Edition clandestin Neuerscheinungen Frühling 2022

Die Seite wird erstellt Thorsten Forster
 
WEITER LESEN
Edition clandestin Neuerscheinungen Frühling 2022
edition
clandestin
Neuerscheinungen Frühling 2022
Edition clandestin Neuerscheinungen Frühling 2022
ADELA PICÓN                                                                                                                                                                                                                     SELINA URSPRUNG
DIE VERLORENE SPUR / LA HUELLA PERDIDA                                                                                                                                              Waschen und Falten / Wash and Fold
Frühling 2022                                                                                                                                                                                                                 April 2022
Texte Deutsch und Spanisch                                                                                                                                                     Buch erscheint in Deutscher und Englischer Fassung
152 Seiten, Softcover gebunden, 20 × 27 cm, 4-farbig                                                                                                                                  96 Seiten, Softcover gebunden, 16 × 22 cm, 4-farbig
CHF 45.– / € 45.–                                                                                                                                                                                                      CHF 29.– / € 29.–
ISBN 978-3-907262-31-3                                                                                                                                                                            ISBN 978-3-907262-29-0 (Deutsch)
                                                                                                                                                                                                 ISBN 978-3-907262-30-6 (Englisch)

                                                Mit 60 Jahren kehrt Adela Picón erstmals in die Stadt zurück, welche sie als                                                             Selina Ursprung hat 2020 über die Internetplattform Insecam.org auf das

                                                                                                                                 Wash
                                                                                                                                    sh
                                                Zweijährige mit ihrer Familie verlassen hat: Melilla, eine europäische Exklave                                                           weltweit grösste Verzeichnis von öffentlich zugänglichen Überwachungs­
                                                                                                                                 1

                                                im Norden Afrikas. Unterwegs mit verblichenen Fotografien aus dem fami-                                                                  kameras zugegriffen und Waschsalons beobachtet. Was sie sah, war nicht
                                                liären Album, begegnet sie einer eingezäunten und militarisierten spanischen                                                             das, was in der Werbung oder in Hollywoodfilmen inszeniert wird. Menschen
                                                Stadt, in welcher Jugendstilbauten und Leckerbissen der mediterranen Kü-                                                                 schlafen, Smartphones laufen heiss, Kaffeebecher bleiben liegen. Zu Rand-

