Economic Trend Briefing Konjunktur in der Eurozone: Fünf Faktoren, die das Wachstum prägen werden - Deloitte
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Economic Trend Briefing | Konjunkturausblick Eurozone 2022 Economic Trend Briefing Konjunktur in der Eurozone: Fünf Faktoren, die das Wachstum prägen werden 00
Economic Trend Briefing | Konjunkturausblick Eurozone 2022 Konjunktur in der Eurozone 2022: Fünf Faktoren, die das Wachstum prägen werden Die wirtschaftliche Entwicklung in der Frühjahr. In einer Branchenperspektive Wachstums- und Investitionsschwäche – Eurozone verlief 2021 im Stop-and-Go ist aktuell die Automobilindustrie am die säkuläre Stagnation – war das Modus. Die flächendeckenden negativsten gestimmt, am positivsten beherrschende volkswirtschaftliche Lockdowns im ersten Quartal bremsten der Tourismus- und Reisesektor, deren Thema. den Aufholprozess, der im Herbst 2020 Aussichten vom Ende der Lockdowns begonnen hatte. Nach dem Ende der beflügelt wurden. Andere Lockdowns im zweiten Quartal nahm die Stimmungsindikatoren wie der Der aktuelle CFO Survey zeigt allerdings, Konjunktur schnell wieder Fahrt auf, Einkaufsmanagerindex oder die ZEW- dass sich die Investitionsbereitschaft wuchs kräftig im dritten und wird durch Konjunkturerwartungen, die im schnell erholt hat und weiterhin steigt. die vierte Welle aktuell wieder November durchgeführt wurden, Ein wichtiger Faktor ist dabei sicherlich abgebremst. Dennoch kann die bestätigen diese Tendenz. die überraschend schnell anziehende Eurozone 2021 nach dem tiefen Fall im Nachfrage nach der unmittelbaren Krise, Damit gehen die europäischen Vorjahr ein beträchtliches Wachstum die viele Unternehmen an die Grenzen Unternehmen von der Grundtendenz verzeichnen. Sie wächst voraussichtlich ihrer bestehenden Kapazitäten gebracht her positiv ins neue Jahr, auch wenn im mit knapp fünf Prozent und kommt hat. Daten aus den USA legen nahe, dass November in Form der Omikron- damit in absoluten Werten fast wieder Unternehmen vor allem in die Variante des Coronavirus neue Risiken auf das Vor-Corona-Niveau. Die Digitalisierung investieren. Die entstanden sind und unterbrochene Konjunkturentwicklung für das nächste Investitionen in digitale Ausrüstung und Lieferketten nach wie vor die Produktion Jahr dürfte von fünf Faktoren Software liegen um 18 Prozent höher als in der Industrie behindern. entscheidend geprägt werden. vor der Krise, die sonstigen Investitionen liegen noch unter dem Vor-Krisen- Niveau. Ergebnisse aus dem deutschen #2: Die Investitionsbereitschaft hat sich #1: Die Unternehmensstimmung ist gut, CFO Survey legen nahe, dass dies auch schnell erholt – vor allem digitale verliert aber an Momentum auf dieser Seite des Atlantiks passiert. 80 Investitionen steigen Der Deloitte European CFO Survey, für Prozent der deutschen CFOs haben als In der ersten Phase der Krise ist die den im Oktober über 1.300 CFOs befragt Reaktion auf die Corona-Krise ihre Investitionsbereitschaft der wurden, zeigt, dass die digitalen Investitionen erhöht. Insofern Unternehmen wegen der extremen Unternehmensstimmung nach wie vor dürfte die Investitionstätigkeit die Unsicherheit eingebrochen. Die im deutlich positiven Bereich ist; das Konjunktur im nächsten Jahr stützen, die Befürchtungen waren groß, dass dies zu heißt, dass erkennbar mehr höheren digitalen Investitionen könnten einer dauerhaften konjunkturellen Unternehmen ihre Geschäftsaussichten in einer mittelfristigen Perspektive die Abwärtsspirale beitragen würden. im Vergleich zu vor drei Monaten Produktivität deutlich erhöhen. Immerhin waren die Investitionen seit positiver als negativer bewerten. der Finanzkrise das Sorgenkind der Allerdings sind es weniger als noch im Konjunktur, und eine dauerhafte 01
