Echo Deutschland und Japan - Partner für die Herausforderungen der Zukunft - Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin
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Mitteilungen des Japanisch-Deutschen Zentrums Berlin (JDZB) Nr. 138, März 2022 (letzte Ausgabe) echo Deutschland und Japan – Partner für die Herausforderungen der Zukunft Dr. Clemens von Goetze Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Japan Deutschland und Japan blicken auf eine staatlichen und nichtstaatlichen Akteur zu langjährige enge Partnerschaft zurück: Im respektieren, und ihre Verletzung kann vergangenen Jahr feierten wir das 160-jäh- niemals eine vorgeblich innere Angele- rige Jubiläum der Aufnahme diplomati- genheit eines einzelnen Staates sein. scher Beziehungen, die auf den 1861 vom Die regel- und wertebasierte internationa- damaligen Königreich Preußen und dem le Ordnung steht unter Druck wie schon Kaiserreich Japan geschlossenen Freund- lange nicht mehr. Russland fordert mit schafts-, Handels- und Schiffahrtsvertrag seinem brutalen Angriffskrieg auf die Uk- zurückgehen. Aus den ersten Anfängen raine die internationale Gemeinschaft in im Handelsbereich haben sich unsere bislang ungesehener Weise heraus. Diese Beziehungen in den letzten Jahrzehnten Zeitenwende schweißt uns und unsere intensiv und breit auf politischen, wirt- Wertepartner weltweilt zusammen: Wir schaftlichen, wissenschaftlichen, sozialen werden uns der russischen Aggression in und kulturellen Gebieten entwickelt. aller Entschlossenheit entgegenstellen. © Deutsche Botschaft in Japan Unsere beiden Länder sind als Rechts- Deutschland und Japan haben mit den staaten und freiheitliche Demokratien G7-Partnern geschlossen und entschlos- Schritte zur Umsetzung unserer Leitlinien. Wertepartner. Die Vielfalt unserer Ge- sen auf die russische Aggession reagiert Zwischen unseren Ansätzen und Plänen sellschaften repräsentiert sich in unseren und im Gleichklang scharfe Sanktionen einerseits und dem japanischen Konzept parlamentarischen politischen Systemen. verhängt. des freien und offenen Indopazifiks findet Auf internationaler Ebene sind wir beide Auch in anderen Bereichen werden, man dabei schnell große Schnittmengen der Überzeugung, dass eine regelbasierte wenngleich meist ohne direkte physische und zahlreiche Parallelen. internationale Ordnung die Grundlage für Gewalt, viele Regeln und Standards, de- Der Austausch auf politischer Ebene ist jede Form zwischenstaatlicher Interaktion ren Einhaltung wir für selbstverständlich sehr eng und vielfältig: Es gibt derzeit ist. Als aktive Mitglieder der G7, der G20, gehalten hatten, inzwischen offen in über fünfzig reguläre bilaterale Konsul- der Vereinten Nationen oder anderer Frage gestellt. In anderen Fällen werden tationsformate hochrangiger Regierungs- internationaler Foren setzen wir uns für Entscheidungen internationaler Gerichte vertreter unserer beiden Länder. dieses Ziel, für Freiheit, Rechtstaatlichkeit missachtet, wie etwa im Falle der Entschei- Die wirtschaftlichen Beziehungen sind und Demokratie sowie für weltweite dung des internationalen Schiedsgerichts ebenfalls sehr intensiv: Das bilaterale Han- Abrüstung und Nichtverbreitung von in Den Haag zu den Gebietsansprüchen Atomwaffen ein. Deutschland hat in die- im Südchinesischen Meer. INHALT sem Jahr den Vorsitz der G7 inne, Japan im Die Missachtung und Erosion etablierter nächsten Jahr – wir arbeiten intensiv dar- internationaler Regeln müssen wir im Japan und Deutschland an, die für die großen Industrienationen Interesse von Stabilität und Wohlstand Clemens von Goetze 1-2 zentralen Themen übergreifend voranzu- unserer Länder entgegenwirken. Dabei treiben und den Staffelstab reibungslos wollen wir im Rahmen unserer Netzwerke Interview zu übergeben. Japan und Deutschland und Partnerschaften mit gleichgesinnten Künstliche Intelligenz 2-3 unterstützen zudem im Rahmen der G4 Partnern zusammenarbeiten. 33 Jahre jdzb echo eine Reform des Sicherheitsrats der Ver- Deutschland hat dies in den vor andert- Michael Niemann 4-5 einten Nationen. halb Jahren veröffentlichten Leitlinien für In Deutschland und in Japan sind wir den Indo-Pazifik konkretisiert. Der Besuch JDZB next level davon überzeugt, dass die menschen- der deutschen Fregatte „Bayern“ in Japan J. Münch & P. Holdgrün 6 rechtlichen Standards, auf die sich die und die anschließende Teilnahme an Veranstaltungsvorschau 2022 7 internationale Gemeinschaft geeinigt hat, der Überwachung der gegen Nordkorea universelle Werte sind: Sie sind von jedem verhängten VN-Sanktionen war einer der Veranstaltungen Winter 2021/22 8
22 FORTSETZUNG VON SEITE 1 EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser! delsvolumen betrug unmittelbar vor der politischen Stiftungen, dem Deutschen Vor 33 Jahren erschien die Erstausgabe des Pandemie im Jahre 2019 44,6 Mrd. Euro Akademischen Austauschdienst, dem „jdzb echo“, um dem „lang gepflegten und sank dann im Pandemiejahr 2020 auf Deutschen Wissenschafts- und Innovati- Wunsch unserer Gremienmitglieder und 38,8 Mrd. Euro: Deutschland exportierte onshaus Tokyo, der Ostasiengesellschaft, Freunde“ gerecht zu werden, mit einem „Mitteilungsblatt“ „über durchgeführte und Waren im Wert von 17,4 Mrd. Euro nach dem Deutschen Institut für Japanstudien geplante Aktivitäten zu berichten“ (Ausgabe Japan und importierte umgekehrt ein in Tokyo und vielen anderen ist das 1/Mai 1989). Damals wie heute möchten wir Volumen