                                                                                                                                 and
                                                                                                                                 a d Fold
                                                                                                                                       ld
                                                che mit der institutionalisierten Brutalität der Südgrenze Europas koexistie-                                                            zeiten wird geputzt. Überall gekachelte Fussböden und in langen Reihen
                                                ren: Hohe Stacheldrahtzäune, überfüllte Unterkünfte für junge und erwach-                                                                aufgestellte Waschmaschinen und Trockner. Aus wochenlangen Beobach-
                                                sene Migrantinnen und Migranten, gegen hundert Kinder, die auf der                                                                       tungen von Waschsalons in Paris, Tokyo, Moskau und anderen Städten ist
                                                Strasse, unter Brücken, in Löchern und Containern leben; viel Gewalt und                                                                 eine Sammlung von 2’222 Screenshots entstanden. Aus der Bilderflut wurde
                                                wenig Empathie. „Die verlorene Spur – La huella perdida“ ist das persönli-                                                               eine Auswahl getroffen. Den Szenen, die von kulturellen Eigenarten, Ein-
                                                che Fotoalbum einer Spurensuche, ergänzt mit kurzen Texten zu den Sta-                                                                   samkeit und Plastiktüten geprägt sind, wurde Licht und Schatten abgerun-
                                                tionen der Reise, welche die Autorin auch nach Nador, Rabat, Tangier und                                                                 gen. Selina Ursprung macht in ihren subtilen Bild-Text-Kompositionen Digi-
                                                der zweiten spanischen Exklave Ceuta führte.                                                                                             tales präsent und verhandelt in kunstvollen Sätzen und Zeichnungen die
                                                                                                                                                                                         Langeweile des Alltags. Dabei wird die Neugierde der geneigten Leser:innen
                                                Zur Künstlerin                                                                                                                           auf scheinbar banale Dinge geweckt. Anders als die Aufnahmen von Ka-
                                                Adela Picón, 1958 in Melilla geboren, ist eine Multimedia-Künstlerin. Nach                                                               meras vermitteln die hier publizierten Bilder und poetischen Sätze nicht die
                                                dem Studienabschluss im Fach Malerei an der Universität in Barcelona zog                                                                 vermeintliche Wirklichkeit, verbürgte Informationen, sondern sind gezeich-
                                                sie 1993 nach Bern und erweiterte ihre visuelle Sprache mit Fotografie,                                                                  net von verzerrten Raum- und Zeitperspektiven. Mit einem sozialanthro­
                                                Video, Installationen und Performance. Mehrere ihrer Arbeiten sind partizi-                                                              pologisch geschärften Blick wird Spuren gefolgt, Details erwachsen zu
                                                pative und relationale Projekte mit Menschen aus der Bevölkerung, welche                                                                 Geschichten.
                                                soziale und politische Fragen kritisch hinterfragen. In der Schweiz, in Spa-                                                             In „Waschen und Falten“ bzw. „Wash and Fold“ wird das Überwachen selbst
                                                nien und in anderen europäischen Ländern hat sie in den letzten 30 Jahren                                                                unter die Lupe genommen und über den Voyeurismus der Beobachtenden
                                                Ausstellungen und umfangreiche Projekte realisiert. Ein Reisestipendium                                                                  reflektiert. Selina Ursprung gibt in diesem Buch einen künstlerischen Einblick
                                                der Kunstkommission des Kantons Bern ermöglichte ihr Ende 2018, drei                                                                     in eine Welt, die im Kontext der Corona-Pandemie, der Digitalisierung und
                                                Monate in Melilla und dem Norden Marokkos zu verbringen; eine prägende                                                                   der globalen Überwachung zu befragen ist.
                                                Erfahrung, für die sie erstmals die Publikation als Ausdrucksmittel wählt.
                                                                                                                                                                                         Selina Ursprung
                                                Buchpräsentation und Ausstellung                                                                                                         Selina Ursprung hat nach Abschluss ihres Bachelors in Visueller Kommu-
                                                Ende Mai 2022 in der Galerie Beatrice Brunner in Bern. Das genaue Datum                                                                  nikation an der Hochschule der Künste Bern 2018 ihr erstes Buch „Mit
                                                und Programm wird im März auf www.adelapicon.ch publiziert.
                                                                                                                                 Selina Ursprung
                                                                                                                                 Roubaix
                                                                                                                                 Roubaix
                                                                                                                                                   13:54:14
                                                                                                                                                   13:54:14
                                                                                                                                                                        021-01-13
                                                                                                                                                                        021-01-13
                                                                                                                                                              Edition Clandestin
                                                                                                                                                                                         Blauem Pulli und Falafelfladenbrot“ bei der Edition Moderne vorgelegt. Seit
                                                                                                                                                                                         2019 führt sie ihr Studium an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule in
                                                                                                                                                                                         Halle (Saale) im Master Visual Strategies and Stories fort.
Edition clandestin Neuerscheinungen Frühling 2022
FRÉDÉRIC PAJAK                                                                                                                                                                               TALAYA SCHMID
Ungewisses Manifest 6                                                                                                                                                                                         CUNT
WUNDEN                                                                                                                                                           Liebesbrief an ein Schimpfwort
Aus dem Französischen von Ruth Gantert                                                                                                                                 Texte Deutsch und Englisch
2021, 144 Seiten, Hardcover gebunden, 18 × 23.5 cm                                                                                                          2021, 184 Seiten, Broschüre geheftet,
CHF 39.– / € 35.–                                                                                                                                                            18.5 × 26 cm, 4-farbig
ISBN 978-3-907262-19-1                                                                                                                                 CHF 35.– / € 35.–, ISBN 978-3-907262-25-2

                   (Titel bereits angekündigt)                                                                                                                   (Titel bereits angekündigt)

                                                                                                                                                Eine Publikation zur Feier der überwältigenden Vielfalt und Grossartigkeit
                                                                                                                                                von CUNTS, die körperlich oder durch ihr Verhalten mehr Raum einnehmen
                                                                                                                                                als ihnen gesellschaftlich zugestanden wird. Die Publikation erscheint in
                                                                                                                                                Form eines Magazins und verwendet auch dessen übliche Formate. Es
                                                                                                                                                sprechen unterschiedliche Personen und Expert:innen, von der Ärzt:in über
                                                                                                                                                die Crip-Aktivist:in hin zu einer Sexarbeiter:in.
                                                                                                                                                CUNTS: Menschen mit Vulvas, biologische Cunts, chirurgische Cunts, me-
                                                                                                                                                taphorische Cunts. Transfrauen mit Phalloplastie, Transmänner mit Vulvas,
                                                                                                                                                Menschen mit Testo-Clits oder Clit-Dicks, Transfrauen die ihre Genitals als
                                                                                                                                                Vulva bzw. Cunt bezeichnen, cis-Frauen und solche, die ohne Worte und
                                                                                                                                                Geschichte zu ihrem Geschlecht aufgewachsen sind.
                                                                                                                                                Das Wort „Cunt“ hat einen kraftvollen Ursprung und ist mit der indischen
                                                                                                                                                Göttin Kunti, mit know / ken (etwas wissen), queen (Königin), king (König),
                                                                                                                                                kin (Sippe), country (Land), cow (Kuh) und mehr verwandt.

