Faktor 4 - CSL Immobilien
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Aus den Regionen IMMOBILIEN BUSINESS_03/2018 46 Faktor 4 Standortentwicklung – Die Leerstände sind hoch am Genfer Büromarkt. Dennoch sieht Peter Lehmann, CEO von Swiss Prime Site Immobilien, Bedarf für neue Projekte. Denn die bestehenden Gebäude seien überaltert. Interview: Richard Hailmann – Bilder: Carlos Crespo Photo; PD Peter Lehmann, CEO SPS Immobilien AG, sieht in Genf gute Investmentchancen.
IMMOBILIEN BUSINESS_03/2018 Aus den Regionen 47 Sie sagen, dies sei in Genf nicht der Fall? Die meisten Büroliegenschaften in der Zur Person Stadt weisen eine eher geringe Flä- Peter Lehmann, 59, ist CEO von Swiss Prime Site Im- cheneffizienz im Vergleich zu modernen mobilien und damit CEO des Kerngeschäfts der ko- Immobilien auf. In vielen Gebäuden, die tierten Immobilienanlagegesellschaft Swiss Prime heute im Central Business District, dem Site AG in Olten. Das Portfolio aus Büro-, Retail- und CBD, zu finden sind, geht viel Raum Gesundheitsliegenschaften hat einen Marktwert von durch nicht nutzbare Neben- und Er- mehr als zehn Milliarden Franken. Zuvor leitete Leh- schliessungsflächen verloren. Effektiv mann, in seiner Freizeit ein leidenschaftlicher stehen in solchen Liegenschaften zum Hobbypilot, verschiedene Bereich des Real Estate Teil nur 40 Prozent der vorhandenen Asset Managements der Credit Suisse. Flächen tatsächlich für Büroarbeits- plätze zur Verfügung. Zugleich müssen die Nutzer dafür jedoch hohe Mieten zahlen. Auf diese beiden Probleme ant- IMMOBILIEN Business: Herr Lehmann, im Espace Tourbillon das Flächenange- worten wir mit modernen Liegenschaf- die Swiss Prime Site plant mittelfristig bot noch weiter steigern und Mieten ten, die den Faktor 4 bieten. Investitionen von rund 708 Millionen und Immobilienwerte unter Druck Franken im Arc Lémanique. Was bringen … Faktor 4? fasziniert Sie an der Region? Im Gegenteil. Projektentwicklungen in Der Begriff Faktor 4 beschreibt die Vor- Peter Lehmann: Swiss Prime Site ist Genf ergeben momentan sehr viel Sinn. züge unserer neu konzeptionierten seit dem Börsengang im April 2000 in Wenn Sie die langfristigen Chancen und Dienstleistungsgebäude. Bei ihnen Genf aktiv. Wir kennen den Markt sehr Risiken eines Marktes beurteilen wol- stehen bis zu 80 Prozent der Flächen gut und beurteilen ihn als stabil und len, reicht es nicht, nur die vorhandenen effektiv für Büroarbeitsplätze zur Ver- chancenreich. Zudem ist die Rendite- Quadratmeter an Büroflächen zu zählen fügung; sie bieten die doppelte Flä- kompression weniger ausgeprägt als in und die neuer Projekte obendraufzuad- cheneffizienz im Vergleich zu älteren gewissen Deutschschweizer Städten. dieren. Gebäuden; gleichzeitig werden die Mie- ten nur halb so hoch sein. Der Faktor Einige Analysten führen dies auf die Sondern? doppelte Flächenausbeute multipliziert höheren Risiken am Genfer Markt zurück. Sie müssen die Qualität der bestehen- mit dem Faktor halbe Miete: Das ist der Die Leerstandsziffern sind schon jetzt den Büroliegenschaften analysieren und Faktor 4. etwas höher als in Zürich. Da scheint es sich fragen, ob die vorhandene Qualität wenig Sinn zu ergeben, wenn Sie mit den Erwartungen der Nutzer noch ge- Sie entwickeln diese Projekte nicht im Ihren Entwicklung am Pont Rouge und recht wird. Zentrum von Genf, sondern ausserhalb ANZEIGE EKZ *HE¦XGHO¸VXQJHQ *HE¦XGHO¸VXQJHQ Der einfache Weg zu Ihrer Energie .RPSOH[H(QHUJLHO¸VXQJHQPLW:¦UPHSXPSHQ39$QODJHQ%DWWHULHVSHLFKHU(OHNWURPRELOLW¦WRGHU .RPSOH[H(QHUJLHO¸VXQJHQPLW:¦UPHSXPSHQ39$QODJHQ%DWWHULHVSHLFKHU(OHNWURPRELOLW¦WRGHU (LJHQYHUEUDXFKVJHPHLQVFKDIWHQVLQGLPPHUPHKUJHIUDJW*HQDXKLHUXQWHUVW¾W]HQGLH(.