Economic Trend Briefing | Konjunkturausblick Eurozone 2022 #3: Die Krise hat die Konsumlaune nicht #4: Die Inflation dürfte erst einmal Neuordnung der Lieferketten. Sollten nachhaltig beschädigt sinken, mittelfristig steigt der sich Unternehmen tatsächlich in den Inflationsdruck nächsten Jahren deglobalisieren und die Während der ersten Corona-Wellen Lieferketten stärker regionalisieren, befürchteten viele Volkswirte, dass der Die Inflation erlebte 2021 ein würden die Produktionskosten steigen Effekt auf die Konsumenten von Dauer weitgehend unerwartetes Comeback. und damit der Inflationsdruck. Zum ist. Die Annahme war, dass die Inflationsraten von fast fünf Prozent in wichtigsten Faktor dürften allerdings die Konsumenten wegen der hohen der Eurozone, sechs Prozent in Trends auf dem Arbeitsmarkt werden. Unsicherheit grundsätzlich vorsichtiger Deutschland und über sieben Prozent in Aufgrund des demografischen Wandels werden, ihr Geld zusammenhalten, und den USA gab es seit Jahrzehnten nicht verlieren die Arbeitsmärkte der der Konsum strukturell leiden wird. mehr. Die Kernfrage dabei ist, ob der Eurozone nach Daten von Eurostat im Allerdings gelang es in Europa, durch Preisanstieg nur vorübergehend oder laufenden Jahrzehnt pro Jahr zwischen Maßnahmen wie das Kurzarbeitergeld, strukturell ist. Einige Faktoren sprechen 275.000 und einer Million potenzieller den Arbeitsmarkt und damit die zumindest für einen Rückgang der Erwerbstätiger im Alter zwischen 20 und Einkommen weitgehend stabil zu halten. Inflation in 2022, wenn auch nicht 65 Jahren. Die nach der Corona-Krise Weil gleichzeitig die Möglichkeiten zum unbedingt auf das niedrige Vorkrisen- akute Arbeitskräfte-Knappheit dürfte Geldausgeben beschränkt waren, Ausgangsniveau. Zu diesen Faktoren damit chronisch werden. Steigende stiegen die Ersparnisse. Der Überschuss gehört, dass wegen der schweren Löhne und eine steigender der Ersparnisse über das normale Maß Rezession in 2020 die Vergleichswerte Inflationsdruck wären die Folge. hinaus beträgt in der Eurozone nach für die Inflationsmessung Berechnungen von Deloitte Research außergewöhnlich gering waren, dass #5: Ohne böse Überraschungen dürfte 313 Milliarden Euro. In Deutschland liegt sich die Lieferketten im Laufe des Jahres die Eurozone auch 2022 kräftig er bei 95 Milliarden Euro. 2022 langsam wieder erholen dürften, wachsen und dass sich auch die Container- Gleichzeitig hat sich die Die Corona-Krise und die aktuelle vierte Transportkosten und die Rohstoffpreise Konsumbereitschaft nach dem Ende der Welle in Europa, die die Länder in wieder normalisieren könnten. Lockdowns sehr schnell erholt, die Krise Zentraleuropa wie Deutschland, scheint keine Narben im Konsumsektor Auch wenn der Rückgang eintritt, Niederlande, Belgien, Österreich, Polen verursacht zu haben. Diese beiden bleiben immer noch Faktoren, die und Tschechien sehr viel stärker trifft als Faktoren zusammengenommen mittelfristig für einen höheren die in Südeuropa, machen sprechen dafür, dass die Konsumenten Inflationsdruck sprechen. Die Konjunkturprognosen noch schwieriger in der Eurozone die Konjunktur Energiepreise dürften wegen der als in normalen Zeiten. Wenn man weiterhin treiben werden. In den letzten politischen Ziele der CO2-Neutralität allerdings davon ausgeht, dass die Quartalen waren sie bereits die und der erforderlichen Transformation Corona-Krise im Frühjahr ausgestanden hauptsächlichen Treiber des tendenziell eher steigen. Ein ähnliches ist und sich die Unterbrechungen in den Aufschwungs. Risiko entsteht durch eine mögliche Lieferketten langsam normalisieren, sind 02