                                                                                                                                                Mit Beiträgen von Anna Rosenwasser, Anne Morgenstern, Eva Kurz, Jen-
                                                                                                                                                nifer Rieger, Maggie Tapert, Maya & Daniele, Michel Gilgen, Nina Kunz,
                                                                                                                                                Oliwia Hälterlein, Rosanna Grüter, Stella Bohn, Talaya Schmid, Yougo Girl
                                                                                                                                                und mehr

                                                                                                                                                Zur Künstlerin
                                                                                                                                                Talaya Schmid ist freischaffende Künstlerin und Kunstdozentin. Ihr Schaffen
                                                                                                                                                bewegt sich an den Schnittstellen von Kunst und Aktivismus. Schmid tuftet
                                                                                                                                                Soft Sculptures, ist Performance-Künstlerin und praktiziert einen lustvollen,
                                                                                                                                                intersektionalen Feminismus. Sie ist Mitgründerin und Kuratorin des jährlich
                                                                                                                                                stattfindenden Film und Kunst Festivals Porny Days zum Thema Sexuali-
                                                                                                                                                täten und Gender.

                                                                                                                                                Vorzugsausgabe
                                                                                                                                                Mit dem Magazin erscheint eine limitierte und signierte Edition (1/43 bis
                                                                                                                                                43/43) „CUNT AMULETT“, die in Zusammenarbeit mit dem Label „Generell
                                                                                                                                                Voll Geil“ entstanden ist.
                                                                                                                                                Material: Acrylglas, Stoff, Heissleim, Folie, Kette, Liebe
Mit „WUNDEN“ kehrt Pajak zu seiner Kindheit und Jugend zurück. Er           Bereits erschienen
                                                                                                                                                Mass: 18.5 × 20 × 5 cm (l × b × h)
erinnert sich an drei schmerzhafte Episoden, die er abwechselnd mit         Band 5: Vincent van Gogh. Eine Biographie
                                                                                                                                                Preis: CHF 220.– / €220.–
Ernsthaftigkeit und Humor erzählt: der Tod seines Vaters, ein seltsamer     Band 4: Die obligatorische Freiheit. Der geächtete Gobineau
Autounfall im Franco-Spanien und eine Alptraumerfahrung auf einer           Band 3: Der Tod von Walter Benjamin. Ezra Pound hinter Gittern
FKK-Insel. Die drei Episoden werden von kurzen Exkursionen nach             Band 2: Unter dem Himmel von Paris mit Walter Benjamin, Nadja,
Saint-Nazaire, Rom und Barcelona unterbrochen, die als Vorwand die-         André Breton, Léon-Paul Fargue, Ludwig Hohl
nen, um einige existenzielle Aspekte der heutigen Welt hervorzuheben.       Band 1: Mit Walter Benjamin, versehrter Träumer in der Landschaft
Dieser Band der Buchreihe ist rein auto­biografisch. „Die Schicksale,
die ich aufzeichne, habe ich mir nicht ausgesucht: Sie haben sich im        Auszeichnungen
Laufe zufälliger Lektüren und Begegnungen meiner bemächtigt.“               2021 Schweizer Grand Prix Literatur für das Gesamtwerk
                                                                            2019 Prix Goncourt de la biographie für den siebten Band
Zur Buchreihe                                                               des „Manifeste incertain“
Frédéric Pajaks „Manifeste incertain“ ist ein ambitioniertes Buchprojekt,   2015 Schweizer Literaturpreis für den dritten Band des
das insgesamt neun Bände umfassen wird. Der Autor verschränkt da-           „Manifeste incertain“
rin Text und Bild zu einem berückend schönen Gesamtkunstwerk.               2014 Prix Médicis Essai für den dritten Band des
Das Narrativ der Bände verschmilzt in loser Reihenfolge; eher assozi-       „Manifeste incertain“
ativ dahinmäandrierend als chronologisch geordnet, persönliche Erin-        2012 Prix du rayonnement de la Fondation vaudoise
nerungen des Autors mit Schicksalen historischer Personen verknüp-          pour la culture
fend. Übersetzung ins Deutsche von Ruth Gantert.                            2005 Prix Paul Féval de la littérature populaire für
                                                                            Mélancolie, PUF, 2004
Zum Künstler                                                                2000 Prix Michel-Dentan für L’Immense Solitude, avec
Frédéric Pajak, 1955 in Suresnes bei Paris geboren, ist ein franzö-         Friedrich Nietzsche et Cesare Pavese, orphelins sous
sisch-schweizerischer Schriftsteller, Zeichner und Herausgeber. Mit         le ciel de Turin, PUF, 1999
seinen Werken, in denen sowohl dem Text als auch den Zeichnungen
eine wichtige Rolle zukommt, schafft er sein eigenes Genre, das bereits
mehrfach ausgezeichnet wurde. Er leitet den Verlag der „Cahiers des-
sinés“. Pajak lebt heute in Arles.
Edition clandestin Neuerscheinungen Frühling 2022
BACKLIST
URS DICKERHOF                                                                                         HUBERT BIENEK                     DAGMAR HEINRICH                                                                 MALI LAZELL, JULIA HAENNI
Putain de vie                                                        Das pandemische Glossar                                            CAHIER 01 – 05                                                                              ICH WILL ALLES!
2021, 72 Seiten, Softcover gebunden,                                            ein linguistischer Seismograf                           Texte: Linda Christinger, Beat Mazenauer,                                                         Streikporträts
21 × 28.3 cm, 4-farbig                                                                             Text Deutsch                         Peter Schneider, Cathérine Silberschmidt                                             Texte Deutsch und Englisch
CHF 38.– / € 38.–                                                       2021, 109 Seiten, Hardcover gebunden,                           2021, 256 Seiten, 5 Hefte in Schuber,                                    2021, 232 Seiten, Hardcover gebunden,
ISBN 978-3-907262-28-3                                                                    10.5 × 15 cm, 4-farbig                        je 17 × 24 cm, 4-farbig, mit DVD                                                23.5 × 30 cm, mit Poster, 4-farbig
                                                                                        CHF 24.50.– / € 24.50.–                         CHF 48.– / € 48.–                                                                             CHF 43.– / € 43.–
                                                                                       ISBN 978-3-907262-27-6                           ISBN 978-3-907262-24-5                                                                  ISBN 978-3-907262-17-7