im Wert von 21,4 Mrd. Euro Japanisch-Deutsche Zentrum Berlin ein Sie über unsere Angebote informieren, Dialog- aus Japan nach Deutschland. Derzeit tragender Pfeiler unserer bilateralen Zu- Positionen kommunizieren, Austauschmög- sind etwa 450 deutsche Unternehmen in sammenarbeit auf dem Gebiet der Politik, lichkeiten aufzeigen und Sie an aktuellen Ent- Japan präsent, in ganz unterschiedlichen Wissenschaft, Bildung und Kultur. wicklungen im japanisch-deutschen Kontext Wirtschaftszweigen. Umgekehrt sind Das Japanisch-Deutsche Zentrum bietet teilhaben lassen. Nun stehen mittlerweile noch etwa 1800 japanische Unternehmen in uns einen hervorragenden Rahmen, all ganz andere, digitale Kommunikationskanäle Deutschland aktiv. die angesprochenen Fragen gemein- zur Verfügung. Wir werden daher die bekann- Unsere Gesellschaften stehen vor ähnli- samen Interesses zwischen Japan und ten Rubriken aus dem „jdzb echo“ künftig in chen Herausforderungen: Demographi- Deutschland zu diskutieren und Lösun- unserem Blog „ECHO+“ auf unserer Website abbilden. Sie halten hier zwar die letzte ge- scher Wandel, Umwelt- und Klimaschutz, gen zu erarbeiten. Wie bei anderen Insti- druckte Ausgabe unseres Magazins in der Energiewende, digitale Transformation, tutionen auch, leidet die Kommunikation Hand, aber Sie werden natürlich trotzdem wei- um nur einige zu nennen. Neue Tech- an der mangelnden Möglichkeit, sich terhin, z. B. über unseren E-Mail-Newsletter, nologien, disruptive Innovationen und persönlich zu begegnen. Für ein Begeg- von uns hören. Wir laden Sie außerdem ein, Künstliche Intelligenz bieten uns Mög- nungszentrum wie das JDZB ist das na- sich mit uns in den sozialen Netzwerken zu lichkeiten, diese Herausforderungen zu türlich eine ganz besondere Bürde. Umso verbinden – bei Facebook, Instagram und ab bewältigen. Wo immer wir können, soll- mehr ist zu schätzen, wie das Zentrum sofort auch LinkedIn. ten wir als wichtige Technologienationen seine Arbeit energisch und erfolgreich Auf bald! unsere Kräfte bündeln, um geeignete und auch unter den gegenwärtigen schwie- angemessene Lösungen gemeinsam zu rigen Bedingungen fortsetzt. Für dieses Dr. Julia Münch (JDZB-Generalsekretärin) entwickeln. Jahr freue ich mich auf zahlreiche weitere und Dazu dient etwa die deutsch-japanische Veranstaltungen des JDZB. Kiyota Tokiko (Stellv. JDZB-Generalsekretärin) Energiepartnerschaft, mit der wir unter Einbeziehung von Regierung, Wissen- Das JDZB plant vom 11. bis 13. Mai 2022 eine Konferenz zum Thema „Artificial schaft und Privatwirtschaft über die Intelligence and the Human – Cross-Cultural Perspectives on Science and Fiction“ geeigneten Wege diskutieren, unsere in Zusammenarbeit mit dem Alexander von Humboldt Institut für Internet und Volkswirtschaften CO2-neutral zu ma- Gesellschaft (HIIG) sowie der Universität Waseda. Nachfolgend ein Interview mit chen, um unseren Planeten auch für Dr. Thomas Christian Bächle, Leiter des Forschungsprogramms „Die Entwicklung künftige Generationen zu erhalten und zu der digitalen Gesellschaft“ am HIIG, und Dr. Nagai Yukie, Project Professor am schützen. Im Bereich der wirtschaftlichen International Research Center for Neurointelligence der Universität Tōkyō. Sicherheit, einem der Schwerpunkte der neuen japanischen Regierung, pflegen Wie beeinflussen sich kulturelle Darstellungen wir ebenfalls einen wachsenden Aus- von Künstlicher Intelligenz (KI) und die tatsäch- tausch zu Fragen von Datensicherheit, liche konzeptionelle und technische Weiterent- des Schutzes kritischer Infrastruktur, der wicklung von KI gegenseitig? Sicherung von Lieferketten oder von Tatsächlich lassen sich diese beiden Bereiche Exportkontrollen bei Dual-Use-Gütern. gar nicht so klar voneinander unterscheiden. Zu Beginn einer technischen Entwicklung Zahlreiche Städtepartnerschaften und die steht immer eine Idee, mindestens aber Aktivitäten der deutsch-japanischen und eine ungefähre Vorstellung davon, welche japanisch-deutschen Gesellschaften – je- Funktion, welchen Nutzen oder – allgemei- weils etwa 50 in Deutschland und Japan ner ausgedrückt – welche Bedeutung eine – geben immer wieder Zeugnis unserer Technologie hat oder haben soll. lebendigen Zusammenarbeit auf allen Gerade bei Entwicklungen, die man gern „re- Gleichzeitig gehören aber auch die in der Ebenen der Gesellschaft. Ich hoffe sehr, volutionär“ nennt also solche, die vermeintlich Politik, im Journalismus, in Religion oder Ethik daß diese Partnerschaften bald wieder kategorial neu sein sollen, lassen sich schnell diskutierten Aspekte über mögliche zukünfti- durch rege gegenseitige Besuche mit Bezüge zu kulturellen Texten herstellen, die ge Szenarien zu den Imaginationen, die um Leben erfüllt werden können, was nun bestimmte Technologien antizipiert haben. eine Technologie herum existieren. aufgrund der Pandemie bereits für so Diese in der Fiktion sozusagen entwickelten lange Zeit nicht mehr möglich war, aber und ausprobierten Konzepte werden über- Wie wirken sich diese Imaginationen und dringend wieder aufgenommen werden setzt in wissenschaftliche Innovationen, For- kulturellen Repräsentationen von KI wiederum sollte. schungs- und Entwicklungsziele. Sie nehmen auf politische und gesellschaftliche Diskurse Neben unseren Goethe-Instituten in ihre Inspiration auch aus der Populärkultur über KI aus – beispielsweise in Japan und in Tokyo und Osaka/Kyoto, den Büros der wie zum Beispiel Comics, Film, Fernsehen. Deutschland?
