August)
                                  •   Jährliches Fest (September)
                                  •   Adventsfenster (Dezember)
- April 21

                          Sitzungen SiKo 2020:
                                  •   Insgesamt 4 Sitzungen April - Dezember
  EBG-NACHRICHTEN 01/21

                          Rachel Picard hat diesen Jahresbericht verfasst. Sie ist Mitglied der
                          Siedlungskommission Rossfeld.

  31
AUS DEN SIEDLUNGEN
Schwabgut

In Zeiten von social distancing sind andere Formen der Kommunikation
gefragt – nicht zuletzt auch unter Liebenden. Der Fantasie eines oder
einer Verliebten sind kaum Grenzen gesetzt. Das gilt auch im Lockdown.

Ein spektakuläres Liebeszeugnis auf Portugiesisch hinterliess eine
Unbekannte oder ein Unbekannter einer Bewohner*in der Siedlung
Schwabgut. Die flüchtige Botschaft im Schnee ist poetischer als jedes
Graffiti. Das Wohnen in der Höhe hat seine Vorzüge, auch was
Herzensdinge angeht...

                                                                                   - April 21

«Amo-te muito, baby»: Liebeserklärung im Schnee, fotografiert von Ruedi Wachter.
                                                                                     EBG-NACHRICHTEN 01/21

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AUS DEN SIEDLUNGEN

                          «Wie bitte?» Mit dem Alter kann einem das Hören und Sehen vergehen.
                          Die EBG-Siedlung Schwabgut beteiligte sich an einem Pilotprojekt zur
                          Sensibilisierung für die Bedürfnisse seh- und hörbehinderter
                          Bewohner*innen.

                          Kaum jemand spricht gerne darüber, dass sie oder er immer öfters Mühe
                          hat, Gesprächen zu folgen oder die Welt zusehends verschwommen sieht.
                          Tabu sollte das Thema jedoch nicht sein, denn Beeinträchtigungen des
                          Sehsinns und des Hörens gehören zum Älterwerden dazu – und man kann
                          etwas dagegen machen. Eine rechtzeitige Abklärung und Hilfsmittel
                          können die Sinnesschädigung in Grenzen halten – und den Alltag damit
                          erleichtern. Auch die Nachbarschaft und Wohnumgebung können dazu
                          beitragen, dass das Leben mit einer Hör- oder Sehbehinderung leichter
                          fällt.

                          Die EBG Bern will bei Seh- und Hörproblemen hinschauen und hinhören.

                          Vom Herbst 2020 bis Frühjahr 2021 beteiligte sich die Siedlung Schwabgut
                          am Pilotprojekt «Wie bitte?» des Kompetenzzentrums für Sehbehinderung
                          im Alter (KSia). Das Projekt umfasste eine Mitarbeitendenschulung, die
                          Ramona Wüthrich, Beauftragte für Kultur und Soziales besuchte, sowie
                          eine Befragung interessierter Bewohner*innen der Siedlung Schwabgut.
                          Ziel des Projektes war, das Bewusstsein für die Häufigkeit von
                          Sinnesbeeinträchtigungen sowie die Auswirkungen auf den Alltag zu
                          stärken: Die Wissenschaft geht davon aus, dass etwa ein Drittel aller
                          Menschen über 70 Jahren nicht mehr optimal hören. Bei den über 80-
                          Jährigen sind es dann bereits die Hälfte, die an altersbedingter
                          Schwerhörigkeit leiden. Auch das Sehen fällt mit dem Alter zusehends
- April 21

                          schwerer. 50% aller Menschen über 70 leben mit einer milden bis starken
                          Beeinträchtigung ihres Sehsinns.
  EBG-NACHRICHTEN 01/21

                          Nicht laut, aber deutlich, langsam und auch zweimal: Geduld und ein
                          Lächeln helfen beim Kommunizieren.