Wer sich auf eine Bilderreise einlässt, hat unterwegs akrobatische   „Chronologisch vor alphabetisch“.                                  Eine fantastische Expedition in fünf Etappen birgt dieser Schuber    Der feministische Streik vom 14. Juni 2019 in der Schweiz war
Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Bilder als Schauplatz zwi-      Gedacht weniger als Kompendium der Wissensübermittlung,            mit fünf Cahiers, die das kräftig leuchtende, expressive und viel-   historisch. Über eine halbe Million Menschen demonstrierten auf
schen Himmel und Erde. Bildmontagen aus Zitat, Alltagsbege-          mehr als eine Phänomenologie von Begrifflichkeiten.                fältig schillernde Werk der Künstlerin Dagmar Heinrich aus Zürich    den Strassen und vereinten ihre Rufe nach der Gleichstellung
benheit und Reflexion als deren eigene Geschichte, um im nächs-      Gesetzt in der Reihenfolge ihres Auftauchens, herausgelöst aus     vor uns ausrollen. Die Bühne der Welt betritt Dagmar Heinrich        aller Geschlechter.
ten Moment – ein Augenwink genügt – dank einem unmittelbar           dem Wortstrom des Alltags.                                         1953. Und 25 Jahre später meldet sie auf dem Feld der Kunst          Die beiden Künstlerinnen Mali Lazell und Julia Haenni waren
einbrechenden Eindruck zu einer ganz anderen Geschichte zu                                                                              an, dass sie etwas zu sagen hat – und das gleich richtig laut: mit   dabei und porträtierten am Streiktag in Zürich über 90 Frauen*
mutieren: So oder so, so und nicht so, so und nicht anders. Das      Mit der Pandemie kamen die Wörter. Sie, die zum Teil nur Spe-      Punk, als Gitarristin der Frauenband NEON.                           in Wort und Bild.
ist dann – wie Peter K. Wehrli schreibt – die Stimmung des mes-      zialisten bekannt waren, eroberten unsere Sprechweise im Alltag,   Der vorliegende Schuber zeichnet ihren künstlerischen Weg nach       Das vorliegende Buch erzählt von diesen Streikenden. Von ihrer
serscharf Ungefähren dieses streng erforschten Niemandslandes,       in den Journalen, den Tagesschauen. Je länger es dauerte, desto    und lässt uns eintauchen in die unbekümmerte Aufbruchstimmung        Kraft, ihrer Vielfalt, ihrer Solidarität. Und von ihrem Mut, für ihre
in dem Urs Dickerhof seine Themen ansiedelt, diese Stimmung,         mehr Wörter schufen die Sprachgeister, und je kontroverser die     in den Anfängen der 80er-Jahre. Zuflucht und Unterstützung fand      Rechte einzustehen, sich in die Mitte des Bildes zu stellen und
die in ihm den Eindruck erzeugt, als betrachte er nicht einen        Lage wurde, desto origineller wurden die Schöpfungen. Wertun-      Dagmar Heinrich in der F+F Schule für experimentelle Gestaltung      gemeinsam laut zu werden: Wir sind viele und wir wollen mehr.
Bildraum, sondern einen Tatort.                                      gen blieben nicht aus, Ernstes trat neben Satirisches. In dieser   in Zürich und daraufhin an der School of Visual Arts in New York.    Wir wollen alles.
                                                                     Sammlung sind sie aufgelistet, zur Ansicht, zum Bedenken.          Zurück in die Schweiz reiste sie märchenhaft: auf einem fliegen-
Zum Künstler                                                                                                                            den Teppich. Und landete hier in einem Kreis cinéphiler Frauen,
Urs Dickerhof ist Maler, Buchautor und Ausstellungsorganisator.                                                                         die den Sog des bewegten Bilds nutzen und in neue Richtungen
In seiner Tätigkeit hat er sich der Druckgrafik, Objektkunst und                                                                        drehen wollten. Dagmar Heinrich realisierte mit Freundinnen und
der Kunst im öffentlichen Raum gewidmet. Dickerhof ist zudem                                                                            Freunden experimentelle Filme, aus denen die schiere Freude
ehemaliger Direktor der Schule für Gestaltung in Biel.                                                                                  an einer Umordnung der Welt durch poetische Bilder, Worte und
                                                                                                                                        Musik strahlt. Auf die Filme wird im Büchlein „Lichtspiele“ einge-
                                                                                                                                        gangen – und sie werden auch per Stream zugänglich gemacht.