INTERVIEW 33 Sie haben die wichtige gesellschaftliche Funk- Europa wird es bereitwillig aufgenommen: unterschiedliche Muster im Umgang mit Ro- tion, mit KI assoziierte Hoffnungen, Chancen Was können wir von „den Japanern“ lernen? botern erkennen. Neben den Imaginationen oder Gefahren möglichst vielen Menschen Vor welchen Entwicklungen in Japan müssen über Roboter wird dies auch in der Interaktion sichtbar und verständlich zu machen. Ent- wir uns in Acht nehmen? Nach Vorträgen zu mit ihnen deutlich. Ein Entwickler hat mir scheidend ist dabei einen Debattenraum zu Robotern in Japan wird mir gern die Frage einmal erzählt, dass es da doch schon einen eröffnen. Die Imaginationen haben also nicht gestellt, ob wir pflegerische Arbeit an die kal- Unterschied macht, wem er seine Roboter nur Einfluss auf Forschung und Entwicklung, te, emotionslose Maschine delegieren sollen, präsentiert. Während Personen aus Japan vor sondern orientieren auch politische Entschei- wie das in Japan der Fall sein soll. Das ist eine allem ein Vergnügen an der Interaktion mit dungen, journalistische Berichterstattung Abgrenzungsgeste und erfüllt eine rhetorische der Maschine haben, wollen Europäer dem oder die öffentliche Meinung. Sie sind damit Funktion. Roboter in Japan – die sind dann Roboter und seinem Entwickler möglichst nicht bloßes Entertainment, sondern immer für Japaner und Europäer was Besonderes, schnell nachweisen, dass die Maschine doch wesentlicher und prägender Bestandteil der und für beide Seiten erfüllt das seinen Zweck. nicht wirklich intelligent ist, kein Bewusstsein Realität von Technologien. hat, nichts empfindet usw. Dieser Reflex hat Das gilt ganz besonders für KI, weil die damit In Ihrer Forschung stellen Sie japanische und sicherlich mit einem europäischen Verständnis assoziierte Technik als eine dem Menschen europäische Konzeptionen von menschenähn- darüber zu tun, wie der Mensch begriffen ähnliche, aber zugleich von ihm unabhängige lichen Robotern gegenüber. Wie wird in den wird, nämlich als ein rationales, empfin- und eigenständige Intelligenz imaginiert wird, jeweiligen Diskursen „Menschlichkeit“ bei KI dungsfähiges, unteilbares, aber eben auch die uns gleichgestellt oder sogar überlegen definiert, bzw. kristallisieren sich wesentliche besonderes Individuum mit Autonomie und ist. Das regt natürlich die Fantasie an, in ei- konzeptionelle Unterschiede heraus? einzigartigem Bewusstsein. Viele in Europa nem breiten Spektrum von Kooperation bis Bei vergleichender Forschung muss man formulierten Ängste und Unsicherheiten rüh- Konkurrenz, von KI als Lösung aller unserer schon sehr aufpassen, nicht Geschichten über ren vermutlich auch von diesem bestimmten Probleme bis zum befürchteten Untergang das exotische Land im fernen Osten weiterzu- Menschenbild her. Wenn man so möchte, ist der Menschheit. erzählen, gerade wenn man selbst mit euro- die japanische Haltung da inklusiver, weniger Bei der länderspezifischen Betrachtung lassen päischen Augen auf diese Phänomene blickt. auf die Einzigartigkeit des Menschen aus. sich Imaginationen da natürlich nicht unab- Beliebt ist ja zum Beispiel, für das japanische Diese vielen Bedeutungsebenen sind eine hängig von bestimmten größeren Diskursen Verhältnis zu technischen Artefakten immer große Herausforderung für die Forschung: und Interessen begreifen. Die sogenannte den Shintoismus zu bemühen: Für die Japa- Was meint KI in unterschiedlichen Kulturen? „Japanese Robot Culture“ beispielsweise ner ist alles beseelt, da macht es dann keinen Welche Interpretationen werden ganz gezielt entspricht nicht nur dem Selbstverständnis großen Unterschied ob Roboter oder Mensch. lanciert, und für wen erfüllen welche Bilder vieler Entwickler und Unternehmen. Die Diese holzschnittartige Betrachtung ist dann von KI welchen Nutzen? Das zu unterschei- japanische Regierung hat dieses Schlagwort doch etwas einfach. den, ohne selbst kulturelle Unterschiede zu gezielt als politisches Branding eingesetzt, das Natürlich gibt es hier ganz eigene ideenge- konstruieren, ist enorm schwierig. dem Wirtschaftsstandort nützlich sein soll. In schichtliche Kontexte, und es lassen sich auch Sie forschen zur Kognition von Robotern und Men- hirns konnte ich die Entwicklung kognitiver Fähig- schen. Was genau ist Ihr Thema? keiten als eine Einheit erklären. Das Gehirn ist eine Ziel ist, das Entwicklungsprinzip menschlicher „Vorhersagemaschine“, die prädikative Signale kognitiver Fähigkeiten zu verstehen und daraufhin – die aus auf früheren Erfahrungen und Kennt- ein Unterstützungssystem für Menschen mit Ent- nissen basierenden internen Modellen stammen wicklungsstörungen zu entwerfen. Ein Mensch – mit sensorischen Signalen kombiniert, wobei erwirbt in den ersten Lebensjahren seine kogniti- bestimmte kognitive Fähigkeiten zur Minimierung ven Fähigkeiten, doch wie sich Gehirn und Körper der Abweichung zwischen den beiden Signalen diese aneignen, ist kaum bekannt. Im Gegensatz (Vorhersagefehler) wirken. Meine