                          Ein eingeschränkter Seh- und Hörsinn kann negative Folgen für den Alltag
                          haben, die von motorischen Handicaps, Sturzgefahr, Bewegungsmangel
                          bis hin zu Mangelernährung oder Tag-Nacht-Rhythmusstörungen reichen

  33
AUS DEN SIEDLUNGEN
können. Auch psychosozial kann sich das negativ auswirken: Misstrauen
gegenüber Mitmenschen, Scham, Rückzug und Aggression sind häufige
Anzeichen. Depressionen und Angststörungen können den Kontrollverlust
begleiten. Das muss aber nicht sein!

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie das genossenschaftliche Umfeld
seh-und hörbehinderte Menschen in ihrem Alltag unterstützen kann.

So gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie das genossenschaftliche Umfeld
dazu beitragen kann, seh- und hörbehinderte Menschen zu integrieren und
ihren Alltag zu erleichtern.

    •    Bei Hörbeeinträchtigung
             o eine Anpassung der Akustik der Wohnsituation oder
                 sozialen        Interaktion         (Reduktion         der
                 Hintergrundgeräusche,         frontales       Ansprechen,
                 angepasste Sitzordnung bei Treffen und Versammlungen
                 etc.)
             o Nicht      laut,    aber    deutlich:    Klare,   langsame
                 Kommunikation: Wiederholen bei Bedarf
    •    Bei Sehbeeinträchtigung
             o Gute       Ausleuchtung       von     Korridoren,    Liften,
                 Waschküchen, Gemeinschaftsräumen, Einsatz von
                 Farbkontrasten
             o Signalisationen, Noppen und Farbbänder bei Treppen,
                 Schaltern,     Geländern,       grosse     Schrift     bei
                 Informationsblättern, Anleitungen für technische Geräte
    •    Allgemein                                                             - April 21
             o Nachbarschaftshilfe: Unterstützung beim Einkauf,
                 Zeitnehmen und Geduld bei der Kommunikation
             o Offenheit für das Thema und Bereitschaft, zu helfen
                                                                                 EBG-NACHRICHTEN 01/21

Bei Fragen rund um eine Erleichterung des Alltags bei Sinnesschädigungen ist
Ramona Wüthrich die Ansprechperson der EBG.
ramona.wuethrich@ebgbern.ch/031 371 62 26

Weiterführende Informationen zum Pilotprojekt «Wie bitte?» finden sich unter
www.ksia.ch

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AUS DEN SIEDLUNGEN

                          Weissenstein

                          Freie Fahrt voraus! Bald schon steht den Bewohner*innen ein Lastenvelo
                          zur Verfügung, um effizient und nachhaltig unterwegs zu sein

                          Die Weissensteiner*innen wünschen sich ein Lastenvelo fürs Quartier, um
                          Einkäufe, Waren, aber auch Kinder zu transportieren. Dies ergab eine
                          Umfrage, die die SiKo Weissenstein im vergangenen Jahr auf Anregung der
                          Genossenschafterin Barbara Schoch durchführte. Glücklicherweise
                          erklärten sich die Quartierbewohner Rolf Mühlemann und Patrick
                          Eichenberger bereit, sich um die Wartung eines EBG-Lastenvelos zu
                          kümmern. Unterstützt von Ramona Wüthrich, der Beauftragten für Kultur
                          und Soziales, gründeten sie die Interessengruppe Lastenvelo, um
                          verschiedenen Fragen zu Anbieter, Standort, Modellwahl und
                          Bewirtschaftung zu klären.

                          Nachhaltige Mobilität: Ein Lastenvelo steht bald zur Verfügung.

                          Gemeinsam mit der EBG entschied sich die IG für eine Zusammenarbeit mit
                          der Sharing-Plattform carvelo2go, die im Raum Bern an diversen
                          Standorten Elektrovelos anbietet. Diese können gegen ein Entgelt
                          öffentlich ausgeliehen werden.
- April 21
  EBG-NACHRICHTEN 01/21

                          Auf zwei Rädern effizient unterwegs: Ein EBG-Lastenvelo.

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