                                                                                                                                        Der Filmemacher, Künstler und Grafiker Peter Volkart ist Heraus-
                                                                                                                                        geber des Schubers. Die Cahiers hat er in enger Zusammenarbeit
                                                                                                                                        mit der Künstlerin gestaltet. Aus seiner Präsentation des Werks
                                                                                                                                        von Dagmar Heinrich spricht die unverkennbare, liebevolle Art,
                                                                                                                                        die auch seine eigene künstlerische Tätigkeit auszeichnet.
Edition clandestin Neuerscheinungen Frühling 2022
BACKLIST                                                                                                                                                                                                                                                       BACKLIST
FRANCESCA PETRARCA                                                                      FRANCESCA PETRARCA                                 REGULA TSCHUMI                                                                                                 FABIO LUKS
NO GRAZIE, NON FUMO –                                                     NO GRAZIE, NON FUMO                                              Ataa Oko Addo                                                                                Zwei linke Ohren
Postkarten-Set zum Buch                                                  Zwei, drei Dinge meiner nonna und                                 2021, 256 Seiten, Hardcover gebunden,                                                   Memory – Das Ohrenspiel
2021, Postkartenset: 10 verschiedene Karten                                               ein lasagne-Rezept                               21.5 × 28 cm, Abbildungen 4-farbig und s/w                                              2021, 24 linke Ohrenpaare,
und 1 Banderole, 10.5 × 14.8 cm, 4-farbig                                                         Text Deutsch                             CHF 68.– / € 68.–                                                       inkl. Spielanleitung in einer Box, 4-farbig,
CHF 20.– / € 20.–                                                       2021, 80 Seiten, Softcover gebunden,                               ISBN 978-3-907262-04-7 (Deutsch)                                              limitiert und signiert (1/30 bis 30/30)
ISBN 978-3-907262-22-1                                                                   12.5 × 19 cm, 4-farbig                            ISBN 978-3-907262-05-4 (Englisch)                                                              CHF 100.– / € 100.–
                                                                   CHF 34.– / € 34.–, ISBN 978-3-907262-10-8                               ISBN 978-3-907262-06-1 (Französisch)                                                      ISBN 978-3-907262-16-0