Annahme war, zur künstlichen Intelligenz (KI) ist die menschliche dass durch diesen Minimierungsprozess weitere Intelligenz „open ended“. Kooperativ und konti- kognitive Fähigkeiten wie Selbstwahrnehmung, nuierlich eignet sie sich kognitive Fähigkeiten an, Nachahmung oder altruistisches Verhalten menschlichen Intelligenz. In den späten 1990er was zu einer individuellen und kollektiven Diver- erworben werden. Dies habe ich mit dem o. g. Jahren war das Konzept der Neurodiversität weit sität führt. Anhand eines Lernexperiments mit Roboterexperiment verifiziert. Ferner fand ich verbreitet, wonach eine Entwicklungsstörung einem humanoiden Roboter, dem ein neuronales heraus, dass durch eine Unausgewogenheit bei eine normale Veränderung des neuronalen Schaltkreismodell des menschlichen Gehirns ein- der Kombination der beiden Signale Entwick- Fundaments ist. Insbesondere Menschen mit gebaut war, habe ich nachgewiesen, auf welchem lungsstörungen entstehen können. Diese Ergeb- Entwicklungsstörungen haben Probleme, ihre neuronalen Fundament diese Kontinuität und nisse zeigen, dass Kontinuität und Diversität auf eigenen kognitiven Eigenschaften richtig zu ver- Diversität entstehen. Da die Unterstützung von Grundlage der prädiktiven Kodierungstheorie als stehen. Wenn wir einen Roboter hätten, der sich Menschen mit Entwicklungsstörungen bislang eine Einheit erklärbar sind und einen wichtigen wie ein Mensch entwickelt und lernt, könnten wir nur auf empirischen Fakten basierend fallbezogen Hinweis für künftige Entwicklungs(störungs) menschliche kognitive Eigenschaften reproduzie- entwickelt wurde, könnte meine Forschung hier forschung darstellen. ren und erfassen, und somit via Roboterintelligenz zum Einsatz kommen. auch die menschliche Intelligenz verstehen. Wenn Wie wird sich die Mensch-Roboter-Beziehung im eine derartige KI-Technologie entwickelt wird, Wie hängen Kognition von Menschen und von Zuge des technologischen Fortschritts entwickeln? wäre eine symbiotische Mensch-Roboter-Gesell- Robotern zusammen? Welche Erkenntnisse haben Durch Entwicklung von KI und Robotern, die schaft realisierbar, in der jeder seine Individualität Sie gewonnen? menschliche kognitive Fähigkeiten nachahmen, entfalten kann. Anhand prädiktiver Kodierungstheorie des Ge- bekommen wir ein besseres Verständnis der
44 33 JAHRE „JDZB ECHO“ Wie alles begann... 33 Jahre „jdzb echo“ – vom gedruckten Newsletter zum elektronischen Magazin ECHO+ Michael Niemann, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des JDZB Die Nummer 1 des „jdzb echo“ erschien im Mai so etwa der STR-Vorsitzende Dr. Wilfried Guth lernen – miteinander vernetzen“ (Nr. 73, Dezem- 1989 mit der Überschrift „Ein Jahr Vollbetrieb (Deutsche Bank AG, Nr. 52, September 2000), ber 2005), STR-Vorsitzender Gerhard Wiesheu (B. des JDZB“. Der erste Generalsekretär des JDZB, Vizepräsident Danielmeyer (Nr. 63, Juni 2003), Metzler seel. Sohn & Co. Holding AG) für „Zeit Dr. Thilo Graf Brockdorff, kündigte an, dass der Stellvertretende STR-Vorsitzende Prof. Dr. für eine engere Kooperation zwischen Japan und das neue Mitteilungsblatt in Zukunft viertel- Oshio Takashi (Nr. 84, September 2008) und Deutschland“ (Nr. 129, Dezember 2019), und jährlich erscheinen und über durchgeführte Präsident Botschafter a. D. Takashima Yūshū Staatssekretär Miguel Berger vom Auswärtigen und geplante Aktivitäten informieren wird. Der (Nr. 111, Juni 2015). Amt begrüßte „160 Jahre deutsch-japanische Leitartikel auf Seite 1 war gedacht als Forum für Freundschaft“ (Nr. 135, Juni 2021). die Gremienmitglieder des JDZB, wobei deut- Prominente Regierungsmitglieder beider Län- sche und japanische Beiträge sich abwechseln der und Berlins haben ihre Vorstellungen und Aus der Wirtschaft schrieb z. B. STR-Mitglied sollten – und in der Tat war es so, dass wir politische Gedanken als Leitartikel im „echo“ Edzard Reuter (Vorstandsvorsitzender Daimler in den ersten fünf Jahren nach Erscheinung formuliert. So z. B. Botschafter Kimura Keizō, Benz AG), zu „Deutschland im Wettbewerb“ damals noch Bonn, zu „Japan blickt auf das neue (Nr. 11, Juni 1992), STR-Mitglied Nagaoka Europa“ (Nr. 4, Juni 1990), Vize-Außenminister Minoru (Präsident Börse Tōkyō) folgte mit dem Saitō Kunihiko über „Das JDZB und der japa- Beitrag „Der japanische Wertpapiermarkt“ nisch-europäische Austausch (Nr. 21, Februar (Nr.15, Februar 1993). „Die Japan-Initiative der 1994), Staatssekretär Dieter Kastrup mit „Die deutschen Wirtschaft“ stellte BDI-Präsident Hans- deutsch-japanischen Beziehungen – Dialog und Olaf Henkel (Nr. 35, Oktober 1996) vor, „Eine Kooperation“ (Nr. 24, August 1994). „Für eine deutsch-japanische Gewerkschaftsinitiative“ weitere Vertiefung der japanisch-deutschen vom DGB-Vorsitzenden Dieter Schulte (Nr. 37, Beziehungen“ setzte sich Botschafter Nakane Februar 1997) folgte gleich hinterher. Takeshi ein (Nr. 100, September 2012), Peter Prü- Auch die Wissenschaft kam ausführlich zu Wort. gel, Regionalbeauftragter