=LKUH.XQGHQ (LJHQYHUEUDXFKVJHPHLQVFKDIWHQVLQGLPPHUPHKUJHIUDJW*HQDXKLHUXQWHUVW¾W]HQGLH(.=LKUH.XQGHQ PLWHLQIDFKHQXQGJDQ]KHLWOLFKHQ*HE¦XGHO¸VXQJHQ'DEHL¾EHUQHKPHQZLUGLH3ODQXQJ)LQDQ]LHUXQJ PLWHLQIDFKHQXQGJDQ]KHLWOLFKHQ*HE¦XGHO¸VXQJHQ'DEHL¾EHUQHKPHQZLUGLH3ODQXQJ)LQDQ]LHUXQJ GHQ%DXVRZLH%HWULHEXQG8QWHUKDOWGHU$QODJH:LUEHUDWHQ6LHJHUQHSHUV¸QOLFKXQWHU GHQ%DXVRZLH%HWULHEXQG8QWHUKDOWGHU$QODJH:LUEHUDWHQ6LHJHUQHSHUV¸QOLFKXQWHU ZZZJHEDHXGHORHVXQJHQFK ZZZJHEDHXGHORHVXQJHQFK
Innovationen IMMOBILIEN BUSINESS_03/2018 48 in neuen Subzentren. Da stellt sich Exakt. Neue öffentliche Transportwege und damit auch die Romandie, lockt die Frage, wie viele Nutzer am Ende verlagern Bürostandorte. Wenn Nutzer heute deutlich weniger Arbeitnehmer die begehrten CBD-Lagen aufgeben neue, sehr viel effizientere Flächen zu aus dem Ausland als noch vor einigen werden, um in die Peripherie zu geringeren Kosten mieten und ihre Be- Jahren. wechseln? schäftigten bequem mit der Bahn zum Das spricht aber nicht dagegen, dem Dasselbe Argument hörten wir, als Arbeitsplatz gelangen können, spricht Genfer Büromarkt neue, effiziente wir begonnen hatten, den Prime Tower alles dafür, dass diese Liegenschaften Büroliegenschaften zuzuführen. Noch mit seinen 36 Etagen in Zürich West sehr stark nachgefragt werden. einmal: Es geht hier nicht um Flächen- nach dem Faktor-4-Prinzip zu ent- expansion. In Genf spielt vielmehr ein wickeln. Wie Sie wissen, hat der Prime Das bedeutet, Sie sehen für Pont Rouge Umlagerungsmarkt. Alte, nicht mehr Tower zahlreiche Nutzer aus der kein Vermietungsrisiko? zeitgemässe Bürogebäude werden Innenstadt. Dazu hat auch die un- Das Quartier weist bereits eine gute Vor- durch moderne, zeitgemässe Liegen- mittelbare Nähe zum Bahnhof Hard- vermietungsquote und namhafte Mieter schaften ersetzt. brücke beigetragen. Die Mitarbeiter wie Crédit Agricole, E&Y und KPMG auf. unserer Mieter können bequem mit der Das ist ein bereits sehr gutes Zeichen Das wirft die Frage auf, was mit den S-Bahn zur Arbeit fahren, ohne sich mit für den Standort. Zudem sind die Banken alten Gebäuden im Genfer CBD gesche- dem Auto durch den Stau mühen zu in Genf generell daran interessiert, an hen wird, wenn deren Mieter in die müssen. moderne, hochwertige Flächen zu ge- neuen, modernen Quartiere gewechselt ringeren Kosten zu gelangen. Um die haben? Die Marktwerte der Büroliegen- Was in Zürich West die S-Bahn ist, Vermietung mache ich mir daher keine schaften im Genfer Zentrum dürften soll im Pont Rouge am Bahnhof Lancy, Sorgen. jedenfalls in den kommenden Jahren wo Sie bis 2023 insgesamt 257 Millionen nicht steigen ... Franken in die Entstehung von Kritiker der gegenwärtigen Projekt- Das ist ein logischer Rückschluss. 28.400 Quadratmetern neuer kommer- entwicklungen in der Region Genf zieller Flächen investieren, die CEVA merken allerdings an, dass das Dies hält solange an, bis andere sein, die neue Bahnlinie von Genf nach Bevölkerungswachstum zuletzt deutlich Investoren kommen und die Gebäude Annemasse? zurückgegangen ist. Die Schweiz, revitalisieren und dann als Konkurrenz- ANZEIGE ,002%,/,(10$5.7 %(5,&+7 ©'LHZLFKWLJVWHQ=DKOHQXQG)DNWHQ ]XP,PPRELOLHQPDUNWNRPSDNWUHOH YDQWXQGDP3XOVGHV0DUNWHV ª 'HQQHXHQ,PPRELOLHQPDUNWEHULFKW *LXOLDQD'H5LQDOGLV N|QQHQ6LHGRZQORDGHQXQWHU %HUHLFKVOHLWHULQ9HUPDUNWXQJ 3DUWQHULQ0LWJOLHGGHU*HVFKlIWVOHLWXQJ www.csl-immobilien.ch