Zum literarischen Porträt „No grazie, non fumo“ über Francesca       Francesca Petrarca erzählt von ihrer nonna, die in den 1950er         Der Künstler Ataa Oko Addo aus La in Ghana war ein Pionier der        „Ein wiederkehrendes Motiv in Fabio Luks’ neuen Werken ist das
Petrarcas Grossmutter erscheint auch eine grafische und zeich-       Jahren allein aus Italien in die Schweiz eingewandert ist. Davon,     heute weltberühmten ghanaischen Sargkunst. 2002, nach seiner          Ohr. Ein Körperteil, das für ihn durch die Beschäftigung mit dem
nerische Hommage an die nonna, die inspiriert ist, von Riminis       wie sich ihre Grosseltern später in Winter­thur eine gemeinsame       Begegnung mit der Schweizer Ethnologin Regula Tschumi, be-            Künstler Vincent van Gogh und dem Thema Fame After Death
Farben und vom Familienalbum:                                        Existenz aufbauten und wie sie nach ihrer Pensionierung nach          gann der ehemalige Sargkünstler im Alter von über 80 Jahren zu        eine zunehmende Dringlichkeit erhielt. Das Projekt basiert auf
Zehn schön gestaltete Karten, die von einer speziellen Banderole     Rimini zogen. Sie erzählt, was nun, da ihre nonni nicht mehr sind,    zeichnen. So entstand bis zu seinem Tod ein einzigartiges grafi-      einem von van Gogh ausgehenden Künstler­mythos eines wäh-
zusammengehalten werden, warten auf Feriengrüsse, Essen-             zurückbleibt und wie Gegenstände, Anekdoten und das lasa­gne-         sches Werk, das dem westlichen Betrachter einen Einblick in die       rend seines Lebens finanziell erfolglosen und kranken Künstlers,
seinladungen und Liebesbotschaften.                                  Kochen über den Verlust hinwegtrösten. Erinnerungen türmen            Kultur Ghanas und in die spirituelle Welt des Künstlers vermittelt.   welcher ohne Rücksicht auf Verluste seiner ungebremsten Lei-
                                                                     sich auf wie die Schichten einer cremigen lasagne, Geschichten                                                                              denschaft folgt. In den Werken von Luks löst sich das Ohr vom
                                                                     farbig wie Riminis vergangene Zeiten, mit einem Hauch von Ita-        Zum Künstler                                                          menschlichen Körper und seiner ursprünglichen Funktion und
                                                                     lienisch, wenn die nonna etwas zu kontern hatte.                      Der Künstler Ataa Oko Addo wurde 1919 in der Küstenstadt La           erscheint autonom in verschiedenen Zusammenhängen.“
                                                                     Die Historikerin Flavia Grossmann ergänzt dieses literarische         in Ghana geboren und wuchs dort ohne Schulbildung auf. In             (Michael Babics, Leiter Kunsthalle Palazzo, Liestal)
                                                                     Porträt mit historischen Beiträgen, schildert mit Klarheit die Kom-   seiner Jugend arbeitete er zunächst als Fischer, absolvierte dann
                                                                     plexität der Schweizer Migrationspolitik.                             von 1936 bis 1939 eine Schrei­ner­ausbildung in Accra. Bereits um     Für diese Künstleredition haben 24 befreundete Künstler:innen
                                                                                                                                           1945 begann Oko seine ersten figürlichen Särge herzustellen.          ein Selfie ihres linken Ohrs zur Verfügung gestellt. Mit diesem
                                                                                                                                           Mit diesen in den 1950er Jahren noch ganz ungewöhnlichen              Memory lernen Kinder und Erwachsene die Vielfalt der mensch-
                                                                                                                                           Werken wurde er rasch in der ganzen Küstenregion berühmt.             lichen Ohren kennen und können sich zudem in die Welt der
                                                                                                                                           Heute gilt Ataa Oko als Pionier der ghanaischen Sargkunst. Von        Künstler:innen hineinhören.
                                                                                                                                           2004 bis 2012 widmete sich der Künstler auch dem Zeichnen.
                                                                                                                                           Sein Werk befindet sich heute zum Teil im Besitz der Sammlung         Zum Künstler
                                                                                                                                           der Collection de l’Art Brut in Lausanne.                             Mehr zum Künstler finden Sie auf der Homepage www.fluks.ch

                                                                                                                                           Mit Texten von
                                                                                                                                           Sarah Lombardi, Regula Tschumi, Lucienne Peiry und Atta Kwami