für Asien und Pazifik im Auf Berliner Seite war das jeweils für Wissenschaft Auswärtigen Amt möchte „Gemeinsam unsere zuständige Senatsmitglied zuständig für das Zukunft gestalten“ (Nr. 101, Dezember 2012). JDZB. Entsprechend hat zuerst der Senator für Auch haben die jeweiligen neuernannten Wissenschaft und Forschung, Prof. Dr. Manfred Botschafter*innen im anderen Land uns im Ehrhardt, zur „Zur Zukunft des JDZB“ (Nr. 7, Mai „echo“ an ihren Gedanken zum neuen Posten, 1991) seinen Beitrag geleistet. Prof. Dr. Günter zum Gastland, oder zu den deutsch-japanischen Stock (Schering AG) schrieb zu „Berlin – Stadt Beziehungen im Allgemeinen teilhaben lassen: der Wissenschaft, Partner Japans“ (Nr. 92, Sep- Botschafter Heinrich-Dietrich Dieckmann mit tember 2010). „Wissenschaft und Bildung im „Erste Eindrücke aus Japan“ (Nr. 26, Dezember Zeichen von Diversität: Themen für den deutsch- 1994), die Botschafter Takashima Yūshū (Nr. fast Zweidrittel der damaligen Mitglieder des 62, März 2003) und Yanagi Hidenao (Nr. 134, Stiftungsrats (STR) und des Gesamtvorstands März 2021) mit Grußworten zum Amtsantritt, (GVS) für einen Beitrag gewinnen konnten. Den Botschafter Dr. Hans Carl von Werthern mit „Ja- Anfang dabei machten Präsident Botschafter a. D. pan – Bemerkungen eines neu Begeisterten“ (Nr. Miyazaki Hiromichi (Daichi Kangyō Bank) über 108, September 2014), wie auch Botschafterin Ina „Neue Aufgaben für das JDZB“ (Nr. 6, Februar Lepel „Japan begeistert“ (Nr. 130, März 2020) 1991) und Vizepräsident Prof. Dr. Hans Günter und Dr. Clemens von Goetze in dieser Ausgabe. Danielmeyer (Siemens AG) zur „Perspektive des Bemerkenswert noch ein Beitrag von Bundesprä- Austauschs zwischen Japan und Europa“ (Nr. 2, sident Johannes Rau zu „Tradition und Moderne: September 1989). Wurde das „jdzb echo“ (ff. Zusammenleben nach dem 11. September“ (Nr. „echo“) zunächst nur auf Deutsch und Japanisch 60, September 2002). herausgegeben, so kam ab Nr. 9 (Januar 1992) eine englischsprachige Ausgabe hinzu. Generell beschäftigten sich viele Beiträge mit dem JDZB und seiner Rolle in den deutsch-japanischen Neue Präsidenten und Generalsekretär*innen Beziehungen. Es wurden „Erwartungen an die (GS) haben sich immer mit Grußworten und intellektuelle Begegnungsstätte“ formuliert von Überlegungen nach Amtsantritt im „echo“ Botschafter Arima Tatsuo (Nr. 25, Oktober 1994) vorgestellt, so Präsident Kimura Keizō (Nr. 36, und „Erwartungen an das JDZB“ von Botschafter Dezember 1996), GS Volker Klein (Nr. 44, Herbst Tsumori Shigeru (Nr. 29, Juni 1995). „Die wach- 1998), GS Angelika Viets (Nr. 61, Dezember sende Rolle des JDZB“ wurde konstatiert von Bot- 2002), Präsident Kume Kunisada (Nr. 64, Sep- schafter Kume Kunisada (Nr. 48, August 1999), japanischen Dialog“ kamen von STR-Mitglied tember 2003), GS Dr. Friederike Bosse (Nr. 77, „Mehr Aufgaben für die deutsch-japanischen Prof. Dr. Gesine Foljanty-Jost (Universität Halle- Dezember 2006), Präsident Nakane Takeshi (Nr. Beziehungen“ von Botschafter Nomura Issei Wittenberg, Nr. 114, März 2016). 124, September 2018), GS Claudia Schmitz (Nr. (Nr. 56, September 2001), und „Für die weitere 125, Dezember 2018), und zuletzt GS Dr. Julia Verstärkung der deutsch-japanischen Beziehun- 1993 wurde das Deutsch-Japanische Dialog- Münch (Nr. 133, Dezember 2020). gen“ plädierte Botschafter Yagi Takeshi (Nr. 115, forum (heute: Deutsch-Japanisches Forum, Nach vollendeter Amtszeit verabschiedeten sich Juni 2016). STR-Vorsitzender Prof. Dr. Bernhard DJF) gegründet, ein regierungsunabhängiger Gremienmitglieder im „echo“ mit Rückblicken, Scheuble (Merck KGaA) warb für „Voneinander Gesprächskreis von Persönlichkeiten aus Wirt-
33 JAHRE „JDZB ECHO“ 55 schaft, Wissenschaft, Politik, Kultur und Medien September 2019). STR-Mitglied und Direktor des Sollte aufgefallen sein, dass bisher vor allem beider Länder, der sich bis heute abwechselnd Martin-Gropius-Baus Gereon Sievernich machte einzelne japanische Namen mehrfach vorgekom- in Berlin und Tōkyō trifft, verschiedene Themen sich Gedanken über „Museen und Softpower“ men sind, so ist dies kein Zufall: Einige Botschafter bespricht, und jeweils Empfehlungen für die (Nr. 119, Juni 2017). von Japan in Deutschland haben nach dem Ende deutsch-japanischen Beziehungen an die Regie- ihrer Amtszeit dann als Präsident der Stiftung den rungschefs beider Länder gibt. Ein Bericht über Der Umzug des JDZB nach Dahlem im März Werdegang des JDZB begleitet, ebenso wie einige die „Erste Tagung des DJF in Bonn und Berlin“ 1998 wurde im „echo“ begleitet, von der Grund- Direktor*innen des Japanischen Kulturinstituts war in der Nummer 16 vom April 1993; seitdem steinlegung des neuen JDZB-Gebäudes (Nr. 39, Köln nach dem Ende ihrer Amtszeit als Stellver- sind alle Sitzungen des DJF im „echo“ ausführlich Juni 1997) über das Richtfest (Nr. 41, Dezember tretende Generalsekretär*innen im JDZB gewirkt gewürdigt worden, v. a. mit Gastbeiträgen von 1997) bis zur Einweihung (Nr. 43, Sommer 1998 