IMMOBILIEN BUSINESS_03/2018 Innovationen 49 produkte zu Ihren neuen Liegen- An Ihrem Capital Markets Day Ende Swiss Prime Site ist sowohl Entwickler, schaften etwa am Pont Rouge vergangenen Jahres gaben Sie für Besitzer als auch Verkäufer neu anbieten? das Pont Rouge eine Nettorendite von geschaffener Liegenschaften. Vergange- Nein, das denke ich nicht. Wie erwähnt, vier Prozent an. Das ist deutlich weniger nen Sommer haben Sie zwei Ihrer fünf setzt die CEVA neue Impulse in der ge- als bei einigen Ihrer anderen Projekt- Gebäude des Espace Tourbillon an die samten Region und macht mit ihren entwicklungen in der Region. Bei Hans-Wilsdorf-Stiftung veräussert. schnellen Zugverbindungen die neuen dem in diesem Jahr fertiggestellten Werden auch das Pont Rouge oder ande- Bürostandorte an den Bahnhöfen wie Geneva Business Terminal liegt die re Ihrer Vorhaben in der Romandie am Pont Rouge dauerhaft attraktiv. Im erwartete Nettorendite bei 5,2 Prozent, irgendwann an den Markt gebracht CBD dürfte es mittelfristig zu Umnut- bei dem ebenfalls 2018 realisierten werden? zungen kommen. Riantbosson Centre in Meyrin sind es Wir verstehen uns nicht als Immobili- Stockwerkeigentum ist in Genf eben- fünf Prozent. Ist ein Vier-Prozenter noch enhändler, sondern als langfristiger so gefragt wie in anderen Gross- zeitgemäss angesichts der erwarteten Investor. Dennoch kann es durchaus städten. Zudem besteht in Genf im Ver- Zinswende? sein, dass wir uns zu gegebener Zeit gleich zu Zürich noch deutlicher Beim gegenwärtigen Renditeniveau an von dem einen oder anderen Objekt Nachholbedarf bei Budget-Design-Ho- den Liegenschaftsmärkten sind vier trennen werden, wenn sich bei einem tels und bei Micro-Apartments. Dabei Prozent netto sehr attraktiv. Sollten die neuen Projekt für uns interessante denke ich nicht nur an Studentenwohn- Zinsen steigen, wird dies zum einen Chancen auftun. Wir haben die beiden heime. nicht über Nacht geschehen, sondern in Gebäude im Espace Tourbillon ver- Rund die Hälfte der Genfer Einwohner einer wohl längeren Phase verlaufen. kauft, um das Pont-Rouge-Vorhaben in sind Singles. Unter jenen, die durch ih- Zum anderen sind Zinsanstiege immer Angriff nehmen zu können. Wir können ren Beruf zeitlich stark eingebunden eine Reaktion auf eine höhere Teuerung. uns gegenwärtig vorstellen, vielleicht sind, dürften auch in dieser Stadt nicht Wenn die Inflationsrate zulegt, steigen noch ein drittes Gebäude des Espace wenige Interesse an kleineren Apart- aber auch die Mieten. Daher fühlen wir Tourbillon zu verkaufen. Was in einigen ments mit Full-Service-Dienstleistun- uns aktuell wohl mit einer Projektent- Jahren sein wird, hängt davon ab, gen – vom Concierge bis zum Reini- wicklung bei einer Nettorendite von vier welche Opportunitäten sich dann auf- gungsservice – haben. Prozent. tun. ANZEIGE CUREM Kompaktkurse: – Urban Psychology – Immobilienbewertung – Portfolio- und Assetmanagement – Indirekte Immobilienanlagen ȱĖȱ ȱȬȱȱ Anmeldeschluss 08. Mai 2018 CUREM – Bildung für die Immobilienwirtschaft Center for Urban & Real Estate Management, Telefon 044 208 99 99 oder www.curem.uzh.ch
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