                                                                                                                                           Vorzugsausgabe
                                                                                                                                           Zum Buch erscheint auch eine limitierte und signierte Edition:
                                                                                                                                           handgefertigte Skulptur in Form eines aufklappbaren Buches.
Edition clandestin Neuerscheinungen Frühling 2022
BACKLIST                                                                                                                                                                                                                                                        BACKLIST
GIAMPAOLO RUSSO (HRSG.)                                                                                 STROTTER INST.                      JÜDISCHES MUSEUM DER SCHWEIZ                                                                  BENEDIKT LODERER
Salon der Gegenwart                                                                                          Blendwerk                      Pässe, Profiteure, Polizei                                          Stadtwanderers Störsender
2021, 128 Seiten, Hardcover gebunden,                                    2021, 300 Seiten, Hardcover gebunden,                              Ein Schweizer Kriegsgeheimnis                                                        Kolumnen zum Verdauen
14 × 24 cm, 4-farbig                                                                        21 × 21 cm, 4-farbig                            Text Deutsch und Englisch                                                       Fotos von Hans Jörg Bachmann
CHF 35.– / € 35.–                                                                        mit Stülpschachtel und                             2021, 216 Seiten, Hardcover gebunden,                                    2020, 176 Seiten, Softcover gebunden,
ISBN 978-3-907262-21-4                                                                        diversen Beilagen                             17 × 24 cm, 4-farbig                                                                     12.5 × 20 cm, Fotos s/w
                                                                                              CHF 69.– / € 69.–                             CHF 35.– / € 35.–                                                                              CHF 34.– / € 34.–
                                                                                       ISBN 978-3-907262-20-7                               ISBN 978-3-907262-09-2                                                                 ISBN 978-3-907262-07-8

2016 organisierte Giampaolo Russo, Maler, Zeichner und Druck-        BLENDWERK ist ein multimediales Künstlerbuch und/oder ein              Das Buch erzählt vom Helfernetzwerk in der Schweiz, das Tau-        „Grabe, wo du stehst. Sieh, was da ist. Denk, wie es ist. Schreib,
grafiker aus Zürich, unter Einsatz von „Wille, Mut, Geduld, Durch-   Tonträger dessen Cover sich verselbständigt hat und/oder ein           senden von Jüdinnen und Juden für die Flucht aus Deutschland        was du denkst. Das ist Stadtwanderers Methode.“
haltevermögen“ (laut der Eröffnungsrede von Simone Toellner)         Buch mit Audiobeilagen. BLENDWERK ist ein Konzeptalbum als             und den besetzten Ländern lateinamerikanische Pässe vermit-         Benedikt Loderer lernte Bauzeichner, studierte Architektur, wurde
im Salzhaus Brugg die erste Ausgabe des „Salon der Gegenwart“.       Buch, ein Kaleidoskop aus Ton, Text, Bild, Struktur. Alles ist prah-   telte und Hunderte auf diese Weise vor dem Tod rettete – was        Journalist, war der Gründer und erste Chefredaktor von „Hoch-
Zwölf Künstler:innen beteiligten sich daran. Damit war die Basis     lerisch, hochmütig – verwoben als Potpourri & Quodlibet.               bislang kaum bekannt ist. Als viele Länder ab 1938 die Grenzen      parterre“, der Zeitschrift für Architektur, Design und Planung und
gelegt für eine Serie von Ausstellungen, die mit der Schaffhauser                                                                           für Juden schliessen, war die Flucht ohne besondere Dokumente       lebt heute als freier Schreiber in Biel/Bienne.
Ausstellung in den Räumen der ehemaligen „Hallen für Neue            IN VINYLUM VERITAS!                                                    kaum noch möglich. Um Visa und Pässe zu beschaffen, entwi-
Kunst“ der einstigen Kammergarnfabrik ihr fünfjähriges Jubiläum                                                                             ckelte sich in diplomatischen Kreisen in Bern, Genf, Zürich, Lau-   Loderers Kolumnen erschienen im Bieler Tagblatt und sind in
feiert.                                                              Musik ist in BLENDWERK als Text ausformuliert, als Erzählung,          sanne, Basel und Montreux ein agiles Netzwerk von Helfern, in       diesem Buch erstmals als Sammlung vorhanden. Zu den einzel-
In der vorliegenden Publikation sind alle Teilnehmer:innen aus       Essay, Anleitung, Beschrieb als Testament. Alles ist verblendet        engem Kontakt mit der Botschaft der polnischen Exilregierung.       nen Kapiteln hat Hans Jörg Bachmann Fotografien beigesteuert.
allen Ausstellungsorten mit exemplarischen Werken vertreten.         mit Fotos und bildnerischen Arbeiten, vermengt mit Shouts, Liner       Private Helfer brachten zusammen mit internationalen jüdischen
Sie spiegeln eine breite Vielfalt des Schweizer Kunstschaffens.      Notes und Unnötigem, sowie ergänzt durch einen „Remix-Text“.           karitativen Organisationen mehrere Millionen Franken für die
Die Künstler:innen all dieser Ausstellungsstationen schöpfen ihre    Da wird grosse Literatur eingedickt und als potenzielle Lyrics         Erstellung von Staatsangehörigkeitsausweisen auf.Die Pass­
Motive aus der äusseren Welt und damit verbunden aus der Tra-        einverleibt.                                                           beschaffer wurden jedoch verraten.
dition figurativer Malerei.
                                                                     BLENDWERK ist BLENDWERK!                                               Der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Jüdischen Mu-
                                                                                                                                            seum der Schweiz erzählt von Personen, die als Helferinnen und
                                                                     „Körper & Hinterhöfe“                                                  Helfer oder als Profiteure am Handel mit lateinamerikanischen
                                                                     „Nachahmung, Entdecken & Einordnen“                                    Pässen beteiligt waren sowie von verfolgten Jüdinnen und Juden,
                                                                     „Über die Transzendenz des Analogen“                                   denen die Pässe zur Flucht verhelfen sollten. Das Buch zeigt
                                                                     „Ohne oben und unten“                                                  auch die Entscheidungen der Politik, die Hilfeleistungen zu un-
                                                                     „Vom Unterschied“                                                      terbinden.
                                                                     „Heulen und Zähneklappern – eine Haltung“
                                                                     „Der Lastkahn“
                                                                     „Tief unten“
                                                                     „Lüge, Täuschung & Enttäuschung“
                                                                     „Über Underground und Grenzen der Wahrnehmung“
Edition clandestin Neuerscheinungen Frühling 2022
Veranstaltungen
                                                                                            Lettera – Literaturfest Luzern: 11.03. – 13.03.2022
                                                                                            44. Solothurner Literaturtage: 27.05. – 29.05.2022
                                                                                                     Ineverread Art Basel: 16.06. – 19.06.2022
edition clandestin
Kunstbuchverlag
Schützengasse 86, CH–2502 Biel/Bienne                                                Für Lesungen von unseren Autoren und Ausstellungen
M: +41 79 382 20 32                                                                     von Künstlern aus dem Verlag kontaktieren Sie bitte
info@edition-clandestin.ch                                                         unsere Webseite oder abonnieren Sie unseren Newsletter.
www.edition-clandestin.ch