haben und noch wirken. DJF-Mitgliedern und mit großen Fotos auf der Sommer) und der feierlichen Übergabe der Au- ersten Seite, mit denen vielfach auch der Besuch ßenanlagen (Nr. 47, Juni 1990). der Sitzungsteilnehmer*innen bei den jeweiligen Regierungschefs dokumentiert wurde. Das Große Ostjapanische Erdbeben vom März 2011 war Thema mehrerer Leitartikel: So in der Ein großes Thema waren die Besuche von Mit- Nummer 95 vom Juni 2011 „Frivole Ignoranz: gliedern des japanischen Kaiserhauses, allen Exotisch sind nicht die Japaner in ihrem Stoi- voran der „Besuch des japanischen Kaiserpaars zismus. Exotisch ist unser kenntnisloser Blick im JDZB“ (Nr. 19, September 1993). Es folgten auf eine fremde Kultur“ von Matthias Naß, ein „Japanisches Prinzenpaar im JDZB“ mit Prinz und Nachdruck aus DIE ZEIT vom 24. März 2011; Prinzessin Akishino (Nr. 49, Herbst 1999). Eine „Eindrücke aus einem Land zwischen Trauma große Ehre war dann im Juni 2011 die Teilnahme und Aufbruch“ von MdB Dr. Rolf Mützenich und Ansprache SKH Kronprinz Naruhito – dem (Nr. 97, Dezember 2011), „Ein Jahr nach dem Großen Ostjapanischen Erdbeben – Energie- politik in Japan und Deutschland im Vergleich“ von Wakisaka Noriyuki (Asahi Shimbun, Nr. 98, März 2012) und „Ein Jahr nach Fukushima“ von Manfred Hoffmann (Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Japan, Nr. 99, Juni 2012). Ein weiteres Thema war die Städtepartnerschaft: „20 Jahre Städtepartnerschaft Berlin – Tōkyō“ fei- erte der Stellvertretende Gouverneur von Tōkyō, Wer nun auf den Geschmack gekommen ist und Akiyama Toshiyuki (Nr. 105, Dezember 2013), mehr lesen möchte: Die Ausgaben ab Nummer „25 Jahre Städtepartnerschaft Berlin – Tōkyō“ 106 (März 2014) können von unserer Website der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael als PDF heruntergeladen werden. Von jeder Müller (Nr. 126, März 2019). Ausgabe des „jdzb echo“ gibt es jedoch auch noch gedruckte Exemplare in allen drei Sprachen Jubiläen der Stiftung JDZB wurden besonders im Archiv, bitte wenden Sie sich bei Interesse an gewürdigt. Den Anfang machte STR-Mitglied pr@jdzb.de. Diese Ausgabe, die Nummer 138, und Wissenschaftler Sotobayashi Hideto in Nr. ist die letzte gedruckte Ausgabe des „jdzb echo“. 12 von August 1992 zum siebenjährigen Beste- In Zukunft werden Sie verschiedene Artikel aus hen des JDZB mit dem Beitrag „Der Osten und dem japanisch-deutschen Kontext wie Konfe- der Westen“. GS Dr. Thilo Graf Brockdorff renzberichte, Interviews und Berichte über die heutigen Kaiser – an einem deutsch-japanischen folgte mit „13 Jahre JDZB – Rückblick, Wertung, Austauschprogramme in unserem Blog ECHO+ Symposium zu nachhaltigem Umwelt-, Ressour- Ausblick“ (Nr. 46, April 1999). GS Angelika Viets finden; auch die Tradition des prominenten cen- und Katastrophenschutz im JDZB (Nr. 96, feierte „20 Jahre JDZB“ (Nr. 70, März 2005), „25 Leitartikels soll in Form von redaktionellen Bei- September 2011). Jahre JDZB“ war der Beitrag von Botschafter Dr. trägen aus dem Haus oder von Partner*innen Volker Stanzel in der Ausgabe Nummer 90 vom beibehalten werden. Allerdings sind noch einige Nicht nur politische, sondern auch kulturelle The- März 2010. technische Voraussetzungen zu schaffen – wir men spielten eine große Rolle: Zur „Förderung Es waren gerade die Jubiläen, die mit großartigen bitten um noch etwas Geduld und hoffen, Ihnen des Kulturaustauschs in den neuen Ländern“ Gastredner*innen eine besondere Resonanz unsere Beiträge bis zum Sommer in ansprechen- äußerte sich STR-Mitglied und Direktor des Japa- hervorriefen. So im Jahr 2010 der Festvortrag von der Form präsentieren zu können. nischen Kulturinstituts Köln (JKI) Shimizu Yōichi Altbundeskanzler Helmut Schmidt über „Japan, (Nr. 23, Juni 1994), den „Wandel des Japanbilds Deutschland und ihre Nachbarn“ anlässlich des Etwas Persönliches zum Schluss: Die Einstellung und zukünftiger Kulturaustausch“ beschrieb 25jährigen Bestehens des JDZB, die Rede von der Print-Ausgabe des „jdzb echo“ fällt mit Sakato Masaru, Japan Foundation (Nr. 59, Juni Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel im Rahmen meinem Abschied aus dem JDZB zusammen. Da 2002). „Die Goethe-Institute in Ostasien“ stellte einer Vortragsveranstaltung der Tageszeitung ich das „jdzb echo“ von Anfang bis Ende als ver- STR-Mitglied und Generalsekretär des Goethe- Asahi Shimbun und des JDZB in Tōkyō aus Anlass antwortlicher Redakteur mitgestaltet habe, blicke Instituts Johannes Ebert vor (Nr. 117, Dezember des 30-jährigen Jubiläums des JDZB, und die ich auch etwas wehmütig zurück auf interessante 2016), „Die Aktivitäten der Japan Foundation Festrede von Altbundespräsident Christian Wulff und abwechslungsreiche Jahre. Der Stiftung JDZB in Deutschland“ STR-Mitglied und Präsident „Freunde helfen sich – Deutschland und Japan“ wünsche ich alles Gute für die Zukunft im Dienst der Japan Foundation Andō Hiroyasu (Nr. 128, aus demselben Anlass (Nr. 111, Juni 2015). der deutsch-japanischen Freundschaft!