Economic Trend Briefing | Konjunkturausblick Eurozone 2022 die Aussichten aber durchaus positiv. Ansprechpartner Die Eurozone dürfte nur wenig Dr. Alexander Börsch schwächer als dieses Jahr und deutlich Chefökonom & Director Research über ihren normalen Werten wachsen. Tel: + 49 (0) 89 29036 8689 Nach Schätzungen von Oxford aboersch@deloitte.de Economics dürfte sie um vier Prozent zulegen. Natürlich sind die Unsicherheiten groß. Die Inflationsentwicklung und die Zentralbankreaktionen darauf werden das Wachstum beeinflussen, genauso wie der Einfluss der vierten Welle auf Investitionen und Konjunkturausgaben. Allerdings hat sich die Wirtschaft in diesem Jahr durchaus resilient gegenüber diesen großen Unsicherheiten gezeigt, so dass Hoffnung besteht, dass sich die wirtschaftliche Erholung weiter fortsetzt. 03
Economic Trend Briefing | Konjunkturausblick Eurozone 2022 Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), ihr weltweites Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen (zusammen die „Deloitte-Organisation“). DTTL (auch „Deloitte Global“ genannt) und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sowie ihre verbundenen Unternehmen sind rechtlich selbstständige und unabhängige Unternehmen, die sich gegenüber Dritten nicht gegenseitig verpflichten oder binden können. DTTL, jedes DTTL-Mitgliedsunternehmen und verbundene Unternehmen haften nur für ihre eigenen Handlungen und Unterlassungen und nicht für die der anderen. DTTL erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Kunden. Weitere Informationen finden Sie unter www.deloitte.com/de/UeberUns. Deloitte bietet branchenführende Leistungen in den Bereichen Audit und Assurance, Steuerberatung, Consulting, Financial Advisory und Risk Advisory für nahezu 90% der Fortune Global 500®-Unternehmen und Tausende von privaten Unternehmen an. Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liefern messbare und langfristig wirkende Ergebnisse, die dazu beitragen, das öffentliche Vertrauen in die Kapitalmärkte zu stärken, die unsere Kunden bei Wandel und Wachstum unterstützen und den Weg zu einer stärkeren Wirtschaft, einer gerechteren Gesellschaft und einer nachhaltigen Welt weisen. Deloitte baut auf eine über 175-jährige Geschichte auf und ist in mehr als 150 Ländern tätig. Erfahren Sie mehr darüber, wie die mehr als 345.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Deloitte das Leitbild „making an impact that matters“ täglich leben: www.deloitte.com/de. Diese Veröffentlichung enthält ausschließlich allgemeine Informationen und weder die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft noch Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), ihr weltweites Netzwerk von Mitgliedsunternehmen noch deren verbundene Unternehmen (zusammen die „Deloitte Organisation“) erbringen mit dieser Veröffentlichung eine professionelle Dienstleistung. Diese Veröffentlichung ist nicht geeignet, um geschäftliche oder finanzielle Entscheidungen zu treffen oder Handlungen vorzunehmen. Hierzu sollten Sie sich von einem qualifizierten Berater in Bezug auf den Einzelfall beraten lassen. Es werden keine (ausdrücklichen oder stillschweigenden) Aussagen, Garantien oder Zusicherungen hinsichtlich der Richtigkeit oder Vollständigkeit der Informationen in dieser Veröffentlichung gemacht, und weder DTTL noch ihre Mitgliedsunternehmen, verbundene Unternehmen, Mitarbeiter oder Bevollmächtigten haften oder sind verantwortlich für Verluste oder Schäden jeglicher Art, die direkt oder indirekt im Zusammenhang mit Personen entstehen, die sich auf diese Veröffentlichung verlassen. DTTL und jede ihrer Mitgliedsunternehmen sowie ihre verbundenen Unternehmen sind rechtlich selbständige und unabhängige Unternehmen. Stand 12/2021 04
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