Facebook
www.facebook.com/clandestin.edition
Instagram
@edition.clandestin

Möchten Sie den Newsletter abonnieren? Dann schreiben
Sie uns eine Mail mit Betreff Newsletter und wir schicken Ihnen
alle drei bis vier Monate unsere Neuigkeiten zu!

edition clandestin ist Mitglied vom SBVV

     My writing and my paintings do not have a
     direct connection in my mind. But I am sure
     they influence each other in the measure that
     everything we do is linked to whatever we
     are, which includes whatever we have done
     or are doing.

     ETEL ADNAN

Vertrieb Schweiz                                    Vertrieb Deutschland                            Vertrieb USA / Great Britain
AVA Verlagsauslieferung AG, Jan Kolb                GVA Gemeinsame Verlagsauslieferung Göttingen    Idea Books
Centralweg 16, CH–8910 Affoltern am Albis           Postfach 2021, 37010 Göttingen, Deutschland     Nieuwe Herengracht 11, NL –1011 Amsterdam
T: +41 44 762 42 05, F: +41 44 762 42 10            T: +49 55 138 420 00, F: +49 55 513 842 00 10   T: +31 20 622 61 54
j.kolb@ava.ch                                       bestellung@gva-verlage.de                       www.ideabooks.nl

Vertreterin Deutschland                             Vertrieb Österreich                             Kooperatiospartner:
Ines Schäfer                                        Match group gmbh, Dr. Alexander Vogel           Lesehotel
Dotzheimer Strasse 85, D– 65197 Wiesbaden           Prater 7/3                                      Wurmstein 26, 4822 Bad Goisern am
T: +49 611 18 59 15 91                              1020 Wien                                       Hallstättersee, Österreich
schaeferin.ines@googlemail.com                      T: +43 699 1025 1024                            buchbar@lesehotel.at
www.verlagsvertretung-schaefer.de                   a.vogel@matchgroup.at                           www.hallstatt-hideaway.com
Edition clandestin Neuerscheinungen Frühling 2022 Edition clandestin Neuerscheinungen Frühling 2022 Edition clandestin Neuerscheinungen Frühling 2022
Sie können auch lesen