66 JDZB NEXT LEVEL – PERSPEKTIVEN FÜR 2022 Seit seiner Gründung Mitte der 1980er Jahre über „Open Stage“-Initiativen verstärkt doch als sinnvolle Ergänzung zu den Präsenz- hat das JDZB es sich zur Aufgabe gemacht, Nachwuchskünstlerinnen und -künstler für Angeboten dienen auch hier in diesem Jahr den deutsch-japanischen und internationalen das JDZB zu gewinnen. Wir werden unser wieder virtuelle Formate. Besonders dankbar Austausch auf den Ebenen von Wirtschaft, Wis- Haus mit seinen Ausstellungen und der sind wir dabei für das kreative Engagement senschaft, Kultur, Gesellschaft und Politik zu japanisch-deutschen „Info Lounge“ (bisher: unserer Alumni. fördern und zu vertiefen. Vor dem Hintergrund „Bibliothek“) in Zukunft regelmäßig zusätzlich Um unser Potenzial voll zu entfalten, werden aktueller Entwicklungen und Herausforderun- auch außerhalb der gewohnten Zeiten für wir unser Haus mit seinen Möglichkeiten in gen setzt das JDZB 2022 einige neue Akzente Interessentinnen und Interessenten öffnen (ab Zukunft bewusst noch stärker für Gäste öffnen, in seinem Angebotsportfolio: Mai z. B. an jedem ersten Montag im Monat die sich aktiv in die Gestaltung japanisch- So werden wir in diesem Jahr intensiv den auch im Rahmen eines #OpenMonday bis in deutscher Beziehungen einbringen möchten: Megatrend „Wissenskultur“ in den Fokus neh- die Abendstunden hinein). Außerdem wer- In diesem Sinne suchen wir gezielt nach Sy- men, den wir u. a. im Rahmen einer Themen- den wir junge Menschen in verschiedenen nergien mit Partnern. Wir arbeiten derzeit woche kultur- und generationenübergreifend Städten Japans und Deutschlands zeitgleich außerdem an einem Co-Operating-Konzept, aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. auf interaktive „Entdeckungstour“ schicken im Rahmen dessen Sie künftig für einen festen Bei der Themenwahl für unsere vielfältigen und Sie dann digital an den Erlebnissen teil- monatlichen Beitrag Gebrauch von unseren analogen, digitalen und hybriden Konferenzen haben lassen. Gemeinschaftsräumen und unserer Post- und Tagungen orientieren wir uns ebenso an Unsere Online-Kurse (derzeit v. a. Kalligra- anschrift machen können. Auch informelle für Japan und Deutschland gleichermaßen phie- und Japanischunterricht) werden Networking Salons sind in Planung! zentralen Fragen wie „globale Verantwor- insbesondere auch von Berufstätigen und Per- Um Sie über unsere Planungen auf dem tung“, „Nachhaltigkeit und Umwelt“, sonen außerhalb von Berlin gut angenommen, Laufenden zu halten, entwickeln wir unsere „digitale Transformation“, „Staat, Wirt- was unsere Reichweite erfreulicherweise stark Website mit ihrem Blog, unser Newsletter- schaft, Governance“ und „demografischer erhöht. Wir haben uns deshalb vorgenommen, Angebot und unsere Präsenz in den sozialen Wandel“. Das Jahr eröffneten wir bereits mit dieses Angebot nach der Pandemie noch wei- Medien weiter. Bitte folgen Sie uns auf Fa- mehreren virtuellen Podiumsdiskussionen zum ter auszubauen. cebook, Instagram und ab sofort auch bei Wandel der Kommunikation – mit Blick auf Für die Durchführung von Austauschpro- LinkedIn, und treten Sie mit uns in Kontakt. Spitzentechnologien, aber auch auf zwischen- grammen stellen die derzeitigen Reisebe- menschliche Aspekte. schränkungen wohl die größte Hürde dar. Dr. Julia Münch Im Rahmen des Kulturprogramms ist geplant, Zwar nicht als adäquate Alternative, aber Generalsekretärin des JDZB Unser Fokus 2022: Wissenskultur! die Selektion und Aufnahme von Wissen ange- einem internationalen Austausch von Füh- Neue Akzente setzt das JDZB in 2022. Eine sichts der digitalen Informationsflut? Wie kon- rungskräften und Expertinnen und Experten unserer Neuerungen ist, dass wir in diesem sumieren wir Wissen, wie können wir mit der aus Japan, Frankreich und Deutschland gehen: Jahr ein aus unserer Sicht relevantes und damit einhergehenden Komplexität umgehen? Dazu zählt etwa das Aufrüsten von Klassenräu- zukunftsweisendes Thema mit Blick auf die Können wir das überhaupt – oder wird die men mit digitaler Technologie – was gerade japanisch-deutschen Beziehungen bewusst Welt vielmehr dümmer als schlauer? Stehen während der Pandemie im deutschen Raum aus verschiedenen Perspektiven in den Fokus wir einer Entfaltung von kreativen Potenzialen immer wieder als unzureichend bemängelt nehmen: den Megatrend Wissenskultur: „Der durch neue Möglichkeiten gegenüber – oder wurde – Angebote von virtual reality oder Megatrend Wissenskultur verändert, was und nivelliert sich unser Wissensstandard zusam- augmented reality beim Lernen, aber auch wie wir wissen […], es entstehen neue Formen men mit unserer Aufmerksamkeitsspanne zwi- spielerische Aspekte („gamification“), die ins der Innovation, des Lernens und Forschens“ schen WhatsApp und Instagram nach unten? Lernen integriert werden und dieses erleich- schreibt Zukunftsinstitut GmbH auf seiner Ein Aspekt von Wissenskultur, mit dem wir tern können. Website – Wissenskultur gilt diesem Think gerade am JDZB selbst immer wieder umge- Eine Besonderheit wird sein, dass unser Fokus Tank der Trend- und Zukunftsforschung als hen, ist der Wissensaustausch über Länder auf „Wissenskultur“ vom gesamten Haus einer von zwölf gegenwärtigen globalen und Kulturen hinweg – das ist Teil unseres gemeinsam organisatorisch getragen wird Megatrends. In unserem Verständnis am JDZB Stiftungsauftrages. Besonders wichtig ist und nicht auf bestimmte Formate festgelegt umfasst der Begriff eine große Bandbreite an diese Erfahrung für junge Menschen. Das ist: Wir wollen kreative Synergien schaffen, Aspekten rund um die Bedeutung von Wissen, JDZB schafft dafür im Rahmen seiner Aus- indem wir Tagungen für Führungskräfte, Kul- um das Generieren und Vermitteln von Wissen, tauschprogramme Gelegenheiten, z.B. für turangebote und Jugendaustausch näher zu- um Lehren und Lernen an Schulen, in Aus- junge Expertinnen und Experten oder junge sammenbringen. Lassen Sie uns gemeinsam, bildung sowie im tertiären Bildungsbereich, Ehrenamtliche. Auch darauf wollen wir un- aus japanischen und deutschen Blickwinkeln aber auch um lebenslanges Lernen – im seren Scheinwerfer richten und anhand von und auch darüber hinaus, herausfinden, wie Berufsleben und in privaten Initiativen, z.B. ausgewählten Beispielen medial begleiten, wie wir künftig noch besser von- und miteinander in gesellschaftlichem und politischem Enga- internationaler Wissensaustausch mit japani- lernen können. gement. Wir versprechen uns einen sehr er- schen und deutschen jungen Leuten gelebt JDZB Fokus 2022, 12.-16. September 2022! giebigen Austausch der möglicherweise stark werden kann. Digitalisierung und Künstliche unterschiedlichen japanischen und deutschen Intelligenz eröffnen ganz neue Wissenswelten. Dr. Phoebe Stella Holdgrün Perspektiven. Informations- und Kommunikationstechnolo- Leiterin Projektmanagement Besonders spannend sind aus unserer Sicht gien tragen zu neuartiger Wissensvermittlung Transformationsprozesse: Wie verändert sich bei. Um „digital learning“ soll es deshalb bei
V E R A N S T A L T U N G S V O R S C H A U 2. Q U A R T A L 2 0 2 2 77 tagungen Symposium: Alterung und Pflege in deut- kurse schen und japanischen Gemeinden Symposium: Artificial Intelligence and the Z: Deutsches Institut für Japanstudien, Tōkyō; Die Japanischkurse finden weiterhin online statt. Human – Cross-Cultural Perspectives on Friedrich-Ebert-Stiftung, Büro Tōkyō Bei Neuanmeldung kann das Anmeldeformular Science and Fiction Termin: 9. Juni 2022, in Tōkyō unter fsekikawa@jdzb.de angefordert werden. Z: Alexander von Humboldt Institut für Inter- Die Kalligrafiekurse finden sowohl in Präsenz als net und Gesellschaft (HIIG), Berlin; Universität Symposium: Künstliche Intelligenz im auch online statt. Waseda, Tōkyō Recht. Chancen und Risiken Termin: 11.-13. Mai 2022 Z: Deutsch-Japanische Juristenvereinigung; Deutsches Wissenschafts- und Innovationshaus Jahrestagung JSPS-Club: Bioeconomics (DWIH), Tōkyō; Universität Waseda, Tōkyō; Austauschprogramme Z: Japan Society for the Promotion of Science, Bundesrechtsanwaltskammer, Berlin Büro Bonn Termin: 10. Juni 2022, in Tōkyō - Junior Experts Exchange Program Termin: 20.-21. Mai 2022 - German-Japanese Young Leaders Forum Symposium: Attraktiv für Immigranten? - Studienprogramm für Fachkräfte der Symposium: Dekarbonisierung und Digi- Japan und Deutschland im Vergleich Kinder- und Jugendhilfe talisierung Z: Universität Duisburg-Essen - Austauschprogramm für junge Berufstätige Z: Institut der Deutschen Wirtschaft, Köln; Termin: 24. Juni 2022 - Austauschprogramm für junge Ehrenamtliche Fujitsu, Tōkyō - JDZB ScienceYouth Program Termin: 1.-2. Juni 2022, digital Z: = Zusammenarbeit mit. Veranstaltungen in chronologischer Reihenfolge, vorläufige Planung vom März 2022, bitte jeweils auf der Website verifizieren! Veranstaltungsort ist das JDZB, wenn nicht anders angegeben. Weitere Informationen unter https://jdzb.de Kulturprojekte Ausstellung: „Japans Meisterwerke der Holzar- chitektur“ Fotografien von Fujitsuka Mitsumasa anlässlich des Jubiläums „160 Jahre Freund- schaft zwischen Deutschland und Japan 2021/2022“ sowie im Rahmen der Städtepart- nerschaft Berlin-Tokio Z: Japanisches Kulturinstitut Köln (The Japan Foun- dation); Senatskanzlei Berlin, Botschaft von Japan Ort: Rotes Rathaus, Vorhalle Dauer: 21. März bis 29. April 2022 Geöffnet: Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr Eintritt frei Foto links: Aizu Sazae-dō („Kreiselschnecken-Halle“) © Fujitsuka Mitsumasa jdzb echo Herausgeber: Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin (JDZB) Redaktion: Michael Niemann E-Mail: mniemann@jdzb.de Namentlich gekennzeichnete Beiträge ge- ben die Meinung des Autors/der Autorin und nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Anschrift: Saargemünder Str. 2, 14195 Berlin Tel.: (030) 839 07 0 Fax: (030) 839 07 220 Ausstellung „Theory of Everything” Installationen, Drucke und Kollagen von Kornelia Hoffmann E-Mail: jdzb@jdzb.de and Yamamoto Noriko – Eröffnung am 16. Juni 2022 , Dauer 17. Juni bis 7. Oktober 2022. URL: https://jdzb.de Bild links: Weltformel 01 © Yamamoto Noriko; Bild rechts: scent rubbing © Kornelia Hoffmann / Foto © Lukas Klose Info-Lounge Öffnungszeiten: Mo - Do 10-12:30 Uhr + 13-17 Uhr, Fr 10-12:30 Uhr + 13-15:30 Uhr, Eintritt frei. Öffnungszeiten: Ab Mai über die regulären Öffnungszeiten hinaus jeden ersten Montag im Monat bis in die Dienstag 12-18 + Donnerstag 10-16 Uhr Abendstunden hinein geöffnet (#OpenMonday).
88 VERANSTALTUNGEN IM WINTER 2021/2022 Symposium „Future Communication Technologies: Beyond 5G and 6G – Opportunities for Japanese-German Collaboration“, das in Zusammenarbeit mit der Botschaft von Japan in Deutschland am 17. Februar 2022 im virtuellen JDZB durchgeführt wurde. Keynote-Redner war der Präsident des National Institute of Information and Communications Technology (NICT), Dr. Tokuda Hideyuki. Ein Jahr nach dem Symposium zur „Krisenkommunikation“ im Februar 2021 führte das JDZB seine Kooperation mit der Japan Foundation mit einem weiteren Fokus auf Kommunikation fort: Podiumsdiskussion über die „Zukunft der Kommunikation und Wir“ am 4. Februar 2022 im virtuellen JDZB – eine japanisch-deutsche Gesprächsrunde über soziale, philosophische und interkulturelle Aspekte von Gegenwart und Zukunft der Kommunikation. Foto oben: Nachdem das German-Japanese Young Leaders Forum 2020 bereits mehrere Male vorläufig verschoben werden musste, hat sich der „aktuelle“ Jahrgang „YLF2020+“ im Rahmen eines „Interim Program“ bereits mehrere Male im virtuellen Raum getroffen – das letzte Mal am 16. Januar 2022 zu einer gemeinsamen „Neujahrsfeier“! Der Jahrgang lässt sich nicht unterkriegen und freut sich umso mehr auf ein hoffentlich baldiges Treffen „in echt“! Foto rechts: Nachdem 9 der 16 Teilnehmer*innen, die in Deutschland leben, bereits am 2. Oktober 2021 Gelegenheit hatten, sich in Berlin „im echten Le- ben“ zu treffen, konnten sich die 7, die in Japan leben, am 11. Dezember 2021 nun endlich auch „live“ treffen! Das Highlight des zusammen verbrachten Tages bestand in einem gemeinsamen Besuch des „Tōkyō Christmas Market“ im Hibiya Park und einer (oder besser gesagt mehrerer) Tasse(n) Glühwein!
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